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Wrapped around your finger

von

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The union of the snake is on the climb

"There's a fine line drawing my senses together

And I think it's about to break"
 

"Union of the Snake" by Duran Duran, vom Album "Seven and the Ragged Tiger"
 

The union of the snake is on the climb
 

Vorbei.
 

Es scheint immer so plötzlich zu sein, egal was ich mache um es zu verlängern. Obwohl ich es oftmals weiß, lasse ich ihm das Bessere von mir mit seiner rasiermesserscharfen Zunge bekommen. Kein Wunder, dass er nie Probleme hatte, Trankzutaten zu schneiden. Alles an ihm ist scharf wie eine Messerklinge. Doch durch eine kleine Veränderung kann er weicher als Regen werden. Warum tut er es, diese tiefe Verletzung, gefolgt von unterwürfiger Beruhigung? Warum spuckt er auf mich, in genau diesem Moment, wenn ich irgendein Anzeichen von Erbarmen zeige und wirft es dann auf mich zurück? Ich könnte genauso gut versuchen, die Geheimnisse der sieben Weltwunder zu lüften.
 

"Bist du jetzt fertig?"
 

Seine Stimme bringt mich wieder in die Realität zurück. Ich sehe zu ihm hinunter, so still und verausgabt unter mir. Schweiß glänzt auf seiner Stirn und ich kann die Nachwirkungen fühlen - daß er daran arbeitet, seine Atmung zu verlangsamen. Seine Augen bohren sich in meine, sein Ausdruck ist unlesbar.
 

Als ich von seinem ausgestreckten Körper gleite murmelt er: "Immer noch die Gleiche, die du in der Schule warst."
 

"Was meinst du damit?"
 

"Für jemanden, der es hinauszögern wollte, hast du einen miserablen Job erledigt."
 

Er grinst wieder. Dieses gleiche, heimtückische Grinsen.
 

"Bist du begierig auf mehr?" frage ich mit falscher Süße und grinse, als sein Grinsen verschwindet.
 

"Verwechsle nicht deinen Sadismus mit mir als Masochist", knurrt er.
 

"Und warum provozierst du mich dann?"
 

"Weil ich hoffe, etwas Verstand in dein verdrehtes Gehirn prügeln zu können."
 

"Wenn wir gerade vom Prügeln sprechen...", ich schaue provozierend hinunter, wo er erstaunlicherweise wieder hart wird.
 

"Mich unter Drogen zu stellen ist kein Grund sich selbst zu schmeicheln."
 

"Ich habe dich nicht unter Drogen gesetzt, und das weißt du verdammt genau!"
 

"Wenn du auch nur EINEN MOMENT LANG denkst, dass ich das genieße, kannst du wahnsinnig zur Liste deiner Eigenschaften hinzufügen!" spuckt er aus.
 

"Ich glaube, dir gehen die Dinge aus, wie du mich nennen kannst, Severus", kontere ich.
 

"Ich glaube, du hast dieses Wort schon benutzt. Versuch, origineller zu werden."
 

Er starrt, wird wütend, er versucht aufzustehen, aber ich drücke ihn wieder hinunter.
 

"Was machst du da?" fragt er.
 

"Ich bin noch nicht fertig mit dir."
 

Ein schnelles, berechnendes Flackern seiner Augen. Ich beobachte ihn, durchsuche seine versteinerten Gesichtszüge nach einem Anzeichen von Verweigerung, aber ich kann keines finden.
 

"Fein", sagt er bissig und bringt seine Arme an seine Seiten, seine Augen verengen sich zu kochenden, schwarzen Schlitzen. "Dann mach weiter. Ich bezweifle, dass du mich noch schlimmer foltern kannst als du es schon getan hast."
 

Weiß er es jetzt noch immer nicht besser?
 

In den nächsten Stunden bringe ich ihn dazu unbeschreiblich zu leiden. Ich bin zärtlich, langsam, sinnlich, als ob ich einen Liebhaber verführen würde. Er folgt jedem Geflüster, befolgt eifrig jede Führung. Aber ich weiß, dass er es hassen muss. Als ich endlich aufhöre, ist es draußen bereits dunkel. Der Mond scheint durch die Vorhänge und badet uns in seiner silbernen Reinheit - ein strenger Gegensatz zur Verderbtheit, die ich beinahe in unsere Haut geätzt sehen kann. Einige Schwenker und Schnipse später sind wir beide sauber und in frische Nachtwäsche gekleidet. Es gibt keine weiteren abfälligen Bemerkungen. Er sieht so erschöpft aus wie ich mich fühle.
 

"Du wirst heute Nacht in meinem Bett schlafen."
 

Er steht auf, folgt mir. Als wir unter meinen verblichenen Decken liegen, ziehe ich ihn zu mir und sein Körper gleitet leicht gegen meinen. Es betäubt mich, als er seinen Kopf ohne jegliche Anweisung an meine Schulter lehnt und seinen Arm achtlos über meine Hüfte schleudert. Er bemerkt mein Starren und zuckt mit den Schultern.
 

"Ist es nicht das, was du wolltest?" schnarrt er.
 

Ich weiß nicht, was schlimmer ist - die Zeiten, in denen er weiß was ich will, oder die Zeiten, in denen er mich dazu treibt sie preiszugeben.
 

Man sagt, Zeit sei ein Dieb. Ich stimme dem nicht zu. Zeit hat mir nichts gestohlen. Im Gegenteil. Sie hat nichts gemacht, außer gegeben. Sie hat sich mir in großen Dosen gegeben, damit ich in der Lage bin, mein Benehmen zu überdenken. Meine geistige Gesundheit. Meine Schuld. Meine Liebe.
 

Zwei Monate sind seit dem Tag, seit dieser Nacht vergangen. Wann hat alles begonnen sich zu verändern? Wann hat er aufgehört, mich zu provozieren und angefangen, meinen Berührungen nachzugeben? Warum blickt er mich nicht länger verärgert an? Wie kann dieser Mann, dieser arrogante, stolze Mann, der mich mit allem was er hatte bekämpft hat, sich jetzt bei einem Schnippen meines Fingers ausziehen?
 

Natürlich habe ich, die eigensinnige, direkte Person die ich bin, danach gefragt.
 

"Ich habe dir gesagt, dass ich aufgehört habe zu versuchen, es zu bekämpfen", antwortet er gereizt. "Es ist nutzlos und schadet mir mehr als gut ist. Ich habe schon schlimmere Schicksale als dieses akzeptiert."
 

Gut gesprochen, Severus.
 

Ich hatte noch nie viel Verwendung für Sprichwörter und Zitate. Zu einfach, zuviel Weissagung. Aber im Angesicht der Tatsache, dass ich bekommen habe, was ich mir wünschte, bin ich gezwungen, diese Tatsache zu überdenken. Um es mit den Worten der alten Weisen auszurücken - Ich will es nicht länger.
 

Ich weiß nicht, was mit mir passiert ist. Es scheint, als ob nichts mehr einen Sinn ergibt. Das alles, was ich geglaubt hatte verstanden zu haben, mir durch die Finger rinnt und mit dem Wind verschwindet. All der Ärger, den ich gegen ihn verspürt habe, der Wunsch in der primitivsten und boshaftesten Weise wieder auf ihn zu kommen, das gefühllose Verlangen nach seinen Lippen, seiner Haut ... all das hat sich in Knoten verwandelt, auf die ich nur starren kann, ohne zu wissen wie ich sie lösen soll. Aber irgendwie muss ich einen Weg finden. Ich bin den Weg der Zerstörung gegangen, ich bin durch die dunkelsten Ozeane geschwommen. Ich bin eine Abgesandte der Dunkelheit - und nun ist es Zeit für mich, wieder einen Weg ins Licht zu finden.
 

TBC



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