Zum Inhalt der Seite

A Kaleidoscope of Angels

Gemeinschafts-FF mit Tanja-chan// Chap 17 on!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

*Loneliness knows me by Name*

TITLE: ~A Kaleidoscope of Angels~
 

*Loneliness knows me by Name*
 

Yugis Pov.:
 

Ein Jahr ist es schon her! Ein Jahr und alles schien so weiter zu laufen, wie zuvor. Das Leben wurde weitergeführt, als wäre nie was geschehen, als wäre ihr Leben nie - für einen kurzen Moment - gestoppt worden. Die Hektik war an einem Tag - nur an einem Tag - mal gestoppt worden, doch nun Monate später, schien sich niemand mehr daran zu erinnern. Immer die gleichen monotonen Aufgaben stellten sich einem in den Weg, immer dieselben engstirnigen Leute und die geistlosen Gespräche.

Sie sagten solche Floskeln, die man immer an solchen Tagen sagte: "Wenn du Hilfe brauchst, ich bin immer für dich da! ~ Ruf mich nur an!" oder der beliebteste Satz: "Es wird alles wieder gut!"

Ha! Diese Menschen wussten gar nichts. Wo waren sie denn, wenn man sie brauchte? Nirgendwo. Auch für mich waren sie nicht da - aber daran hatte ich mich ja schon längst gewöhnt.

Tja, und da waren noch meine Freunde. Sie glaubten, indem sie das Thema totschwiegen - Wow, ich hab das Wort benutzt, was sonst so unmerklich über meine Lippen gekommen war - sie glaubten, sie würden mir so helfen können.

Indem sie schnell das Thema wechselten, wenn irgendein ein dummer neugieriger Schüler, den ich nicht mal richtig kannte, meinen Großvater erwähnte und die Frage stellte, warum der Spielladen noch immer geschlossen war.

An sich schmerzte es noch immer, schmerzte, wenn ich nur die Erinnerungen aus den dunkelsten Fächern meines Gehirns hervorholte.

Aber es war nun mal Realität. Mein Großvater war gestorben und mich allein zurückgelassen. Ich bin gerade mal 18 Jahre alt, zwar volljährig, wnen man das so sah, aber in solch einem Alter brauchte man trotzdem noch jemanden, der zu hause auf einen wartete.

Zumindest war das bei mir so - aber ich hing sowieso ziemlich hinterher, was meine Entwicklung anbetraf.

Nun starre ich auf den schön verzierten Grabstein, der mir so viel gab, nur er brachte dich nicht mehr zurück. Niemals würde ich dich hinter deiner heiß geliebten Theke sehen, wie du Duel Monsters Karten verkaufst. Es würde nicht mehr dasselbe sein, in den Laden zu treten, ohne dich dabei zu beobachten, wie du kleinen Kindern die Spielregeln erklärtest.
 

Ich atme den frischen Duft von Rosen ein, einen kleinen Strauss hielt ich in meinen gespreizten Fingern unter die Nase.

Dann stellte ich sie, wie meine alltägliche Routine bewies, in eine dunkle Friedhofsvase, die mit Wasser halbgefüllt war. Dann trat ich von den Steinplatten zurück und kam wieder auf den Kieselweg vor deinem Grab an.

Es war schon fast abends, an sich hättest du mir verboten, um diese Zeit noch in der Stadt herumzuwandeln. Man wusste ja nie! Ich weiß, ich bin in meiner Erziehung noch weit zurück. Mit 18 hörte man nicht mehr auf seine Erziehungsberechtigten und machte sein eigenes Ding. Doch ich war noch zu naiv und gutgläubig, dass mein Großvater glaubte, ich würde zu jedem Fremden in den Wagen steigen, oder würde vom Hochhaus springen, wenn es mir jemand befehlen würde.

Schwachsinn. Aber nun musste ich an genau diese warnenden Worte denken.

Ach Großvater!

Ohne ihn war es so schwer. Ich wohnte ganz allein im Haus und das schlimme daran war, dass ich nun für meinen eigenen Unterhalt aufkam.

Ja, ich habe mir nach der Schule eine Arbeit gesucht. Irgendwie musste ich ja Geld verdienen. Ich arbeitete in einen Nachtclub.

Ja ich weiß, gerad eich, als naive Persönlichkeit hatte es in den ersten Monaten nicht leicht. Hinter der Theke wurde ich ständig von Betrunkenen angepöbelt. Es war schrecklich - die erste Zeit. Und wäre Großvater noch da gewesen - hätte er mich davon abgehalten. Jeder hätte das - doch niemand wusste von dieser Arbeit. Nicht mal Joey oder Tea.

Und ich habe mich geändert. Aber erst als mir mein Chef klar gemacht hatte, dass ich auch mal mit den Kunden ein Glas Alkohol mittrinken sollte.

Ich habe schon immer Alkohol gehasst. Ich mochte es nicht, wusste wozu dieses Gesöff führen würde. Doch wer sollte mich nun noch aufhalten? Ich musste ja Geld verdienen - dass war meine Devise, wenn ich nach der nächsten Alkoholflasche griff.

Nach und nach wurde ich auch hinter der Theke ernster genommen und die Pöbeleien hörten auf. Ich wurde anerkannt. Ob das nur an dem hochprozentigen Wodka lag, den ich mir stündlich einfloss?

Ich war nach einigen Monaten schon ziemlich abgehärtet. Die anfänglichen, brummenden Kopfschmerzen hatten aufgehört, ich sah nicht mehr alles verschwommen, meine Augenringe wurden nur dunkler. Aber das hatte nichts mit dem Alkohol zu tun. Ich arbeitete nur länger. Fast bis 03:00 Uhr morgens. Ich hatte dann gerade noch drei Stunden Schlaf, bevor ich aufwachen und zur Schule musste.

Meine Leistungen waren auf dem Tiefpunkt gefallen, dnen meistens ließ meine Konzentration nach der ersten Stunde völlig nach. Ich schlief ab und zu mehrmals im Unterricht ein. Früher hätte ich mir das niemals zugetraut. Ich war nie ein Schüler, der die Lehrer reizte und bis zur äußersten Wutgrenze trieb.

Die meisten Stunden verbrachte ich vor der Türe. Ich schlief dann meistens im Stehen ein, während ich wartete dass die Schulglocke mich wieder aufzuwecken versuchte. Wenn meine Freunde wissen wollten, was nur mit mir los sei, antwortete ich nicht und schob es auf meinen Großvater.

Ich weiß nicht mal, ob ich über seinen Tod hinweg war oder nicht oder ob es nur an der Arbeit lag, um die ganzen Rechnungen zu bezahlen. Auf so etwas hatte mich nie jemand im Leben vorbereitet. Ich dachte immer, man hätte noch genug Zeit Großvater zu fragen, wie so was geht.

Aber Zeit war kostbarer, als ich glaubte, denn sie entschwand mir wie Sand in den Fingern.

Ich war in Klasse 12. So würde ich nicht in Klasse 13 kommen - raunte meine Lehrerin ständig in mein Ohr. Und ich war doch immer solch ein guter Schüler gewesen, ich müsste doch langsam über diesen tragischen Tod hinweg sein.
 

Pah! Wenn ich schon so etwas hörte. Keiner wusste etwas von meinem Nebenjob, der mir mehr Spaß machte, als die Schule. Dort gab es Alkohol! Verbotenes....Frauen die auf Tischen tanzten. Das war ein Ereignis, in meinem sonst so traurigen, depressiven Leben. Was sonst gab es noch, was mir Freude bereitete? Die sechsen und fünfen, die unter meinen Klausuren standen, waren da sicherlich nicht mitzurechnen.
 

Ich schaue noch mal auf die leuchtenden Rosen, in letzter Zeit war ich seltener hierher gekommen. Mein Körper verlangte nach Schlaf, doch ich wollte nicht schlafen. Diese Alpträume, die mich plagten. Immer wieder sah ich Großvater auf einen Hochhausdach. Er rief meinen Namen. Ich lief ihm entgegen, doch er stürzte einfach so in den tiefen Abgrund. Ich konnte ihn in keinen meiner Träume retten.
 

Meine Füße gingen den Weg entlang, während ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Dieser Wirrwarr war nicht gut für mich, konnte mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren. Heute Abend sollte ich neue Cocktails mixen.

Ja, dieser Gedanke blieb und ließ meine Einsamkeit zur Vergesslichkeit abtauchen.

Meine Augen folgen den Kieseln auf dem Weg. Was mir plötzlich auffällt - völlig uninteressant - aber die Kiesel lagen wie in einem Durcheinander auf dem feinen, engen Pfad, als ob sie jemand extra durchgewühlt hätte.

Wie in meinem Leben. Alles fing damit an, alles fing mit dem Tod meines Großvaters an.

Seitdem hatte sich mein Leben von Grund auf verändert, und niemand wusste davon. Es interessierte niemanden! So kam es mir zumindest vor.
 

Ich erreichte das Friedhofsgitter. Die schwarzen, hoch stehenden Stäbe, oben verziert mit irgendwelchen biblischen Figuren.

Ich schloss es hinter mir wieder und ging zur Bushaltestelle. Ja, obwohl ich volljährig war, hatte ich noch immer keinen Führerschein. Ich war gerade dabei die Theorie hinter mich zu bringen, als mein Großvater einen akuten Herzinfarkt erlitten hatte. Seitdem habe ich die Fahrschule nie wieder betreten. Ich würde auch nie mehr einen Führerschein machen wollen, wer weiß, was dann noch alles geschehen wird?

Es war Schicksal, keinen zu haben. Zwar war das Busticket teuer, aber wieso arbeitete ich? Somit konnte ich e smir leisten und durch die ganzen Zusatzschichten hatte ich noch etwas Geld übrig, um die Rechnungen zu zahlen. Das Essen blieb meistens auf der Strecke. Ich konnte mir allerdings kostenlos im Nachtclub "Kaleidoscope" - so hieß der Laden, in dem ich arbeitete - das Essen ranschaffen.

Das war ganz praktisch, um ehrlich zu sein. Großvater hatte immer für mich gekocht, ich konnte so was nicht. Ich würde auch niemals kochen, schon aus dem Grund nicht, weil mich Großvater verlassen hatte. Er ist extra gestorben....extra. Er wusste doch, dass er mich zurücklassen würde. Was hat er sich nur dabei gedacht...

Wütend schlage ich mit meinem rechten Fuß gegen den Haltestellenmast.
 

"Hey, das Schild kann auch nichts gegen deine Wut!"

Eine unbekannte Stimme, männlich, hatte mich angesprochen. Doch ich schaute nicht auf. Mir doch egal, was Fremde über mich dachten.

Ich schlug weiter meinen Fuß gegen den Mast, bis er richtig wehtat. Aber ich hörte nicht auf, dachte schon der Fremde wäre weitergegangen. Womöglich hatte er mich als Geistesgestört abgestuft, aber wem interessierte es?

Als mein Fuß so doll schmerzte, dass ich schon die Lippen zusammenpressen musste, um nicht aufzuschreien, hüpfte ich kurz auf einen Bein umher.

"Hab ich es dir nicht gesagt? - Der Mast scheint es dir wohl heimgezahlt zu haben, wie?"

Ich war erbost, dieser Fremde erlaubte sich Dinge zu sagen, die ihm nichts angingen. Wo war er?

Ich schaute mich um. Entweder war dieser Fremde endgültig weg, hörte ich ihn etwa in meinem Inneren sprechen, vielleicht war der Fremde gar nicht existent? Gott, war ich verrückt?

Nein, er war wohl in dem kleinen Wartehäuschen der Bushaltestelle gegangen.

Ich hatte nicht mal gemerkt, wie es angefangen hatte, wie aus Eimern zu kübeln.

Mir nun auch egal. Soll der Regen doch kommen, mich durchweichen. Es würde doch niemand mitkriegen. Ich würde keine Anschnauze von Großvater bekommen, weil er meine Sachen waschen musste. Niemand würde es sehen, je wissen.

"Nun komm schon, oder willst du nass werden?"

Schon wieder dieser Typ. Versteckte er sich in dem Wartehäuschen, weil er Angst hatte, nass zu werden? Was für ein Trottel, dachte ich.

Überlegte aber trotzdem.

Mit gesenktem Haupt ging ich auf das Holzhäuschen zu, stellte mich vornan unter.

"Ist alles klar mit dir?"

Was ging es dem Penner an, ob es mir gut ginge?

"WAS GEHT'S DICH AN!", herrschte ich den Fremden an, schaute nicht über meine Schulter, wollte gar nicht wissen, was das für eine altkluge Person war.

"War nur eine Frage, aber wenn du sie mir nicht beantworten willst, dann eben nicht!"

War jetzt dieser Kerl eingeschnappt, weil ich ihm nicht Antwort gab? Typen gab es....oh ja. Wartete er darauf, dass ich ihm antwortete? Er glaubte wohl, er hätte einen zwölfjährigen vor sich. Na ja bei meiner Größe kein Wunder. Ich bin kein Deut gewachsen.

Man sah mir meine 18 nicht mal an. Ich musste ständig meinen Ausweis vorzeigen, die Leute schauten mich dann mehrmals an. Womöglich dachten sie, ich hätte den Ausweis irgendwo gestohlen oder gefälscht.

"Na ja in deinem Alter hat man eben mal Probleme, dass ist ganz normal!"

Was laberte er da? In meinem Alter? Er dachte also wirklich, ich bin so zehn Jahre alt oder was?

"Schön für dich!" Ich wollte ihn abweisen, ihm sagen, dass es mir egal war, dass er mich anquatschte. Ich hoffte, dass der Bus bald kommen möge.

"Wieso schön für mich? - Ist doch eine Tatsache, oder?"

Meine Wut köchelte, bis ich glaubte Dampf aus meiner Nase heraus steigen zu sehen.

Ich stampfte wieder mit dem Fuß aus und trat genau in eine sich sammelnde Pfütze. Das Wasser spritzte zur Seite.

"Lass mich in Ruhe!", schrie ich und bog nach rechts. Mein Tempo beschleunigte ich und ich rannte die Straße entlang. Das war die falsche Richtung, ermahnte mich meine innere Stimme.

Auch egal. Noch länger hätte ich es bei diesem Kerl nicht ausgehalten. Ich wusste nicht mal, wer er war. Aber kennen tat ich ihn nicht. Dafür hörte er sich viel zu erwachsen an. Aber eine schöne Stimme hatte er schon gehabt, meinte meine flüsternde Stimme.

Ich schüttelte den Kopf, genervt von dem klatschenden Regen, der meine Stirn voll nässte und an meinen Haaren zu kleben schien.

Toll, wohin sollte ich? Ich musste doch pünktlich den Bu8s nehmen, damit ich meine Schicht rechtzeitig beginnen könnte.

Nur wegen dem Typ bin ich abgehauen...

Ich renne einfach zur nächsten Haltestelle, wahrscheinlich nahm der Typ eh einen anderen Bus und ich würde ihn nie wieder sehen. Die nächste Haltestelle kannte ich nur per Namen, wusste dass sie noch etwas entfernt war. Ich musste also schneller laufen. Los....ich raste weiter, ohne Rücksicht auf Verluste.

Sprintete ohne auf das Schlagen meines Herzens zu achten, dass angestrengt das Blut pumpte.

Langsam kam die Haltestelle, ohne Unterschlupf in Sichtweise. Nebenschliere hatten sich im Tal gebildet. Die Umgebung bestand nur aus Wiesen, die Bauern von weither besäten.

Neben mir war die fast kaum befahrende Straße, und ich schaute ab und zu über meine Schulter zurück. Bisher war der Bus noch nicht zu sehen. Ich würde es schaffen.

Wieso jagten meine Gedanken wieder zu Großvater? - Er war tot! TOT! Wieso denke ich noch immer an ihn?

Ich hatte nun mein eigenes Leben, auch wenn ich es mir früher anders vorgestellt hatte. Tja, das Schicksal konnte einem manchmal einen Strick drehen.

Ich hörte hinter mir ein lautes Brummen - der Motor eines Busses.

Das war mein Bus...

Endlich ich erreichte mit knapper Atemnot die Haltestelle und war froh, als mich der Busfahrer, trotz dem dichten Regen erspäht hatte.

Er hielt mit quietschenden Reifen an. Wasser klatschte über den Bordstein und nässte meine Hose vollends. Na prima. Ich sah aus, wie ein begossener Pudel.

Ich stieg beim Fahrer ein und hielt kurz meinen Fahrausweis hoch, kehrte dann in den langen Gang ein.

Vorne saß eine ältere Dame, die grimmig aus dem Fenster starrte und Selbstgespräche führte. Ich ging weiter. Vorne saßen nur die Alten. Die Jugendlichen saßen immer hinten im Bus - das war einfach so, das war cooler.

Ich wollte auch cool sein.

Also ging ich nach hinten. Der Bus ging in die Kurve und ich hielt mich einen Moment an eine Haltestange fest. Dann erblickte ich einen Jungen, der mich aufmerksam musterte. Wieso starrte er so? Hatte er einen Knick in der Pupille, oder noch nie ein nassen Menschen gesehen?
 

Als ich näher kam, hörte ich ihn lachen. Lachte er mich etwa aus?

Erst jetzt erkannte ich, dass er die gleiche Frisur trug. Nur seine Haare waren glänzender und etwas länger. Wie bei mir, lagen auch bei ihm blonde Strähnen im Gesicht. Und er hatte - violette Augen? - So etwas gab es nur sehr selten, dass sagte zumindest mein Biolehrer, den ich schon seit jeher hasste.

"Doch noch nass geworden, was?"

Ich schaute ihn mürrisch an.

"Kennen wir uns?", fragte ich stattdessen und setzte mich hinter ihm auf die letzte freie Sitzbank.

"Na ja nicht richtig", fügte er hinzu und schaute über seine Schulter zu mir.

Er sah mir ziemlich ähnlich. Oder war ich schon konfus?

"Ach ja? Ich hab dich noch nie zuvor gesehen!" ich musterte ihn länger, doch

sein Gesicht war mir schier unbekannt.

"Doch eben an der Haltestelle!"

Dann zeigte er mir wieder ein breites Lächeln.

Shit! Er war das gewesen? Dieser Kerl, der nicht aufhören konnte zu plappern? Dieser Möchtegern?

"Ach du warst das", antwortete ich gelangweilt, während ich meine Ermüdung noch betonte, indem ich aus dem Fenster schaute. Das war allerdings so beschlagen, dass ich nichts von draußen aufsaugen konnte.

Na toll, wie peinlich. Ich starrte ein milchiges Glas an.

"Ja genau, sag mal, wieso bist du abgehauen?"

"Was interessiert es dich? Bist du meine Mutter oder was? Lass mich in Ruhe! Scher dich um dein eignen Mist!", konterte ich zufrieden. Tatsächlich mein fast ähnliches Spiegelbild drehte sich wieder nach vorne, ließ mich tatsächlich in Ruhe.

Meine Gedanken überschlugen sich. Vielleicht hat er es nur gut gemeint? Ha! Es meinte keiner gut mit mir. Das war ein physikalisches Gesetz meinetwegen.

Bald würde meine Haltestelle kommen und ich könnte aussteigen.

Ich überkreuzte unter meinen Sitz die Beine und spielte mit meinen Fingern ein bescheuertes Spiel, indem ich meine Daumen ständig aneinander schlug.

So was konnte auch nur mir einfallen. Typisch.

Endlich. Die Haltestelle wurde von dem Busfahrer ausgerufen und ich stand auf.

"In solch einer üblen Gegend wohnst du?", fragte mich dieser Junge.

Ich antwortete nicht, wieso auch, wenn er Freunde brauchte, musste er sich nicht gerade mich herauspicken.

Ich wartete, bis die Hintertür aufging und ich sprang ins Freie. Dann ging ich den routinierten Weg bis zum Nachtclub.

"Sag mal, wohnst du hier wirklich?"

Ich zuckte unter Panik zusammen. Dieser Nervenkitzel war vielleicht im Kino lustig, in solch einen Thriller, wo man nicht wusste, was als nächstes geschah. Aber hier?

"Sag mal, verfolgst du mich?" Ich, der kleine Junge drehte mich auf dem Absatz um. Hinter mir stand der Ältere aus dem Bus. Er hatte einen weiten Schirm aufgespannt und sein Gesicht war weit darunter versteckt.

Ich wusste allerdings, dass er es sein musste, seine Stimme kannte ich nun auswendig.

"Ich wohne hier!", meinte er überflüssig.

"Was? Hier?", rief ich verdattert. Verstohlen schaute ich zum Nachtclub. Die Eingangstür war weit geöffnet und lag hinter mir.

"Nicht...in den Nachtclub, wenn du das meinst, da trauen mich keine zehn Pferde rein", sagte er ", ich wohne genau darüber, zwar etwas laut, aber immerhin war die Wohnung billig!"

Interessierte mich das? Nicht das geringste. Toll...

"Interessant", log ich und wartete.

Wartete eigentlich nur darauf, dass er die Haustür neben den Nachtclub öffnete und in einen dieser dunklen Flure verschwand, die solche Häuser beherzigen.

"Und du? Wohnst du auch hier?" Dieser Typ ließ nicht locker. Sollte ich ihm

sagen, dass ich hier arbeitete? Nein, sollte er nur glauben, dass ich ein kleiner, unbeholfener zwölfjähriger war. Nein, ich lüge ihn einfach an. Ich würde ihn eh nie wieder sehen, das dachte ich in diesem Moment tatsächlich.

"Nein...aber....", ich suchte nach einer geeigneten Lüge, während dieser Typ nur eine Augenbraue hob, "meine Mutter arbeitet hier!"

Was redete ich da? War meine Mutter eine Prostituierte, die da auf den Tischen tanzte und sich nachts mit den Männern vergnügte oder was?

Außerdem hatte mich meine Mutter verlassen, als ich ein kleines Kind gewesen bin. Autounfall. Vater und Mutter waren auf Anhieb tot gewesen...
 

"HIER?" Er klang ziemlich verblüfft. "Oh...dass...."

Ihm fehlten zum ersten Mal die Worte. Zum Glück, nun würde er mich in Ruhe lassen. Endlich. Die Lüge hatte gesessen.

"Was dagegen?", funkelte ich und stemmte meine Hände in die Hüften.

"Äh nein...okay, dann...!" Er schloss seinen Regenschirm und hastete zur Tür. Es schien mir, als wollte er so schnell wie möglich weg von hier.

Lustig!

Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, wartete ich noch ein paar Sekunden und ging dann in den Nachtclub, wieder einmal, um meine Arbeit aufzunehmen.

Und um diese neuen Cocktails zu mixen.
 

to be continued



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (15)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-02-22T10:34:30+00:00 22.02.2008 11:34
Gutes Kappi.^^
Dafür das es aus Yugis Sicht geschrieben ist es dir sehr gut gelungen. Ich kann nicht so gut aus der Sicht jemand anderes schreiben.^^
Die Gefühle konntest du mit deinem Stil gut rüberbringen,ich hatte keine Probleme mich in Yugi hineinzuversetzen zumahl ich seine Lage auch so verstehen kann.
Das sich Yugi so verändert hat ist in dieser Situation nachvollziebar, so ein Verlust ist ohnehin nicht einfach. Die ersre Begegnung mit Yami war auch sehr interessant, ich fand es auch lustig wie Yugi sich aufgeregt hat über ihn.^^
Wirklich sehr gut geschrieben.
Von:  Koala
2008-01-12T10:26:06+00:00 12.01.2008 11:26
xDD
cooles Kap ^^
besonders lustig fand ich die stelle wo Yu so ausrastet *g*
aber Yami is schon irgendwie ein besserwisser xDDDD

der schreibstyl ist sehr schön^^
man versteht alles es ist sehr übersichtlich und man bekommt einen guten einblick in die gefühlswelt >//////<
*zum nächsten kappi spring*

lg Buki Akuma

Von: abgemeldet
2006-05-23T11:09:00+00:00 23.05.2006 13:09
klasse +seufz+ boaaaaaaaah immer noch schlotterz...absolut genialer schreibstil, die idee ist absolut genial und aus yugis pov zu schreiben gelingt dir perfekt...ich liebe deine art gefühle auszudrücken und die umgebung darauf zu beziehen, bes. find ich cool, dass du net haufenweise gefühle beschreibst, sondern das das so ne art mix aus allem ist....solche art mag ich eh am liebsten. das geht mir dann noch näher...boah echt super....daumen hoch
Von:  ninale
2006-05-17T14:26:37+00:00 17.05.2006 16:26
*heul* yugi im koma -..-
das kannst du doch nicht so bleiben lassen!!! bitte nicht! T__T

schreib bitte schnell weiter! und lass die beiden nicht so leiden! büdde

sagst du mir bescheid, wenns weitergeht? wär lieb, danke ^^

*knuffz*
Ninale
Von: abgemeldet
2006-04-29T11:31:57+00:00 29.04.2006 13:31
Ich finde das Kappi richtig gut! Das hast du mal wieder voll gutund realistisch beschrieben! Die Gefühle von Yugi hast du auch sehr gut rübergebracht. So ein Verlust zu verkraften ist natürlich nicht leicht... Und es gibt ja tatsächlich leute, die mit so etwas nicht richtig umgehen können. Es hat mich richtig mitgenommen!
Aber den Großvater mag ich irgendwie, manchmal ist der echt lustig^^
Hoffentlich fängt sich Yugi irgendwann mal wieder!
Die Szene an der Bushaltestelle fand ich irgendwie gut! Aber seit wann redet Yami zu viel??? Vom schwiegsamn zum Waserfall*lol* Okay, er meinte es ja nur gut...
Nya, jetzt lese ich mich mal weiter durch die FF.
baba
Von:  Astral
2006-03-20T15:19:16+00:00 20.03.2006 16:19
XD Ist das genial. Yami x Yugi mal anders.
Yugi leidet unter Verfolgungswarnung und Yami findet es amüsant XD
Ok er lässt ja auch nicht locker. Meint es ja nur gut. Finde besonders die Szene ander Haltestelle gut. Und dann wo Yugi nass biis auf die Konochen in den Bus steigt und Yami sich kaputtlacht ^_____^
Von: abgemeldet
2006-03-06T09:09:00+00:00 06.03.2006 10:09
Wahnsinn!!!!! Man ich bin schon wieder von den Socken, du beschreibst alles so genau und so realitätsnah? Aber musstest du unbedingt den Opa sterben lassen? Den mochte ich doch so sehr, bei dem musstest du immer lachen!!! Aber Yugis Verhalten usw.*schwitz* das war so gut. wie er zum Alkohol kommt und die Zensuren fallen usw. Absolut genial.
so ich les jetzt weiter
Habsch dich lieb
Von: abgemeldet
2006-02-03T23:13:23+00:00 04.02.2006 00:13
oh cool
hört sich toll an ^^
ich arbeite mich dann mal
durch die ff xD
Von: abgemeldet
2006-01-19T20:37:21+00:00 19.01.2006 21:37
wuuuuuuuuuuuuuuuh
auch hier kein kommi vonmir? *staun* sonst bin ich doch immer die erste die nen kommi bei dir gibt! oda?
merkwürdig.
egal ich hols jetzt nach, hab ja wieda nix zu tun, statt dein gb voll zu müllen
XDD
boah de anfang ist ja richtig genial. aber das weißt du ja, dein schrebstil ist berauschend und es mahct spaß dieses lange kap zu lesen. yugis gefühle sind wunderbar nachvollziehbar und die vorstellung, dass der opa tot ist, hat mich auch mitgenommen und wie sich yugi gibt, ist bei dem süßen klein-yugi ja wirklich verständlich und glaubhaft, ich fand das sehr realistisch im bezug mit der schule.
wer hasst die nicht? ein glück dass wir nicht mehr dahin müssen, gell?
aber yugi. wenn er so weiter macht schafft er die schule nicht.
und in einem nachtclub und mit alk? mein gott....yugi ist ziemlich weit abgerutscht ohne einen erziehungsberechtigten.
aber er ist ja schon volljährig, da kann er sich um sich selbst eigentlich kümmern....schön fand ich die stelle mit dme friedhof und der haltestelle XDD

wei wei wei wei
*smile*
die FF ist saugut
Von:  Kasandra
2005-09-24T07:16:26+00:00 24.09.2005 09:16
Hi Die FF hat mich nach einem Kap schon begeistert.
So jetzt muss ich aber weiter lesen.
Kasandra


Zurück