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Magenta I

Willkommen in der World of Warcraft
von

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Durch Schnee und Eis und Loch Modan

„Alles klar?“, fragte Emanuelle noch einmal und sah Magenta dabei mit zuversichtlich strahlenden Augen an. Auf ihrem Kopf thronte ein Helm mit viele Drähten, Schaltern und Leuchten und in ihrer Hand hielt sie etwas, das aussah wie ein Gewehr … mit vielen Drähten, Schaltern und Leuchten.

„Ich glaube schon“, antwortete Magenta unsicher. Ihr war diese ganze technische Wirrwarr, das Emanuelle ihr um die Ohren gehauen hatte, schon nach der ersten Minute zu kompliziert geworden und sie hatte sie darauf beschränkt, ein intelligentes Gesicht zu machen und an den Stellen, an denen es ihr sinnvoll erschien, zustimmend zu nicken.

„Gut, dann los“, befahl Emmanuelle streng. „Zunächst werden wir dich also verkleiden.“

Die Gnomin steckte die Zunge zwischen die Zähne, zielte sorgfältig mit dem Gewehr auf Magenta … und schoss. Instinktiv schloss Magenta die Augen. Es zog und zerrte an ihr, ihre Nase kribbelte wie zwei Heuschnupfen und als sie die Augen wieder öffnete, war die Tischplatte ein ganzes Stück weiter oben als vorher.

„Aaack!“, krächzte Magenta und sah auf ihre Hände. Sie waren klein und knubbelig und vor allem: GRÜN!

„Na das hat doch prima geklappt“, attestierte Emmanuelle fachmännisch. „Nun bleibst du für eine Stunde ein Gnom dank meines wunderbaren, modifizierten Diskombobulatorstrahls. Leider habe ich das mit der Optik nicht so ganz hinbekommen. Du siehst ein wenig aus wie meine armen Verwandten, die in Gnomeregan verstrahlt worden sind.“

Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern und fing dann an, verschiedene Dinge in eine große Tasche zu packen. Besonders sorgfältig behandelte sie dabei einen kleinen, viereckigen Kasten …mit vielen Drähten, Schaltern und Leuchten
 

„Grün steht dir“, feixte Pizkol, der inzwischen fast so groß war wie Magenta. „Du solltest so bleiben. Eine echte, optische Verbesserung.“

„Du kleiner, mieser, hinterlistiger …“, knurrte Magenta mühsam beherrscht. „Du hast doch gewusst, was sie vorhat.“

„Du doch auch“, grinste Pizkol noch breiter. „Ich hab genau gehört, wie sie es dir erklärt hat. Und so schlecht ist die Idee schließlich nicht. Immerhin würdest du auf einer Hochzeit mit lauter Zwergen wirklich sehr auffallen. Du willst die Axt doch wiederhaben, oder nicht?“

„Ja ja, schon gut“, murrte Magenta und folgte einer eifrig vor sich hin murmelnden Emmanuelle nach draußen.

Es war verwirrend, wie anders die Welt doch von weiter unten aussah. Einmal wäre Magenta sogar fast von einem Magier, der sehr in Eile schien, über den Haufen gerannt worden. Gerade als sie sich noch vor seinen Füßen in Sicherheit bringen wollte, verschwand er vor ihren Augen und erschien sich ein paar Meter weiter wieder aus der leeren Luft. Verblüfft starrte Magenta dem Mann nach.

„Blinzeln“, erklärte Emanuelle beiläufig. „Eine praktische Sache, man muss nur aufpassen, dass man sich nicht in einer Mauer materialisiert. Kann sehr unangenehm sein so was.“
 

An dem Gasthaus angekommen war von drinnen bereits der fröhlich Lärm der Feiernden zu vernehmen. Es wurde gelacht und gesungen und das alles in einer Lautstärke, die einem mittlere Erdrutsch in nichts nachstand. Trinkende, singende, tanzende, essende und sich anschreiende Zwerge bildeten in dem Gasthaus ein wildes Durcheinander; wobei Magenta argwöhnte, dass es sich bei den Letzteren um ganz normale Unterhaltungen handelte. Bei der polternden Aussprache der Zwerge war das schwer zu beurteilen. Es stand aber fest, dass Magenta wirklich gut daran getan hatte, sich zu verkleiden, denn es gab nicht einen einzigen Menschen auf der ganzen Feier.

Das Brautpaar thronte indes am Kopf einer üppigen Tafel und huldigte seinen Gratulanten. Dabei wirkte die Braut einmal mehr wie eine aufgeplusterte Kröte im weißen Kleid, während das Lächeln des Bräutigams versuchte, auch noch die hellste der Fackeln zu überstrahlen. Neben ihm saß immer noch in seinen Samtanzug gezwängt Schakal und versuchte seine Begeisterung in einem riesigen Bierkrug zu ertränken. Fast hätte Magenta Mitleid mit ihm gehabt. Sie stieß Emmanuelle an und deutete unauffällig auf den Verbrecher.

„Das dort hinten ist er“, flüsterte sie.

„Gut“, gab Emanuelle mit einem Nicken zurück. „Dann wollen wir mal loslegen.“
 

Sie wurden vom Gastwirt in den ersten Stock beordert, wo Emmanuelle in Windeseile ein ganzes Bataillon von Sprengkörpern und Raketen auf den Balustraden postierte. Mit fröhlichem Zwitschern kündigte sie im Schankraum die Vorstellung an, woraufhin sich die Gäste unter großen Gezeter und Gelärme nach draußen begaben und unter dem Balkon eine erwartungsvolle Masse bildeten. Es war unmissverständlich, dass man diese besser zufrieden stellte, denn falls man sie umsonst aus der Nähe der Bierfässer gelockt hätte, könnte etwas Fürchterliches passieren.

Emmanuelle rückte den Helm zurecht und grinste Magenta aufmunternd zu.

„Showtime“, sagte sie und rückte energisch auf den Knopf des kleinen Kastens.
 

Fast gleichzeitig begann es überall um Magenta herum zu leuchten, zu zischen und zu blinken. Zündschnüre brannten Funken sprühend ab und der Geruch von Schwefel lag in der Luft. Die ersten roten und grünen Leuchtsterne erhellten den künstlichen Himmel der Zwergenstadt und tauchten die Gesichter der Zuschauer und fröhliche Farben. „Ahs“ und „Ohs“ und „Was für eine Goldverschwendungs“-Rufe wurden laut, während immer mehr und mehr pyrotechnische Wunderwerke in der Luft explodierten.

Doch dann begannen die Raketen mit einem Mal ein sehr merkwürdiges Eigenleben zu entwickeln. Anstatt wie es ihre Bestimmung war, hoch in die Luft zu steigen und dort in einen bunten Funkenregen auszubrechen, änderten sie mitten im Flug ihre Bahn und strebten stattdessen einem ganz bestimmten Punkt auf dem Erdboden zu. Erschrocken spritzte die Menge auseinander, als die erste Sprenglandung der Marke „Silver Passion“ auf einem sehr verdutzten Zwerg explodierte. Sie bekam wenige Sekunden später Gesellschaft von einer Granate namens „Sonnenuntergang“ und einigen kleinere Raketen, die sich als „Goldregen“ ankündigten. „Fliegende Flammen“ wurden gefolgt von „Geisterlichter“ und „Knattergewitter 2000“.

All das beobachtete Magenta mit tellergroßen Augen, während Emmanuelle mit wildem Blick auf der Balustrade des Balkons auf und ab hüpfte und der Helm auf ihrem Kopf unaufhaltsam blinkte, klingelte und ratterte. Rauch und Pulverdampf hüllten schließlich das Szenario ein und als die letzte Sprengladung explodiert war, warf sich die Gnomin mit einem lauten „Hiiiijaaaa!“ in die Tiefe. Magenta konnte gerade noch sehen, wie sich in kleiner Fallschirm sich auf ihrem Rücken öffnete, bevor sie in der weißgrauen Nebelwolke verschwand.

„Hey, warte auf mich!“, rief Magenta ihr nach und sprang nach kurzem Zögern hinterher. In Ermangelung eines Fallschirms kam sie hart auf und überschlug sich ein paar Mal und blieb schließlich vor einem schwelenden Haufen Zwerg liegen, den Emmanuelle gerade mit ihren kleinen Fäusten bearbeitete.

„Jetzt gib endlich die Axt raus, du Lumpenhund, bevor ich noch ernstere Maßnahmen ergreifen muss“, zeterte sie und versetzte dem Zwerg einen groben Fußtritt.

Der Zwerg stöhnte und kam langsam wieder zu sich. Seine Kleidung wies großflächige Brandlöcher auf und seine Haare zerfielen, als er sich aufrichtete, zu schwärzlichen Staubwölkchen, die sich mit den Resten seines Bartes zu einem kleinen, stinkenden Häufchen drapierten. Noch bevor er allerdings noch ein „Wo bin ich?“ oder „Was war los?“ von sich geben konnte, stürzte ein weiße Furie auf Emanuelle los.

„HÄNDE WEG VON MEINEM EHEMANN!“, geiferte die Urgewalt von einer Braut und fletschte bedrohlich die Zähne. „Er gehört mir ganz allein und wenn ihn jemand anbrüllt, dann bin ich das!“

Wie eine lebende Mauer aus weißer Seide baute sich Flyeye vor dem völlig verstörten Gandogal auf. Mordlust stand in ihren Augen und in dem Schimmern ihrer äußert scharfen Axt, mit der sie offensichtlich vorhatte, die Schänder ihres Gatten in mundgerechte Stückchen zu hacken. Sie erinnerte Magenta an jemanden; da der jungen Hexenmeisterin aber partout nicht einfallen wollte, an wen, blieb nur die merkwürdig skurrile Frage in Magentas Kopf zurück, ob Zwerge eigentlich schwimmen konnten.

„D-das war alles nur ein Missverständnis“, versuchte sie zu intervenieren, als Emmanuelle bereits begann, einen Feuerball zwischen ihren Händen zu formen, um notfalls einen Angriff der Braut mit der Axt zu kontern. „Wir haben doch eigentlich nur versucht …“

Ihre Stimme erstarb, als das Brautmonster ihre Aufmerksamkeit auf den zweiten Gnom in ihrer Reichweite richtete. Mir einem urzeitlichen Brüllen warf sich Flyeye in ihre Richtung, stürmte auf sie zu … und an ihr vorbei gegen die Mauer des Gasthauses. Dort trat Stein auf Kopf, Wut auf Granit und schließlich Braut auf Fußboden.

Die inzwischen wieder versammelten Gäste belohnten die gelungene Vorstellung mit höflichem Applaus und zogen sich dann wieder zu Bier und Braten an die Festtafel zurück. Zwerge sind hart im Nehmen und niemand zweifelte daran, dass das Brautpaar schon bald wieder unter ihnen weilen würde.

Magenta fuhr zu dem Zwerg herum, der sie im letzten Moment vor der mordlüsternen Braut gerettet hatte und machte vor Überraschung einen Schritt zurück. Dort stand ein breit grinsender Schakal und erfreute sich ausgezeichneter Verfassung.

„Wenn ich gewusst hätte, dass ihr so gut seid, hätte ich selbst auf Feuerwerk bestanden“, lachte er und schlug Magenta auf die Schulter.

„Schakal?“, keuchte Magenta entsetzt.

„Ja“, bestätigte er. „Kennen wir uns?“

„Emmanuelle!“, heulte Magenta auf. „Du hast den falschen Zwerg erwischt.“

„Oh“, erwiderte die Gnomin etwas verblüfft. „Na ja, aber es hat doch gut funktioniert oder nicht. Gib zu, die Gedankenkontrollkappe mit der Universal-Fernbedienung zu kreuzen, war genial.“

„Worum geht es hier eigentlich?“, wollte Schakal wissen und sah verwirrt von einem zum anderen.

„Magenta will ihre Axt wiederhaben“, erklärte Emmanuelle. „Also rück sie heraus, sonst wird es dir schlecht ergehen.“

Schakals Gesichtsausdruck wechselte von freundlichem Erstaunen zu geschäftsmäßiger Kühle.

„Ich weiß nicht, wovon ihr sprecht“, sagte er. “Und wer ist überhaupt Magenta?“

„Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!“

Magenta legte all ihre Stimmgewalt in diesen Schrei. Sie hatte die Schnauze endgültig voll. Sie war ausgeraubt, in einem grünen Lepragnom verwandelt, fast plattgewalzt und in Stücke gehauen worden und jetzt wollte dieser verdammte Hundesohn sie auch noch für dumm verkaufen? Das war zu viel! Sie schrie und schrie und schrie, bis keine Luft mehr in ihren Lungen war und bunte Punkte vor ihren Augen zu tanzen begannen. Nur am Rande bemerkte sie, dass die Verwandlung sich von ihr löste und sie wieder auf ihre ursprüngliche Größe anwuchs. Erst, als sie wirklich fast erstickt wäre, schloss sie den Mund wieder und öffnete die Augen.

Vor ihr stand etwas, das an einen haarigen Busch erinnerte, sich aber bei näherer Betrachtung als Schakal herausstellte, dem sämtlich Kopf- und Barthaare zu Berge standen. Auch Emmanuelle war etwas blass um die Nase geworden und selbst Pizkol schien ein wenig beeindruckt von seiner Meisterin zu sein.

„Nicht schlecht“, gratulierte er ihr. „Wenn man das noch ausbaut, wird das mal ein ganz ordentliches Schreckgeheul.“

Magenta ignorierte ihn geflissentlich.

„Ich will jetzt endlich meine Axt wiederhaben“, schnaufte sie. „Und zwar jetzt gleich.“

„Das könnte aber etwas schwierig werden“, entgegnete der Busch. „Die habe ich nämlich bereits verkauft.“

„Verkauft?“, echote Magenta.

„Ja sicher“, grunzte der Busch. „War gar nicht so einfach, die an den Mann zu bringen. Ich musste sie einem Reisenden andrehen, denn keiner der Händler in Ironforge wollte sie kaufen.“

„Weil sie wussten, dass sie gestohlen war“, vermutete Emmanuelle.

„Ach was gestohlen“, brummte Schakal und fing an, seine Haare glattzustreichen. „Das war der gerechte Lohn für eine anständige Stadtführung. Ich muss schließlich auch von etwas leben.“

„Ja aber doch nicht von meiner Axt“, quietschte Magenta am Rande eines Nervenzusammenbruchs. „Wie soll ich die denn jetzt wieder finden?“

„Keine Ahnung“, gab Schakal zu. „Die beiden sind wahrscheinlich schon über alle Berge.“

„Welche beiden?“, hakte Emmanuelle interessiert nach.

„Na so ein großer, gutaussehender Jüngling und sein grauhaariger Begleiter. Die beiden wollten ins Sumpfland und nach irgendwelchen Kräutern suchen.“

„Na dann nichts wie los“, rief Emmanuelle und rieb sich die Hände. „Wenn wir uns beeilen, holen wir sie vielleicht noch ein. Ich packe nur schnell ein paar Sachen zusammen.“

„Dann wünsche ich euch noch viel Glück“, sagte Schakal und wollte sich gerade umdrehen, als Magenta ihn entschlossen am Schlafittchen packte.

„Nichts da“, fauchte sie. „Du kommst mit und hilfst uns. Das bist du mir schuldig.“

Schakal sah einen Augenblick lang so aus, als wolle er sich losreißen, doch dann wanderten seine Augen zu Emmanuelle, die mit einem freundlichen Lächeln einen Feuerball über ihrer Hand schweben ließ.

„Hoga-modan Khazrand!“, fluchte er und spuckte abfällig auf den Boden. „Also schön. Jemandem, der Gandogal in die Luft gesprengt und Flyeye bewusstlos geschlagen hat, kann ich wohl schlecht etwas abschlagen. Treffen wir uns morgen früh an den Toren von Ironforge. Heute Nacht würde es nämlich eine sehr ungemütliche Reise durch Dun Morogh werden.“

Magenta zögerte. „Wirst du auch nicht wieder einfach verschwinden?“

Schakal sah sie beleidigt an. „Wenn ich einmal mein Wort gegeben habe, dann halte ich mich auch daran.“

„Das wäre auch besser für dich“, bemerkte Emmanuelle zuckersüß. „Denn wenn du es nicht tust, werde ich dich ein zweites Mal finden.“

„Ich kann sehr verstohlen sein“, knurrte Schakal lauernd.

„Und ich habe eine Katzenaugenbrille“, erwiderte die Gnomin lächelnd.

„Verdammt!“
 


 

Der Weg zum Falathimsee führte die drei Nachtelfen am nächsten Tag wieder zurück bis zu Maestras Posten. Dort wichen sie den Anweisungen Raene Wolfrunners zur Folge vom Pfad ab und schlugen sich weiter in Richtung Westen durch das Unterholz, bis sie auf einer Lichtung auf einen kleinen See stießen. Die Trümmer des ehemals an dem See gelegenen Schreins staken noch hier und dort aus dem Wasser und ließen erahnen, welche Pracht er einmal beherbergt hatte. In der Mitte des Sees lag eine kleine Insel, auf der der ehemalige Altar des Heiligtums befand. Am gegenüberliegenden Ufer konnte man einige Gestalten erkennen, die im Watschelgang am Ufer auf und ab liefen. Sie sahen genauso aus, wie Raene Wolfrunner sie ihnen beschrieben hatte.

„Das sind also Murlocs“, murmelte Abbefaria halblaut und ließ sich zusammen mit den beiden anderen möglichst geräuschlos ins Wasser gleiten. Immer darauf bedacht, keine allzu lauten Geräusche zu machen, kletterten sie kurz darauf auf der Insel wieder an Land. Sie mussten nicht lange suchen, um Teronis' Schicksal ausfindig zu machen.
 

„Wir kommen zu spät, Freunde“, sagte Easygoing und deutete auf den leblosen Körper eines Nachtelfen, die vor ihm auf dem Boden lagen. „Ich bin mir zwar nicht hundertprozentig sicher, aber ich fürchte, wir haben Maestra Raenes Freund gefunden.“

„Wir können ihn hier nicht so liegen lassen“, stellte Ceredrian fest. „Lasst ihn uns ans Ufer bringen und ihn dort begraben.“

Sie erledigten die grausige Pflicht, Teronis zu seiner letzten Ruhestätte zu betten, in vollkommenem Schweigen. Als sie den Körper so tief verscharrt hatten, dass die wilden Tiere ihn nicht mehr ausgraben würden, sprach Ceredrian einen Segen über das schmucklose Grab und stieß ein zerbrochenes Schwert, das sie bei der Leiche gefunden hatten, mitten in die lose Erde. Mit einem merkwürdigen Gefühl in der Magengegend übernahm Abbefaria die Aufgabe, in den Sachen des Toten nach weiteren Hinweisen zu suchen. Ein kleines Buch fiel ihm auf und er begann darin zu lesen.

„Es ist Teronis´ Tagebuch“, erklärte er nach einer Weile. „Er redet davon, die Rute des Hexenmeisters Dartol mit Hilfe einer Dryade namens Shael'dryn wieder zu vereinen. Die Furbolgs haben sie in drei Teile geteilt um zu verhindern, dass sie noch einmal gegen sie verwendet wird. Teronis hatte Hinweise darauf, wo sich alle diese Teile befinden und war hier auf der Suche nach dem ersten von ihnen: dem Edelstein.“

„Und wo ist der Stein jetzt?“, wollte Ceredrian wissen. „Der Schrein ist völlig zerstört worden.“

„Wo soll er wohl sein“, knurrte Easygoing. „Diese stinkenden Fischmäuler werden ihn gestohlen haben. Also los, lasst uns ein paar Flossen brechen.“

„Ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg, den Stein wiederzubekommen“, seufzte Ceredrian.

„Du kannst ja mal versuchen, mit ihnen zu verhandeln“, spottete Easygoing. „Ich fürchte nur, dass du damit kein Glück haben wirst.“
 

Wie sich herausstellte, hatte Easygoing mit seiner Vermutung nur allzu Recht, denn die Murlocs erwiesen sich als äußert aggressiv. Als die drei Nachtelfen sich ihnen näherten, kamen sie mit wilden, gurgelnden Lauten auf sie zu gerannt, schwenkten ihre Speere und Schwerte hoch durch die Luft und versuchten mit allen Mitteln, den Eindringlingen die Schädel zu spalten. Nur mit Mühe konnten die drei Freunde sich ihrer Haut erwehren. Keuchend, mit dem Blut ihrer Feinde beschmiert und drei Meilen gegen den Wind nach Fisch riechend sanken sie schließlich nach der erfolgreichen Schlacht zu Boden, um sich etwas auszuruhen.

„Diebisches Drecksgesindel!“, fauchte Abbefaria und hielt einen großen, roten Stein in die Luft, den er gerade in der Tasche am Gürtel eines besonders feisten Murlocs gefunden hatte. „Sie hatten den Edelstein tatsächlich.“

„Mich würde viel eher interessieren, was sie schon so weit im Inneren des Landes tun“, bemerkte Ceredrian. „Maestra Wolfrunner sagte doch, dass diese Wesen an vielen Stellen aus den Tiefen des Meeres emporgestiegen sind, um die Küsten zu besiedeln – was immer sie auch dazu getrieben haben mag. Aber das hier ist kein Salzwasser.“

„Hoffen wir einfach, dass es nicht noch mehr werden“, brummte Easygoing und zog seinen Dolch mit einem schmatzenden Laut aus dem Körper eines toten Murlocs. „Ich würde nur ungern fürchten müssen, jedes Mal eine Klinge an meiner Kehle zu spüren, wenn ich mich an einem Wasserlauf zum trinken hinunterbeuge.“

„Ja hoffen wir es“, sagte Abbefaria nachdenklich. „Aber vielleicht sollten wir jetzt erst einmal nach Astranaar zurückkehren und Maestra Raene von unseren Funden erzählen. Sie wird wissen wollen, was aus Teronis geworden ist.“
 

Raene Wolfrunner nickte nur stumm, als die drei Freunde ihr die schreckliche Nachricht überbrachten. Sie strich mit einer fast zärtlichen Geste über das Buch und barg den Edelstein in ihrer Hand.

„Es ist gut“, sagte sie. „Schlimmer als der Gedanke, dass er nicht zurückkommen wird, war eigentlich nur die sehnsüchtige Hoffnung, dass er es doch tun würde, die jeden Tag aufs Neue enttäuscht wurde. Ich danke Euch für Eure Bemühungen.“

„Es war uns eine Ehre, Maestra“, antwortete Ceredrian und bediente sich an den Erfrischungen, die Raene hatte auftragen lassen. „Können wir noch bei etwas behilflich sein?“

„In der Tat das, könnt ihr“, erwiderte Raene und reichte den drei Freunden das Buch und den Stein. „Führt zu Ende, was Teronis begonnen hat, damit sein Tod nicht umsonst gewesen ist. Geht zu der Dryade Shael'dryn und bringt ihr den Stein. Sie wird wissen was zu tun ist. Ihr werdet sie am Mondbrunnen östlich des Irsissees finden. Folgt dafür der Straße und wendet Euch gen Norden, wenn ihr einen kleinen, abgesteckten Weg zu Eurer Linken erreicht. Aber seid vorsichtig, dieser Weg ist nicht einfach zu finden und die Dryaden sind trotz ihrer Freundschaft zu uns mitunter launische Geschöpfe und nicht immer zur Zusammenarbeit bereit.“

„Unser Freund hier wird sie schon zu überzeugen wissen“, lachte Easygoing und versetzte Ceredrian und kräftigen Schlag auf die Schulter, so dass dieser sich an einer Mondbeere verschluckte.

„Ich werde mein Möglichtestes tun“, hustete der Geschlagene und rieb sich mit schmerzerfülltem Gesicht die malträtierte Stelle.

„Also gut, brechen wir auf“, drängte Abbefaria. „So können wir vielleicht noch vor Anbruch der Dunkelheit am Irissee sein.“
 


 

„K-k-k-k-k-kalt“, bibberte Magenta und unterdrückte mit Mühe das Klappern ihrer Zähne. Das führte dazu, dass die Schwingungen ihrer zusammengepressten Kiefer sich auf ihren gesamten Körper ausbreiteten und sie schließlich wie das sprichwörtliche Espenlaub zitterte.

„Aye, kalt“, grinste Schakal. „Was haste dir auch nicht mehr angezogen, Mädchen. Ich sagte doch, wir müssen durch Dun Morogh.“

Magenta warf ihm einen giftigen Blick zu und ließ ihre Augen dann über das schneebedeckte Tal gleiten. Die Sonne war noch nicht über die Gipfel der zerklüfteten Berge gestiegen und so badeten die weiten, weißen Flächen am Fuße des Abhangs unter ihr noch in einem grauen Dämmerlicht, das sie noch kälter und unwirtlicher erscheinen ließen. Hinter ihr lag Ironforge, das sich erst von außen wirklich als die gewaltige Festung darstellte, die die Zwerge direkt in den Berg hinein gebaut hatten. Magenta musste den Kopf in den Nacken legen, um auch nur annähernd bis zu den obersten Spitzen der Türme hinauf sehen zu können. Besser erkennbar war da das gewaltige Stadttor, geziert von den Umrissen eines riesigen, goldenen Ambosses, das – hochgezogen wie es war – den Blick auf einen monumentale Zwergenstatue freigab, die jedem Besucher kriegerisch einen Hammer und eine Axt entgegenstreckte. Das Tor wurde von dick gepanzerten Wachen bewacht, auf deren Rüstungen sich eine knisternde Eiskruste gebildet hatte und deren Atem weißen Rauchwolken gleich zum Himmel stieg. Sie trugen das Wappen des Bronzebeard-Clans, ein roter Kreis, vor dem ein Hammer mit überlangem Stiel und darüber die Silhouette eines Berges prangten.
 

Magenta fröstelte. Es war wirklich verdammt kalt und vor allem verdammt früh. Viel zu früh um irgendwo hinzugehen, geschweige denn sich in dieser Schnee- und Eiswüste herumzulaufen, deren einzige Farbkleckse aus den kargen, widerstandsfähigen Nadelbäumen bestand, die sich unter den Schneelasten bogen. Ein kleines, weißes Kaninchen hoppelte hinter einem schneebeckten Busch hervor, kratzte sich hingebungsvoll mit den Hinterpfoten hinter den Ohren und sah Magenta dann aus schwarzen Knopfaugen an. Ein süßes Bild … wenn Magenta nicht dauernd hätte daran denken müssen, was für hervorragende Handschuhe das Tier wohl abgegeben hätte.

„Einen wunderschönen guten Moooorgen!“, krähte eine Stimme und ein kugeliges Gebilde aus Pelz und Wolle hüpfte auf Magenta zu. Bei näherem Hinsehen entpuppte es sich als Emmanuelle, die in einem gut gefütterten Wintermantel steckte nebst Fäustlingen und allem. Wunderbar!

„Wir sollten uns beeilen“, murrte Schakal. „Wenn wir Glück haben, erwischen wir die zwei noch bevor sie Kharanos verlassen.“

„Aber ist es denn sicher, dass sie dort übernachtet haben?“, warf Emmanuelle zweifelnd ein. „Wäre es nicht besser, gleich in Richtung des Südtor-Passes nach Loch Modan zu gehen. Wir würden sonst wertvolle Zeit verschwenden.“

Schakal guckte grimmig. „Wir gehen nach Kharanos. Punkt.“

„Aber …“, begann Emmanuelle und hörte für die nächsten zwei Stunden auch nicht damit auf, auf Schakal einzureden. Der wurde immer einsilbiger und an einem Wegweiser nach Kharanos und Ambossar, an dem Eiszapfen von einem halben Meter Länge hingen, bog er kurzerhand links vom Weg ab, obwohl der Wegweiser eindeutig nach rechts wies. Auf eine entsprechende Nachfrage hin, brummte der Zwerg nur:

„Ich habe Spuren gesehen. Von zwei Leuten. Hier lang.“

Magenta konnte auf dem hart gefrorenen Boden nichts das Geringste erkennen, hütete sich jedoch, das zu erwähnen. Sie verkroch sich nur noch tiefer in ihrer Decke, die sie sich als notdürftigen Mantel umgehängt hatte, und stapfte hinter den anderen beiden her durch den knirschenden Schnee. Sie hätte zwar schwören können, dass sie auf dem Weg, den sie nahmen, ebenso gut hätten durch die kleine Bergstadt Kharanos hätten gehen können, deren kastenförmige Gebäude von dem Wegweiser aus schon fast in Sichtweite gewesen waren, aber auch diese Bemerkung verkniff sie sich. Ein Gefühl sagte ihr dass sie bei Schakal gar nicht gut angekommen wäre.

„Mir gefällt´s hier nicht“, nörgelte Pizkol und schlang die dünnen Ärmchen um den Oberkörper. „Es ist viel zu kalt.“

„Wem sagst du das?“, murmelte Magenta, obwohl sie zugeben musste, dass die Temperatur schon angenehmer geworden war, nachdem die Sonne ihren Weg in das Tal gefunden hatte. Die Berge schimmerten nun in blendendem Weiß und nur an einigen Hängen hielten sich noch hartnäckig letzte Nebelstreifen. Trotzdem war die Landschaft eintönig. Weiß wechselte über nadelndes Grün und harziges Braun zu Weiß, Weiß und noch mehr Weiß. Zudem war der Weg, wenn es denn überhaupt einer war, nicht gerade, sondern wand sich umständlich zwischen kleineren Hügeln, vereisten Seen und unter der Schneelast zusammengebrochenen Bäumen hindurch, sodass man ständig aufpassen musste, wohin man trat. Erst ein leises Geräusch, wie ein fernes Klopfen, riss Magenta aus der Monotonie ihres Trotts.

„Was ist das?“, wollte sie wissen, erstaunt darüber, dass es hier außer den struppigen Wildschweinen und Schneehasen, die sie manchmal sichteten, überhaupt etwas Lebendiges geben sollte.

„Das ist der Steinbruch von Gol'Bolar“, erklärte Emmanuelle bereitwillig. „Wenn wir die Biegung des Wegs hinter uns gebracht haben, müssten wir ihn eigentlich sehen können.“

Das Geräusch wurde immer lauter und deutlicher und als sie den nächsten Hügel hinter sich ließen, kam tatsächlich einen riesige Halde in Sicht. Ihre Wände wurden von grob gezimmerten Holzgerüsten gestützt, damit die darin arbeitenden Zwerge nicht einfach unter sich begruben. Da ihnen der Steinbruch den Weg abschnitt, mussten sie einen Sprung von etwa fünfzehn Metern Tiefe in Kauf nehmen oder wohl oder übel darum herum gehen. Sie entschieden sich für die zweite Möglichkeit.

Am Ende ihres Umwegs musste Magenta zwei Dinge feststellen. Zum einen, dass sich am Eingang des Steinbruchs ein schwer bewachtes Lager von Zwergen befand – allesamt raue Gesellen, die mit Spitzhacke und Bergbauhelm ebenso bewaffnet wirkten wie die Wachen von Ironforge in ihren Rüstungen – und zum anderen, dass sich nahe des Steinbruchs ein gut gepflasterter, breiter Weg durch das verschneite Tal zog.

„Was zum …“, fluchte sie und wollte schon wütend zu Schakal herumfahren, als das rhythmische Klopfen der Bergarbeiter jäh von wildem Geschrei unterbrochen wurde.

„Troggs!“, gellte ein Ruf durch die Luft und sofort war das Lager in Alarmbereitschaft versetzt. Wie ein Mann rotteten sich die Zwerge zusammen und stürzten mit grimmiger Entschlossenheit in Richtung des Steinbruchs. Grün gekleidete Gebirgsjäger, die das gesamte Gebiet von Dun Morogh überwachten, eilten ebenfalls herbei und bildeten hinter ihnen eine Wand aus schussbereiten Gewehren. Zum Angriff bereit richtete sich die Aufmerksamkeit aller auf die schmale Furt, die den Eingang des gewaltigen Tagesbaus bildete.

Bange Sekunden tat sich überhaupt nichts und Magenta wollte schon aufatmen, als eine Meute der hässlichsten Kreaturen aus dem Steinbruch hervorbrach, die Magenta je gesehen hatte. Die Wesen waren offensichtlich humanoid, denn sie besaßen Gesichter mit Augen, Nase und Ohren an der richtigen Stelle und liefen auf zwei Beinen, so dass sie Magenta etwa bis zur Brust reichten. Damit hörte die Ähnlichkeit mit einem Menschen allerdings auch schon auf. Ihre übergroßen Köpfe mit struppigen, dreckverklebten Haaren saßen auf mageren, verkrüppelten und mit eitrigen Geschwüren überzogenen Körpern. Überlange, behaarte Arme schleiften fast auf dem Boden und waren sicherlich bestens dazu geeignet, sich in den gelben, krallenartigen Fußnägeln herumzupulen oder sich an den nur notdürftig durch dreckige Stoffstreifen verhüllten Hintern zu kratzen. Auf jeden Fall konnte sich Magenta dieses Bildes in ihrem Kopf nicht erwehren.

Als die Troggs die Zwerge erblickten, stießen sie schrille Schreie aus und stürmten ohne lange zu überlegen vor. Sie kamen keine zwei Schritte weit, als schon die ersten von ihnen durch eine Salve von Kugeln getroffen wurde. Eine zweite Salve mähte die nächsten Troggs nieder und die letzten Überlebenden des kleinen Ausbruchs wurden von Spitzhacken und schweren Bergbauhämmern empfangen. Es war kein schöner Anblick und Magenta spürte, wie ihr die Reste ihres kargen Frühstücks sich gegen die Schwerkraft wehrten.

„Bisschen schwach auf der Brust, was?“, lachte einer der Zwerge. Er hielt einen besonders reich verzierten Hammer in der Hand und Magenta vermutete daher, dass es sich um eine Art Vorarbeiter handeln musste.

„Nein, danke, mit meiner Brust ist alles in Ordnung“, antwortete sie ungehalten. “Erklärt mir lieber, was diese Blutbad soll.“

Der Zwerg grinste zunächst noch, doch dann wurde er ernst.

„Es wird immer schlimmer“, sagte er mit gewichtiger Stimme. „Früher war alles, was man in den Bergen fand Geröll, Erz und ab und an ein hübscher Edelstein. Heutzutage ist jede verdammte Höhle von hier bis Aerie Peak mit Ogern, Trollen, Kobolden oder am allerschlimmsten mit Troggs verseucht. Ich sage Euch, wenn ihr der Welt einen Gefallen tun wollte, schlagt Ihr jedem von ihnen den Schädel ein und bohrt zur Sicherheit noch ein Schwert durch ihr Herz. Nur um sicher zu sein, dass sie auch wirklich tot sind.“

„Ja, sicher ich werd´s mir merken“, murmelte Magenta und beschloss im Stillen, um sämtliche Höhlen in Zukunft einen großen Bogen zu machen.

Emmanuelle, die die Leichen der Troggs bis dahin mit großem Interesse studiert hatte, wandte sich an jetzt den Vorarbeiter. „Sagt Meister …“

„Kharag. Avarus Kharag“, stellte der Zwerg sich vor.

„Meister Kharag, habt ihr zufällig zwei Wanderer gesehen, die hier des Weges gekommen sind?“, wollte die Gnomin wissen. „Es handelt sich um zwei Menschen, die, wie wir annehmen, auf dem Weg ins Sumpfland sind.“

Avarus Kharag überlegte einen Moment, dann erhellte sich seine Miene.

„Ja, ich erinnere mich. Einer von ihnen, ein völlig verrückter Magier, wollte unbedingt in den Steinbruch. Ich habe ihm gesagt, er müsse sich dazu erst die entsprechende Schutzausrüstung anziehen, aber er wollte nicht. Ist einfach an mir vorbei gelaufen, hat einige Troggs über den Haufen geschossen, nur um dann irgendwelches Gestrüpp zu pflücken.“
 

Mit dieser Information und der Auskunft, dass die beiden sich von hier an auf dem Weg weitergegangen seien, machte sich die kleine Truppe wieder auf den Weg. Schier endlos zog sich die gepflasterte Straße zwischen den Bergen hindurch und selbst wenn Magenta zugeben musste, dass es sich auf dem befestigten Weg wesentlich besser vorankamen, so erschien es ihr doch wie eine kleine Ewigkeit, bis sie wieder an einen Wegweiser kamen, einem kleinen Stück Zivilisation inmitten einer urtümlichen Landschaft. Nach kurzem Beratschlagen und einem mitleidigen Blick auf die immer noch frierende Magenta, beschlossen Emmanuelle und Schakal, dass sie besser die südlichere Route nehmen sollten, die sie schneller an einen Pass brachte, der aus Dun Morogh herausführte. Dankbar folgte die junge Hexenmeisterin den beiden und hoffte, dass sie dann irgendwann einmal wieder Gefühl in ihre zu Eisklumpen erstarrten Füße bekommen würde.

Bereits kurze Zeit später erreichten sie ein großes Tor, das wiederum mit dem roten Hammerwappen geschmückt war. Hinter dem Tor führte ein langer, von zwergischen Kohlenpfannen ausgeleuchteter Gang schräg nach unten in den Berg hinein. Sie passierten den Gang und gelangten in ein kleines, abgeschiedenes Tal, in dem eine Station der Gebirgsjäger lag. Neben einen runden Bau mit Schießscharten, standen zwei stählerne Kriegsmaschinen und die anwesenden, bewaffneten Zwerge wirkten äußerst wachsam. Allerdings schenkten sie der Gruppe nach einer oberflächlichen Überprüfung nicht mehr Aufmerksamkeit, als nötig war. So zogen die vier unbehelligt weiter durch einen Tunnel, der dem ersten bis aufs Haar glich, nur etwa doppelt so lang war.

„Wieso werden diese Wege eigentlich so stark bewacht?“ wollte Magenta wissen und zu ihrer Überraschung tat Schakal nach langer Zeit mal wieder den Mund auf.

„Orc“, sagte er und fügte noch hinzu: „Der Dragonmaw-Clan siedelt im Sumpfland nahe der Grenze. Es gibt immer wieder Wahnsinnige, die sich selbst bis hierher vorwagen.“

„Und scheitern“, ergänzte Emmanuelle. „Dem technischen Fortschritt sind diese primitiven Grobiane einfach nicht gewachsen.“
 

Sie verließen den Tunnel wieder und Magenta blinzelte etwas überrascht in eine freundliche Frühlingssonne. Vögel zwitscherten und das kleine Tal, in das sie blickten, war von üppigem, hellgrünen Gras bewachsen. Zwei gigantische Steinstatuen, die direkt in den Fels gehauen waren, überblickten die gesamte Landschaft und obwohl Magenta sich sicher war, dass diese offensichtlich von Zwergen erbauten Kunstwerke noch die Jahrtausende überdauern würde, war ihr doch etwas mulmig, als sie unter der ausgestreckten Streitaxt des einen Zwergenkönigs – Schakal stellte ihn als Irgendwen den Soundsovielten vor – vorbei ging. Sie folgten dem Weg, der sie zwischen den beiden Königen hindurch bis nach Thelsamar führte, einer gemütlichen Zwergenstadt, die direkt am Ufer des Sees Loch Modan erbaut worden war. Sie wollten schon im Gasthof „Zum Starkbierlager“ einkehren, als Magentas Aufmerksamkeit von etwas oder besser gesagt von jemandem gefesselt wurde. Zwischen all dem saftigen Grün drumherum, hätte die Farbe eigentlich nicht weiter auffallen sollen, aber die tiefstehende Sonne beleuchtete den Fußgänger so ungünstig, dass einem beim Anblick seiner giftgrünen Robe die Tränen in die Augen stiegen.

„Abu?“, murmelte Magenta ungläubig, als der Magier auch schon winkte. Neben ihm stapfte fröhlich Bladewarrior einher und an seinem Gürtel hing …

„Meine Axt!“, rief Magenta und eilte den beiden Ankömmlingen entgegen.

„Magenta“, begrüßte Abumoaham sie. „Es schön, Euch zu sehen. Ihr gesunde Gesichtsfarbe.“

„Ich laufe ja auch schon den ganzen Tag durch die Gegend um diese Axt dort wiederzubekommen“, knurrte Magenta und wies anklagend auf die begehrte Waffe. „Ich muss sie wieder haben.“
 

Es dauerte eine Weile und etliche Biere im Gasthof bis sie Bladewarrior, dann Abumoaham und dann noch einmal Bladewarrior auseinander gesetzt hatten, wie es zu dem ganzen Schlamassel gekommen war. Dabei waren weder Pizkols Zwischenrufe, noch Emmanuelles Gedrängel, die Waffe doch einfach zurückzugeben, bevor sie sie ihm wegnehmen würde, besonders hilfreich. Zum Schluss jedoch zeigte der Krieger sich einsichtig.

„Es war sowieso keine besonders gute Axt“, sagte er, während er sie Magenta hinüberreichte. „Die Verarbeitung ist wirklich hervorragend, aber für einen Menschen ist sie einfach schlecht ausbalanciert. Der Hohlkehlung am Kopf ist zu groß und die Griffnut liegt unterhalb der Anforderungen einer statistischen Durchschnittsgröße. Das wirkt sich ungünstig auf das koaxiale Gleichgewicht und die trigonometrische Schwunggebung aus. Ich hätte wissen müssen, dass sie für einen Zwerg gemacht wurde.“

Alle am Tisch sahen Bladewarrior irritiert an. Einige Sekunden lang hörte man nichts als das Prasseln des Herdfeuers und das Geräusch, mit dem der Wirt – wie Wirte es nun einmal zu tun pflegen – ein Glas polierte.

„Äh … ich …“, stammelte der junge Krieger ob der gesammelten Aufmerksamkeit. „Mein Vater war Waffenschmied, da bleibt so Einiges hängen.“

Vor der Tür bellte ein Hund und im Haus nebenan ließ eine Hausfrau eine Nähnadel fallen.

„Ja das klingt logisch“, sagte Emmanuelle schließlich mit einem fachmännischem Nicken und die Runde wagte es wieder, sich zu bewegen und ihr Abendessen fortzusetzen.
 

Aufgrund der späten Stunde beschloss die Gruppe von Abenteurern, erst am nächsten Tag weiterzureisen. So lag Magenta einige Zeit später im Dunkeln in einem sauberen Bett und lauschte Emmanuelles leisen Atemzügen und dem ab und an auftretenden Murmeln von „Spannhobel fester anziehen“ und „Feder falsche Größe, muss nachbestellen“. Neben ihr saß Pizkol auf dem Nachttisch. Seine Flammenaura erhellte das Zimmer gerade so sehr, dass man ihn und Magentas Gesicht erkennen konnte.

„Und was nun, Meisterin?“, nölte er. „Wollen wir uns jetzt etwa mit dieser Meute durch die Lande schlagen?“

„Ich weiß nicht“, antwortete Magenta nachdenklich. „Die Idee kommt mir auch komisch vor, aber ist es nicht sicherer, wenn man nicht alleine unterwegs ist?“

„Du bist eine Hexenmeisterin!“, empörte sich Pizkol. „Du hast mächtige Dämonen als Diener, verfügst über großes, magisches Potential, kannstn Feuer und Schatten beherrschen. Du solltest furchterregender und böser sein.“

„Willst du mir jetzt einen Moral-Vortrag halten?“, grinste Magenta. „Oder bist du einfach nur eifersüchtig?“

„Eifersüchtig? Pfff!“, machte der Wichtel und löschte beleidigt seine Flammen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief Magenta ein und träumte einen sehr angenehmen Traum in dieser Nacht.
 


 

Der Mond schien hell und klar in dieser Nacht und seine Strahlen malten silbrige Muster auf den grünen Waldboden. Zwischen ihnen bewegten sich kleine Lichtpunkte hindurch – Glühwürmchen oder möglicherweise auch kleine Waldgeister – die der Lichtung eine geradezu märchenhafte Verwunschenheit gaben. Alles an dem Wald wirklich friedlich und ganz im Einklang mit dem großen Kreislauf des Lebens. Viel weniger im Einklang waren allerdings die drei Nachtelfen, die jetzt auf der Lichtung auftauchten und sich, wenngleich auch leise, stritten.

„Ich hab dir gesagt, wir sind zu früh abgebogen“, meckerte Abbefaria und sah Easygoing vorwurfsvoll an.

„Hey, da war ein Weg. Was kann ich dafür, dass der an dem blöden See endet“, fauchte der zurück. „Und außerdem hat keiner gesagt: Geh hin und leg dich mit den Sumpfmostern an!“

Missmutig kühlte Abbefaria sein blaues Auge mit einem Umschlag aus Kräutern und Quellwasser. Die riesigen Pflanzenwesen, die sich rund um den Irissee angesiedelt hatten, waren nicht sehr erfreut über ihren Besuch gewesen. Bevor Abbefaria gewusste hatte, wie ihm geschah, hatte ein kräftiger Arm aus Ranken und Wurzeln ihn gepackt und versucht, ihm das Lebenslicht auszublasen. Seine druidische Magie war größtenteils nutzlos an dem Giganten verpufft, so dass er es eigentlich nur seinen beiden Freunden zu verdanken hatte, dass er dem moosbedeckten Ungetüm entkommen war. Das und der Umstand, dass der Ausflug zu dem See ein gewaltiger Umweg gewesen war, hatten seine Laune nicht unbedingt gebessert.

„Seht mal!“, rief Ceredrian plötzlich und deutete aufgeregt nach vorne. „Ich glaube, wir sind da.“

Hinter einer Biegung des Weges stand angeschmiegt an zwei hohe Bäume ein hölzerner Torbogen, der unverkennbar nachtelfischer Herkunft war. Zwischen den beiden senkrechten Stämmen flatterte ein Wesen, mit bunten schillernden, bunten Schmetterlingsflügeln. Es sah aus wie eine smaragdgrüne Eidechse mit einem langen, geringelten Schwanz und auf dem Rücken hatte es spitze Stacheln, zwischen denen eine hauchfeine, rosafarbende Membran gespannt war.

„Ein Feendrache“, flüsterte Abbefaria um das Tier nicht zu erschrecken.

Der Feendrache sah die drei aus klugen, amethystfarbenden Augen an, drehte sich um und flog mit eleganten Flügelschlägen durch das Tor. Dahinter wurde beim Näherkommen ein Mondbrunnen sichtbar, gefüllt mit dem geheiligten Wasser, das den Ursprung der nachtelfischen Magie bildete. Es leuchtete wie flüssiges Mondlicht und sein Schein fiel auf eine schlanke, vierfüßige Gestalt, die an seinem Rand stand und versonnen in die Tiefe blickte.

„Ihr kommt spät“, sagte die Dryade und drehte sich zu den Ankömmlingen um. „Ich hatte euch früher erwartet.“

Grüne Augen ruhten auf den drei Nachtelfen, als das Halbwesen näher kam. Shael'dryns Körper glich dem eines unbekümmerten Rehkitzes mit weichem, graubraunem Fell und feinen, weißen Tupfen, während ihr Oberkörper der einer bezaubernd hübschen Frau war. Efeuranken schienen direkt aus ihren grünen, gelockten Haaren zu wachsen. Sie ringelten sich wie ein zartes Gewand um ihre Arme und verdeckten ihre ebenmäßigen, milchweißen Brüste. Cenarius, der hirschköpfige Halbgott und Sohn der Mondgöttin Elune und des weißen Hirsches Malorne, hätte sich keine schönere Tochter wünschen können.

„Ihr habt uns erwartet, Holde?“, fragte Ceredrian erstaunt, nachdem er sich vor der Dryade verneigt hatte.

„Aber sicher“, antwortete der Naturgeist und wies mit einer Geste auf den Mondbrunnen. „Ich weiß, dass ihr kommt und warum ihr kommt. Und ich weiß, dass euer Freund besser daran täte, mir den Respekt zu erweisen, der sich geziemt.“

„Verzeiht“, murmelte Ceredrian und stieß unauffällig Abbefaria an, der seinen Blick nur schwer wieder hinauf zu Shael'dryns Gesicht zwingen konnte. „Er vergaß sicher nur über Eure Schönheit seine Manieren.“

Die Dryade lächelte Ceredrian kurz zu und betrachtete Abbefaria dann eingehend.

„Es ist gut“, sagte sie schließlich. „Kühlt Eure Wunde am Brunnen, junger Nachtelf, und hört, was ich Euch von Dartols schändlichem Werk zu berichten habe.“

Abbefaria tat, wie ihm geheißen war. Sobald das silbrige Wasser seine Haut benetzte, verschwand der unterschwellige Druck und sein Spiegelbild zeigte ihm, dass auch die äußerlichen Anzeichen der Verletzung verschwunden waren. Wie auch die beiden Anderen ließ er sich auf dem Waldboden nieder und lauschte den Worten der Dryade, die mit trippelnden Schritten auf und ab lief, während sie erzählte.

„Der zweite Teil der Rute, die ihr wieder zu vereinen wünscht, wurde den Treants übergeben, die in der Nähe der Grenze zum Teufelswald leben. Offenbar waren die Furbolgs der Meinung, die wunderbaren Baumgeister wären vor jeglicher Verderbnis gefeit. Doch sie irrten sich und die einst so friedlichen Wesen wurden böse und wider ihre Natur verzerrt. Trotzdem müssten sie immer noch im Besitz der Truhe sein, in der die Furbolgs den Schaft verschlossen haben. Den dritten und letzten Teil, der Knauf der magischen Rute, befindet sich in der Obhut der Druiden von Dor'danil.“

„Wie praktisch“, warf Easygoing ein. „Es sollte ein Leichtes sein, sie zu überzeugen, uns den Knauf zu überlassen.“

Die Augen der Dryade blitzten spöttisch auf. „Nun, da wäre nur das kleine Problem, dass alle von ihnen bei einem Überfall getötet wurden und der Hügel von Dor'danil jetzt ihr dunkles, muffiges Grab bildet. Aber versucht euer Glück, vielleicht hören ihre Geister euch zu und verraten euch das Geheimnis.“

„Könntet Ihr nicht mit uns kommen?“, warf Ceredrian ein. „Ihr seid ein Naturgeist. Mit Euch würden die Druiden sicherlich kooperieren.“

„Wir stell Ihr euch das vor, Nachtelf?“, fragte Shael'dryn sanft und auch ein wenig tadelnd. „Ich soll meinen Wald verlassen? Soll riskieren, dass die Verderbnis auch hier Einzug hält? Sind denn nicht schon genug Stätten dem Wahnsinn verfallen? Nein, ich verlasse diesen Ort nicht. Wenn ihr meine Hilfe wollt, macht Euch auf den Weg und bringt mir die Teile der Rute, dann werde ich Euch helfen, sie wieder zusammenzusetzen.“

Mit diesen Worten drehte die Dryade sich um und blickte wieder in die tiefen Wasser des Mondbrunnens. Die Audienz schien beendet und so machten sich die drei Nachtelfen nachdenklich wieder auf den Rückweg.
 

„Was machen wir jetzt?“, fragte Easygoing, als sie die Straße erreichten. „Wir könnten umkehren und die Nacht in Astranaar verbringen.“

„Mir wäre es lieber, wir gingen gleich Richtung Teufelswald“, meinte Abbefaria. „Ich möchte diese Aufgabe so schnell wie möglich hinter mich bringen.“

„Also dann, gehen wir“, stimmte Ceredrian zu und so wandten sich nach links und folgten der Straße durch das nächtliche Ashenvale in Richtung Osten. An einem Wegweiser bogen sie dann nach Norden ab und folgten der verwinkelten Straße weiter in Richtung des berüchtigten Teufelswaldes. Sie alle hatten schon von diesem Ort gehört und wussten, dass keiner von ihnen bereits die nötige Ausbildung besaß, um dort überleben zu können. Es hieß, mit dem Wind wehe dort der Hauch des Todes zwischen den besudelten Bäumen hindurch und verpeste mit seinem Gestank alles Lebendige. Nur die fähigsten Druiden des Zirkels wurden manchmal in diese Einöde geschickt, um dort ein wenig des Schadens, den der Angriff der Brennenden Legion hinterlassen hatte, wieder gut zu machen.

„Und wie finden wir diese Treants jetzt?“, wollte Ceredrian wissen und lehnte sich erschöpft von dem langen Fußmarsch gegen den Stamm eines jungen Baumes.

„Ich glaube, du hast sie schon gefunden“, bemerkte Easygoing lachend.

Er deutete auf den Baum, dem mit einem Mal ein Gesicht gewachsen war. Stockartige Arme wuchsen aus seinen Seiten hervor, der Stamm spaltete sich zu einem scharfzähnigen Mund und zwei Astlöcher funkelten wie glühende Kohlen, als er seine Wurzel aus der Erde zog und die Hände ausstreckte, um Ceredrian damit zu erwürgen. Der Nachtelf sprang erschrocken beiseite und Abbefaria beschwor geistesgegenwärtig einige Wucherwurzeln, die das Elementarwesen wieder an den Erdboden fesselten, dem es so eben entstiegen war. Deutlich gereizt peitschten die Äste des Treants wild in alle Richtungen und einen hölzern klingende Stimme knurrte unmissverständliche Drohlaute in Richtung der drei Freunde.

„Schön, wir haben einen“, schnaufte Ceredrian, dem der Schrecken immer noch ins Gesicht geschrieben stand. „Die Frage ist nur: Was machen wir jetzt mit ihm?“

„Seht ihr, was ich sehe?“, sagte Abbefaria und deutete auf den wütenden Treant.

Am Hals des Elementars baumelte eine Halskette mit allerlei Perlen, Federn und anderem Zierrat. Darunter war auch ein hölzerner Anhänger, der beinahe wie ein Schlüssel geformt war.

„Sagte Shael'dryn nicht, die Treants hätten ihren Teil der Rute in einer verschlossenen Truhe?“, überlegte Easygoing. „Ich wette, das ist der Schlüssel dazu.“

„Ich fürchte, er wird ihn nicht freiwillig herausgeben“, seufzte Ceredrian. „Wir werden ihm den abnehmen müssen.“

„Spielen wir also Bäumchen-Wechsel-Dich!“, grinste Abbefaria.

Wie auf ein Kommando stürzten sich die drei Nachtelfen gleichzeitig auf den Baum. Der Treant wehrte sich; er drehte seinen Stamm in alle Richtungen, fegte den Freunden die peitschenden Zweige um die Ohren und schnappte mit den messerscharfen Zähnen nach ihren Fingern. Easygoing bemühte sich nach Kräften, die Armes des Elementars unter Kontrolle zu bekommen, mit dem Erfolg, dass er mehrere Meter durch die Luft geschleudert wurde und mit einem Aufprall auf dem Boden landete, der ihm sämtliche Luft aus den Lungen drückte. Abbefaria hatte mehr Glück und schaffte es, die Halskette zu packen. Sekunden später hüpfte er heulend durch die Nacht und bemühte sich, so schnell wie möglich Dutzende von Splittern zu entfernen, die der Treant mit seinem Biss in seiner Hand hinterlassen hatte. Nur noch mit einem Gegner konfrontiert holte der Treant tief Luft und blies Ceredrian seinen grünlichen, stinkenden Atem ins Gesicht. Hustend und mit Tränen in den Augen wankte der weißhaarige Nachtelf rückwärts.

„Jetzt reicht´s mir aber!“, knurrte Easygoing böse. Er verwandelte sich kurzerhand in einem Bären, nahm Anlauf und sprang mit einer für ein solches Tier höchst bemerkenswerten Eleganz hoch in die Luft. Es krachte und knirschte, als der Bär den Baum unter sich begrub, und als er wieder aufstand, lag der Treant mit dem Gesicht nach unten und rührte sich nicht mehr. Blitzschnell schnappte Easygoing die Kette mit den Zähnen, riss sie entzwei und brachte sich in Sicherheit, bevor der Elementar wieder zum Leben erwachte.

„Na bitte, es geht doch“, brummte er wieder in seiner Nachtelfenform und wedelte mit dem hölzernen Schlüssel. „Jetzt müssen wir nur noch die dazu passende Truhe suchen.“
 

Es war gar nicht so einfach, das kleine Tal zu finden, im dem die Treants ihren Schatz versteckt hatten. Nur durch Zufall entdeckte Abbefaria schließlich einige Reste eines Bauwerks, das schon fast völlig von der Vegetation verschlungen worden war. Dort stand auf einem steinernen Tisch, den sie unter einem Haufen Efeu hervor freilegten, eine kleine Truhe. Mit angespannten Gesichtern und angehaltenem Atem drehten sie den Schlüssel im Schloss herum. Es klickte, der Deckel öffnete sich und in der Truhe fanden sie tatsächlich einen mit Runen und Symbolen versehenen Metallstab.

„Das muss der Schaft von Dartols Rute sein“, sagte Ceredrian andächtig. „Jetzt ist es fast geschafft, Freunde. Suchen wir noch den Knauf und dann nichts wie zurück zu der schönen Dryade.“

„Fragt sich nur, was dich mehr interessiert“, feixte Easygoing. „Die Dryade oder die Rute?“

„Ich weiß eben das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden“, konterte Ceredrian gelassen. „Und wenn wir an die Dryade herankommen, löst sich auch da Problem mit der Rute, oder nicht?“

„Fragt sich nur, von welcher Rute du eigentlich sprichst“, lachte Abbefaria, der schon sehr viel früher verstanden hatte, worauf Easygoing hinaus wollte.

„Kindsköpfe“, murmelte Ceredrian und verstaute den Schaft der magischen Rute sicher unter seinen Gewand, während die beiden anderen, lachend vor ihm her zum Weg zurück liefen.
 

Wie sich allerdings herausstellte, war der Weg zum Grabhügel wesentlich weiter, als sie angenommen hatten, so dass sie in den frühen Morgenstunden übereinkamen, eine Rast einzulegen. Sie suchten sich einen Schlafplatz ein wenig abseits des Weges und verzichteten der Einfachheit halber auf eine Wache, in dem Vertrauen, dass ihnen in diesen heimischen Gefilden nichts zustoßen könne. So, so dachten sie, könnten sie am nächsten Tag rechtzeitig aufbrechen, um den letzten Teil von Dartols Rute zu finden. Binnen Sekunden sanken sie alle in einen Schlaf der Erschöpften.

Keiner von ihnen sah daher die Gestalten, die sich im rötlichen Morgenlicht durch das Unterholz bewegten oder hörte die geknurrten Befehle, die angesichts eines höchst ungewöhnlichen und zugleich sehr zufriedenstellenden Fundes gemacht wurden. Das Einzige, was Abbefaria noch sah, als er aus dem Schlaf hochschreckte, war ein hünenhafter Schatten, der sich vor ihm auftürmte. Dann traf der Knüppel des Fremden sein Ziel und der Nachtelf versank in einer rabenschwarzen Ohnmacht.

Drei Körper wurden wenig später an Baumstämme gebunden durch den Wald getragen und in der Ferne hörte man Trommeln schlagen.
 


 

Mit einem Schrei erwachte Magenta. Der Traum, der sich anfangs noch sehr angenehm angelassen hatte, war zum Schluss nur noch wirr und chaotisch gewesen. Sie erinnerte sich nicht mehr an Einzelheiten, doch das Entsetzen, das am Abgrund hinter ihren geschlossenen Lidern lauerte, war Grund genug schnell das Bett zu verlassen und die Schrecken der Nacht mit einem kräftigen Frühstück zu vertreiben. Nach und nach trudelten auch ihre Mitstreiter im Schankraum des Gasthofs ein.

„Ich hoffen, ihr alle ausgeruht und bereit für Reise in Sumpfland“, sagte Abumoaham, als auch die letzten Krümel vom Tisch verschwunden waren.

„Moment“, warf Schakal missmutig ein. „Ich habe eine Abmachung mit dem Mädel, dass ich sie zu ihrer Axt führe. Von mehr war nicht die Rede.“

„Oh“, antwortete der Magier überrascht. „Ich angenommen, ihr uns begleiten wegen Belohnung, was warten auf uns.“

„Belohnung?“ Schakals Augen glitzerten interessiert und er richtete sich in seinem Stuhl auf.

„Ich nicht erwähnt gestern Abend“, überlegte Abumoaham. „Meister Zardeth uns versprochen 25 Silberstücke für jeden, der hilft bringen die Kräuter, die er wollen.“

„Zardeth?“, flüsterte Pizkol zu Magenta. „Das wird eine interessante Aufgabe werden. Du solltest dich dort anschließen.“

„Warum?“, wisperte sie zurück.

„Das wirst du dann schon sehen“, kicherte Pizkol und hatte augenscheinlich sehr, sehr gute Laune.
 

Die fünf Helden brachen kurz darauf auf. Emmanuelle war schon nach kurzer Zeit mit Abumoaham in eine ernsthafte Diskussion über die Vorteile von Feuer- gegenüber Eismagie verstrickt. Sie mussten ihr Gespräch nur ab und an unterbrechen, wenn Abumoaham wie von der Tarantel gestochen hinter ein Gebüsch sprang um irgendeine Friedensblume oder irgendein anderes Unkraut zu pflücken. Schakal stapfte finster hinter den beiden drein und wünschte offensichtlich keine Gesellschaft und so kam es, dass Magenta und Bladewarrior am Schluss des kleinen Zuges durch die grüne Gebirgslandschaft von Loch Modan nebeneinander hertrotteten.

„Woher kommst du eigentlich?“, fragte Magenta mehr aus dem Wunsch heraus, die Stille zu überbrücken.

„Moonbrook“, erwiderte Bladewarrior. „Mein Vater war dort Schmied, bevor die Defias den Ort überrannten.“

„Und wo ist er jetzt?“, wollte Magenta wissen.

Bladewarrior zuckte mit den Schultern. „Na immer noch in Moonbrook. Die Defias lassen ihn in Ruhe, weil sie seine Dienste benötigen.“

„Und deine Mutter?“ Magenta wurde dieses Frage-und-Antwort-Spiels langsam etwas überdrüssig.

„Sie ist bei meinem Vater“, antwortete Bladewarrior mit einer Selbstverständlichkeit, die Magenta die Augen verdrehen ließ.

„Ja aber ich denke, die Defias haben das Dorf überrannt“, rief Magenta ärgerlich. „Wie können deine Eltern denn dann noch dort sein.“

Bladewarrior sah sie an, als hätte sie behauptet, die Erde sei rund.

„Die Defias kontrollieren das Dorf“, erklärte er. „Aber sie können ja schlecht alle Bewohner aus der Stadt treiben. Wer sollte denn dann für sie arbeiten?“

Magenta guckte einen Moment irritiert, musste dann aber zugeben, dass Bladewarriors Worten eine gewisse, wenn auch völlig verdrehte Logik anhaftete.

„Warst du schon mal woanders, als in Moonbrook?“, versuchte sie das Thema zu wechseln.

„Nein“, antwortete er. „Das hier ist meine erste Reise.“

An diesem Punkt des Gesprächs beschloss Magenta, es aufzugeben. Pizkol, der ihre Unterhaltung mit immer breiter werdendem Grinsen verfolgt hatte, kugelte sich inzwischen fast vor Lachen und so schmollte Magenta den Rest des Weges, bis sie schließlich am nördlichen Wachturm von Loch Modan ankamen.

Der „Turm“ stellte sich als zweistöckiges, rundes Gebäude heraus, das rundherum Schießscharten besaß, von denen man einen guten Blick über das gesamte Tal mit dem darin eingebetteten See hatte. In der Ferne waren die Umrisse eines Staudammes zu erkennen, auf dem kleine, grüne Punkte hin und her wanderten.

Gebirgsjäger Stormpike war sehr erfreut, als Magenta ihm die Axt überreichte. Er strich sich über den weißen, geflochtenen Bart und sagte: „Ihr hab gut daran getan, auf diese Axt gut Acht zu geben. Grimmand Elmores Waffen sind wirklich die besten, die man in ganz Azeroth finden kann.“

„Wenn man ein Zwerg ist“, warf Bladewarrior ein, doch niemand beachtete ihn.

„Es war mir eine Ehr.“, schwindelte Magenta und steckte ohne mit der Wimper zu zucken das Trinkgeld ein, das der Gebirgsjäger ihr reichte. Dessen Aufmerksamkeit richtete sich inzwischen auf Schakal, der sich betont gelangweilt im Hintergrund hielt.

„Ihr seid wohl auch einer dieser Leute, die die Nähe der Menschen suchen?“, sagte er.

„Ich bin aus Ironforg.“, brummte Schakal. „Und lediglich geschäftlich mit diesen Menschen unterwegs.“

„Verstehe“, antwortete der Gebirgsjäger. „Wärt ihr dann vielleicht an einer kleinen Aufgabe interessiert?“

„Worum geht´s denn?“, seufzte Schakal und der Gebirgsjäger erklärte, was er von ihnen wollte.
 

Kurze Zeit später starrten die fünf in das Innere einer, wie es schien, verlassenen Mine. Es roch nach Erde und Lehm und in den Wänden glitzerten die Reste der Erzadern, die es in Silberbachmine einst gegeben haben musste. Ein wenig Erde rieselte von der Decke, als sie sich langsam in das Dunkel hinein tasteten.

„Ich kann immer noch nicht glaube, wie er mich dazu gebracht hat“, schimpfte Schakal und begann allen anderen voran in einen der Schächte zu steigen. „Er hat noch nicht einmal eine gute Belohnung angeboten.“

„Er euch bei eurer Ehre gepackt“, erklärte Abumoaham hilfreich. „Zwerge viel Ehre.“

„Ich besitze keine Ehre, von der ich wüsste“, murmelte Schakal halblaut und packte den ersten Kobold, den er finden konnte an der Gurgel.

Das hässliche Geschöpf glich einer Ratte in einer Bergarbeitermontur, sein nackter Schwanz peitschte Schakal um die Ohren, während er kreischend und fauchend seinen Helm festhielt, auf dem eine Kerze aufgeklebt war.

„Du nicht nehmen Kerze!“, heulte er und versuchte, Schakal einen Hieb mit seiner Schaufel zu versetzen, die etwa die Größe eines Kinderspielzeugs hatte.

„Wo sind die Werkzeuge?“, grollte Schakal und schüttelte den kleinen Kerl noch stärker, so dass Wachs in alle Richtungen spritzte.

„Ich nichts Angst vor Zwerg, wie ihr sein“, bibberte der Kobold, während sein Zähne hart aufeinander schlugen.

„Lass mich mal“, drängelte sich Emmanuelle nach vorne. Schakal warf ihr einen höhnischen Blick zu, setzte den Kobold aber ab.

„Also schön“, sagte die Gnomin mit liebenswürdigem Lächeln. „Entweder, du führst uns jetzt zu den gestohlenen Werkzeugen, oder wir räuchern dich und deine ganze, verlauste Verwandtschaft in dieser Mine aus.“

Der Kobold verschränkte trotzig die Arme vor dem Körper.

„Du nicht nehmen Kerze!“, wiederholte er trotzig. „Ich dich töten.“

Emmanuelle schüttelte den Kopf.

„Dann muss es wohl sein“, sagte sie traurig und fing an, einen Feuerball in ihrer Hand größer werden zu lassen. „War nett, dich gekannt zu haben.“

Sie wollte so eben den Feuerball auf den Kobold werfen, als das Geschöpf sich auf den Boden warf.

„Oh große Königin“, winselte es. „Verzeiht Unwürdigem. Ich Euch nicht erkannt.“

„Wie bitte?“, echote Emmanuelle ungläubig. „Was ist denn mit dem los?“
 

Der Kobold war inzwischen aufgesprungen, und verbeugte sich so oft, dass einem ganz schwindelig werden konnte. Genau genommen bekam er seine lange Schnauze überhaupt nicht mehr vom Boden hoch, während er unter lauten Jubelrufen und Entschuldigungen die Königin bat, ihm doch zu folgen, damit er sie zu seinem Volk bringen konnte. Auf eine Falle gefasst folgten ihm die Abenteurer tiefer und tiefer in die Mine hinein.

In einer großen Grotte bat der Kobold, der sich zwar vorgestellt hatte, aber dessen Namen niemand mit einer gesunden Zunge aussprechen konnte, sie zu warten. Mit wilden Sprüngen und ohrenbetäubendem Gekreische rief er von allen Seiten weitere Kobolde herbei, so dass die Gruppe bald von einem Heer aus bärtigen Schnauzen und kerzenbesetzten Helmen umgeben war. Alle drängten nach vorne, um einen Blick auf dieKönigin zu erhaschen, sie anzufassen und – wie Emanuelle mit einem Schmerzensschrei bekundete – zu prüfen, ob sie wohl verschwinden würde, wenn man ihn sie hinein kniff. So entschloss sich Bladewarrior kurzerhand, die Gnomin auf seine Schultern zu nehmen, was ebenfalls mit großem Beifall belohnt wurde.

„Ich weiß wirklich nicht, ob das eine gute Idee war“, raunte Magenta Emmanuelle zu. „Diese Biester mögen vielleicht nicht groß sein, aber sie sind viele. Sehr, sehr viele.“

„Lass mich nur machen“, wisperte Emmanuelle zurück und zwinkerte Magenta verschwörerisch zu.

Die Kobolde, die inzwischen eine Art Gesang über die „Große Königin Kerze“ angestimmt hatten, verstummten sofort, als Emmanuelle das Wort ergriff.

„Hört her!“, rief sie und streckte gebieterisch die Hände aus. „Eure Königin ist wieder da und sie erwartet Geschenke von euch. Mir kam zu Ohren, dass ihr die Ausrüstung der Zwerge gestohlen habt. Bringt sie mir!“

Die Kobolde sahen sich gegenseitig fragend an. Ein Raunen ging durch die Menge und einer der kleinen Wichte, wenn Magenta sich nicht allzu sehr irrte derjenige, den sie als ersten getroffen hatten, trat einen Schritt vor.

„Königin lange weg“, sagte er langsam. „Arme Kobolde ganz allein. Wir Hunger. Wir kalt. Wir dunkel.“

Emmanuelle blickte von ihrem luftigen Sitz hinunter auf die Heerschar ihrer Untertanen.

„Ja und?“, fragte sie verwirrt.

Der Kobold blinzelte sie an und entblößte eine ganze Reihe spitzer Zähne. „Du gebracht Licht. Wir sehen. Aber du auch gebracht Essen?“

Plötzlich schienen alle Kobolde fast ausschließlich aus Zähnen zu bestehen. Unwillkürlich rückte Magenta einen Schritt näher an Bladewarrior und Abumoaham heran und Schakals Hand näherte sich unauffällig der Stelle, an der sein Dolch an seinem Gürtel hing. Der Kreis der Kobolde wurde enger.

„Tu doch mal jemand was“, zischte Magenta. „Ich will nicht gefressen werden.“

„Dann wir sollten Kobolden geben, was sie verlangen“, erwiderte Abumoaham, trat mutig einen Schritt vor und verbeugte sich.

„Ich Abumoaham“, erklärte er den Kobolden. „Königin mich gebracht um Essen zu machen für hungrige Kobolde.“

Er begann mit großen Gesten und viel Gehabe ein wenig Platz um sich und seine Freunde zu schaffen. Dann nahm er einem der Kobolde seinen Helm ab, was dieser schon mit einem „Nicht nehmen…“ beantworten wollte, sich jedoch auf die Blicke seiner Mitkobolde hin eines Besseren besann. Was folgte war die beste Zaubershow, die die Kobolde je erlebt hatten.

Abumoaham zog Brot um Plätzchen, Kuchen um Törtchen, Brötchen um Pumpernickel aus dem Helm hervor und verteilte ihn an die quiekenden und sich balgenden Kobolde. Zwischendurch nahm er ab und an einen Schluck aus einer kleinen Flasche mit blassblauer Flüssigkeit. Die Kobolde jubelten, und mampften und stimmten schließlich sogar wieder in ihren Gesang ein. Als schließlich auch der letzte Kobold satt und zufrieden auf dem Boden hockte, verbeugte sich der Magier.

„Morgen ihr bekommen mehr“, verkündete er mit lauter Stimme. „Aber jetzt ihr holen eurer Königin die Werkzeuge.“

Einige Kobolde sprangen auf, so schnell es ihre rund gefressenen Bäuche erlaubten, und wenige Augenblicke später standen vier große Kisten voll gefüllt mit den besten, zwergischen Werkzeugen vor dem Magier. Er bedankte sich bei den Kobolden und flüsterte dann seinen Freunden zu: „Und nun wir besser gehen. Schnell.“
 

Vor der Mine atmeten alle hörbar auf. Emmanuelle hüpfte wie ein lebendig gewordener Gummiball von Bladewarriors Schultern und wie wild um ihn herum und Schakal konnte man dabei beobachten, wie er sich verstohlen den Schweiß von der Stirn wischte … wenn man sehr genau hinsah.

„Das war verdammt knapp“, stöhnte Magenta. „Wenn ihr das nächste Mal eine Höhle besichtigen wollt, erinnert mich dran, dass ich draußen bleibe.“

„Wir dich erinnern“, lachte Abumoaham und half Bladewarrior, die Kisten wieder zurück zum Wachturm zu bringen. Gebirgsjäger Stormpike erwartete die Abenteurer schon und eilte ihnen ein Stück weit entgegen.

„Ihr habt es tatsächlich geschafft“, stellte er freudig fest, während er den Inhalt der Kisten sichtete. „Sehr schön. Diese dreckigen Kobolde werden bald ihr blaues Wunder erleben. Jetzt, da die Werkzeuge in Sicherheit sind, können wir ihren Bau endlich ausräuchern.“

Mit gemischten Gefühlen verabschiedete Magenta sich von dem Zwerg und seinen grün gewandeten Kollegen, die sofort begannen, einen Trupp zusammen zu stellen, um die Silberbachmine zu stürmen. Die Kobolde waren auf jeden Fall keine nette Gesellschaft gewesen, aber Magenta war sich nicht sicher, ob sie das verdient hatten.

„Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das verdient habe“, stöhnte sie, als Abumoaham zur Feier des Tages eines seiner Wanderlieder anstimmte, als sie sich in Richtung des Sumpflandes in Bewegung setzten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-03-26T09:31:22+00:00 26.03.2007 11:31
Weider mal ein perfektes, so gut wie nicht zu beanstandendes Kapitel.

Zwei Kleinigkeiten, die mir beim Lesen aufgefallen sind:
>„Sagte Shael´dryn nicht, die Treants hätten ihren Teil der Rut in einer verschlossenen Truhe?“, überlegte Easygoing. „Ich wette, das ist der Schlüssel dazu.“

Bei der Rute das E vergessen.

Und bei dem Dialog von Magenta und Bladewarrior habe ich nicht verstanden, wieso Magenta das Schmollen anfängt und die Unterhaltung abbricht. Ich finde, Bladewarrior gibt zwar verkorkste, aber sinnmachende Antworten, und dass er noch nie aus seiner Heimatstadt draußen war, dafür kann er ja nichts.
Es wird mir nicht ganz klar, wo Magenta Grund zum Schmollen hätte...

Ansonsten wieder mal ein feines, langes, spannendes Kapitel, auch wenn ich ab und zu nochmal Handlungsfäden zusammensuchen und sortieren musste, wer nun was nochmal sucht etc.


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