Vorbei?
Okay, schon wieder eine halbe Ewigkeit, aber die Stelle war einfach schwer, gomen *verbeug* aber ich habs geschafft XD also, viel spaß beim lesen, auch wenns noch viel grauenvoller is alles des hingerotzte kapi davor...
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Er hatte Ruiza hinauf getragen, die Suite mit einigen Schwierigkeiten aufgeschlossen und den Gitaristen in sein Bett gelegt. Behutsam deckte er ihn zu, holte ein Glas Wasser und Aspirin aus der Küche um es auf seinen Nachtisch zu stellen. Vorsichtig strich er dem Kleineren ein paar Strähnen aus der Stirn, betrachtete ihn, wie er so da lag. Schließlich setzte er sich in den Sessel in einem Eck des Zimmers, lehnte den Kopf leicht zurück, lies Ruiza jedoch nicht aus den Augen. Irgendwann bemerkte Asagi Rena der in der Tür stand und sie beide ansah. Lautlos stand er auf, warf einen letzten Blick auf Ruiza und verlies den Raum. Rena ging mit ihm in die Küche, setzte sich auf einen Hocker, deutete auf den Platz sich gegenüber. "Hinsetzten", befahl er. Asagi befolgte die Anweisung. "Was ist passiert", wollte Rena wissen. Asagi schluckte und fing an ihm die Geschichte zu erzählen. Wieder überkam ihn ein Würgegefühl, als er an das Bild dachte, dass sich ihm geboten hatte, als die Tür aufgeschwungen war. Auch Rena schien sichtlich betroffen, ehe er gedehnt Luft holte. "Eto~...hör mal Asagi... das ist ohne Frage schlimm, und wir werden uns um Ruiza kümmern müssen, aber ich muss dir was sagen, und ich will, dass du gut, sehr gut zuhörst...". Asagi hob den Kopf, sah seinen Freund an. Rena schien die Worte mit viel Bedacht zu wählen. "Ich bin nicht blind, und ich kenne auch beide sehr gut und sehr lang... ich will lieber erst gar nicht wissen, ob du mehr für ihn empfindest als dieses kurzzeitige Begehren, immerhin hatten wir alle schon verschiedene Beziehungen innerhalb der Band die allein darauf basierten, aber bedenke, A-chan, wenn, und das ist jetzt nur eine Hypothese, wenn du mehr für ihn empfinden solltest, dann solltest du zusehen, dass du das ganz schnell abgestellt kriegst...". Asagi runzelte die Stirn, "du meinst, wenn ich ihn liebe... das habe ich nie gesagt". Rena nickte. "Ich weiß, ich weiß, es ist ja auch nur mal eine Idee....". "Und was wäre dann da dran so falsch?! Ich würde ihn schon nicht zwingen...". Rena lachte. "Das ist mir klar, und von Ruiza wollen wir hier jetzt mal gar nicht reden //bei dem ist das eh so glasklar, dass es jedem auffällt, nur dir scheinbar nicht...//", er wurde wieder ernster, "aber du solltest bedenken, ehe du anfängst, eure... 'Beziehung' zu vertiefen, dass Ruiza nicht so ist wie wir anderen...er ist so n bissi das Nestäkchen unserer Band... unser kleiner Bruder auf den wir ein bisschen aufpassen müssen... man kann ihn viel schneller verletzten.. und er verträgt das dann nicht so gut...", Rena lächelte leicht, "und davon mal abgesehen, dass er so verletzlich ist...hast du dir schon mal Gedanken gemacht, was ist, wenn ihr zusammenkämt und euch dann zoffen würdet? Ich kann's dir sagen, dann müsste einer die Band verlassen, dann wäre es aus mit D...". "Wie kommst du überhaupt darauf, dass wir eine Beziehung hätten?", meinte Asagi schließlich, musste sich aber eingestehen das der Bassist mal wieder vollkommen recht hatte mit allem was er sagte. Rena brach in Gelächter aus. "Na hör mal, du willst doch nicht etwa behaupten, dass du nicht mit ihm fickst, oder?!". Asagi musste grinsen. "Is ja gut, aber ich habe auch schon mit dir gepoppt, also...". Rena winkte ab. "Ich will dir ja auch gar nicht reinreden, vögel ihn meinetwegen bewusstlos, aber denk dran, dass du Ruiza ganz ganz leicht verletzen kannst...", er lächelte, "du solltest das Spiel einfach nicht zu weit treiben... uns beiden war klar, dass das nichts mit Liebe oder so zu tun hatte". Asagi nickte, zuckte mit den Schultern. "Okay".
Eine Woche war vergangen. Ruiza hatte viel geschlafen, war von einem Alptraum in den nächsten gewandelt, hatte dann einfach wieder versucht sich dem alten Tagesablauf anzupassen. Man konnte nicht sagen, daß er versucht hatte, das Erlebte zu verarbeiten, vielmehr hatte er es einfach aus seinen Erinnerungen gelöscht, als wäre es nie wirklich passiert, als hätte er niemals die U- Bahnstation verpaßt und sei dann in so etwas hineingeraten. Auch die Anderen verhielten sich wie bisher, scherzten, plapperten, schmollten, kicherten, lachten, ärgerten, das übliche Gezänk in einer Band eben. Langsam aber sicher hatte sich Ruiza wieder eingefunden, saß jetzt, zusammen mit den anderen im Wohnzimmer, vor dem Fernseher, mußte unweigerlich auch grinsen, als Rena den Typ aus der Schnulze nachäffte, Hiroki, der auf dem Bauch vor dem Fernseher lag, mit traurigem Blick ansah und leise zu ihm meinte: "Es tut mir leid, Claire...aber.. ich habe dich betrogen... mit Yvonne...". Hiroki prustete los, verschlucke sich an seinen Chips, japste vergebens nach Luft. Auch Rena begann zu Kichern, als Asagi mit hochgezogenen Augenbrauen ins Wohnzimmer kam. Hide huschte an dem Vocal vorbei und brachte ihnen das Eis, weshalb die beiden überhaupt abends noch los gesputet waren. Augenblicklich verstummte Rena, setzte sich, da er kichernder Weise umgekippt war, wieder auf, lehnte sich mit dem Rücken ans Sofa und streckte bettelnd die Hände nach seinem Eis aus. Hiroki hingegen, den Mund immer noch voller Chips, winkte ab, während er sich lachend auf dem Boden wand. Hide schüttelte grinsend den Kopf, lies sich in den Sessel fallen und wandte den Kopf zu Mattscheibe. Asagi blieb so also nur der zweite Platz auf dem Sofa, auf den er sich dann setzte und Ruiza grinsend sein Eis hinhielt. Der Gitarist wollte danach fassen, als Asagi es wegzog. "Na?", er grinste ihn frech an, hatte sich leicht zu ihm gebeugt "was sagt man?". Ruiza blinzelte, lächelte etwas unsicher, "Onegai?". Asagi lachte und wuschelte ihm durch die Haare und gab ihm sein Eis, lehnte sich wieder zurück und wandte sich dem Film zu. Ruiza versuchte den Stich dem es ihm unweigerlich versetzt hatte, zu ignorieren. Früher hätte ihn der Vocal vielleicht in die Arme gezogen, ihn geküßt oder irgendwas getan, doch jetzt war es nur wieder die typische Gestik, die eigentlich alle Bandmitglieder ihm gegenüber hatten, etwas brüderliches, wie gute Freunde eben. Nichts mehr zu spüren von der mal näheren Beziehung, jetzt war er nur wieder das Küken der Band, das Uke, das Ding was man veralbern konnte. Er konzentrierte sich lieber wieder auf sein Eis, betrachtete den Fernseher, zwang sich dazu, dem Film zu folgen.
Eine gute Stunde später sah der Wohnzimmertisch genauso chaotisch wie immer aus, war überhäuft mit Müll, wie zum Beispiel Eisbecher, Dosen oder Kippenschachteln, alles natürlich leer, überschattet von Hirokis Chipstüten. Dieser lag zusammen mit Rena direkt vor dem Fernseher um sich darüber zu amüsieren wie lustig die Gesichter doch von so nah aussehen würden. Hide hatte mal wieder zu einem seiner Billig-Romane gegriffen und schaute ungeduldig auf sein Handy - Yusuke hatte versprochen sich zu melden - während Ruiza abwechselnd vom Fenrseher zu Asagi und wieder zurück sah. Der Vocal blickte desinteressiert zum Glotzophon und exte den Rest des alkoholischen Inhalts seines Glases. Ruiza blinzelte. Er war sich ziemlich sicher, daß es Asagi gewesen war, der Nachts meistens bei seinen endlosen Alpträumen neben seinem Bett gesessen war. Doch jetzt verhielt er sich eben wie sich der Vocal einer Band eben seinem Gitaristen gegenüber verhält, normal. Gelegentlich das übliche herausfordernde Grinsen, zweideutige Bemerkungen, wie es eben schon immer gewesen war. Ruizas Blick wanderte zu Asagis Händen. Genauso bleich, genauso schlank, genauso schön wie eh und je. Schnell verscheuchte er die Gedanken daran, wie sich diese Hände angefühlt hatten. Immer noch ruhte sein Blick auf Asagi. Er vermißte ihn, vermißte seine Berührungen, seine Wärme, vermißte seine Art ihn in den Arm zu nehmen. Traurig hob er die Augen zu Asagis Gesicht. Er hatte sich die Haare mit einem Gummi zurück gebunden, was jedoch nicht wirklich half, einige Strähnen waren zu kurz, hatten sich herausgewunden, rahmten wieder sein Gesicht. Die geschwungenen Lippen waren zu dem Hauch eines Lächelns verzogen, was vermutlich von Renas und Hirokis Albereien herrührte. Diese Lippen... schnell senkte Ruiza die Augen. Das war's also jetzt gewesen?! Jetzt war also das Interesse des Vocals an ihm versiegt?! Jetzt schon...? Leicht schmerzlich verzog er die Lippen. Ja, eigentlich hatte er gewußt, daß es so kommen würde, und ja, es war nur eine Frage der Zeit gewesen, er hatte es ja verdammt noch mal von Anfang an geahnt, aber es war noch viel bitterer, als er gedacht hatte. So sehr er versucht hatte, sich einzureden, daß er Asagi nicht liebte, es war ihm mißlungen, und er hätte sich noch so oft sagen können, das es blitzartig vorbei sein würde, und zwar bald, und doch... in jedem Fall wäre es zu schnell gegangen, in jedem Falle hätte es ihn verletzt, sehr verletzt, hätte er sich gefragt, wieso es so hatte kommen müssen, warum er sich überhaupt darauf eingelassen hätte, ob er jemals aufhören würde zu fallen. Er merkte wie es anfing in seinem Brustkorb zu ziehen, wie seine Augen brannten, erhob sich, flüchtete mehr oder weniger in sein Zimmer. Lautlos schloß er die Tür hinter sich, sank dann kraftlos an hier herunter, erstickte sein Schluchzen im Ärmel seines Pullis. Oh Gott, wieso? Tränen begannen den Stoff zu tränken, alles um ihn herum schien dunkel, farblos, wertlos, unwichtig. Er biß sich auf die Lippe, legte den Kopf in den Nacken, schloß langsam die Augen, versuchte zwanghaft sich zu beruhigen. Richtete sich schließlich schwankend auf, verkroch sich in seinem Bett, rollte sich zusammen, weinte sich in den Schlaf, wollte am liebsten nie mehr aufwachen.