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Zwei Alternativen

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Hysterie

Chapter 18 : Hysterie
 

Nach einer Weile hielt ich das Schweigen nicht mehr aus. „Schmeckt gut.“ Sagte ich, denn das Essen schmeckte mir wirklich. Kay nickte, sagte zwar nichts dazu, aber er lächelte dabei. Nicht nur, weil mir die Nudeln die er gekocht hatte, schmeckten und ich das zugab, sondern weil ich wegen etwas so trivialem unser Schweigen gebrochen hatte.

Das Lächeln blieb auf Kays Gesicht. Ich schüttelte nur leicht den Kopf und aß weiter. Plötzlich ging mir auf, dass ich beim Kopfschütteln ebenfalls gelächelt hatte, was mich stutzen ließ! Wieso lächelte ich? War mein Kopfschütteln dann als eine Art Kay zu necken zu verstehen? Ich verfiel in eine grüblerische Stimmung, Gedanken drehten sich in meinem Kopf; zu schnell als dass ich einen von ihnen zu fassen bekam...Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und wandte mich wieder dem essen zu. Vielleicht sollte ich nicht soviel nachdenken, sondern einfach abwarten wie sich das alles entwickelte. Schließlich beendeten wir unsere Mahlzeit und Kay räumte den Tisch ab. Ich überlegte was ich jetzt tun sollte, auf Hausaufgaben hatte ich keine Lust...Vielleicht fernsehen? Ich stand auf und humpelte auf meinen Krücken ins Wohnzimmer zum Sofa. Zum Glück lag die Fernbedienung auf dem Couchtisch und der Fernseher war nicht ganz aus, sondern auf Stand-by geschaltet.

Also ließ ich mich aufs Sofa plumpsen und begann durch die Kanäle zu zappen. Unglücklicherweise – wie das Leben so spielte- gab es mal wieder nur Müll im Fernsehen. Sollte ich mich weiter quälen oder den Fernseher ausschalten und das Risiko in Kauf nehmen mich zu Tode zu langweilen oder von Kay angestarrt zu werden? Ich beschloss, das Risiko vorerst nicht einzugehen und starrte weiter auf den Bildschirm.

Erst als ich Kays Blick auf mir spürte, ging mir auf, dass er mich sehr wohl auch dann anstarren konnte, wenn ich beschäftigt war. Ich versuchte den Blick der auf mir ruhte zu ignorieren. Doch nach ein paar Minuten hielt ich es nicht mehr aus! „Lass das!“ Kay schien gar nicht bemerkt zu haben, dass er mich beobachtete und schrak zusammen als ich ihn anknurrte. „Was soll ich lassen? Ich mach doch gar nichts.“ „Du starrst mich an, das stört!“ Kay sah erstaunt aus. „Wieso stört dich das?“ Was sollte ich ihm denn jetzt darauf antworten? „Es...es stört mich einfach“ grummelte ich missgestimmt.

„Aha.“ Kay drehte sich weg, um das Fernsehprogramm zu studieren. Ich grummelte innerlich weiter vor mich und versuchte meine Aufmerksamkeit dem Programm zu widmen. Da sich mein Vorhaben eher schwierig gestaltete, wenn ich nicht an einem akuten Anfall von Langeweile zugrunde gehen wollte, begann ich durch die Kanäle zu zappen: Teleshopping, Tierdoku, Zoodoku, Gerichtsshow, Kochsendung, Fersehabzocke mit bescheuerten Quizfragen, mehr Teleshopping, Sportkanal und viel zu viel Werbung. Es war nicht zu ertragen! „Lass uns doch das Autorennen gucken.“ Meldete sich Kay. Ich sah ihn an. Wenn ich ihn nicht schon vorher gehasst hätte, hätte ich wahrscheinlich jetzt damit angefangen ihn unsympathisch zu finden. Meine Kinnlade konnte ich mit Mühe vom herabfallen abhalten, meine Augen wurden groß und ich glotzte Kaygeschockt an. „Autorennen?! Autorennen?!“ „Du wiederholst dich“ meinte Kay belustigt. Ich wäre vom Glauben abgefallen, wäre ich denn gläubig gewesen! Konnte es noch schlimmer kommen? Nicht nur dass der Kerl der mich dreimal vergewaltigt hatte jetzt die Fürsorge-Schiene fuhr...nein! Er guckte gerne Autorennen! Dabei gab es – meiner Ansicht nach- nichts bescheuerteres! Mir lief es vor Antipathie kalt den Rücken hinunter! Ich schüttelte den Kopf. „Wie kann man so etwas hirnverbranntes gucken?“ fragte ich schockiert.

Kay schien zu schmollen. „Ich mag das!“ Ich verdrehte die Augen und stand auf. „Na dann viel Spaß!“ Vielleicht fand ich in meinem Schlafzimmer etwas, dass mich eine Weile beschäftigte. Als ich in meinem Schrank stöberte, fiel mir unter anderem ein Puzzle in die Hände. Es hatte nicht zu viele Teile – weniger als 500- also stellte ich den Karton so ab, dass ich vom Boden aus an ihn herankam. Ich arbeitete mich zum Boden vor, dass war gar nicht so einfach, da ich ohne Krücken nicht auftreten konnte, mit den Krücken aber nicht herunter kam. Also warf ich die Krücken zu Boden und stützte mich an den Möbeln ab, um nach unten zu gelangen. Ziemlich geschafft saß ich kurze Zeit später auf dem Boden. Es war schon ganz schön anstrengend, einen Großteil des Körpergewichts mit den Armen abzustützen...

Ich stellte den Karton mit den Puzzleteilen auf den Boden und legte mich auf den Bauch. Als erstes sortierte ich die Puzzleteile nach Farben und schmiss alle Randteile auf einen Haufen, mit ihnen würde ich anfangen, dass war am einfachsten. Nach einer Weile hatte ich ein paar kurze Randstreifen zusammengepuzzelt, zum Glück gab es in diesem Puzzle viele verschiedene Farben, so dass man nach der Farbe schnell ein Puzzleteil einer Ecke zuordnen konnte. Ich vertiefte mich so ins puzzeln, dass ich alles um mich herum vergaß und als Kay ins Zimmer trat und mich ansprach, erschreckte ich mich halb zu Tode. „musst du mich so erschrecken?“ schnauzte ich ihn – noch immer auf dem Boden liegend- an. Kay guckte etwas hilflos. „Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“ fragte er leicht genervt.

„Du hast mich erschreckt.“ Antwortete ich vorwurfsvoll. Sollte ich aufstehen?

Ich wollte nicht weiter vor ihm auf dem boden liegen, aber lohnte es sich dafür aufzustehen?

„Entschuldigung.“ Kays Tonfall hatte etwas höhnisch- spottendes. Ich raffte mich auf und stand endlich auf den Füßen um ihm etwas zu entgegnen, allerdings fiel mir nicht sofort etwas passendes ein, deswegen funkelte ich ihn solange böse an. Dummerweise war ich kleiner als er und musste ihn daher von unten anfunkeln, was nicht mehr so herüberkam wie ich es mir gewünscht hätte, sondern ziemlich kindisch. Um es noch schlimmer zu machen, begann Kay auch noch zu lachen, was mich nun wirklich sauer machte. „Warum lachst du? Was soll das? Kannst du dir nicht denken, dass ich dir nicht traue und mich deswegen erschrecke!?!“ Ich schrie ihn an, so laut ich konnte. Meine ganze Wut sollte er zu spüren kriegen! Es überraschte mich nicht, dass ich ihm nicht traute, das wusste ich, aber dass ich es ihm „anvertraute“ erstaunte mich. Wenn ich mir allerdings seinen Gesichtsausdruck ansah, hatte er das wohl nicht gewusst. Sein Gesicht spiegelte Trauer, Wut und Erstaunen wider. Doch dann mischte sich Entschlossenheit darunter. Und verdrängte schließlich alles andere. „Dann musst du halt lernen, mir zu vertrauen.“ Ich starrte Kay an, als wäre er ein Außerirdischer. Ich sollte ihm vertrauen? Und er stellte es auch noch so hin, als wäre es mein Fehler, dass ich ihm nicht vertraute! Ich stand da, auf meine Krücken gestützt und starrte ihn mit offenem Mund an. Auf diese Dreistigkeit fand ich keine passende Antwort! Irgendwie musste ich reagieren, aber wie? Spontan entschied ich mich für Wut. „sag mal hast du sie noch alle?! Du bist wohl nicht mehr ganz dicht, hä? Wie kommst du auf solche Ideen?!“ Ich nutzte mein gesamtes Repertoire an Beschimpfungen und schrie Kay an, bis mir nach einer Weile die Metaphern ausgingen. Doch Kay sah mich nur an und begann wieder zu lachen. Jetzt reichte es mir endgültig! Da ich nicht davonstapfen konnte, schlug ich Kay – so fest ich konnte- ins Gesicht. Sein Kopf ruckte zur Seite und sein Lachen erstarb.

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So, nach viel, viel, viel zu langer Zeit endlich mal wieder ein Kapitel. Es liegt nicht daran, dass ich nicht schreiben würde, ich hasse es nur zu tippen...

Bitte verzeiht mir gnädigst die lange Wartezeit. *Hoffnungsvoll den Lesern entgegenblick*

Mein Dank gilt dieses Mal ganz besonders: Meiner Mama, meinem Puschelschatz, Geli und meinem Bruder für ihre Unterstützung im alltäglichen Alltagskrampf. *g*

Last but not least natürlich meinen lieben Kommischreibern!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ReinaDoreen
2022-02-03T16:07:57+00:00 03.02.2022 17:07
Wird die Geschichte denn wirklich noch fortgesetzt?
LG reni
Von:  Onlyknow3
2010-06-04T15:45:32+00:00 04.06.2010 17:45
Als langsam sollte sich Finn einen Therapeuten suchen,und Kay vor die Tür setzen damit er wieder zur ruhe kommt.Das ist echt krank was miteinander
spielen.Finde die Geschichte ansonsten ganz gut gelungen,weiter so wird sicher noch ganz interessant.

LG Onlyknow3
Von:  Izumi-chan
2010-06-01T15:47:29+00:00 01.06.2010 17:47
Hahahahaha :D
Ein neues Kapitel und - Oh welch ein Wunder! - sie verletzen sich wieder gegenseitig! :D
*grins*
Lass mit dem nächsten Kapitel nicht wieder so lange auf dich warten bitte :P

Ansonsten - weiter so und bis zum nächsten Mal :P
Von:  Anjie-Fee
2010-05-28T22:09:28+00:00 29.05.2010 00:09
ich hab grad alle kappis gelesen und ich finds total toll vorallem das letzte wo er ihm eine klatscht ^-^
bitte schnell weiter schreiben will unbedingt wissen wies weiter geht
lg anjie
Von:  eden-los
2010-05-21T13:07:34+00:00 21.05.2010 15:07
hab die story jetzt erst gelesen und bin echt begeistert. hoffentlich gehts bald weiter. ^^

;P lg eden


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