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Final Fantasy Two realistic The Worldportal

Part 16- 20
von

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Clouds Befürchtung

Kapitel 18: Clouds Befürchtung

»Dame Hickory, Dame Hickory,

da ist ein Wolf an deiner Tür,

seine Zähne grinsen weiß,

und seine Zunge wackelt sich wund!

"Nein", sagte die Dame Hickory, "Du bist eine falsche Elfe!"

Aber es war tatsächlich ein Wolf, und ausgehungert war er auch.«

Walter De La Mare Dame Hickory
 

Insgesamt war der Besuch in der Gold Square eine richtige Enttäuschung gewesen. Kim hatte sich erhofft, dass Gunther mehr über die Endlesses der Ageguards wüsste, als er vorhin von sich gegeben hatte. Fakt war, das dem nicht so war und die Zeitenvernichter wohl ominöser waren, als sie alle zuerst geglaubt hatten.

Den ganzen Rückweg über dachte Kim immer wieder über das selbe Wort nach; Ageguards bedeutete "Zeitenbeschützer".

Natürlich hatte sie es schon vorher übersetzt, aber erst jetzt bekam das Wort eine Bedeutung und einen unangenehmen Klang in Kims Ohren.

Beschützer... das waren im allgemeinen Leute die etwas Verteidigten, sei es nun ein Land, eine Stadt, Gegenstände oder Menschen. Das kleine Wort "Beschützen" war im allgemeinen ein positives Wort, da sich Leute für etwas einsetzten um es zu beschützen, es vor allem bösen zu verteidigen. Aber das taten die Ageguards nicht. Sie beschützten die Zeiten nicht, sie zerstörten sie, etwas, was Kim bei dem Wort "Beschützer" gar nicht in den kram passte.

Wieso also "Ageguards"? wäre "Agedestructioners"?

Oder waren sie insofern Beschützer, weil sie die übrigen Zeiten vor jenen schützten, welche außer Kontrolle geraten waren, indem sie diese zerstörten?

Die Anderen schienen mit ihren eigenen Fragen beschäftigt zu sein, da niemand etwas sagte. Es herrschte schon fast eine bedrückende Stimmung auf dem Rückweg, die sich wie eine stickige Woge auf sie nieder ließ- und auch die kühle Nordbrise konnte daran nichts ändern.

Kim streichte Nameless kurz über den Hals. Vielleicht hatte sie etwas überregiert, aber sie konnte es nicht leiden, wenn Cloud auf dieses bestimmte Thema zu sprechen kam.

Dabei hatte er sich schon einmal deswegen entschuldigen müssen.

Kim seufzte und sah zu Horizont, wo sich der große Fluss abzeichnete, dessen Strömung sie einst mitgerissen hatte.

Verglichen mit ihrem jetzigen Abenteuer war das damalige die reinste Vergnügungsfahrt gewesen, denn sie hatten nur einen richtigen Feind. Und der war Sephiroth.

Natürlich gab es damals auch noch die Shinra, aber die waren bei weitem nicht so schlimm, wie der weißhaarige Mann. Kim schüttelte sich, um die Erinnerung an ihn loszuwerden.

Na gut, sie musste zugeben, dass Sephiroth viel schlimmer gewesen war als die Ageguards, aber das ganze Rätsel war nicht so kompliziert gewesen, wie dieses mal.

Ihre Träume waren die einzigen Anhaltpunkte die Kim hatte, um das Rätsel zu lösen. Sie erinnerte sich noch gut an die ersten Alpträume, die sie hier gehabt hatte. mit dem Mann, der, der Tod war, und seinem schrecklichen Schild, dessen Buchstaben sangen.

Es waren furchtbare Alpträume gewesen, aber wenn sie eher versucht hätte, sie zu verstehen, dann wäre die Sache mit der schwarzen Substanz vielleicht viel eher ans Licht gekommen.

Sie hatte daraus gelernt. Genau aus diesem Grund ließ sie die "Beschützerfrage" jetzt fallen und widmete sich der Traumentschlüsselung.

Ihr erster Alptraum war jener gewesen, wo sie und Cloud an der Klippe standen, vor ihnen ein Meer aus Verlorener.

Was hatte der falsche Cloud, der in echt Sephiroth gewesen war, noch gleich gesagt?

Er hatte gemeint, dass die Verlorenen auf ihren Schöpfer warteten.

Diese "Schöpfer" waren allerdings die Ageguards, schließlich erzeugten sie beim rufen ihrer Endless Monster die Lichtsäulen, die einfache Leute in solche Bestien verwandelten.

Sephiroth aber, hatte gemeint, die Ageguards seien selbst nur die Diener ihres Schöpfers.

Kim strengte ihren Kopf an, kam aber auf keinen grünen Zweig. Wer zur Hölle sollte denn der Schöpfer der Ageguards sein? Etwa Gott?

Wieso mussten die Träume auch immer so schwer zu verstehen sein?

Kim konnte es drehen und wenden wie sie wollte, sie verstand es einfach nicht. Vielleicht hätte sie wirklich mal jemanden der Anderen um Hilfe bitten sollen, aber dafür fehlte ihr einfach der Mut. Die halten mich für bescheuert, dachte Kim, erst recht wegen dem Prophetinnen- Quatsch! Vermutlich dachten ihre Freunde sowieso schon, dass sie nicht mehr ganz richtig im Kopf war- allerdings hatte Kim keine Begründung dafür, wieso sie es denken sollten. Und der Traum war jetzt auch wichtiger.

Sie hatte ja auch noch einen zweiten gehabt. Den skurrilen.. mit der kaputten Stadt, die halb Altägypten, halb Altgriechenland gewesen war. Wo ihr Niklas, Sedas und Aquila begegnet waren. Was hatten sie noch mal gesagt?

Aquila war der erste gewesen. Irgendwie ritt Kim der Gedanke, dass die Reihenfolge etwas wichtiges aussagte. Was auch immer es war...

Er hatte gemeint, sie hätten auf Kim gewartet und das ein Puzzle nur mit dem letzten Teilchen fertig sei. Also.. wenn sie auf Kim gewartet hatten, dann musste sie ja das letzte Puzzlestück sein, aber das würde bedeuten, dass...

Kim brach den Gedanken ab und schüttelte sachte den Kopf. Obwohl sie wusste, dass es ein fehler war, wandte sie sich Sedas zu. Was hatte er gesagt?

Er redete von einer Intrige gegen Kim und die anderen Ageguards und von einem mysteriösen Deal.. was hatte es damit auf sich?

Mit wem sollte Sedas schon einen Deal eingehen und warum?

Kim überlegte. Letzteres konnte sie sich schließlich selbst erklären. Sedas hatte gesagt, er wolle einem Leben voller Qualen ein ende setzen...

Ob er damit wohl das seine gemeint hatte?

Kim seufzte schwer. Auch dafür war sich einfach zu dumm. Sie konnte es einfach nicht deuten. Sie wollte sich gerade noch den Worten von Niklas zuwenden, als Nameless zum Sprung ansetzte, um über den breiten Fluss zu kommen, der das Wiesenland von dem steinigen des Cosmo Canyon trennte.

Kim schrie auf, krallte sich an den Chocobo und sah, wie das Wasser unter ihnen rauschte, während sie darüber sprangen. Baden wollte sie ganz sicher nicht- obwohl es ihr gut tun würde. Ihr Herz raste noch, als sie schon längst auf der anderen Seite waren und Richtung Phönix ritten.

Damit war ihre Konzentration hinüber. Eben noch hatte sie wunderbar nachdenken können, jetzt fiel es ihr unglaublich schwer einen klaren Gedanken zu fassen, der nicht mit einem Fluss zu tun hatte.

»Der Fluss macht mich nervös..« Sagte Kim knapp, als sie Tifas Blick bemerkte, welcher auf sie ruhte. Die junge Frau nickte verständnisvoll und sah wieder zu den Felsklippen, welche sich vor ihnen in den Himmel erhoben. Es schien keine Sonne, obwohl das Klima angenehm warm war, durchzogen von einem abkühlenden Nordwind, der kleine Staubwölkchen über den braunen Stein wirbelte.

Die Sonne kam sowieso nur noch selten raus, seitdem die Ageguards aufgetaucht waren und vieles wirkte krank, wie Bäume oder Gras.

Kein angenehmer Anblick. Genau aus diesem Grund musste Kim endlich die Rätsel lösen. Aber immer wenn sie versuchte, wieder über die Träume nachzudenken, kam ihr plötzlich irgendetwas anderes in den Sinn, was gar nichts damit zu tun hatte.

Kim grummelte etwas und gab es dann gänzlich auf. Sie würde versuchen, noch mal heute Abend, bevor sie einschlief, darüber nachzudenken. Schließlich konnte man am besten denken, wenn man die Ruhe dazu hatte.

Sie ritten gegen den Wind an, über den braun- roten Stein, bis sie in das Bergreiche Canyon- gebiet kamen, wo sich das Luftschiff befand.

Es stand immer noch so, wie vor einigen Stunden, als die kleine Gruppe zur Gold Square aufgebrochen waren, nur schien es etwas reparierter zu sein.

Die Chocobos hielten vor der großen Maschine an, warteten, bis alle abgestiegen waren und rannten von dannen- alle, außer Nameless, der bei Kim stehen blieb.

Sie lächelte leicht und strich dem Tier über den Kopf »Gut gemacht, Nameless!«

Der Chocobo plusterte stolz die Brustfedern auf und hob den Kopf etwas. Er mochte den Lob sichtlich und genoss die Anerkennung, welche er viel zu selten bekam.

Kim tätschelte ihm nochmals den Kopf, dann wandte sie sich ab und folgte Cloud, Tifa, Red und Barret zu den Übrigen der Gruppe.

Der erste der sie bemerkte war Cid, der gerade von seiner Arbeit aufsah, um sich eine Zigarette anzustecken, als er jedoch sah, dass der Trupp zurück war, steckte er den Glimmstängel wieder weg und rief »Jetzt schon zurück?«

Cloud nickte seufzend und antwortete, als sie bei dem Piloten angekommen waren »Ja.. es gab nicht viel, was wir erfahren konnten..«

»Was habt ihr denn erfahren?«

»Hol die Anderen, dann erzähl ich es euch..«

Das ließ sich Cid nicht zweimal sagen. Wichtiger als die Arbeit an seinem Luftschiff war es, dass sie soviel wie nur möglich über die Ageguards erfuhren, um sie bekämpfen zu können.

Und nachdem sich alle um Cloud und die Anderen aus dem Trupp gescharrt hatten, begannen diese zu erzählen, was sie in der Gold Square erfahren hatten.

Die Anderen hörten gebannt zu und nachdem sie geendet hatten, verschränkte Cid die Arme und sagte »Hass, ja? Hm... aber wir wissen immer noch nicht, wie wir sie besiegen können..«

Kim schwieg bedächtig. Sie schloss die Augen und lauschte den Gesprächen der Anderen.

»Nein.. das stimmt..« Gab Cloud zurück.

Der Pilot zog seine Zigarette wieder aus der Hosentasche, steckte sie sich in seinen Mund und zündete sie an. Er nahm einen zug, sah zum Himmel hoch, an welchem Wolkenfronten vorbeizogen und murrte »Also war dieser ganze Akt total umsonst!«

»Reg dich nicht auf.. es war schließlich einen versuch wert..« Sagte Shera und stieß Cid leicht in die Seite. Der Pilot sah zu ihr und schüttelte leicht lächelnd den Kopf »Ich reg mich nicht auf.. aber es ist schon irgendwie enttäuschend..«

Barret trat einen kleinen Stein weg und knurrte » Stimmt.. verdammt! Ich dachte wir fänden mehr heraus und könnten den Ageguards mal so richtig in den Hintern treten..«

»Daraus wird wohl nichts..« Seufzte Cloud und schüttelte den Kopf.

Kim öffnete die Augen und trat vor »Ähm..«

Alle sahen nun zu ihr. Etwas nervös spielte Kim mit ihren Fingern. Sie wusste nicht, ob es eine gute Idee war, ihnen diesen Vorschlag zu machen.

Aber es war das einzig vernünftige, was ihr momentan einfiel.

»Ich hätte eine Idee, wie wir ihnen vielleicht doch in den Hintern treten können..« Sagte sie langsam und leicht nachdenklich. Barret sah sie sofort gebannt an und fragte aufgeregt »Soso.. wie denn?«

Kim schwieg kurz. Ihr Blick suchte den von Cloud, der sie innig musterte, aber nichts sagte oder mit einer Geste etwas zu verstehen gab, was Kim zeigen sollte, dass sie besser den Mund halten sollte. Der Söldner sah sie einfach nur stumm und aufmerksam an, weshalb das Mädchen jetzt wieder zu Barret sah und meinte »Ich kann es tun!«

Einen Moment herrschte stille, dann fingen die meisten an zu lachen, andere tuschelten nur etwas und musterten Kim nachdenklich.

Sie verschränkte die Arme und prustete etwas beleidigt »He! Das meinte ich ernst!«

»Was willst du denn gegen sie machen?« Fragte Barret grinsend, worauf Kim ihn böse ansah und fauchte » Wer von uns hat den Aquila vertrieben?«

Daraufhin wurden alle wieder still und auch Barrets grinsen erstarb, was Kim sehr zufrieden stellte. Sie nickte und ballte die Hände zu Fäusten »Ich und Endless Bahamut können sie besiegen! Das weiß ich! Ganz sicher!« Sie sah einem nach dem Anderen an, bis er Blick bei Cloud angekommen war »Und ich kann mit meiner Endlesses die Verlorenen zurückholen..«

Der Söldner schloss die Augen und blieb schweigsam.

»Woher willst du wissen, dass du die Verlorenen zurückholen kannst?« Wollte Joey wissen und sah sie mit schräggehaltenem Kopf an. Kims Blick suchte den seinen und sie grinste überlegen »Wenn die bösen Lichtsäulen der Ageguards die Welt zerstört und die Leute zu diesen Monstern macht, dann müsste doch meine gute alles wieder rückgängig machen können, oder? Einen versuch ist es doch wert, oder?«

Der Ex- Shinrasoldat überlegte angestrengt und nickte dann. Es klang logisch.

Kim vertraute darauf, dass sie es konnte. Wieso auch nicht?

Sie dachte dabei besonders daran, was mit ihr selbst passiert war, als sie verletzt in der Lichtsäule gestanden hatte- sie war nämlich geheilt worden.

Wenn das nicht beweis genug war!

»Na gut.. versuchen wir es..«

Es war Cloud. Alle wandten den Blick zu ihm. Der Söldner stand immer noch da, die Augen geschlossen und die Arme verschränkt.

Kim öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass er dem zustimmen würde, aber er schien entschlossen zu sein.

Vincent, der stets etwas abseits stand, sah zu Cloud rüber und fragte »Meinst du wirklich, es funktioniert?«

»ich weiß nicht.. aber wenn wir es nicht ausprobieren, finden wir es auch nicht heraus..«

Die Anderen nickten nur stumm. Sie waren damit einverstanden, Kim konnte es gar nicht glauben. Es war seltsam, dass keiner etwas dagegen sagte, was normalerweise immer der Fall gewesen war. Normalerweise war Kim das Nesthäkchen- alle machten sich immer sorgen, dass mit ihr etwas nicht stimmte, oder das sie in Gefahr geraten konnte.

Aber dieses mal willigten sie sofort ein, eine Tatsache, die Kim mehr als gefiel.

»Also ist es beschlossene Sache... lassen wir es Kim versuchen..« Nickte Cloud und öffnete die Augen, um das Mädchen zu mustern.

Kim sah ihn erfreut an, aber der Söldner schien nicht sehr begeistert zu sein, woran sie sich allerdings nicht stören ließ.

Er wandte sich schließlich Cid zu und wechselte das Thema »Wie weit seit ihr mit der Phönix?«

Der Pilot grinste zufrieden »Sie ist fast wieder starklar!«

»was fehlt noch?«

»Nur noch einige Dinge am Heckantrieb..«

Cloud nickte, streckte sich und seufzte »Gut.. das bekommen wir heute auch noch hin! Kim..« Er sah zu ihr. Das Mädchen blickte fragend zurück und er lächelte matt »Dabei kannst du uns nicht helfen.. ruh dich aus, oder sieh dich etwas mit Nameless um.. aber geh nicht zu weit weg! Es gibt hier viele Verlorene..«

Kim wollte erst wiedersprechen, aber dann überlegte sie es sich anders und nickte sachte.

Während sich die Anderen nun wieder der Arbeit an dem Luftschiff zuwandten, holte Kim sich Nameless und wanderte etwas mit ihm durch den Canyon, wobei sie darauf achtete, nie zu weit von der Phönix und der Sicherheit ihrer Freunde entfernt zu sein.

Die Verlorenen waren hier überall und es geschah oft, dass sie plötzlich wie aus dem Nichts auftauchten und einen attackierten.

Der Chocobo war deshalb genau der richtige Partner, immerhin spürte er es, wenn Gefahr nahte und gab sofort Alarm. Momentan war er jedoch ruhig und lief brav neben Kim her, die gerade den Weg zwischen den Felsen hochging, welcher zum Cosmo Canyon führte.

Sie hatte nicht vor, bis zur Stadt zu gehen, aber die Richtung war okay und Kim hatte sich ganz spontan dafür entschieden.

An einem niedrigen Fels blieb sie stehen und ließ sich darauf nieder. Nameless setzte sich daneben und musterte Kim mit seinen dunklen, treuen Augen.

Sie lächelte ihn lieb an und zerzauste sein Kopfgefieder, was dem Tier nicht zu gefallen schien, da es den Kopf wegzog und ein empörtes "Wark" hören ließ.

»Schon gut!« Kim hob abwehrend die Hände und grinste breit, als er sah, wie Nameless sich zu einem runden Federball aufplusterte.

Sie schüttelte leicht den Kopf und sah gen Himmel, wo noch immer die dicken Wolkenfronten vorüberzogen. Es sah nach regen aus, aber noch fiel kein Tropfen auf die Erde und es zuckten keine Blitze über den Himmel, Donner war auch nicht zu hören, was hieß, dass sie noch etwas Zeit hatte, ehe sie zur Phönix zurückkehren musste.

Kims Blick wanderte vom Himmel zu ihren Füßen, zwischen denen mehrere kleine Steinchen lagen. Einen nahm sie und schnipste ihn weg. Nameless sah dem rollen des Steinchens zu, ehe er seinen Kopf unter seinen Flügel steckte und leise, aber hörbar atmete.

Kim seufzte und sah den Weg runter, den sie eben hochgegangen war, wobei ihr Cloud ins Auge fiel, der gemächlich auf sie zukam.

Interessiert blickte sie ihm entgegen. Was er wohl wollte?

Irgendwie beschlich Kim das Gefühl, dass er es sich anders überlegt hatte und sie nun doch nicht ihre Endless Substanz gegen die der Ageguards einsetzen durfte.

Aber sie wollte es erst einmal abwarten.

Der Söldner blieb vor ihr stehen »Ich muss mit dir reden..«

Kim nickte stumm und deutete ihm an, dass er sich setzen sollte, was er auch sofort tat. Nameless sah kurz auf, aber als er erkannte, dass alles in Ordnung war, begann er wieder vor sich hinzudösen.

»Worum geht's?« Fragte Kim und machte sich innerlich darauf gefasst, sich gleich arg gegen Cloud wehren zu müssen, wenn er es ihr verbat, gegen die Ageguards zu kämpfen.

Aber der Söldner war wegen etwas anderem gekommen, wie sich herausstellen sollte »Es ist wegen dem was der Geist gesagt hat..«

»Gunther?« Fragte Kim verblüfft, aber auch erleichtert, weil es nichts mit ihrem eben unterbreiteten Vorschlag zu tun hatte.

Cloud nickte und seufzte dann schwer »Wegen dem Hass..«

Kim zuckte mit den Schultern »Ja, und?«

»Was ist, wenn die Ageguards dich aus irgendeinem Grund dazu bringen wollen ebenfalls so zu hassen?«

Kim sah ihn fragend an. Was meinte er damit?

Einen Moment herrschte stille, dann fiel Cloud ihr Blick auf und er fuhr fort »Wenn sie deinen Vater und dessen Freundin mit Absicht attackiert hatten und den Sohn auch nur entführt haben, damit in dir der Hass steigt... das wäre immerhin möglich.. schließlich bist du und Endless Bahamut die einzigen, die sie aufhalten können.. aber wenn sie in dir den Hass wecken, dann wirst du auch zu einer-«

»Nicht schon wieder das... zu einer Ageguard, richtig?« Kim verdrehte die Augen und stand auf »Also das kann ich mir schenken..«

Sie wollte gehen, doch Cloud hielt sie am Arm fest und sah sie ernst an, als ihr böser Blick ihn traf »Ich will dir nichts böses, Kim! Ich Befürchte nur, dass die Ageguards dir etwas böses wollen! Und ich will nicht, dass du auf sie hereinfällst!«

Kim entwand sich seinem Griff und verschränkte die Arme »Ach so..« murrte sie etwas eingeschnappt »Du befürchtest also, dass sie das alles mit Absicht machen.. das sie nur mich auf ihre Seite ziehen wollen?«

Cloud nickte bestimmt und das Mädchen überlegte mit einem gespielten dramatischen Gesichtsausdruck »Vielleicht hast du ja recht... es wäre schon einleuchtend... aber ich bezweifle es dennoch, schließlich gibt es genug andere Zeiten mit meinem ich, bei denen sie so etwas machen könnten..«

Darauf sagte Cloud nichts. Er sah nachdenklich zu Boden und ließ nur ein leises "hm" hören.

Irgendwie tat er Kim in diesem Moment etwas leid, immerhin sorgte er sich nur um sie, trotzdem konnte sie dieses Thema nicht ausstehen, was er wusste, und dennoch sprach er sie dauernd darauf an.

»Und selbst wenn es so wäre..« Begann sie mit einem leichten lächeln »Du müsstest doch wissen, dass ich mich dem erwehren kann! Also bist du umsonst besorgt..«

Cloud stand mit einem male auf und musterte sie durchdringend »Ist es denn so falsch, wenn ich mir sorgen mache? Du bist wie eine kleine Schwester für mich.. und ich will nicht das dir etwas passiert!«

»Äh..« Mehr brachte Kim nicht heraus. sie sah rasch zu Boden. Es war selten, dass der Söldner mal über seine Gefühle sprach. Er musste wirklich sehr besorgt um Kim sein.

Es verletzte sie, dass sie so gemein zu ihm gewesen war- erst recht, weil er sie als kleine Schwester sah. Bei ihr selbst war es ja genauso. Es war zwar schon drei Jahre her, aber Cloud war für Kim trotzdem immer noch der große Bruder.

Diese besondere Bindung zwischen ihnen, hatte schon einmal alles drastisch zu ihrem Vorteil verändert und ihnen mehr als einmal das Leben gerettet.

Es war so ziemlich das wichtigste für Kim und sie war kurz davor, es einfach so in den Wind zu schlagen und zu vergessen.

»Cloud.. hör mal.. ich..« Begann Kim und sah den Söldner entschuldigend an. Ihre Entschuldigung wurde jedoch sogleich von einem Schrei unterbrochen, welcher durch den Canyon hallte und schließlich verstummte.

Kim und Cloud zuckten zusammen, während Nameless aufschrak und sich hektisch umsah.

»Was-«

»Das war Tifa!«rief Cloud alarmiert aus und rannte los.

Kim sprang auf, warf sich eher schlecht als recht auf Nameless und holte den Söldner so ein.

»Cloud!« Rief sie, wurde neben ihm langsamer, so, dass er ebenfalls auf den Chocobo aufsitzen konnte, der sie wie ein Blitz zurück zur Phönix beförderte.



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