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Können Mazoku lieben??

Xellos x ? [ Ja endlich gehts weiter, viel Spaß]
von

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Bewusstseinsverlust

Da bin ich wieder! Der Urlaub hat echt gut getan und ich habe viele neue Ideen für diese FF. Lange Rede kurzer Sinn, hab mich sehr über eure Kommis und wie gesagt... auch wenn ich Morddrohungen bekomme [ne Mailo ^^] so wird mich das nicht am Weiterschreiben hindern. Also lasst alles Raus und tretet mir gehörig in den Ar... äh...*räusper* den Hinter...

Enjoy reading
 

Rika hastete durch den Wald. Irgendetwas rief nach ihr. Es war ihr fremd aber sie fürchtete sich nicht davor. Sie wusste nur: Sie musste es finden. Es ist ihr freundlich gesonnen. Sie lief weiter ohne auf die knorrige Äste zu achten die ihr ins Gesicht schlugen und blutige Striemen auf ihren Wangen hinterließen. Sie fühlte nicht den Schmerz in ihren Beinen, der von ihrer Müdigkeit herrührten. Sie war wie in Trance. Für sie zählte im Moment nur eins:

Sie musste es finden! Was auch immer es ist.
 

°°°°°°°°°°
 

Währenddessen lief Xellos ebenfalls durch den Wald und suchte nach Rika. Er war wütend. Warum, wusste er selbst nicht. Eins war im jedoch klar; sollte dieser Bastard Rika etwas antun, dann würde im Juu-ou-sama die Hölle heiß machen. Er musste sie finden. Außerdem musste er zugeben, dass er sich in ihrer Nähe eigentlich sehr wohl fühlt. Immer dann, wenn er mit den anderen aus der Gruppe umhergezogen ist, hatten ihn deren positive Gefühle immer relativ schnell dazu gebracht wieder von dannen zu ziehen. Wieso stört ihn das nicht bei Rika? Vielleicht hatte das ja damit zu tun, dass sie auch Mazoku ist. Vielleicht heben sich da die Gefühle auf und sie kommen auch so klar. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die positiven Energien der anderen ihn in kleinster Weise mehr berührten.

Das musste es sein! Aber er würde Juu-ou-sama noch mal danach fragen. Jetzt galt es erst mal Rika zu finden. Irgendetwas wies ihm den Weg. Es waren Gefühle, Bilder, Gedanken. Aber es waren nicht seine Gedanken. Aber er, Xellos, der geheimnisvolle Priester vertraute ihnen...
 

°°°°°°°°°°

Rika hatte überhaupt keine Kontrolle mehr über ihren Körper. Eine vertraute Stimme in ihrem Kopf führte sie wie von selbst durch das Dickicht des dichten Waldes hindurch. Es war dem Mädchen so, als ob sie den Weg schon immer gekannt und jetzt wieder gefunden hätte. Auch wenn sie nicht genau wusste wonach sie suchte.

Allmählich verschwanden die Bäume, der Wald lichtete sich. Als sie aus dem Schatten trat erstreckte sich vor ihr eine gewaltig große Lichtung. Sie war kreisrund, so als wäre sie nicht auf natürliche Weise entstanden. Diese Lichtung füllte ein ebenso runder See aus der wegen dem fehlendem Schilf oder irgendeinem Gras ebenfalls aussah als wäre er nicht real. Das Mondlicht ließ die Oberfläche aussehen, als wäre sie aus purem Silber und veranlasste Rika sich schützend die Hand vor die Augen zu halten um nicht geblendet zu werden. Das alles machte einen sehr mystischen Eindruck, so als ob geheimnisvolle Wesen diesen Ort erschaffen hätten...
 

"Was macht denn ein junges Mädchen zu solch später Stunde hier draußen im Wald... und auch noch... so allein?"
 

Diese Worte wurden zum Schluss zu einem leisen Flüstern. Rika drehte sich zwar um, ließ sich aber Zeit damit. Noch immer hatte sie dieses tranceartige Gefühl erfasst. Sie fühlte sich nicht im Geringsten bedroht oder irgendwie gefährdet durch die plötzliche Anwesenheit von Shambra, was ihr mehr als merkwürdig vorkam. Trotzdem drehte sie sich gleichgültig und mit einem fast schon träumerischen Blick wieder um und ging mit klopfendem Herzen langsam auf den See zu.
 

Shambra war zunächst überrascht ob des Verhaltens des jungen Mädchens doch als er sich wieder gefasst hatte, knurrte er wütend, so als könnte er es nicht ausstehen, wenn man ihn ignoriert.
 

"Na warte, meine Liebe, wenn ich erst mal anfange, wirst du vor Angst schreien, da kannst du Gift drauf nehmen. Und dann werde ich mich an dem Blick dieses" ...er spuckte auf den Boden, als sei ihm der Name zu wider, " Priesters, weiden. Das verspricht ein Heidenspaß zu werden. Ich weiß genau was jedes Mädchen fürchtet!"
 

Rika hatte diese Worte nur schwach wahrgenommen und ging unbeirrt weiter auf den See zu. Das machte den Hexer, der nur wenige Meter von ihr entfernt stand, nur noch wütender und er griff an. Er beschwor eine unscheinbare kleine Kugel aus gefährlich zuckenden Blitzen der man, trotz ihrer kleinen Größe, eine gewisse Zerstörungskraft zuordnen konnte.

Er schoss diese direkt auf das Mädchen ab. Sie kam näher und näher und... traf kurz vor ihrem Ziel auf einer unsichtbaren Barriere ab und ließ für einen winzigen Moment ein gleißendes Licht aufblitzen nur um sofort wieder im Nichts zu verpuffen.
 

°°°°°°°°°°

°Was war denn das für ein Licht? Es muss irgendwas passiert sein, und ich würde einen Besen samt Stiel fressen, wenn das nichts mit Rika oder Shambra zu tun hat. Sollte ich sie nicht mehr lebend vorfinden, so wird auch dieser Bastard nie wieder das Licht des nächsten Tages erleben°
 

Mit diesen Gedanken lief Xellos in die Richtung wo eben noch eine helle Lichtsäule den Himmel für einen winzigen Moment erhellt hatte.
 

°°°°°°°°°°

"Verflucht", knurrte Shambra und hielt sich den Arm. Er war in letzter Sekunde einer gefährlichen Lichtkugel ausgewichen die ihn umgebracht hätte, wäre er nicht aus dem Weg gesprungen. Jetzt war er erst recht wütend. Sein altes Vorhaben vergaß er sofort. Er verspürte nur noch das Verlangen Rika umzubringen. Gerade wollte er zu einem erneuten Angriff ausholen als er wieder ausweichen musste. Dieses Mal war es Xellos, der hinter den Bäumen aufgetaucht und Shambra ohne Vorwarnung angegriffen hat. Gleich danach kamen auch Lina, Gourry, Zel und Amelia aus dem Wald geschossen.
 

"Das kann doch nicht wahr sein, Wie habt ihr uns nur gefunden? Ich warne euch: Solltet ihr euch einmischen dann werde ich euch persöhnlich in die ewigen Jagdgründe schicken."
 

"Warum habt ihr so ein Interesse an Rika? Erst schickt ihr lässt ihr sie gegen uns kämpfen und dann wollt ihr sie selbst töten. Was soll das ganze", schrie Lina.
 

"Das geht dich einen feuchten Kehricht an du flachbrüstiges kleines Gör. Aber solltet ihr mir dazwischen kommen, werde ich dafür sorgen, dass ihr euch die Welt von unter der Erde ansieht, für immer!"
 

Xellos hatte nach seinem Angriff nichts gesagt. Und eben dass zog jetzt die Aufmerksamkeit der anderen auf sich. Das, und eine plötzliche Kälte die alle zittern ließ. Und eine Macht, die selbst Shambra zum Schweigen brachte, welche vom nahen See ausging. Rika stand am Ufer. Langsam, leise, drehte sie sich zu den anderen um. Der Wind spielte sachte mit ihren Haaren und warf sie ihr sanft ins Gesicht. Aber ihr Blick war immer noch träumerisch, tranceartig. Sie drehte sich wider zum See und ging weiter. Die anderen wollten ihr schon hinterher rufen, es sei gefährlich, wer weiß was in dem See ist, aber Rika ging. Sie bewegte sich einfach auf der Wasseroberfläche als wäre es ein normaler Weg.

Die anderen waren wie versteinert. Je weiter sich Rika dem Mittelpunkt des Sees näherte umso kälter wurde es. Die Geräusche der Nacht schienen einzufrieren. Gourry und Zel hatten ihre Mädchen schützend in die Arme genommen. Shambra konnte sich vor Überraschung und böser Vorahnung nicht mehr bewegen. Und auch Xellos starrte fasziniert aber dennoch mit geschlossenen Augen in Richtung des Mädchens. Etwas sagte ihm er sollte jetzt besser nichts dagegen unternehmen.

Fast vor dem Mittelpunkt des Sees blieb Rika wieder stehen. Sie hob ihre rechte Hand und strich damit in der Luft herum als würde sie eine unsichtbare Wand streicheln. Dann ließ sie sie wieder los und führte die Hände zusammen als wollte sie beten, und genau dann als sie sich berührten hörte man ein Bersten wie bei splitterndem Glas und plötzlich wirbelten mystische Splitter von der vermeintlich unsichtbaren Wand durch die Luft um Rika herum. Kleine, Große, und in jedem von ihnen sah man nebelartige Wirbel, als zeigte jeder von ihnen den Eingang zu einer anderen Welt.

Jetzt war es endgültig zu kalt, aber Rika, welche im Zentrum dieser Kälte stand machte das anscheinend nicht das Geringste aus. Jetzt wo diese Barriere nicht mehr da war, sah man eine winzige kreisrunde Insel die eher aussah wie der felsige Gipfel eines unter Wasser liegenden Berges. Und auf eben dessen Spitze schwebte ein paar Zentimeter über dem Gestein ein Stab.

Er war aus hellem Holz und ungefähr so groß wie Rika. Von unten bis oben war er relativ grade bis er sich kurz vor dem oberen Ende in vier kleinere Äste teilte, welche sich spiralförmig um eine dunkelgrüne, fast schwarze Kugel schlangen und oberhalb dieser faustgroßen Kugel wieder ineinander flossen. Alles in allem sah der Stab aus wie ein einfacher Äst der um eine Kugel gewachsen ist.
 

Xellos erinnerte sich kurz, wie er zu seinem Stab gekommen ist. Es war genau wie bei jedem anderen hochrangigem Hexer. Ebenfalls an einem Ikeoba, so wurden diese Seen genannt die es nicht überall gab und die wegen den zwei Barrieren für die Menschen weder zu sehen, noch irgendwie zu erreichen sind.

Eigentlich ist das etwas Gutes für einen Hexer seinen Stab zu finden, aber irgendetwas ist hier doch nicht richtig. Sein eigener Stab glühte leicht rötlich wie die Farbe seiner Kugel auf und in der Ferne erkannt er, dass auch Rikas Stab anfing in seiner dunklen grünen Farbe zu leuchten. Er schaute zur Seite in Richtung Shambra, den er bis jetzt völlig ignoriert hatte. Dieser schwebte etwas über dem Boden und schaute ernst zu Rika hin. Dann grinste er. Es war also eine Falle!!!!
 

"Rika, nicht, es ist eine Falle, fass den Stab nicht an..."
 

Rika zögerte. Ohne von dem tranceartigen Zustand wegzukommen nahm sie doch eine Stimme in ihrem Bewusstsein war. War es möglich? Das war doch Xellos Stimme oder nicht? Aber wie kann sie ihn in ihrem Kopf hören? Er sagte, sie solle den Stab unter keinen Umständen berühren. Und neben diesen Gedanken schwangen auch Gefühle mit. Sorge. Vorahnung. Hektik. Aber trotzdem...
 

Sie reagierte natürlich nicht, das hatte Xellos auch nicht erwartet. Er teleportierte sich blitzschnell hinter Shambra aber dieser hatte damit gerechnet, drehte sich kurzerhand um und schloss Xellos mitsamt seinem Stab in eine schwebende Kugel ein, die große Ähnlichkeit mit einer riesigen Seifenblase hatte. Der Priester knurrte vor Wut und versuchte sich zu befreien während Rika zu ihrem Stab hinaufschwebte. Er verstand rein gar nichts mehr. Woher hatte Shambra plötzlich diese Kräfte?
 

Gerade als Rika die Kugel des Stabes mit den Fingerspitzen berührte verschwand die Eiseskälte schlagartig. Rika fühlte sich unendlich leicht. Ihr Bewusstsein fiel in eine gähnende Leere. Sie entspannte sich vollends und doch kostete es sie ihre ganze Energie um an diesem Ort zu sein. Aber sie wollte es so. Alles um sie herum war in verschiedene strahlende Blautöne getaucht, um ihren Körper schwebte ein warmer Nebel, der aussah wie unendlich viel winzige Seifenblasen, die in allen Farben die sie nur kannte glänzten. Jemand summte eine wundersame Melodie welcher Rika mit angehaltenem Atem lauschte.

Die Stimme wurde deutlicher, das Summen zu einem Lied. Rika verstand die Worte nicht aber ihr Instinkt sagte ihr, sie sollte sich wenigstens die Melodie merken.

Sie schloss die Augen. Zusammen mit der unbekannten Stimme, welcher in einer unbekannten Sprache über ihr unbekannte Dinge sang, summte sie die Melodie vor sich hin. Sie steigerte sich ganz hinein, summte mit ganzer Seele und doch war sie traurig, dass sie es nicht mitsingen konnte. Langsam wurde es leiser und leiser bis das Lied zu ende war und Rika die Augen wirklich öffnete...
 

Die Geräusche der Nacht kehrten wieder ein und alle erwachten aus ihrer Trance. Rika, als wäre sie soeben aus einem tiefen Traum erwacht, fiel in den See und konnte sich grade noch an den Felsen festhalten. Sie hatte einen panischen Blick als sie an das Ufer schaute. Erst jetzt realisierte sie wo sie sich befand. Sie wusste zwar wie sie hier her kam aber im Moment war ihr das ziemlich egal. Wasser! Sie war nur heilfroh dass sie jetzt fliegen konnte. Es musste keiner wissen dass...Obwohl, Xellos weiß es jetzt sicher, Rika wusste jetzt warum sie die letzten Tage meinte er würde laut reden. Das hatte er nämlich nicht...
 

Sie hob sich zusammen mit ihrem neuen Stab aus dem Wasser und flog langsam zum Ufer. Den Blick wütend auf Shambra gerichtet. Aber sie war nicht dumm. Sie sah die Situation in der Xellos steckte und wusste sich zu verhalten. Nachdem sie den See überflogen hat landete sie behutsam auf dem Boden, darauf bedacht ihren ehemaligen besten Freund mit ihrem Blick spüren zu lassen, was sie für ihn empfand.
 

"Also gut, du Bastard, was willst du?" Rika Stimme bebte aber sie konnte nun mal nichts tun. Ohne Xellos, so musste sie zugeben, würde sie in der Magie nicht vorankommen. Er hatte ihr einmal nach dem Training erzählt, dass auch er ohne die Juu-ou-samas Lehre niemals zu dem geworden wäre was er heute ist. Das musste jetzt auch das Mädchen einsehen. Also verhielt sie sich diplomatisch, obwohl sie Xellos Warnungen und Wut in ihrem Bewusstsein hörten konnte. In dem Moment fragte sie sich, ob er es schon bemerkt hat. Sie schickte ihm die Frage was jetzt zu tun sei. Er reagierte nicht.
 

"Na, na, wer wird denn hier gleich beleidigen? Wir sind doch die besten Freunde, weißt du nicht mehr?"
 

"Waren, ich würde dich am liebsten ins Jenseits befördern. Und das werde ich noch da kannst du Gift drauf nehmen."
 

"Dann würdest du den da hinter mir aber auch dorthin befördern müssen. Dieses Bläschen, dass du da hinter mir siehst, wo dein neuer bester Freund drin sitzt, gefangen wie eine elende Ratte in einer Falle, ist nämlich gefährlicher als sie aussieht. Sie ist sehr empfindlich, kann nicht bewegt werden und sollte sie irgendetwas, auch nur eine kleine Feder berühren, kann sich Xellos auf einen langsamen, qualvollen Tod freuen. Also ich würde es ja sehr gerne mit ansehen aber..."
 

"Xellos ist nicht mein Freund. WAS willst du", wiederholte Rika die Frage wobei sie das erste Wort schrie. Die anderen standen mittlerweile schweigend hinter ihr.
 

"Was ich will tut hier nichts zur Sache. Ich würde diese "Seifenblase" am liebsten platzen lassen und dich mit mir nehmen aber das würde meinem Meister überhaupt nicht in den Kram passen." Er grinste. "Komm her, die anderen bleiben stehen."
 

Schon wollten die anderen eingreifen aber Rika hob die Hand was sie zum stehen brachte. Sie bedachte sie mit einem langen, aufmunternden Blick und bewegte sich langsam auf Shambra zu bis sie kurz vor ihm stehen blieb.
 

"Gib mir den Stab, na wird's bald!"
 

Widerwillig überreichte sie ihm den Stab. Shambra ließ den Kopf etwas sinken um den Stab genau untersuchen zu können wobei ihm seine fettigen giftgrünen Haare ins Gesicht fielen.
 

° Ich erinnere mich. Ryo hatte schon immer fettige Haare gehabt°
 

Sie lächelte gequält als sie sich an die alten Zeiten im Königreich erinnerte.
 

° Wieso musste er nur ein Mazokz sein. Warum mussten alle die ich liebe sterben, Wieso werde ich immer von allen Menschen enttäuscht, das kann nur die Strafe dafür sein, was ich auch einem lieben Menschen angetan habe, aber es war doch ein Unfall...damals...°
 

°°°°°°°°°

Xellos, der sich die ganze Zeit über nicht bewegt hatte, weil er eh nichts ausrichten konnte, stutze. Waren da nicht grade Gefühle von Wut und Trauer in ihm? Seine Gefühle waren das nicht. Er war eingeschlossen und konnte nicht tun. Warum sich also aufregen? Nein. Das waren nicht seine Gedanken. Er verspürte ein fremdes Bewusstsein in seinem, dass er sofort ausgrenzte.
 

°°°°°°°°°°

Shambra war mittlerweile fertig. Er hatte sich die Kugel des Stabes von oben bis unten angeschaut aber sein Gesichtsausdruck nahm keinen zufriedenen Ausdruck an.
 

"Komm näher Rika."
 

Zögernd ging sie auf ihn zu und stand nur noch einen Meter vor ihm.
 

"Noch näher", sagte er ungeduldig und winkte sie mit der Hand zu sich wie eine Sklavin. Wütend und voller Machtlosigkeit stellte sie sich übertrieben nah vor ihn, sodass sich ihre Nasenspitzen berührt hätten, wäre Shambra nicht etwas größer als Rika.
 

"So und jetzt küss mich!"
 

Zuerst realisierte Rika diese Worte nicht. Aber den Bruchteil einer Sekunde sprang sie wieder einen Meter zurück und knurrte ihn an.
 

"Niemals, du elender Verräter. Eher verreck ich als dich zu küssen. Du..."
 

Shambra trat mit dem Stab einen Schritt näher an die Kugel um seine momentane Überlegenheit zu demonstrieren. Zuerst tat Rika so als wäre es ihr gleich, aber als er die überdimensionale Seifenblase bedrohlich nahe mit ihrem Stab streifte, knurrte sie und trat wieder näher zu ihm.
 

"Warum stellst du dich denn so an? Früher haben wir uns immer zum Abschied geküsst, weißt du nicht mehr?"
 

"Wenn ich mich daran erinnere wird mir schlecht, ich hoffe nur du erstickt daran."
 

Mit diesen Worten stellte sie sich auf die Zehenspitzen und wollte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange geben aber Shambra fasste ihren Kopf in drückte sie mit eiserner Gewalt gegen seinen Körper. Die anderen sogen scharf die Luft ein, machtlos wie sie waren konnten sie nur die Köpfe sinken, während Rika mit der aufkommenden Übelkeit kämpfte.
 

Xellos verspürte plötzlich eine Wut die er nie verspürt hatte. Er versuchte es zu unterdrücken. Ein Verlust der eigenen Beherrschung kann für einen Hexer vor allem im Kampf fatale Folgen haben. Es gelang ihm aber nur halbwegs also ließ er sich nach außen hin nichts anmerken während es in ihm brodelte. Er hatte noch nie dermaßen die Verfassung verloren.
 

Rika röchelte. Als Shambra versuchte mit seiner Zunge in ihren Mund zu gelangen, biss sie ihm mit aller Kraft auf die Lippen. Jaulend stieß er sie auf den Boden, wischte sich mit seinem Ärmel über seine blutige Lippe und schlug den Stab gegen Rikas Schläfe. Das Mädchen schrie kurz auf und presste ihre Hand gegen die schmerzende Stelle. Trotzdem schaute sie ihn mit solch einem mörderischen Blick an den die Welt noch nie gesehen hat.
 

"Wow, dafür müsstest du einen Waffenschein haben Süße", er lachte höhnisch, "immer noch das kleine Biest von früher. Ich habe hier nichts mehr verloren. Auf wieder sehen, bis zum nächsten Mal."
 

Kaum war er in eine andere Ebene verschwunden platze die Kugel in der Xellos gesessen hatte auf und der Priester landete elegant auf den Füßen. Der Ikeoba verwandelte sich in einen einfachen See mit Schilf, Moos und allem was dazu gehörte. Der Mond spiegelte sich ganz natürlich auf der Oberfläche und alles wurde wieder ruhig.

Xellos ging zu Rika und kniete sich zu ihr auf den Boden. Die anderen kamen auch sofort angelaufen.
 

"Rika ist alles in Ordnung?" fragte Amelia besorgt.
 

"Bist du verletzt? Was ist den passiert, ich verstehe gar nichts mehr", kam es von Lina.
 

Rika lächelte müde und stützte ihren Oberkörper mit der linken Hand ab.
 

"Keine Sorge mit mir ist alles in Ordnung, nur etwas schlecht ist mir, weiter nichts."
 

"Verständlich, diese Ausgeburt eines Dämons hat es sehr auf dich abgesehen, es wäre besser wenn wir Rika nicht mehr alleine weggehen lassen", meinte Zel.
 

Die anderen nickten stumm.
 

"Ich könnte mich ja wieder einmal irren", meldete sich Gourry zu Wort, "aber hatte Xellos nicht gesagt das Shambra ein Schwachkopf und schwacher Gegner ist? Also es kommt mir so vor..."
 

"Er ist ein Schwachkopf. Sein Meister anscheinend doch nicht", erwiderte Xellos, "was das schwach angeht, so können wir jetzt hundertprozentig sicher sein was wir schon vermutet haben."
 

"Was denn?", fragte Gourry ahnungslos.
 

"Oje Gourry", seufzte Lina, "hast du wieder nichts mitgekriegt? Er meint, dass unsere Gegner bereits den Gegenstand gefunden haben, der die Weisheit um die Magie enthält."
 

"Dann werden sie wohl vermutlich einen Hinweis gefunden haben, der sie vermuten lässt, die Kraft der Magie sei in irgendeinem Hexer-Stab versteckt, oder was meint ihr", fragte Rika müde.
 

"Das können wir jetzt noch nicht wissen, wir sollten aber auf der Hut sein und ebenfalls nach diesen Stäben suchen. Am Besten gehen wir jetzt zum Lager zurück und schlafen aus, es ist schon spät. Morgen können wir überlegen wo wir mit der Suche anfangen", schlug Zel vor.
 

"Moment noch!"
 

Rika war kaum noch zu hören, als sie die anderen davon abhielt zum Lager zu gehen. Sie war sehr erschöpft.
 

"Xellos, hast du...?"
 

"Ich denke ich weiß worauf du hinaus willst! Ja, ich habe es gemerkt und ich weiß ehrlich gesagt nicht ob das gut oder schlecht ist."
 

"Würdet ihr uns vielleicht aufklären?", fragte Lina neugierig.
 

Rika wollte schon erklären als ihr Xellos schon dazwischen kam.
 

"Ihr habt doch sicher noch die "Hochzeit" in Erinnerung. Als dieser Alte die Bindung aussprach flüsterte er etwas, dass sich nach einer Beschwörungsformel anhörte. Es war ein Zauber, der das eine Bewusstsein mit dem des anderen verknüpft."
 

Als die Mädchen nach einer Weile den Sinn dieser Worte verstanden, bekamen sie einen träumerischen Ausdruck in den Augen.
 

"Mit anderen Worten, der eine kann hören was der andere denkt?", fragte Lina.
 

"...und spüren was der andere fühlt?", fügte Amelia mit einem Seitenblick zu Zel hinzu.
 

"Nicht immer, habe ich bemerkt", antwortete Rika, "Bis jetzt zumindest."
 

"Jetzt werdet ihr euch vertragen müssen. Ich beneide euch Rika", meinte Amelia.
 

"Ich sollte dir eher Leid tun, Amelia", flüsterte sie mit einem Blick zu Xellos, es gibt Sachen die ich mit niemandem teilen möchte."
 

Die anderen verstummten. Keiner wusste Recht, was er sagen soll. Xellos schien mit etwas ganz anderem beschäftigt zu sein. Er lachte plötzlich sarkastisch.
 

"Von wegen, alles in Ordnung..."
 

Mit einer plötzlichen Bewegung zog er Rikas Hand vom Gesicht weg welche sie sich die ganze Zeit über gegen die Schläfe presste. Sofort floss ein kleiner Schwall warmes Blut über ihre Wange. Aber Rika jammerte nicht. Sie war viel zu müde und ausgelaugt um sich zu wehren. Sie protestierte auch nicht, als Xellos sie auf die Arme nahm und, zusammen mit den anderen gehend, zum Lager trug.
 

°°°°°°°°°°

OK, so viel erst mal... Ne Scherz... Als Belohung für die lange Wartezeit... Noch ein Kapitel!!!!!!!
 

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Am nächsten Tag brachen sie in südliche Richtung auf. Sie waren sich seit dem letzen Tag einig...sollten ihre Gegner auch noch den zweiten Gegenstand finden, in dem die Kraft der Magie gefesselt war, dann könnten sich zuerst sie und dann der Rest der Menschheit von der Erde verabschieden.
 

Sie verließen den Schutz des Waldes und folgten einem Feldweg bis sie sich zu einer Rast niederließen. Rikas saß mit Xellos etwas abseits. Zum einen musste sie sich mit ihm über deren Zustand unterhalten und zum anderen wollte sie sich endlich ihren Stab näher anschauen. Gestern war sie praktisch nicht mehr erreichbar aber ihr Körper hatte sich natürlich rasend schnell regeneriert sodass sie sofort aufbrechen konnten.
 

Jetzt saß sie im Gras, angelehnt an einen Holzstamm und besah sich ihr Eigentum von oben bis unten. Sie strich mit ihren Findern über das glatte Holz bis hinauf zu der dunkelgrünen bis schwarzen Kugel. Sie guckte lange hinein und ihre Gedanken schweiften ab. Sie merkte, dass ein fremdes Bewusstsein sich an ihren lehnte als würde er um Einlass bitten. Sie merkte sich dieses Bewusstsein gut, denn es konnte nur die des Priesters sein, der neben ihr saß. Trotzdem schirmte sie sich völlig von ihm ab und schaute in wütend an.
 

"Was soll das? Warum versuchst du andauernd in mein Bewusstsein zu dringen? Meine Gedanken gehen dich nicht die Bohne etwas an."
 

"Ich versuche nicht in deine Gedanken zu dringen", erwiderte Xellos in seiner ruhigen art aber ohne sein übliches Grinsen, "Rika, wir haben im Training zwar die körperlichen Kräfte geschult aber ich habe es nie für möglich gehalten dass ich dir schon so bald das Bewusstsein eines Mazoku erklären muss."
 

"Was soll denn damit sein?"
 

"Was damit sein soll? Eine ganze Menge, das kannst du mir glauben. Wenn du nicht mal meine geistige Anwesenheit erträgst, wie willst es dann mit einem Geist wie Shambra aufnehmen, noch dazu unterstützt von dem Gegenstand, der sich bereits in ihrem Besitz befindet?"
 

"Aber wenn er es könnte, dann hätte er mich doch gestern auch ganz leicht zu Nichte machen können, oder nicht?", entrüstete sich Rika. Irgendwie war sie heute schlecht auf den Priester zu sprechen.
 

"Das ist leicht zu erklären. Der eigene Geist, ist das höchste Eigentum, das ein Mazoku haben kann. Wer einen hat, muss schon ein hochrangiger Hexer sein und nicht nur eine billige Abbildung des Meisters, der dessen Schmutzarbeit erledigt.

Also ist dir sicher klar, dass solch ein Mazoku, diesen Besitz nicht einfach mir nichts dir nichts aufs Spiel setzt."
 

"Was kann den theoretisch passieren, sprich doch einmal in deinem Leben in deutlichen Sätzen."
 

Xellos ignorierte Rikas Worte gekonnt und fuhr unbeirrt fort.
 

"Das Bewusstsein eines Hexers ist sehr mächtig. Man sollte es sich mehr als dreimal überlegen, bevor man in solch einen eindringt..."
 

Er ließ die Worte durch eine lange Pause auf Rika einwirken.
 

"Wenn sich zwei Hexer darauf einlassen, einen mentalen und nicht magischen Kampf auszufechten, dann überlebt nur einer von beiden. Es ist wie ein Duell bei dem es nur einen Sieger geben kann."
 

"Und wie kann ich mich gegen ein solches Eindringen wehren?"
 

"Das ist praktisch unmöglich zu erlernen."
 

"Wie hast du es dann gelernt", fragte Rika angesäuert. Gleich würde ihr der Kragen platzen.
 

"Juu-ou-sama! Mein Meister hat mein Bewusstsein dafür geordnet. Dafür musste ich mich ihm auch nicht ganz öffnen. Meine Gedanken konnte man nicht lesen. Anders geht es nicht."
 

Rika überlegte. Ihr gefiel die Vorstellung nicht, jemanden, und ganz besonders ihn, in ihren Geist vordringen zu lassen, aber noch weniger gefiel es ihr, das Shambra das gleiche tun könnte. Da würde sie doch lieber Xellos Einlass gewähren als diese Ausgeburt von Verräter.
 

"Einverstanden, aber wehe dir, wenn du auch nur in die Nähe meiner Geheimnisse kommst, dann...", drohte Rika.
 

"Sie interessieren mich eigentlich nicht. Aber eines möchte ich dir sagen: bevor ich anfange solltest du deine unbegründete Wut abbauen. Und erschreck dich nicht jedes Mal, wenn etwas ungewöhnlich ist."
 

"Ja", knurrte sie ihn an und setzte sich näher zu ihm. Sie atmete tief ein und aus und dachte an Dinge die sie normalerweise beruhigten. Trotzdem blieb die Wut, wenn auch gut verborgen.
 

"Du musst mit mir gleichmäßig ein- und ausatmen. Im gleichen Rhythmus", erklärte ihr Xellos, "und wie gesagt; keine Angst."
 

°°°°°°°°°°
 

Rika fühlte im nächsten Moment etwas, das vergleichbar wäre mit einem leichten elektrischen Schlag. Die Welt des Bewusstseins war völlig anders als die des Körpers. Empfindungen auf dieser Ebene konnte man nur mit Vergleichen ausdrücken, so einzigartig waren sie. Sie fühlte auch das fremde Bewusstsein näher kommen und wies ihm den Weg. Als dieser ankam kontrollierten sie sich gegenseitig wie neugierige Tiere, die sich erst beschnupperten bevor sie mit dem anderen spielten.

Dann fing der Fremde an weiter in die Wurzeln ihres Geistes einzudringen. Ohne dass dieser es bemerkte, steigerte sich dadurch Rikas Wut.

Plötzlich erzitterten beide wie bei einem Erbeben. Der Fremde war auf eine Barriere gestoßen mit der er wohl nicht gerechnet hätte.

Er begann diese zu bekämpfen. Aber mit jedem Schlag den er gegen eben diese Wand ausführte wurde Rika zorniger und schließlich ging alles sehr schnell...

Mit geballter Kraft, den sie aus ihren starken negativen Emotionen schöpfte, verbannte sie den Fremden aus ihrem Geist. Es fühlte sich an, als hätte sie jemanden als Ball beim Baseball benutzt und diesen dann mit einem Schlag zum nächsten Kontinent katapultiert...
 

°°°°°°°°°
 

Das Mädchen röchelte. Sie bekam kaum noch Luft und hielt sich ihre trockene Kehle. Ihr Herz raste als hätte sie einen Marathon-Lauf hinter sich. Sie konnte förmlich spüren, wie das Blut in ihren Adern pulsierte. Alle Wut und Zorn waren verschwunden. Zurück blieben Überraschung und Erschrockenheit. Überraschung darüber was sie getan hatte und Erschrocken war sie über ihre starken Empfindungen. Als sie sich beruhigt hatte öffnete sie langsam die Augen und blinzelte in die Sonne. Zuerst war sie sehr geblendet, aber beim zweiten, dritten, vierten Zwinkern, konnte sie deutlich Xellos Gestalt reglos im Gras liegen sehen...
 

°°°°°°°°°°
 

"Was ist passiert Rika?", fragte Lina Rika.
 

"Ich...ich...weiß es nicht", antwortete sie erschrocken. Seid wann sitzt ihr schon hier bei uns?"
 

"Schon seid einer Ewigkeit! Wir wollten weiterziehen und haben euch gerufen. Als keiner geantwortet hat, haben wir nach euch gesehen. Ihr saßt euch wie versteinert gegenüber und habt immer noch nicht auf unser Rufen reagiert. Also wollten wir warten. Und dann passierte es."
 

"Was ist dann passiert?", drängte Rika ihre Freundin zu einer Antwort. Lina zögerte.
 

"Nach ungefähr einer Stunde riss Xellos kurz seine Augen auf und fiel aufs Gras als wäre er ohnmächtig geworden."
 

Rika war geschockt. Das hat alles mehr als eine Stunde gedauert? Das konnte gar nicht sein. Es waren doch höchstens wenige Sekunden gewesen. Außerdem: Was ist eigentlich passiert? Und wie ist es passiert?

Das Mädchen verspürte plötzlich Schuldgefühle. War sie etwa Schuld? Hatte Xellos ihr nicht gesagt, das sie ihre Wut zügeln soll? Und das sie sich nicht erschrecken soll?

Er wusste doch, dass sie noch völlig unerfahren auf dem Gebiet ihres Geistes ist und trotzdem...

Nach längerem Nachdenken wurde Rika schmerzlich bewusst, dass er ihr tatsächlich vertraut hatte. ER. Dem man ja selbst nicht trauen konnte, hatte ihr vertraut, dass sie sich unter Kontrolle hat. Und da hatte sie sich wirklich mal gefragt, ob sie ihm vertrauen kann. Und jetzt hatte sie ihn wahrscheinlich irgendwie schwer verletzt, obwohl er ihr helfen wollte. Denn wenn Xellos schon nicht mehr die Augen aufkriegt, dann steht es wirklich schlecht um ihn.
 

°°°°°°°°°°
 

Plötzlich, ohne dass Rika es selbst heraufbeschwor, landeten sie an einem für sie merkwürdigen Zwischenwelt. Nur sie und der bewusstlose Priester der zu ihren Füßen lag. Xellos hatte ihr schon von diesem Ort erzählt. Dies war die Astralside.

Sie drehte sich um. Und sah eine sehr schöne Frau auf einem reich verzehrtem Thron sitzen, der grade eben noch nicht da gewesen ist.
 

"Juu-ou-sama? Seid ihr Juu-ou-sama?"
 

Die Gestalt fand es wohl für nicht angebracht sofort auf ihre Frage zu antworten. Sie saß einfach nur still da und schaute abwechselnd zu Rika und Xellos. Schon wollte Rika sich vergewissern, dass die Frau sie überhaupt gehört hatte, da stand eben diese von ihrem Thron auf.
 

"Allerdings, ich bin Juu-ou-sama, und du, Rika, willst sicher wissen, was mit Xellos passiert ist und ob es deine Schuld ist."
 

Rika erschrak. Wie konnte sie dass nur wissen. Wurden sie denn immer von ihr beobachtet, auf Schritt und Tritt?
 

"Nein, ich kann euch nicht beobachten, selbst wenn ich es wollte."
 

Juu-ou-sama musste bei dem Anblick des Mädchens schmunzeln.
 

"Hier ist mein Reich, hier kannst du nichts vor mir geheim halten Rika, was du jetzt denkst, sehe und höre und fühle ich. Also lass mich deine Fragen schnell beantworten. Du fürchtest du hättest ihm das angetan und um es einfach zu sagen ist das auch wahr."
 

Rika wurde bleich im Gesicht. Sie bekam wieder heftige Schuldgefühle und machte sich schreckliche Vorwürfe. In ihr wallten wieder längst vergrabene Erinnerungen wieder hoch, die sie eigentlich für immer vergessen und vor jedem geheim halten wollte. Auch damals hatte man ihr nur helfen wollen. Sie dachte eigentlich hatte sie sich geändert und dieses Erlebnis überwunden. Sie wollte, dass so etwas niemals wieder passiert und jetzt geschah es. Immer war sie an allem Schuld. Wegen ihr müssen andere Menschen leiden. Ihre Eltern mussten sterben, ER musste ihretwegen sterben und jetzt auch noch Xellos...
 

"Was damals Recht und Unrecht war musst du für dich selbst herausfinden. Das geht mich nichts an, aber das hier", sie zeigte auf den reglosen Priester, "das kannst du immer noch grade biegen."
 

Hoffnung keimte in Rika auf. Er war also noch nicht tot!
 

"Was muss ich tun? Was ist eigentlich passiert?"
 

"Du weißt, was passiert ist und warum."
 

Rika senkte den Kopf.
 

"Ich habe ihn Kraft meiner Emotionen aus meinem Geist verbannt. Aber was jetzt mit ihm los ist, weiß ich nicht. Hätte sein Bewusstsein nicht wieder in seinen Körper finden müssen?"
 

"Das hat es auch getan. Das ist nicht das Hindernis. Du hast durch deine Aktion, die Verbindung seines Geistes mit dem seines Körpers unterbrochen."
 

Jetzt erst fiel dem Mädchen auf, dass Juu-ou-sama übertrieben sachlich sprach. Ihr war nicht anzumerken, dass sie wütend war oder dergleichen. So als ob ein Arzt nach einer misslungenen Operation sagen würde: "Der Patient ist tot, der nächste bitte".
 

"Ich bin keineswegs erfreut darüber, was hier vorgefallen ist. Aber was bringt es mir, wenn ich dich anschreie oder dir zeige was ich davon halte? Das ist das, was Xellos dir nicht beibringen konnte. Die Gefühle zu unterdrücken. Weil sie unwichtig sind. Ja, das ist der Grund warum man sagt, Mazoku hätten keine Gefühle. Nicht mal ich weiß, warum das bei dir scheitert. Womöglich weil du ein Mensch warst."
 

"Was muss ich tun um ihn zu retten?"
 

"Du bist fest entschlossen nicht wahr? Du willst nicht, dass sich so einer Tragödie wie in deiner Vergangenheit wiederholt. Du lässt dich von Gefühlen leiten. Angst um den vergangenen Verlust, Schuld. Sei nur vorsichtig. Wenn du deine Gefühle nicht unterdrücken kannst, dann kontrolliere sie wenigstens. Sonst werden sie dich früher oder noch früher umbringen."
 

"Wie kann ich ihn zurückholen?"
 

Rika wollte nichts über ihre Vergangenheit hören. Und auch nicht wahrhaben, was Juu-ou-sama sagt, obwohl sie sich eingestehen musste, dass sie Recht hatte. Auch wenn es Xellos war. Sollte sie ihn, ihretwegen verlieren, könnte sie nicht mehr weiterleben. Nicht weil er dann nicht mehr da wäre. Sondern weil sie mit keinem mehr zusammen sein könnte ohne das demjenigen etwas passiert. Da wo sie war, sterben alle. Ihr Entschluss stand fest...
 

"Du musst in sein Bewusstsein eindringen. Das dürfte nicht schwer sein, nachdem eure Bewusstseins ohnehin eine gemeinsame Verbindung haben. Schwer wird es für dich sein die Verbindung wieder herzustellen. Ich kann dir nicht erklären wo oder wie du suchen musst und was du zu tun hast.

Du hast sicher gemerkt, dass die Welt des Geistes eine völlig andere ist als die Erde oder die Astralside.
 

"Ich werde es schaffen. Und dann..."
 

"Ich werde nicht versuchen dich umzustimmen. Tu, was du für richtig hältst, ich habe keine Macht über dich."
 

Rika nickte und deutete eine Verbeugung an.
 

"Ich bleibe aber weiterhin in eurem Dienst.Sonst hätte ich keine Ahnung, was ich mit meinem Leben anfangen sollte."
 

Dann drehte sie sich zu dem am Boden liegendem Mann zu, kniete sich hinter ihn und legte seinen Kopf auf ihren Schoß. Es konnte losgehen.
 

"Du solltest wissen, dass du nicht allzu lange deinen Körper verlassen solltest. Du hast nicht unendlich viel Energie für solch ein Unterfangen zur Verfügung und außerdem hast du eine solche Anstrengung grade hinter dir. Du merkst es nicht einmal. Solltest du zu viel Kraft verlieren wirst du in deinen Körper zurückkehren, aufwachen und sogleich sterben."
 

Rika nickte noch mal bevor sie die Augen schloss und in die fremde Welt eintauchte die sie vorhin schon besucht hatte.
 

°°°°°°°°°°
 

Ganz so wie Juu-ou-sama es gesagt hatte, war es nicht schwer die gemeinsame Verbindung zu finden und damit in den Geist des Priesters einzudringen. Es war vergleichbar mit einem Leuchtfeuer, das bei ihr anfing und sich weiterreihte bis hin zu seinem Bewusstsein. Sie drang weiter vor bis sie auf einmal einen heftigen Stich verspürte, ein Schmerz als würde man sie am ganzen Körper mit einem Messer angreifen. Es war die Mauer die sie bereits von sich aus kannte. Ob Xellos auch diesen Schmerz empfunden hatte, als er versuchte sie zu überwinden?
 

Wieder krampfte sich Rikas Herz vor Schuldgefühlen zusammen. Und das gab ihr die nötige Kraft, diese Barriere mit einem Schlag zu durchbrechen und hindurchzugelangen.
 

Kaum war sie durch, entführte sie eine Flut von Gedanken und Gefühlen. Sie achtete gar nicht auf die hin und wieder erscheinenden Erinnerungen des Mazoku sondern konzentrierte sich auf die Aufgabe die sie zu meistern hatte. Instinktiv wusste sie wo sie zu suchen hatte. Das gleiche Gefühl hatte sie, als ihr der Weg zu ihrem Stab gezeigt wurde obwohl sie noch nie zuvor in diesem Wald gewesen war.
 

Sie war fast da. Es fehlte nicht mehr sehr viel, dann war sie am Ziel. Aber da geschah etwas Unvorhersehbares. Man konnte es als einen undurchdringlichen Nebel beschreiben der sich von allen Seiten ineinander schob und ein unüberwindbares Hindernis schuf.

Rika war abgeschnitten vom Rest des Geistes. Der Weg war verschwunden und auch ihre Orientierung. Sie geriet in Panik. Nicht wegen der Gefahr, sie könnte sterben, wenn sie aufwacht. Es wäre ihr sogar lieber gewesen. Dann hätten ihre Freunde, Familie, alle die sie je geliebt oder ins Herz geschlossen hatte nicht verloren. Sie hätten nicht sterben müssen. Niemandem wäre etwas passiert. Sie hatte viel mehr Angst noch einmal zu versagen.

Wäre sie doch nur nicht geboren worden...
 

Sie fühlte sich Ureinsam. Als hätte ihr das ganze Universum den Rücken zugekehrt. So versank sie, sich selbst bemitleidend, in diesem dichten, unheimlichen Nebel, während ihre Kräfte nach und nach verschwanden.
 

Plötzlich spürte sie eine Präsenz. Eine ihr nicht unbekannte. Ein Licht wie von einer kleinen Kerze am Ende des Nebels drang durch die undurchsichtigen Woben, welche unheimlich wie dunkle Wolken vor ihr her irrten. Sie schöpfte neue Hoffnung. Jetzt konnte sie vielleicht doch noch ihre Aufgabe erfüllen. Vermutlich war es für sie selbst schon zu spät, aber immerhin konnte sie ihre letzte Mission beenden.

Sie kam immer näher an das winzige Licht. Und je größer es wurde, desto näher kam sie auch dem anderen Bewusstsein. Jetzt war sie nicht mehr einsam.
 

Es war so, als würde es ihr die Hand reichen wollen. Rika nahm sie gerne an und zusammen, mit vereinten Kräften, erreichten sie eine Stelle, an der ihr der Geist des Priesters nicht mehr helfen konnte. Aber die bloße Anwesenheit, das Wissen, dass sie nicht alleine ist, gab ihr die Kraft zu erkennen was zu tun war...
 

°°°°°°°°°°
 

Xellos öffnete die Augen und sah über ihm in das schlafende Gesicht von Rika. Er selbst lag mit seinem Kopf auf ihrem Schoß. Er stand auf und verbeugte sich gleich vor Juu-ou-sama als er erkannte, wo er war.
 

"Steh auf Xellos, du weißt, was passiert ist?"
 

"Natürlich, ich werde sie gleich zu den anderen bringen, sie hat es noch rechtzeitig geschafft zurückzukommen. Noch einen Moment länger und sie wäre tot. Sie ist sehr stark, Juu-ou-sama."
 

"Sie ist die erste die dich dazu bringt dich zu fragen, ob sie nicht vielleicht stärker werden kann als du, ist dem nicht so? Nun die Antwort darauf ist nicht einfach, und auch ich weiß das nicht. Das müsst ihr selbst herausfinden. Solange sie noch bei dir ist."
 

"Was?", fragte Xellos erstaunt, aber er hatte gar keine Zeit mehr zu fragen. Wie als würde man sie beide, ihn und Rika, einfach so vor die Tür setzten waren sie wieder bei dem Rest der Gruppe, der auf Antworte wartete...
 

°°°°°°°°°°
 

So jetzt ist aber wirklich Schluss.

Diesmal habe ich mich sehr mit den Anführungsstrichen ins Zeug gelegt und mich ma informiert, wo die eigentlich hinsollen. Das ist das Ergebnis. Ich hoffe ich werde etwas mehr Kommis bekommen, als letztes Mal. Freu mich schon sehr darauf...

Bis zum nächsten Mal



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-07-29T15:16:53+00:00 29.07.2006 17:16
Ich find deine Geschichte wunderbar ^________^
Die Charakter sind alle so realistisch dargestellt, wie in der Serie, wobei ich von Xellos noch nicht allzu viel gesehen hab ^^

Rika gefällt mir auch gut, und ich denke nicht, dass man sie als "Mary Sue" abstempeln sollte.
Die Beziehung zwischen ihr und Xellos entwickelt sich langsam von Kapitel zu Kapitel, und daneben gibt es ja auch noch eine Story ^^

Ich finde mit Rika hast du einen guten Own Charakter in Slayers eingefügt (Hidomi natührlich auch)

Besonders gut hat mir die Stelle gefallen, als Xell und Rika getanzt haben, und der Plan, die beiden zum Schein zu verkuppeln konnte ja nur von Lina kommen XD

Würd mich freuen, wenn du weiterschreibst, ne
VLG

Leya
Von: abgemeldet
2006-02-06T13:31:59+00:00 06.02.2006 14:31
Ich werd hier mal meinen Senf als Mitglied der MST-Autoren abgeben:

Die Geschichte an sich ist schon gut, spannend, leserlich und von der Rechtschreibung/Grammatik fast einwandtfrei geschrieben.
Das einzige, worauf ich (und viele andere, bei denen, die schon allein bei der Erwähnung sich die Nackenhaare aufrichten )nicht gut zu sprechen sind, heißen die Mary Sues, die mir langsam aber allmählich auf den Wecker gehen. Dieses Mal hat es sich das Opfer Xellos geschnappt... *deep sign*

Vielleicht könnte man sich das beim nächsten Schreiben einer Fanfiction darauf achten, dass man sich mit den bereits vorhandenen Charaktere der Serie begnügt.

Hoffe, meine Kritik war nicht zu harsch.
Akari
Von: abgemeldet
2005-08-11T19:28:28+00:00 11.08.2005 21:28
Dieses Kap war wieder einmal spitzenmäßig *.*
Es war lang, spannend, traurig, dramaisch,... blah blah
Das was mir gefällt XD
Die Szene mit Xellos und Rika in der Gedankenwelt war einfach wundervoll TT^TT
Ich habe schon gedacht es währe um Xel und Rika geschehen (doch ich wei´auch das du die beiden nicht so schnell sterben lässt XD), doch es hat sich ja doch zum besseren gewendet^^.
Ich währe aber wirklich glücklicher wenn es von den anderen Pairings mehr romance geben würde (besonders Lina und Gourry *plüsch-lina&gourryknuff* >.<)
Das währe noch toller^^
Aber ansonsten ist deine ff einfach hammergeil^^
Muss man echt sagen, aber das hörst du eh jeden tag XD
Ok ich verabschiede mich mal oder das hier wird zu lang XD
hdgdl^^
bis bald^^
deine liebe^^
DarkAngel-Zellas^^


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