Das Erwachen
Vom Klapperstorch und anderen Problemen
Prolog: Das Erwachen
Rating: PG
Warnungen: Mögliches OOC, Ganz leichtes AU
Genre: Humor/Parodie
Disclaimer: Nichts ist mein, ich bin noch klein, doch das hier liest ja eh kein Schwein.
Anmerkungen: *hust* Das hier ist nur der Prolog. Der Humor geht eigentlich erst so richtig im ersten Kapitel los. ^^;
Diese Fanfic widme ich Kouyu, meinem Schnuff. ^^
Begriffserklärung: (Doma no) Sanjushi = Die drei Krieger Domas (aka Raphael, Varon und Amelda)
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"Meister, ich begreife den Sinn nicht, war sie nicht unsere Feindin?" Misstrauisch betrachtete Raphael das um den Altar gezeichnete Orichalcos-Siegel. Für ihn war der Plan erstens unlogisch und zweitens zu gefährlich. Varon und Amelda, die beide noch etwas abseits standen, sahen nicht weniger skeptisch drein.
"Ich habe nicht erwartet, dass du es versteht, du Affe", seufzte Dartz und kontrollierte die letzten Kerzen. "Also hör zu, ich erkläre es noch einmal: Chris, deren Geist ich vor kurzem vernichtet habe, war einst meine Tochter. Dies bedeutet, dass sie ein gigantisches Potential besitzt, das das eure bei weitem übersteigt - und ich habe lange gebraucht, um euch halbwegs vernünftige Angestellte zu finden. Deshalb werden wir Chris nun zurückholen - aber ohne Erinnerungen an die damalige Schlacht. Wir werden ihre Entwicklung und Erinnerung bis zu ihrem fünften Lebensjahr zurückdrehen, dann wird sie uns ohne zu zögern folgen."
Die drei Doma no Sanjushi sahen sich an. "Und wie genau soll uns die Kleine dann helfen, den namenlosen Pharao zu vernichten?", fragte Amelda. "Ist sie nicht noch zu jung, um Seelen zu fangen?"
"Natürlich ist sie das, aber sie wird die Macht des Orichalcos durch ihre bloße Anwesenheit stärken und uns somit unsere Aufgabe erleichtern. Und nun lasst uns anfangen." Dartz stellte sich vor den Altar während sich die anderen drei Männer um das gezeichnete Siegel stellten.
Dartz stimmte, einen seltsamen Singsang in der alten, atlantischen Sprache an und die große Steintafel hinter dem Altar begann zu glühen. Die Sanjushi hielten ihre Orichalcos-Steine in die Höhe und drei Seelen lösten sich aus der Tafel, flogen in die Steine und ließen diese aufleuchten. Nun legte Dartz einen weiteren, größeren Stein - ähnlich dem seinen - in die Mitte des Orichalcos-Siegels. Plötzlich durchzuckte ein Blitz die Steine der Sanjushi, die drei Männer flogen unfreiwillig durch den Raum und die Seelen entwichen erneut und fügten sich im großen Stein zusammen.
"Au!" Varon rieb seinen schmerzenden Kopf. "Man, ich fühle mich, als hätte jemand mein Hirn in den Trockner gesteckt."
"Welches Hirn?", grinste Amelda neben ihm und rappelte sich auf. Zum Glück bewahrte Varons Migräne alle vor einer weiteren Kabbelei zwischen den beiden und so konnten alle in Ruhe das neuste Mitglied der Doma begrüßen: In der Mitte des Kreises stand ein kleines Mädchen in antiker Tracht und sah sich verwirrt um.
"Hallo, Chris", lächelte Dartz. Chris schaute ihn einen Moment leicht irritiert an, dann hellte sich ihr Gesicht auf.
"Daddy!", rief sie fröhlich und lief in seine Arme. Dartz lächelte und hob sie hoch. "Ich hab' dich fast nicht erkannt in deiner neuen Kleidung! Was ist denn mit deinem Auge passiert, es ist ganz grün!? Wo ist Mama? Wer sind die drei komischen Typen da? Wo sind wir denn hier?", sprudelte es aus der kleinen Prinzessin heraus.
"Du hast lange geschlafen, Chris. Deine Mutter ist nicht hier, denn wir sind nicht mehr zu Hause. Wir...machen hier Urlaub, wir sind in einer Stadt auf dem Festland. Es gibt hier viele fremde Dinge und Daddy muss immer viel arbeiten, deshalb werden diese Männer dort auf dich aufpassen."
Drei Kinnladen klappten simultan nach unten als die Sanjushi ihren Meister fassungslos anstarrten.
"Sie sehen nicht sehr schlau aus", kommentierte Chris skeptisch den Gesichtsausdruck ihrer neuen Babysitter.
"Das sind sie auch nicht", pflichtete Dartz ihr bei, "aber ich habe leider keine andere Wahl. Weißt du, die Menschen hier sind sehr böse und wollen nicht, dass du zurück zu deinem Mutter kommst. Und deshalb wird Daddy die Menschen bestrafen und ihnen zeigen, wie toll Orichalcos ist."
Chris schaute ihren Vater fassungslos an. "Was?! Warum sind sie so böse? Daddy, du bist der König, du musst sie davon abhalten, ja? Und...was ist ein Omi-Kalkhaus?"
"Orichalcos, Chris. Das ist ein ganz toller Stein, schau, du hast auch einen!" Er deutete auf den Stein, den er zur Erschaffung von Chris' Körper benutzt hatte und der nun an einer Kette um den Hals des Mädchens hing. "Du darfst ihn nie abnehmen, sonst können die bösen Menschen dir wehtun!"
Chris schaute ihr neues Schmuckstück an. "Er ist hübsch, Daddy! Er gehört mir, ja? Danke!" Sie strahlte ihn an und Dartz lächelte.
"Du bist ein braves Mädchen, Chris. Nun muss Daddy aber arbeiten. Geh' und spiel mit deinen neuen Freunden." Er setzte sie wieder ab und Chris lief ohne Scheu auf ihre 'Freunde' zu. Die schauten alles andere als begeistert.
"Meister, das ist doch nicht euer Ernst, oder? Ich habe kein Interesse an so einem Kinderkram, ich will mich an Seto Kaiba rächen!", protestierte Amelda.
"Alles zu seiner Zeit, Amelda. Ihr werdet euch um Chris kümmern, das ist ein Befehl!"
"Aber..."
"Hey, du!", mischte Chris sich ein, stellte sich vor den gut einen Meter größeren Amelda und schaute ihn böse an - was dieser allerdings nur mit einem leicht spöttischen Blick abstrafte. "Ich bin hier die Prinzessin und du musst machen, was ich sage!"
"Ach, und wenn ich das nicht mache?", fragte Amelda sie kalt, doch Chris ließ sich nicht verunsichern.
"Dann wirst du meinen Zorn zu spüren bekommen!", fauchte sie zurück - und trat Amelda einmal schmerzhaft gegen das Schienbein.
Varon und Raphael brachen in Gelächter aus, als Amelda sich das eine Bein hielt und im Kreis hüpfte. Chris nickte zufrieden.
"Na, na, Chris!", mischte Dartz sich ein. "So geht das aber nicht. Schau, wenn sie nicht machen, was du willst, dann benutze den Stein. Ich habe dir doch erzählt, dass er tolle Sachen kann!" Er kniete sich zu Chris nieder. "Dein Stein hatte ganz kurz, bevor du aufgewacht bist, Kontakt mit anderen Steinen, die die drei bei sich tragen. Pass auf, ich erkläre dir, was du nun machen kannst!" Er flüsterte ihr etwas ins Ohr. Die Prinzessin begann zu grinsen und nickte begeistert. "So, nun muss ich aber gehen. Viel Spaß euch Vieren!"
"Hey, Meister Dartz!", rief Raphael, aber Dartz ignorierte den Protest und verließ den Raum.
"So, nun sagt mir erst mal, wie ihr heißt!", forderte Chris, die sich durchaus bewusst war, dass sie nun das Sagen hatte.
"Raphael." "Amelda." "Varon."
Chris schüttelte angesichts der offenkundigen Lustlosigkeit der drei den Kopf. "Meine Güte, seit ihr Schlaftabletten! Okay, damit ihr wach werdet spielen wir jetzt Verstecken, dann lerne ich auch mal mein neues Haus kennen!"
"Hey, wir spielen kein Verstecken, wir sind schon groß!", protestierte Varon.
"Ist das mein Problem? Wer zu dick für die guten Verstecke ist, hat eben Pech gehabt. Wir spielen! Das ist ein Befehl!", ordnete Chris an und stemmte die Hände in die kleinen Hüften.
"Ich gehorche aber keinen Kleinkindern!", meldete sich nun auch Raphael, der dafür von seinen Kollegen anerkennende Blicke bekam - normalerweise würde sich Raphael niemals einer Anordnung Dartz' widersetzen.
"Okay..." Chris nahm ihren Orichalcos-Stein in die Hand, schloss die Augen - und plötzlich jaulten die drei Sanjushi auf, als ihre Orichalos-Steine ihnen nicht ganz angenehme, elektrische Schläge verpassten.
Chris ließ den Stein wieder los als alle zum zweiten Mal an diesem Tag zu Boden gegangen waren. "Also, Männer, können wir anfangen?", fragte sie siegessicher.
Die Sanjushi brummten und rieben sich die schmerzenden Schädel. "Ja, Chefin", knurrte Varon schließlich.
"Gut!" Chris strahlte. "Dann suchst du mich und die anderen zuerst! Umdrehen und bis hundert zählen!" Und damit rannte sie aus dem Raum.
"Was zum Geier?!", keifte Amelda, kaum das Chris weg war. "Ich werde Dartz erwürgen!"
"Wir haben zur Zeit keine andere Wahl - wir brauchen unsere Orichalcos-Anhänger, ansonsten wird sich das Siegel gegen uns wenden", argumentierte Raphael. "Hoffentlich geht der Plan von Meister Dartz schnell auf."
"Ja, und nochmal will ich nicht von der Kleinen geschockt werden - mein Kopf hat für den heutigen Tag genug von irgendwelchen magischen Attacken. Also dann...", seufzte Varon. "Eins. Zwei. Drei. Vier..."
Raphael und Amelda sahen sich an. Raphael zuckte mit den Schultern und beide verließen den Raum, um sich ein Versteck zu suchen.
~Prolog Ende~
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~Sheba