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Meer aus Tränen

28.Februar 2005
von

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Meer aus Tränen

Meer aus Tränen,

still ruhst du in der Zeit,

geschaffen um vergessen zu werden

erlöst du uns vor uns'ren Leid.
 

Ohne Leben liegst du da,

unberühert von Blut und Fleisch,

klar und blau ruhst du auf deinen salzigen Grund;

wächst du Tag für Tag.
 

Wald der Schreie,

dunkel und kalt bist du;

die Stille ist die unbekannt,

doch Träume sind die dein.
 

In die hahlen die Schreie der Menschen:

Angst, Freude, Tod und Schmerz werden lebendig in dir,

doch ausgefüllt wirst du niemals sein;

wächst du Tag für Tag.
 

Tiefen der Lust,

hell erleuchtet und doch niemals erstraht,

scheinst Freund zu sein,

bist doch Feind.
 

Liebe und Hass gelten dir,

verstreust es und fängst es ein.

Bist nichts und bist alles;

wächst du Tag für Tag.
 

Zeit des Lebens,

bist so lang' und endest schnell.

Bist die Mutter meiner Lust, meiner Tränen und Schreie.

Bist auf ewig mein.
 

Gib mir alles, was ich will,

gibst mir weniger, als ich brauche.

Mutter der Existenz,

schwindest... Tag für Tag.

Gedanken zu 'Meer aus Tränen'

Tja, eigendlich kam mir heute nur eine Bezeichnung in den Sinn. Nicht mehr.

Es lies mich nicht mehr los, also schrieb ich es auf... und dann wurde aus dieser einzelnen Gruppe aus Wörtern - die nicht mal einen Satz ergaben - das, was ihr ein Kapitel zuvor lesen könnt.

"Meer aus Tränen" kam mir in den Sinn. Ich stellte mir es vor:

Eine kristallklare, ewige Welt nur aus Wasser, das leicht blau funkelte. Nach und nach kamen mir auch der Wald der Schreie und die Tiefen der Lust in den Sinn... und wie ich sie mir so vorstellte, enstand das Gedicht dazu.
 

Zu letzt wurde mir klar, das diese drei Dinge niemals enden werden. Es wird immer etwas geben, das weint - mag es nun ein Mensch, ein Tier, eine Pflanze oder die Welt selbst sein. Es wird immer Schreie und Lust geben, egal wie es aussehen wird, egal was mit ihnen passiert.

Wir haben mehr als genug davon.

Aber unser Leben... unser eigenes Dasein. Es erscheint solang... aber vergleichen wir es mit den Jahren zuvor... eine Sekunde im Rhythmus der Entstehung und Zerstörung. Nicht mehr und nicht weniger. Wie wenig wert wir doch sind! Alle samt. Sogar die von mir verehrten Wölfe sind nichts.

Und das sage ich hier, ohne Ansatzweise depressiv zu sein. Das kann ich, weil ich weis das es so ist, dass ich es nicht ändern kann und dass es so richtig ist.

Alles in allem hat mir mein religöser Glauben - der Ankay-Glaube - über den eigendlichen Schock hinweggeholfen... und zwar so, dass er gar nicht erst auftrat. Wie einfach sowas ist, wenn man den Tod als etwas natürliches und den Ziel dieses Existent betrachtet.

Trotzdem werde ich morgen nicht gleich sonstewas machen, ganz nach Motto:

"Ist doch eh alles egal, irgendwann werde ich vergessen sein."
 

Nein... eins ist mir durch die Erkenntnis auch noch klar geworden:

Wir mögen zwar nur eine Sekunde sein, aber ohne diese Sekunde, gebe es die danach nicht. Und diese darauf ebenfalls wieder nicht. Erinnert irgendwie an den Butterfly-Effekt, aber es ist doch so. Ein Ereigniss setzt das nächste in Bewegung, das hat nichts mit Schicksal zu tun. Vielleicht kann ein einzelner, asiatischen Schmetterling ja tatsächlich Tornados in Kalifornien erzeugen?

Wer weis das schon?

Mir ist jedenfalls bewusst geworden, das jede Sekunde wichtig ist... und mag sie noch so unbedeutend erscheinen.

'Meer aus Tränen'... nicht wirklich der passende Titel... ich hätte es vielleicht 'Augenblick' nennen sollen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Voidwalker
2005-06-01T17:13:35+00:00 01.06.2005 19:13
Tiefe Gedanken und eine schöne Umsetzung im Gedicht! (Aber wie üblich die Rechtschreibung nochmal nachprüfen! XD)
Stimmt nachdenklich und traurig... nicht schlecht!
Von: abgemeldet
2005-03-01T18:35:14+00:00 01.03.2005 19:35
O_O
*umkipp+sprachlos ist*
Das is schöööööööön... hach, ich liebe deine gedichte >.< mehr ..*seufz*


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