Elf Uhr unterm Glockenturm
"Ding
dang
dong
dong
dong
ding
dang
dong
Die allseits bekannte Glockenmelodie des Big Ben hallte gespenstig durch die Dunkelheit, als aus dem Nichts zwei Gestalten auf dem leeren Straße davor erschienen.
Die beiden Männer trugen dunkle Umhänge, welche ihre Gesichter unter einer Kapuze verbargen. Ihre Schritte hallten auf dem nassen Pflaster und vermischte sich mit den Lauten des Sprühregens und der Uhr.
Ding
"Eins."
ding
"Zwei."
ding
"Drei."
ding
"Vier."
ding
"Fünf."
ding
"Sechs."
ding
"Sieben."
ding
"Neun."
ding
"Zehn."
ding
"Elf. Okay, Weasley, ich bin da, wo bleibst du." Die Stimme des einen Mannes durchriss ungeduldig und beklommen die eintretende Stille.
"Machen sie die Augen auf, Malfoy." Ertönte eine tiefe Stimme. An einen der kahlen Winterbäume die hier standen lehnte ein Mann, dessen Größe es wert war als imposant bezeichnet zu werden. Er trug einen zerschlissenen Mantel, der um einige Zentimeter zu kurz war und somit den Blick auf seine zerrissenen Hosenbeine erlaubte. Ein uralter Schlapphut war tief in sein Gesicht gezogen darunter schauten seine struppige Mähne hervor, die in von der gelben Straßenbeleuchtung einen schmutzigen orangeroten Ton angenommen hatte.
Draco fuhr zusammen und drehte sich erschrocken in die Richtung des Sprechers.
"Weasley." Entfuhr es ihm scharf.
"Ja, so nannte man mich mal." bestätigte der Rothaarige und kam mit großen Schritten auf die beiden zu.
Als er vor ihm stehen bleibt, sah Draco, dass Weasley ihn um anderthalb Köpfe überragte.
Seine grauen Augen blitzten verärgert auf, als er den Kopf in den Nacken legen musste um seinem Gegenüber ins Gesicht zu blicken. Er zuckte zusammen, als die ernste Stimme des Rotbärtigen die nächtliche Stille durchriss.
"Ich will Harry abholen."
Draco spürte wie ein zittern durch seinen Leib ging.
Er wusste, dass es sein Veelaanteil war, der gegen einen Trennung von Harry rebellierte, aber er bleib standhaft. Lieber ein Leben ohne Harry, als ihn weiter in dieser Verfassung zu ertragen.
"Ich werde dich daran hindern, wenn du versprichst, alles nötige zutun um ihm zu helfen und gut auf ihn aufpasst." Zischte er leise, konnte nur schwer den Drang unterdrücken Harry an sich zu ziehen und wegzulaufen.
Weit weg, wo es niemanden gab der ihm Harry wegnehmen konnte.
Harry indessen betrachte sich die Szenerie mit ausdruckloser Miene, ehe er leise mit seiner Automatenstimme schnarrte.
"Hast du etwa schon genug, Draco? Willst du mich schon los werden?"