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Drei Freunde auf dem Bauernhof des Grauens

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Wer ist Joane?

Wer ist Joane?
 

Joane Rowly war sozusagen eine Landstreicherin, sie ist mit zehn Jahren von Zuhause ausgebüchst und schlägt sich nun alleine durch.

Sie ist deshalb vor sechs Jahren abgehauen, weil ihre Eltern ihr das Segelboot fahren verboten hatten. Sie hassten den Hafen und die Schiffe, aber Joane liebte Schiffe und da sie in einem dreiviertel Stunden Fußmarsch beim Hafen war, konnte sie sich den Umgang mit Booten und Schiffen beibringen. Kleine Boote wie kleine Segelschiffe, Ruderboote, Kajaks, Tretboote etc. konnte sie perfekt alleine fahren, die großen Schiffe konnte sie nur navigieren, denn kein Wesen der Welt kann alleine ein so mächtiges und großes Schiff fahren. Aber sie konnte es steuern und könnte sie sich teilen, könnte sie auch so ein großes Schiff allein fahren, denn sie beherrschte jeden Handgriff perfekt. Deshalb konnte sie sich auch so gut durchschlagen. Sie hatte zwar kein eigenes Boot bzw. Schiff, aber da sie alles konnte und das auch noch sehr gut, nahm man sie gerne. Und wenn es mal nicht so gut lief, weil es z.B. kein Schiff gab, das jemand hätte gebrauchen können, arbeitete sie als Tagelöhner auf dem Hafen.

Ihre Eltern hatten zwar damals nach ihr gesucht, aber sie hatten sie nicht gefunden, denn Joane war damals mit Leuten auf eine eineinhalb Jahre lange Seefahrt gefahren. Nach einem halben Jahr hatte die Polizei sie für Tot erklärt deshalb sagte sie immer nur wenn sie jemand fragte wie sie hieße: "Ich heiße Joane Sea!" Denn das war ihr Name unter dem sie bei den Seeleuten berühmt wurde.

Nach eineinhalb Jahren hatte sie sich so verändert, dass, auch wenn sie ihren Eltern begegnen würde, sie Joane nicht mehr erkannt hätten, denn sie war härter, verwegener und ernster geworden. Sie flicht sich nicht mehr ihre Haare sondern sie hatte sich ihre Haare geschnitten und jetzt ließ sie sich ihre Haare immer soweit schneiden, dass sie sich nur einen ganz kleinen Zopf machen konnte, der nicht länger als 5 cm war. Es fielen ihr auch immer Strähnen, meist zwei eher dickere und ein paar kleine, ins Gesicht.

Sie hatte in den sechs Jahren rauer Seefahrt auch schon einige Wunden erlitten und deshalb hat sie Narben, sehr viele kleine überall auf dem Körper, aber auch ein paar große, dabei sieht sie so wunderschön aus. Ihre Augen sind klar, tief und so rau wie das Meer bei einem Sturm, allerdings so hervorspringend blau wie bei jedem Abashivon und fast goldene Lippen, die auch für diese Rasse typisch sind. Sie hatte braune Haare mit hellbraunen Strähnen drin. Sie ist ca. 1,75m groß.

Sie hat auf der rechten Wange eine Narbe die nicht genäht wurde, über ihrer linken Brust eine bogenförmige Narbe die genäht wurde, allerdings ist sie ziemlich dunkel und direkt unter der rechten Pobacke dort wo sich Oberschenkel und Po treffen hat sie noch eine, dann noch direkt über beide Kniekehlen hinweg eine. Sie trägt, egal ob Winter oder Sommer immer Hotpants, Stiefel bis zu den Knien, die aber auch schon ausgefranst sind, und leicht zerrissene Oberteile die aber alle eng anliegen. Sie hat eigentlich immer einen großen Sack dabei, den sie immer und überall auf ihrer Schulter mit sich rumträgt. Darin sind ein Tau, eine Hotpants, wenn die andere mal kaputt ist, ca. drei andere Oberteile, ein Ersatz BH, Unterwäsche und Flickzeug. Sie hat auch einen Glücksbringer: ein Amulett wo ein Tau drum gewickelt ist, jedenfalls sieht es so aus. Es ist aus Bronkeke und in mitten dieser Tauschlange, aus welches das Amulett besteht, ist ein Stein, ein Zauberstein genauer ein Aval, was Joane aber nicht weiß, sie denkt nur es ist ein Diamant. Den hat sie aber nie verkauft, denn es ist ihr Heiligtum. Wenn sie ihren langen, fast bis zum Knöchel gehenden dunkel braunen Mantel zumacht, sieht man es nicht. Aber im Sommer hat sie ihn immer auf und er flattert zurück, denn er ist relativ leicht, er hat auch schon viele Flicken.

Bei jedem Wettbewerb an dem es Preisgeld gab und für den man nur wenig zahlen musste, machte sie mit. Das Boot fahren war ihr Lebensinhalt.

Als sie wieder einmal den Hafen lang ging, da entdeckte sie ein Schild auf dem stand:
 

Großer Segelwettbewerb

Wenn Platz 1, Platz 2 oder Platz 3 kostenlos!

Ansonsten 5 Schigus!

Gewinne der Plätze 1-5:

Platz 1: Ins Segelparadies der USL

Platz 2: Ein Dreiwöchiger Aufenthalt auf dem Bauernhof Scarydoo

(Liegt am Strand schön zum Segeln und Bootfahren)

Platz 3: 20 Schigus Gewinn

Platz 4: muss nur 1 Schigus zahlen!

Platz 5: muss nur 3 Schigus zahlen!

Es können Boote ausgeliehen werden!
 

Davon war Joane sofort begeistert und lief in den Laden, der das aufgehängt hatte. Es war ein Segelbootladen. Segelboote aller Art gab es hier, die Kleinen drin und auf dem Hof. Die Großen lagen draußen oder konnten bestellt werden. Joane ging bis zum Tresen und haute auf die kleine Glocke. Ein freundlicher, schmaler älterer Herr, wahrscheinlich ein Ikove, mit abstehenden grauen Haaren einer Halbglatze und einer Brille - kaum 1,55m groß - kam vom Lagerraum an den Tresen. Man erkannte ihn daran weil er Schwimmhäute zwischen den Fingern und kleine grüne Schüppchen vom Ohr her hatte. Er fragte freundlich: "Guten Tag Joane! Was kann ich für dich tun?" "Guten Tag!" Antwortete Joane und fuhr fort: "Draußen am Fenster ... wo kann ich mich da anmelden?" Der Verkäufer antwortete: "Hier bei mir Joane!" Er gab ihr einen Zettel und einen Stift und sagte: "Fülle das aus! Dann kannst du teilnehmen!" "Danke!" sagte Joane nur, nahm den Stift und ging zum kleinen Tisch in der Ecke, setzte sich und begann den Zettel auszufüllen. Wie alt sie war, wann, wo und in welchem Jahr sie Geboren wurde, wie gut sie das Segelhandwerk beherrschte, nach eigener Einschätzung, und noch einiges mehr. Als sie fertig war gab sie es ab und fragte: "Wann soll denn das Rennen sein?" "Im Juli, genauer gesagt am 20 Juli! Tschüß Joane! ... Ach Joane, bevor ich es vergesse..." Joane wollte grade gehen, hielt aber inne und drehte sich um: "Ja?" Der Verkäufer sagte dann noch zu ihr: "Ich sehe das du hier das beste von dir hältst. Brauchst du da bis Juli nicht noch ein bisschen Training?" Joane war verwundert und meinte dennoch: "Ja. Aber war das ein Angebot?" "Natürlich mien Deern!" sagte Mr. Shuttlen und Joane, überglücklich, fiel ihn über den Tresen um den Hals und rief: "Danke, Mr. Shuttlen!"

Joane trainierte jeden Tag, manchmal fuhr sie nach dem Training auch noch mit den Fischern hinaus und verdiente sich wie immer was dazu. Irgendwann fragte sie Mr. Shuttlen: "Mr. Shuttlen? Was kann man auf dem Bauernhof denn so alles machen, und wieso kann man auf einem Bauernhof segeln?" Mr. Shuttlen grinste und sagte dann aber nur: "Ich hatte erwartet dass du mich das irgendwann fragst. Der Bauernhof liegt am Meer und das auch noch unmittelbar. Dort kann man mit verschiedenen Booten fahren, selbst segeln, schwimmen, reiten, melken und natürlich viel über die Tiere dort erfahren." Als er es ihr erklärt hatte machte er sich wieder an die Arbeit. Er war ganz vertieft so dass er nicht merkte, dass Joane ging.

Sie ging hinaus auf den Kai und dachte nach: <<Wenn ich den ersten Platz gewinne dann brauche ich bessere Kleidung, muss in einem Verein sein und deren Kleidung anziehen, das heißt ich brauch Geld! Ich glaub ich leg es darauf an, nur den zweiten Platz zu machen! Ja vielleicht finde ich da ja auch solche die mich mögen und nicht nur auf Äußerlichkeiten schauen .... Vielleicht finde ich Freunde! >>

Die Sonne ging langsam unter und sie dachte noch über viele Dinge nach, über ihre Eltern ihre "Karriere" und noch über so vieles andere.

Sie kam an dem Strand an wo sie oft saß und grübelte, wo sie auch eine kleine Höhle gefunden hatte die sie mit Stroh ausgelegt hatte um darin zu schlafen. Sie hatte ja kein richtiges Heim.

Sie drehte und schaukelte mit ihrem Amulett in der Sonne herum und dachte weiter über allerhand Dinge nach. Irgendwann schlief sie tief in der Nacht ein.

Am nächsten Morgen wachte sie nicht in ihrer Höhle, auf dem Strand oder auf einem Boot, auf sondern fand sich in einem frischen weichen Bett wieder. Zuerst dachte sie sie träume aber dann stand sie auf und stieß sich sogleich den Fuß am Bett, und da wusste sie: Sie war wach!

Sie war gewaschen und roch nach Lavendel und Rosen. Sie ging an den großen Spiegel an der Wand vor dem ein kleiner Tisch stand mit allerlei Dingen: ein Kamm, eine Bürste, Haarbänder, Spangen, Ringe, Halsbänder, Ketten, Armbänder, Parfum und noch so einiges.

In den Schubladen waren, in der einen Tücher und Handschuhe und in der anderen Tischdecken.

Sie war überwältigt von dieser Vielfalt an Dingen. Und faste alles einmal an, kämmte sich mit dem Kamm und der Bürste das Haar und band sich Bänder in die Haare. Sie nahm auch die Spangen in die Haare, aber nachdem sie sich angeschaut hatte und es ihr nicht gefiel nahm sie wieder alles raus und nahm sich ihres und machte sich wie immer ihren kleinen Zopf.

Sie war immer noch in ihrem kleinen Nachthemd, das sie überhaupt nicht mochte, und so suchte sie ihre Kleidung. Sie fand sie allerdings nicht, sondern nur hübsche, neue, frische Sachen. Eine lange Hose und ein längeres über die hälfte der Hüfte gehendes Shirt mit langen Ärmeln und Hals.

Ihr blieb kaum was anderes übrig als das anzuziehen, wenn sie durch das Haus streifen wollte.

Also zog sie sich an und ging aus dem großen Zimmer in den Flur.

Am Ende des Flures saß schon Mr. Shuttlen mit seiner reizenden Frau am Frühstückstisch und aßen. Mrs. Shuttlen sah Joane zuerst und stand auf um sie zu begrüßen.

Sie war eine kleine ziemlich runde aber sehr freundliche Frau. Sie hatte eigentlich immer ein lila, rosa oder violettes Kleid mit Blumen drauf an. Und all ihre Kleider waren mit einem Gürtel um ihre Taille versehn. Sie war einfach phantastisch!

Sie kam auf Joane zu breitete die Arme aus und sagte: "Willkommen, Joane, in unserem bescheidenem Heim! Wir dachten bis zum Wettkampf am 20. Juli solltest du bei uns wohnen! Auch wenn es noch ein halbes Jahr hin ist." Dabei sprach sie mehr mit den Händen als mit ihrem Mund. Ihr Mann fügte noch hinzu: "Ja, dann brauchst du nicht mehr zu Arbeiten wenn du was zu Essen willst. Und hier hast du auch noch frische Anziehsachen! Du kannst dich hier frei bewegen, setz dich doch zu uns!" "Ja mach ich, Danke!" Joane setzte sich hin und aß mit Mr. Und Mrs. Shuttlen zu Frühstück. Sie hatte schon nach kurzer Zeit ein strahlendes Gesicht, nach dem Frühstück half sie noch schnell Mrs. Shuttlen und kam dann mit Mr. Shuttlen zum Hafen um zu trainieren.

"Danke! Danke, das sie mir helfen, Mr. Shuttlen!" Als sie das sagte ging sie aufs Segelboot und checkte alles durch. Mr. Shuttlen hatte eine Liste in der Hand und sie sagte ihm immer wenn etwas gesichert oder in Ordnung war, wenn nicht machte sie es in Ordnung.

Als alles durchgecheckt war kam Mr. Shuttlen auch aufs Boot und machte die Trosse ab. Joane setzte die Segel nach dem Wind und machte alles Nötige um das Boot zum fahren zu bewegen.

Als sie etwas weiter auf dem Wasser waren sagte Mr. Shuttlen zu Joane: "So mein Kind! Ich dachte du wolltest trainieren!" Joane nickte und Mr. Shuttlen zog das kleine Ruderboot was er an dem Segelboot befestigt hatte näher ans Boot und stieg ein. Er machte es vom Segelboot ab, ruderte ein wenig weiter und wies Joane an loszufahren.

Jeden Tag trainierten sie und jeden Tag brach sie den Rekord vom Vortag; sie war wirklich gut!

Sie durfte, oder vielmehr, sie musste, sogar zur Schule gehen, was ihr nicht sonderlich gefiel.

Ihre Mutter unterrichtete an der Schule auf die sie momentan ging, und dann auch noch in ihrer Klasse. Als Klassenlehrerin! Das war fast zuviel für Joane, aber ihre Mutter erkannte sie nicht. Wie hätte sie auch? Joane hatte sich in den 6 Jahren drastisch verändert.

Joane war im mittleren Bereich was ihre Leistungen betraf. Da sie auch auf größeren Schiffen gearbeitet hatte, konnte sie dort manchmal in den Büchern lesen. So lernte sie wie etwas richtig geschrieben wurde, Mathematik usw. Sie arbeitete ja nicht nur immer auf einem Schiff, wenn es keine Arbeit gab so arbeitete sie überall am Hafen als Tagelöne, eben auch manchmal in den Geschäften am Hafen. Und die verkauften, oder verliehen, nicht selten Bücher.

Bei Mr. und Mrs. Shuttlen gab es auch massig an Büchern so konnte sie das aufholen was sie für ihre alterstufe noch nicht wusste.

Sie ging in die Schule, doch jedesmal wenn sie ihre Mutter sah traf sie ein kleiner Stich ins Herz. Erst jetzt merkte sie wie sehr sie ihre Familie geliebt hatte.

Irgendwann kam die Klasse, während eines Klassengesprächs, eher zufällig, auf das Thema ob Mrs. Rowly Familie hat. Bei dieser Frage quollen die Tränen in ihren Augen hoch und sie begann ein wenig bedrückt zu erzählen: "Ich bin verheiratet und habe 3... 2 Kinder!" "Warum erst 3 und dann 2?" fragte Jack der Lärmmacher der Klasse. "Ich hatte mal eine Tochter, Joane, aber die Polizei fand sie nicht, sie wurde für tot erklärt." Die ganze Klasse war bedrückt und in Joane drangen die Tränen an die Oberfläche. Um ihre Gefühle zu überspielen stand sie ziemlich laut auf und machte eine abfällige Bemerkung: "Tz! Als wenns hier jemanden inressiert! Ihre Tochter ist tot, na und!?" Sie nahm ihre Sachen und verließ das Klassenzimmer ziemlich arrogant. Alle raunten ihr zu ob sie bescheuert sei oder ob sie kein Herz hätte. George, von dem man sonnst eigentlich so eine Bemerkung erwartet hätte, stellte sie Joane sogar in den Weg. Er sah sie zornig an, riss ihr die Schultasche von der Schulter und schleuderte sie zurück zu ihrem Platz, dabei meinte er: "Sag ma bist du voll mit Schugge? Noch nicht einmal ich bin so derbs fies!"

Joane holte abermals ihre Sachen und war den Tränen nahe. Doch sie konnte nicht fliehen. Sie musste sich ihrer Mutter stellen.

"Geh mir aus dem Weg, George!" befahl sie nun. Nun kamen auch noch Lisa und Jens dazu, zusammen drängten sie sie zu ihrem Platz zurück. "Dann erzähl du doch mal von deiner Familie, Joane!" bat Jens eher schnippisch. "Warum sollte ich?" Sie versank wütend und schmollend in ihrem Stuhl. "Gut." meinte Mrs. Rowly nun "Ich glaube wir sollten einen Stuhlkreis machen, wir haben ja eine Doppelstunde!" Alle befolgten ihre Anweisung nur Joane nicht, die immer noch schmollte. "Komm Joane, setz dich zu uns! Neben mir ist noch ein Platz frei!"

Sie wollte nicht und wieder kamen George, Lisa und Jens und beförderten sie zu dem Platz.

"Gut, ich hab das gemacht, damit wir alle von unserer Famile und unseren Gefühlen sprechen können, ich denke, dass ist im moment sehr wichtig für euch und vielleicht auch für mich."



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