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Under the bloodred Moon

Die x Toto
von

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dunkle Nacht

Es war eine dunkle Nacht. In einem dunklen Jahrtausend.

Vor der Revolution. Ihrer neuen Erdreform.

Mystische Wesen, aus vergangen Zeiten, herrschten, bis man sie schließlich in einer fern zu glaubenden Zukunft fast gänzlich vergessen sollte.

Vampire, die Sklaven ihres Blutes beraubten, um ihren unstillbaren Durst zu befriedigen.

Werwölfe, die verdammt ihren Herren in all ihren Formen dienlich zu sein.

Doch nur sie, besaßen eine Macht, die die der Vampire ebenbürtig war.

Der Vollmond besiegelte ihr Schicksal.

Verflucht von mächtigen Zaubern, legten sie ihr Fell ab und wurden dem "Vieh" angeglichen.
 

___________________________________________________________________________
 

Ein hochgewachsener Rotschopf sah sich in dem geräumigen Club um. Seine Augen wanderten rastlos umher, suchten sie doch nur eine bestimmte Person.

Aber auch hier würde er nicht fündig werden. Zu viel Zeit war vergangen, dass er Sie verlassen hatte. Und nun suchte er schon so lange nach diesem verheißungsvollen Wesen. Seine Auftraggeber wurden nervös, ließen sich nicht mehr so einfach mit Worten abspeisen, die eine bald gelingende Treibjagd garantierten.

Er war müde. Des Suchens überdrüssig, nur blieb ihm keine andere Wahl.

Er führte die Zigarette, die er sich eben angesteckt hatte, zurück an die Lippen. Inhalierte tief den beruhigenden Rauch. Sog ihn durch den Mund in seine Lungen, ließ den grauen Schleier dort einen Augenblick verweilen, um ihn dann auf demselben Weg wieder aus seinen Körper zu verdammen.

Tiefe Basstöne drangen an sein feines Gehör und mit langen Schritten steuerte er die Bar an. Gerade noch rechtzeitig zog er sich auf einen letzten freien Platz, unweit der Tanzfläche.

Wieder suchten seine Augen, die sich bewegende Menge ab.

Der Club war entgegen seiner Befürchtung, relativ sauber. Etwas verraucht, einige spärlich beleuchtete Winkel, aber sonst schien das [KR]cube seinem Ruf gerecht zu werden.

Ein Nobelclub. Rein kam nur, wer es sich in welcher Form auch immer verdient gemacht hatte oder über das nötige Kleingeld verfügte. Letztes traf wohl auf den nicht einmal so auffälligen Rotschopf zu. In der Tat, hier gab es einige bizarrere Gäste, als einen großgewachsenen rothaarigen Mann in einem langen Ledermantel bekleidet. Und ganz gewiss wollte er nicht auffallen. Sein Opfer allerdings wohl auch nicht.

Er wusste nicht einmal nach wem er suchte. Kannte weder Namen, noch Aussehen.

Aber er würde sie schon erkennen. So wie er auch Sie erkannte.

An ihrem fauligen Gestank, den verräterisch gierigen Augen und dieser puren Arroganz, die ihnen wie ein Schatten folgte.

Sie waren wie Gift. Aber er erkannte es, bevor es zu wirken begann. Er vermochte ihrer Anziehungskraft zu widerstehen. Er war keine ihrer willenlosen Marionetten. Er würde es nie wieder sein.

Dieser letzte Auftrag und er würde freikommen. Sein Körper und sein Verstand wären frei.

Und das nur im Austausch gegen ein anderes Leben.

Gegen dieses bestimmte Leben.

Dieses, welches Ihnen verloren gegangen war.

Vor mehr als hundert Jahren schon.

Sie wollten es wieder und er sollte es Ihnen beschaffen.

Gleiches gehörte nun einmal zu gleichem.
 

Die Gedanken des Rotschopfes wurden jäh unterbrochen, als ein Glas auf dem Tresen klirrte.

"Von Toshiya."

Der junge Mann wendete sich zu dem Barkeeper herum. Erntete aber nur ein Kopfnicken in eine angegebene Richtung.

Zwei Plätze links neben ihm, saß eine schwarzhaarige Frau, die lächelnd an demselben Drink nippte, der ihm gerade hingestellt worden war.

Sie zeigte keine Geste, aber er wusste sofort, dass sie die Gastgeberin war.

Allerdings kam ihm dieses Gesicht auch bekannt vor.

Der Platz neben ihm wurde frei und veranlasste die Unbekannte, ihren Platz zu verlassen und sich an die Seite des Rothaarigen zu gesellen.

"Du bist neu hier." Keine Frage. Eine nüchterne Feststellung.

Und erst jetzt erkannte er die Person.

Der Klang dieser Stimme. Keine Frau. Eindeutig ein Mann.

Toshiya.

Wie hatte er das Gesicht zu diesem Namen verdrängen können.

Attraktiv. Tödlich. Gewissenlos. Kalt.

Er kannte ihn höchstens von Bildern. Aber ihn jetzt aus der Nähe in Augenschein nehmen zu können, faszinierte den Rotschopf.

"Du bist mir gleich aufgefallen."

Toshiya's Stimme erklang ein zweites Mal. Ließen keinen Zweifel mehr bestehen.

"Ich habe auf dich gewartet."

Der Schwarzhaarige sah auf und nippte wieder an seinem Longdrink. Fuhr mit der neckischen Zunge langsam über die roten Lippen. Seine Augen funkelten belustigt, als sie den Blick des anderen streiften.

"Kyo-sama will dich sprechen, Die.

So heißt du doch, nicht wahr?"
 

~*~ ~*~ ~*~ ~*~ ~*~
 

Leere.

In meinem Kopf herrscht nur diese farblose Leere.

Weder weiß noch schwarz. Meine Welt ist grau. Stumm und kalt.

Mein Körper formlos. Treibend in einem farblosen Wasser.
 

"Ist er wach?"
 

Ich höre sie nicht. Spüre sie nicht. Rieche sie nicht. Verstehe sie nicht. Sehe sie nicht.

Nichts existiert. Aber warum bin ich dann hier?

Ist das der Himmel?

Aber warum ist er nicht so, wie ich ihn mir vorgestellt habe?

Ich...denke?
 

"Seine Sinne sind noch nicht ausgereift. Es wird dauern, aber er wird lernen."
 

In hellem Licht. So wäre sicher mein Himmel.

Und mit anderen. Solchen wie mir. Ich weiß nicht einmal wie ich aussehe.

Bin ich hübsch?

Was bedeutet hübsch sein?

Ich weiß es nicht. Wusste es vielleicht früher einmal.

Wie so vieles. Ich muss lernen. Ich muss sehen.

Kann ich meine Augen öffnen?
 

Augen?

Ich kenne dieses Wort, verstehe was es bedeutet.

Augen. Sie gehören zu mir. Ich habe zwei davon. Mandelbraune Augen.

Damit kann ich...

Sehen.

Und ich habe einen Mund. Ich weiß, dass ich damit Lächeln kann.

Damit kann ich...

Sprechen.

Ich habe eine Nase. Sie ist auch in meinem Gesicht. Wie fast alle Sinne.

Sinne. Sinnlich.

Ich kann riechen.

Schmecken.

Hören.

Sprechen.

Atmen.

Fühlen.
 

Ich lebe?
 

"Wecken Sie ihn. Wir haben ihm etwas mitzuteilen."
 

Aber was fühle ich?

Nichts?

Keinen Körper. Keinen Schmerz. Keine Liebe. Keine Wärme.

Nichts.

Nur wirre Gedanken, die mich quälen.

Ich fühle Hass.

Angst.

Sehnsucht.
 

"Das wäre riskant. Der Eingriff hat ihn geschwächt. Sein Kreislauf arbeitet nicht selbstständig. Sein Herz schlägt nicht."
 

Bin ich tot?

Oder lebe ich?

Spielt das eine Rolle?

Wenn das der Himmel ist, will ich zurück.

Aber dieses zurück...

Ich kann mich nicht erinnern, was passiert ist.

Ist überhaupt etwas geschehen, an das ich mich erinnern könnte?

Ich glaube nicht, dass ich das wissen will.
 

Keinen Körper.

Keine Augen.

Keine Stimmbänder.

Keine Hände.
 

Ich bin tot.
 

Kein Herzschlag.

Kein Atem.
 

"Er hat früher schon bewiesen wie zäh er ist. Diese Verwandlung bedeutet nichts. Er wird bald wieder wie früher sein."
 

"Nein, er wird nie wieder wie früher sein.

Äußerlich mag das stimmen, aber wir haben ihn neu erschaffen.

Er ist jetzt unser Kind."
 

Aber wieso denke ich, wenn ich gestorben sein soll?

Ist das meine Seele?

Habe ich eine Seele?

Seelen. Himmel. Wünsche. Tode.
 

"Aber auf Ihre Verantwortung. Er ist noch nicht so weit. Wir..."
 

"Langweilen Sie uns nicht mit ihren Ausflüchten. Er wird jetzt gebraucht."
 

Ich bin müde.

Erschöpft.

Ein Schleier legt sich auf meine verwirrten Gedanken. Packen sie in weiche Watte, bis ich sie nicht mehr hören kann.
 

"Ich halte das noch immer für keine gute Idee, aber Sie bekommen ihn.

Für einige Minuten.

Er wird Ihnen zuhören können, aber nicht sprechen."
 

Meine Welt ist grau.

Nicht weiß.

Nicht schwarz.

Grau...

Grau...

Grau...
 

Schmerz?

Ein Schmerz irgendwo von rechts.

Ich möchte schreien. Es ist so ungewohnt.

Er breitet sich so rasend schnell aus.

Ich spüre so viel. Plötzlich spüre ich alles. Es ist so viel da.

So viel mehr als ich dachte.

Aber ich kann mich nicht bewegen.

Kann es nicht kontrollieren.

Da ist etwas.

Etwas in meiner grauen Welt.

Ein Schatten.

Ein Licht.

Ich will es nicht dunkel.

Hell.

Ich möchte etwas sehen. Etwas hören. Etwas schmecken. Etwas riechen. Etwas fühlen.
 

Ich schwimme. Ich schwebe. Ich treibe. Ich tauche.

Zu dem Licht, dass hell erstrahlt.

Immer näher komme ich ihm, bis ich es berühre.

Mit was berühre ich dieses Licht?

Ich sehe an mir hinab.

Eine Hand. Ich sehe meine Hand, sie ist ganz weiß.

Farbe. Ich sehe meine erste Farbe.

Weiß.
 

"Er kommt zu sich."
 

Ich höre etwas. Gedämpft, aber ich vernehme Laute. Geräusche.

Es tut weh, aber ich höre etwas.

Schmecke etwas. Es ist bitter. Es schmeckt wie Blut.

Ich kenne den Geschmack.

Aber wie der Rest, liegt er tief in meinen verlorenen Erinnerungen.

Es ist Instinkt, aber ich weiß wie Blut schmeckt. Ich habe es gekostet. Viel davon getrunken. Mich daran gelabt. Davon genascht.
 

Ich fühle etwas. Neben dem Schmerz, der meinen kleinen Körper schüttelt.

Etwas wie eine angenehme Wärme. Etwas wie eine dickflüssige, zähe Masse, die mich umschließt. Mich beschützt. Sich wie eine zweite Haut um mich legt.
 

Ich brauche nur noch meine Augen zu öffnen.

Theoretisch weiß ich wie es geht. Aber was werde ich sehen?

Etwas wie eben?

Meine Hand. Meinen Körper. Meinen Himmel?

Ich brauche sie nur zu öffnen.
 

Langsam. Flatternd.

Es ist anstrengend, wenn so viele Eindrücke meinen Verstand vernebeln. Meine Gedanken schwächen.

Aber ich kann sie öffnen. Ich kann sehen. Wenn auch nur verschwommene Umrisse.

Ich kann sie sehen und hören.
 

"Sprechen Sie...aber beeilen Sie sich. Ich weiß nicht, wie viel Zeit Sie haben."
 

Redet er von mir?

Ich weiß es nicht.

Gibt es hier denn noch andere, außer mir?

Ich will meinen Kopf drehen. Vielleicht erkenne ich doch etwas.

Aber er bewegt sich nicht.

Ich habe keine Kontrolle.

Ich kann nur sehen und hören.
 

"Wir brauchen dich.

Es gibt etwas das du für uns erledigen musst.

Dafür haben wir dich erschaffen.

Du wirst ihn finden.

Leb, Die."
 

Die?

Ist das ein Name?

Bin ich das?
 

Schwarz.

Es wird so schnell schwarz.

Wo ist das Licht?

Dort oben, da ist es.

Es wird so klein.

Ich falle. So tief. So schnell.

Stürze einen tiefen Abgrund hinab.
 

Ich höre nichts. Spüre nichts. Rieche nichts. Sehe nichts.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-05-13T20:08:12+00:00 13.05.2006 22:08
Oh ha!! Genau mein Geschmack... Misch was mit Vamps und Fantasy, oder einfach nur Die und Toto XD, zusammen in ne FF und ic lese sie... Sie is hamma, echt!! mach büdde weita! *gespannt desu*
Von:  Asaliah
2006-04-08T18:05:13+00:00 08.04.2006 20:05
Und dann hörst du einfach auf? Auch nicht gerade die feine englische Art *zwinker*
Eigendlich bin ich für solche Geschichten nicht so zu begeistern. Ist nicht so meins. Aber diese hier ist einfach nur klasse! ^-^
Ich mag deinen Schreibstil und die Story hat einfach was. Außerdem möchte ich ja wissen warum Die beauftragt wurde Toshiya zu finden. Was wollen diese Leute von Toshiya? Und dieser innere Monolog war genial.
*diese Fanfic einfach liebt*
Hoffentlich schreibst du bald weiter. Kannst deine Leser ja nicht weiter im Ungewissen lassen. ^^

Liebe Grüße

Asaliah
Von: abgemeldet
2005-11-16T16:41:55+00:00 16.11.2005 17:41
hm...das macht mich neugierig
schreib schnell weiter
Von: abgemeldet
2005-11-16T13:40:38+00:00 16.11.2005 14:40
netter ansatz ^^ obwohl doch alles etwas schnell ging, bin aber gespannt, wie es weitergeht! also bitte schnell weiterschreiben ,ne?
Von:  MoNoPHobiA
2005-07-17T10:58:44+00:00 17.07.2005 12:58
XD ich nehm mal an dass du dir denken kannst dass du net selber den kommi hier geschrieben hast nee~
aber. das beiseite ^^
nyaa.. meine reaktion is like....
*_______*
sugooooi
und dann...
wann gehts weiter XD
nein, ich finde vor allem diesen mehr oder weniger inneren monolog absolut genial x3 wie schon gesagt... kleine unebedeutende fehler aber trotzedem ... suuugoooooi *hauch* *schlapplach*
mach bloß weiter so

yay....
der kommi von
MOMOOOO~
Von: abgemeldet
2005-07-14T18:31:01+00:00 14.07.2005 20:31
Wow~ ich bin ja mal gespannt, wie's weitergeht! Beeil dich *__* *am Bildschirm kleb und auf Fortsetzung wart*
Von:  Majin
2005-07-13T13:58:30+00:00 13.07.2005 15:58
AHHHHH Schrieb schreib schreib!!!
Es ist toll *___*
*unser RPG vergötter*


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