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Anima

von

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Anima

Anima
 

Discl.: Hellsing und deren Charaktere gehören nicht mir.
 

Summary: Eine Söldnerin tritt der Hellsingorganisation bei. Die Söldnerin ist wortkarg und undurchschaubar. Doch der Vampir Alucard ahnt welches grausame Geheimnis die junge Frau birgt.
 


 

Prolog:
 

Der Mythos London.

Wie oft hatte sie gehört, dass es dort immer regnen würde.

Nun erfuhr Anima es bei ihrem eigenen Leib.

Neblig, kalt, verregnet. Das war London wie sie es kennen lernen sollte.

So war sie doch deutscher Natur, und man sah ihr an dass sie nicht aus England kam.

Hoch gewachsen, schlank, fast abgemagert schien sie. Lange blonde Haare waren zu einem wilden Pferdeschwanz zusammengebunden, das dunkle Blau ihrer Augen blickte wachsam in die Welt.

Anima hob den Kopf und kniff die Augen zusammen. Mit einer ruckartigen Kopfbewegung wischte sie sich die Strähnen aus den Augen ehe sie mit weiten Schritten ihren Weg bestritt.

Und ihr Weg führte sie nirgends woanders hin als in die Hellsingvilla am anderen Ende der Stadt.
 


 

Anm.:

Hi leute, wieder da.

Die Chapter sind alle schon so pi Mal daumen geschrieben. Ich hoffe, dieser Fic gefällt euch.

Und ich möchte euch gleichzeitig bitten mir wenn euch was einfällt eine Kritik oder einige Vorschläge zu schreiben, oder vielleicht ein Vorschlag für ein besseres Summary? ^_^

Bis dahin viel Spaß beim Lesen.
 

NAZ

Anima

Discl.: Siehe Prolog.
 


 

Chap.1
 

Anima
 

"Nanu? Besuch so früh am Tag?"

Der gute Hausgeist Walter öffnete die Tür und lugte durch den offenen Spalt hindurch.

Die Sonne war kaum aufgegangen, doch er war schon lange wach.

Er war gerade dabei gewesen seiner Herrin Integra das Frühstück vorzubereiten, als es hart an der großen Eingangstür klopfte.

Eine junge Frau stand davor. Walter schätzte sie auf gut 20 Jahre, und er sah gleich, dass sie keine Engländerin war.

Das lag allerdings nicht an ihrer Größe (denn sie überragte Walter um mehr als einen Kopf) oder an der Haarfarbe. Es lag daran, dass sie eine Uniformjacke der deutschen Bundeswehr trug. Das würde wahrscheinlich kein Engländer tun.

Walter nickte und wusste bescheid.

"Willkommen!" sagte er, öffnete die Tür und gewährte der jungen Frau Einlass. "Sie müssen die Söldnerin aus Deutschland sein. Ich hoffe, Ihre Reise war angenehm!"

Die Frau trat in die Eingangshalle der Villa und blickte sich um.

"Danke," murmelte sie in gebrochenem Englisch und schulterte den Gurt der großen, olivgrünen Reisetasche.

"Wenn Sie hier bitte warten würden," sagte Walter und lächelte. "Ich melde Sie bei meiner Herrin an!" Und damit eilte er davon.

Anima blickte ihm nach und ließ dann weiterhin ihren Blick durch die nur wenig beleuchtete Halle schweifen. Das war also Ihr neuer Arbeitsplatz?

Walter kehrte vom oberen Geschoss zurück und nickte ihr zu.

"Lady Integra nimmt gerade ihr Frühstück zu sich. Sie hat mich damit beauftragt, Ihnen die Einrichtung zu zeigen und Ihnen das Wesen der Organisation nahe zu bringen!" sprach er.

Anima nickte schweigend und gab ihm so ihr Einverständnis kund.

Walter führte sie in die Untergeschosse der Hellsingvilla, wo sich die Baracken der Soldaten befanden.

"Mh, wir haben ein extra Zimmer für Sie hergerichtet. Eine Söldnerin Ihres Formats wollten wir nicht mit den Soldaten zusammenlegen," sagte Walter und führte Anima an dem Soldatenbereich vorbei vor eine große Küche.

An deren hinteren Ende befanden sich weitere Räume.

An einer Tür aus massivem Holz war ein rotes Pentagramm aufgemalt. Es schien eine Art Bannzeichen zu sein.

"Dies ist Meister Alucards Zimmer, ich bin mir sicher, dass Sie ihn noch kennen lernen werden, und gegenüber ist das Zimmer von Fräulein Seras Victorias. Alucards ...Pflegling," erzählte Walter und wurde bei dem Ausdruck Pflegling vorsichtiger.

"Söldner?" fragte Anima und ein Lächeln erschien auf Walters Lippen.

"In gewisser Weise schon!" Er kramte in seiner Hosentasche und zog einen Schlüssel hervor, mit dem er den Raum neben Victorias Zimmer aufschloss.

"Und dies ist Ihre Unterkunft!" verkündete er und Anima ging direkt in das Zimmer hinein und stellte ihre schwere, große Reisetasche neben dem Bett ab.

Das Zimmer bestand nur aus einem Metallbett mit dünner Matratze, einem Tisch und einem dazugehörigen Stuhl und einem Spind für Kleidung.

Das gesamte Zimmer war in einem Grauton gehalten und Anima fühlte sich in einen Schwarzweißfilm versetzt.

Sie nickte Walter zu. "Danke," sagte sie.

Walter nickte zurück und händigte ihr den Schlüssel aus.

"Ich führe Sie nun noch ein bisschen auf dem Gelände herum," sagte er und machte eine einladende Geste.
 

Integra Wingates Hellsing setzte sich gerade hinter ihren Schreibtisch und zog einen Ordner mit Unterlagen zu sich, als Walter anklopfte.

"Herein!" Ihre Stimme war grob und barsch.

Walter öffnete die Tür und kündigte das Erscheinen der deutschen Söldnerin an.

Integra nickte und bat um Eintritt.

Ihre Vorstellung von der Söldnerin wurde mit einem Schlag übertroffen.

Die stattliche Größe von 1,87 m, die in den Papieren angegeben war, stimmte auf jeden Fall völlig überein.

"Sie muss ungefähr so groß wie Alucard sein," dachte sich Integra und stand auf, um der Söldnerin die Hand zu schütteln.

Integra musterte die junge Frau vor sich.

Die langen blonden Haare waren in gewisser Weise ungleichmäßig lang und wurden zum Teil nur durch ein Haargummi gebändigt. Doch es sah für ihre Statur und ihren Status gut aus.

Sie war sehr schmal und Integra dachte bei sich, dass es fast nach Magersucht aussah. Die Knochen ihres Beckens und der Schultern zeichneten sich spitz durch die Kleidung ab.

Eine typisch schwarze Hose mit Seitentaschen trug sie, ein schwarzes, etwas enges T-Shirt, durch welches sich straffe Bauchmuskeln und Rippen abzeichneten und ein olivgrünes Bundeswehrhemd darüber. Über die Hände hatte sie schwarze, fingerlose Lederhandschuhe gestreift und eine Sonnenbrille lugte aus ihrer Hemdtasche.

Integra blickte ihr in die Augen...

Furcht einflößend. Nicht nur durch die Größe. Ihr gesamtes Gesicht strahlte eine grausame Härte aus. Die Wangenknochen zeichneten sich deutlich ab, ihre Haut war blass und man konnte zum Teil die Blutgefäße blau erkennen. "Alucard hätte jetzt Spaß daran, sich jedes einzelne der Gefäße anzusehen."

Integra senkte den Blick. Sie hatte das Gefühl dem Blick dieser Söldnerin nicht standhalten zu können. Irgend etwas Unheimliches umgab sie.

Integra blätterte in dem Ordner herum.

"Ihr Name ist Anima, Alter: 19 Jahre, Herkunft: Frankfurt am Main in Deutschland," las Integra vor. "Stimmen diese Angaben?" fragte sie dann und Anima nickte knapp.

Eigentlich würde Integra nun sagen, dass sie sich gefälligst zu einer gescheiten Antwort zusammenzuraffen hatte, aber bei dieser Person unterließ sie das.

Das konnte sie mit allen anderen machen, selbst mit Alucard, aber nun... traute sie es sich nicht.

Was war bloß los mit der eiskalten Führerin der Hellsingorganisation?

Anima blickte auf sie herab und bescherte Integra ein Gefühl, das sie einst hatte, als sie noch sehr jung war.

Sie fühlte sich... zu klein.

"Nun gut, dass wäre dann alles, was ich an Fragen hatte. Haben Sie noch irgend etwas zu sagen?" fragte Integra und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich benutze meine eigenen Waffen und trainiere allein. Ich will nicht, dass man mir in die Quere kommt," antwortete Anima ruhig, allerdings spürte Integra die Drohung im Unterton ihrer Stimme so deutlich, als hätte ihr Gegenüber eine Pistole auf ihre Brust gesetzt.

Integra nickte. "Natürlich. So steht es im Vertrag."

Anima nickte ebenfalls. "Dann ist alles besprochen." Sie offerierte Integra einen Handschlag, der den Vertrag besiegeln sollte.

Integra reichte ihr die Hand zögernd und erwartete, dass Anima fest zudrücken würde, doch nichts dergleichen geschah. Anima brach ihr nicht die Hand und riss ihr auch nicht den Arm ab.

Sie schüttelte sanft Integras Hand und ließ sie dann los, um sich zurückziehen zu können.

Integra blickte ihr nach und wandte kurze Zeit nicht den Blick von der Tür.

Wieso fürchtete sie sich so?
 

Anima verbrachte den Tag in ihrem Zimmer und räumte den Spind ein.

Die leere Tasche räumte sie unter das Bett, doch vorher zog sie noch einen langen Gegenstand hervor, der in ein Tuch gewickelt war.

Sie wickelte das seidene Tuch behände ab und zum Vorschein kam ein Samuraischwert.

Es sah nach nichts besonderem aus. Schwarze Holzlackscheide, den Griff in Haifischhaut eingewickelt und mit schwarz gefärbtem Leder verknüpft und befestigt.

Die Klinge war ungefähr 90 cm lang. Das Schwert hatte eine Gesamtlänge von 115 cm. Fast ein Zweihänder.

Anima hob das Schwert mit beiden Händen hoch und befreite die Klinge aus der Holzscheide.

Es gab ein metallisches Schleifgeräusch und eine blank geputzte, rasiermesserscharfe Klinge kam zum Vorschein.

Im Zwielicht ihres Zimmers blitzte die Klinge nach Fleisch und Blut hungernd auf.

Eine Blutrinne war im oberen Teil der Klinge eingebettet. Wie viele Liter Blut hatte sie dort schon hinab rinnen lassen?

Die Schneide sah frisch geschärft aus, doch Anima hatte das Schwert noch nie schärfen müssen. Das hatten die Schwerter des Meisterschmiedes Okuda nicht nötig. Okuda hatte selbst für den bekanntesten Schwertmeister Japans, Miyamoto Musashi, ein Schwert von wahrer Perfektion hergestellt.

Anima schloss kurz die Augen und gedachte der Seele Okudas, ehe sie das Schwert in die Scheide zurückschob und es sich unter den Gürtel steckte.

Sie hatte sich umgezogen.

Nun trug sie nur noch eine schwarze Hose und ein ärmelloses T-Shirt. Um die Hüften trug sie über einem schwarzen Gürtel, der ihre Hose hochhielt, einen mittelbreiten Waffengurt an dem Patronen für eine Handfeuerwaffe befestigt waren.

An diesem Waffengurt befestigte sie am Rücken die Lasche einer Walther P 99 C.

Die Waffe lag vor ihr auf dem Tisch. Anima nahm sie, lud sie durch, überprüfte die Sicherung und steckte sie weg.

Und augenscheinlich schien das auch alles zu sein, was sie bei sich trug.

Es sollte genügen.

Anima legte sich auf das Bett und schloss die Augen.

So fühlte sich also England an.

Fremd, dunkel und unheimlich.

Und es sollte zu ihrem Elend passen.

Das Schwert Animas

Discl.: Siehe Chap 01
 

Chap.2
 

Das Schwert Animas
 

Anima hatte schon nach wenigen Stunden ihren ersten Auftrag.

Sie sollte mit einer Soldateneinheit unter der Leitung von Selas Victoria ausrücken und eine Gruppe von Freaks außer Gefecht setzen.

Selas Trupp schwärmte aus und fuhren ihrem Ziel entgegen.

Doch wer nicht dabei war, war Anima.

Selas konnte nicht allzu lange auf die Neue Söldnerin warten. Sie war wütend. Der wollte sie die Meinung sagen. Was bildete die sich überhaupt ein? Sie, Selas Victoria, Alucards Pflegling, würde ihren Bericht persönlich bei Lady Integra abgeben.

Doch vorerst würde sie sich um diese Horde Freaks kümmern, die gerade aus diesem verlassenen U-Bahnschacht herausströmte.

Schnell gab sie einige Befehle an ihre Truppe und positionierte sie als sie den Ruf eines Soldaten hörte.

Aufgeregt stand er dort und wedelte wild mit den Armen.

Selas eilten zu ihm und sah, was er sah.
 

Eine junge Frau hatte sich den Freaks entgegengestellt. Sie hatte beide Hände in die Hosentaschen geschoben und schien jeden einzelnen Freak genau anzusehen.

"Hey," rief Selas. "Das ist gefährlich, kommen Sie zurück!"

Doch die Frau reagierte nicht. Sie fuhr damit fort, die Menschlichen Monster zu beobachten, die immer näher kamen.

Die Soldaten hinter ihrem Rücken eröffneten das Feuer, doch sie zuckte nicht einmal mit der Wimper.
 

Freaks liefen an ihr vorbei, und nur gemächlich zog Anima das lange und scharfe Samuraischwert von ihrem Gürtel.

Die Klinge blitzte Blutrünstig im blassen Straßenlicht auf und was Selas und die Soldaten nun zu sehen bekamen, ließ sie den Atem anhalten.

Scharfer Stahl schnitt durch totes Fleisch und durchtrennte Sehnen, Knochen und Muskeln.

Erschlagene Freaks fielen reihenweise zu Boden und verrottetes, fauliges, schwarzes Blut klatschte in dickflüssigen Tropfen zu Boden.

Die Kugeln der Soldaten töteten nicht halb so viele Monster wie das Schwert Animas.
 

Das blutige Werk der Söldnerin war bald getan. Sie selbst hatte keinen Kratzer davon getragen.

Das Schwert hatte sie lässig mit der stumpfen Seite auf die Schulter abgelegt und schritt durch die Überreste der Freaks, um sich deren tote Gesichter noch einmal genauer anzusehen.

Doch sie schien nicht zu finden wonach sie suchte und wandte sich als bald vom Ort des Geschehens ab.

Die schwarzen Stiefel waren bis zum Knöchel mit Blut getränkt und ihre Arme waren bis zu Elle hin mit schwarzem Blut beschmiert.

Das Schwert tropfte gerade zu davon.

Selas rißen sich von der Erstarrung und der Fassungslosigkeit los.

"Warte! Wer bist du?" rief sie der Frau hinterher, doch sie drehte sich nicht um, und antwortete auch nicht.

Sie ging ihren Weg und verschwand bald im Schatten der Nacht.
 

Als Selas und die Einheit bei der Aufräumarbeit waren erschien ein Vampir aus der Dunkelheit.

Selas Augen leuchteten auf. "MEISTER!!!" rief sie begeistert.

Alucard blickte sich um. "Ein wahres Schlachtfeld. Ich würde dir gratulieren Fräulein Polizistin, wenn ich nicht wüsste, dass jemand anderes dafür verantwortlich ist," meinte der Nosferatu und verschwand wieder genauso schnell in der Dunkelheit wie er erschienen war.
 

Anima hatte eine lange blutige Spur auf den Marmorboden der Hellsing Villa hinterlassen. Lady Integra hatte sie vorsorglich schon im Foyer des Hauses erwartet. Sie klatschte eiskalt in die Hände. Eine Geste die sie sich überlegt hatte, um Animas Respekt zu erhaschen.

Doch das zog nicht. Anima war noch genauso gefühlskalt und grausam wie zuvor.

Und der spätere Bericht von Selas Victoria bestätigte die nur noch. Selas war erstaunt zu hören, dass Anima die Neue Söldnerin der Organisation war.

"Sie ist sehr gut, Viktoria," meinte Integra.

"So gut, dass ihr nur noch den Müllberg den sie hinterlässt, wegräumen müsst."

"Na wunderbar," murmelte Selas und verließ das Büro ihrer Chefin seufzend.

"Gut zu wissen, wenn man nicht mehr gebraucht wird!"

Niedergeschlagen schlenderte sie zu den Mannschaftsräumen zurück. Auf den Weg dorthin kam sie an den Quartieren vorbei, wo sie und Alucard schliefen.

Die Söldnerin stand dort und unterhielt sich mit Walter auf eine ihr unbekannte Sprache.

Zorn wallte in Selas Viktoria auf. Sie rannte auf die Frau zu, die lässig an der steinernen, rauen Wand lehnte, und blieb vor ihr stehen.

"Du," fauchte sie und deutete mit dem Zeigefinger auf ihre Brust.

Anima wandte den Kopf und blickte sie an, ehe sie sich wieder in ihrer vollen Größe aufrichtete.

Selas wurde gezwungen den Kopf weit in den Nacken zu legen um in Animas Gesicht sehen zu können.

"Fräulein Polizistin, jetzt ist es ziemlich Ratsam einen Rückzug zu planen. In den Gedanken dieses Menschen geht nichts gutes vor sich," meldete sich die amüsierte Stimme ihres Meisters in ihrem Kopf.

Doch Selas wollte nicht hören.

"Was kann ein Mensch mir schon anhaben," meinte sie und wollte Anima schupsen, doch Alucard sollte recht behalten.

Mit einem schnellen Schritt war Anima ausgewichen und noch viel schneller hatte sie den Schädel von Selas mit ihren Händen umschlossen und ihn gegen die harte Steinwand geschlagen.

Es gab einen dumpfen Knall als Selas auf den Boden aufschlug und sich stöhnend die Stirn hielt.

Etwas Blut klebte an der Wand und man hörte Alucards hysterisches Lachen im Gebäude dröhnen.

Walter wäre beinahe zusammengezuckt, obwohl er den Lord schon lange kannte. Anima wandte sich schweigend um und wollte den Gang verlassen, als sie plötzlich Auge im Auge mit dem No Life King persönlich stand.

Alucard.

"Nicht so schnell," murmelte er leise und trug ein kleines, schiefes Grinsen im Gesicht.
 

Der Vampir schritt an Anima vorbei und zog Selas mit einem Ruck wieder auf die Füße.

"Ich weiß ja nicht gerade was mit dir los ist, aber deine Sinne sind nicht die besten. Geh mit Walter der mit, der soll dir ein Pflasterchen auf dein Stirnchen kleben," höhnte der Vampir und stieß Selas auf den Weg.

Walter folgte den Anweisungen und der Nosferatu blieb mit der jungen Söldnerin im Gang zurück.

Anima blickte den Vampir aufmerksam an. Dass mit diesem Mann etwas nicht stimmte war ihr gleich aufgefallen, und dennoch hatte sie noch nie einen echten Vampir gesehen. Sie war sich nicht sicher was hier vor ihr stand, aber an dessen Menschlichkeit zweifelte sie.

Das Grinsen ihres Gegenübers wurde breiter und Anima, die es nicht zu deuten wusste, legte die linke Hand schon einmal auf das Schwert. Sie wollte sich nicht überraschen lassen. Irgendwas sagte ihr, dass dieser hier gefährlicher war als alle anderen.

Alucards Grinsen wurde noch breiter und endlich, nach langer Musterungsphase nickte er ihr zu.

"Du hast ein schweres Los zu tragen, Anima," sagte er und verschwand einfach im Boden.

Anima runzelte die Stirn, widerstand dem Drang ihm hinterher zu rufen, oder zu der Stelle, wo er gerade noch gestanden hatte hinzueilen.

Sie drehte sich nur um und ging in ihr Quartier und versuchte keine Gedanken an das eben Geschehene zu verschwenden. Sie zog ihre Klamotten aus, die mit schwarzem Blut verkrustet waren und warf sie in einen Wäschesack, den sie von Walter bekommen hatte und ging anschließend unter die Dusche.

Ihr Schwert hatte sie am Bett angelehnt und den Waffengurt darauf abgelegt.

Splitternackt und mit triefendem Haar kehrte Anima in das Zimmer zurück und zog sich frische Kleidung an.

Als sie sich ein neues Shirt über den Kopf zog, und es einen Moment vor ihren Augen dunkel wurde, bemerkte sie, dass sie nicht allein im Zimmer war.

Sie zog sich das Shirt schnell über und streifte es glatt. Ein leises Lachen bestätigte ihren Verdacht.

Sie drehte sich um und auf einen Stuhl an der Wand saß der Mann eben vom Gang.

Anima erinnerte sich daran, dass sie die Tür verriegelt hatte, aber dieser Typ, hatte die Gabe durch die Wände zu gehen, darin war sie sich bewusst.

Sie griff ihr Schwert vom Bett und zog die Lange Klinge aus der Holzscheide.

Alucards Grinsen wuchs wieder in die Breite, doch er stutzte, als er das scharfe Metall plötzlich in seiner Brust stecken spürte.

Er hatte sie nicht angreifen sehen!!!

Vampir und Söldner starrten sich in die Augen und für Alucard blieb kurz die Zeit stehen.

Anima zog das Lange Blutige Schwert aus dem Brustkorb und trat einen Schritt zurück.

Der Mann stand immer noch auf seinen Beinen.

"Standhaft," murmelte sie und holte zu einem Schlag aus. Die Klinge sauste mit derartiger Gewalt herab, dass man das Metal sirren hörte.

Doch Alucard hob noch rechtzeitig die Hand und stoppte das Todbringende Werkzeug vor seinem Antlitz.

Das Grinsen aus seinem Gesicht war verschwunden.

Blut sickerte aus seiner Hand die es mit der scharfen Klinge aufgenommen hatte und gerann sofort.

Alucard zog mit der anderen Hand sein Hemd hoch.

"Netter Stich, hätte mit Sicherheit jemanden umgebracht," knurrte er.

Anima sah die Tiefe Wunde, die sich in Windeseile von allein schloss.

"Wer bist du?" fragte sie leise und zog das Schwert durch Alucards Hand zurück und entfernte sich von dem Vampir.

Das Schwert hinterließ einen tiefen Schnitt, doch er blutete kaum.

Anima steckte das Schwert in die Scheide und signalisierte so die Bereitschaft nicht wieder anzugreifen.

"War dein Angriff nur ein Versuch? Weil du wusstest dass du mich nicht töten kannst?" fragte Alucard und Anima schüttelte den Kopf.

"Ich war mir eigentlich bis jetzt so ziemlich sicher das alles auf der Welt sterben kann."

Alucard nickte.

"Das ist wohl wahr," meinte er lachend und ließ das Hemd los.

Das Lachen irritierte Anima. Sie hielt noch immer das Schwert bei sich und ihr gegenüber schien zu wissen, dass sie es schnellstens Griffbereit hätte, würde er sie dazu zwingen.

"Anima," sagte Alucard langsam, als wollte er jeden Buchstaben einzeln begutachten.

"Anima ist der lateinische Begriff für die Seele. Für das Elend, für den Schmerz," sagte der Vampir und sein Grinsen kehrte zurück.

"Und was geht es dich an?" fragte Anima ruhig und leise.

Alucard lachte.

"Nichts, und dennoch, viel mehr als du glaubst!"

"Wer bist du?" fragte Anima erneut.

"Ich bin Alucard. Die Waffe der Hellsing Organisation," verriet der Vampir nun schmunzelnd.

"Ach, du gehörst auch hier her? Hätte ich nicht gedacht," meinte Anima tonlos und wandte sich ab.

"Naja, ich hab hier einen kleinen Job als Zeitarbeiter angenommen," meinte Alucard und setzte sich wieder auf den Stuhl.

"Jo," höhnte Anima. "Als Sklave der Hexe!"

Alucards Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. Er stand wieder auf und stellte sich Anima so dich gegenüber, dass sie seinen Atem auf dem Gesicht spüren konnte.

"Nenn meinen Meister nicht Hexe," meinte er leise.

"Ok," meinte Anima. "Dann eben Sklaventreiber. Kommt vielleicht auch eher hin, warum haust du nicht ab? Du willst doch genauso wenig hier sein wie ich!"

Alucards Grinsen erschien wieder.

"Dir ist das Elend anderer doch vollkommen egal," meinte er.

"Für dich zählt nur dein Elend!"

"Das ist richtig. Schlimm wäre es, wenn es anders wäre," meinte Anima und wandte sich ab.

"Du bist bedauernswert," meinte Alucard nun.

Anima blickte ihn über die Schulter an.

"Danke, aber ich brauch dein Mitleid nicht," sagte sie nur und verließ den Raum.
 

Oops, ich glaube Anima und Alucard mögen sich nicht besonders.

Ob sich das noch ändern wird?

Vorerst glaube ich es nicht *grins*.
 

Please review
 

Gruß

Naz



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Yoite
2005-05-21T17:38:44+00:00 21.05.2005 19:38
Da hat ja Seras endlich mal einen 'Meister' gefunden... hahaha... Ich finde es gut, dass Integra solch einen Rspekt vor ihr hat... Und die Szene in ihrem Quatier ist auch nicht schlecht... Schreib sie ruhig noch etwas ruppiger! Die Kampfszenen kannst du vielleicht auch noch besser beschreiben... Damit man sich das auch wirklich gut vorstellen kann!!! Schreib weiter!!!
Bye, Judy
Von:  Yoite
2005-05-21T17:36:05+00:00 21.05.2005 19:36
Dein Ausdruck gefällt mir!!! Er ist ganz anders, als die meisten anderen... Von der Story kann man ja noch nicht so viel mitbekommen, aber der Ansatz ist schon mal gut für meinen Geschmack!
Bye, Judy
Von:  Yoite
2005-05-21T17:34:33+00:00 21.05.2005 19:34
Soso, klingt wirklich interessant... So stelle ich mir England übrigens auch vor... ^^
Bye, Judy


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