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A christmas Tale

Kann Seto lieben?
von

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Blond und Braun verträgt sich nicht

Blond und Braun verträgt sich nich
 

Lange Zeit noch stand Seto an seiner Haustür und blickte in die Richtung, in welche Joey gegangen war. Was bildete sich dieser Bastard eigentlich ein???? Ihn einfach so zu küssen! Ihn, seinen Feind! Das konnte doch nicht wahr sein! Doch wenn er an die sanfte Berührung des Blonden dachte, wurde ihm heiß und kalt. Was war das nur für ein merkwürdiges Gefühl?
 

Irgendwann fing der Brünette an zu zittern, es war schließlich Winter. Außerdem mussten die Nachbarn ja auch von ihm denken... Seto Kaiba, wie er mit offenem Mund einem Jungen nachstarrte. So beschloss er, nun doch wieder hineinzugehen. Wenn er jetzt krank werden würde, dann war dass definitiv Joeys Schuld! Drinnen angekommen versuchte Seto sich abzulenken, in dem er in sein Büro ging und arbeitete. Doch glitten seine Gedanken immer wieder zu dem Blonden ab. Der Kuss ließ ihn nicht mehr los. Was, wenn er ihn erwidert hätte? Wenn er Joey mit ins Haus gezogen hätte? Wenn...

NEIN! Warum nur dachte er ständig an diesen Idioten, seine rehbraunen Augen, sein weiches blondes Haar, seine Lippen, seinen schlanken Körper... wie er ihn berührte.
 

Nach einigen Stunden resignierte er schließlich. Seufzend legte er den Kopf auf seinen Arbeitstisch. Es hatte ja doch keinen Zweck! Der Blonde wollte einfach nicht aus seinem Kopf verschwinden. Vielleicht sollte er sich einfach betrinken gehen! Alkohol hatte ihm schon immer seine schlechten Gedanken vertrieben. Besonders, wenn er Probleme mit seiner Firma hatte. Dann trank er schon ganz gerne ein Gläschen. Gesagt getan. Seto zog sich seinen langen weißen Mantel an, griff im Hinausgehen nach seinem Portemonnaie und zog los.
 

Der Brünette war keine zehn Meter gegangen, schon war er wieder in die erste Pfütze getreten. Mist!

Konnte dieser blöde Schneematsch nicht einfach schmelzen? Wie er diese Jahreszeit hasste! Schnee ist doch echt das allerletzte! Er sah sich schon jetzt vor vorbei fliegenden Schneekugeln ducken. Früher oder später würde er dann doch eine abbekommen. Schlimm waren auch die kalten Temperaturen, die alles zu Eis gefrieren ließen. Schon im letzten Jahr war er mehrfach ausgerutscht und war unsanft gefallen. Immer hatten ihn Leute gesehen und ihn ausgelacht. Wie er es hasste, ausgelacht zu werden! Doch am allermeisten hasste er Wheeler! Der würde sich wahrscheinlich halb tot lachen, wenn er hinfliegen würde! Wütend schritt Seto weiter und ging in die erstbeste Bar. Dort setzte er sich an die Theke und bestellte einen doppelten Whisky. Weitere folgten.
 

Einige Stunden später war der Brünette völlig zugedröhnt. Schwankend stand er auf und verließ belustigt die Bar. Ja, jetzt fühlte er sich gut! Nichts konnte ihm mehr etwas anhaben, denn all seine schlechten Gedanken waren fort. Seto lief ziellos durch die Gegend. Die frische Luft tat ihm gut. Auch half sie gegen seine ersten Kopfschmerzen, die sich bereits anzukündigen drohten. Plötzlich zuckte er zusammen. Die große Kirchenuhr, vor welcher er stand, schlug neune. So langsam hatte er aber wirklich genug vom Erschrecken! Wie oft er in den letzten zwei Tagen zusammen gezuckt war! Das war doch nicht normal!

Dann schaute der Brünette genauer auf das alte Zifferblatt der Uhr. Neun Uhr? So früh war es erst? Was sollte er denn jetzt machen?
 

Auf einmal tauchten hinter ihm Stimmen auf. Die dazugehörigen Männer kannte er. Es waren zwei seiner Angestellten. Mit denen hatte Seto noch ein Wörtchen zu reden, da sie ihm seinen letzten großen Auftrag vermasselt hatten. Langsam torkelte er ihnen entgegen. Doch die beiden ignorierten ihn völlig und liefen einfach weiter. Was fiel denen ein? Seto war immerhin ihr Chef und sie hatten ihn gefälligst zu beachten, wenn sie ihn trafen! Doch zeigten die Beiden keine Reaktion. Sie liefen unbeeindruckt weiter, so als wenn Seto gar nicht vorhanden wäre.

Wo war ihr Respekt, ihre Ehrfurcht vor ihm geblieben? Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Gleich morgen würde er sie feuern! Schlechtgelaunt und beinahe wieder nüchtern lief der Blauäugige in Entgegengesetzte Richtung und steuerte dabei geradewegs auf den kleinen Friedhof der Stadt Domino zu. Dass er eine Straße überquerte, merkte Seto nicht. Erst als grelle Scheinwerfer links von ihm seine Sicht störten, schrak er auf.
 

Ein Auto näherte sich ihm und es erhöhte sein Tempo! Sah der Fahrer Seto etwa nicht? Blitzschnell und gerade noch rechtzeitig sprang er zur Seite. Das Auto fuhr unbeeindruckt an ihn vorbei. Puh! Das war knapp! Das musste echt ein Blinder gewesen sein, wenn er Seto nicht gesehen hatte! So klein war er ja weiß Gott nicht!

Plötzlich hatte der Firmenchef ein DejaVu. Es war genauso wie gestern. Er war wieder unsichtbar. Niemand sah ihn. Darum hatten seine zwei Mitarbeiter ihn auch nicht gesehen.

Panik ergriff ihn! Nicht schon wieder! Das konnte doch alles nicht wahr sein! Doch etwas war anders. Diesmal hatte Seto seinen Körper nicht zurückgelassen. Das spürte der Brünette. Außerdem hatte er ihn nirgendwo liegen sehen. Und schwarz vor Augen war ihm auch nicht geworden. Es musste auch erst passiert sein, nachdem er die Bar verlassen hatte. Niemand würde einem Unsichtbaren etwas zu trinken geben.

Dabei hatte er gedacht, dass der Engel ihn endlich in Ruhe lassen würde! Tja, damit hatte er wohl falsch gelegen! Kalte Wut stieg in ihm hoch! Warum nur? Warum nur hatten es alle auf ihn abgesehen? Wie ihn das ankotzte! Warum konnte man ihn nicht einfach in Ruhe lassen?
 

Auf einmal lief etwas Blondes an ihm vorbei. Es war Joey! Seto hielt gebannt den Atem an. Wenn er nur ein paar Zentimeter weiter rechts gegangen wäre, dann hätte der Blonde ihn glatt angerempelt. Aber so wusste er nicht, dass Seto anwesend war. Das konnte dieser glatt ausnutzen! Seine Laune besserte sich schlagartig. Doch was machte Joey um diese Zeit auf einem Friedhof? Denn genau dort steuerte er hin. Neugierig folgte Seto dem Kleineren. Allerdings musste er sich große Mühe geben, um keinen Lärm zu machen, damit Joey seine Anwesenheit nicht bemerkte.
 

Es war kalt und nass, als die Beiden langsam an den Gräbern vorbeiliefen. Das schwache Mondlicht schimmerte matt auf die Grabsteine, welche mit einem leichten Schneeüberzug bedeckt waren.

Joey ging nicht ziellos durch die Reihen, er schien genau zu wissen, zu welchem Grab er wollte. Dann blieb er abrupt stehen, sodass Seto beinahe in ihn hineingelaufen wäre. Glücklicherweise konnte er noch vorher anhalten.

Der Blonde sank auf die Knie, ohne darauf zu achten, dass seine Sachen schmutzig wurden. Es war das Grab seiner Schwester, welches er besuchen wollte, wie Seto feststellen musste. Sie war anscheinend schon vor Monaten gestorben. Der Brünette hatte davon gar nichts mitbekommen. Es war ihm auch eigentlich egal gewesen, was mit Joey und seinen Freunden geschah! Nicht eine Sekunde hatte er einen Gedanken an sie verschwendet. Es interessierte ihn einfach nicht, was dieses Gesindel trieb! Erst gestern, als er Joey um sich weinen sah, war es um ihn geschehen. Auch wenn Seto sich das nicht eingestehen wollte.
 

Minuten vergingen. Joey blickte regungslos auf die Inschrift des Grabsteins. Ein leises Schluchzen vermischte sich mit dem kalten Wind. "Shizuka! Shizuka!" Seine Worte waren kaum hörbar. Der Firmenchef verhielt sich immer noch ruhig, äußerlich zumindest. Innerlich kam in ihm das Bedürfnis auf, den Blonden in den Arm zu nehmen und ihn zu trösten. Ihn einfach festzuhalten, zu berühren...

Gegen dieses Gefühl musste er stark ankämpfen. Nein, es ging einfach nicht an, dass er für diesen kleinen Idioten Gefühle entwickelte! Er hasste ihn doch! "Warum nur? Warum nur läuft alles in meinem Leben schief? Erst stirbst du und lässt mich hier allein zurück. Und dann, dann...gestern..." Dann versagte Joeys Stimme. Es dauerte einige Zeit, bis er weiter sprechen konnte. "Gestern...da ist er fast gestorben. Was würde ich nur hier machen, wenn er nicht mehr da wäre? Dann möchte ich nicht mehr leben! Auch wenn er in mir nichts als Dreck sieht."
 

Das hat gesessen! Seto taumelte einige Schritte rückwärts und stützte sich auf einem der Grabsteine auf. Ihm wurde plötzlich schwindelig. Joeys Worte hatten ihn wirklich hart getroffen. Wieso wusste er auch nicht. Denn eigentlich stimmte es ja, was der Blonde über ihn gesagt hatte. Seto wusste, dass er sich mit seinem Verhalten alles andere als Freunde machte. Aber so direkt hatte er das noch von niemandem gehört.

Auf einmal fragte der Brünette sich, wie es eigentlich dazu kam, dass er Joey gefolgt war. Eigentlich war ihm dieser Köter doch egal war und er ihm nur aus Vergnügen gefolgt war. Und es stimmte ja auch, er sah in Joey nur Dreck. Oder?

Endlich hatte jemand ehrlich gesagt, was er von ihm hielt. Sonst taten immer alle überfreundlich und sprachen selbst hinter Setos Rücken nie schlecht über ihn, aus Angst, er könnte ihnen etwas antun. Aber dieser Junge, Joey Wheeler, war anders ... er raubte Seto fast den Atem! Und er machte ihn weich! Das durfte er nicht zulassen! Nein, er war Seto Kaiba und nichts und niemand konnte ihm ans Wasser reichen!

"Morgen... morgen Schwesterherz, da werde ich aus meiner Wohnung geschmissen. Weil ich meine Miete nicht mehr bezahlen kann. Dabei arbeite ich immer so hart, doch reicht es einfach nicht. Jetzt sitze ich auf der Straße. Doch ich schaffe das schon...irgendwie...versprochen! Für dich!"
 

Da hat Joey momentan echt ein noch traurigeres Leben als der Brünette! So viele Schicksalsschläge.

Nüchtern betrachtete er die kleine Szenerie. Eigentlich war es ja doch recht amüsant. Joey ging es dreckig, er hatte nichts mehr zu lachen und überhaupt würde seine Zukunft nichts Gutes bringen! Der Blonde war total am Ende! An dieser Stelle hätte Seto eigentlich lauthals lachen müssen. Doch tat er es nicht. Irgendwie fand er es nicht komisch, wie sonst immer, wenn irgendwer zu leiden hatte.
 

Überrascht sah Seto wie Joey aufstand. Das dieser zerbrechliche Junge überhaupt noch die Kraft dazu hatte! Warum er bei diesem schrecklichen Leben nicht einfach liegen blieb?

Verdutzt ertappte Seto sich bei seinen Gedanken. Über so etwas hatte er zuvor nie nachgedacht. Immer war er ohne nach links oder rechts zu gucken durch die Welt gegangen und hatte jegliches Leid ignoriert. Es gefiel ihm überhaupt nicht, dass er seine alten Gewohnheiten änderte! Nein, das gefiel ihm wirklich nicht! Das würde er sofort ändern! Blitzartig drehte der Brünette sich um und wollte losgehen, als er ein dumpfes Geräusch vernahm.
 

Er blickte in die Richtung aus der es kam. Joey lag am Boden. Sein Kopf war gegen den Grabstein seiner Schwester geprallt. Blut trat aus einer Wunde am Kopf aus. Der Blonde war anscheinend vor Erschöpfung zusammengebrochen! Wie dumm konnte man auch sein, am Abend einen Friedhof zu besuchen? Wütend fühlte Seto den Puls des Kleineren. Alles normal. Dann würde er wahrscheinlich überleben. Pech für ihn!

Kaltherzig machte der Firmenchef kehrt und lief in Richtung Ausgang ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Pah! Er war halt nicht wie Joey Wheeler! Das hatte diese Welt nun einmal zu akzeptieren! Sollte der Kleine doch verrecken! Dann musste er sich wenigstens nicht um eine neue Wohnung kümmern und er, Seto Kaiba, hätte ein Problem weniger!
 

Je weiter er sich jedoch von Joey entfernte, desto mulmiger wurde ihm. Wieder so ein neues Gefühl, dass er nicht haben wollte! Was war bloß mit ihm los? Seto verstand die Welt nicht mehr. Doch was, wenn Joey nicht mehr zu sich kam? Wenn er dort, kurz vor Weihnachten, sterben würde? "Ist es nicht genau dass, was du immer wolltest? Den Köter endlich loswerden?" "NEIN! Natürlich nicht!" Erschrocken hielt Seto sich die Hand vor dem Mund. Neben ihm lief der Engel von gestern. "Wie kannst du es nur wagen, mich so auszutricksen!!!" Wütend drehte er sich zu der Frau um, stellte jedoch sogleich fest, dass dies sinnlos war, da er ja eh unsichtbar war. "Natürlich möchte ich ihn loswerden", sagte der Brünette mit zittriger Stimme. Na toll, das klang ja nicht gerade überzeugend! "Willst du ihm nicht helfen?" Einem Hund helfen? Machte diese Frau etwa Witze? Ihm war momentan nicht zum Lachen zumute! "Unsichtbar geht das wohl schlecht, oder?" Es würde tatsächlich etwas merkwürdig aussehen, wenn Joeys in der Luft schweben würde, obwohl er ihn eigentlich trug. "Was soll der Mist mit dem Unsichtbarsein überhaupt? Ich dachte, dass hätten wir hinter uns!" Schließlich erreichten die beiden den Ausgang des Friedhofs. "Wir haben es erst hinter uns, wenn ich es sage." Das war zum Verrücktwerden! Wütend trat Seto gegen das Tor. "Was muss ich tun, damit du Quälgeist mich endlich in Ruhe lässt?", fragte der Brünette eisig. "Ich glaube, du weißt die Antwort!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MapleLeaf
2005-06-30T12:23:55+00:00 30.06.2005 14:23
echt cool, aber was machst du mit joey *snief* ? das der arme so leiden muss...
aber echt super, mach bitte weiter.
baba
Jamaicagirl ^__^
Von: abgemeldet
2005-06-30T11:19:03+00:00 30.06.2005 13:19
coole Story schreib weiter!^^


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