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Amazonen

von

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Frau am Steuer..

"Oh verdammt, Allen, das klemmt!"

Hitomie war der Verzweiflung nahe. Es hatte so einfach ausgesehen, so einen Gymilef zu steuern, aber nachdem sie sich nun hineingesetzt hatte - oder eher, darin stand? - wünschte sie sich zurück auf ein Fahrrad. Das dröhnte wenigstens nicht und begann auch nicht zu wackeln wie verrückt, wenn man sich an der Nase zu kratzen versuchte!

Und jetzt hatte sich irgendwas verhakt. Ihre rechte Hand ließ sich nicht mehr drehen.

"Das ist eine Sicherheitssperre. Wenn du zuviel hin und her hampelst, sperren die meisten Gymilefs, damit du nicht das Gleichgewicht verlierst. Ich hatte nur gedacht, dass Escaflowne so etwas nicht hat, da das ja eigentlich auch keine Maschine für Anfänger ist..."

"Und wie krieg ich das jetzt wieder los?"

"Beweg dich einfach ruhig und gleichmässig. Du musst zwar mit jeder Bewegung ein bisschen Gewicht tragen, aber das ist sehr wenig. Hör auf mit aller Kraft an den Halterungen zu zerren, dann müsste das gehen."

"Gut."

Sie nickte und machte einige schnelle Schritte. Wenn sie sich an das hielt was Allen ihr gesagt hatte, ging das ganze schon deutlich einfacher, aber immer noch war das Gehen eine äußerst wacklige Angelegenheit. Sie spührte schon jetzt eine starke Bewunderung für alle, die diese Kampfmaschinen beherrschten in sich aufsteigen.

"Und wie bremse ich?"

"So wie du es auch normal tust. Du bleibst einfach stehen."

"Oh. Gut. Da ist nämlich ein Baum im Weg."

Irgendwie wurde sie nicht so recht warm mit der merkwürdigen Steuerung, die sich so ganz von allem unterschied, dass sie kannte. An Computern steuerte man mit der Maus und Pfeiltasten; an Spielekonsolen mit sogenannten Joypads, die ein Steuerkreuz, ab und zu kleine Sticks und eine Menge Knöpfe hatten. Autos lenkte man mit Lenkrädern und Fahrräder wieder mit einer anderen Art von Lenkrad. Eher eine Lenkstange.

Nichts das sie kannte erforderte, dass man halb in ihm stand, halb lag und die Arme und Beine in lange Röhren und Trittschuhe steckte, um sie dann mit den eigenen Bewegungen zu steuern!

Davon abgesehen sprühten die dicken metallnen.. Gurte.. die ihre Schultern hielten jedesmal Funken, wenn sie sich drehte oder eine Bewegung begann. Das iritierte wirklich fürchterlich.

Zusätzlich gab es eine Reihe Tasten vor und seitlich ihres Kopfes, von denen Allen abgeraten hatte sie auszuprobieren. Allerdings hatte sie sowieso keine Vorstellung, wie sie an sie herangelangen sollte!

Außerdem konnte man wohl auch an den Händen irgendwelche Schalter und Tasten betätigen, aber sie konnte diese nicht sehen und würde sich hüten, da irgendwo dran rumzudrücken!

"Und jetzt komm zurück. Langsam solltest du wenigstens ein ungefähres Gefühl dafür haben."

Vorsichtig wendete sie den Gymilef. Ganz so einfach wie sich selbst umzudrehen war das nicht, da die Beine der Maschine relativ gesehen einfach unförmiger und dicker waren als ihre eigenen.

Und das Donnern, mit dem jeder Schritt auf dem Boden aufkam!

Sicher, sie kannte den Lärm, aber im Innern der Pilotenkanzel klang er doch ganz anders. Eigentlich ein Wunder, dachte sie, dass Van nicht längst völlig taub war.

Endlich war ihr die ewig dauernde Drehung gelungen und sie stampfte durch ihre eigenen Spuren zurück zu Allen, Merle und dem noch immer schlafenden Van. Ein Stich durchfuhr ihre Brust und ließ sie zusammen zucken. Wieviele Monde hatte sie nun an seiner Seite verbringen dürfen? 5? Oder waren es schon 6?

Und jetzt war wieder etwas geschehen, dass die Ruhe störte...

Wie sie das hasste!

"Und jetzt haaalt... HALT! HITOMIE! STOP!"

Allen war in halber Panik nach hinten gesprungen als Hitomie gestolpert und auf ein Knie gestürzt war.

Puh, das schüttelte einen echt durch..!

Vorsichtig richtete sie sich auf und löste sich umständlich aus den Gurten.

"Das ist echt furchtbar, Allen! Tut mir leid!"

"Mach dir nichts draus. Du stellst dich sogar verflixt geschickt an."

Dennoch war er ziemlich käsig. Aber wer wäre das nicht, wenn ihm fast ein 5 Tonnen schwerer Kampfroboter auf den Kopf gefallen wäre?

"Jetzt müssen wir nur noch rausfinden, wie du Escaflowne in den Drachen verwandelst." seufzte Allen leise.

Hitomie konzentrierte sich. Sie hatte das Gefühl schon einmal empfunden, damals, als sie gemeinsam mit Van unter Schmerzen den Drachen gerufen hatte.

Komm schon, Escaflowne, zeig es mir!

Einen Augenblick herrschte erfrischende Stille, ein süßes Nichts in ihrem Kopf, dann krachte es und klackte es, rüttelte der ganze Gymilef.

"Whoa! Sie hat es geschafft!" quiekte Merle begeistert.

Hitomie öffnete die Augen und starrte völlig entgeistert um sich. Sie hatte zwei Griffe in der Hand, die mit starken, dünnen Seilen an Escaflowne befestigt waren.

Und Escaflowne hatte die Gestalt des wunderschönen, großen weißen Drachen angenommen.
 

"Hoffentlich kannst du ihn auch lenken.." seufzte Allen.

"Das geht schon. Zur Not helf ich mit dem Anhänger nach. Bring lieber Van hoch in den Passagierbereich..."

Allen nickte und kniete sich neben den König, als dieser blinzelte und leise stöhnte.

"Ah... Endlich! Van, wie fühlst du dich?"

Hitomie kniete sich zu ihrem liebsten und strich ihm zärtlich über die Wange. Er lächelte sie müde an.

"Kopf..weh.." murmelte er und verzog etwas das Gesicht.

"Das wird sicher wieder. Komm, steh auf, wir müssen los, bevor sie bemerken was wir vor haben."

"Wer.. sie?"

"Die Bastarde, die dir das angetan haben, Van." warf Allen mit einem leisen Knurren ein. Van nickte; diesmal schien er umstandslos zu begreifen.

Sie halfen ihm auf die Beine und es versetzte Hitomie einen weiteren Stich, ihn derart hiflos zu sehen. Allein das Aufstehen hatte ihm den Schweiß auf die Stirn getrieben.

"Hunger" murmelte er matt und lächelte verlegen. Es schien ihm gar nicht zu gefallen, derart abhängig zu sein und ihnen zu Last zu fallen.

"Wir essen was wenn wir angekommen sind. Die Reise dauert nicht lang, glaube ich, aber wenn dir unterwegs vom Essen schlecht wird.."

Er zögerte, nickte dann und ließ sich den Drachen hinauf bugsieren.

Oben angekommen keuchte er schon wieder und sank schwerfällig zu Boden, starrte leer vor sich hin.

"Wollen wir ihm nicht lieber noch ein paar Schmerzmittel geben?" fragte Merle besorgt und Hitomie nickte.

"Das ist ja kaum auszuhalten..." flüsterte sie und kramte in der Medizintasche, die man ihr mitgegeben hatte.

"Eigentlich ist es ja ganz schön gemein, dass wir ihn so herumscheuchen" murmelte Merle betroffen und tupfte Van mit einem weichen Tuch über Stirn und Wangen. Er schien es gar nicht mit zu bekommen.

"Noch gemeiner wäre es, wenn wir nichts täten" seufzte Allen und Hitomie nickte mit grimmigem Blick.

Dann trat sie zu Van und stach ganz vorsichtig die Nadel durch die Haut an seinem Oberarm, drückte die Schmerzstillende Flüssigkeit im innern der schlanken Glasröhre in seine Adern.

Er schaute sie plötzlich verwundert an, fast anklagend, dass sie ihm weh getan hatte, dann jedoch entspannten sich seine Züge und es schien als hätte er begriffen.

Ein kaum verständliches "Danke" kam ihm über die blutleeren Lippen und er lehnte sich an die Umrandung des Gymilef, schloss halb die Augen und starrte vor sich hin.

Rasch verstaute Hitomie alles und umarmte Allen.

"Passt auf euch hier auf!"

"Natürlich. Seht ihr nur zu, dass man euch auf dem Mond der Illusionen nichts antut."

Er drückte sie herzlich, wuschelte Merle durch den rosa Haarschopf und verließ Escaflowne, trat einige Schritte zurück.

"Auf bald!" rief er und winkte, während Hitomie all ihren Mut zusammen nahm und Escaflowne in die Höhe trieb..

Was, dachte sie dabei, werden meine Eltern dazu sagen?
 

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kleine Anmerkung:

ich habe leider nur eine beschränkte Vorstellung davon, wie ein Gymilef gesteuert wird, daher hab ich mir das hier fröhlich zusammengekaspert. Ich hfofe ich beleidige damit keinen feinfühligen Mecha-Experten ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lorelei89
2005-03-03T13:09:59+00:00 03.03.2005 14:09
echt super klasse mehr kann ich nich sagen aus schreib mal wieder schnell weiter ok?
lorelei89


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