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Rebirth - Schutzengel für Weiß II

Seitennotiz die 2.: Das hätte ich vllt schon früher sagen sollen, aber ich hab mein Vorabitur geschrieben und wusste nicht mehr, wo vorne oder hinten ist...
von

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Kapitel 19: Dave

Hallo! ^^

Tut mir leid, es hat mal wieder länger gedauert...

Ich hatte eine etwas unangenehme Woche, da ich krank war und diverse Tage damit verbracht habe, die verpasste Schulzeit aufzuholen - was recht umfangreich ausfiel -.-;

Na ja, jetzt habe ich es erstmal wieder überstanden! ^^

Azrael
 

@ Xell: Habe ich in dem Kapitel schon gesagt, wie sie zu ihrer Narbe kam? *denk*

Kann mich nicht erinnern... ^^; Was nichts heißen muss... Jedenfalls danke für deinen Kommentar ^^

Macht immer richtig Spaß, die zu lesen.
 

Kapitel 19: Dave
 

Es gab trotz aller Freude immer noch ein paar, die sich nicht von der allgemeinen Euphorie anstecken ließen. Dazu gehörte Aya, der in düsterem Brüten über Rika versunken war, Crawford, den das Ganze wirklich absolut kalt ließ und Neraku, die irgendwo auf halbem Wege ihre positiven Gefühle für überhaupt irgendjemanden verloren hatte.

Farf strolchte zwischen den Beeten herum und begutachtete die Blumen. Es sah sehr düster für Angels Rosen aus.

Satako blieb abwartend neben Neraku stehen. "Was machen wir jetzt?"

"Dafür sorgen, dass sich das Fräulein nicht verkühlt, dann eine Besichtigungstour durch die Katakomben von Camden Palace. Hattest du was Besseres vor?"

"Nein, aber hast du eventuell schlechte Laune?"

"Ich bin immer so", entgegnete die Empathin gleichgültig.

"Kommt mir auch so vor. Suchen wir etwas Bestimmtes?"

Neraku hielt inne und dachte über seine Frage nach. Es war eine gute und berechtigte Frage. Suchten sie etwas? Und wenn ja, was eigentlich? Gab es in diesen Kellern etwas, dass ihnen jetzt weiterhelfen würde? Viele Akten dort bezogen sich wohl nur auf Pläne, die Okino senior gehabt hatte. Es war Angel durchaus zuzutrauen, dass sie sie nur hierher bestellt hatte, um Mizumi wieder zur Gruppe zurückzuführen - insgesamt wäre es dann nichts weiter als ein schlechter Scherz gewesen. Aber Mizumi wirkte schon die ganze Zeit nervös und dass Mru aufgewacht war, konnte nicht bloß Zufall sein. Trotzdem blieb die Frage, was sich in den Katakomben befand.

Neraku erinnerte sich an ein ähnliches Katz- und Mausspiel und hoffte inständig, dass dem nicht so war. Einmal hatte ihr wirklich gereicht.

Aya drehte sich unvermittelt um und ging die Treppe wieder hinauf. "Es wird noch eine ganze Zeit dauern, bis sie sich wieder beruhigt haben", meinte er finster.

"Nun, von der simplen Tatsache abgesehen, dass es verständlich ist, verständlich, wenn auch nicht zu begrüßen - warum kommst du ihnen nicht mit dem Argument, dass Miru noch Ruhe braucht?" Crawford verschränkte die Arme und sah abwartend auf den Weißleader.

Der überlegte kurz, machte dann kehrt und folgte dem Vorschlag des Amerikaners.

"Gut gemacht, Crawford. Das ist auch eine Art, sich nicht selbst die Hände schmutzig zu machen."

"Er stand näher an der Gruppe als ich. Können wir dann so langsam hinuntergehen?"

"Wieso bist du so ungeduldig?", fragte Satako erstaunt, denn genau diese Empfindung hatte das Gesicht von Crawford eben gezeigt.

Der antwortete allerdings nicht darauf, sondern betrat schweigend das Haus.

"Es war absolut die falsche Frage." Mit einem Aufseufzen betrachtete Neraku die Szene unter ihr. Schuldig, ausgerechnet Schuldig, hatte Miru auf die Arme gehoben und trug sie jetzt zum Haus.

"Wieso?"

"Er lässt es sich nicht unbedingt anmerken, aber innerlich ist er wohl unsicher, ob er Angel noch trauen soll oder nicht."

"Ich denke, die beiden sind ein Paar?"

"Meinst du damit, dass sie Vertrauen ineinander haben sollten?", fragte die braunhaarige Frau und beantwortete dies gleich selbst. "ja. Du hast Recht. Aber wir sind nicht die Einzigen, die so langsam bemerken, dass dieses Netz viel größer ist, als anfangs angenommen. Ein Geheimnis jagt das nächste und selbst ich bin nicht allwissend. Doch mein Wissen erlaubt es mir, die Handlungsweise von Angel und Okino anders zu sehen - so kleine Einzelheiten, die eine so große Wirkung haben. Er weiß es nicht, sie hat ihm nichts erzählt. Jedenfalls nicht in der Hinsicht. Keine Beziehung hält das lange aus. Sollten sich ein paar der Verdächtigungen gegen sie erhärten, könnte er sich auf die Seite von Aya schlagen, der auch schon halb von ihrer Schuld überzeugt ist."

"Welcher Schuld?" Es war durchaus klar, was die junge Frau meinte, aber Satako wollte Klarheit haben.

"Innerlich wirft Aya ihr vor, sie habe mit Okino kooperiert."

"Und, ist das möglich?"

"Hm. Ich weiß nicht."

Das war nicht die Antwort, die Satako erwartet hatte. "Du weißt es nicht?!"

"Ich kenne sie nicht gut genug - keiner von uns kann das sagen." Das ,uns' bezog sich auf Arkangel und Neraku lächelte, als sie ihren Worten nachlauschte. "Was ich weiß, ist wenig genug. Ein Vertrag, einige Abkommen zwischen den beiden - die in beide Richtungen gehen könnten. Und ein paar Dinge, die Okino bis jetzt zurückhält. Wundert mich sowieso, dass er es tut. Es wäre so einfach, alles zu zerschlagen - Crawfords Zuneigung für unser Engelchen, wenn man sie denn so nennen kann und sämtliches Vertrauen, das die anderen in sie setzen. Eine simple Tatsache..."

"Du sprichst anscheinend mit dir selbst", merkte Mizumis Bruder säuerlich an.

"Mehr oder weniger. Jedenfalls ist es sehr undurchsichtig. Aber das scheint Angel erst recht anzuspornen. Ich schätze sie in dieser Hinsicht, aber sie geht mir gleichzeitig furchtbar auf die Nerven."

"Deutliche Worte."

"Folgen wir lieber den anderen. Wenn Omi und Schuldig Miru nach oben gebracht haben, werden wir uns unten umsehen."

Satako blieb kurz stehen. "Ich hätte da eine Frage..."

"Ja?"

"Wie viel Wert legt Angel auf Vertrauen?"

Neraku war vor ihm hinaufgegangen und er konnte somit ihr Gesicht nicht sehen. Nur eine leichte Versteifung ihrer Rückenmuskeln zeigte ihm an, dass er gerade einen wunden Punkt getroffen haben musste.

Nerakus Augen umwölkten sich. "Das ist tatsächlich die alles entscheidende Frage..." In ihrem Kopf klangen unerwünschte Geräusche auf und über dem leisen Geklirr von Waffen meinte sie, ein leises, längst vergangenes Gespräch zu hören.
 

Aya lehnte an der Wand, Mizumi verschränkte nervös ihre Hände. Sein Blick zeigte nichts, und gerade das machte sie unruhig.

"Und?"

"Glaubst du, sie hat mir, einer für sie völlig Fremden, ihre Lebensgeschichte anvertraut?", brachte sie hervor. Sie wusste selbst, dass sie sich nicht völlig in der Gewalt hatte und das machte in misstrauisch. Jetzt galt es, sich schnell etwas einfallen zu lassen.

"Wir können daraus auch eine hochnotpeinliche Befragung machen. Ich habe kein Problem damit."

"Aya, jetzt reicht's! Mizumi hat keinen Mord begangen - jedenfalls nicht in der Art. Man könnte meinen, du hältst sie für eine Verräterin." Yohji klang belustigt, aber auch besorgt und er ließ seinen Anführer keine Sekunde aus den Augen.

Sie saßen bequem in Angels Zimmer. Aya-chan, Yukio und Miru hielten sich im angrenzenden Teil des Raumes auf. Ken hatte entdeckt, dass die beiden Teile mit einer schmalen beweglichen Wand voneinander abzutrennen waren. So konnten sie ungestört reden und gerade Aya war das recht, legte er doch ein Benehmen an den Tag, dass er vor seiner Schwester niemals gezeigt hätte.

Yohji erwog bereits, sie irgendwie dazuzuholen, aber Aya würde die ganze Befragung einfach auf später verschieben. Es war besser, diese Sache jetzt und ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen.

"Solltest du auf dumme Gedanken kommen, mach ich dir die Hölle heißt", drohte Ken und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er seine Freundin beschützen würde.

Das Feuer im Kamin brannte noch immer und eigentlich war es angenehm warm, aber Mizumi fröstelte Trotzdem. Sie war mit Ayas Ton nicht unbedingt einverstanden, unterstützte seine unhöfliche Art ganz und gar nicht - konnte sein Benehmen aber dennoch nachvollziehen. Denn in welches Gesicht sie auch blickte, jedem stand der leise Argwohn in die Augen geschrieben. Wieso auch nicht? Er war berechtigt. Sie verschwieg ihnen etwas, Dinge von gravierendem Ausmaß. Aber wie Neraku schon zuvor, ungehört von Mizumi selbst, ganz richtig bemerkt hatte - eine Information, die nicht eindeutig mit Fakten unterlegt war, mit dem Wissen das die Empathin mit den kalten Augen besaß - solch eine Information konnte leicht eine Katastrophe auslösen.

Nur wie sollte Mizumi jetzt von all dem ablenken? Sie war keine besonders überzeugende Lügnerin, nicht, wenn sie Freunde belügen musste.

Es stürmte innerlich auf sie ein. Wer Kirae war, wer Okino war, was Angel selbst für eine Rolle spielte - nur dürftige Stücke eines großen Mosaiks, an dessen Ende ein Plan stand, der mit einem Glücksspiel vergleichbar war.

Was tun?

Eine sinnvolle Frage.

Mizumi seufzte laut auf und betrachtete Aya ängstlich. Er fixierte sie bereits seit geraumer Zeit und ihre Unruhe wuchs mit jeder Sekunde.

Sie fing Nerakus Blick auf. Die beiden Frauen tauschten sich für Momente wortlos aus. Und zurück blieb nur eine Idee... die vielleicht den Verdacht von ihr weglenken könnte - zumindest fürs Erste.

>Ich weiß nichts darüber, wie soll ich so tun, als ob es so wäre?<

>Oh, und ob du etwas darüber weißt. Erinnere dich an das Foto und an Angels Gesichtsausdruck, als sie es gesehen hat. Es steckt nicht ohne Grund in dem Umschlag im Buch. Sie bewahrt es aus, will es aber nicht sehen. Was willst du sonst machen?<

>Nichts.< Mizumi seufzte innerlich ergeben auf und wandte sich an Aya. Hoffentlich ließ er sich davon ein wenig ablenken. Obwohl es rein faktisch betrachtet nichts mit seinen Fragen zu tun hatte.

>Um den Rest kümmere ich mich. < Neraku sah düster vor sich hin, ein leises Echo von Waffengeklirr noch in den Ohren. >Ich weiß um dieses eine Geheimnis, dass Angel dazu bewogen hat, mich zu töten. Nur, um nie wieder daran zu erinnert werden. Ich war nie so nahe am Tod und die nie so nah am Wahnsinn. Wenn der nicht schon längst zugeschlagen hat.<
 

Ken blätterte durch einen Ordner und beobachtete dabei Mizumi. Die sah immer noch erschreckend blass aus. Natürlich verständlich, denn Aya hatte sie bis ins kleinste Detail ausgefragt und ihr jede noch so kleine Einzelheit über ihren Aufenthalt hier entrissen. Dafür würde Ken sich bei Gelegenheit noch eine Revanche einfallen lassen.

Nachdenklich blätterte er durch die Papiere. Dave... er hatte nie etwas von ihm gehört oder gelesen. Trotz der vielen Dateien, die sie im Laufe der Zeit über die Mädchen und Okino selbst gewälzt hatten.

Neraku schien etwas zu wissen. Sie war schon geraume Zeit so abwesend, als wäre ihr Geist irgendwohin abgedriftet.

Er hielt inne und las ein paar Tabellen genauer durch. Uninteressant.

Es würde ein langer Tag werden. Alle hatten sich vom Ausmaß der Katakomben beeindruckt

Gezeigt. Glücklicherweise gab es nur wenige Räume, die sich für eine Lagerung von

Dokumenten in Betracht kamen.

In einem von diesen befand er sich jetzt und wenn er all diese Regale musterte, kamen ihm

erhebliche Zweifel, ob sie die ganzen Machenschaften des Wissenschaftlers nicht immer

unterschätzt hatten.

Es gab Akten, die in anderen Sprachen geschrieben waren, sowie mehrere, die sich mit Labors in anderen Ländern befassten - Gott sei Dank bislang keine, die auch Genversuche durchführten, wie Okino es getan hatte.

Mit einem dumpfen Laut und einer riesigen Staubwolke kündete sich der nächste Stapel an.

Yohji sah ihm über die Schulter und ignorierte das protestierende Husten seines Kollegen.

"Und? Irgendwelche Ergebnisse?"

"Wenn du mich nicht dauernd nerven würdest und diese kleinen Mätzchen unterlassen könntest - dann hätte ich wahrscheinlich schon welche."

"Entschuldigung, ich werde mich sofort zurück an meine Arbeit begeben."

Ken sah ihm kopfschüttelnd hinterher. Nun ja, zumindest konnte man in seiner Gegenwart keine allzu trüben Gedanken fassen - nur die trübe Sicht ging im auf die Nerven. Der Staub legte sich nämlich nur langsam wieder zur Ruhe.

Er bemerkte Mizumis leeren Blick, sie hatte schon seit geraumer Zeit nichts mehr getan.

"Hey, ist alles in Ordnung?" Gut, es war offensichtlich, dass nichts in Ordnung war. Die junge Frau war blass und sah nicht sonderlich fit aus. Aber Ken wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Er war, wie die meisten anderen, nämlich auch davon überzeugt, dass da noch etwas sein musste. Etwas, was Mizumi ihnen nicht erzählt hatte und was sie selbst zu schockieren und zu ängstigen schien. So sah es zumindest aus. Er konnte es nicht beurteilen und das stand ihm auch nicht zu. Er hatte keine Ahnung, wovon die beiden Frauen gesprochen hatten.

Er selbst hegte nicht dieses Misstrauen gegen Angel, das sich allmählich bei Aya ausbreitete - und vielleicht schon immer da gewesen war. Ihm selbst kam die ganze Sache zwar auch komisch vor, aber es gab tausende Erklärungen dafür.

Mizumi antwortete endlich auf seine Frage. "Nicht wirklich. Ich bin müde. Vielleicht liegt es noch am Betäubungsmittel. Und die ganze Fragerei hat mich natürlich auch erschöpft."

Immerhin besser, als wenn sie gesagt hätte ,Alles in Ordnung'. Ken lächelte leicht, sowohl wegen seiner Gedanken, als auch, um seine Freundin zu beruhigen.

Die lächelte zögerlich zurück, dieses Lächeln erreichte allerdings nicht ihre Augen. Und Ken seufzte unhörbar.

Der nächste Stapel wartete.
 

Neraku wartete. Irgendwann musste jemand auf die bestimmte Akte stoßen. Sie rechnete das Szenario im Kopf durch. Die Dokumente, die sie meinte, lagen in einem Ordner und lagerten zusammen mit Daten über misslungene Experimente.

Aya hatte Mizumis Geschichte hingenommen - und Kens Blicke hatten ihm geraten, das zu tun.

Jeder hate gemerkt, dass es nur ein Teil der Wahrheit war. Wenn überhaupt. Aber das störte Neraku nicht. Aya war von wichtigeren Dingen abgelenkt.

Bevor sie sich auf die Räume aufgeteilt hatten, waren sie alle der Meinung gewesen, die Akten sollten hier gelassen werden - bis auf einige wenige. Sollte irgendjemand etwas entdecken, dass ihm von Bedeutung erschien, so sollte er es mitnehmen.

Alles in allem dürfte da ein hübsches Häufchen zusammenkommen. Aber irgendwie mussten sie ja auch die verlorenen Dateien ihrer Computer ersetzen.

Neraku warf einen abwesenden Blick auf einen Aktenberg, hinter dem Nuit intensiv damit beschäftigt war, ihr fotografisches Gedächtnis bis zum letzten auszureizen.

Als sich dann Nagi über Funk meldete, wusste sie bereits, was er gefunden hatte.

Immerhin hatten fünf Stunden Arbeit eine große Menge an Informationen eingebracht und wenn auch immer noch nicht klar war, was sie hier finden sollten, dass ihnen half, so wussten sie doch mehr als zuvor - auch über sich selbst. Schließlich war fast jeder von ihnen bereits einmal mit dem Serum, dass zur Genmanipulation verwendet wurde, in Berührung gekommen.

Neraku setzte sich bequemer hin, als Aya die Daten überflog.

Sie saßen in einem niedrigen Raum, auf Tischen oder auf dem Boden.

Was Nagi entdeckt hatte, war genau das, was Neraku selbst in die Finger bekommen wollte. Sie bezweifelte irgendwie, dass Angel davon gewusst hatte - sonst wäre diese Akte nicht existent.

"Was hat das zu bedeuten?" Aya wandte sich ungeduldig an Neraku. "Er sieht ein wenig aus wie Ian."

Womit du auf die nächste Wahrheit gestoßen bist - natürlich ohne es zu ahnen. Die Tatsache, wer Ian ist. Jeder von uns hat eine zweite Identität - nur Rika und Miru bleiben davon ausgeschlossen. Kirae, ich, Angel, Okino, Ian, Dave... die Liste ist lang.

Ian ist... tja, was ist er? Ich weiß es nicht genau. Jedenfalls ist er vom Angesicht dieser Welt getilgt - und das ist eine gute Entwicklung.

"Kann sein", lautete ihre unverbindliche Antwort auf Ayas Einwurf, deutete nicht darauf hin, was in ihren Gedanken vorging.

"Er hatte dunkleres Haar als Dave... woher auch immer. Man sollte meinen, sie würden sich ähnlich sehen..."

"Und wer ist Dave?" Ayas Ungeduld wurde wieder einmal deutlich größer - die der anderen auch. Mizumi schluckte.

"Dave? Verursacher einer nicht gerade hübschen Narbe an Angels Kehle, wobei sie ja eigentlich recht hell ist. Normalerweise fällt sie nicht sonderlich auf..."

"Du schwafelst, Neraku. Das war nicht das, was ich hören wollte."

"Okay, okay. Dave wurde von ihr getötet, er war ein Experiment von Okino. Zufrieden?"

"Nicht wirklich", kam es zurück.

Überraschend mischte Schuldig sich ein. "Kommt mir sehr komisch vor. Mir hat sie erzählt, der Verursacher der Narbe wäre ihr Vater gewesen."

"Warum hat sie das ausgerechnet dir erzählt?", fragte Neraku ehrlich irritiert zurück.

"Stimmt es?"

"Allerdings. Er hat ihr die Kehle aufgeschlitzt - sieht man ihr nicht an, oder? Okino hat bei der Wiederherstellung ganze Arbeit geleistet."

"Neraku, lass es!" Yohji unterbrach sie. "Du lenkst vom Thema ab. Willst du uns grad ernsthaft erzählen, dass sie ihren Vater umgebracht hat? Er ist bei dem Massaker in der Kirche gestorben!"

"So ist es", bestätigte sie, "habe ich aber nicht auch gesagt, dass er eines von Okinos Experimenten ist?"

Es herrschte eine drückende Stille im Raum, als alle diese Tatsache zu begreifen suchten.

"Willst du sagen, dass er wieder zum Leben erweckt wurde?", fragte Nagi schließlich vorsichtig.

"Ich würde es nicht abstreiten", bemerkte die junge Frau, nun völlig ernst. "Aber ich weiß es nicht. Vielleicht war er auch noch am Leben, vielleicht war es ein Klon. Ich weiß es nicht - ob Angel es weiß, werde ich wohl nicht herausfinden können. Ich bin nicht so blöd, sie zu fragen. Sie hätte mich bereits einmal deswegen beinahe umgebracht."

"Wieso?"

Neraku wusste nicht, wer die Frage gestellt hatte und es war ihr auch egal. Vor ihrem Auge lief es wieder ab, wie ein Film zogen die Bilder an ihr vorüber.

"Sie fühlt sich schuldig... das sollte sie nicht. Aber wir tun oft Dinge aus törichten Motiven, nicht wahr?" Das richtete sich an niemand im Besonderen, aber mehrere fühlten sich angesprochen. Neraku jedoch beachtete es nicht. "Es war ein sehr blutiger Kampf und Angel war klar unterlegen... Ich weiß nicht, ob es Zufall war, oder ein Unfall, oder pure Berechnung. Sie hat es geschafft, ihn zu töten. Dabei trug sie eine schwere Verwundung an der Kehle davon, die sie sehr dicht an den Rand des Todes brachte.

Okino hatte einige unangenehme Tage, in denen er nicht wusste, ob sie es überleben würde. Allerdings war er sich wahrscheinlich nicht sicher, ob er es wollte...

Sie hörte die Frage von Aya nur noch halb, es war wahrscheinlich das ,warum', aber sie war bereits in den Bildern der Vergangenheit gefangen.

Der Raum war von dem Aufeinandertreffen zweier Schwerter erfüllt gewesen. Angel hatte ihr später einmal erzählt, dass ihr Vater sehr gut im Umgang mit Klingen gewesen war.

Beide hatten gegeneinander gekämpft, mit scharfen Schwertern.

Dabei war es eigentlich ein normaler Tag gewesen - eine simple Übungsstunde, die sie manchmal zum Spaß abhielten. Bis diese seltsame Gestalt aufgetaucht war, die Neraku nicht kannte und die Angel einen riesigen Schrecken einzujagen schien.

Neraku hatte den Schatten an der Tür bemerkt - Angel erst später. Es war Yume gewesen. Nun, später hatte sie dafür bezahlt und das auf eine sehr grausame Art und Weise. Seelischer Schmerz ging weit über den körperlichen hinaus, wenn er richtig eingesetzt wurde. Eigentlich hatte sie es ihr gegönnt, denn sie war eine verbissene, machthungrige und äußerst unangenehme Intrigantin gewesen...

Doch Angel hatte es gar nicht mitbekommen, später. Nach ihrem Kampf...

Sie hatte ihres noch aus dem Übungskampf, eine leichte Klinge, für diesen heftigen Kampf völlig ungeeignet. Seines dagegen war ein Langschwert, eine von Angels Lieblingswaffen. Es war nicht wichtig, Fertigkeiten damit zu besitzen - doch es lag ihr im Blut und machte ihr Spaß. Warum also nicht damit übern? Doch dieses Mal ergab sich ein entscheidender Nachteil daraus - es war stark genug, ihres bei einem heftigen Aufeinanderprallen zu zerbrechen.

Neraku hatte vor Angel gestanden, als Yumes Stimme den Angriff befahl - und sie war nur knapp entkommen. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre einfach nieder gerannt worden, als der Kampf begann.

Angel selbst war sehr talentiert im Umgang mit allen Waffen und besonders im Umgang mit allem, was auch nur im Entferntesten an ein Schwert erinnerte.

Es bereitete ihr keine Probleme, den heftigen Hieb zu blocken, wenn sie auch das Gesicht vor Schmerz verzog. Ihr Gegner war zwei Köpfe größer als sie.

Neraku sprang beiseite und brachte einen gehörigen Sicherheitsabstand zwischen sich und den Kampf.

Yume selbst blieb im Schatten stehen und beobachtete alles mit einem siegesgewissen Lächeln.

Für Angel blieb zwar genug Raum zum Manövrieren, den sie nutzte, aber sie musste ihre Energie hauptsächlich darauf verwenden, auszuweichen. Und das Tempo konnte sie nicht durchhalten.

Mit einem gewaltigen Satz setzte die junge Frau einige Meter zurück, um besser ausweichen zu können. Ihre Waffe hielt sie schräg vor sich, um schnell genug abblocken zu können.

Neraku erinnerte sich, dass sie nicht verstehen konnte, warum Angel dieses Theater betrieb, obwohl sie doch schneller war als ihr Gegner.

Das verbissene Gesicht ihrer Freundin ließ sie stutzen und so langsam fragte sie sich, ob nicht mehr dahinter steckte.

Dann wurde ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Vorgänge im Ring gelenkt.

Angel richtete sich auf und stürmte auf ihren Gegner zu, sprang hoch, um ihn irrezuführen und führte einen Hieb gegen seinen Kopf.

Im letzten Moment drehte sie die Klinge und die flache Seite traf ihren Gegner an der Schläfe.

Yume lachte leise, nur Neraku konnte es hören und sie blickte wild zu der Wissenschaftlerin, die ihre Blicke spürte.

"Dieser Kämpfer lässt sich nicht einfach so besiegen, dazu ist er zu stark..."

Die junge Empathin riss ihren Kopf herum, als sie ein heftiges metallisches Klingen hörte, dass in ihren Ohren widerhallte.

Beide Schwerter waren mit einer enormen Wucht aufeinander getroffen und kreuzten sich Funken sprühend.

Dieser Mann, der Angel so ähnlich sah, hatte diesen heftigen Schlag einfach so weggesteckt, jeder andere wäre einfach umgefallen.

Yumes Gesicht war triumphierend. "Wenn sie nicht richtig kämpft, wird sie verlieren und sterben."

"Hat Okino das befohlen?", fragte Neraku wütend.

"Okino? Wieso sollte er?" Yume wandte ihren Kopf halb zu dem jungen Mädchen und die schauderte vor dem Blick in ihren Augen zurück.

"Es war meine Idee... eine nette kleine Abwechslung..."

Neraku wirbelte herum. "Angel! Was soll das! Mach Schluss mit ihm!"

Im Gesicht ihrer Freundin zuckte etwas und sie duckte sich unter einem Hieb hinweg. Ein leises Murmeln kam über ihre Lippen, das in den Kampfgeräuschen unterging.

Es war nicht abzusehen, was als Nächstes passieren würde und Neraku stand am Rand, ängstlich und beunruhigt.

Sie verstand es nicht, wollte es nicht verstehen und hasste Yume aus ganzem Herzen, weil sie diese Situation herbeigeführt hatte.

>Ein Treffer - ein einziger Treffer reicht aus, um sie zu töten. Bei diesem Schwert und bei diesem Angreifer kann jede noch so kleine Wunde sie aus dem Tritt bringen und dann ist es vorbei. Wieso tut sie nichts dagegen?!<

Mit Schrecken sah sie, dass wieder die Schwerter der beiden aufeinander prallten.

Es gab ein eigenartiges Knirschen und das, was sie befürchtet hatte, geschah.

Angels Schwert brach auseinander und die Attacke ihres Gegners konnte sie jetzt direkt treffen.

Neraku schrie erschrocken auf und griff mit ihrer Empathie voller Wut nach dem Mann.

Aber es war bereits zu spät, dieses Mal war Angel zu stark irritiert, sie hatte ihren Stand noch nicht wieder gewonnen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Xell
2006-02-12T18:59:06+00:00 12.02.2006 19:59
Wenn man glaubt auf der richtigen Spur zu sein wird man mit neune Tatsachen verwirrt. ^^" Schreib weiter.


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