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A Kaleidoscope of Angels

Gemeinschafts-FF mit Tanja-chan// Chap 17 on!
von

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Bad dreams are made of these..

****Yami****
 

Mit unterdrückter Wut nehme ich die Tür und will sie schon zuschlagen, als mir im letzten Moment einfällt, dass Yugi ja oben schläft. Verdammt ich Idiot, beinahe hätte ich ihn aus seinem so wichtigen Schlaf gerissen. Ich schließe sie also behutsamer und wende mich dann Richtung Treppe. Mit langsamen Schritten, bei denen ich versuche, der alten Holztreppe so wenige Geräusche wie möglich zu entlocken, gehe ich in das obere Stockwerk. Dieses Arschloch! Was will er nur? Und was zum Donner sollen diese kryptischen Bemerkungen? Wenn er oder einer dieser Schmierfinken Yugi auch nur anrühren, dann.........

Der Gedanke wird durch Yugis Anblick abgedrängt. Er hat sich zusammengerollt, die Decke mit einer Hand schützend über sich gezogen, die Andere liegt krampfend auf seiner Brust, zerknautscht dort sein T-Shirt. Mit 2 Schritten habe ich das Zimmer durchquert. Angespannt stehe ich vor dem Bett und betrachte Yugi genauer. Kalter Schweiß glänzt auf seiner Stirn und er zittert unkontrolliert. Ohne auch nur wirklich darüber nachzudenken, was ich da eigentlich mache, schlüpfe ich in das Bett und ziehe in aus seiner Lage nahe an mich heran. Ich hoffe, dass ihm vielleicht die Nähe hilft, dass er sich wieder beruhigt. Seine Hand krampft sich in mein T-Shirt und er murmelt unverständliches Zeug.

„Ruhig, Yugi. Es ist doch alles in Ordnung, ich bin doch da.“ Ich ziehe ihn noch enger an mich und lege meinen Kopf auf seinen Scheitel ab. Ich spüre sein Zittern, als wäre es mein eigenes. Ich weiß nicht, ob es davon kommt, dass ihm kalt ist, oder ob es die pure Angst ist, die durch einen scheinbaren Alptraum ausgelöst wird. Im Grunde ist es egal, es muss aufhören. Sanft berühren meine Lippen seine Stirn. „Yugi, dir kann nichts passieren, ich passe auf dich auf, komme was wolle.“

„Ist das dein Ernst, Yami?“, dringt eine heisere Stimme an mein Ohr. In meiner Trance habe ich gar nicht bemerkt, wie Yugi aufgewacht ist. „Natürlich Aibou, ich schwöre es dir. Dir passiert nichts mehr solange ich bei dir bin. Das eine Mal hat gereicht.....wegen mir.....“ Noch bevor ich meinen Satz zuende führen kann, habe ich Yugis weichen Finger auf meinen Lippen. „Nicht, Yami! Mach dir keine Vorwürfe. Das habe ich dir doch schon gesagt, du trägst keine Schuld daran. Aber weißt du was, ich wiederhole mich echt ungern!“ Verschmitzt blinzelt er zu mir hoch. Die Bemerkung ist nicht böse gemeint, einfach nur eine Feststellung der Tatsachen. Auch ich muss grinsen. „Ich werde es mir merken, oh mein Gebieter! Fürs erste bitte ich um euer Verzeihen?“ Schelmisch lächele ich ihn an. „Dir sei vergeben.“ Er gähnt herzhaft. „Sag Yugi, von was hast du geträumt? Was hat dir solche Angst bereitet?“ Sorgenvoll blicke ich ihm in die Augen. „Ein ander Mal, Yami. Im Moment kann ich es nicht in Worte fassen, ich glaube nicht einmal, dass ich mir alles in Erinnerung rufen kann, es ist zu verschwommen, zu verworren. Es tut mir leid.“ Geknickt wendet er den Blick nun vollends von mir ab und starrt auf das Fenster. Nachdenklich blicke ich in die entgegengesetzte Richtung, fixiere erneut die Türe. Was soll ich nun darauf sagen? Na das naheliegendste, du Hohlkopf, schalte ich mich selbst. „Yugi, das ist schon ok. Es war auch eine recht persönliche Frage.“ „Das ist es nicht. Wenn sie mir zu weit gegangen wäre, hätte ich dir das schon klar gemacht, ich bin nicht wehrlos, klar?“ Ich spüre, wie er mich sanft in die Rippen knufft. „Nein, ich kann meine Ängste einfach nicht in Worte fassen. Das ist es und das macht mir sogar noch mehr Angst.“ Schaudernd presst er sich noch enger an mich. Er braucht Schutz, na den kann er haben. Ich streife mit meinen Lippen abermals seine Stirn. „Zusammen schaffen wir das schon, Ängste sind bekämpfbar glaube mir. Nichts braucht dir Angst zu machen.“ „Ich weiß“, seufzt er.

„Schlaf wieder ein, Yugi. Es war wahrscheinlich alles ein wenig anstrengend heute“, murmele ich ihm zu. Er nickt noch kurz und ist kurz darauf schon wieder im Reich seiner Träume. Auch mich überfällt nun die Müdigkeit und mir fällt ein, dass ich ja schon seit um 5 auf den Beinen bin. Die Schlaflosigkeit der letzten Tage wollte nicht abflauen und die Aufregung vor dem heutigen Tage kam dazu. Ich kann mein Gähnen nicht verhindern und bete jetzt meinen Kopf auf Yugis. Erschöpft schließe ich die Augen.
 

„Dass du es mir ja nicht versaust, Yami. Du weißt was davon abhängt.“ „Hilfe, jetzt krieg dich ein, du spielst dich ja gerade so auf, als wolle ein Kind unbedingt ein bestimmtes Spielzeug haben!“ Entnervt stoße ich den Rauch meiner Zigarette aus. Thunder mit seinem überkantitelten Verhalten, zum Abgewöhnen. „Exakt, bloß dass das Spielzeug, 50 Millionen wert ist.“ Gelangweilt sehe ich ihn an. „Jetzt? Soll ich Angst bekommen? Thunder ich hab schon öfter so große Dinger geleitet, da ist kein Problem dabei, check es endlich!“ Heftig stehe ich von meinem Stuhl auf und wende mich ab. „Versau es einfach nicht.“ Sein Ruf hallt im ganzen Raum wieder. Ich lasse mich nicht mal zu einer Bemerkung herunter. Ich gehe schnurstracks zu meinem schwarzem Mercedes SLX und setze mich. Wie dieser Mann mich ankotzt. Immer meint er, er müsse meinen Beschützer spielen, meinen Mentor. Dabei merkt dieser Arsch nicht, dass ich schon längst dem Ganzen entwachsen bin.

„Was bist du denn so gereizt, Yami?“ Lässig lässt sich Hiro auf den Beifahrersitz nieder. „Thunder“, gebe ich nur zurück und Hiro versteht. „Wen hast du bestimmt?“, frage ich desinteressiert. „Ach Kobayashi und Takeru. Alle anderen kannst du doch in die Tonne treten, ich weiß gar nicht warum Thunder die anderen behält?“ „Taktik“, entgegne ich kryptisch. Ich kenne Thunders Beweggründe, ich kenne alles von diesem Mann, aber ich werde dieses Wissen garantiert nicht mit Hiro teilen, egal wie nah wir uns stehen.

Der Motor heult auf und ich rausche aus der Halle. Der Fahrtwind rauscht durch das geöffnete Fenster und ich lehne meinen Ellenbogen gegen die Verkleidung. Mit den Gedanken bin ich nicht ganz bei der Sache, aber Autofahren geht auch ohne Konzentration. Hiro scheint dies allerdings nervös zu machen. „Mensch, Yami, pappt dein Fuß mal wieder auf dem Gaspedal fest?“ „Wieso? Sind doch bloß 120.“ Verdutzt blicke ich ihn an. „Schön, da hinten kommt aber eine Kurve, wie du wohl weißt.“ Hoppla die scheine ich wohl vergessen zu haben. Ich trete ins Bremspedal und nehme mit quietschenden Reifen die zugegeben etwas scharfe Kurve. „Ich seh es kommen, irgendwann knutsche ich mit dir noch einen Pfeiler oder Baum.“ Hiros Atem hat sich beschleunigt. „Ach was. Das Baby hier kann doch fast alles.“ Sanft tätschele ich das Armaturenbrett. „Aber nicht fliegen“, kommt die knappe Bemerkung.

Mit einem Ruck kommt der Wagen vor dem Gebäudekomplex in dem der Deal ablaufen soll, stehen. Die Wachen lassen uns zögernd passieren und ich umfasse den Griff des Metallkoffers noch etwas fester. Der lange Ledermantel streift sachte den Boden. Die schwarzen Boots hallen auf dem glatten Linoleumboden wieder und schweigend gehen Hiro und ich nebeneinander her. Takeru und Kobayashi folgen ein paar Schritte hinter uns. Lässig nickend schreiten wir an den regelmäßig postierten Schränken vorbei. Mein Gott, ich frage mich immer ob Drogenbosse, diese Schränke serienmäßig bekommen. Rent – a – Schrank, oder wie?

Ich stoße mit einem kraftvollen Ruck die Doppeltüre auf und betrete den riesigen Raum. Die Ausstattung ist mehr der Renaissance nachempfunden, das Einzige, was mir dazu einfällt ist: protzig. Aber die Ausstattung ist nichts gegen den Typen, der da hinter dem Schreibtisch sitzt. Suruyu-sama wie ihn die Bandenmitglieder nennen, Arschgesicht wie ich ihn nenne. Dieser Lackaffe, von einem unterbemittelten Idioten. Ich frage mich was er ohne seine rechte Hand wäre, ein unbedeutender Hauch von Nichts wahrscheinlich. Aber Kakeru wollte noch nie an den Platz seines Bosses, er liebt es im Hintergrund die Fäden in der Hand zu halten.

„Guten Tag, Suruyu-sama“, grüße ich ihn und deute einen Diener an. „Na wenn das nicht Yami ist. Ich spare mir die Floskeln wenn’s dir recht ist“, antwortet er brüsk. Seine schleimige Stimme ist wie immer eine Qual für meine armen Ohren. „Oh aber sicher.“ Ich trete näher an den Tisch und lege den Metallkoffer äußerst geräuschvoll darauf ab. Mit einer gierigen Geste zieht er ihn zu sich und öffnet ihn sachte. Ihn im liegen fein säuberlich gezählte Hundertdollar – Noten. „25 Millionen“, erläutere ich kurz. Fahrig zeige ich nach hinten zu Kobayashi. „Im anderen sind die restlichen 25 Millionen.“ Schmierig lächelnd zieht er ein Geldbündel hervor und besieht es sich genau.

Ich zucke überrascht zurück, als er schreiend hochfährt. „Betrüger!“ Verständnislos blicke ich ihn. Was? Das ist doch wohl nicht sein Ernst?

Kakeru schießt sofort neben seinen Boss und fixiert ebenfalls die Scheine. Abgehackt nickt er den Aufpassern an der Tür zu. Die ziehen ohne zu fragen ihre Waffen und feuern ohne zu fragen. Reflexartig drehe ich mich aus der Flugbahn weg und lande auf dem Boden. Ich hasse sie zwar, aber im Moment bin ich froh um die Waffe in meinem Bund. Ich ziehe sie und schieße ungerührt zurück. „Rückzug, Leute“, schreie ich über das Getöse hinweg und erhebe mich, die Angreifer im Auge. Ein stechender Schmerz in meinem Oberarm lässt mich zurückfahren.
 

Dort steht Kakeru und zielt mit seiner Baretta auf mich. Ich starre genauso unbewegt zurück. Aus seinen sprechen Bände: Wer zuerst schießt gewinnt. Ohne groß zu überlegen ziele ich und wie gelöst von der Welt ziehe ich den Abzug durch. Mein Denken verselbständigt sich, mein Überlebensinstinkt übernimmt das Denken.

Die Kugel trifft ihn genau ins Herz. Sein Blick wird leer und sein Mund ist leicht erstaunt geöffnet. Er klappt in sich zusammen und bleibt auf dem Boden liegen.

Betäubt starre ich auf seine leblose Gestalt. „Spinnst du, Yami, komm schon, wir MÜSSEN HIER RAUS!“ Hiro packt mich grob am Arm und zieht mich mit.

Das nächste an das ich mich erinnere ist, wie ich vor Thunder stehe und er mich beglückwünscht. Beglückwünschen?

„Yami du hast deine Feuerprobe mit Bravour bestanden! Jetzt bist du bereit dafür, die Nummer 2 zu werden „Cold“!“ Feuerprobe? Bravour?

„Aber hallo, Boss. Er hat einfach gezielt und ihn getötet. Wie aus dem Bilderbuch. Kalt eben“ Juchzend schlug Hiro mir auf die Schulter. Kurz aufschreiend halte ich mir die Schulter. „Pass doch auf, Mann!“ „Sorry!“ „Wie meinst du das Feuerprobe?“ Endlich beginnt mein Hirn zu denken. „Mein Gott, du meinst die Blüten waren Absicht?“ Grinsend sieht Thunder mich an. „Natürlich, ich musste wissen ob du auch heikle Situationen meistern kannst und siehe da du bringst gleich den wichtigsten Mann der Organisation um. Du überrascht mich, ich dachte du verabscheust das Töten. Wegen der Drogen, sie unbesorgt, die sind trotzdem in unserem Besitz, man sollte sich immer doppelt versichern.“ „Du spinnst doch, du verdammtes Arschloch. Was fällt dir ein? Ich bin doch nicht dein verdammter Diener, der genau tut was du willst“, fahre ich ihn an. In meinem Kopf hämmert das Bild von Kakeru, wie er besinnungslos zu Boden sinkt, dieser leere Ausdruck in den Augen. Oh mein Gott was habe ich nur getan? Wie konnte ich nur?

Abrupt wende ich mich ab und verlasse den Raum. Ich ignoriere das Rufen nach mir, ich wollte nur raus, weg von ihnen.
 

Schreiend fahre ich aus dem Schlaf hoch.
 

*******Yugi*******
 

„Yami, alles in Ordnung mit dir?“ Selbst in meinen Ohren hört sich dieser Satz bescheuert an, doch im Moment weiß ich nichts anderes zu sagen, als diesen Standardsatz. Meine Hand liegt auf seiner Schulter und ich spüre das Zittern, das durch seinen Körper fährt und nicht aufhören will. Wie eine Gitarrensaite, die man zupft und die erst nach einer gewissen Zeit das Klingen aufhört, so in etwa vibrierte Yamis gesamter Körper. Ich weiß nicht, warum er zitterte. Ob es der Nachhall seines Alptraumes oder die Kälte in dem Raum war, kann ich nur raten.

Schnell greife ich hinter mich und ziehe die Wolldecke hervor und schlinge sie schnell um seine Schultern.

Er starrt weiterhin einfach starr gerade aus, ist immer noch in seiner Welt gefangen. Die Hilflosigkeit fängt an mich zu übermannen, mir gelingt es einfach nicht in die Realität zurückzubefördern.
 

Doch diese Aufgabe wird mir sofort abgenommen. Plötzlich schrillt laute Musik von meinem Nachtkästchen. Yami und ich fahren zusammen und sehen uns gehetzt nach der Unruhequelle um. Erleichtert bemerke ich, dass es nur mein Radiowecker ist, der mich wie jeden Tag um 8 aus dem Schlaf reißen soll.

Der Radiomoderator plärrt gerade in seiner nervenden Singsangstimme: „Guten Morgen Dominocity, es ist sogar ein ausgesprochen schöner Mittwochmorgen. In wenigen Minuten hören sie die 8-Uhr-Nachrichten! Aber zuerst noch ein kleiner Song……“

Seufzend drehe ich mich wieder zu Yami um. Dieser scheint langsam aus seiner eigenen kleinen Welt aufzutauchen und sieht mich das erste Mal an diesem Morgen an, als ob er mich erst jetzt richtig erkennen würde. Mich würde interessieren, für wen er mich gehalten hat? Oder ob er einfach gar nichts von seiner Umwelt wahrgenommen hatte?

Seine Augen wirken magnetisierend auf mich, als ob ich meine Augen nie wieder von den seinen lösen könnte, seine wunderschönen Amethyste nie wieder aus den Augen lassen könnte.

Im Hintergrund erschallen die ersten Töne des angekündigten Liedes, sogar eines meiner Lieblingslieder, „Fix you“ von Coldplay.

Uns immer noch in die Augen blickend lauschen wir gebannt Chris Martins Stimme.
 

When you try your best but you don't succeed

When you get what you want but not what you need

When you feel so tired but you can't sleep

Stuck in reverse
 

And the tears come streaming down your face

When you lose something you can't replace

When you love someone but it goes to waste

Could it be worse?
 

Lights will guide you home

And ignite your bones

And I will try to fix you
 

And high up above or down below

When you're too in love to let it go

But if you never try you'll never know

Just what you're worth
 

Lights will guide you home

And ignite your bones

And I will try to fix you
 

Tears stream down your face

when you lose something you cannot replace

Tears stream down your face

And I
 

Tears stream down your face

I promise you I will learn from my mistakes

Tears stream down your face

And I
 

Lights will guide you home

And ignite your bones

And I will try to fix you
 

Wie passend und doch gerade zu unpassend das Lied doch im Moment gerade ist. Aber das Gefühl, dass der Song vermittelt trifft zu Hundertprozent zu. Ich will nichts anderes, als ihm den Schmerz zu nehmen. Der Schmerz, der zu deutlich in diese violettfarbenen Tiefen geschrieben steht. Der Schmerz, der ihn droht zu verschlingen.

Sanft lege ich meine Hand wieder auf seine Schulter und drücke leicht zu. „Yami, ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“

„Es….es geht …schon“, antwortet er mir zögerlich und heißer. Halleluja, das Sprechen hat er doch nicht verlernt.

Geschockt halte ich kurz in meinen Gedanken inne. Woher kam dieser Sarkasmus, diese Gemeinheit, die definitiv unpassend ist? Ich weiß nicht, was Yami in seiner Vergangenheit durchgemacht, wie kann ich mir anmaßen, da ihm einen Vorwurf zu machen, wenn ihn seine Vergangenheit einmal einholt und er mich nicht sofort wahrnimmt?

Ich habe mich wirklich seit Opas Tod gewaltig verändert?

„Wirklich Yami? Du siehst wirklich extrem blaß aus?“

Yugi, jetzt reichts, schalte ich mich innerlich. Du hast jetzt innerhalb von 10 Minuten, die so ziemlich dämlichsten Sätze raus gebracht, die einen nur in dieser Situation einfallen können.

„Wirklich Yugi, das war nur ein Traum“, setzt er mit beschwichtigender Stimme an. Die Frage bleibt nur, wen er denn eigentlich beschwichtigen will, mich oder sich selbst?

Ich sehe, wie er mich sich selber hadert, wie er versucht sich unter Kontrolle zu bekommen. Ich kenne das, das Bedürfnis seine Mitmenschen nichts von seiner seelischen Situation zu zeigen, nach außen hin immer gefasst zu wirken. Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Das Einzige, was man da will, ist für kurze Zeit allein zu sein, um die Kraft zu schöpfen, die man benötigt, um sich seiner Umwelt zu stellen.

„Yami, ich mach uns schnell einen Tee, dann können wir reden, falls du magst.“ Ich erhebe mich kurzerhand und er starrt mit weit aufgerissenen Augen mich erstaunt an.

Die Überraschung über mein Verhalten spricht aus seiner ganzen Haltung. Ach Yami, du bist nicht der einzige, dem es gelingt in anderen zu lesen. „Bin gleich zurück.“

Schnell gehe ich die Treppen hinunter in die Küche. Meine Brust schmerzt leicht, doch ich ignoriere das. Meine Güte, ich bin gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden, wen würde da seien Verletzung nicht wehtun? Stimmt jedem, also was soll das? Wenn ich wegen jedem Wehwehchen gleich immer Alarm schlagen würde, ja dann würden wir ja nie wieder fertig werden, mit der Behandlung.

Ich lasse Wasser in den Wasserkocher laufen und schalte ihn ein. Mit geübten Handgriffen hole ich 2 Tassen aus dem Schrank und greife nach der Dose mit dem Tee, nur um zu merken, dass wir gar keinen mehr haben.

So ein verdammter Mist! Immer wenn man dieses Zeug braucht, dann ist es nie da. So geht es mir auch immer, wenn ich Erkältungen habe, nie ist das Zeug da. Ein entnervter Seufzer entflieht mir. Na dann geh ich halt schnell zum Supermarkt um die Ecke, um das verdammte Zeug zu holen, gebraucht wird es dringend. Außerdem kann ich dann auch gleich Frühstück für uns mitbringen.

Schnell greife ich mir meinen Geldbeutel und meine Schlüssel. Ich trete in den Korridor und werfe meine Jacke über. Gerade als ich zur Haustür hinaus treten will, fällt mir ein, dass Yami ja gar nicht weiß, wo ich bin, wenn er herunter kommt.

„Yami, ich bin gleich wieder da. Bin bloß schnell einkaufen.“, schreie ich durchs Haus und verlasse es endgültig.

Doch ich komme nicht weit die Straße hinunter. Gerade als ich 10 Schritte gegangen bin, ergreift mich einen Hand von hinten und zieht mich ruckartig an den dazugehörigen Körper.

„Na endlich, Kleiner. Dich abzupassen stellt sich als echt schwierig heraus.“ Noch bevor ich etwas antworten kann, geschweige denn mir eine Erwiderung zu überlegen zeiht er mich in die angrenzende Seitengasse und Dunkelheit umfängt mich. Schon wieder!!
 

*******Yami********
 

„….bin gleich wieder da. ..bloß schnell einkaufen!“ NEIN! Verdammt nein, er darf doch noch nicht allein herumspazieren, was denkt er sich eigentlich? Hastig stehe ich auf und eile die Treppen hinunter, sehe aber bloß noch wie die Haustür sich schließt.

Mist mist mist. Und so kann ich auch nicht hinaus. Ich kann ihm nicht nach. Und das alles bloß wegen meiner ver******* Kindheit. Das ist doch zum Ausrasten.

Ich könnte im Moment alles kurz und klein schlagen, teils aus Frustration, teils aber auch aus unterdrückter Wut, unterdrückter Wut auf meine Eltern, die mich allein ließen, auf Thunder, der mich einfach in dieses Milieu hineingebracht hat, Wut auf das Schicksal, warum es mir einen Menschen zeigt, den ich nie haben kann. Was will Yugi auch mit mir? Meine Vergangenheit klebt an mir, ich werde sie nicht los. Einmal Gang, immer Gang. Das ist das Motto in dieser Szene. Wie wahr es doch ist, selbst wenn man es noch so sehr versucht loszukommen, es will einfach nicht gelingen. Immer wieder kommen Situationen, bei denen du erinnert wirst, WOHIN DU gehörst. Wie die Sache mit Yugi.

Thunder hätte ihn nie anschießen könne, wäre ich nicht gewesen.

Zum Haare ausraufen. Dabei bedeutet mir doch das normale Leben bedeutend mehr, als es mein früheres Leben getan hat. Geld, teuere Klamotten, rauschende Feste, Weiber soweit das Auge reicht, sind zwar schön und gut aber es erfüllt einen nicht.

Das ist mir jetzt endgültig klar geworden. Normaler Alltag, eine Beziehung, in der man Liebe empfängt und geben kann, sind viel wichtiger.

Warum soll mir das dann verwehrt bleiben?

GENAU weil ich ne s**** Jugend hatte.

Wie unfair die Welt doch ist.
 

Langsam gehe ich wieder in Yugis Zimmer und ziehe mich eilig an.

Ich geh ihm doch nach, für den Fall der Fälle. Man kann doch nie wissen und wenn ihm was passiert, während ich nicht da bin……..nicht auszudenken.

Eilig spurte ich die Treppen wieder hinunter. Da klingelt die Türe. Klingeln? Wer sollte um….halb neun denn schon klingeln? Yugi hat doch seinen Schlüssel mit….Kurz versichere ich mich…ja hat er.

Wer ist das dann also?

Vielleicht ja doch Yugi und er hat keine Hände frei um die Türe aufzusperren.

Ich gehe seufzend an die Türe.

Und falle beinahe in Ohnmacht vor Schock!
 

„Mein Gott Yami, du hast dich wieder nicht versichert, wer vor deiner Türe steht! Ich hab wirklich geschlampt bei deiner Ausbildung.“ Thunders tiefe Stimme trieft vor Sarkasmus. Doch mich interessiert mehr, wer sich da in seinen Armen befindet. Diabolisch lächelnd folgt er meinem Blick.

„Schau doch nur, wer da den Weg in meine Arme gefunden hat.“

Ein unterdrückter Ausruf entfährt mir. In seinen Armen liegt Yugi, bewusstlos.

„Sag Yami, was hast du denn heute vor? Willst du nicht mich und Yugi begleiten?“

Zornfunkelnd blicke ich ihn an. Dieses A*****gesicht!

Was hat der denn jetzt schon wieder vor? Geschlagen blicke ich noch kurz zurück ob noch ein Licht brennt und trete dann vor die Haustür und verschließe sie.

„Guter Junge, ich wusste doch, wenn man dir die passenden Anreize bietet dann machst du, was man dir befiehlt!“

Ich erwidere nichts darauf. Was denn auch?

Stumm folge ich ihm.
 


 

Songtext: Coldplay - Fix You
 

A/N: Das Neue chap hat jetzt wieder etwas länger gedauert, dafür wollen wir uns wirklich wirklich entschuldigen*kopf senk* Wir hoffen das Chap entschädigt für die Wartezeit. Und wir haben uns was überlegt. Wie oft hat man Storys wo man auch Ideen hat wies weitergeht? Also wir haben viele*ggg* Und da haben wir uns gedacht dass IHR uns Ideen präsentieren könnt, wie es weitergehen soll und wir verarbeiten sie dann. Freuen uns rießig auf eure Ideen.

Bis zun nächsten Mal.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-03-07T21:53:29+00:00 07.03.2008 22:53
das kann es nicht geben.
jetzt hat er yugi und yami in seiner hand.
was er bloss von im will?
hoffendlich passiert den beiden nichts.
freu mich wenns weiter geht.
Von:  Koala
2008-01-12T23:22:32+00:00 13.01.2008 00:22
wie gesagt:
ICH-HASSE-THUNDER!!!!!!!
ARGH!!!
*rasend werd*
*dürchdreh*
Stiiiii~~rb!!!!!
*auf Thunder eindresch*
WAHAHAH!!!

*hüstel*
ein sehr gelungenes Kap^^ und den traum von Yami fand ich klasse ^^
man bekahm einen guten einblick in seine vergangenheit^^

lg Buki Akuma
Von:  lanhua-yu
2008-01-12T13:42:52+00:00 12.01.2008 14:42
erste^^
tolles kapi
Schreibst schnell weiter??


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