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Darkness & Light

Liebe & Hass
von

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Vorgeführt

Immer noch saß Schuldig auf dem Hotelbett, sein Blick starr gegen Boden gerichtet. Seine Gedanken waren inhaltslos, sein Kopf völlig leer. Immer noch kämpfte er gegen sich selbst, gegen die Erkenntnis, gegen die Erinnerungen, gegen die unweigerlichen Folgen seiner Handlung. Immer noch versuchte er die Fragen nach Warum auszublenden, um nicht mit den Antworten konfrontiert zu werden. Ja, er kannte die Antworten, kannte sie die ganze Zeit und er verdrängte sie, verdrängte mit aller seiner geistigen Kraft.
 

Nein..., nicht daran denken, einfach nicht daran denken!

Verstört und geistesabwesend wiegte Schuldig sich hin und her, die Finger fest in die dichte, kupferrote Haarmähne vergraben.

Nein..., nicht daran denken, einfach nicht daran denken!

Nicht daran denken, dass er alles verloren hatte. Nicht daran denken, dass er von Anfang an den falschen Weg gewählt hatte. Nicht daran denken, was jetzt aus ihm werden würde. Nicht an die Schmerzen denken, die sein Innerstes zerfraßen. Nicht an diese Angst glauben, die ihn erfüllte.

"Steh auf, du Jammerlappen! Wie lange willst du hier noch rumflennen?", schallte plötzlich eine klirrend kalte Stimme durch den Raum, worauf sich Schuldigs Augen verängstigt weiteten. Er kannte diese Stimme, ja, er kannte sie gut und er hatte Angst vor ihr, vor dem Mann, dem sie gehörte.
 

"Ich habe dich gewarnt, dass es so kommen würde... Aber du musstest ja deinen Kopf durchsetzen... Ich habe dir erlaubt ihn zu treffen und nur eine verfluchte Bedingung gestellt, warum zur Hölle hörst du nie auf mich? Tob dich aus, schlaf mit ihm, töte ihn meinetwegen, aber lass dich auf nichts anderes ein...", tadelte Crawford und auch wenn seine Stimme wie immer kalt und beherrscht klang, konnte man raushören, dass er gereizt und mehr als wütend war.

"Verflucht! Sie mich an, wenn ich mit dir rede!", forderte der Schwarzleader, als Schuldig immer noch keine Reaktion zeigte und nur starr zu Boden blickte.

"Lass mich frei, Brad... Ich kann nicht länger...", hörte man den Deutschen nur leise sagen, der sich anscheinend schwer zusammen riss, um nicht zu schluchzen.

"Nein. Du kannst und du wirst. Ich bin nicht so vertrottelt, wie du... Ich bestehe auf meinen Besitz", zischte der Amerikaner nur kalt und zerrte den Telepathen hoch auf die Beine. "Come on, pretty...", meinte er lässig, drückte Schuldig dessen Mantel in die Hand und ging voraus, wusste, dass der Deutsche ihm folgen würde. Und der Telepath tat es auch.

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" ...ya! ...Aya! Aya, hörst du nicht? Die Lieferung ist da!", drang eine schrille Stimme an Fujimiyas Ohr und rüttelte ihn endlich wach.

"Mann... Was ist nur los mit dir?", meinte Ken entnervt, da er die ganzen Kartons am Ende alleine in den Laden schleppen musste.

Der Braunhaarige erhielt jedoch keine Antwort von seinem Leader, der immer noch hinter der Arbeitsplatte stand und die frischen Rosen herrichtete. Er hatte den jungen Mann, der neben ihm tobte sehr wohl gehört, ignorierte ihn aber geflissentlich. Schließlich musste er wenigstens seine alte Fassung wieder finden, obwohl er gar nicht mehr wusste wozu. Was hatte das alles jetzt noch für einen Sinn?
 

Schmerzhaft erinnerte er sich an die gestrige Nacht. Eine Woche war es nun schon her, seit dem Schuldig aus seinem Leben getreten war und es gab kein Ersatz für den Deutschen. Im Grunde wusste sowohl Yohji, als auch er selbst, dass es zwischen ihnen beiden nicht klappen würde, doch hatte sich Aya geweigert dies zu akzeptieren. Er redete sich ein, dass es keinen Grund gäbe, warum er nicht mit einem anderen Mann glücklich werden konnte, da er der Überzeugung war Schuldig nicht länger zu lieben oder den Deutschen überhaupt je geliebt zu haben. Aya weigerte sich auch immer noch, obwohl gestrige Worte Yohjis schmerzhaft in seinem Kopf hallten.

Wenn du nicht einmal mit mir schlafen kannst, wie willst du mich dann je lieben können?', hatte der Blonde gefragte, hatte ihn angesehen, sich wieder sein Hemd übergezogen und war gegangen.
 

Gott, warum?! Warum, warum nur! Warum sehnte er sich immer noch nach diesen weichen, geschwungenen Lippen, diesen wissenden Händen? Warum vermisste er so dieses verspielte Grinsen? Warum wollte er wieder in diese wunderschöne Smaragde blicken?

Warum fühlte er sich so leer und ausgebrannt und verbot sich dennoch jeglichen Gedanken an den Deutschen?
 

Es war alles eine Lüge, eine Lüge - nichts weiter. Du hast ihn nie geliebt. Es war nur Heuchelei, du wolltest nur was Besseres sein. Was Besseres als er und er wollte nicht auf niedererer Stufe stehen. Ja, genau. Deswegen hatte er sich auf dieses Theater eingelassen und nur deswegen gesagt, er würde dich auch lieben. Es steckte nichts dahinter... Nichts... Weder hinter deinen Worten, noch hinter seinen', sagte Aya zu sich, hörte wieder die kalte Stimme Abyssinians in sich. Und Abyssinian hatte Recht, hatte auch Recht, wenn er Unrecht hatte. Abyssinian war stark, ließ sich durch nichts beirren, ging eisen seinen einsamen Weg ohne zu klagen, ohne zu fragen. Er war die einzige Gerechtigkeit, die es gab und er war unbarmherzig.
 

Und Abyssinian war er selbst. Er war es, der diesen Killer erschaffen hatte und im eigenen Interesse sollte er wieder zu diesem werden.

Ja, es war besser. Es war so viel besser nichts zu fühlen, nichts außer dem lodernden Hass auf die Welt, statt dieses Schmerzes, dieser absurden Sehnsucht, die ihn gefangen hielten und nicht losließen egal was er tat!

Aya blickte wieder auf die Rosen, die er zu Recht schnitt und merkte, dass er fertig war. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Omi und Yohji den Blumenladen betraten und die Jalousien runter zogen. Sie waren von Blumenausliefern zurück und es musste wohl schon nach Acht sein, wenn sie bereits schlossen.

Ja, so war das mit der Zeit - manchmal verging sie quälend langsam, manchmal viel zu schnell.

Aya legte den kleinen Messer beiseite und stellte die Rosen in einen mit Wasser gefüllten Eimer. Er brachte die Blumen auf ihren rechtmäßigen Platz eher er den Laden verließ und nach oben in sein Zimmer ging.

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Wieso saß er wieder in der Dunkelheit und betrachtete die scharfe Klinge seines Katana? Hoffte er, dass sich wieder eine Gestallt in dem harten, geschliffenen Stahl spiegeln würde und dass, wenn er sich umdrehen würde, er den Deutschen wieder auf seinem Fenstersims, vom Mondlicht umhüllt, sitzen sehen würde?

Nein, so armselig war er nicht, nicht mehr. Er hatte beschlossen wieder zu dem unnahbaren Killer zu werden, danach zu streben eins mit seinem Schwert zu werden. Zu einer harten, stählender, scharfen Klinge zu werden, die nicht zu biegen und nicht zu brechen war.
 

*Wirst du mich dann töten?*, hallte plötzlich eine wohlbekannte Stimme, mit einem leichten Akzent durch die Gedanken des Rothaarigen, worauf dieser innerlich zusammen fuhr.

Hatte er sich das eben nur eingebildet? Sicher hatte er das - es war aus und vorbei. Der Deutsche hatte ihn aufgegeben, auch wenn diese Tatsache den Japaner im Nachhinein verletzte. Doch das war Vergangenheit, keiner würde ihn je wieder verletzen können, nie mehr! Er hatte erlebt, was es hieß Gefühle zuzulassen, hatte verstanden was sie unweigerlich mit sich brachten und wusste jetzt, dass er diesen ganzen Schmerz, Kummer und Leid nicht wollte.

*Ich will sie auch nicht länger, tötest du mich?*, erklang Schuldigs Stimme erneut in Ayas Geist, worauf dessen Blick auf den im Mondlicht glänzenden Stahl seiner Klinge fiel und erstarrte.
 

Nur langsam sickerte die Erkenntnis in Ayas Hirn, doch sobald sie den Kern erreicht hatte, drehte sich der Japaner blitzschnell um - und tatsächlich, seine Augen spielten ihm keinen Streich und sein Geist mimte ihm keine fremde Stimmen nach. Dort auf der Fensterbank saß Schuldig an den Rahmen gelehnt, ein Bein lässig über das andere geschlagen. Die langen, kupferroten Haare wehten leicht im schwachen Wind und das falle Mondlicht spiegelte sich in den smaragdgrünen Augen.
 

"Was willst du hier?", klirrte Fujimiyas Stimme kalt und die violetten Augen funkelten bedrohlich.

"Den Tod?", erwiderte Schuldig ohne jeglicher Rührung im Gemüht, doch kein für ihn so typisches Grinsen zierte seine Lippen.

"Warum so plötzlich?", meinte Aya ohne, dass sein Ton an Kälte verlor, fragte sich jedoch, warum er der Aufforderung nicht einfach nachging. Er verstand auch nicht, was der Telepath hier suchte. Warum tauchte er plötzlich wieder auf? Er glaubte doch nicht ernsthaft, dass er den Japaner wieder unterdrücken könnte - der Zug war schon lange abgefahren.

"Nicht plötzlich, Kätzchen... Ich habe ihn schon immer gesucht - das war dir nur nie aufgefallen", entgegnete Schuldig und sprang nun von dem Fenstersims runter auf den Zimmerboden, zögerte nicht, den Abstand zwischen ihnen auf Minimum zu reduzieren und ließ sich weder von Ayas Katana, noch dessen eisigen Stimme einschüchtern.
 

"Hättest du bloß früher was gesagt... aber das werde ich jetzt gleich nachholen", gab der Japaner sarkastisch zurück und wechselte in die Kampfstellung, hob sein Schwert und war bereit mit einem einzigen Schwung Schuldigs Kehle durchzuschneiden. Gerade wollte er zu der Bewegung ansetzen, als ihn der leidende Blick aus den grünen Augen durchbohrte und ihn inne halten ließ.

"Was ist denn, Kätzchen? Tu es...", forderte ihn Schuldig auf und ein herablassendes Grinsen erschien auf dessen Lippen, welches auf Aya diesmal jedoch nur aufgesetzt und unecht wirkte.

Die Amethysten blickten immer noch kalt auf den anderen, funkelten bedrohlich im fallen Licht des Mondes, doch konnte der Japaner seine innere Verwirrtheit nicht vor dem Telepathen verbergen.
 

"Sag mir warum!", verlangte Aya mit fester, klaren Stimme zu wissen, ohne Schuldigs Augen aus den eigenen zu lassen.

"Ich weiß es nicht", log der Deutsche - er war nicht hergekommen um irgendetwas zu ändern oder wieder gut zu machen. Er wollte den Tod und wusste, dass Aya ihn genug hasste, um ihm seinen Wunsch zu erfüllen.

"Sag mir warum!", wiederholte der Rothaarige seine Forderung diesmal kraftvoller, doch Schuldigs Antwort war immer noch die gleiche.
 

"Töte mich, verdammt noch mal!", forderte Schuldig und war dieser ganzen Szene einfach müde. "Ich werde dir keine Antwort geben. Also tu es, verflucht!", sagte der Deutsche gereizt und Wut loderte in seinem Inneren, spiegelte sich in dessen grünen Augen, doch Aya zögerte immer noch.
 

"Nichts ist umsonst! Antwort gegen Tod", bestand Aya auf seinem Wunsch, hielt sein Schwert immer noch an Schuldigs Kehle, wobei die Klinge bereits in das zarte Fleisch schnitt, feine Tropfen Blut am Stahl hinab und auf den weißen Teppich rinnen ließ.

"Zum letzen Mal! Ich weiß die Antwort nicht!", brüllte Schuldig schon nahezu, griff nun nach der Klinge und entriss Aya mit einem kräftigen Ruck das Schwert. Das scharfe Metall bohrte sich in dessen Handfläche und ließ das Blut in schnellen Zügen den Katana hinab fließen, was allerdings von keinem der beiden beachtet wurde.
 

Im nächsten Moment packte Schuldig den Japaner am Hals und presste ihn hart gegen die Wand. "Du verdammtes...! Was ist los mit dir?", zischte Schuldig und drückte Ayas Kehle zu. Dass der verursachte Krach womöglich die anderen Bewohner des Hauses wecken könnte, kümmerte ihn in diesem Augenblick wenig, viel mehr, war es genau das was er wollte.

"Jetzt sag bloß du würdest mich lieben und mich deswegen nicht töten oder du wärst so scharf drauf zu erfahren, warum ich dich ausgesucht habe!", presste der Deutsche plötzlich außer sich vor Wut.
 

Aya keuchte erschrocken auf, der Zusammenstoß mit der Wand und Schuldigs Würgegriff pressten ihm die Luft aus der Luge. Doch viel mehr überraschte ihn die unerklärlich Wut des Deutschen. Was war bloß in ihn gefahren? Er verstand auch nicht, warum der Telepath wieder bei ihm aufgetaucht war. Warum dieser den eigenen Tod forderte, war dem Japaner ebenfalls schleierhaft. Aber dies alles war im Moment sekundär, zu sehr war er damit beschäftig sich zu befreien, denn der benötigte Sauerstoff wurde langsam aber sicher viel zu knapp. Mit einem Schwung rammte Aya schließlich sein knie Schuldig unter die Gürtellinie, worauf diese aufjaulte und seinen Griff lockerte. Der Japaner nützte diesen Moment auch um den Orangenhaarigen von sich zu stoßen und sich seinen Katana wieder zu ergreifen.
 

Schuldig fluchte laut und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Er taumelte leicht zurück, da Aya nicht gerade sanft und rücksichtsvoll gewesen war. Dabei stieß er mit dem Rücken gegen einen Stuhl aus schwerem Eichenholz, welcher darauf mir einem entsprechenden Krach umkippte.

Plötzlich waren auch laute, rasche Schritte zu Hören. "Aya? Aya was ist da los?!", rief Ken etwas erschrocken.
 

"Nichts! Geh wieder schlafen!", rief der Japaner nur beherrscht zurück, während er sich den geschundenen Hals rieb und Schuldig nicht aus den Augen ließ, den Griff seines Katana fest umklammert hielt.
 

"Na, doch angriffslustig, Kätzchen?", meinte schuldig betont laut und hatte sich wieder mehr oder weniger im Griff.
 

"Da ist doch wer... Aya?!", hörte man Ken, der unentschlossen immer noch auf dem Flur stand. Er war unsicher, ob er versuchen sollte einzutreten und sich doch vergewissern ob alles in Ordnung war. Yohji nahm ihm aber diese Entscheidung ab. Der Playboy war eben zurückgekehrt und den Krach gehört. Da er in Kenntnis war, konnte er auch die fremde Stimme in Ayas Zimmer sofort zuordnen, was ihn mit gemischten Gefühlen an der Türklinke drücken und ziehen ließ.

"Aya mach die Tür auf!", rief der Playboy, da diese verschlossen war und ihm den Eintritt verwehrte.
 

Der Rothaarige zuckte leicht zusammen, als er plötzlich jemanden an der Tür zerren hörte. Dann Yohjis Rufen und er konnte auch schon weitere Schritte und Omis besorgte und etwas verschlafene Stimme wahrnehmen.

Entgeistert sah er zu Schuldig, der nun sein typisches siegessicheres Grinsen grinste, was Aya teils in Rage, teils in Panik versetzte. Er war kurz davor aufzufliegen! Dabei war es doch vorbei, Vergangenheit! Der Gedanke daran, dass seine Freunde erfahren würden, dass er sie verraten hatte, sich mit dem Feind eingelassen hatte, verschlug ihm dem Atem.
 

Wohl fehlender Antwort wegen, sah sich Koudo allarmiert und begann die Tür aufzubrechen.

Aya fuhr erschrocken zusammen, als die Tür laut erzitterte.

"Verdammt! Ich hab gesagt, ihr sollt schlafen gehen!", bemühte sich der Rothaarige um einen beherrschten und kalten Ton, was ihm nicht allzu gut gelang, da er entgeistert beobachtete wie sich Schuldig auf die Tür zu bewegte.

Er sah ihn wie erstarrt an, wollte sich rühren, den Deutschen aufhalten, konnte es aber aus irgendeinem Grund nicht. Langsam begriff er, dass er dies dem Telepathen zu verdanken hatte.

*Schuldig!!!*, rief er ihm in Gedanken zu wollte ihn so stoppen, wusste er doch, dass er den Namen des Deutschen nicht laut rufen durfte.

Doch der Telepath schien ihn nicht zu hören, nahm die Türklinke in die eine Hand und legte die schmalen Finger der anderen um den Türschlüssel, welcher im Schloss steckte.
 

Nun ergriff Aya doch die Panik, verzweifelt versuchte er sich zu bewegen, denn plötzlich wurde ihm klar woher seine Angst rührte. Jemand würde heute sterben und entweder war dieser jemand Schuldig oder einer seiner Teamkameraden, wenn nicht alle. Das hing einzig und allein davon ab, wie ernst es der Deutschte mit seinem Wunsch meinte.

Denn wenn Aya sich in seinem Zimmer umsah, den Schwarz betrachtete, würde keiner außer vielleicht Yohji schließen, dass Schuldig aus anderen Gründen als ihn oder sie alle zu töten hier war. Immerhin hielt er selbst ein Schwert in der Hand, Schuldig blutete und an den roten Flecken auf dem weißen Teppichboden war deutlich zu erkennen, dass hier ein Kampf statt fand. Außerdem hatte Schuldig seine Waffen bei sich, was sonst nie der Fall war.
 

An dieser Stelle drehte Schuldig den Schlüssel um und öffnete die Tür, worauf Yohji, der zu einem erneuten Stoß angesetzt hatte, geradewegs ins Zimmer stolperte. Er fing sich gerade noch rechtszeitig vor dem Fall und blickte in die Dunkelheit. Sofort erkannte er wenige Meter sich gegenüber Ayas Gestallt im Mondlicht. Auch Ken und Omi traten ins Zimmer, verhielten sich ruhig, doch als der Jüngste von ihnen das Licht anmachte und sich umsah, schrie er erschrocken auf. Kens Aufschrei des Entsetzens folgte und er und Omi wichen instinktiv, als sie plötzlich Mastermind neben der Tür erblickten.
 

"Wieso so überrascht? Sagt bloß der böse Abyssinian hatte euch nichts von mir erzählt!", meinte Schuldig in einem schmollendem Ton und grinste unverschämt.
 

Ayas Gesichtszüge drohten zu entgleisen und seine Gefühle fuhren Achterbahn. Entsetzt verfolgte er das Geschehen und konnte sich nicht erklären was dies alles sollte. Was hatte Schuldig vor? Wieso sagte er das? Warum? Hatte der Japaner sich doch auf etwas ganz anderes eingestellt.

Nun wurde dem Rothaarigen mehr als deutlich, dass es noch lange nicht vorbei war.

Der Deutsche war wirklich ein perfekter Schauspieler - damals im Hotel hatte er ihm doch tatsächlich dessen Worte abgekauft! Wie erbärmlich! Wie konnte er wider besseres Wissen, wieder auf diesen verlogenen Hund reinfallen? Er würde ihn nicht gehen lassen ohne alles zu zerstören, ohne ihn zu zerstören!

Aya stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Eine einzige Frage kreiste in seinem Kopf und drohte sein Verstand verlieren zu lassen. Er begriff einfach nicht, wie jemand so abgrundtief gemein und bösartig sein konnte, verstand nicht womit er dieses Leid verdient hatte...
 

Ken und Omi hatte es kalt erwischt. Sie verstanden nicht was der Deutsche meinte, aber dies war für die Beiden im Moment auch irelevant, da ihr Verstand verzweifelt versuchte einen Fluchtweg zu finden. Aus ihren Kämpfen gegen Schwarz wussten sie eben zu gut, dass sie unbewaffnet nichts gegen den feindlichen Telepath ausrichten können würden. Und da dieser ihnen die Tür öffnete, konnte man davon ausgehen, dass Schuldig sich seiner mehr als sicher war.
 

"Was willst du hier?", ergriff nun Yohji das Wort und funkelte den Deutschen mit vernichtenden Blicken an. Ihm war mehr als schleierhaft, was hier vorging, aber dass er dem Schwarz nicht trauen konnte, stand nicht zur Debatte.
 

"Was ich hier möchte? Gerade du müsstest es wissen, Balinese... Ich besuche mein Kätzchen, weil ich doch entschieden habe, dass ich ihn dir nach den heißen gemeinsamen Nächten doch nicht überlasse. Ursprünglich hatte ich zwar andere Pläne und war eigentlich auch fest entschlossen, aber als ich deine lüsternen Gedanken vernahm, entschied ich mich doch anders..", meinte Schuldig im Plauderton, dabei bewegte er sich mit leichten Bewegungen zu Aya und zog diesem erneut die Klinge aus der Hand, was sehr verwirrte Blicke aus Omis und Kens Richtung und einen wütenden und entsetzten aus Yohjis zu Folge hatte.

Der Deutsche legte seine unverletzte Hand auf die blasse Wange Ayas, der sich nun ohne Einschränkung bewegen konnte, und streichelte sanft über diese.

"Möchtest du nicht leugnen, dass du aus freien Stücken mit mir ins Bett gegangen warst?", fragte der Telepath mit süßer Stimme und grinste arrogant dem Rothaarigen ins Gesicht.

"Wie erklärst du dir dann, dass du und diese jämmerlichen Gestalten noch leben...?", fügte er dann hinzu und sah Aya in die Augen, der standhaft seine Tränen der Wut und Verzweiflung zurückhielt.

"Richtig.. Was hätte ich auch für einen Grund zu lügen?", antwortete Schuldig auf die eigene Frage, beugte sich vor und küsste den Rothaarigen, der in seiner Verzweiflung sich nicht mal zu währen versuchte. Was würde dies auch bringen?
 

Omi und Ken sahen die Beiden entsetzt an, standen immer noch völlig geschockt und verwirrt auf der Türschwelle. Yohji starrte Aya und Schuldig ebenfalls an, doch weniger überrascht, viel mehr in Rage und blanker Wut. Er wusste zwar, dass Aya niemals seine Gefühle erwidern würde, doch das dieser verdammte Bastard so mit dem Rothaarigen umging, ihn wie ein Spielzeug behandelte, ihn so vorführte - das alles brach dem Blonde fast das Herz und sein Blut brachte es zum Kochen.
 

*Und du wirst absolut nicht dagegen tun können, nicht jetzt und nicht irgendwann sonst*, erhallte plötzlich die Stimme des Telepathen drohend und gleichzeitig belustigt in Yohjis Kopf.

"Wir sehen uns dann wieder Mittwoch, Kätzchen...", raunte Schuldig an Ayas Ohr und ging an ihm vorbei zum Fenster, durch welches er dann das Zimmer verließ und Verwirrung, Zorn und Verzweiflung hinterließ.
 

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das war das ende dieses kapitels... ich gebe zu, er war sehr verwirrend. aber ich verspreche, dass sich alles in den folgenden kapiteln klären wird *drop* ^^;;;;;;;;;;



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