Zum Inhalt der Seite

Harry Potter empfiehlt!

Komplett!!! Yual-Story!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Pläne und Wahrheiten, Teil 1

Pläne und Wahrheiten, Teil 1
 

Harry spähte vorsichtig um die Hausecke des Gästehauses herum. Es war eine riskantes Unterfangen, sich am helllichten Tag in das Spielzimmer zu schleichen. Doch Harry war sich nicht sicher, ob sein Onkel ihn nicht für die nächsten Nächte einsperren würde. Vernon war äußerst missgestimmt, weil Midas ihn (mit dem Hinweis darauf, dass Harrys weitere Abwesenheit vom Unterricht schwer zu erklären wäre) überredet hatte, den Hausarrest seines Neffen wieder aufzuheben. Wenn er so schlecht gelaunt war, dann war ihm alles zuzutrauen.

Außerdem wusste Harry mit ziemlicher Sicherheit, dass jeder, der ihm gefährlich werden könnte, zurzeit anderweitig beschäftigt war. Petunia und Vernon waren in den Golfclub gefahren, Oldridge pflegte jeden Tag seinen Mittagsschlaf zu halten und Midas war, nachdem er Harry aus seinem Zimmer befreit hatte, in seinem Arbeitszimmer verschwunden. Harry wusste aus Erfahrung, dass er dort mindestens für eine Stunde verweilen und nicht ansprechbar sein würde. Der einzige, der ihm eventuell begegnen könnte, war Professor Snape. Doch Harry war halbwegs überzeugt, dass dieser ihn nicht verraten würde.
 

Tatsächlich schien das Anwesen völlig ausgestorben zu sein. Scheinbar wäre es nun ein leichtes, sich in das Spielzimmer zu schleichen. Scheinbar! Unglücklicherweise lag Midas Arbeitszimmer genau neben dem Eingang zum Gästehaus. Er würde es gewiss sofort hören, wenn Harry sich dort Zutritt verschaffen würde. Wenn er ihn nicht schon vorher durch das Fenster sah.
 

Also hatte Harry aus dem Geräteschuppen des Gärtners eine kurze Leiter entwendet und sich von hinten an das Gästehaus herangeschlichen auf der Suche nach einem offenen Fenster. Und er hatte Glück. Ein Fensterflügel war nur angelehnt, dahinter bewegte sich eine Gardine leicht im Frühlingswind. Leider hatte Harry keine Ahnung, welcher Raum sich dort verbarg.
 

Er versuchte sich den Grundriss des Hauses vorzustellen. Die Gästezimmer und die Wohnungen von Midas, Oldrige und Snape befanden sich alle im ersten Stock. Sein „Klassenzimmer“ befand sich im Erdgeschoss, aber einige Fenster weiter rechts. Das Spielzimmer konnte es auch nicht sein. Harry erkannte dessen bunt bedruckte Gardine ein (leider geschlossenes) Fenster weiter.
 

Harry starrte das offene Fenster eine Weile an. Es kam ihm fast zu einfach vor. Was, wenn jemand in dem Raum war? Was würde geschehen, wenn man ihn schon wieder beim herumschleichen erwischte? Und dann war da noch Midas. Auch wenn Harry sich nicht sicher war, ob dieser nicht irgendetwas vor ihm verheimlichte, blieb doch die Tatsache bestehen, dass Midas viel für Harry getan hatte. Was würde er sagen, wenn Harry schon wieder an einem Ort erwischt werden würde, wo er eigentlich nichts zu suchen hatte, kurz nachdem Midas dafür gesorgt hatte, dass ihm die Strafe für eben dieses Vergehen erlassen wurde?
 

Doch Harry wollte, nein, er brauchte Antworten. Und vor allen Dingen musste er sein Medaillon wiederbekommen. Es war sein wertvollster Besitz, sein einziges Erinnerungsstück an seine Eltern. Also beschloss er schließlich, es einfach zu riskieren. Er stellte die Leiter an die Mauer und kletterte einige Sprossen hoch. Dann verharrte er lauschend. Ein leises Rascheln ließ ihm den Atem anhalten, doch es war nur ein Tier, das durch ein Gebüsch huschte. Sonst war nichts zu hören.
 

Er nahm all seinen Mut zusammen, stieß den Fensterladen gänzlich auf und spähte vorsichtig in den Raum. Da seine Augen gerade einmal über die Fensterbank sehen konnten, konnte er nicht viel erkennen. Nur eine gräuliche Tapete und die Lehne eines dunkelblauen Sofas. Doch der Raum schien tatsächlich leer zu sein, also zog er sich am Fensterrahmen hoch und krabbelte über die Fensterbank hinweg in das Zimmer.
 

Nervös sah er sich um. Dann fiel ihm buchstäblich die Kinnlade herunter. Er befand sich doch im Spielzimmer. Zumindest sah es so aus. Harry brauchte eine Weile, um sich zu orientieren, aber dann erkannte er, dass er sich hinter der Wand befinden musste, vor der die Badewanne (die inzwischen wieder entfernt worden war) gestanden hatte. Er trat einen Schritt vor, die rechte Hand tastend ausgestreckt. Tatsächlich stieß er auf Widerstand. Die Wand war also dort, nur unsichtbar. Zumindest von dieser Seite aus unsichtbar.
 

Mit Verwunderung betrachtete Harry das Stativ, das vor dieser Wand aufgebaut war. Es war ein Stativ, wie man es für eine Kamera benutzen würde. Eine Kamera, die auf das Spielzimmer gerichtet wäre. Das Spielzimmer, in dem Harry vor noch nicht allzu langer Zeit gebadet hatte.
 

Harry hatte erst einmal genug gesehen. Er verließ den Raum durch die einzige Tür, die, sobald er sich hinter sich geschlossen hatte, vollkommen mit der Wand zu verschmelzen schien. Nun, das erklärte, warum er nicht die geringste Ahnung von der Existenz dieses Raumes gehabt hatte.
 

Er betrat das Spielzimmer. Wie er erwartet hatte, war die Wand von dieser Seite nicht durchsichtig. Doch das war für den Moment zweitrangig. Bevor er sich weiter darüber Gedanken machte, wollte er sein Medaillon wiederhaben.
 

Seine Hand schlüpfte unter die Stofftiere, unter denen er es verborgen hatte. Er konnte es nicht ertasten. Er räumte die Stofftiere vorsichtig zur Seite. Nichts zu sehen. Von Panik erfasst schleuderte er das Spielzeug auf seiner verzweifelten Suche fort. Doch das änderte auch nichts an dem Ergebnis. Das Medaillon tauchte nicht auf.
 

Niedergeschlagen saß Harry in dem Zimmer, das nun zum ersten Mal chaotisch und somit wie ein richtiges Spielzimmer aussah. Irgendjemand musste das Medaillon gefunden und mitgenommen haben. Vielleicht hatte der Photograph ja beobachtet, wie er es verborgen hatte.
 

Nachdenklich hockte Harry zwischen dem herumliegenden Spielzeug und starrte auf die Wand. Diese war, wie ihm zum ersten Mal so richtig auffiel, die einzige, die nicht von Bildern oder Regalen verdeckt war. Das ganze Zimmer war nichts anderes als eine riesige Kulisse, nur dafür gedacht, um ihn in Szene zu setzen. Aber wofür?
 

Man hatte heimlich Fotos von ihm geschossen. Gestellte Fotos, in denen er tat, was immer Midas von ihm verlangte. Beispielsweise baden. War er an allen Spezialtagen photographiert worden?
 

Harry konnte sich nur einen Zweck für solch eine Art Fotos vorstellen. Er war zwar in vielerlei Hinsicht naiv (wie Dudley ihm immer wieder vorhielt), aber so naiv denn nun doch nicht (Dudleys Vorhaltungen konnten recht lehrreich sein). Irgendjemand schien eine perverse Freude daran zu haben, Fotos von ihm zu betrachten. Allerdings waren die Bilder doch immer recht harmlos gewesen, sogar das in der Badewanne. Midas hatte nie…aber konnte Harry das wirklich mit Sicherheit wissen? Er wusste, es gab Flüche, die einen alles Mögliche vergessen ließen. Vielleicht waren die Spezialtage mit Midas nie so gewesen, wie er es in Erinnerung hatte. Vielleicht hatte Midas ihn einfach alles, was eine bestimmte Grenze überschritt, vergessen lassen.
 

Schaudernd schlug Harry die Arme um sich. Er hatte Midas vertraut, und dieser hatte ihn benutzt. Und Harry wusste noch nicht einmal mit Sicherheit, auf welche Weise er benutzt worden war.
 

Aber nie wieder. Nie wieder würde er Midas vertrauen. Nie wieder würde er bei einem dieser Spezialtage mitmachen
 

OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
 

Severus hatte Harry während der Unterrichtsstunden am Morgen genau beobachtet. Der Junge war nach wie vor sehr blaß, aber es sah nicht so aus als wäre er noch krank. Er bewegte sich auch nicht in irgendeiner weise steif. Das war gut. Nachdem er Harrys Lebensumstände gesehen hatte, war sich Severus nicht sicher gewesen, ob die Durslexs ihn vielleicht sogar schlugen.
 

Er hoffte wirklich, dass Dumbledores Plan funktionieren würde, aber er hatte nicht allzugroße Hoffnungen. Er war ein wackliges Konstrukt, völlig abhängig von der Fähigkeit des alten Zauberers die Aktionen anderer Leute korrekt vorrauszusagen. Hätte irgendwer anders ihn geplant, Severus wäre sich sicher gewesen, dass er Fehlschlagen würde. Aber Dumbledore war in Howarts Lehrer gewesen lange bevor er Schulleiter geworden war. Er war gut darin, Leute einzuschätzen, besonders jene, die er hatte aufwachsen sehen. Zudem versorgte ihn sein Vorsitz in der Vereinigung der Zauberer mit den notwedingen Kontakten und Einblicken in die Struktur des Ministeriums. Der Plan könnte funktionieren.
 

Bis dahin musste Severus Harry so gut wie möglich beschützen. Aber er durfte auch nicht zulassen, dass seine Tarnung offenbart werden würde. Dankenswerterweise hatte Harry anscheinend Stillschweigen über seinen nächtlichen Besuch gewahrt. Der Junge war nicht so dumm, wie Severus zunächst gedacht hatte, er war sogar halbwegs intelligent. Außer in seinem schlechtesten Fach, Verwandlung, war er weiter als sein Jahrgang sein dürfte, besonders in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Jetzt gerade demonstrierte er seine Fähigkeiten in Zauberkunst indem er einen Dürrezauber vorführte.
 

Severus runzelte die Stirn als einige Wassertropfen in der Schale auf Harrys Tisch verblieben.
 

"Wedeln sie den Zauberstab nicht unnötig herum. Sparsame Bewegungen sind der Schlüssel zu einem perfekten Ergebnis."
 

Mit einem Aguamenti füllte er die Schale erneut mit Wasser. "Versuchen sie es nochmal."
 

Dieses Mal gelang es Harry die Schale vollkommen trocken zu zaubern. Severus nickte zufrieden. "Das ist akzeptabel. Sie dürfen gehen."
 

Harry stand auf um sein Lernmaterial zusammenzusuche. Doch da war eine letzte Sache, die Severus machen musste, auch wenn er zögerte, es zu tun.
 

"Ach, Mr. Potter..."
 

Potter hielt in der Bewegung inne.
 

"...sie haben das fallengelassen. Ich wäre ihnen verbunden, wenn sie nicht den Raum mit ihrem Zeug verdrecken würden."
 

Potters überraschte Augen schauten abwechselnd auf das Lily Potter Amulett in Severus Hand und sein steinernes Gesicht. Dann fasste er sich.
 

"Ich werde es nicht wieder tun", versprach er. Leise setzte er hinzu: "Danke, Professor, ich habe es wirklich vermisst.
 

Severus beobachtete wie er das Amulett für einen Moment besitzergreifen umklammerte, ehe er die Kette um seinen Hals legte und das Klassenzimmer verließ.
 

OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
 

Cornelius Fudge nickte Dawlish zu, als der junge Auror sich an seiner Seite postierte. Er zog ihn den Veteranen vor. Auroren, die im letzten Krieg gekämpft hatten, waren immer so furchtbar ernst und auf ihre Pflicht bedacht. Wirklich lächerlich! Wer sollte ihn schon angreifen! Die Auroren sollten seinen Status unterstreichen, sonst nichts.
 

Dawlish war ein wenig lockerer. Und er war eine gute Quelle für Informationen aus der Abteilung für Strafverfolgung. Gerade eben erst hatte er ihm einige interessante Neuigkeiten zugetragen. Es ging das Gerücht um, dass Albus Dumbledore plante, im Harry-Potter-Prozess Berufung einzulegen, sollte der Junge bei dem bevorstehenden Leistungstest nicht gut genug abschneiden.
 

Cornelius lächelte selbstzufrieden. Der alte Strippenzieher würde keinerlei Grundlage für eine solche Berufung haben. Obwohl er Minister war, hatte er nur wenig Einfluss auf das Amt für Magische Erziehung, doch etwas konnte er schon bewegen. Zum Beispiel, dafür sorgen, dass der Junge Prüfungsfragen bekommen würde, die dieser mit absoluter Sicherheit beantworten konnte.
 

Bei der Vorstellung, was Dumbeldore für ein Gesicht machen würde, wenn er die Prüfungsergebnisse sah, plusterte Cornelius sich noch ein wenig mehr auf. Es tat doch jedes Mal gut, wenn er Dumbledores Pläne vereiteln konnte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Teilchenzoo
2009-09-05T15:41:27+00:00 05.09.2009 17:41
Kein Kommentar bei einem Kapitel wie diesem?

Jetzt gehts aber los! Fudge bildet sich tatsächlich an, über Dumbledore triumphieren zu können? nun gut, das tut er öfter, aber ... ich bin jedes Mal über soviel Selbstüberschätzung erstaunt.

Snape rettet Harrys Tag. Der wirklich grausig war. Der logische Schluss, den man aus dem geheimen Raum ziehen würde ... so ein Schock muss wirklich schlimm sein, besonders wenn man befürchten muss, dass da noch weitaus mehr passiert ist, als man ahnt.

Dann bin ich mal auf den Plan gespannt.

Lg neko


Zurück