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Lisa

Ohne Erinnerung
von

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Tränen über Tränen und ich weiß nicht, warum. Ich weiß überhaupt nichts mehr und doch dieser Schmerz.

Hier nennen sie mich Lisa, doch dieser Name ist mir fremd.

Wer bin ich?

Schon seit drei Wochen bin ich hier im Mädchendorf Waldheim. Man fand mich im Wald. Halbbekleidet, im äußerst schlechten Zustand und schmutzig. Ich lag einen Monat im Koma und als ich erwachte, wusste ich nichts mehr.

Ich habe mein Gedächtnis verloren.

Jetzt geht es mir zwar besser und alle sind sehr nett zu mir, dennoch fehlt mir etwas. Meine Vergangenheit, mein Ich, mein Bewusstsein. Ich fühle mich so leer. Ich habe Angst und weiß nicht, warum.

"Lisa! Kommst du bitte runter. Es gibt Mittageessen!"

Das ist meine Zimmernachbarin Fanith. Sie kommt aus Afrika und ist eine Waise. Ihr Bruder verkaufte sie Kinderhändlern, die sie an eine Teppichfabrik weitervermittelten. Sie wurde schwer misshandelt und war halb verhungert. Eine deutsche Organisation befreite sie dann aus den Fängern ihres Herrn und brachte sie hierher nach Deutschland. Fanith spricht nicht gern über ihre Vergangenheit. Sie lebt im Hier und Jetzt und will nach vorne gucken, sagte sie mir einmal.

Wir verstehen uns gut und sind fast so etwas wie beste Freundinnen.

Langsam stehe ich auf und öffne die Tür. Sie guckt mich schweigend an und nimmt meine Hand. Ich schaue in ihre tiefschwarzen Augen. Sie versteht mich und ich verstehe sie.

Zusammen gehen wir runter in den Speisesaal. Alle sind schon am Essen und reden laut durcheinander. Wir setzen uns an unseren Stammplatz. Direkt unter dem großen Gemälde, das einzige, was den großen, hellen Saal schmückt. Es ist ein Ölbild mit dem Porträt einer alten Dame, die stolz erhobenendes Blickes die Sallinsaassen betrachtet. Das ist die Urheberin dieses Kinderdorfes. Genannt "Tante Getrude". Sie war eine alte Witwe, die Straßenkinder, Waisen und Flüchtlinge versorgte und aufzog. Im zweiten Weltkrieg starb sie mit ihren Zöglingenen in einem Vernichtungslager. Denn ich sie war Jüdin. Genau an dem Ort, wo ihr Hof gelegen hatte, wurde später dann das Kinderdorf Waldheim errichtet. "Waldheim" war der Nachname von Tante Gertrude.

"Willst du nichts essen?",

fragt Fanith. Erschreckt schaue ich sie an.

"Träumerin!",

höre ich die Stimme von Roni sagen. Roni wohnt zwei Zimmer weiter und ist für ihr große Klappe bekannt.

"Ja, danke... Guten Hunger!",

sage ich schnell und fülle meinen Teller mit dm leckerem Essen unserer Küche.

"Mal wieder viel zu viel für uns",

schmatzt Fanith und tut sich noch einen Löffel Kartoffelbrei auf.

Auf jedem Tisch stehen immer drei Schüsseln. Eine mit Gemüse, eine mit Beilage und eine meist mit Fleisch oder Fisch. Heute gibt es Lammbraten mit Klößen und Bohnen. Wie immer sehr lecker.

Neben mir sitzt ein Mädchen, das erst vor ein paar Tagen dazu gekommen ist. Sie starrt auf ihren leeren Teller.

"Willst du nichts essen?",

fragt Fanith diesmal das Mädchen.

"Schnauze, du Neger!",

brüllt sie plötzlich los und wirft Fanith ihre Gabel gegen den Kopf. Ihr grüne Augen funkeln aggressiv auf und ihre helle Haut bekommt rote Flecken.

"Bist du verrückt, du Nazischlampe! Sie hat dir nichts getan!",

schreit Roni und stürzt such auf die Neue. Diese scheint nur darauf zu warten. Sie reißen sich an den Haaren, treten und beißen sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-05-08T21:01:08+00:00 08.05.2005 23:01
Bin die Erste....
Also es hört sich interessant an. Doch mir sind einige Fehler aufgefallen.So hast du zum Beisspiel Mittagessen mit doppel >e< geschrieben oder irgendwo war ein Wort zu viel,(will ich meinen^^')....doch trotz allem hört es sich ganz nett an. Mach weiter!^.^
Werde bestimmt weiter lesen, zumal meine eigene FF von einen Jungen ohne Erinnerung handel...höhöhö
*wink* t-chan


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