Es war einmal in einer kalten verschneiten Stadt. Niemand wagte einen Fuß nach draußen zu setzen. Doch ein Mädchen stand an eine Wand gelehnt und wartete. Ihre Jeans waren am Saum nass und sie hoffte in dieser Einöde auf eine Mitfahrgelegenheit. Vor einer Stunde wollte sie loslaufen, dachte aber, dass ja irgendwann mal ein Auto oder ein Bus kommen würde. Es widerstrebte ihr hier zu sein. Doch sie wollte ja unbedingt dabei sein. Sie könnte jetzt in ihrer gemütlichen Villa eine heiße Schokolade trinken. Sie hatte sich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gerührt, doch jetzt griff sie in ihre Tasche und zog eine Schachtel Zigaretten und ihr Handy hervor. Die Schachtel war an einigen Stellen eingedrückt und ramponiert. Sie öffnete sie. Es waren nur noch zwei Zigaretten in der Schachtel, doch irgendwie musste sie sich ja die Zeit vertreiben. Also zog sie eine der Zigaretten und das Feuerzeug aus der Schachtel. Sie steckte sich die Kippe in den Mund und wollte sie gerade anzünden, als sie etwas sah, dass sie für unmöglich hielt. Ein Auto. Endlich! Wurde aber auch Zeit. Sie drückte sich von der Wand und ging ein Stück zur Straße. Dort streckte sie ihren Finger in die Richtung, in welche sie wollte. Es war ein Wunder, dass hier ein Auto entlang fuhr, doch noch verwunderlicher war es, dass es auch noch anhielt. Ein Fenster wurde herunter gedreht.
"Wo soll's denn hingehen?", fragte eine junge Männerstimme.
"Nach Brestia!", sagte sie.
"Na los, steig ein!", sagte er.
Das ließ sie sich nicht zwei Mal sagen. Sie öffnete die Tür und setzte sich. Als sie die Tür geschlossen hatte, fuhr der Mann hinter dem Steuer los. Auf der Rückbank saß neben ihr ein Junge mit längerem, blonden Haar. Was er in dieser Gegend tat, ist äußerst fragwürdig, doch ist auch diese ganze Gegend seltsam.
"Wie kommt es, dass jemand, wie du allein in dieser verlassenen Stadt ist?", fragte der Blonde plötzlich.
"Das wüsste ich auch gerne. Ich wette, mein Chauffeur hat sich verfahren. Es kann natürlich auch sein, er hat mich vergessen.", antwortete sie beiläufig, denn ihr Chauffeur war wirklich sehr vergesslich.
Der Junge blickte sie von der Seite her an.
"Du kommst mir irgendwie bekannt vor. Haben wir uns schon mal getroffen?", fragte er schließlich.
"Ist möglich! Ich kann mir ja nicht alle merken, die ich treff."
"Ich bin Tom...Tom Felton."
"Ach, wirklich?" Ihr dämmerte, wer da neben ihr saß. "Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert."
Der Junge blickte sie verwirrt an. "Was?"
"Michelle Trabatoni."
"Nicht dein Ernst! Du???"
"Ja, ich! Problem damit?", sagte sie genervt.
"Nein, ich wunder mich nur, was jemand, wie du, hier macht..."
"Ich muss zum Set!"
"Ja? Was drehst du denn?"
"Ich spiele! Der Film heißt: ,The day after tomorrow'."
"Und wen spielst du? Das ist cool. Ich spiel da auch mit..."
"Ich spiel die Katastrophe!", sagte sie grinsend. "Nee...Scherz...ich muss diese dumme, kleine Tussi spielen...Na ja, eigentlich ist sie ja schlau..."
"Aha..."
Die Fahrt neigte sich zum Glück dem Ende zu, denn es war ein sehr sinnfreies Gespräch, das sie führten. Endlich konnte sie wieder in die Kälte. Sie freute sich ungemein. Das Erste, was sie tat, war ihre Kippe anzuzünden und erst mal einen kräftigen Zug zu nehmen.
Der Film wurde ein großer Erfolg. In den USA, aber auch in Deutschland. Im Endeffekt konnte sich jeder mit seiner Rolle anfreunden und viele Zuschauer fieberten in den Kinos mit den Charakteren mit. Zur Premiere konnte sie immer noch die Kälte an dem ersten Tag spüren, die sie beschlich.
