Zum Inhalt der Seite

Dies Ai

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Aishiteru

Julia war den ganzen Tag ziemlich bedrückt und wollte gar nicht zur Schule hin, allein schon deswegen, weil sie heute eine Arbeit in Geschichte schrieb und sich gestern gar nicht auf das Lernen konzentrieren konnte. Aber ihre Mutter schmiss sie dann doch aus dem Bett. Julia hatte bei ihr bereits die Erlaubnis eingeholt, mit Die abends Essen gehen zu dürfen und die Arbeit war nach der dritten Stunde geschrieben. Julia war überrascht. Die Arbeit fand sie nun überhaupt nicht schwer, außer ein zwei Aufgaben. Ihre Freunde fanden sie auch ziemlich billig.

Den Rest des Tages konnte sie überhaupt nicht mehr klar denken und schwenkte immer zu dem Punkt, wo Die gestern sich von ihr hat kraulen lassen und als er ihr seine Gefühle so geheimnisvoll offenbart hatte.

Am Abend dann hatte Julia totales Herzflattern, übler als sonst. Sie zog sich einen langen schwarzen Lederrock (im Winter) mit aufwändig bestickten silbrigen Drachenmustern drauf an und ein dazu passendes Oberteil.

Um 7 Uhr ging sie mit ihrer schwarzen Tasche raus und Die wartete schon auf sie (er hatte diesen tollen blauen Satinanzug an, genau den gleichen wie bei Child Prey).

Sie begrüßten sich matt und Julia wich Dies Blicken immer wieder aus. Er wusste, was er falsch gemacht hatte.

"Gomennasai, es ging gestern nicht anders. Ich musste nun mal weg. Sei deswegen nicht allzu böse."

Julia nickte leicht und sah ihn wieder an, als ob sie nur darauf gewartet hatte, dass er sich entschuldigt. Die nahm sie an die Hand und führte sie zu einer kleinen Nebenstraße.

"Heh, zur Straßenbahn geht es in die andere Richtung. Hey, Die!", sagte sie, doch er zog sie mit und blieb dann vor einem Peugeot 307 stehen und öffnete ihn mit einem Schlüssel.

"Wir fahren mit dem Auto. Ich habe ihn gemietet. Steig ein.", sagte er und öffnete Julia die Beifahrertür, doch Dies Ausgehpartnerin war nun doch bestutzt und trotzdem stieg sie ein. Die schloss die Tür und stieg ebenfalls ein. Als er losfuhr, sah er Julia noch abschätzend an. Sie war gewiss immer noch verstört und dazu auch noch irritiert.

//Er muss mindestens 18 sein, sonst hätte er diesen Wagen gar nicht mieten können//, dachte sie, aber das fand sie nun doch ein kleinwenig beunruhigend. Während der Fahrt redeten sie nicht, nur Die schaute sie immer mal kurz an und hat sich auf die Zunge beißen müssen, um sie nicht zu streicheln oder ihr den Rock ein kleines bisschen nach oben zu ziehen.

Er fuhr auf den kürzesten Weg zum Restaurant, das am äußeren Rand der Stadt lag. Dort angekommen stiegen beide nach kurzem Zögern aus und gingen ins Restaurant hinein, wo Die bereits einen Tisch reserviert hatte, der möglichst weit weg von den anderen Leuten war. Die rückte Julia den Stuhl zurecht und sie setzte sich auf ihn mit einem leisen Danke. Die setzte sich ihr gegenüber und kurz darauf kam der Kellner, brachte ihnen die Karten und nahm sogleich die Bestellungen entgegen. Beide verlangten was alkoholfreies, auch wenn sich Julia jetzt sogar mit Schnaps zugekippt hätte, um dieser gedrückten Stimmung zu entfliehen. Die war ultranervös und tippte mit seinen Fußsohlen immer auf dem Boden umher. Julia machte das jetzt auch noch zusätzlich nervös, aber sie ignorierte dieses flaue Gefühl. Einige Minuten später kam der Kellner mit den Getränken und nahm die Bestellungen von den beiden auf. Julia bestellte Cannelonie und Die eine Pasta Neta (sauscharfes Spaghettizeugs).

Die ganze Zeit saßen sie dort, still und bedrückt. Schließlich kam das Essen und keiner der beiden hatte Appetit, bis dann der Kellner wiederkam, dem das aufgefallen war, dass sie weder was getrunken noch gegessen hatten und das fiel auch den anderen Gästen auf, die immer kurz zu ihnen rüberstarrten und ein bisschen tuschelten.

"Missfällt Ihnen etwas, mein Herr. Haben sie sich mit Ihrer Bestellung vertan?", fragte er höflich und machte dabei Gestiken mit seiner Hand. Die sah ihn nicht an, sondern nur auf Julia, die wohl auf eine Antwort von ihm wartete.

"Ich nehme nicht an, dass du noch was Essen willst, oder?", fragte er sie ohne auf den ungeduldigen Kellner zu achten.

"Na ja, nicht wirklich.", antwortete sie vorsichtig.

"Gut, ich auch nicht. Packen Sie es bitte ein und bringen Sie auch gleich die Rechnung."

Der Kellner nickte, nahm die Teller und verschwand in der Küche. Wieder Schweigen bis der Kellner mit Plastiktüten und einem Zettel in der Hand zu ihnen trat. Die bezahlte sofort und saß dort noch ein Weilchen. Er sah auf Julia, die immer noch zaghaft auf den Boden schaute.

"Bist du noch sauer auf mich oder warum schaust du mich nicht an?", fragte er besorgt klingend und leise, um die restlichen Gäste nicht aufmerksam zu machen. Julia schaute nun doch hoch mit einem etwas verwirrten und unsicheren Gesichtsausdruck.

"Nein, ich bin nicht auf dich sauer. Ich habe nur ein bisschen Angst vor dem, was du mir sagen willst. Du wirkst ja auch nicht gerade entspannt."

"Ich habe auch Angst davor es dir zu sagen, weil ich mich davor fürchte, dass du dann nichts mehr mit mir zu tun haben willst."

Julia machte die Augen nun weiter auf und ihr Blick war fragend geworden.

Die sah sie noch an und sein Herz klopfte wie verrückt. Er stand langsam auf, nahm die Tüten in die Hand und verließ mit Julia das Restaurant. Auf dem menschenleeren Parkplatz angekommen, öffnete er das Auto mit seinen Funkschlüssel und blieb dann stehen. Er wollte es ihr jetzt sagen, selbst wenn sie ihn dann verabscheute.

"Julia, für wie alt hältst du mich?", fragte er standhaft, aber ein leichtes Beben von Angst war in seiner Stimme schon noch vorhanden.

"Zuerst für 17, dann, als du dich nicht geschminkt hattest bis grad noch 18, und ab heute für 19 - 22."

Die biss sich auf die Lippen und überlegte, wie er ihr die wohl schmerzhafte Wahrheit erklärt.

"Ich bin wohl um einiges älter als du denkst. Sollte mich jetzt eigentlich glücklich machen. Ich habe bald Geburtstag. Am 20.12. werde ich ... 31."

Nun war es raus und Julia fühlte einen tiefen Schock in ihrem Herzen, der aber schnell wieder abschwächte, aber ihr noch gehörig in den Knochen lag. Unglaubwürdig sah sie ihn an.

"Du willst mich doch verarschen! Kein 30jähriger sieht so jung aus wie du."

"Es ist so. Habe mir schon gedacht, dass du so ähnlich reagierst."

"Warum hast du es mir gesagt?"

"Weil ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren konnte. Ich bin gestern so schnell abgehauen, weil ich nicht über dich herfallen wollte. Du wolltest es ja irgendwie, zumindest hatte es den Anschein. Ich hätte es auch gern gewollt, aber du würdest mich nur noch mehr verachten, wenn du nachher erfährst, dass ich 30 bin. Ich konnte es einfach nicht."

"Aber dann hättest du doch gekriegt, was du wolltest."

"Nein, eben nicht. Du denkst wohl, ich will mit dir nur kurz ne Nummer schieben und dann wieder abhauen. Gott, wenn ich das wollte, hätte ich mich nicht die ganze Zeit damit quälen müssen, dir mein Alter zu verheimlichen. Ich wollte dich gestern nicht alleine lassen, wo du gerade so niedergeschlagen warst. Aber ich... ich konnte es halt nicht, weil ich dich liebe."

Die konnte nicht mehr. Er versuchte sich zu retten, um nicht von Julia gehasst zu werden. Er hätte seine Gefühle ihr auch nicht länger verheimlichen können.

Julia starrte ihn an und wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Seine Worte waren echt, da war sie sich sicher und sie empfand das Gleiche für ihn, aber sie konnte sich noch nicht überwinden, ihm das zu gestehen.

"Ach, Die...", sagte sie traurig und Die schaute ebenfalls traurig zu ihr auf. Er sah ihr noch kurz in die feuchten Augen, dann wendete er sich ab und öffnete wieder die Beifahrertür.

"Steig bitte ein.", forderte er sie auf und sie befolgte nach kurzem Zögern seinen Befehl.

Sie fuhren langsam und Die hatte Angst, Julia anzusehen. Sie schaute manchmal zu ihm auf und hoffte, dass er sie ansah, doch er tat es nicht. Er sah verbissen auf die Straße.

Als sie die halbe Strecke hinter sich hatten, fing Die, zur Überraschung von Julia, wieder an zu reden.

"Weißt du, ich habe mit dem Rauchen aufgehört... zumindest versuche ich es. Ich habe seit gestern Mittag keine einzige Zigarette geraucht und ich habe auch nichts getrunken. Das ist erst seitdem du gesagt hast, dass du das nicht magst."

"... Oh, das ist schön... wie viel hast du denn geraucht?", fragte sie, seltsamerweise wieder ganz normal.

"Oh, ich habe Lightzigaretten geraucht. Da kam eine Packung am Tag locker zusammen, oft auch zwei. Na ja, wie du schon gesagt hast, es ist teuer und ungesund. Genug Gründe um damit aufzuhören. Trinkst du eigentlich?"

"Hm, nicht wirklich. Betrunken war ich noch nie, liegt vielleicht auch daran, dass ich immer mit Verstand trinke. 3 Desperados reichen, dann höre ich auf."

"Oh, ich war schon des öfteren betrunken. Ich trinke gern Bier und dann meistens zu viel. Irgendwie war es früher immer so, dass ich ohne meine Zigaretten und meine Kontaktlinsen nicht leben konnte. Ohne die bin ich blind wie ein Fisch. Ich bin sehr kurzsichtig. Na ja, kann ja nicht alles beim Alten bleiben... (kurzes Schweigen) Julia, findest du es nicht gut, dass ich dir mein Alter verraten habe? Oder könntest du dir trotzdem vorstellen, dich mit mir richtig anzufreunden."

"... darüber muss ich nachdenken, OK?", fragte sie, jetzt wieder sehr deprimiert. Die nickte und sah schweigend auf die Straße. Er parkte wieder in der kleinen Nebenstraße. Er wollte nicht, dass ihre Mutter oder sonst irgendwer, der Julia kannte, etwas von ihrem eigentlich verbotenen Getue mitkriegt. Auch Julia konnte sich das zusammenreimen und ersparte sich ein Fragen.

Als die beiden ausgestiegen sind, wollte Die sie die Straße zu ihrem Haus runterführen, doch Julia blieb noch am Auto stehen.

"Ich habe nachgedacht und ich bin mir ziemlich sicher (hat ja nicht lange gedauert -.-).", sagte sie entschlossen und Die starrte sie an.

"Es wird nicht besonders gut für mich ausfallen, nich.", setzte er ein mit einem ironischen Lächeln.

"Du hast gesagt, dass du mich liebst, oder?"

"Hai, aishiteru. Daran ändert sich auch nichts, wenn du mir jetzt den Rücken zuwendest. Ich werde dich immer noch lieben."

"Du meinst es also wirklich ernst. Nun, dass du 30 bist... war schon ein Schock für mich und es ist eigentlich nicht angebracht, dass wir uns hier über so etwas unterhalten und, dass du mich liebst und so weiter. Aber es ist doch auch so, dass du, trotz dieser großen Altersdifferenz, immer noch der Gleiche bist, wie vor diesem Geständnis. Ich meine, nur weil du mir das jetzt gesagt hast, wirst du doch nicht gleich anders, verstehst du."

Die nickte, aber er verstand nicht recht, worauf sie hinauswollte. Julia ging langsam und unsicher zu ihm. Als sie vor ihm stand, sah sie wieder beschämt auf den Boden.

"Nun, ich weiß nicht, ob ich es richtig ausspreche. Ich habe mich bisher nicht getraut es dir zu sagen. Ähm, aishite imasu. War es richtig?"

Die vermochte nichts zu sagen. Er lugte in ihre Augen und flüsterte:

"Ja, du hast es richtig gesagt. Vollkommen richtig. Und du hasst mich nicht?"

"Wie sollte ich denn?", grinste sie zaghaft. Die umarmte sie mit einem Mal kräftig und sie umschlang ihn ebenfalls. Sie drückten sich und ließen sich erst nach Minuten wieder los. Dann nahm Die ihr Gesicht sanft zwischen seine Hände und flüsterte:

"Willst du mit mir gehen?"

Natürlich nickte Julia lächelnd und Die ebenfalls. Beide waren glücklich und er streichelte ganz vorsichtig ihre Wangen und strich mit seinem Daumen immer wieder über die Lippen, die er schon so lange (seit vier Tagen... was für eine Ewigkeit -.-) mit seinen berühren wollte. Und er tat es auch, ganz sanft und langsam.

Julia, die dieses Gefühl noch nie zuvor kennen gelernt hatte, wich zuerst ein kleines Stück vor Schreck zurück, doch Die, der ihren Kopf immer noch sanft hielt, ließ sie nicht ausweichen. Und dann, als ihre Lippen die Wärme von seinen Lippen hatten, ging sie mit geschlossenen Augen näher an ihn heran und legte ihre Hände auf seine Schultern.

Sie küssten sich gute fünf Minuten, immer mit kleinen Pausen zwischendurch. Dann ließen sie sich los und sahen sich matt lächelnd an. Die streichelte ihre Wange noch immer und Julia legte ihre Hand auf seine.

"Ich hätte nicht gedacht, dass du für mich genauso empfindest, erst recht nicht mehr, wenn ich dir mein Alter verraten habe."

"Das macht mir nichts aus... wir dürfen nur niemanden davon erzählen, der es weiter tratscht. Ich werde es am besten niemanden sagen."

"Aber... deinen Freunden kannst du doch was vorflunkern, ich meine, du sollst ja nicht immer nur mit mir alleine irgendwo hingehen und wenn wir... na ja rumknutschen, dann werden die sich doch sicher auch fragen, warum du das machst, ohne mit mir zusammen zu sein."

"Dann sage ich ihnen, dass du 18 bist. Ist Totchi auch so alt wie du?"

"Ein Jahr jünger, aber Kaoru ist ein Jahr älter als ich. Shinya und Kyo sind auch jünger. Die musst du auch noch kennen lernen. Mit Kaoru kannst du dich wunderbar über Linkin Park unterhalten. Er interessiert sich sehr für amerikanische Bands... ach ja, die können ja alle kein Deutsch und Englisch auch nur brüchig."

"Dann versuche ich es halt auf japanisch und wenn ich nicht weiter weiß, frage ich dich oder Toshiya."

Die nickte grinsend, dann öffnete er die Wagentür, holte das Essen raus und begleitete Julia bis zur Haustür. Die drückte ihr, als sie den Schlüssel rein steckte, die Tüte in die Hand und gleichzeitig noch einen lippenfeuchten Kuss auf den Mund. Mit einem schmatzenden Geräusch lösten sie sich voneinander, verabschiedeten sich voneinander mit "Aishiteru" und Julia schloss die Tür hinter ihm.

Die ging lächelnd zum Wagen zurück und fuhr zum Hotel. Dort angekommen saßen mal wieder alle vor dem Fernseher und guckten sich einen Hentaianime von Kaoru an. Der schien an diesem Herumgestöhne sehr interessiert und sah mit weiten Augen auf den Fernseher, die Zunge manchmal vor Geilheit umherschwingend. Kyo war der einzige, der mit Kopfhörern da saß und sich Wednesday 13th in die Ohren schallen ließ und dazu rhythmisch den Kopf und seinen Fuß bewegte. Die wurde nicht wirklich, vor allem nicht von Kaoru, wahr genommen. Toshiya jedoch stand auf, führte Die ins Schlafzimmer von ihm und fing an ihn auszuquetschen. Die erzählte ihm alles grinsend und Toshiya hörte aufmerksam zu.

"=Wollen wir sie morgen besuchen? So einfach mal in die Schule reinschneien?=", fragte er, weil er Die mal in Aktion sehen wollte. Die nickte grinsend.

"=Hatte ich eh schon vor, aber wenn du mitkommst, dann unterhalte bitte ihre Freunde, weil ich nicht so gern möchte, dass sie uns die ganze Zeit anstarren.="

"=Klar, Kaoru kann ja auch mitkommen. Kyo wird Shinya nichts tun *lach*="

"=Kyo... der ist doch handzahm. Weißt du noch, als wir "Filth" gedreht haben und Kaoru diese Krabbe auf dem Kopf hatte? Kyo hatte voll Schiss vor ihm, dabei sah er auch unheimlich aus.="

"=Ach, Kyo ist ... absolut abartig *zwinker*=", grinste Toshiya.

Sie machten die ganze Zeit ironische Bemerkungen über den kleinen Sänger, zogen über den Frontman von Silver Ash her und gingen dann zu Kaoru, der sich wohl im Bad seiner überschüssigen Energien entledigt hatte.

Er willigte sofort ein, allein schon deswegen, weil er Julia in der Bar nicht richtig erkannt hatte und sie nach Toshiyas Aussagen eine Domina ist.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Naoko
2005-04-20T12:03:37+00:00 20.04.2005 14:03
*drop*
war gut das kapp ^^


Zurück