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Das fünfte Schuljahr - Part 1

Hogwarts
von

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Vergangenheit

Harry Potter

Das fünfte Schuljahr
 

Part 1: Hogwarts
 

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chapter 15: Vergangenheit
 

Harry schnappte entsetzt nach Luft. Erschrocken musterte er den verbitterten Jungen, dessen finstere Augen selbst im Dämmerlicht des Saals unheimlich zu leuchten schienen.

Harrys Vermutung hatte sich bestätigt. Jinathan war der Sohn des gefürchteten Lords. Doch das er ihn töten wollte kam so überraschend wie ein Sommergewitter.

Sehnsüchtig suchte Harrys Blick den seines Vaters.

Wie froh war er in den letzten Wochen gewesen. Trotz schwerer Zeiten hatte er wunderbares erlebt; hatte alte Bekannte getroffen, neue Freundschaften geschlossen, seine Eltern wiedergefunden und Cho geküsst.
 

Und nun nahm das Grauen wieder seinen Lauf. Ein Sohn, ungefähr in Harrys Alter, wollte seinen eigenen Vater töten. Nie hätte Harry erwartet, dass diese Worte wie ein Peitschenhieb einschlagen konnten. Nie hätte er geglaubt, dass man zu solchen Gedanken und Wünschen fähig war. Klar, er hasste Voldemort aus tiefsten Herzen. Er hatte ihm alles genommen, seine Familie, seinen Paten, der jahrelang in Askaban ausharren musste und Cedric. Aber Jinathan war sein Sohn. Fühlte er denn gar nichts, wenn er diese Worte aussprach?
 

Jinathan atmete tief durch, ehe er weitersprach. "Ich habe viele Informationen über ihn. Schon seit Jahren stelle ich Nachforschungen über ihn an. Meine Muter half mir stets dabei, doch nun, da sie tot ist, werde ich endlich handeln. Ich werde sie rächen, all die Jahre, die sie mit ihm zusammenleben musste, die er sie gedemütigt hat und ihre Liebe ausnutzte." Seine Fäuste zitterten vor Anspannung. Er presste seine Lippen so fest aufeinander, dass sie nur noch ein schmaler blutleerer Strich waren. Mit vor Wut bebender Stimme versuchte er verzweifelt sachlich und beherrscht zu bleiben.
 

Er atmete noch einmal ruhig ein und entspannte sich wieder etwas.

"Meine Mutter hat es das Herz gebrochen, als sie mit ansehen musste, wie er immer mehr der dunklen Seite verfiel. Sie versuchte mich so gut es ging vor ihm und seinem Einfluss zu beschützen. Wir hielten uns von ihm fern, lebten eigentlich ein eigenes Leben, getrennt von ihm, wie Fremde, die sich nur flüchtig begegneten. Dennoch krampfte mir der Gedanke, dass ich das selbe Blut in mir trage, immer wieder das Herz zusammen."
 

Er stockte kurz und überlegte, wie er weiter fortfahren sollte.

"Mutter suchte schließlich den Kontakt zu Leuten, die unter der Herrschaft von ihm leiden mussten, um zu helfen die Qual zu lindern. Und auch, um ihr eigenes Gewissen zu besänftigen. Obwohl sie keinerlei Schuld an den Verbrechen dieses Monsters trug."
 

Jinathan verengte die Augen. Es schien, als würde er alles noch einmal sehen. Als würde sein bisheriges Leben vor seinen Augen erneut ablaufen und der Zorn in ihm wachsen.
 

"Voldemort hat viele Menschen getötet und Familien zerstört. Alles was blieb war Schutt und Asche.

Meine Mutter war stets wohlhabend und so schuf sie eine Organisation, die den betroffenen Familien helfen sollte ihr normales Leben wieder aufzubauen.

Viele Menschen schätzten sie, verehrten sie gar, doch sie zerbrach fast unter den Schuldgefühlen, die sie sich einredete. Mein ,Vater' ...", er sprach dieses Wort fast wie ein Schimpfwort aus, "... richtete sie innerlich zugrunde!"
 

Er schloss die Augen und versuchte sich wieder zu beruhigen. Harry sah, wie schwer es ihm fiel nicht einfach loszubrüllen. Wie lange musste sich dieser Frust in ihm angetaut haben? Harry konnte sich nicht vorstellen, wie es wäre, an seiner Stelle zu sein. Einen Vater zu haben, für den man nur Verachtung empfand. Und den man am liebsten tot sehen würde.
 

"Als er dann schließlich am Höhepunkt seiner Herrschaft verschwand schien es, als wäre ihr ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Dennoch weinte sie bis tief in die Nacht über den Verlust ihrer wertvollsten Freunde, den Potters. Ich war damals zu jung, um all die Zusammenhänge zu begreifen. Ich konnte ihr nicht helfen.
 

Sie führte die Organisation schließlich aus eigener Kraft weiter, immer in Gedanken an ihre liebsten Freunde. Sie hatte mir oft von Ihnen erzählt, wie sie sich durch die gemeinsame Arbeit in der Organisation kennen lernten und ihre treusten Helfer worden."
 

Harry schaute immer wieder ungläubig von einem zum anderen. Er konnte es einfach nicht glauben. Seine Eltern waren mit der Frau ihres Mörders befreundet gewesen. Was musste das für ein Gefühl gewesen sein, die ganzen Jahre mit dem Wissen zu leben seine besten Freunde an den eigenen Mann verloren zu haben?
 

"Kurz bevor sie verstarb musste ich ihr versprechen, nach Hogwarts zu gehen, um Harry zu suchen. Nach der Katastrophe wollte meine Mutter ihn in unsere kleine Familie aufnehmen, weil er nun niemanden mehr hatte und die Gefahr durch den Lord vorbei schien. Doch nachdem Dumbledore ihn in die Muggelwelt gebracht hatte, war Harry für sie unauffindbar. Also musste sie wohl oder übel auf Dumbledores Entscheidung, ihn bei den Muggeln aufwachsen zu lassen, vertrauen. Sie hoffte, ihn irgendwann wiederzutreffen, wenn er nach Hogwarts kam. Doch als es so weit war tauchte ER wieder auf. Und so mussten wir fliehen. In diesen Jahren lebten wir nur noch in Angst und Schrecken. Meine Mutter wusste, dass der Lord mich wollte." Er stockte und ballte erneut die Fäuste. "Ich sollte sein Nachfolger werden." Er presste die Lippen fest aufeinander. Harrys Mutter kam mitfühlend näher und sah ihm tief in die Augen. "Aber du bist nicht wie er! Deine Mutter war meine beste Freundin. Und ihr Sohn ist auch mir wie ein Sohn. Du bist ein guter Junge!" Sie strich ihm übers Haar, sodass er schauderte. Harry lächelte leicht.
 

Jinathan entspannte sich etwas. "Nach ihrem Tod entschloss ich mich endlich zu handeln. Ich ging nach Hogwarts, um den Wunsch meiner Mutter zu erfüllen und Harry alles zu erklären. Aber dann spürte ich Ihre Anwesenheit. Ich hatte schon immer ein Gespür für Übersinnliches und so fasste ich den Entschluss Sie zu treffen. Ich wollte, dass Sie mir helfen meinen Vater zu stürzen." Er drehte sich zu Harry. "Aber ich wollte Harry da nicht mit hineinziehen.
 

Ursprünglich sollte ich nach Gryffindor, doch dann hätte ich mich nicht gegen Harrys freundliche Art wehren können. Also hab ich die Scheibe durch meine geistigen Kräfte manipuliert und wurde ein verachteter Slytherin. So war es für mich einfach gehasst zu werden." Er schloss die Augen. "Hat leider nicht so recht funktioniert, weil ich ohne Harry nicht an Sie rangekommen wäre." Lily legte ihre transparenten Hände auf seine Schultern und lächelte leicht. "Wie können wir dir denn helfen? Wir sind nur Geister und du nur ein junger Mann voller Groll. So können wir ihn nicht besiegen. Du darfst keine Dummheit begehen, Jin. Mächtige Zauberer kümmern sich schon darum. Genau jetzt, in diesem Moment, verhandeln sie mit den Riesen. Wir werden immer stärker, glaub mir. Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Auch nach Zeiten der Dunkelheit folgen wieder lichte Zeiten. Und Voldemorts Herrschaft wird bald ein Ende finden!" James Potter trat näher und nahm seine Frau zärtlich in den Arm. Harry fühlte eine wohlige Wärme durch seinen Körper strömen. Wie glücklich war er in den letzten Wochen gewesen. Wie schön war es, seine Eltern glücklich zu sehen.
 

Jinathan ließ nun seiner Enttäuschung freien Lauf. Stumme Tränen rannen über seine blassen Wangen. Sein sehnlichster Wunsch nach Rache war eben in weite Ferne gerückt. Doch er würde nicht aufgeben!
 


 

Wortlos liefen die beiden Jungen nebeneinander durch den Flur.
 

Harrys Eltern hatten sich wieder verabschiedet, doch zuvor hatten sie Jinathan versprochen, dass er immer zu ihnen kommen könne, wenn er mit ihnen sprechen wolle. Er hatte dankend genickt und war gegangen. Harry hatte sich beeilen müssen, um ihn noch einzuholen. Seitdem liefen sie schweigend Seite an Seite durch die dunklen verlassenen Gänge ihres gemeinsamen Zuhauses.
 

Sie ähnelten sich, dass wusste Harry nun. Beide hatten unter Voldemorts Herrschaft sehr leiden müssen. Beide auf verschiedene Weise, die sie dennoch verband. Und doch waren sie distanzierter als zuvor.
 

Jinathan blieb plötzlich stehen und drehte sich zu Harry.

"Du musst das jetzt alles wieder vergessen, was ich gerade gesagt hab. Du wirst mich einfach weiter hassen, wie zuvor."
 

Harry schaute ihn betroffen an. Dann erklärte er leise, aber mit sehr ernster Miene: "Jinathan. Ich hab dich noch nie gehasst! Und ich werde dich auch nicht hassen können, ebenso wenig, wie ich vergessen kann!
 

Jinathans Gesichtsausdruck verdüsterte sich. "Ich werde dir genügend Stoff bieten mich zu hassen. Meine Vater, mein Fleisch und Blut, hat deine Eltern getötet. Wegen mir bist du ohne Elternliebe aufgewachsen. Ist das nicht Grund genug?"
 

Harry schüttelte den Kopf. "Ich kann dich nicht für die Taten eines anderen hassen, auch wenn er mit dir verwandt ist."
 

Jinathan ballte zum wiederholten Male an diesem Tag die Hände zu Fäusten. Wütend schlug er gegen eine Wand. "Gut, wenn du es so willst! Aber ich hasse dich! Und daran kannst du nichts ändern."
 

Mit diesen Worten ließ er ihn allein zurück. Von Dunkelheit in bedrückende Stille gehüllt.
 


 

Harry ließ sich seufzend auf die Coach im Gemeinschaftsraum sinken. Hermine sah von ihren Schulbüchern auf und musterte ihn. "So spät noch auf?"

Harry nickte. "Du doch auch."

Sie lächelte und zeigte auf ihre Bücher. "Du kennst mich doch."
 

Harry grinste, kämpfte sich wieder von der Coach hoch und schlurfte zu ihr, um ihr über die Schulter schauen zu können. "Warum Durok der Wilde im Jahre 1455 einen der Koboldaufstände anführte." Harry runzelte die Stirn.

"Geschichtsaufsatz", erklärte Hermine knapp und Harry nickte wissend.

"Und?" Sie sah aus ihren Büchern auf, "Was treibt dich zu so später Stunde noch in den Gängen rum? Du hättest von Filch erwischt werden können. Der hätte dir sicher wieder eine Strafarbeit aufgebrummt."
 

Harry setzte sich auf einen freien Stuhl neben sie. "Hat er aber nicht." Er musste wieder an Jinathan denken. Warum nur, hatte er so ungehalten reagiert?

<Aber ich hasse dich! Und daran kannst du nichts ändern!>
 

"Was ist los?"
 

Harry zuckte mit den Schultern. "Ach, nur eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Jinathan und mir."

Hermine musste plötzlich an ihr Gespräch in der Bibliothek denken und den Kuss, den Ron ihr gegeben hatte. Die Röte stieg ihr ins Gesicht, doch Harry schien mit seinen Gedanken schon wieder ganz weit weg.
 

"Ich geh ins Bett", meinte er und Hermine nickte nur. Müde schleppte er sich die Treppen hoch und ließ sich neben Ron ins Bett sinken. Dieser warf sich immer wieder unruhig hin und her. Er schien zu träumen.
 

Harry drehte sich auf die andere Seite und versuchte zu schlafen, doch die Erinnerungen an Jinathans finsteren Blick und die einsamen Tränen kamen immer wieder, genau wie Cedrics leere Augen, die ihn jede Nacht heimsuchten und nicht vergessen ließen.
 

~*~
 

A/N: Hier ist mir ein kleiner Fehler passiert. Da es schon einige bemerkt haben gebe ich nun Erklärung dazu ab. Also, Lord Voldemort ist jetzt, in Harrys und Jinathans fünften Schuljahr an die 70 Jahre alt. Das bedeutet, dass Jinathans Mutter, die ja nur in Tom verliebt war und nicht in Voldemort, ihn vor ungefähr 50 bis 53 Jahren kennen gelernt haben muss. Da Jinathan aber erst ungefähr ein Jahr vor seiner Niederlage geboren wurde, als Tom schon längst der gefürchtete Lord Voldemort war, ist es etwas unlogisch, dass Lucia so lange bei ihm blieb und ihm dann mit ungefähr 51 Jahren erst einen Sohn schenkte °^^ das passiert, wenn man nicht nachdenkt, sondern einfach drauflos schreibt.
 

Einige Geburtsdaten:
 

Tom Riddle - ungefähr 1925

Lucia Kayn - 1928

Jinathan Riddle - 1979

Harry Potter - 1980



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