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Wolfsblut

von

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Kapitel 6

Es wurde bereits wieder dunkel, als Shion und Integra außer Atem und mit Kratzern und Prellungen übersät den steinernen Pfad erreichten, der zum Schloß hochführte. Das alte Gemäuer lag kalt und abweisend auf einem zu ihrer Seite hin abfallenden Berg. "Sieht ja nicht sehr einladend aus...!" Sagte Integra. "Nun es ist immer noch besser als wieder im Wald schlafen zu müssen, außerdem können wir uns auf diesem Weg mit Nahrung und Waffen versorgen." Erwiderte Shion. Langsam gingen die beiden den verrotteten Pfad hinauf. Integra beschlich ein ungutes Gefühl, während sie dem Eingangsportal immer näher kamen. Es war fast so als würde sie jemand erwartet...der Wind der um die Anhöhe wehte wurde plötzlich eisig kalt, wie der Hauch des Todes. "Ich glaube nicht, das wir da drinnen sicherer sind als im Wald" sagte Integra ängstlich. "Irgend etwas stimmt hier nicht..." Shion sah sie mit einem Blick an der, ihr sagte, das er genau das selbe dachte. Es kam ihnen vor als habe sich der Weg zum Portal verkürzt, denn auf einmal standen sie direkt davor. Es kostete Shion einige Mühe das Schwere Tor zu öffnen, doch es gelang ihm. Vorsichtig betraten sie das Schloß. Die Beiden standen nun mitten in einer großen aus Marmor gehauenen Halle. Durch die Dunkelheit die im gesamten Gebäude zu herrschen schien konnten sie nicht viel erkennen, doch auf dem Marmorboden war kein Staub zu sehen, was bedeuten musste, das hier noch jemand lebte. Vorsichtig durchquerten sie die Halle. Integra wurde mit jedem Schritt unwohler und auch Shion schien nervös zu sein. Wer oder Was auch immer hier lebte schien kein besonders großes Interesse daran zu haben sich zu zeigen. Integra ging weiter durch die Halle, bis sie vor einer Eichentür am Ende des Saals stehen blieb. Nach kurzem zögern öffnete sie diese und trat in den Raum dahinter ein. Was sie dort sah unterschied sich vollkommen von dem Rest des Gemäuers. Sie stand mitten in einem kleinen gemütlichen, hellen durch ein Feuer im Kamin erwärmten Raum. Auf dem Tisch, der mitten im Raum stand war ein wahres Festessen angerichtet worden. Hatte man sie doch erwartet? Ein Geräusch hinter sich ließ Integra zusammenzucken, doch es war nur Shion, der nun ebenfalls staunend den Raum betrachtete. Ohne lange zu zögern setzte er sich an den Tisch und begann zu essen. Da auch Integra der Hunger quälte, beschloß sie ebenfalls zu essen. Während der ganzen Zeit wurden sie von niemandem gestört. Das Essen ließ Integras Unruhe komplett verschwinden. Nachdem beide satt waren verließen sie das Zimmer und betraten erneut die Halle. Etwas war anders als vorher. Die Halle war nun nicht mehr dunkel, sondern wurde von den alten Kronleuchtern an der Decke erleuchtet, wenn auch nur schwach. Sie konnten nun alles genau erkennen. Die Halle war mit vielen in Stein gehauenen Kreaturen verziert worden. Dieses Sammelsurium strahlte in dem schummerigen Licht etwas unheimliches aus. In der Mitte der Halle erhob sich über alles andere ein riesiger in schwarzes Marmor gehauener Drache. Die Statue war an die 8 Meter hoch. Wer nur mochte hier wohnen? Und warum zeigte er sich ihnen nicht? Durch die hohen Fenster die in die Halle eingelassen worden waren viel kühles Mondlicht. Der Mond war an diesem Ort so außergewöhnlich nah. Integra war fasziniert von diesem Anblick. Sie hatten in dieser Nacht Vollmond... "Das ist wunderschön, nicht wahr Shion?" Fragte Integra verträumt, doch sie erhielt keine Antwort von ihrem Begleiter. Suchend drehte sie sich zu dem Punkt um, an dem Shion noch vor ein paar Minuten gestanden hatte, doch er war nirgends zu sehen. Sie rief seinen Namen, bekam aber auch diesmal keine Antwort. Integra bekam Angst, hatte er sie an diesem schrecklichen Ort zurückgelassen? Draußen zogen dicke schwarze Wolken vor den Mond und erstickten sein Licht. Es begann zu regnen und Blitze zuckten hell am Himmel. Plötzlich zerriß ein Ohrenbetäubender Knall die Stille. Das Licht in der Halle flimmerte noch ein letztes Mal auf, bevor es endgültig erlosch. Der Blitz musste die Stromversorgung des Hauses beschädigt haben. Integra zitterte am ganzen Körper. Sie war in diesem Schloß gefangen. Eingeschlossen von der Finsternis, die um sich griff und sich auf ihr Herz legte. Verzweifelt sank sie an der Drachenstatue zusammen und kauerte sich in eine Nische unter dem linken Flügel des Drachen. Wo war Shion? Warum tat er ihr das an? Integra dachte nach und ihre Gedanken verworren zu einer erschreckend realistischen Verschwörungstheorie. Hatte Shion sie etwa hierher gebracht, damit Maxwell sein böses Spiel in aller Ruhe vollenden konnte? Sicherlich würde er nicht eher Ruhe geben, bis ihm die Hellsing Organisation gehörte. Doch das würde sie niemals zulassen, eher würde sie im Kampf um den königlich protestantischen Ritterorden sterben, als ihn dem Vatikan zu überlassen und somit Englands Todesurteil zu unterschreiben. Diese Überlegungen um Shions Verrat waren zwar weit hergeholt, konnten aber dennoch der Wahrheit entsprechen, schließlich hat er Maxwell seit Jahren gedient und genoß sein vollstes Vertrauen. Ein markerschütterndes heulen zerriß ihre Gedanken und ließ sie beinahe aufschreien. Ängstlich erhob sie sich um nachzusehen wer der Urheber dieses heulens war. Die Wolken verzogen sich und das Mondlicht flutete erneut die Halle. Der erste Gedanke der ihr durch den Kopf ging, vermochte es noch nicht ihre dunkle Vorahnung in Worte zu fassen, doch je mehr sie über die einzelnen Faktoren nachdachte und diese langsam zusammenfügte, desto klarer wurde die Antwort. Es blieb nur ein einziger Gedanke zurück, nur ein Wort...Werwolf! Integra wurde fast Ohnmächtig bei der Vorstellung, das die Bestie die sie verschleppt hatte ihnen die ganze Zeit über gefolgt war. Doch es konnte nicht anders sein, er war hier...Vor Integras Augen setzte sich langsam ein grausiges Bild zusammen. Sie sah Shion, blutüberströmt und schrecklich entstellt. Sie wollte nicht glauben, das der Werwolf Shion überrascht hatte. Aber einen anderen Grund außer Verrat gab es für sein Verschwinden nicht. Sie war alleine in diesem Schloß, alleine mit dieser Bestie. Integra sank wieder unter den Flügel der Statue. Was sollte sie jetzt tun? Sie war alleine und unbewaffnet. Integra konnte nur darauf warten, das der Wolf sie finden und töten würde. Auch wenn sie versuchte zu fliehen, im Wald war sie noch gefährdeter, Iscariots Männer suchten sie schließlich auch noch, außerdem war es für den Werwolf im Wald nur noch leichter sie zu fangen. Sie hatte schon damals so eine dunkle Vorahnung gehabt, das die Bestie das neue Spielzeug des Vatikans sein könnte und nach allem was so passierte war bestätigte sich dieser Verdacht auch relativ schnell. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Zwielicht und sie konnte die Halle schemenhaft erkennen. Alles lag in Bewegungslosigkeit und Schweigen. Integra starrte angespannt in die Dunkelheit. Plötzlich löste sich ganz in ihrer Nähe ein Schatten von den anderen. Was auch immer da herumschlich, es war riesig und es suchte nach ihr. Langsam verzogen sich auch die restlichen Wolken und das Licht des Mondes erleuchtete die gesamte Halle. Die Schatten verschwanden und Integra konnte nun deutlich sehen, was in der Finsternis auf sie gelauert hatte...der Werwolf. Sie erkannte die Bestie sofort wieder. Es war die selbe, die sie verschleppt hatte. Die stechend gelben Augen des Werwolfs wanderten suchend umher. Er hob den Kopf und begann in die Luft zu schnuppern, um Witterung aufzunehmen. Integra wusste, das es nicht mehr lange dauerte bis die Bestie sie finden würde. Der Wolf hörte schlagartig auf, die Fährte aufzunehmen, dreht sich in Richtung Statue um und kam langsam auf Integras Versteck zu. Er hatte sie gefunden! Was konnte sie jetzt noch retten? Sie begann zu zittern. Integra war ihm einmal entkommen, doch der Werwolf würde nicht zulassen, das dass noch einmal geschah. Er kam immer näher, bis er direkt vor ihr stand. Blitzschnell streckte er seine Klaue aus, packte sie am Hals und zog sie aus ihrem Versteck. Er hatte sie so weit hochgehoben, das sie ihm direkt in die Augen sehen konnte. Integra hing ca. 1 Meter über dem Boden. Der heiße Atem des Wolfes schlug ihr ins Gesicht, genau wie bei ihrer ersten Begegnung. Sie bekam fast keine Luft, denn die Klaue des Werwolfs hatte sich wie ein Schraubstock um ihren Hals gelegt. Sollte sie nun alles verlieren, wofür sie all die Jahre gekämpft hatte? Integra schloß die Augen, da sie sich sicher war, das die Bestie ihr gleich das Genick brechen würde. Doch nichts geschah. Ganz im Gegenteil, plötzlich spürte sie wieder festen Boden unter den Füßen, und der erdrückende Griff um ihren Hals wurde gelöst. Vorsichtig öffnete sie wieder die Augen. Die Bestie stand noch immer vor ihr, doch der diabolische Ausdruck war aus ihren Augen verschwunden. Statt dessen war etwas anderes an seine Stelle getreten. Es war fast so, als ob der Werwolf angst vor sich selbst und verspürte und Abscheu für das was er vorhatte zu tun. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte man eine Funken Menschlichkeit in seinem Blick erkennen. Draußen zogen erneut dunkle Wolken vor den Mond und ließen die Halle in Finsternis versinken. Integra konnte nichts mehr erkennen. Der prasselnde war das einzige wahrnehmbare Geräusch. Sie war dem Wolf jetzt mehr als zuvor ausgeliefert, doch es schien ganz so als sei er verschwunden. Was war hier bloß los? Dieser Werwolf, er kam ihr so vertraut vor, aber wie konnte das nur sein? Verworrene Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Plötzlich lichtete such der Nebel in ihrem Geist und das Puzzle begann sich Stück für Stück zusammenzusetzen. Sie wollte sich selbst nicht glauben, doch es gab keine andere Erklärung dafür...ihre dunklen Vorahnungen hatten sich also erneut bewahrheitet. Dieser Werwolf...es konnte nicht anders sein...dieses Bestie...sie war Shion! Tränen der Verzweiflung traten in Integras Augen. Sie wollte das alles nicht wahrhaben, doch alle Indizien sprachen gegen Shion. Die Verbindung zu Iscariot, diese Organisation war dafür bekannt, das sie brutale Dämonen in den Kampf schickten um ihre Feinde zu eliminieren. Schließlich war Maxwell schon immer der Ansicht gewesen, das es Gottes Wille sei unwürdige Existenzen zu unterdrücken und für die eigenen Zwecke zu verwenden, aber das war ein anderes Thema. Des weiteren wusste er im Wald viel zu genau in welche Windrichtung er laufen musste um nicht entdeckt zu werden, was seine tierischen Instinkte beweist. Und dann hier im Schloß war er plötzlich verschwunden, als der Vollmond aufging und an seine stelle trat der Werwolf. Aber das wichtigste Indiz waren seine Augen, an ihnen hatte sie ihn erkannt. In dem kurzen Moment des Zögerns hatte Integra durch die des Werwolfs hindurch Shions Aura wahrgenommen. Er hatte sich verraten. Tränen rannen ihr Gesicht hinunter. Wieso nur hatte er sie so belogen? Er konnte niemals irgendwelche Gefühle für sie entwickelt haben, er war eine Bestie, die versucht hatte sie im Auftrag Iscariots umzubringen. Hätte sie ihm doch nie vertraut. Sie hatte dem Werwolf ihre Jungfräulichkeit geopfert und somit ihre Seele befleckt. Der Regen versiegte und es herrschte eine Totenstille. Integra sah aus dem Fenster, der Mond wurde langsam von der aufgehenden Sonne vertrieben und ihre ersten Strahlen fluteten den Saal mit warmen Licht. Sie hatte die ganze Nacht am Sockel dieser Statue verbracht. Integra war zu verzweifelt als das sie hätte einen klaren Gedanken fassen können. Plötzlich wurde sie von Näherkommenden Schritten aus ihrer Melancholie gerissen. Sie blickte auf und sah in das ihr einst so vertraute und nun verhaßte Gesicht Shions. Er sah sehr mitgenommen aus, man merkte deutlich das die Verwandlung an seinen Kräften zehrte. Shion sah Integra direkt in die Augen, blanker Hass spiegelte sich in ihnen wieder. "Du verfluchtes Monster...!" Flüsterte sie voller Abscheu. Shion sah sie entsetzt an. Sie wusste es, sie wusste was er wirklich war und sie hasste ihn aus tiefstem Herzen. Er konnte es ihr nicht verübeln, schließlich hatte er, ein Werwolf, ihre Jungfräulichkeit geraubt und sie belogen. Sie war befleckt, und obendrein hatte er sie fast umgebracht...es war alles seine Schuld. "Integra...bitte..." begann Shion flehend. "Halt den Mund du elende Bestie, wie konntest du es nur wagen mich so zu hintergehen? Weißt du eigentlich was du damit angerichtet hast?" Schrie sie ihn an und Tränen flossen über ihr Gesicht. "Ich dachte, du würdest aufrichtige Gefühle für mich hegen, doch in Wirklichkeit wolltest du mich töten und zwar auf Befehl von Enrico Maxwell!" Schluchzte sie verzweifelt. Shion trafen ihre Wort wie ein Faustschlag ins Gesicht. "Wie kannst du das nur denken? Wenn ich dich hätte töten wollen, dann hätte ich das auch Alexander Anderson überlassen können und hätte dich nicht aus dem Verlies befreit und Hochverrat an meinem "Herren" begangen!" Sagte Shion. Integra war verwirrt. Einerseits wollte sie ihm gerne glauben. Andererseits könnte es ja auch sein, das Maxwell sie hatte absichtlich entkommen lassen, damit sie sich sicher fühlte und Shion vertraute. Später sollte er dann wahrscheinlich dafür sorgen das die Hellsing Organisation auf freiwilliger Basis in den Besitz des Vatikans überlief....Dieser Gedanke kam Integra jedoch selbst ziemlich absurd vor. Ihr Gefühl sagte ihr, das sie ihm in dieser Sache glauben konnte. "Na schön,...ich glaube dir in diesem Punkt, aber warum in Gottes Namen hast du mir nichts über den Fluch erzählt, der auf dir lastet? Du hast meine Seele beschmutzt, wenn die Königin das erfährt, dann wird sie mich sicher ins Exil schicken. Meine Organisation würde dann von Iscariot übernommen werden und England wird von den Heerscharen der Dämonen überflutet. Dann wäre alles verloren, wofür meine Familie so lange gekämpft hat!" Entgegnete Integra vorwurfsvoll. Shion sah sie niedergeschlagen an. Er ging ein paar Schritte auf sie zu und setzte sich neben sie. "Ich weiß, ich habe einen schrecklichen Fehler begangen und dir damit sehr geschadet. Ich hoffe nicht auf Wiedergutmachung meiner Schuld, denn dieser Fehler kann nicht vergeben werden...aber du sollst wissen, das ich dich für immer lieben werde und das ich dich gegen alles verteidige, egal was kommt. Niemand wird dir etwas antun, das schwöre ich, und wenn ich dafür mein Leben geben müsste,...ich würde es ohne zu zögern tun." Versprach Shion. Integra sah deutlich wie Tränen in seine Augen traten, doch er hielt sie zurück. Shion wollte nicht weinen, das hatte er sich seit dem Mord an seinen Eltern geschworen. Er musste stark sein. Vorsichtig legte er einen Arm um sie. Er hatte Angst, sie würde abblocken, doch sie ließ es sich gefallen. Integra war trotz allem was vorgefallen war froh, das er wieder bei ihr war. In seinen Armen konnte sie die Schrecken der Nacht und die neuen unheimlichen Erkenntnisse über ihn besser verarbeiten. Sie wunderte sich selbst, das sie keine Angst vor ihm hatte, jetzt da sie wusste, was er wirklich war. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, das er ihr auch in der Wolfsgestalt nichts tun würde, schließlich hatte er sich in der vergangenen Nacht auch an sie erinnert und sie nicht getötet. Also hatte die Bestie in ihm nicht die Oberhand. "Wir sollten langsam von hier verschwinden, bevor sie auf die Idee kommen uns hier zu suchen." Sagte Shion. "Aber wollten wir nicht noch Nahrung und Waffen mitnehmen?" Fragte Integra etwas verunsichert. "Wenn es in diesem Gemäuer etwas geben würde, das man als Waffe verwenden könnte, würde ich es sicherlich nicht ablehnen es mitzunehmen. Ich hatte letzte Nacht...während meiner Verwandlung schon danach gesucht, konnte aber nichts finden. Nahrungsmittel jedoch gibt es hier im Überfluß...lass uns genügend davon mitnehmen." Sagte Shion. Er ging langsam durch die Halle auf eine Tür zu die scheinbar in die Katakomben des Schlosses führte. Als er merkte, das Integra ihm nicht folgte, drehte er sich fragend zu ihr um. "Was hast du?" Fragte er. "Kommt dir das nicht alles etwas merkwürdig vor?...Ich meine hast dich bisher nicht gefragt, warum sich der Hausherr uns nicht zeigt?" Antwortete Integra. Shion sah sie bekümmert an. "Keine Sorge, der Hausherr ist hier und war es auch schon die ganze Zeit." Entgegnete Shion. "Aber warum hat er sich dann nicht gezeigt? Hat er mit dir gesprochen?" Wollte Integra wissen. "Oh, das hätte er sicherlich getan, wenn er doch in der Lage dazu gewesen wäre." antwortete Shion spöttisch. "Was meinst du damit?" Fragte Integra misstrauisch. "Nun kurz bevor wir hier aufgetaucht sind, hat eine Horde Ghouls den alten Mann beim Abendessen überrascht und ihn kurzerhand umgebracht. Das erklärt den gedeckten Tisch, den wir vorfanden. Da es hier weiter nichts zu holen gab sind sie wieder abgezogen...die Leiche des Mannes liegt im oberen Stockwerk, sieht nicht besonders schön aus. Ich fand ihm gestern während meines Streifzuges." Erklärte Shion. "Das ist ja grauenhaft!" Entgegnete Integra angeekelt. "Aber das ist in erster Linie nicht der Grund warum ich so schnell wie möglich von hier weg will..." Sagte Shion. "Und welchen Grund hast du dann?" Fragte Integra. "Naja, als ich gestern Nacht das Schloß erkundete, stieß ich auf eine riesige Metallpforte inmitten der Katakomben des Schlosses. Sie ließ sich nicht öffnen, denn sie war mit vielen alten Schutzsigeln verschlossen worden. Jedoch konnte ich hinter der Pforte deutlich die Präsenz einer uralten bösen Kraft spüren, die nur darauf zu warten schien endlich befreit zu werden...was auch immer da unten lauert, es darf nicht freigelassen werden, denn es ist unkontrollierbar bösartig..." Endete Shion. "Das war es also, was ich die ganze Zeit gespürt habe, während wir uns dem Schloß genährt haben." Sagte Integra. "Ja ich habe es auch gespürt. Es war als wenn sich eine eisige Klaue um mein Herz legen würde..." Entgegnete Shion. Es herrschte einige Minuten lang Stille, dann brach Integra diese. " Walter hatte mir einmal erzählt, das Iscariot in einem alten Schloß eine unsagbar böse Kreatur gefangen hielt, da sie diese Bestie nicht kontrollieren konnten. Dieses Monster sollte angeblich in der Lage sein die Apokalypse herauf zu beschwören und die Menschheit zu vernichten. Der einzige Antrieb dieser Bestie war es, zu töten. Sie nährt sich von den Ängsten Qualen der Menschen. Außerdem heißt es, das sie so voller Zerstörungswut sei, das Luzifer dieses Wesen aus der Hölle verbannte und es auf der Erde irgendwo hinter 7 Siegeln einschloß. Den alten Schriften war zu lesen, das sie unsterblich sei und für ewig existieren sollte. Wie genau dieser Dämon heißt, oder wie er aussieht, weiß keiner. Denn sollte es jemals freikommen, wird das sicherlich das Letzte sein das man sehen wird..." Beendete Integra ihre Erzählung. Shions Blick verfinsterte sich. "Ich kann dir sagen, wie diese Bestie , diese Urkraft des Bösen heißt...schon seit Tausenden von Jahren wird sie als oberster Gott verehrt. Nicht etwa von den Menschen, sondern von uns, ...den Werwölfen. Dieses Wesen ist die Ausgeburt der Hölle. Es ist die apokaliptische Bestie in Gestalt eines Wolfes mit 3 Schwänzen...Fenris, Gottheit der Werwölfe und Wächter der Unterwelt." Nun standen sie der Urkraft des Chaos gegenüber, ohne zu wissen, das die Siegel mit jeder Minute ihrer Anwesenheit geschwächt wurden. Schon bald würden sie sich für den Kampf gegen das ultimative Böse rüsten müssen...



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