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Rikus Tagebuch

RikuxSora
von

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Tag 32

Ich bin unruhig, ich kann nicht mehr still sitzen. Sogar das Schreiben fällt mir schwer, meine Hand zittert. Ich spüre, dass etwas passieren wird. Ich weiß noch nicht was, aber das Mädchen in der Kajüte macht mich rasend. Nicht aus Wut, sondern aus Rastlosigkeit. Etwas muss passieren, sehr bald schon.

Ist das eine Vorahnung oder kann ich einfach nicht mehr auf diesem stinkenden Kahn festsitzen?

Da kam's mir ja sehr zu Gute, dass heute ein kleiner Unfall passiert ist. Hook hat mal wieder die einfachsten Verkehrsregeln missachtet, und deshalb sind wir mit einem Dreimaster zusammen geknallt. Ein Wunder, dass dieses Drecksloch nicht versunken ist, das andere Schiff war ja geradezu ein LKW gegen das hier. Es stellte sich heraus, dass es einem miserabel gekleideten schwedischen Prinzen gehört, der auf der Suche nach irgendeiner Göre ist.

Sucht hier eigentlich jeder irgendwas?

Aber diesmal scheint die Göre ihn angesungen zu haben, und das fand er wohl so geil, dass er jetzt nicht mehr ohne kann.

Ich hätte irgendwas geistreiches zu ihm gesagt, aber ich bin leider bei dem Zusammenstoß von der Rehling gekippt und im Wasser gelandet. Ich weiß, nicht gerade heldenhaft...Aber ich komm ja von einer Insel und bin außerdem der begnadetste Schwimmer von allen da, deshalb ist das kein Problem für mich.

Als ich versucht habe, wieder an Bord zu klettern, hab ich allerdings ein Problem festgestellt. Ohne Beine lässt sich's nicht so gut klettern. Und die waren weg. Statt dessen habe ich jetzt eine Flosse.

Wundervoll, die Welt lässt sich jeden Tag was neues für mich einfallen.

Hätte ich Kairi über Bord geworfen, hätt sie's also wohl überlebt. Wenigstens eine frage, die ich mir nicht mehr zu stellen brauche.

Da ich also gar nicht erst hätte versuchen müssen, so wieder an Bord zu kommen (abgesehen davon, dass die eine Hälfte der Piraten mich bis an mein Lebensende ausgelacht hätte und die andere Hälfte Sushi aus mir gemacht hätte), musste ich wohl oder übel alleine weiter kommen. Wenigstens war ich so mal allein.

Interessanterweise war das Wasser plötzlich gar nicht mehr so kalt. Noch interessanter war, dass auch das Atmen plötzlich gar kein Problem mehr war.

Ich weiß nicht, was für ein Zauber das war, aber das war ja wohl die Erfüllung aller träume jedes Hobbytauchers. Und meines Wunschs zu meinem siebten Geburtstag. Also hab ich beschlossen, einen Umweg zu machen und mir die Gegend unter mir mal genauer anzusehen.

Leider war's ziemlich langweilig, nur ein Haufen Steine, schimmlige Felsen, Wasserpflanzen und komische Fische. Die Herzlosen sind mir anscheinend bis hier unten gefolgt, denn überall wo ich entlang schwamm, tauchten sie plötzlich auf, grün und stachelig oder riesig fett und blau.

Nach einer Weile war's gar nicht mehr so schlecht. Ehrlich gesagt ist es ziemlich geil so eine Art Fisch zu sein. Ich konnte zwar feststellen, dass ich wohl ziemlich gelb war, aber anscheinend bin ich trotzdem nicht wirklich aufgefallen.

Selbst nicht, als ich eine goldene Stadt gefunden habe. Voller Meermenschen. Echter, wirklicher Meermenschen. Sora wäre ausgeflippt, wenn er das gesehen hätte. Es war einfach der Wahnsinn. Ich hab mich versteckt vor ihnen, ich muss es zugeben, aber eher weil ich ihnen einfach nur zusehen wollte. Ich glaube fast, ich habe für eine Weile die Zeit vergessen.

Denn da war einer unter ihnen, der geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Er war in Begleitung eines Mädchens mit langen roten Haaren, und ich kann nicht anders, als eifersüchtig auf sie zu sein, das gebe ich zu. Er war nicht gerade groß und nicht sehr auffällig, er hatte den Körper eines Delfins, und wenn ich nicht so sicher gewesen wäre dass er es nicht war, ich hätte schwören können, dass es Sora war. Wenn er gelacht hat, sah es aus wie die Sonne, die sich in den Wellen bricht.

Der Herzlosen haben alles kaputt gemacht. Sie haben versucht ihn anzugreifen, und ich bin schnell abgehauen, damit sie ihm nicht zu nahe kommen und ihm vielleicht noch weh tun. Ich habe ihn nur ganz kurz gesehen, aber ich habe immer noch das Gefühl, dass er in meiner Nähe ist.

Als ich an der Oberfläche ankam, war mir schwindlig, und als ich wieder klar im Kopf war, lag ich auf dem Deck des Dreimasters. Der komische Prinz sucht nach einer Meerjungfrau, hat er mir erzählt.

Aber Meerjungfrauen gibt es nur im Märchen, und an Märchen glauben nur kleine Kinder und Sora.

Trotzdem, wenn ich die Augen schließe, kann ich ihn ganz deutlich sehen.

Vielleicht hab ich einfach zuviel Wasser geschluckt. Vielleicht träume ich zuviel Schwachsinn wegen dem ganzen Geschaukel, und wenn ich recht drüber nachdenke, war das Wasser doch ziemlich kalt.

Und ich bin schon 15 und glaube nicht mehr an Märchen.
 

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Das Schiff ist wieder halbwegs fahrtüchtig und das Geschaukel geht weiter. Ich werde heute von Bord gehen, Malefiz hin oder her, ich muss Kairis Herz finden, und Sora, und ich muss aufhören, auf das Meer hinaus zu starren. Das Gefunkel in der Mittagssone macht mich ganz irr, und ich kann nicht aufhören, an das zu denken, was der komische Prinz gesagt hat...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Satoshi-kun
2005-12-20T18:32:00+00:00 20.12.2005 19:32
Wow... ich muss sagen, mit diesem Kapitel hast du dich mal wieder selbst übertroffe, Koji ^o^
Gefällt mir echt gut *knuff*

Kairi
Von:  Schmuckdrache
2005-12-14T22:17:52+00:00 14.12.2005 23:17
Sooo... hab in jedes Kappi nen Kommi geschrieben...
Hallte mich für völlig durchgenkallt oder gelangweilt...
Hat auf jeden Fall Spaß gemacht die Story zu lesen...
Ich liebe Riku! Sora gehört ihm... Ich liebe auch Sora... Das Wuschelchen...
Weiterschreiben!!!! *bittblick* °.°v


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