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Illusionen

HP/DM
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Titel: Illusionen

Rating: PG13

Teil: 1/60

Autor: Serena Malfoy

eMail: serena@malfoy-manor.de
 

Disclaimer: Wie üblich, alle Personen, bis auf wenige Ausnahmen gehören niemandem geringeren als J.K. Rowling. Ich habe sie mir nur ausgeliehen und sollte mich vielleicht schon im Vorwege entschuldigen, dass ich einige ihrer Kreationen so fürchterlich verbiege. Aber mir war gerade danach.
 

Pairing: Sicherlich irgendwann Harry/Draco und noch ein paar andere

Summary: Was ist, wenn nichts in deinem Leben plötzlich mehr ist wie es war, wenn Freunde zu Feinden und Feinde zu Freunden werden.
 

Anmerkung: In einem Review zu einer anderen Geschichte wurde angemerkt, dass ich doch vielleicht auch mal was längeres schreiben könnte. QED. Ich kann, und tue es schon eine ganze Weile. Die kurzen Sachen sind immer nur Ablenkung.
 

~oO@Oo~
 

Kapitel 1
 

Unruhig sah die Ärztin auf ihre Armbanduhr. Mitternacht war gerade vorbei und es war ruhig in dem kleinen Vorstadtkrankenhaus. Sie stand auf, ging zum Fenster und sah in die Dunkelheit. Irgendetwas ging da draußen vor. Sie wusste nicht was, aber was auch immer es war, es beunruhigte sie.
 

Müde strich sie sich die Haare aus dem Gesicht. Die Nachtschichten in dem kleinen Krankenhaus des Londoner Vorortes waren eher zermürbend als anstrengend. Hier in Little Whinging passierte selten wirklich etwas ernstes. Das kleine Mädchen mit ihren hysterischen Eltern hatte sie wieder nach Hause geschickt nachdem sie den Eltern erklärt hatte, dass es nur eine Viruserkrankung war und niemand ihre Tochter hatte vergiften wollen. So waren sie nun mal, die Bewohner der kleinen Vorstadt, die an ihrer Normalität zu ersticken schienen.
 

Zum Glück war das heute ihre letzte Nachtschicht vor ihrem Urlaub. In ein paar Stunden würde sie das Krankenhaus verlassen und erst in vier Wochen wieder zurück kommen. Sie wusste zwar noch nicht genau, was sie tun würde, aber wie auch in den letzten Jahren würde sich schon etwas finden. Jetzt galt es nur noch diese Nachtschicht zu überstehen.
 

Die Ärztin griff nach einem Haargummi auf dem Schreibtisch und band ihre braunen, langen Haare zu einem Zopf zusammen. Sie wusste, dass noch irgendetwas passieren würde und wollte vorbereitet sein.
 

Ihre Kollegen hatten schon lange aufgehört ihre Vorahnungen auf die leichte Schulter zu nehmen. Irgendwann hatten sie sich damit abgefunden dass irgendetwas an Dr. Parkinson anders war. Nur was wirklich anders war, das wusste keiner ihrer Kollegen.
 

Tonia Parkinson war eine Ärztin und wenn man ihren Kollegen zuhörte war sie sogar eine überdurchschnittliche Ärztin trotz der Tatsache, dass sie mit 27 noch sehr jung war. Das Studium hatte sie mit einer Leichtigkeit absolviert, die sogar ihre erfahrenen Professoren erstaunt hatte. Niemandem war aufgefallen, dass es die Universität, an der sie angeblich ihr Studium begonnen hatte, gar nicht gab.
 

Es hatte sie einiges an Mühe gekostet ihre Kollegen in dem kleinen Krankenhaus zu überzeugen, dass eine junge, gutaussehende Ärztin nicht unbedingt darauf aus ist den Chefarzt zu heiraten, aber nach und nach hatten die Kollegen sie akzeptiert und heute respektierten sie die junge Frau für das was sie war, eine Ärztin auf dem besten Weg Karriere zu machen.
 

Keiner ihrer Kollegen ahnte, dass Dr. Tonia Parkinson etwas anderes war als eine Frau mit einer großen Portion weiblicher Instinkte. Niemand wusste, dass Tonia in einer Welt aufgewachsen war, in der Menschen auf Besen durch die Lüfte flogen, statt zu telefonieren lieber ihre Köpfe in Kamine steckten und selten das Haus ohne Zauberstab verließen.
 

Tonia Parkinson war eine Hexe. Sie war eine Hexe mit einer Vergangenheit, die sie gerne vergessen hätte, wären da nicht zwei Dinge. Eine kleine Schwester, die sie seit Jahren nicht gesehen hatte und ein Mann, der sie verraten hatte und den sie trotz allem immer noch liebte.
 

Als das Telefon klingelte brauchte sie nicht ran zu gehen um zu wissen, dass es die Notaufnahme war, sie hatte es die ganze Zeit geahnt. Ohne sich weiter um das klingelnde Telefon zu kümmern lief sie aus dem Büro und machte sich auf den Weg in die Notaufnahme. Sie ignorierte den Fahrstuhl, auf den sie hätte warten müssen und lief die Treppen runter. Etwas sagte ihr, dass es um Minuten ging.
 

In der Notaufnahme stieß sie auf hektisch umherlaufende Krankenschwestern und eine ältere Dame die ihr merkwürdig bekannt vorkam.
 

"Sie müssen dem Jungen helfen..., er..., sein Onkel...", stotterte die ältere Dame aufgeregt vor sich hin während sie versuchte sich gegen eine junge Nachtschwester zu wehren, die sie auf einen Stuhl drücken wollte.
 

Tonia Parkinson beugte sich über den Jungen, der offensichtlich schwer verletzt war, nahm ihm die Brille ab, steckte sie in ihre Kitteltasche und begann kurze Anweisungen an die Schwestern zu verteilen. Als sie sich den Kopf des jungen Mannes anschaute und die schwarzen, strubbeligen Haare aus der Stirn strich um nach weiteren Verletzungen zu suchen hielt sie für einen Moment die Luft an.
 

Sie brauchte nur wenige Sekunden um sich wieder zu fangen. Dann rief sie einer Schwester zu den Jungen in einen der Behandlungsräume zu bringen und ging auf die ältere Dame zu.
 

Die ältere Dame sah sie erschrocken an. "Was ist mit dem Jungen? Er darf nicht sterben, ich muss jemanden holen, er... er ist..." Die Ärztin legte beruhigend ihren Arm um die kleinere Frau und drückte sie wieder auf die Bank, von der sie aufgesprungen war.
 

"Ich werde mich um ihn kümmern", versuchte die Ärztin die Frau zu beruhigen. Sie sah den ängstlichen Blick der älteren Frau.
 

Erst nach dem sie die erstaunten Krankenschwestern aus dem kleinen Behandlungsraum gescheucht hatte und mit dem Jungen alleine war, griff sie in die Innentasche ihres Kittels um einen Zauberstab zum Vorschein zu bringen.
 

Leise vor sich hin murmelnd verschloss sie eine Wunde nach der anderen, ließ nur kleinere, ungefährliche Wunden außer acht um nicht für zu große Aufregung unter den Schwestern zu sorgen. Sie versorgte den gebrochenen Arm, ließ die drei gebrochenen Rippen wieder zusammenwachsen und heilte die Schädelfraktur.
 

Anschließend säuberte sie die kleinen Verletzungen, nähte eine Kopfwunde und rief dann eine Schwester rein. Nachdem die Schwester mit dem Jungen auf dem Bett den Behandlungsraum in Richtung der Röntgenabteilung verlassen hatte, setzte sich die junge Ärztin auf den Stuhl vor dem Schreibtisch und atmete tief durch.
 

Sie hatte getan was sie konnte. Nun hieß es abwarten und hoffen. Die Kopfverletzungen waren schwer gewesen. Außerdem war der Ernährungszustand des Jungen mehr als kritisch. Tonia konnte nur hoffen, dass er die Nacht übersteht.
 

Seufzend stand sie auf und ging zur Tür. Sie musste mit der Frau sprechen, die Harry Potter hier her gebracht hatte. Jahrelang hatte sie sich aus dem Konflikt in ihrer Welt herausgehalten um plötzlich festzustellen, dass diese Welt sie wieder eingeholt hatte. Sie musste herausfinden, was mit dem Jungen geschehen war. Danach würde sie weitersehen.
 

"Wie geht es Harry?", fragte die ältere Frau die junge Ärztin. "Ich lasse gerade noch ein paar Röntgenaufnahmen machen", antwortete Tonia Parkinson ruhig. "Können wir das Gespräch bitte in meinem Büro fortsetzten?", sie deutete mit der Hand auf den Fahrstuhl während eine junge Krankenschwester ihr einen Stapel Papiere in die Hand drückte.
 

Den ganzen Weg bis zu ihrem Büro beobachtete die junge Ärztin die ältere Frau. Sie hatte noch immer das Gefühl sie zu kennen. Im Büro angekommen nahm Tonia Parkinson sich einen Kaffee aus der Kanne und bot auch ihrem Besuch einen an. Aber die Frau lehnte ab. Sie schien ehrlich besorgt um den Jungen zu sein.
 

Tonia legte die Papiere auf den Schreibtisch und ließ sich in den Schreibtischstuhl sinken.
 

"Sie sind die Mutter des Jungen?", fragte sie die Frau die auf dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch platz genommen hatte. Tonia zwang sich ruhig zu bleiben. Sie wusste ganz genau, dass diese Frau nicht die Mutter von Harry Potter war. Trauer machte sich in ihr breit. Sie hatte Harrys Eltern gekannt, auch wenn sie damals noch ein Kind gewesen war. Sie wusste, was damals geschehen war und im Gegensatz zu den meisten Menschen wusste sie, was wirklich passiert war.
 

Die Frau schüttelte den Kopf. "Nein ich bin nicht seine Mutter. Seine Eltern sind schon vor sehr langer Zeit gestorben. Der Junge lebt bei seinem Onkel und seiner Tante." Erstaunt sah Tonia die Frau an. Diese Frau war offensichtlich nicht verwandt mit Harry, aber wieso hatte sie ihn dann her gebracht und wer waren diese Tante und dieser Onkel? Sie hatte nie davon gehört das James oder Lily irgendwelche Geschwister gehabt hatten.
 

"Darf ich nach ihrem Namen fragen?", fragte Tonia zögernd. "Nur für die Unterlagen," versuchte sie ihre Neugier zu rechtfertigen.
 

"Arabella Figg," antwortete die Frau ohne zu zögern. "Ich hatte Harry schon ein paar Tage nicht mehr gesehen und wollte mal nachschauen ob alles in Ordnung ist." Der älteren Dame schien das Ganze nicht leicht zu fallen. Es kam Tonia fast vor als wäge sie sorgsam jedes Wort ab und ganz plötzlich wusste Tonia warum. Es hatte im Ministerium eine Arabella Figg gegeben, damals. Ob es dieselbe war?
 

"Als mir niemand die Tür öffnete, wollte ich eigentlich schon wieder gehen", fuhr Arabella Figg mit ihrer Schilderung zögernd fort. "Dann hörte ich aber Geräusche aus dem Haus und habe noch mal geklingelt, aber es hat wieder keiner aufgemacht, also habe ich die Tür aufgeschlossen. Ich kümmere mich immer um das Haus wenn die Dursleys nicht da sind und habe einen Schlüssel", versuchte Arabella Figg zu erklären.
 

In diesem Moment klopfte es an der Tür und eine Krankenschwester mit kurzen, braunen Locken betrat das Büro. In ihrer Hand hatte sie einen großen Umschlag.
 

"Die Bilder Dr. Parkinson, ich dachte mir, Sie wollten noch einen Blick darauf werfen," sagte sie und reichte der Ärztin den Umschlag. Tonia nickte und öffnete den Umschlag sofort. Als sie das erste Bild gegen das schwache Licht der Deckenbeleuchtung hielt erschrak sie.
 

"Das sind nur die Aufnahmen vom Arm die sie angeordnet hatten, Dr. Parkinson. Nachdem ich die Bilder sah, habe ich noch ein paar andere Aufnahmen gemacht." Die Schwester wusste, dass sie damit ihre Kompetenzen überschritten hatte, aber das war ihr in diesem Moment egal gewesen.
 

Sie ging zum Rechner der Ärztin rüber, klickte sich mit der Maus durch das Archiv der Röntgenabteilung, bis sie die Bilder gefunden hatte, die sie Minuten zuvor abgelegt hatte.
 

"Ich weiß, dass ich mal wieder meine Kompetenzen überschritten habe, aber sie sollten sich die Bilder trotzdem ansehen." Lydia Smythe versuchte gar nicht erst sich zu rechtfertigen.
 

Tonia wurde mit jedem Bild auf dem großen Monitor blasser. Was die Röntgenbilder zeigten waren Verletzungen der Knochen die zum Teil schon Jahre zurücklagen. Einige waren behandelt worden, andere waren offensichtlich schlecht oder gar nicht behandelt worden.
 

"Sie haben ganz sicher keine Kompetenzen überschritten, sondern genau das getan, was ich von einer verantwortungsvollen Krankenschwester mit ihren Erfahrungen erwarte," sagte Tonia mit belegter Stimme zu der Schwester während sie ein Formular aus der Schreibtischschublade holte, es unterschrieb und Lydia gab. "Tragen Sie die Aufnahmen noch ein und legen sie es dann zu den Akten, wir wollen schließlich nicht, dass unser lieber Verwaltungschef wieder einen seiner berühmten Anfälle bekommt." Lydia nickte und schrieb ein paar Zeilen auf das Formular bevor sie es in die Akte auf Tonias Schreibtisch steckte.
 

"Mrs. Figg, in welcher Beziehung stehen sie zu dem Jungen?", fragte die Ärztin die Frau mit sehr ernstem Blick nachdem die Krankenschwester das Büro verlassen hatte.
 

Arabella Figg schluckte. Sie konnte der Ärztin wohl schlecht erklären, dass der Schulleiter von Hogwarts sie beauftragt hatte auf den Jungen aufzupassen. Was hätte sie denn noch tun können. Oft genug hatte sie Albus Dumbledore darüber informiert, dass der Junge von seinem Onkel geschlagen wird, aber der alte Zauberer hat immer wieder gesagt, dass es schon nicht so schlimm sei.
 

"Ich... ich ... also, ich hab immer ein Auge auf den Jungen", versuchte Arabella Figg zu erklären. "Ein Bekannter hat mich darum gebeten," sie hoffte, dass die Ärztin nicht weiter nachfragen würde. Sie wollte so schnell wie möglich hier raus und Albus Dumbledore informieren.
 

"Ein Bekannter also", Tonia versuchte ihre Stimme so unbeteiligt wie möglich klingen zu lassen. "Wusste der Bekannte von den Misshandlungen?", fragte sie die Frau plötzlich mit scharfer Stimme.
 

Arabella Figg sah zu Boden und nickte stumm. Sie hatte zwar dem Schulleiter versprochen mit niemandem zu sprechen, aber hier ging es um das Leben eines Jungen. Albus Dumbledore hätte all dies verhindern können wenn er sie nur ernst genommen hätte und sich mehr um den Jungen gekümmert hätte.
 

Die Ärztin war von ihrem Stuhl aufgestanden und stützte sich mit beiden Händen auf dem Schreibtisch ab. Ihre Augen funkelten vor Wut. "Warum hat dann bitte niemand etwas unternommen? Hinter einer dieser Türen hier im Krankenhaus liegt ein junger Mann, der vielleicht diese Nacht nicht überleben wird und wenn das der Fall sein sollte Mrs. Figg, dann mache ich sie und ihren Bekannten dafür mitverantwortlich."
 

Die Ärztin hatte eine Vermutung wer dieser 'Bekannte' war und diese Vermutung ließ sie das Wort mit einer Verachtung aussprechen, die sie sich selber nicht zugetraut hätte. Dieser 'Bekannte' war aller Wahrscheinlichkeit nach ein Mann den sie mehr als nur verachtete. Ein Mann der einer der Gründe war, warum sie heute ohne ihre Familie unter den Muggeln lebte.
 

Tonia kam nicht weiter. Scheinbar ließ sich diese Arabella Figg nicht so ohne weiteres aus der Ruhe bringen. Jetzt konnte sie nur noch eines versuchen und auf die Reaktion der Frau warten.
 

"Können Sie mir erklären warum Albus Dumbledore, nach all dem was er dem Jungen eh schon angetan hat, jetzt auch noch Harrys Leben riskiert?" Die Reaktion von Arabella Figg auf die Worte der jungen Ärztin waren der Beweis, den die junge Frau gebraucht hatte.
 

Arabella Figg schaute die Ärztin mit großen, erstaunten Augen an. "Woher wissen Sie...?" Tonia unterbrach sie. "Es ist völlig egal, woher ich was weiß. Das einzige was zählt ist die Tatsache, dass Albus Dumbledore wissentlich das Leben des Jungen riskiert hat."
 

"Wir müssen ihn über das was passiert ist informieren, Dr. Parkinson", versuchte Arabella Figg die Situation wieder in den Griff zu bekommen. "Am besten lassen wir den Jungen nach Hogwarts bringen. Dort ist er sicher."
 

Tonia Parkinson lachte laut. Es war kein freundliches Lachen. Von Arabella Figg unbemerkt zog die junge Hexe ihren Zauberstab aus der Innentasche ihres Kittels. und bevor die ältere Frau überhaupt eine Chance hatte zu reagieren, richtete die Ärztin den Zauberstab auf Arabella Figg und murmelte ein leises "Obliviate". Jetzt sah sie in ein paar fast schon gleichgültige Augen die der älteren Frau gehörten.
 

Die junge Ärztin hatte es nicht gerne getan. Sie war sich sicher, dass diese Frau sich ernsthaft um den Jungen sorgte, aber sie konnte nicht riskieren, dass sie gleich den alten Zauberer informierte. Sie brauchte Zeit. Zeit sich zu entscheiden und Zeit zu handeln.
 

Tonia stand auf, ging um den Schreibtisch herum und legte den Arm um die Schultern ihrer Besucherin. Mit einer zuckersüßen Stimme sprach sie auf die Frau ein.
 

"Ich denke, sie sollten jetzt nach Hause gehen und sich ein wenig ausruhen, Mrs. Figg", sagte sie ganz ruhig und zog Arabella Figg aus ihrem Stuhl hoch.
 

"Ähh ja, ich ...", Arabella Figg war verwundert. Sie wusste nicht wo sie war. "Warum soll ich mich ausruhen?", fragte sie die junge Frau die offensichtlich Ärztin war.
 

"Na wegen ihrer starken Kopfschmerzen." Sie schaute die Frau an. "Sie erinnern sich doch noch, dass sie wegen der Kopfschmerzen her kamen?"
 

Arabella Figg erinnerte sich an gar nichts mehr. Aber das wollte sie auf keinen Fall zugeben und wenn die Ärztin sagte, sie sei wegen ihrer Kopfschmerzen her gekommen, dann wird das schon so gewesen sein.
 

Tonia schaffte es, Arabella Figg aus ihrem Büro rauszubringen und begleitete sie in die große Empfangshalle.
 

Erst als Arabella Figg mit einem Taxi in der Nacht verschwunden war, atmete die junge Ärztin erleichtert auf und ging zu ihrem Büro zurück.
 

Dr. Tonia Parkinson nahm ihren Kaffee und setzte sich auf einen der Sessel die in der Ecke ihres Büros standen. Nachdenklich ließ sie sich darauf nieder. Was sollte sie jetzt tun.
 

Vor mehr als sieben Jahren hatte die damals sehr junge und talentierte Hexe ihrer Welt den Rücken gekehrt. Damals war zwar alles ruhig gewesen, aber der Hass zwischen den beiden Gruppen war auch damals spürbar gewesen. Tonia war mit dem Wissen aufgewachsen, niemandem wirklich vertrauen zu können, außer ihren Freunden.
 

Sie wusste, dass ihre Eltern Recht hatten mit dem was sie sagten, aber sie hatte auch gesehen, welchen Preis sie dafür zahlten. Abgeschoben in eine Ecke, als Verbrecher abgestempelt, als Anhänger eines angeblich wahnsinnigen Magiers der angeblich vernichtet war. So hatte sie nicht leben wollen.
 

Tonia hatte in sieben Schuljahren gelernt was es hieß eine Parkinson zu sein. Von dem Tag an, als der Hut sie an den Slytherin Tisch geschickt hat, war sie für den Rest der magischen Welt eine potentielle Todesserin. Sie hatte die Blicke ihrer Mitschüler aus den anderen Häusern gespürt, die Worte der Eltern auf dem Bahnsteig gehört.
 

All die sieben Jahre hatte sie täglich den Mann gesehen, der für all das verantwortlich war. Der Mann, der alles tun würde um seine Machtposition innerhalb der Welt der Zauberer und Hexen um jeden Preis zu halten. Auch wenn das bedeutete, dass er dafür über Leichen gehen musste. Aber jetzt war er zu weit gegangen.
 

Auch wenn sie ihrer Welt den Rücken zugekehrt hatte, hieß das nicht, dass sie nicht wusste, was dort vor sich ging. Regelmäßig lass sie den Tagespropheten und sah, welche Lügen diese Zeitung noch heute verbreitete. Jedes Mal wieder erschrak sie über die Tatsache, dass offensichtlich immer noch eine große Mehrheit diese Lügen glaubte und ein Stück weit bewunderte sie den Mann der hinter all dem steckte. Seine Fähigkeiten andere Hexen und Zauberer zu manipulieren waren beeindruckend.
 

Noch heute fragte sie sich, wie er es geschafft hatte, den Sohn von James und Lily Potter elf Jahre vor der restlichen Welt zu verstecken. Ihre Eltern und deren Freunde hatten alles versucht, den Jungen damals zu finden. Dann mit einem Mal war er wieder da gewesen. Damals hatte Tonia zum ersten Mal daran gezweifelt, dass ihre Flucht die richtige Entscheidung war.
 

Vielleicht war es jetzt an der Zeit, dass Tonia doch endlich offen Partei ergriff und sich nicht länger versteckte, auch wenn das für sie hieß, dass sie damit den Mann vernichten würde, den sie nach all den Jahren immer noch liebte.
 

Der Mann, der irgendwann die Seiten gewechselt hatte. Er hatte es ihr nie erklärt, aber sie wollte auch gar keine Erklärung hören. Von dem Tag an als sie erfahren hatte, auf welcher Seite er wirklich stand hatte sie nicht mehr mit ihm gesprochen. Er hätte es ihr selber sagen können aber nein, sie musste es zufällig erfahren, als sie ihn abholen wollte. Er hatte nicht nur die gemeinsamen Ziele verraten, er hatte vor allem sie verraten, er hatte sie von Anfang an hintergangen. Eine Woche später hatte Tonia alles hinter sich gelassen was sie kannte und in einer ihr völlig fremden Welt ein neues Leben angefangen.
 

Wenn sie vielleicht ihm nicht mehr helfen konnte, dann würde sie versuchen, wenigstens diesem Jungen zu helfen. Der Junge konnte für all das um ihn herum nichts. Er war zum Spielball in einem Spiel geworden, dessen Regeln er noch nicht mal kannte. Er war die Marionette eines verrückten, machtgierigen Magiers geworden.
 

Tonia stand auf und suchte auf ihrem Schreibtisch nach einem Zettel und einem Stift. Vielleicht konnte sie etwas korrigieren, das vor fast 16 Jahren schief gelaufen war. Der Junge hatte es verdient endlich bei den Menschen zu leben, denen er wirklich etwas bedeutete und nicht unter Menschen die ihn nur benutzten oder sogar Angst vor ihm hatten.
 

Sie schrieb nur wenige Worte, faltete den Brief zusammen und ging hinaus in den Garten. Am Ende des großen Krankenhausgartens standen mehrere große Volieren. Einen Moment lang blieb sie stehen, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dann öffnete sie die Tür der kleineren Voliere. "Mortimer", rief sie leise und wartete bis ein kleiner unscheinbarer Waldkauz auf sie zugeflogen kam. Das Tier ließ sich auf ihrer linken Schulter nieder und fing an mit ihrem Ohrring zu spielen.
 

"Na mein Alter, glaubst Du, dass Du den Weg nach Hause noch findest?" Als hätte der Vogel ihre Worte verstanden unterbrach er das Spiel mit ihrem Ohrring und schaute sie fast vorwurfsvoll an. "Schon gut, ich habe ja auch nicht an dir gezweifelt," entschuldigte sie sich bei dem Tier während sie ihm den kleinen Brief an sein rechtes Bein band. "Bring den Brief bitte zu Pansy, und beeil dich."
 

Noch bevor sie die letzten Worte ausgesprochen hatte, war der Vogel schon aufgeflogen und in der dunklen Nacht verschwunden. Tonia sah ihrem Vogel noch einen kurzen Moment nach, bis er sich in der Dunkelheit verlor. Mit einem Gefühl der Angst, was die Zukunft wohl bringen würde, ging die junge Ärztin zurück in das Krankenhaus. Sie hatte getan, was sie im Moment tun konnte. Hoffentlich hatte sie das richtige getan und hoffentlich verstand ihre Schwester wie wichtig die Nachricht war.
 

Leise ging sie über die Station, deren Flur im Moment nur von einer schwachen Notbeleuchtung in ein schummriges, gelbes Licht getaucht wurde. Es war still. Einzig aus dem Schwesternzimmer kam ein flackernder Lichtschein, waren leise Stimmen zu hören. Der Fernseher lief als Dr. Parkinson das Schwesternzimmer betrat. Sie nickte der Schwester vor dem Fernseher kurz zu, nahm eine Liste hoch, ließ ihren Finger über die Liste gleiten bis sie gefunden hatte was sie suchte. Auf der Liste fehlte noch der Name, aber das war Tonia im Moment nur Recht. Leise verließ sie das Schwesternzimmer und ging den Flur runter.
 

Vor dem Zimmer mit der Nummer 44 blieb sie einen kurzen Moment stehen bevor sie ganz leise die Tür öffnete und zu dem einzigen Bett rüber ging.
 

Harry Potter atmete ruhig. Er schlief. Vorsichtig ließ sie sich auf dem Stuhl neben dem Bett nieder und betrachtete den blassen, dünnen Jungen der in dem Bett lag.
 

Leise zog sie die Brille aus ihrer Kitteltasche und legte sie auf den kleinen weißen Nachttisch neben dem Bett.
 

"Ich hoffe, Du wirst uns allen verzeihen, aber es ist an der Zeit, dass Du endlich die Wahrheit erfährst, Harry."

Titel: Illusionen

Rating: PG13

Teil: 2/60

Autor: Serena Malfoy

eMail: serena@malfoy-manor.de
 

Disclaimer: Wie üblich, alle Personen, bis auf wenige Ausnahmen gehören niemandem geringeren als J.K. Rowling. Ich habe sie mir nur ausgeliehen und sollte mich vielleicht schon im Vorwege entschuldigen, dass ich einige ihrer Kreationen so fürchterlich verbiege. Aber mir war gerade danach.
 

Pairing: Sicherlich irgendwann Harry/Draco und noch ein paar andere

Summary: Was ist, wenn nichts in deinem Leben plötzlich mehr ist wie es war, wenn Freunde zu Feinden und Feinde zu Freunden werden.
 

~oO@Oo~
 

Kapitel 2
 

Pansy Parkinson lag in ihrem großen Himmelbett und las. Seit ihre Eltern es in den letzten Jahren vorgezogen hatten, die meiste Zeit des Jahres außerhalb Englands zu verbringen, hatte sie das große Haus in den Sommerferien fast immer für sich alleine. Zwar kamen auch oft Freunde zu Besuch, oder sie besuchte Freunde, aber die ersten Wochen der Ferien verbrachte die junge Hexe mit den langen, braunen Haaren gerne alleine. Sie genoss die Ruhe, die sie in Hogwarts, der Schule für Zauberei und Hexerei, die sie besuchte, so oft vermisste.
 

Die Sommerferien hatten gerade erst angefangen. Es war jetzt zwei Wochen her, dass Pansy sich von ihren Freunden und Hauskameraden auf dem Bahnhof von Kings Cross verabschiedet hatte. In zwei Wochen wollten die Freunde sich hier bei ihr treffen und bis dahin hatte sie noch einige Bücher, die sie gerne lesen wollte. Wenn Draco, Millicent, Vincent, Gregory, Blaise und der Rest der Truppe erst mal hier einfallen würden, war es mit der Ruhe vorbei. So sehr ihr die Bande manchmal auch auf die Nerven gehen konnte, es waren ihre besten Freunde und sie wusste, dass sie sich auf jeden einzelnen verlassen konnte.
 

Was hatte der Hut damals gesagt? 'In Slytherin weiß man noch List und Tücke zu verbinden, doch dafür wirst Du hier noch echte Freunde finden' und damit hatte er Recht gehabt. List und Tücke ließ sie Schüler aus dem Haus mit dem grimmigen Hauslehrer die Tage überleben und die Freunde, so wenige es auch waren, sie waren echt.
 

Nach den Sommerferien würde sie alle zusammen ihr siebtes und letztes Schuljahr in Hogwarts beginnen und Pansy hatte noch keine Idee, was sie danach machen würde. Die meisten ihrer Klassenkameraden, die nicht in Slytherin waren, gingen vermutlich davon aus, dass sie heiraten und Kinder kriegen würde. Schließlich hatte Pansy die letzten sechs Schuljahre damit verbracht eben diesen Leuten die dumme, reiche Göre vorzuspielen, die hinter dem blonden Slytherin Draco Malfoy her war und manchmal tat ihr Draco schon fast leid. Zum Glück kannten die beiden sich schon lange genug um zu wissen, was sie von dem anderen zu halten hatten. Außerdem hielt ihm die angeblich hochgradig eifersüchtige Freundin auch die anderen Frauen vom Hals und dafür hatte Draco sich schon mehr als einmal bedankt.
 

Pansy konnte ihre Eltern gut verstehen, dass sie vor der englischen Zaubererwelt flüchteten. Nach den Ereignissen in den letzten Jahren war der Hass der Bevölkerung auf die angeblichen Todesser noch größer geworden als er es schon vorher gewesen war und hätte Pansy ihre Freunde nicht gehabt wäre auch sie wahrscheinlich auch schon längst fort. Zumindest wäre sie schon lange nicht mehr in Hogwarts sondern hätte sich eine Schule gesucht, in der sie sich nicht hätte verstellen müssen.
 

Zwar hatte bisher noch niemand beweisen können, das Pansys Familie zu den Anhängern von Tom Vorlost Riddle gehörte, aber allein die Tatsache, dass sie mit den Malfoys befreundet waren und darüber hinaus über Generationen als reinblütig galten reichte schon aus um sie verdächtig zu machen.
 

Sie hatte gelernt damit zu leben und manchmal machte es ihr sogar richtig Spaß, ihrem Todesser-Kind-Image in Hogwarts gerecht zu werden.
 

Todesser, was für ein lächerlicher Name. Aber was konnte man von einem alten, senilen Zauberer mit zuviel Phantasie schon erwarten. Manchmal zweifelte Pansy wirklich daran, dass Albus Dumbledore reinblütig sein sollte.
 

Der alte Zauberer konnte nur froh sein, dass Tom den Namen mindestens ebenso amüsant fand wie seine Freunde. Denn egal was Tom in den letzten Jahren angedichtet worden war, eines war er wirklich. Ein mächtiger Zauberer mit schwarzmagischen Fähigkeiten. So wie fast jeder reinblütige Zauberer und jede reinblütige Hexe. Das genau war es, was Tom und seine Freunde in den Augen von Albus Dumbledore so gefährlich machte.
 

Die junge Hexe sah zum Fenster. Es war ihr, als hätte sie einen Schatten gesehen. Aber draußen war nur die dunkle Nacht. Erst als sie Geräusche am Fenster hörte, schlug sie die Decke zurück und ging zum Fenster rüber.
 

Vorsichtig öffnete sie die Balkontür und trat auf den großen Balkon hinaus, der sich über die ganze Vorderseite des Hauses erstreckte. Sie lehnte sich über die Brüstung und sah hinunter. Einen Moment lang hatte sie gehofft, ihr Freund wolle ihr einen Streich spielen und wäre doch schon zurück. Manchmal hasste sie seinen Beruf. Als Profispieler war Viktor die meiste Zeit des Jahres mit seinem Quidditchteam unterwegs und wenn er nicht gerade für seinen Verein spielte, dann für die bulgarische Nationalmannschaft irgendwo in der großen, weiten Welt.
 

Sie vermisste ihn wirklich, aber sie wusste, dass Quidditch sein Leben war und darüber hinaus war er ein verdammt guter Sucher. Vielleicht würde sie die erste Zeit nach der Schule einfach dazu nutzen mit ihm durch die Weltgeschichte zu reisen. Hier in England hatte sie wahrscheinlich ohnehin keine Chance, wenn sich nicht in der nächsten Zeit etwas grundlegendes ändern würde und danach sah es leider im Moment nicht aus.
 

Der Grossteil der Bevölkerung lief immer noch blind hinter dem grauhaarigen alten Schulleiter her ohne seine Worte zu hinterfragen. Schon lange hatten Tom und seine Freunde den Versuch aufgegeben, die Bevölkerung aufzuklären. Seit Jahren versuchten sie zumindest größeren Schaden zu vermeiden und hielten sich im Hintergrund. Dazu kam, dass auch Tom langsam alt wurde. Äußerlich sah man es ihm vielleicht nicht an, aber er war mittlerweile 70 Jahre alt. Das war zwar für einen Zauberer seiner Abstammung nicht unbedingt alt, aber bei jeder der letzten Begegnungen hatte Pansy gemerkt, dass die Energie, die der Magier früher ausgestrahlt hatte weniger geworden war. Vielleicht war Tom auch einfach nur müde. Müde einen Kampf zu kämpfen, dessen Ende nicht abzusehen war.
 

Der letzte Versuch, Albus Dumbledore aufzuhalten hätte fast in einer Katastrophe geendet. Hätte Tom nicht beizeiten die Dementoren überzeugen können, dass sie dem falschen Mann folgen, würden einige seiner Freunde noch heute in Askaban sitzen. Nur den Dementoren war es zu verdanken, dass die Zauberer, die im Ministerium verhaftet worden waren, nur zwei Tage in Askaban verbrachten. Alles was die Kontrolleure des Ministerium hin und wieder besuchten war ein guter Illusionszauber. Lucius Malfoy und seine Freunde waren im Ausland verschwunden. Nur gelegentlich tauchten sie in England auf und blieben meistens innerhalb der gut verborgenen Mauern von Malfoy Manor.
 

Tom und seine Freunde hatten damals nur versuchen wollen, die Prophezeiung in Sicherheit zu bringen. Tom war sich sicher gewesen, dass sie die wahren Intentionen des alten Schulleiters offenbaren würde oder zumindest, da sie ja angeblich ihn und Harry Potter betraf endlich klar machen würde, dass nicht Tom Vorlost Riddle es war, der ständig versuchte den jungen Zauberer zu töten. Er war sich sicher gewesen, dass Albus Dumbledore versuchen würde diese Prophezeiung zu zerstören. Als Tom mit seinen Leuten im Ministerium ankam, waren Harry und seine Freunde schon da gewesen und die Situation war eskaliert.
 

Pansy verdrängte die Erinnerung an die Erzählungen von Dracos Tante Bellatrix und konzentrierte sich auf die Geräusche die sie gehört haben wollte. Aber im Park war alles ruhig. Erst als Pansy schon wieder reingehen wollte, sah sie den kleinen Waldkauz ein Stück weiter auf der Brüstung sitzen. Sie rieb sich die Augen. Was sie da sah war eigentlich unmöglich. "Mortimer", rief sie leise während sie sich selber für geisteskrank erklärte.
 

Um so mehr erschrak sie, als der kleine Vogel sich plötzlich von der Brüstung abstieß und in ihre Richtung geflogen kam.
 

"Du bist es wirklich, oder?", fragte sie den kleinen Vogel der jetzt ganz ruhig auf ihrer Schulter saß und mit ihrem Ohrring spielte. Pansy lachte leise. Das musste der Vogel ihrer Schwester sein und offensichtlich hatte sie ihm seine Macke mit den Ohrringen nie abgewöhnen können.
 

Tonia hatte über sieben Jahre nichts von sich hören lassen. Wenn jetzt plötzlich Mortimer hier auftauchte konnte das nichts gutes bedeuten. Sie betrachtete den Vogel genauer und entdeckte dann auch den kleinen Brief an seinem Bein. Vorsichtig löste sie den Brief und faltete ihn auf.
 

Pansy überflog die wenigen Zeilen und erkannte sofort die Handschrift ihrer großen Schwester. Nur mit dem Inhalt konnte sie nicht viel anfangen. Eigentlich sagte der Brief gar nichts aus. Nur dieses Wort 'Krankenhaus' machte sie nervös. War ihrer Schwester etwas passiert? Warum sollte sie in ein Krankenhaus kommen und wo bitteschön lag Little Whinging?
 

Einen kurzen Moment lang überlegte Pansy ob sie irgendwem Bescheid sagen sollte. Sie entschloss sich, zumindest die Nachricht ihrer Schwester an ihre Freunde zu schicken, mit einer kurzen Anmerkung.
 

Pansy lief zurück in ihr Zimmer und holte aus dem Schreibtisch, der neben ihrem Bett stand Tinte und Feder. Unter die Zeilen ihrer Schwester schrieb sie hastig ein paar Worte bevor sie den Brief wieder zusammenfaltete und auf den Balkon hinaustrat.
 

Mortimer saß immer noch auf ihrer Schulter und so band sie dem kleinen Vogel das Papier wieder um das Bein während sie leise mit ihm sprach. Erst als Mortimer in der Dunkelheit verschwunden war ging Pansy zurück in ihr Zimmer und öffnete die Tür auf der anderen Seite.
 

Unentschlossen stand sie in ihrem Kleiderschrank. Sie war sich sicher, dass Little Whinging zumindest noch irgendwo in England liegen würde und ihre Schwester hatte was von Muggelkleidung geschrieben.
 

"Tonia, was hast du bloß angestellt", schimpfte die dunkelhaarige Hexe leise vor sich hin während sie eine Jeans und ein blaues T-Shirt aus dem Stapel zog. Genauso wenig wie sie in Wirklichkeit etwas gegen Muggel hatte, genauso wenig hatte sie gegen deren Kleidung. Ganz im Gegenteil, Pansy Parkinson hatte einen ganzen begehbaren Kleiderschrank voll davon. Welche Hexe die etwas auf sich hielt lief schließlich den ganzen Tag lang in Umhängen durch die Gegend die nur die gute Figur versteckten.
 

Nachdem sie sich angezogen hatte, suchte sie noch nach einer dünnen Jacke und griff beim Rausgehen nach schwarzen Pumps.
 

Während sie die Schuhe anzog und sich die Jacke über die Schultern hängte schimpfte sie immer noch vor sich hin. Nicht genug, dass Tonia plötzlich nach über 7 Jahren mit einer kurzen Nachricht wieder aus dem Nichts auftauchte, jetzt musste sie auch noch an einen Ort apparieren, den sie nicht kannte. Sie mochte diese Art der Fortbewegung ohnehin nicht sonderlich, aber schon gar nicht, wenn sie das Ziel nicht kannte. Wer weiß, wo sie da landen würde.
 

Auch wenn die meisten Zauberer und Hexen immer wieder betonten, dass Apparieren eine fürchterlich komplizierte Fortbewegungsmethode ist, beherrschte Pansy sie schon seit ihrem zehnten Lebensjahr. Ganz genau wie die meisten ihrer Freunde und Bekannten. Es war halt doch von Vorteil reinblütig zu sein. Es gab einfach Sachen, die man nicht aus Büchern lernen konnte und das waren die grundlegenden magischen Fähigkeiten einer Hexe oder eines Zauberers. Die wurden vererbt, wie scheinbar leider auch der Hass der Zauberer und Hexen die nicht so mächtig waren. Diese Fähigkeiten waren es, die ihnen vieles erleichterten und diese Fähigkeiten waren es, die ihnen in den letzten Jahren soviel Ärger eingebracht hatten.
 

Pansy hatte sich nie etwas dabei gedacht, als sie schon lange bevor sie nach Hogwarts kam leichte Zaubersprüche beherrschte. Sie konnte Blumenvasen in Teekannen verwandeln noch bevor sie lesen konnte. Da all ihre Freunde mindestens genauso talentiert waren wie sie, war es für sie das natürlichste der Welt.
 

Erst als ihre Eltern ihr erklärten, dass sie sich in Hogwarts nichts anmerken lassen sollte wurde sie stutzig. Sie konnte nicht begreifen, warum sie so tun sollte, als könne sie keine Feder schweben lassen. Das war Kinderkram. Allerdings war es der Kinderkram den viele ihrer Mitschüler wirklich nicht beherrschten, bei dem sie teilweise sogar richtig Mühe hatten ihn zu lernen. Erst da begriff Pansy, dass nicht alle Hexen und Zauberer gleich waren.
 

Im zweiten Schuljahr hatte Pansy erlebt, wie schnell sich die Freunde von Harry Potter gegen ihn gestellt hatten, nur weil er etwas konnte, was keiner seiner Mitschüler konnte. Harry sprach Parsel. All die Mitschüler und Mitschülerinnen, die sich immer so sehr darüber aufregten, dass die reinblütigen Zauberer und Hexen angeblich rassistisch seien, diese Menschen waren sofort bereit jemand als böse darzustellen, nur weil er eine Sprache beherrschte, die nur ganz wenige Zauberer beherrschten.
 

Diese und ähnliche Erlebnisse waren es gewesen, die Pansy nach und nach davon überzeugt hatten, dass es wirklich besser war unter ihresgleichen zu bleiben und sich den anderen Schülern gegenüber zu verstellen. Vielleicht würden irgendwann die anderen Hexen und Zauberer verstehen, dass die reinblütigen Hexen und Zauberer nicht immer gleich auch böse waren, nur weil ihre Familien die Kenntnisse und Fähigkeiten über Generationen weitergegeben hatten.
 

Fertig angezogen stand Pansy schließlich mit dem Zauberstab in der Hand mitten in ihrem Zimmer. 'Ich hasse es zu apparieren' dachte sie noch bevor sie den Zauberstab schwang und ein leeres Zimmer zurückließ.



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  seiyerbunny20
2013-07-28T17:32:24+00:00 28.07.2013 19:32
Oh Mann amer Harry was alles mit hin passiert ist und dann die Schwester und auch das mit pansy hast du gut gemacht mach wieder so und bin froh es gelesen zu haben und gespannt was noch alles passiert
Von: abgemeldet
2005-07-08T16:17:13+00:00 08.07.2005 18:17
hey!!!
klasse kappi, schreib schnell weiter bin gespannt weis weiter geht. hoffe harry wird wieder gesund. wird harry die warheit erfahren???
bye
Von: abgemeldet
2005-07-08T16:13:58+00:00 08.07.2005 18:13
hi!!!
supi kappi, schreib schnell weiter bin neugierieg weis weiter geht. meine freundin hat mir von deiner ff geschrieben und hab sie desalb mal gelessen und ich bin von ihr begeistert. ich hoffe harry wacht bald wieder auf. ist harry jetzt ein reinblüter???? weil so wir du es geschrieben hast ist lily ja gar kein schlamblut wenn sie nicht mit petunia oder so ( halt ihre angebliche schwester verwand ist). werde wie meine freundin deine ff an eine andere freundin weiterleiden. freu mich aufs nächste kappi. schreibst du mir bitte eine ENS wenns weiter geht, danke.
bye
Von:  saspi
2005-07-08T16:07:32+00:00 08.07.2005 18:07
hi!!!
supi kappi, schreib schnell weiter bin neugierieg wies weiter geht. hoffe harry geht es bald besser. schreibst du mir bitte eine ENS wenns weiter geht. währe echt toll.
bye
Von: abgemeldet
2005-07-08T16:04:38+00:00 08.07.2005 18:04
hey!!!
klasse ff hab sie grad gelesen und bin begeister, bidde schreib schnell weiter bin schon gespannt weis weiter geht.hoffe es wird wieder aufwachen. so wie du geschrieben hast ist harrys mutter kein schlamblut. freu mich auf die fortsetzung!!!
bye
Von: abgemeldet
2005-05-15T13:24:34+00:00 15.05.2005 15:24
hallöchen *winke*^^

ja ich bin mir sogar mittlerweile ziemlich sicher, das ich die ersten teile bestimmt schon mal gelesen habe........warum habe ich sie denn nicht weitergelesen??
Naja ist ja nun auch egal nun wird sie gelesen und ich werde wenn möglich immer zu jedem Kapi ein Kommi hinterlassen.

Das war ein klasse Kapitel, schön geschrieben, aber leider sagt es wenig darüber aus wie es Harry mittlerweile geht, daher hoffe ich ganz ganz ganz doll das es bald weitergeht^^
Und nun ist Panys also appariert, na hoffentlich kommt sie da an wo sie hin wollte^^

bye
Asagao
Von: abgemeldet
2005-05-15T08:41:29+00:00 15.05.2005 10:41
Guten Morgen Süße!

Ich habe das Teilchen hier zwar schon einmal gelesen, aber trotzdem musste ich es noch mal lesen. Kann nicht genug bekommen. Bitte schreib ganz schnell weiter...oder bestech mexx *lach*, damit es schneller On geht. Kleiner Scherz am Morgen.
Bis zum nächsten mal....
Freu mich schon drauf.

Knuddelz&kiss
Indie
Von:  Chiyu_chan
2005-05-14T22:46:31+00:00 15.05.2005 00:46
hi du!
schreib schnell weiter ich finde deine ff ist echt klasse.
Hoffe es geht Harry bald besser und würde mich echt freuen wenn du mir ne ENS schreibst wenn es weiter geht. *smile*

bis denne
Aschika
Von:  Sinia
2005-05-10T15:47:28+00:00 10.05.2005 17:47
Bekommt er am Ende schöne ausflipper?!
Und lass Albus dafür büßen ja *grummel*
Von:  ReSeSi
2005-05-10T14:44:09+00:00 10.05.2005 16:44
Hey,
super Kap.Hoffe das es bald weiter geht.
Lg Bine


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