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Wenn Sonnenlicht auf Mondlicht trifft

von

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Ein verletztes Kind der Nacht und sein Bruder

Ein verletztes Kind der Nacht und sein Bruder
 


 

Mühsam kam sie auf die Beine, humpelte zum Fenster, ließ die Roll-Laden herunter. Sie wusste nicht, wie lange sie noch da war und sie hatte keine Lust, verbrutzelt zu werden, wenn sie wegkippte. Dann ging sie neben Liam auf die Knie. Sanft fuhr ihre Hand seinen Hals entlang, tastet nach seinem Puls. Dass er noch atmete, hatte sie vorher schon gesehen. Der Puls war stark und regelmäßig. Er hatte verdammtes Glück gehabt, dass er sich nicht das Genick gebrochen hatte. Aber er blutete schrecklich. Die Wunde an der Schläfe, war wieder aufgerissen. Mit einigen Handbewegungen fegte sie die Glassplitter von der Couch, legte ihn vorsichtig drauf. Ihre Hände zitterten. Verdammtes Quecksilber! Ihr Blick verschwamm.

Die Wunde, sie musste endlich die Blutung stillen. Sanft fuhr ihr Zunge über die Wunde, um sie zu reinigen. Im nächsten Moment riss sie ein Stück Saum von ihrem T-Shirt ab, presste es auf die Wunde.

Sie war gerade am überlegen, wo er Verbandsmull haben könnte, als es plötzlich an der Tür klopfte. Mit einem erschrockenen Fauchen fuhr sie herum, griff nach ihrer Waffe.

"Wer ist da?" rief sie.

"Deria? Bist du das?" antwortete ihr eine überraschte Stimme.

"Dian!?" Was machte die denn hier??

"Ja. Ich bin's. Mach auf"

Mit einiger Anstrengung humpelte sie zur Tür. Die Ärztin erschrak, als sie sie sah.

"Was ist passiert?" entfuhr es der Frau.

Erneut verschwamm Deriadenimas Blick.

Sie riss sich zusammen, trotzdem klang ihre Stimme viel dünner als sonst.

"Später! Liam... du musst dich um ihn kümmern. Er ist verletzt. Ich krieg die Blutung nicht gestoppt" keuchte sie.

Alle Kraft verließ sie. Sie konnte nicht mehr lang. Schon wieder wurde alles Schwarz vor ihren Augen. Sie fühlte noch wie Dian ihre Schultern umfasste.

"Deriadenima!" Wo ist Anne?"

"Nicht hier! Caron hat sie mitgenommen!" hauchte sie.

Die Taubheit wurde zu stark. Ihre Knie knickten weg, dann bekam sie nichts mehr mit.

Sie wartete noch darauf, irgendwo aufzuschlagen aber wenn, dann bekam sie es auf jeden fall nicht mehr mit.
 

Schmerz durchbohrte sie, brachte sie wieder zu Bewusstsein. Durch einen blutigen Nebel sah sie Liams Gesicht. Sie lag auf der Couch. Sie hob den Kopf. Seine Lippen bewegten sich, aber das Einzige, was sie hörte, war rauschen in ihren Ohren. Und ihr eigener Schrei, der in ihren Ohren widerhallte. Sie wollte sich zusmmenkrümmen, oder wenigstens umdrehen, um zu sehen was sie so schrecklich schmerzte. Nach einigen Sekunden realisierte sie, dass das der Klingenwurfstern von Caron sein musste. Liams Hände lagen auf ihren Schultern, hielten sie fest. Sie sah nur, dass er den Kopf schüttelte. Für einen Moment, ließ der Schmerz etwas nach.

Dian versuchte wahrscheinlich das Ding herauszuziehen, schloss sie. Sie versuchte sich zu entspannen, versuchte nicht mehr Liams Hände abzuschütteln. Umso erstaunter war sie, als seine Hände plötzlich sanft ihr Gesicht umschlossen. Er kniete sich neben die Couch auf der sie lag, rutschte ganz nah zu ihr. Dann sagte er etwas, noch immer verstand sie ihn nicht. Er wiederholte es noch mal ganz langsam.

Halt durch! Du musst still halten, las sie von seinen Lippen.

Sie verstand, nickte.

Einen Moment später kam der Schmerz zurück, doppelt so stark wie vorher.

Ihre Hände krallten sich in den Stoff der Couch unter ihr. Hilflos schrie sie auf, bis es zuviel wurde und alles erneut schwarz.
 

Jemand strich über ihr Gesicht.

"Sie ist ganz kalt" sagte die Stimme, sie klang seltsam hallend.

"Das ist normal bei Vampiren" antwortete Dr Connors.

Die erste Stimme war Liam gewesen. Er war verletzt worden und sie hatte nichts dagegen tun können. Sie hatte ihn und vor allem Anne nicht beschützen können.

Wozu war ihre ganze Kraft da, wenn sie damit nicht mal ein Kind beschützen konnte und warum fühlte sie sich gerade genauso hilflos und schwach, wie sie es damals gewesen war als sie noch ein Mensch war?

"Ihr hättet das verdammte Ding drinnen lassen sollen. Ich hätte schon vor so langer Zeit sterben sollen, zusammen mit denen die ich liebte" flüsterte sie die Augen öffnend.

Als sie versuchte sich aufzurichten, keuchte sie vor Schmerz auf.

Liam und Dr. Conners blickten betroffen drein. Deria blickte sich um.

Sie sah das Blut auf der Couch, dem Fußboden, den Wänden, die Scherben die immer noch im Zimmer verstreut lagen und Danyel.

Dian war ihrem Blick gefolgt.

"Warum hast du ich nicht getötet?" wollte sie wissen.

"Weil er nur ein Spielzeug von Gabriel ist, genauso wie ich es war" erklärte sie dumpf, ließ sich neben den jungen Vampir fallen.

"Gabriel? Der Gabriel?! fragte Dian nach.

Deria nickte. Sie hätte es fühlen müssen, dass er hier war.

Aber sie hatte es nicht wahr haben gewollt.

Wollte ihn in ihrem ganzen Leben nie wieder sehen.

"Wer ist er?" wollte Liam wissen.

Dian öffnete den Mund, versuchte Liam zu erklären, dass es jetzt kein günstiger Zeitpunkt war, das zu fragen, aber Deria hob die Hand.

Warum sollte er es nicht wissen?

"Er ist mein Meister. Derjenige der mich zu einem Vampir machte!" erklärte sie.

Vorsichtig strich sie über Danyel`s Gesicht.

"Wenn Gabriel so was wie mein Vater ist, dann ist Danyel mein kleiner Bruder" stellte sie fest.

"Wie hat er dich dazu gebracht? Welche Wahl hattest du noch?" fragte sie flüsternd den Bewusstlosen.

Liams Hand legte sich auf ihre Schulter.

"Wirst du mir helfen Anne zurückzuholen" fragte er plötzlich.

Sie drehte sich um, blickte ihn ungläubig an.

" Du hast keine Ahnung, mit wem du dich anlegst Liam. Caron war nur einer von Gabriels Schergen. Es gibt noch wesentlich mehr. Und Gabriel selbst, ist noch viel stärker und mächtiger"

"Das ist mir egal. Ich werde Anne nicht diesem Gabriel überlassen, egal wie stark er ist!"

Deria schnaubte fassungslos. Sie konnte sich schon richtig den Lachkrampf vorstellen den Gabriel kriegen würde, wenn Liam mit dem Schwert auf ihn losginge.

"Du bist verrückt" schüttelte sie den Kopf.

"Und du bist ein Vampir. Klingt doch nach ner guten Mischung!" meldete sich Liams Galgenhumor.

Deriadenima musste lächeln. Mumm hatte er, dass ließ sich nicht leugnen.

"Wenn du unbedingt dein Leben wegwerfen willst, bitte." stimmte sie zu.
 

Sie zog seufzend die Luft ein, worauf hatte sie sich da nur eingelassen. Aber sie hatte Anne versprochen, dass sie auf sie aufpassen würde und sie würde ihr Versprechen halten.

"Aber so kann ich nicht kämpfen. Und du bist auch nicht stark genug. Wir müssen uns ausruhen, sonst sind wir noch schneller außer Gefecht, als wir es sowieso schon sein werden" stellte sie nüchtern fest.
 


 

Aber bevor sie sich ausruhte musste sie erst noch etwas erledigen. Sie hob eine Klinge auf, die Caron vergessen hatte.

"Was hast du vor?" wollte ihre Freundin wissen

"Unser Dornröschen wecken, vielleicht hat er ja Lust uns zu helfen."

Mit der Klinge holte sie die Kugel aus der Brust des Anderen.

" Du bist wahnsinnig! rief Dian.

"Nein, dass überlass ich Liam. Ich bin nur berechnend. Mit dem Grünschnabel werde ich locker fertig, selbst im Moment."

Ein paar Sekunden später, durchlief den Körper des jungen Vampirs ein Zittern.

Es wurde immer stärker bis es urplötzlich aufhörte.

Danyels Augenlieder flirrten. Blinzelnd öffnete er die Augen.

"Morgen und herzlich willkommen zurück im Reich der Lebenden" begrüßte sie ihn.

Mit einem fauchen fuhr er hoch.

Besser gesagt, er versuchte es. Deria packte ihn und hielt ihn zurück.

"Ganz ruhig Kleiner. Dir tut keiner was. Kein Grund zu fauchen.

Der Andere versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber sein Blick fuhr, wie der eines verängstigten Tieres, durch die Wohnung.

"Deine Wunde wird noch eine Weile schmerzen, aber spätestens Morgen sollte sie verheilt sein" erklärte Deria sachlich.

Danyel hob den Kopf, sah sie verwundert an. Dann zog er plötzlich die Luft durch die Nase ein. Er schien etwas zu wittern.

"War Caron hier?" fragte er dann.

"Ja war er!" erwiderte Deria.

Der Bursch hatte eine gute Nase.

"Und warum?" fragte er weiter.

"Weil dein Meister von Anfang an wusste, dass du versagen würdest oder es wenigstens geahnt hat" mischte sich Liam ein.

Danyel fauchte erneut: "Schweig Mensch, du hast keine Ahnung"

Deria verstärkte den Griff zwang Danyel sie anzusehen.

"Aber ich. Und er hat Recht Danyel. Dein Meister hat nicht geglaubt, dass du es alleine schaffen würdest, deshalb hat er Caron hinter dir hergeschickt" bestätigte sie.

"Und wo ist er dann? Hast du ihn ausgelöscht?" erwiderte er Schwarzhaarige.

Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, aber Deria sah wie verstört er war, wie ihn die Situation verwirrte.

"Nein, ich hab ihn nicht ausgelöscht. Er hat mich von hinter angegriffen, deshalb konnte er mich besiegen. Er hat das Kind mitgenommen und ist dann wieder verschwunden. Er hat dich zurückgelassen "fasste sie zusammen.

"Das ist lächerlich. Wenn Caron dich besiegt hatte, wärst du jetzt toter, als du es sowieso schon bist. Ich kenne kaum jemand der dich mehr hasst als Caron!"

Deria schüttelte den Kopf.

"Er war hier. Das musst du doch riechen!"

Liam hob den Klingenwurfstern auf, an dem noch immer Derias Blut klebte.

"Da! Ist das Beweis genug. Eine Visitenkarte hat er leider nicht dagelassen!"

Danyel blickte den Stern an. Ohne Zweifel. Er erkannte ihn wieder.

"Aber wenn Caron hier war, warum hat er mir dann nicht geholfen?" flüsterte Danyel fragend.

"Weil es ihm egal war, was mit dir geschieht, jedenfalls hat er das gesagt" entgegnete Liam.

"Das ist nicht wahr!" rief Danyel und versuchte erneut aufzustehen.

Wieder hielt Deriadenima ihn fest.

"Es war ihm genauso egal, wie deinem Meister" bestätigte sie Liams Worte.

Danyel zuckte zurück, wurde bleich.

"Nein, das ist nicht wahr! Er ist der Einzige, der mich versteht, der Einzige den ich noch habe in dieser Welt. Ihr lügt." rief er verzweifelt.

Deria schmerzte es ihn anzusehen, hatte sie doch genauso reagiert, als sie erkannt hatte wie gefühllos Gabriel war.

Sanft fuhr ihre Hand sein Gesicht entlang.

Er fuhr zurück, befreite sich aus ihrem Griff, stand auf und wollte Richtung Tür, aber Deria war schneller. Sie hielt ihn am Arm zurück.

"Wach endlich auf Danyel. Wo willst du hin?" fragte sie ihn.

"Zurück.... Zu Caron. Ihn fragen warum er mich zurückgelassen hat?" entgegnete der Vampir trotzig.

Deria zog ihn zurück.

"Wenn du jetzt zurückgehst, wird er dich töten. Entweder er selbst oder Caron an seiner statt.

Beide erlauben kein Versagen, weder sich selbst, noch ihren Kindern"

Danyel verzog verzweifelt das Gesicht. Er wusste, dass sie die Wahrheit sprach.

"Und du. Warum hast du mich nicht ausgelöscht?"

"Weil ich nie tu, was Gabriel von mir erwartet" erklärte sie.

"Woher kennst du ihn so gut?"

"Weil er mein Meister und Herr war" gab sie zur Antwort.

"Was?" entfuhr es dem jungen Vampir erstaunt.

"Hast du das gar nicht gewusst?"

"Nein, ich hab nur gewusst, dass er immer irgendwie komisch reagierte, wenn es um dich ging" gab Danyel zu.

Der Schwarzhaarige ließ sich auf den Boden sinken versuchte die Nachricht zu verarbeiten.

"Du bist genauso Gabriels Kind, wie ich es bin. Er hat geahnt, dass ich dir erneut begegnen würde. Dennoch hat er es mir nichts gesagt. Er hat mich gegen meine eigene Schwester kämpfen lassen" er fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

Schweigen senkte sich für einen Moment über die Wohnung.

Dann seufzte der junge Vampir.

"Und wo soll ich jetzt hin?" fragte er kläglich.

Er warf einen Blick hinaus. Durch die Spalten des heruntergelassen Roll-Laden konnte man die Sonne aufgehen sehen. Führ eine Sekunde sah Deria eine Sehnsucht in seinem Blick.

Deria packte sein Kinn, zwang ihn sie anzuschauen.

Langsam schüttelte sie den Kopf.

"Ich hab dich nicht leben lassen, damit du jetzt in die Sonne gehst"

Danyel blickte verlegen fort.

"Du bist seltsam Danyel. Jeder andere Vampir würde versuchen sich zu rächen, für das was man dir angetan hat."

"Und was würde das bringen?"flüsterte er mit einem traurigen Lächeln.

Deria lächelte ebenfalls.

"Eine gute Antwort. Rache bringt nie etwas. Man fühlt sich genauso leer und hohl wie vorher und der Schmerz vergeht davon auch nicht" stimmte sie traurig zu.

"Du fühlst noch?" fragte Danyel verwundert.

"Ich dachte die menschlichen Emotionen würden verschwinden mit der Zeit, genauso wie das körperliche Schmerzgefühl"

Deriadenima schnaubte. "Tja genau das hatte mir Gabriel jedenfalls damals erzählt, aber so ist es nicht, jedenfalls bei mir. Mir tut mein Rücken verdammt weh, dass kannst du mir glauben, aber vielleicht, bin ich ja ne Ausnahme.

Danyel zog die Brauen hoch.

"Aber bei Caron und den anderen Vampiren die ich kenne ist es so, dass sie nichts mehr fühlen. Gabriel erzählte mir mal von einer Legende, in der ein mächtiger Vampir sehr alt wurde und dennoch fühlte. Die Legende besagt, dass seine Nachkommen immer noch dieses Merkmal mit sich tragen. Auch in der heutigen Zeit"

"Legenden nicht als Legenden" schnaubte Deria.

"So was glauben auch nur Jungvampire" fuhr sie fort

"Na scheinbar sind das nicht nur Legenden, du bist der, mehr oder weniger, lebende Beweis" konnterte Danyel.

Danyel hatte Recht mir seiner Vermutung.

Deriadenima bemerkte nicht wie sich Liams Gesicht bei ihren Worten veränderte.

Fast so als hätte er endlich eine Bestätigung für seine Vermutungen.
 

*gähn* bin ich fertig.

Was man nicht alles tut, nur damit ihr zufrieden seid. Ich tipp sogar brav meine Story ab, obwohl ich eigentlich krank bin.*snif* *hust*

Ich hoff mal das ich euch wenigstens ein paar Kommis wert.

Ich wünsche wie immer viel Spaß beim lesen und der nächste Tei ist schon in Arbeit versprochen

Bussi eure Andoria



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-12-09T11:30:25+00:00 09.12.2005 12:30
*begeistertbin*
Von:  mcsalix1
2005-07-09T08:15:53+00:00 09.07.2005 10:15
Hi! Habs gelesen. Super! Will mehr! Bis morgen Salix
Von: abgemeldet
2005-07-02T09:36:49+00:00 02.07.2005 11:36
Immernoch krank?? Na dann ab in die Heia, aber nimm deinen Block mit zum Weiterschreiben ;)
Ok, ich weiß, dass ich fies bin. Aber das Kapitel war wieder so gut, dass ich kaum auf das nächste warten kann. Hast du eigentlich schon bemerkt, dass ich ungeduldig bin? =))
Ich muss wissen wie sie das Mädchen befreien!!!
Liebe Grüße, Andi
Von: abgemeldet
2005-07-01T20:32:46+00:00 01.07.2005 22:32
Cool! Ist sie etwa ein Nachkomme diese geheimnissumwobenem Vampir? ^^
Schickst du mir bitte wieder eine ENS, wenns weitergeht? ^.-
Du schreibst absolut genial!^^
Liebe Grüße,
Nanashi.
Von:  mcsalix1
2005-07-01T15:59:42+00:00 01.07.2005 17:59
Hi! Ich habs noch nicht gelesen! Aber ich wollt Dir einfach trotzdem ne Komi schreiben! Vieleicht hab ich es bis Sonntag durch. Salix


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