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~Chapter 10~

"Hey, du siehst heute schon viel besser aus"

Ein viel zu durchschaubarer Versuch, vom Thema abzulenken.

Aber bei Yomi wirkte es.

"Findest du?", richtete der Kleine das Wort an Miyavi und machte dabei einen derart diffusen Eindruck, dass der Stricher wusste, dass er noch nicht in den Spiegel geschaut hatte.

"Warte kurz.."

Miyavi richtete sich auf und kroch zum Schrank, der an der Wand stand. Erst einmal eine der Laden geöffnet, kramte er darin herum und fand schließlich auch was er gesucht hatte; einen Spiegel.

"Hier. Schau' rein"

Yomi tat, wie ihm geheißen.

"Miyavi.. ich sehe immer noch gleich aus.. Gleich.. hässlich..", murmelte er dann, sein Gesicht zu einem leidvollen Ausdruck verzogen.

Es dauerte eine Weile, bis der Stricher sich dazu durchrang, auf die ernüchterten Worte Yomis zu antworten.

"Du bist schöner, als du denkst"

Damit begutachtete er seinen Toast, bevor er schließlich herzhaft hineinbiss und genussvoll kaute.

"Lecker, dieser Toast"

Yomi richtete seinen Blick verlegen auf die Tischplatte, fixierte die restlichen Brotscheiben mit seinen Augen.

Miyavi wusste auch ohne den Kleineren zu sehen, dass dieser so reagiert hatte.

Nicht umsonst hatte er das Gesprächsthema aufs Essen gelenkt.

"Du solltest wirklich noch etwas essen, dann bist du bald wieder topfit"

Yomi nickte und langte mit weiterhin gesenktem Kopf nach dem Brot, welches er dann aß, als würde er auf Papier kauen.

Der Stricher hielt es nicht länger aus.

"OK. Es war weder als Kompliment gedacht, noch wollte ich dich anmachen. Ich habe einzig und allein die Wahrheit gesagt. Du solltest dich selbst wirklich nicht so runter machen, du siehst.."

Miyavi musterte kurz die Decke, wandte sich dann wieder seinem Gegenüber zu.

"..nicht so übel aus"

Dass ihm ganz andere Worte auf der Zunge gelegen hatten, verschwieg er.

Es war lächerlich, darüber zu sprechen.

Der Toast in Yomis Hand fiel auf den Teller. Es war ein viel zu lautes Geräusch in der Stille.

"Danke..", murmelte er leise.

"Das ist nett von dir"

"Warum habe ich bloß das Gefühl, dass du mir nicht glauben willst?", fragte Miyavi und legte langam seine Handflächen auf den Tisch, wendete sich ganz Yomi zu.

"Ich kann es nicht", kam es kaum hörbar zurück.

Alles, an dem Körper des Kleineren deutete darauf hin, dass er nicht darüber sprechen wollte.

Miyavi wusste, dass es ihm schon schwer fallen musste, wenn er das Thema nur erwähnte, also beschloss er, nicht weiter nachzuhaken und die Dinge ruhen zu lassen.

"Ich muss nachher arbeiten. Du kannst Fernseh schauen, die Fernbedienung müsste hier irgendwo rumliegen.. Aber kannst dich ja auch als Koch versuchen"

Sein kurzes Zwinkern entlockte Yomi ein Lächeln.

"Wie du willst. Möchtest du etwas Bestimmtes?"

"Naja.. Wenn du das schon so ernst nimmst.. Wie wärst mit gebratenen Nudeln? Es müssten noch Nudeln im Schrank sein und Gemüse ist auch irgendwo.. Zumindest Karotten, soweit ich weiß..", erwiderte Miyavi etwas überrascht, während er gleichzeitig versuchte, sich daran zu erinnern, wo nochmal das verdammte Grünzeug war.

Er gab es schließlich auf; Yomi musste wohl heute auf Schnitzeljagd gehen.

"Na dann bis später, Kleiner. Ich bin in etwa vier Stunden zurück", fügte er noch hinzu und erhob sich, wischte sich dabei die letzten Krümel von seinen Lippen.

Yomi nickte, murmelte dann "Pass auf dich auf", ehe er, rot wie er schon wieder war, einen Punkt hinter dem Stricher anvisierte.

Miyavi unterdrückte ein Grinsen und drehte sich um, verließ die Wohung.
 

Die Straße war belebt wie eh und jeh; Tôkyô war nicht gerade das idyllischste, ruhigste Pflaster der Erde. Es war nicht schwer, in den Menschenmassen unterzutauchen, eins zu werden mit ihnen und so nicht aufzufallen, obwohl Miyavis Kleidung durchaus gewagt war. Nicht jedermann schlenderte am hellichten Tage - und das unter der Woche - mit Strapsen um die Beine gespannt durch die Straße.

Nahtlos verschmolz er trotzdem mit dem Rest der Bevölkerung, trat hinter eine Maske der Anonymität. Genau das war es, was Miyavi an Tôkyô so liebte; niemanden interessierte es, wer er war.

Nicht einmal seine Freier.

Vielleicht die am wenigsten von allen.
 

Als Miyavi in eine etwas ruhigere Seitenstraße trat, war es nicht wie ein sanftes Wegbleiben der Geräusche sondern eher wie eine beängstigende Stille von einem Augenblick auf den anderen. Es irritierte ihn nicht.

Ganz im Gegenteil. Wenn die Gegend unbewohnt und nicht stark frequentiert war, hieß das nur, dass er eher Kunden bekam. War klar - wer würde schon einen Strichjungen auf offener Straße angraben?! Wohl keiner.
 

Der schwarze Wagen mit den verdunkelten Fenstern, der jetzt mit quälend langsamer Geschwindigkeit heranfuhr, war Miyavi durchaus bekannt. Noch bevor er zum Stehen kam, hatte der Stricher ein "Du.." in das von dem jetzt heruntergekurbelten Fenster geöffneten Inneren gesprochen.

"Wie ich sehe, munter wie immer"

Miyavi grinste in das Gesicht, welches ihn aus der Dunkelheit des Autos heraus betrachtete.

"Hast mich wohl vermisst, was?"

Die Gestalt im Innern lachte kurz. Es war ein tiefes, warmes Lachen.

"Steig ein"

Ohne weiter herumzutrödeln stieg der Junge in den Wagen.
 

"Na.. wie läuft dein Leben..?"

Seine Hand strich sanft über Miyavis Oberkörper, verweilte kurz auf dessen Brustwarzen, um ihnen eine Sonderbehandlung zuteil kommen zu lassen. Er hatte sehr weiße Haut, fast schon porzellanartig, die sich, obgleich ihrem kalten Aussehen, warm an des Strichers Körper schmiegte.

"Ich kann mich nicht beklagen.. Ein wenig Geldknappheit hier und ein Schlägertyp da.. Aber ansonsten alles wie gewohnt"

Miyavi schloss kurz die Augen, als er eine Berührung zwischen seinen Beinen spürte. Sein Gegenüber hatte sein bestes Stück in der Hand und war nun drauf und dran, es zu verwöhnen, hielt jedoch inne, als er die Worte vernahm.

"Ein Schlägertyp..?"

"Nicht der Rede wert.. Der Vater einer meiner Kunden wahrscheinlich.. Hat wohl gecheckt, was sein Sohnemann in seiner Freizeit so treibt.."

Miyavis leises, nicht sehr ehrliches Lachen erfüllte den dunklen Raum, in dem sich, außer dem Bett, nur wenige andere Einrichtungsgegenstände befanden.

"Meine Männer leisten gute Arbeit", gab der junge Mann mit der warmen Stimme zurück und widmete sich weiter dem Bearbeiten von Miyavis Geschlechtsteil. Dieser schloss entgültig die Augen und drückte seinen Unterleib etwas der Person mit den zarten Fingern entgegen.

"Mach' dir keine Sorgen. Ich werd' schon allein damit fertig.."

"Wie du willst"

Damit zog er seine Hand zurück und schob stattdessen sich zwischen Miyavis Beine. Nach einem kurzen, liebevollen Blick, den er dem Menschen unter sich schenkte, hob er die Schenkel des Strichers an und drang in ihn ein.
 

"Liebst du mich?"

Der Mann strich sich eine Strähne seines silbernen Haares, die sich ihren unheilvollen Weg in seine Stirn gebahnt hatte, aus dem Gesicht und begutachtete Miyavis Rücken, welcher sich jetzt zurück in sein bauchfreies T-Shirt bewegte.

Es dauerte etwas, bis Miyavi sich umdrehte, lächelte.

"Ich liebe dich doch immer, Bruder"
 

~+~



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von: abgemeldet
2006-01-13T12:51:04+00:00 13.01.2006 13:51
Also ich bin schonmal beruhigt,dass die Überraschung nicht schlimm war ^^"
Nein ich finde sie sogar toll xD
Sehr toll xD
Sehr sehr sehr toll xD

Und ich finde es immer noch total süß,dass Miyavi Yomi aufgenommen hat und sich um ihn kümmert,obwohl er selbst kaum Geld hat und so ._.
Die beiden sind so niedlich xD
Und ich glaube Yomis Schüchternheit ist unübertreffbar ^^
Das Kapitel is toll,wie alle andern auch <3
Ich freu mich aufs nächste *__* <3


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