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Ist schon gut

von

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Ist schon gut - Teil 2

Titel: Ist schon gut

Teil: Kapitel 2

Autor: Nangilima

Email: BaronessofBre@gmx.de

Fanfiction: Yami no Matsuei

Rating: MA

Warnung: Lemon, Romantisch

Pairing: Terazuma und Tsuzuki
 

Kommentar: Der zweite Streich dazu. Diesmal aus Terazumas Sicht, der sich

einige Gedanken zu ihm und Tsuzuki macht.
 

Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir und ich möchte hiermit kein Geld verdienen! Lediglich diese FF ist meinem Hirn entsprungen.

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Ist schon gut - Retrospektive und Urteil

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Es kommt mir vor, als wäre es schon lange her, dabei sind erst vier

Monate vergangen. Damals, nach meinem Geständnis, bat er mich hoch

zu sich in seine Wohnung und ich war absolut erstaunt. Gerechnet hatte ich

nicht damit. Ich dachte, da wir mal Partner waren, und ich kein sonderlich

guter Kollege, würde er mich abweisen. Ich dachte, er würde es bei gelegentlichen

Treffen mit Höhepunktgarantie belassen, aber da irrte ich. Sehr zu meiner Freude.

Dachte ich. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass die Vergangenheit zwar

zurückliegt, aber nicht vergessen ist. Und dann ist da noch Tsuzukis aktueller Partner.

Ein hübscher junger Mann, dessen Zierlichkeit und unschuldiges Äußeres nur bei oberflächlicher

Betrachtung über den starken Charakter hinweg täuschen kann.

Er schafft einfach etwas, wozu ich schon damals nicht in der Lage war.

Er hält es mit Tsuzuki aus.
 

Ich weiß einfach nicht genau, was ich will, was er braucht. Es fing dabei so gut

an, vor vier Monaten. Er reichte mir Whiskey im passenden Glas und wir tranken

und küssten uns auf der Couch. Ich streichelte seinen wunderbaren Körper, zog

ihm seine Kleidung aus und er mir meine. Wir hatten erneut Sex auf dem Sofa.

Viel sanfter als den vorigem im Wald, viel zärtlicher und langsamer. Es war

toll. Tsuzuki ist ein guter Liebhaber, er kennt sich aus und weiß, wie er seine Partner

anfassen muss, damit es überall prickelt. Er stellte sich auf mich ein, auf dieses

Tier in mir. Mir fällt es noch immer nicht leicht; er kennt mich so und meint, dass

ich mit meinen Raubtieraugen sehr sexy aussehen würde. Dieser Schmeichler.

Ich bin doch nicht nur sexy, weil man mir damals meinen dienstbaren Geist aufzwängte...

Wenn ich könnte, würde ich es rückgängig machen. Ich kann Frauen nicht zu

Nahe kommen. Und wenn es doch passiert, dann schmerzt die Verwandlung.
 

"`jime?" Er nennt mich öfter so und ich mag es. Heute klingt er dabei sehr erschöpft.

"Ich habe auf dich gewartet, lass uns etwas zu essen kaufen und

uns dann auf deine Couch lümmeln, okay?" Ich reagiere schnell und er nickt

und grinst breit. Es wirkt aber falsch. Ich kann eigentlich nur erahnen, wieso

das so ist und fühle mich unwohl. Nein, die Vergangenheit ist wirklich noch

nicht vorbei, und was er sucht, ist noch nicht gefunden. Ich würde ihm so

gerne helfen, es liegt mir etwas an ihm, aber... was ist mit mir?
 

Ich weiß genau, warum unsere Teamarbeit damals nicht klappte, was ihn da

schon plagte, was auf mich färbte, mich einnahm, befremdete. Es sind seither

fast neun Jahre vergangen, viel Zeit für andere Seiten. Er fasst mich am Arm

und zieht mich leicht zurück. Stimmt.

"Du gehst so schnell", sagt er auch schon.

"Ich weiß, tut mir leid. Ich habe nur Hunger."

Ich streiche ihm eine Haarsträhne aus der Stirn und sehe ihm in die schönen Augen.

Er wirkt wirklich sehr müde.

"Was möchtest du essen?"

Ob der Job, von dem er mir gestern erzählt hatte, so anstrengend war?

Es klang eigentlich ganz simpel.

"Hey, was möchtest du essen?"

Und wo war überhaupt Kurosaki?

Sie kommen doch sonst immer zusammen aus der Zentrale.

"Hajime?"

"Entschuldige."

Was ist das nur. Er und ich.
 

Ich küsse ihn und beantworte endlich seine Frage. Dann schlendern wir durch

eine Allee mit vielen blühenden Kirschbäumen. Tsuzuki liebt diesen Weg und

atmet stets ganz tief den süßlichen Geruch der blassrosa Blüten ein. Heute ist er

wohl zu müde dazu. Ich ergreife seine Hand und wir schlendern weiter, holen uns

etwas zu essen und machen uns auf zu seiner Wohnung.

_____
 

"Komisch oder, dass wir uns fast neun Jahre aus dem Weg gegangen sind,

und jetzt hier so beisammen liegen. Oder?" Sein Atem kitzelte meine Halsbeuge

und ich streichelte über seinen Rücken. Wir lagen auf der Couch und ließen

uns einzig vom Sternenhimmel unterhalten. Das reichte auch mir heute Abend

völlig aus, es ist nämlich sehr schön, ihn so vertraut zu spüren.
 

"Ich finde das gar nicht so komisch, wir haben schließlich lange Abstand

voneinander gehalten, uns in dieser Zeit verändert und auseinander gelebt.

Sonst hätten wir unsere letzten Differenzen und Anfeindungen nicht sexuell

ausleben können, oder? Und daraus wurde ja schnell eine positive Energie."

"Also meinst du eher, dass die Frage lauten sollte, wie lange das mit uns gut geht?"
 

Ich bejahte ganz leise.
 

"Ich weiß, Hajime. Lass' uns unsere gemeinsame Zeit genießen.

Du bist mir nicht egal. Das warst du nie."

_____
 

Ich hatte damals, es war vor acht Wochen, genickt und gelächelt, ihm zugestimmt.

Er war mir ja auch nie gleichgültig gewesen, nur zu anstrengend und komplex.

Er ist tief drinnen einfach nicht der naive, unbedarfte, fröhliche und gerechte

Mann, den er allen anderen Leuten vorgibt zu sein. Ich glaube, Kurosaki weiß

das genau und kommt deshalb so gut mit ihm klar. Sie verstehen sich.

Oft eben auf ihre streitende Art. Und was ist mit mir?

"Du bist so still."

"Du doch auch."

"Warum fragst du nicht, woran es liegt?"
 

Du weißt es doch?! Du weißt doch, dass es mir unangenehm ist.

Du weißt, dass ich mich vor deiner Antwort fürchte. Vor deiner Reaktion.
 

"Keine Sorge, Hajime, ich bin nur etwas geschafft." Er lacht leise und hebt den

Kopf an, sieht mir in die Augen und zwinkert mir zu. Er weiß es also. Das lässt mich

erleichtert aufatmen. Ich hatte mit anderem gerechnet und zwinkere zurück.

Er sieht attraktiv aus, trägt nur eine lässige Pyjamahose locker auf den Hüften

und hat seine Haare leicht verstrubbelt. Er mustert mich ebenfalls und robbt

dann ein Stück nach oben, streift mit seinen Lippen meine und küsst mich innig.

"Tsuzuki."

"Ja?"
 

Seine rechte Hand streicht langsam meinen Körper entlang, über die Hüften

und packt dann im Schritt fester zu. "Ui, tatsächlich", sagt er, "schon hart."

Er lacht wieder und küsst mich erneut innig, leckt mir über die Lippen und

krabbelt rückwärts, bis er auf meinen Oberschenkeln hockt. Zügig knöpft er

meine Jeanshose auf. "So meinte ich das nicht, du musst das nicht tun. Wenn

du müde bist, sollten wir schlafen gehen." Er schüttelt den Kopf. "Ich will aber.

Ich bin doch nur ein bisschen vom Tag erledigt."
 

Ja? Und auf welche Art?

Tsuzuki, bei dir gibt es nicht einfach nur körperliche Schwäche.
 

Als ich seine Zungenspitze auf mir spüre, fällt jeglicher ablehnender Gedanke

von mir ab. Tja, jetzt bin ich wohl der Letzte, der seine gönnerhafte Laune

unterbinden und das nicht genießen würde. Und so lasse ich mich auch gehen,

erfreue mich an seinem Tun und warte auf die verzehrende Hitze empor eilender

Erlösung, die mich anschließend mit einem berauschenden Knall verschlingt.

Und der Knall ist laut.

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Ich sollte aufstehen und Frühstück zubereiten, aber er schläft noch und sieht so

unglaublich hübsch aus. Diese Melange aus kindlicher Anmut und Männlichkeit

ist viel zu interessant, als dass ich sie nicht betrachten würde. Nein, unkomplizierter

ist er wirklich nicht geworden. Er hat sich nicht verändert. Und ich auch nicht,

das wird mir mehr und mehr klar. Er ist ein toller Mann, keine Frage, höflich und

zuvorkommend, süß und freundlich und viel mehr. Aber diese Fröhlichkeit in

ihm, die ist... nicht stimmig. Disharmonie in manchen Attributen. Wie bei mir.

Seit man mir damals meinen dienstbaren Geist aufgezwungen hat, hat sich nicht

nur mein Körper verändert. Und anderes schmerzt auch noch immer.

Nun wecke ich ihn doch.

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"Und, was war denn nun gestern so anstrengend?" Ich frage doch nach.

Aber auch nur, weil ich nicht mehr den Eindruck habe, dass die Ursache der

Erschöpfung seelische Aspekte beinhaltet. Wie schon so oft.

So anstrengend.

"Ach", er kaut noch an einem süßen Reisbällchen und schluckt erstmal. " Hisoka

und ich sollten einen älteren Mann abholen, aber das klang nur so einfach.

Na ja, was heißt da einfach..." Er brach ab und sah aus dem Fenster, schwelgte

bestimmt im Anblick der Kirschbäume, die man von seiner Wohnung

aus auch sehen konnte.
 

"Was war los, Tsuzuki?" Er sieht mich wieder an und lächelt schief.

"Er wollte eben nicht mit uns gehen. Hat sogar Hisoka angegriffen und ihm

den linken Arm unschön gebrochen." Ich nicke und tue bedauernd. Hisoka

war also auf der Krankenstation im Enma-Cho gewesen, deswegen war er nicht

mit Tsuzuki aus dem Gebäude gekommen. Ach, der arme Junge...

"Ich habe mir Sorgen um Hisoka gemacht, ich meine, nicht nur wegen

des Armes, das verheilt ja gut, aber ich weiß doch, dass er gerne stärker wäre..."
 

Er unterbricht sich und ich danke ihm dafür stumm. Erzähl' mir nichts über

diesen Jungen! Und schon gar nicht, wie du dich um ihn kümmerst.

"Nicht immer geht es glimpflich ab", sage ich. "Viele haben einen starken

Lebenswillen, wollen nicht, dass es schon vorbei ist, sie kämpfen mit der Wahrheit.

Da musst du stark bleiben, Tsuzuki, du musst da durch und sie mitnehmen."

Ich bin blöd. Was wollte ich nicht und bringe es nun selbst ins Gespräch ein, hm?
 

Ich weiß, dass ich jetzt etwas Falsches gesagt habe. Ganz sicher weiß ich es,

als mich ein Blick aus überraschten Augen trifft. Seine Gesichtszüge

verhärten sich und er legt die Schüssel mit frischem Obstsalat geräuschvoll

ab. Dann erhebt er sich, geht lauten Schrittes in den Flur und greift nach seinem Mantel,

marschiert zur Haustür. "Danke für deine wahren Worte!", zischt er mir zu

und verlässt die Wohnung.

Mist.
 

Schon wieder so eine Scheiße! Schon wieder voll am Thema vorbei und den

Feinsinn eines heißgelaufenen Nilpferdbullen bewiesen. Wie oft sind unsere Gespräche

schon so verlaufen? Oft! Schon damals, als wir nur Arbeitskollegen waren und

ein Team bildeten. Er war mir immer zu weich, nahm mir zuviel Anteil am

Leben - oder Ableben - anderer Leute, ließ sich von deren Geschwätz einlullen

und versuchte oft, mit Herz daran zu gehen, diesen Menschen ihren Abgang

so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich konnte das früher nie verstehen.

Für mich war und ist es ein Job, der gemacht werden muss und ich will mir

unnötige Zeitverzögerungen und Eiertänze vermeiden.
 

Anders eben als Tsuzuki. Ich kapiere es ja nun. Tod ist ja keine leichte Sache.

Nicht für alle sieht es danach so aus wie für uns. Er will es angemessen und würdig

rüberbringen, niemanden in seinem Wesen verletzen, aber er muss sie mitnehmen.

Das ist einfach Tsuzuki, der nette, gutherzige, menschliche Tsuzuki.

Und plötzlich offenbart er dir andere Seiten, hetzt wütend seine dienstbaren Geister

auf dich, fletscht die Zähne und flucht. Er wird dann richtig wild und gefährlich.

Für die gute Sache.

Ich stehe auf dieses Konträrprogramm. Aber am liebsten ist mir der Tsuzuki,

der sich mir am meisten offenbart, sich uns allen am meisten zeigt.

_____
 

"Komisch, obwohl wir hier alle neue Körper bekommen, die nur wie

unsere alten im Diesseits aussehen, und gute Selbstheilungskräfte besitzen,

bleibt mir dieses Merkmal. Es geht nicht weg. Wie ein Zeichen in Ton gebrannt."

"Oder tief in die Haut geritzt." Er umklammerte sein Handgelenk und

wandte den Kopf ab. Er wirkte lasch. Scheiße.

"Das war nicht nett", murmelte er und klang so mies, wie er sich fühlte.

"Ich weiß. Es tut mir leid. Ganz ehrlich."

Er nickte und ich beugte mich vor, legte die Arme um seine Hüften und zog ihn

zurück ins Bett, dicht an mich.
 

"Tsuzuki, das ist nicht komisch, dass, was du eben sagtest. Diese Wunde

trägt nur dein Körper nach außen, weil sie das Resultat deiner inneren Zwietracht

ist. Diese Narbe steht für die Konstanz deiner Schlacht mit dir selbst und allem,

was dir begegnet ist und noch kommen wird. Das ist es."
 

Ich glaube, diesen Blick sah ich zum ersten Mal und vermutlich nie wieder.

Es sah mich völlig ruhig an, musternd und analysierend, seine violetten

Augen funkelten. Er sah toll aus. Und langsam hob er seine Hand an und

strich mir damit durch die Haare, über mein Gesicht - immer wieder.

Es war sehr angenehm. "Dann wird sie nie mehr weggehen, was?"

Ich verneinte und sagte ihm, dass es nicht eher passieren würde, bevor er

nicht Ruhe finden würde. Aber wehe, er suche sie im letzten Tod!
 

"Und warum bist du hier, Hajime?"

Ja, das hatte ich ihm nie erzählt, war immer ausgewichen und zeigte

eigentlich genau dieselben Verhaltensweisen, wie so viele andere

Todesengel auch. "Tja, warum", begann ich und küsste ihn.

"Aus einigen Gründen, aber auch aus diesem, den wir fast alle teilen: Ich suche etwas.

Und will Taten sprechen lassen. Und kann nicht von meinem alten

Leben lassen. Ich war Polizist und so mancher unserer Einsätze hier

erfordert kriminologisches Geschick, ich brauche das, ich will nicht

nutzlos sein. Oder soll ich mich in Enma-Daos Hades langweilen und

Däumchen drehen? Ach, was weiß ich, wie es woanders ist.

Ich habe mich für das Enma-Cho entschieden, fertig!"
 

Tsuzuki inspizierte mich und lächelte dann. "Das ist schön. Darum bist

du jetzt hier. Aber eigentlich hatte ich etwas anderes damit gemeint.

Ich wollte wissen, na ja, wie du gestorben bist." Hmmm.

"Na toll, Tsuzuki! Und ich sülze mir einen zurecht!"

"Na und! Endlich erfahre ich mal etwas über dich!" Er klang vorwurfsvoll

und hatte Recht. Ich erzählte so gut wie nie etwas über mich und meine

Vergangenheit. "Okay, stimmt, ich sage es dir." Ich ließ ihn los und

richtete mich im Bett auf, winkelte die Beine an und sah auf ihn hinunter.

Er lächelte mich an, zeigte mir einen Ausdruck, der genau die Tragweite der

Situation preisgab; bezeugte, dass er wusste, dass es für uns Todesengel nie

einfach sein würde. Was ahnt man als Mensch im Diesseits auch schon davon,

wie es hinterher aussieht, nachdem man verstorben ist? Sicherlich macht man sich

seine Gedanken, spekuliert über ein Leben nach dem Tod, über Reinkarnation,

über Himmel oder Hölle, aber eigentlich hat man keine Ahnung was sein wird.

Und viele hoffen, dass es so bleiben würde oder dass am Besten gar nichts

nach dem Ableben wartet. Nichts, außer Unbewusstsein.

Tja, das wäre auch nicht schlecht gewesen, aber da ich ja die Wahl hatte...
 

"Ich war mit meiner Partnerin in einem Einsatz. Wir observierten verdeckt,

als Ehepaar auf Hochzeitsreise getarnt, auf einem Kreuzfahrtschiff einen Schmuckhändler.

Wir wussten, dass er in Kontakt zu Schmugglern aus Südafrika stand. Es ging

um Diamanten und natürlich einen gewaltigen Haufen Geld. Wir hatten ihre

Kabinen verwanzt und waren unauffällig mit von der Partie, wenn sie sich trafen.

Wir hatten Fotos und die Tonbänder, also bald alle Beweise, die wir brauchten,

um die Bande und den Händler zu überführen. Im Hafen von Yokohama kam

es dann zum Übergriff durch uns und weitere Kollegen. Die Schmuggler

waren bewaffnet und schossen. Es ging alles so schnell. Es wurden einige

Leute getroffen, Polizisten, Reisende. Meine Partnerin und ich waren auch

darunter. Sie war sofort tot. Schuss in die Brust. Und ich verstarb vier Tage später

im Krankenhaus an meinen schweren Kopfverletzungen. Da war nichts

mehr zu machen. Dabei wollte ich nicht, wollte an ihr Grab, mich verabschieden.

Ich hatte dazu keine Gelegenheit, sie wurde mir einfach genommen und dass war es.

Kein uns, wie wir geplant hatten." Damit endete ich. Und er sah lange zu mir hoch.
 

"Ihr wolltet heiraten?"

"Ja. Ich habe sie sehr geliebt. Das hättest du jetzt wohl nicht gedacht?"

Tsuzuki schüttelte den Kopf und schälte sich aus seinem Bettzeug, dann

drückte er meine Beine nieder und setzte sich auf meinen Schoss. Er sah wirklich

bestürzt aus und legte seine Arme um meinen Hals. "Dieser ganze Traum zerplatzte

innerhalb Sekunden. Wir wussten natürlich um das Risiko in unserem Job, aber

irgendwo rechnest du dann doch nicht mit so einem Verlauf. Es ging alles schief.

Weißt du, Tsuzuki, nicht nur du trägst eine Narbe nach außen."

Ich nahm seine linke Hand und führte sie zu meiner Stirn, schob seine Finger tief

in den Haaransatz. Als er die vernarbte Stelle befühlte, spürte ich es nicht nur, ich las

es auch ganz deutlich an seinem Gesicht ab, diese Erkenntnis.

_____
 

Das war vor fünf Wochen gewesen. Wir sind uns wirklich nicht so

unähnlich. Wir haben beide genug mit uns selbst zu tun, ich merke

es immer wieder und in letzter Zeit sehr deutlich. Ich denke, es geht ihm

da nicht viel anders. Wir müssen reden, über unsere Gefühle, über diese

Beziehung. Was macht sie wirklich aus? Ich habe da so eine Ahnung

und es tut mir Leid deswegen, aber eigentlich glaube ich nicht, dass wir

mit der Wahrheit besonders schlecht abschneiden. Heute Abend also.

Doch jetzt gehe ich erstmal Leben nehmen.

Erfülle den verfluchten Job.

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Dank des Zweitschlüssels, den Tsuzuki mir vor zehn Wochen gab, gelange

ich so gut wie lautlos in seine Wohnung und höre auch sofort das dumpfe

Plätschern der Dusche. Wie passend, das unterstreicht mein Vorhaben,

uns die Wahrheit absolut klar zu präsentieren. Während ich auf das Bad

zugehe, streife ich mir meine Kleidung ab und werfe sie achtlos beiseite.

Leise betrete ich den kleinen Raum und schließe die Tür, drehe den Schlüssel

zur Vorsicht um und lege ihn weg, etwas versteckt und nehme im Vorbeigehen

das Massageöl vom Schränkchen mit in die Dusche. Tatsächlich bemerkt er

mich erst, als ich hinter ihm stehe, die Arme um seine schlanke Hüfte

schlinge, ihn umdrehe und an mich ziehe.
 

"Was machst du hier?", faucht er mich sofort an und versucht mich abzudrängen.

Ich presse ihn an die feuchten Kacheln und küsse ihn sofort stürmisch.

Er wehrt sich echt und will die Duschkabine verlassen, daher drücke ich ihn fester

an die Wand und kümmere mich nicht um seine Finger, die sich in meine Oberarme

krallen. "Verschwinde, du blöder Mutant!"

Tja, zu spät.
 

Sanft küsse ich ihn nun und wandere seinen Hals hinunter, sauge an der Haut

über seiner Pulsader und streichle mit einer Hand seine Brust, zwicke in

die Brustwarzen. "Hör auf! Ich habe keine Lust!"

Er klingt nicht überzeugend.

Meine Finger streichen über seine Knospen, drücken und ziehen daran, während

wir uns stumm betrachten. Er sieht nicht sauer aus. Ich lächele ihm zu und

beuge mich etwas hinunter, führe mit Zunge und Zähnen fort, was meine

Finger begannen. Ich weiß, dass er völlig darauf steht und entfache seine

schwelbrennende Lust mit meinen Lippen zu einem verschlingenden Feuer.
 

"Mhhh, `jime, ahhh, dich kann man auch nicht reinlegen..." Ich lache leise

und wandere tiefer, tauche mit meiner Zungenspitze in seinen süßen Bauchnabel

ein. Er stöhnt leise und greift in meine Haare, zieht mich sofort an seine

Erregung und ich mache brav was er verlangt. Ich mag es auch, dies zu tun.

Irgendwann schiebt er mich von sich und dreht sich um, führt mir sein

eklatantes Hinterteil vor. Er hat schon wieder einen Wunsch. Aber erstmal

so tun, als würde ich ihm zuwider handeln, ja ja. Genießend küsse und knabbere

ich mich über seinen Po, folge der Wirbelsäule und beiße leicht in die samtige

Haut seines Nackens. "`jime, mach' schon...", keucht er atemlos.

"Gerne!", antworte ich und greife nach dem Massageöl, bringe etwas davon auf

meinem Glied auf. Er stöhnt heiser, als er mich sehr intim spürt.

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"Ist es dir aufgefallen, Tsuzuki?" Ich sitze auf seiner Couch und starre in

den Sternenhimmel. Zeit für meine Feststellung. Er räkelt sich in meinen

Armen und nimmt eine bequemere Position ein. "Was meinst du?" Seine

Stimme ist leise und auch er betrachtet die Nacht. "Wie gut wir uns verstehen,

wenn es bei uns um Sex geht?" "Ja", murmelt er lauter. "Worauf willst du hinaus?"

Jetzt klingt er skeptisch. "Dir ist also nicht aufgefallen, dass wir so richtig klasse

harmonieren, wenn es, na ja, ausschließlich um Sex bei uns geht?" Er seufzt.
 

"Doch, ist mir aufgefallen. Ich habe kein Problem damit." Aha, dann kann ich

ja frei sprechen. "Tsuzuki, um ehrlich zu sein, ist es mir zu wenig. Ich

möchte nicht so eine halbe Beziehung führen, die ihren wackeligen Stand auf

dem Sex aufbaut. Es gefiel mir vorher besser, so, wie wir es vor vier

Monaten hatten. Gelegentliche Treffs nur." Er nickt und richtet sich so

auf, dass er mich ansehen kann. "Ich kann dir nicht geben, was du suchst.

Ich möchte weder eine halbe, noch ein ganze Beziehung, weißt du.

Das ist mir heute Morgen klar geworden, weil ich mal wieder das falsche

gesagt hatte. Tsk, ich bildete mir sogar ein, ich wäre eifersüchtig auf Hisoka!"
 

Er lächelt und nickt, wirkt überhaupt nicht betrübt.

"Ich habe mich schon gefragt, wann es soweit ist und du ansprichst, worüber du

dir Gedanken gemacht hast. Das mit uns wollte ich wirklich haben, ich wollte

mich anlehnen. Du hast schon Recht, mir selbst ist es auch vor einigen Tagen

deutlich bewusst geworden. Wir sehen uns viel zu oft; fast jeden Tag.

Es war toll, wie wir es vorher hatten. Aber ein Zusammenleben? Wir liegen im Clinch,

wie vor neun Jahren, was? So geht das nicht gut. Ich will mich nicht mit dir zerstreiten!

Es liegt mir viel an dir und zweitens, `jime, wenn wir miteinander schlafen, dass ist fantastisch.

Aber wir kommen nicht unbedingt sehr viel besser miteinander aus...

Wir sind uns in einigen Punkten ähnlich, aber in entscheidenden nicht.

Ich sehe es ein, Hajime."
 

Oho, so einfach? Was kann ich da sagen?

"Ich bin wirklich froh, dass du mich verstehst, dass wir uns da verstehen.

Du machst es mir einfach. Du weißt, dass ich kein emotionaler Redner bin.

Wir hatten vor vier Monaten zwar einige Vorstellungen, und sehnten uns nach mehr,

aber jetzt wissen wir es wohl besser, das kann ich mit Sicherheit sagen."

Ich grinse und gebe ihm einen leichten Kuss. Es liegt ihm viel an mir.
 

Ja, typisch Tsuzuki, aber er meint es wenigstens hundertprozentig ernst.

"Und die Moral von der Geschichte? Na, wir haben wohl etwas erkannt und gelernt oder?"

Er nickt mir zu und lächelt sein sanftes, freundliches Lächeln.

"Ist schon gut", sagt er.

"Wir sehen uns dann!", verabschiede ich mich an der Tür und

ziehe sie hinter mir zu.

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Drei Wochen später trafen wir uns zufällig in Tokyo wieder. Eine klare,

fast wortlose Zusammenkunft und, was soll ich sagen, wir verstanden uns hervorragend.
 


 

Ende

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So, das war das.

Mal wieder ein bisschen was Kleines zwischendurch. Ich dachte

da auch diesmal etwas an meine Freundin. Sie hatte mal so eine

Beziehung, die nur sexuell geprägt war, entschied sich aber dann

für einen anderen Typen, mit dem sie einfach mehr verband,

als nur Bettgeschichten.

Ich glaube, ich werde hier in nächster Zeit bestimmt noch Änderungen

vornehmen und einiges verdeutlichen, bin mir nicht ganz sicher,

was ich selbst denken soll. Zufrieden bin ich wohl auch selten.

Über Kommentare freue ich mich, nur her damit. ^^
 


 

Vielen Dank fürs Lesen.
 

Nangilima



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  id57699
2005-09-16T05:42:37+00:00 16.09.2005 07:42
*schnief* Ach gott, genau wie der erste Teil, einfach nur wunderschön. Schade nur, das er schon zuende ist. Und schade das es mit den beiden nich funktioniert hat. Aber am Ende sie doch zu grundverschieden.
Joah, schreibsu weita!
Da Kana.


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