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Fluch

Das hier ist ein Riesenspaß (für mich). Ich bin niemandem böse, der es nich lesen will.^^°
von

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Kapitel 5
 

Muraki besah sich mit anzüglichem Lächeln, wie sein neuer zukünftiger Gefährte erschrocken und verständnislos dreinblickte und sich schwer atmend aufrichtete. Allein dieser Anblick... die von der Hitze gefärbten Wangen und der trübe, verwirrte Blick...

"Wah...?" Watari blieb auf der Mauer sitzen und presste sich die Faust auf den Unterleib. Muraki wusste, dass er ihn in der Hand hatte.

"Du hast die Wahl", sagte er mit leiser, aber schneidender Stimme. Watari war von der Mauer gerutscht, stützte sich mit einer Hand ab und starrte seinen Gegenüber ungläubig an. "Entweder du bleibst hier, oder ich schicke dich und deine Freunde aus meinem Reich. Da ihr allerdings unser Geheimnis nun kennt, bleibt mir nichts anderes übrig, als euch anschließend zu töten."

Watari starrte in die kalten grauen Augen seines Gegenübers. "Du...", er stieß sich von der Mauer ab, "...du Mistkerl!!"

Muraki lachte bösartig, die Hand auf sein Amulett gelegt. Watari holte aus, doch seine Faust traf ins Leere und er fiel auf die Treppe. Sofort rappelte er sich wieder auf, doch der Imperator war verschwunden. Nur das Echo seines grausamen Lachens lag noch in der Luft. "Du Hurensohn!!" brüllte Watari und fuhr zornig herum, doch nirgends war eine Spur des Piraten zu sehen.

Wütend eilte Watari in das Zimmer zurück. Die Tür war nicht mehr verschlossen. Schade, denn er hätte sie jetzt gern eingetreten. Stattdessen riss er sie auf und eilte einen langen Galeriegang entlang, von dem aus man den Garten sehen konnte. Der Kapitän warf dem Panorama und besonders der Mauer giftige Blicke zu, dann wandte er sich ab. Seine Augen sprühten Funken, so zornig war er. Zum Glück begegneten ihm nur wenige Menschen, Bedienstete, die sich bei seinem Anblick hastig zurückzogen. Die schwarze Kleidung und sein schrecklicher Blick verscheuchten alle.

Das machte Watari nur noch wütender. Er fühlte sich schrecklich gedemütigt, und er war krank vor Sorge um seine Freunde. Dieser Bastard von Pirat benutzte seine Verbundenheit zur Mannschaft, um ihn gefügig zu machen. Watari hieb nach einer Glasvase, die auf einem Podest an der Wand stand. Sie fiel auf den Marmorboden und zersprang mit einem lauten Knall in tausend winzige Scherben. Am liebsten hätte Watari seine Kleider in ebensolche Stücke zerlegt. Wenn ihm jetzt einer seiner Freunde begegnete, womöglich noch Shuichi, wenn dieser ihn begrüßte und ihm um den Hals fiel...!

Watari ballte die Hände zu Fäusten und raue Schluchzer brachen aus ihm hervor. "Verfluchter Dreckskerl...!" Er schlug gegen die Marmorwand, und der Schmerz dämpfte seine Wut ein wenig. Auf einmal hörte er durch den Nebel seiner Wut eine Stimme.

Er sah auf.

Am andren Ende des Säulenganges, in dem er inzwischen gelandet war, stand eine Gestalt. Sie bewegte sich sorglos hin und her, wie im Tanz, und sang ein Lied dabei.

Watari sah sich um. Dieser Jemand musste ihn gehört haben. Und trotzdem machte er keine Anstalten, davonzulaufen, sondern lief stattdessen singend durch die Gegend. Vorsichtig, um den Fremden nicht zu vertreiben, tat Watari einen Schritt nach vorn. Wenn er doch nur andere Kleider hätte...!

Die Scherben unter seinen Füßen knirschten und das Lied des Fremden brach ab. Watari seufzte, von neuem Zorn erfüllt, wandte den Kopf ab und blickte finster auf die weiße Wand neben sich. Auf einmal hörte er, wie sich rasche Schritte näherten. Er sah auf und erkannte einen jungen Mann, in eine braune Kutte gekleidet, der auf ihn zugerannt kam. Aus Furcht, der Fremde könnte ihn ansprechen und damit sein Leben verlieren, wich Watari zurück. Doch der junge Mann blieb, als er den Scherbenhaufen erreichte, plötzlich stehen. Dann ging er in die Hocke und begann aus den bunten Scherben Muster zu legen, wie ein kleines Kind.

Aufs äußerste verwundert sah Watari zu. Sein erster Gedanke war, dass dieser Mann nicht ganz richtig im Kopf war. Dann aber nahmen die Scherbenmuster Formen an und dehnten sich in immer größeren Kreisen aus, die einander kaleidoskopartig überlagerten. Es sah sehr schön aus. Der Fremde begann wieder leise zu summen, eine einfache Melodie, die Watari an ein Kinderlied aus seiner Heimat (Holland^^) erinnerte. Die Musik erfüllte ihn mit Wärme und ohne es bewusst zu wollen summte er mit.

Als keine Scherben mehr übrig waren, erhob sich der Fremde und sah Watari direkt an. Seine Augen waren tiefblau, und sein Lächeln ließ die Reste von Wataris Wut vergehen wie eine Seifenblase im frischen Wind. Der Fremde breitete die Arme aus und betrachtete sein Muster. Dann schloss er die Augen, als wollte er es sich ganz fest einprägen.

"Kumagoro findet auch, dass es sehr sehr hübsch ist", sagte er und sah gleichzeitig erstaunt auf. Daraufhin zog er einen rosa Stoffhasen aus seiner Robe und sah ihn an.

"Meinst du wirklich, Kumagoro?" fragte er das Spielzeug.

Watari blinzelte verwirrt.

Der Hase wurde einmal herumgedreht und es sah so aus, als betrachte er das Kunstwerk kritisch. Dann bewegte er den Kopf auf und ab und drehte sich zu Watari. "Kumagoro findet es toll, aber irgendwas ist daran ganz und gar nicht richtig."

Der junge Mann lächelte tiefsinnig. "Kein Muster ist perfekt", erwiderte er leise.

"Und wenn nun jemand kommt und es kaputt macht?" fragte Kumagoro besorgt.

"Nichts ist für ewig, alles verändert sich. Und wenn jemand kommt und das Bild neu macht, dann mag es für ihn schön oder hässlich sein, je nachdem wie er es betrachten will."

Der stahlblaue Blick senkte sich tief in Wataris Augen. Er spürte ein Kribbeln, das auf Magie hindeutete, aber sie richtete sich nicht auf ihn. Sie war einfach da, umgab den geheimnisvollen Fremden wie eine kaum wahrnehmbare Ansammlung von Licht... und von einer Sekunde auf die andere war der junge Mann verschwunden.
 

Tohma ging allein zum Sitzungssaal, nachdem Ryuichi plötzlich noch etwas dringendes zu erledigen gehabt hatte. Mit schnellen, aber immer noch gemessenen Schritten bog er um die Ecke und ein Lächeln flog über sein Gesicht. Er stieß mit Hisoka zusammen, wie erwartet.

"Oh, Verzeihung! Ich...", Der Junge setzte zu einer überraschten Verneigung an, doch er hielt inne, als er Tohmas Gesicht erkannte. Verschiedene Gefühle rangen unter der Oberfläche seines Gesichtsausdrucks miteinander. Schließlich gewann seine übliche mürrische Schüchternheit wieder die Oberhand. Tohma lächelte. Das war typisch für dieses Alter. Der junge Geist befand sich auf einer Gratwanderung und suchte nach Orientierung in sich selbst und in der Welt. Tohma kannte das sehr gut, er beschäftigte sich seit gut 350 Jahren mit jungen Menschen wie Hisoka. Es war eine bittere Ironie, dass sie immer nach Grenzen strebten, nur um sie mit etwas zu durchbrechen, das sowohl kindlicher Trotz als auch aufbegehrender Individualismus sein konnte. Es erforderte viel Konzentration und Geduld, sich nicht in die unruhigen Fahrwasser dieser jungen Menschen mit hineinziehen zu lassen.

"Oh, bitte, keine Umstände." Tohma lächelte freundlich und verneigte sich leicht.

"...Nein, mein Herr, es war meine Schuld! Ich hätte..." Tohma blieb still und wartete, dass Hisoka seinen Satz zu Ende bringen würde. Dieser schluckte und seine Miene wurde verkniffen. Anscheinend ärgerte er sich über sich selbst. Tohma wartete geduldig.

"N-normalerweise bin ich vorsichtiger. Es tut mir leid." Hisoka verneigte sich tief.

"Hättest du um die Ecke sehen können?" fragte Tohma wie beiläufig. Der Atem des Jungen stockte und er sah seinen Gegenüber mit großen Augen an. "Manchen Schülern fällt es leichter, die Gegenwart anderer zu fühlen, anderen nicht. Deshalb meine Frage: Hättest du um die Ecke sehen können?" Tohma wusste mehr, als er vorgab zu wissen: Hisokas empathische Fähigkeiten stießen bei ihm zum ersten Mal auf wirkungsvolle geistige Barrieren, deshalb hatte ihn der Junge - der sich natürlich voll auf seine Begabung verließ - nicht kommen sehen.

"Woher... woher wisst Ihr...?"

Tohma lächelte fröhlich. "Du bist sehr klug. Und sicher strebst du nach mehr Wissen, als du bis jetzt besitzt." Er erkannte das Schweigen des Jungen als ein stummes Ja. "Es wäre mir eine große Freude, deine empathischen Fähigkeiten weiter auszubilden, wenn du gestattest."

Daran schluckte der Junge schwer. So leicht durchschaut zu werden war er nicht gewohnt. Tohma dachte an den letzten Empathen zurück, den er unterrichtet hatte: sein jüngerer Bruder... Seit dieser Zeit hatte es auf Atlantis keinen Magier mit einer solchen Begabung mehr gegeben.

Eine seltsame Mischung aus Freude über diese Entdeckung und Zurückhaltung wegen seinem Bruder zog über Tohma hinweg. Mit der Ankunft dieses Schiffes war etwas in Bewegung geraten... der Imperator hatte recht behalten.

"Seid Ihr...?" fragte Hisoka. Sein Gegenüber verneigte sich noch einmal.

"Mein Name ist Tohma Seguchi. Ich bin der Präsident der Akademie der Zauberer auf Atlantis. Wir können jemandem mit deiner Begabung sehr weit bringen." Sein Blick wurde direkter und unterstrich die Ernsthaftigkeit seiner Worte. "Vorausgesetzt du wirst mein Schüler."

"A... oh...", stotterte Hisoka "a-aber i-ich habe bereits einen Meister... mein Herr... Verzeihung..."

"Ich bezweifle, ob jemand von Tsusukis Rang ausreichend auf dein Talent eingehen kann."

Hisoka hob den Kopf. "Meister Tsusuki ist ein hervorragender Lehrer und ein guter Mensch."

"Das ist er, auf seinem Gebiet. Was deine Begabung betrifft, so solltest du darüber nachdenken, ob du sie weiterhin so blindlings verwenden willst. Tsusuki wird dir in dieser Sache nicht weiterhelfen können."

Hisokas Ausdruck wurde skeptisch. "Wie könnt Ihr das so genau wissen? Habt Ihr mit ihm gesprochen?"

"Sein Geist ist ein offenes Buch. Er hat nicht einmal den Ansatz zu einer Begabung wie deiner." Tohma kam auf Hisoka zu und legte ihm die Hand, die in einem dunkelgrauen Handschuh steckte, auf die Schulter. Der Junge erschauerte ganz leicht und machte einen zaghaften Versuch, zurückzuweichen. "Du solltest gut darüber nachdenken", meinte Tohma, "gut und allein. Ich habe nichts gegen deinen Meister, aber wenn du dich entwickeln willst, dann solltest du ihn verlassen."

Er entließ Hisoka aus seiner Berührung und zeigte sein Lächeln von fröhlicher Unschuld. "Es hat mich sehr gefreut, dass wir uns kennen gelernt haben. Leider muss ich jetzt gehen. Auf Wiedersehen."

Er ließ Hisoka auf dem weiten hallenden Gang zurück und begab sich in den großen Konferenzsaal.

Der Junge legte die Hand auf die Stelle an seiner Schulter, wo Tohma ihn berührt hatte. Ein Gefühl wie wärmende Sonnenstrahlen breitete sich von dort aus in ihm aus und zerstreute sein Misstrauen. Er beschloss, mit Tsusuki darüber zu sprechen, denn K's Spur hatte er jetzt ohnehin verloren.

Eben wollte er um jene Ecke biegen, an der Tohma ihn aufgehalten hatte, doch eine plötzliche Kälte hielt ihn davon ab. Er blieb stehen. Dann wich er zurück. Schritte näherten sich und Angst vertrieb das schöne Gefühl, das Tohma ihm geschenkt hatte. Er fröstelte und wich noch weiter zurück, bis er eine Säule im Rücken spürte und einen erschreckten Laut von sich gab. In diesem Moment bog ein weiß gekleideter Mann um die Ecke. Als sein Blick Hisoka erfasste, überrollte diesen eine Welle von schrecklichen Gefühlen. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er eine so schwarze Seele gesehen. Unfähig sich zu rühren musste er zusehen, wie der Mann - anscheinend eine hochgestellte Persönlichkeit - immer weiter auf ihn zukam.

Als er vor dem Jungen stand, lächelte Muraki. Eine kleine Weile betrachtete er das verängstigte Gesicht und schien sich an der Wirkung zu freuen, die er auf Hisoka hatte. Doch dann wandte er sich abrupt ab und ging in die gleiche Richtung wie Tohma Seguchi.

Hisoka rutschte an der Wand hinunter und presste die Hände vor den Mund. So fand ihn später Tsusuki, der sich - in Sorge um seinen Schüler - auf die Suche nach dem Jungen gemacht hatte. Doch so sehr er ihn auch bat, Hisoka mochte nicht erzählen, was vorgefallen war...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-09-24T11:44:54+00:00 24.09.2005 13:44
DAS IST JA SOOOOOO COOL! du musst unbedingt ganz schnell weiter schreiben. BITTE! BITTE!BITTE! *hoff*
*knull* (^-^)/
Von:  Khay
2005-09-21T15:36:28+00:00 21.09.2005 17:36
Machst du noch weita??*hofft*
wieda total cute!!


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