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Amazonen

von

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Amazea

Überall waren Kisten aufgestapelt, kunterbunt durcheinander gewürfelt. Einige waren so zusammengestellt, dass sie mit den dreckigen Kissen darauf wohl als Schlafstätte gedient hatten. Desweiteren standen und lagen angebrochene und leere Flaschen von Wein, Bier und Schnaps herum und entsprechend roch es auch nicht so toll.

Schwaches Sternenlicht tröpfelte durch den Mangel an Dach herein und verlieh der Szenerie etwas unwirkliches.

Van kickte versehentlich im Gehen eine Flasche beiseite, zuckte zusammen, als sie an einer Kiste lautstark zerschellte.

"Jemand soll Licht holen!" rief er leicht ärgerlich zur Tür hinaus und setzte seine Erkundung fort.

Hitomie war an der Türe stehen geblieben und beobachtete ihn neugierig.

Van bog um eine Ecke und ein starker Blutgeruch schlug ihm entgegen. Und er dankte flüchtig den Göttern für die schlechte Beleuchtung, denn das den Geruch verursachende Blut troff aus der Leiche eines an die Wand genagelten Mannes.

Ihm steckte ein Speer tief im Leib, aber Van hatte den starken Verdacht, dass eher die aus dem Bauch gerissenen Eingeweide die Todesursache darstellten. Zudem war der Mann mit Dolchen durch die Hände an die Wand gehängt worden.

Widerwärtig!

Er trat mit einigem Zögern zu der Gestalt und fuhr ihr die vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen, um sie zu schließen.

Die Leiche war bereits stark abgekühlt; der Mann war nicht wegen ihres Erscheinens getötet worden.

Auch stellte er fest, dass die Leiche bis auf eine Hose unbekleidet war. Mehr konnte er nicht erkennen und hielt an dem Gedanken fest, dafür dankbar zu sein.

Wieso hatten die Räuber den Mann derart brutal umgebracht?

Eine Bewegung von links hinter den Kisten ließ ihn aufmerken. War da etwa einer der Räuber verborgen geblieben oder wieder aufgewacht?

Seine Hand glitt zum Schwertknauf, aber er war einen Augenblick zu langsam: eine schwer atmende, nach Schweiß stinkende schlanke Gestalt war vor ihm aufgetaucht und ging mit einem rostigen, schartigen Säbel auf ihn los.

Die Angriffe waren unkoordiniert und zeugten von praktisch keinerlei Kampferfahrung, so dass es Van keine große Mühe bereitete, zurückzuweichen, um Zeit zu gewinnen. Dann endlich gelang es ihm seine eigene Klinge zu ziehen und den Angriffen entgegen zu schwingen.

Überraschend leicht gelang es ihm, den Gegner zu entwaffnen.

"Van! Was ist los!" rief Hitomie und er hörte eilige Schritte in seine Richtung.

"Bleib stehen, Hitomie!" befahl er eindringlich und vernahm erleichtert, dass sie stehen blieb, während er seinem keuchenden Gegner die Schwertspitze an die Kehle hielt.

"Ihr werdet für den Mord an diesem Mann bezahlen, Bandit." knurrte er. Die Grausamkeit des Mordes wollte ihm nicht aus dem Sinn gehen.

"Du... du.. bist... gar.. keiner.. der.. Räuber?" keuchte die Gestalt mit einer enorm weiblichen Stimme, die stetig zitterte und von großer Furcht zeugte.

Ein Trick?

Van kniff ein Auge zusammen und bedeutete dem.. Mädchen, ins Licht eines Fensters zu treten. Sie gehorchte und sofort erkannte er, dass er besser daran tat den Blick abzuwenden. Rot anlaufend senkte er die Waffe und räusperte sich.

"Tschuldigung" nuschelte er, schob die königliche Klinge Fanelias zurück in ihre Scheide.

"Ähm.. du brauchst keine Angst zu haben, wir sind, öhm, hier um dich zu retten" brachte er dann heraus.

"Warte hier, ich besorge dir .."

Plötzlich umschlangen ihn die Arme des Mädchens, dass in zerrissener, blutiger Kleidung steckte, die mehr enthüllte als sie verbarg.

Sie begann heftig zu schluchzen und schon rasch war sein Hemd durchtränkt mit Tränen.

"Äh.. alles.. wird gut" murmelte er und tätschelte ihr hilflos die Schulter.

"Hitomie.. bring mir rasch einen Umhang.. aber schau keinesfalls an die Wand wenn du um die Kisten herumgehst.."

"Ist gut" kam es verwirrt zurück.

Einen Moment herrschte Stille bis auf Hitomies Schritte und das Schluchzen des Mädchens, peinliche Stille, in der Van versuchte sich gar nicht erst zu bewegen.

Schließlich, endlich, kam Hitomie und blieb verdutzt stehen, als er ihr hilflos entgegen blickte, die Schultern hob und sich bemühte, möglichst nicht so auszusehen als genieße er es, von einem halbnackten Mädchen angeheult zu werden.

Natürlich genoss er es nicht, aber wenn Hitomie das falsch verstand..

"Ach du Schreck" entfuhr es ihr und sie eilte hinzu, legte dem Mädchen den Umhang um und zog sie behutsam von Van weg.

"Alles wird gut" säuselte sie mit der Einfühlsamkeit, die nur eine Frau aufbringen konnte und umarmte das Mädchen tröstend.

Erleichtert atmete Van durch und sah dankbar zu Hitomie, die ihm nur bedeutete sich zu verkrümeln.

Gehorsam wandte er sich ab und sah sich weiter in der Hütte um.

Das, was er dort sah, brachte ihn seit Jahren das erste mal dazu, sich vor Ekel zu übergeben.

Ganz sicher würde es bald die ersten Hinrichtungen in Fanelia geben, und es wäre ihm eine Freude, derartige Mistkerle vom Angesicht Gaias zu tilgen!

Er erzählte später nie jemandem, was genau er gesehen hatte, nur, dass die Frau des Händlers wohl missbraucht worden war und man sie und die Zwillinge, die kaum dem Säuglingsalter entsprungen war, bestialisch getötet hatte.

Hastig und mit sichtbar blasser Mine kehrte er zu den Mädchen zurück und bugsierte sie sanft, aber bestimmt aus der Hütte.

Dort ließ er sich eine Reihe Umhänge geben und kehrte stumm und ohne Erklärung allein zurück in die Hütte.
 

Später ließ er Hitomie und das Mädchen nach Hause bringen und befragte auf recht radikale Weise die Banditen, wer genau für den Tod der Händler verantwortlich war.

Am Ende musste er sich sogar zurückhalten, die Verantwortlichen nicht mit bloßen Händen zu erwürgen. Einzig das Argument, sich nicht auf die gleiche Ebene wie diese Tiere stellen zu wollen brachte ihn davon ab.

Van ließ die Gefangenen nach Fanelia abtransportieren und ordnete an, sie auf dem Markt auszustellen und einem jeden zu erzählen, was für Monster und Kindermörder es waren, auf dass Fanelias Volk diese Feinde des Friedens mit Verachtung strafe.

Später sollten sie eine Gerichtsverhandlung erhalten, aber Van wusste schon jetzt, dass sie keinen Freispruch erwarten durften.

Wütend, zornig und traurig kehrte er mit seinen Soldaten zurück, die Leichen in ihre Umhänge gewickelt auf der Hand Escaflownes das letzte traurige Geleit gebend.
 

"Wie heisst du?"

Das Mädchen zuckte zusammen und kauerte sich eng an Hitomie, die recht verzweifelt mittlerweile dreinsah.

"Du brauchst dich vor Van nicht zu fürchten. Weißt du, er hat dich gerettet. Und er ist der edelmütigste und ehrenhafteste Krieger des ga.."

Van unterbrach sie unwirsch und spührte wie ihm die Hitze ins Gesicht schoss.

"Wenn sie nicht will ist es in Ordnung. Sorg einfach dafür, dass es ihr an nichts fehlt, ja?"

"Amazea" murmelte das Mädchen mit tränenerstickter Stimme.

"Was für ein schöner Name!" erklärte Hitomie munter. "Ich bin Hitomie Kansaki und das ist Van Fanel.."

"Der König?" entfuhr es Amazea schockiert und sie sah ihn mit großen, hellblauen Augen an.

Van bemühte sich um ein freundliches Lächeln, hatte aber den Eindruck, grandios zu versagen und ziemlich dämlich zu grinsen.

"Ja, genau der."

Das Mädchen lief rosa an und beeilte sich auf die Knie zu rutschen, doch Vans Hand an ihrer Schulter hielt sie gerade noch auf.

"Lass das. Du bist mein Gast und stehst unter meinem Schutz. Hitomie wird sich um dich kümmern."

"Oh.."

Damit stand er auf und verließ mit bemüht ruhigen Schritten das Zimmer.

Was für ein Wandel: von 'der dämliche Rotzlöffel' und 'Versager' zu 'Oh, der König!'..

In Gedanken versunken merkte er gar nicht so recht, wie ihn seine Füße hinaus auf den Palasthof trugen, wo die erbeuteten Gymilefs repariert und gewartet wurden.

Tatsächlich waren es Maschinen aus dem alten Königreich gewesen, deren Besitzer sich als sie begriffen, keine Chancen zu haben, in den Wäldern versteckt hatten.

Die Räuber hatten die verlassenen Kampfroboter gefunden und reaktiviert, um sie für ihre Zwecke zu missbrauchen.

Immerhin hatten sie ihre Waffen bisher noch nie gegen Karawanen eingesetzt, so dass Van jetzt nicht vor dem Problem stand erklären zu müssen, wieso Gymilefs mit Fanelias Abzeichen Händler angriffen.

<Man soll auch für kleine Wunder dankbar sein.>

"Sie schläft jetzt" murmelte Hitomie in sein Ohr und er sah sich verdutzt zu ihr um.

"Wie hast du.."

"Ich bin eine Seherin, nicht?"

Seine liebste zwinkerte und lehnte sich an ihn, so dass er einen Arm um ihre Schultern legen konnte.

"Ne, purer Zufall. Ich wollte eigentlich nur frische Luft schnappen."

"Hitomie?"

"Hmm?" schnurrte sie behaglich, während sie das lebendige Treiben auf dem Schlosshof betrachtete.

"Du hast mir mal wieder das Leben gerettet. Danke.."

"Ich sagte doch ich komme mit damit dir nichts passiert!"

Er seufzte, zog sie sanft vor sich und küsste sie liebevoll. Das war deutlich angenehmer als öde Worte..
 

"Euer Hoheit, das Volk benötigt einen Thronfolger!"

"Ihr fangt an mir auf die Nerven zu gehen."

"Was ist mit dem Mädchen? Dieser Hitomie? Wollt ihr etwas sie ehelichen, die keinen Rang hat und vermutlich noch von Bauern abstammt?"

"Und jetzt macht ihr euch auch noch unbeliebt."

"Euer Hoheit, ich muss euch bitten..."

"Ruhe!" fuhr Van den Berater an.

Der Ältere Mann holte tief Luft um zu einer weiteren Tirade anzusetzen.

"Ich glaube, der König hat gerade Ruhe befohlen, nicht wahr?"

Die sanfte, kultivierte Stimme nahm dem Glatzkopf den Wind aus den Segeln.

"Wieso hast du dir eigentlich Berater zugelegt?"

Van drehte sich halb und linste hinter den Thron, wo Allen gerade zwischen den schweren Vorhängen hervortrat und belustigt lächelte.

"Es erschien mir sinnvoll, aber ich glaub ich hab mich geirrt..."

"Also da hätte ich dir mehr Vernunft zugetraut."

"Stimmt. Ihr seid entlassen." wandte sich Van zurück um und winkte mit der Hand. Zuerst wurde der Mann käseweiß, dann lief er rot an. Der grimmige Blick aus den Augen des Königs jedoch verhinderte eine weitere Tirade und er verneigte sich zitternd, bebend, und eilte dann aus dem Thronsaal.

"Möchte mir noch jemand eine baldige Heirat nahelegen?"

Sein gespielt gleichmütger, neugieriger Blick in die Runde überzeugte ihn: er hatte fürs erste Ruhe.

"Erfreulich! Die Sitzung ist beendet."

Van fläzte sich in den Thron und streckte sich, bis die Gelenke seiner dürren Gliedmaßen krachten.

"Danke, du hast mir das Leben gerettet." brummte er unzufrieden und wischte sich zum zehnten Mal in der letzten Stunde die Haare aus dem Gesicht. Langsam wurde das Zeug wirklich zu lang.

"War mir eine Ehre."

Allen glitt auf den Sessel zu Vans linken und legte die langen Beine über die Lehne.

Ganz egal, was Allen tat, stellte der junge König zum 100. Male fest - er sah dabei perfekt aus, wie aus dem Ei gepellt.

"Wie machst du das eigentlich?"

"Was..?"

"Äh.. ach nichts. Seit wann bist du zurück?"

"Einer Stunde. Ich hab Hitomie schon begrüßt. Wann ist die Hochzeit?"

Allen grinste frech und duckte sich unter dem zu kurz angesetzten Schlag des Königs, der ihn säuerlich anfunkelte.

"Fang du nicht auch noch so an!"

"Wie schön dass du mich nicht feuern kannst, was?"

Van schnaubte.

"Wie geht es Dryden, Milerne und Eries?"

"Wird immer reicher, wird immer schöner und ist immer noch umwerfend." zählte Allen an seinen schlanken Fingern auf.

Van nickte einige male und griff sich sein Glas vom langen Tisch vor sich und spähte hinein. Wieder leer. Er trank in letzter Zeit zuviel Wein.

Seufzend stellte er das Glas zurück.

"Morgen ist die erste Hinrichtung in Fanelia seit 11 Jahren..." murmelte er dann leise.

"Hitomie erzählte es mir und auch warum.. mach dir keine Vorwürfe. Du bist nicht verantwortlich für das Tun und Handeln Anderer."

"Aber ich bin für ihr Leben verantwortlich."

"Hitomie erzählte auch, dass dich die Morde ganz schön mitgenommen .. wink nicht ab, wenn sie sagt sie hat dich kotzen gehört, dann wird das wohl so sein. Und mach mir jetzt nichts vor, dich dazu zu bringen derart heftig zu reagieren ist wohl höchstens Hitomie möglich."

Van seufzte und rieb sich das Gesicht.

"Trotzdem behagt es mir nicht. Aber solche Monster dürfen nicht weiterleben..."

"Richtig. Und es ist gut, dass du dir darüber Gedanken machst, denn sonst fällst du in Zukunft das Urteil zu leicht.."

"Wenn sie wenigstens nicht gelacht hätten als Amazea ihre Aussage machte..."

"Ist Amazea das Mädchen, dass Hitomie nicht von der Seite weicht? Die Kleine mit dem Schwert?"

Der König nickte.

"Sie hat ein enormes Talent für das Kendo."

"Und du bildest sie aus..?" fragte Allen mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Ja, und wenn du mir jetzt auch damit kommst dass sie nur ein Mädchen ist, darfst du dich gern mal mit ihr messen."

"Ich kämpfe aber nicht gegen Frauen.." murmelte Allen, sichtlich etwas verwirrt.

"Dann wird sie dich aufspießen. Amazea sieht vielleicht weich aus, aber das ist Stahl hinter Seide.."

"Und was tust du wenn sie ausgebildet ist?"

Van legte die Fingerspitzen aneinander und tippte sich mit den beiden Zeigefingern gegen die Lippen.

"Ich dachte daran, allen Mädchen des Landes, die das Kämpfen lernen wollen, eine Ausbildung anzubieten.."

"Du bist verrückt!"

"Das hab ich auch gedacht, aber wenn du dir Amazea anschaust... komm, ich wette sie ist gerade beim Üben. Dann kannst du dich gern selbst überzeugen."

"Du spinnst. Ein Mädchen hat nicht.."

"Und was ist mit Merle? Hitomie? Erya und Narya? Dilandau..?" unterbrach Van ihn forsch und stand schwungvoll auf.

Warum musste er nur jeden einzelnen erneut überzeugen?

"Hitomie und Merle haben nie gek.."

"Hitomie ist 6 Schritt weit über einen hunderte von Schritt tiefen Abgrund gesprungen. Möchtest du das Feigheit nennen?"

Van marschierte los, im Schlepptau den aufgeregten Ritter.

"Äh.. nein.."

"Und Merle hat sich zwei riesigen Gymilefs in den Weg gestellt."

"Aber.."

"Und Erya und Narya haben beinahe ganz Asturia in Schutt und Asche gelegt."

"Naja aber.."

"Und HITOMIE HAT MIT IHREM MUT UNSERE GANZE WELT GERETTET!" brüllte er nun fast und spührte einmal mehr, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss.

Nun endlich hielt Allen die Klappe und folgte ihm still hinaus zur Trainingshalle.
 

Amazeas schlanke Gestalt wirbelte zwischen den aufgestellten Trainingspuppen umher. Sie hatte sich das Blondhaar kürzen lassen, so dass es sie im Kampf nicht behinderte.

Ihr zartes Aussehen strafte die Wildheit ihrer Bewegungen und ihrer Angriffe auf das Holz Lügen; die hölzerne Übungsklinge raste mit einer enorm hohen Geschwindigkeit zwischen den 'Armen' der 'Gegner' umher.

Was ihr an Präzision und Übung fehlte machte sie mit Eifer und Entschlossenheit wett.

Allen starrte völlig baff auf das Mädchen, dass höchstens 15 Jahre zu zählen vermochte.

Zufrieden verschränkte Van die Arme und lehnte sich an die Wand. Ja, sollte er nur gaffen, der eingebildete Ritter!

"Erstaunlich.." murmelte er schließlich.

Der Laut ließ Amazea sofort in der Bewegung innehalten. Ihr Atem ging hörbar schnell und sie wandte sich den Besuchern zu.

"Oh.. euer Majestät." stellte sie verdutzt fest und trat zwischen den Übungspuppen hervor, verneigte sich tief.

"Ich hab dir doch gesagt dass du das lassen sollst" murrte Van übellaunig.

"Verzeiht, Hoheit."

Van winkte ab und deutete dann auf Allen.

"Das ist Allen Shezar aus Asturia, der Ritter des Himmels und mein bester Freund. Wenn du möchtest, darfst du ihn herausfordern und dir zeigen lassen, wie weit du bist."

"Ich sag doch ich kämpfe nicht gegen Mädchen!"

Van rollte mit den Augen.

"Na gut, dann eben gegen mich. Dann siehst du ja was dir entgeht."

"Meint ihr ich bin schon so weit Hoheit?"

"Nein, aber es tut dir gut zu sehen was für Fortschritte du gemacht hast."

"Du machst ihr ja Mut, Van.." warf Hitomie ein und sammelte eines der Holzschwerter aus der Halterung neben der Tür, durch die sie gerade getreten war.

Sie schlenderte grinsend zu Van, an Amazea vorbei, und reichte ihm die Übungswaffe.

"Tu ihm nicht weh, Amazea!" rief sie und küsste ihren Liebsten auf die Wange.

"Pöh..." brummte dieser beleidigt und wanderte in die Mitte des freien Bereiches.

"Na da bin ich jetzt aber mal gespannt." erklärte Allen und setzte sich auf eine der Bänke am Rand der großen Halle.

"Darfst du auch gern sein!" Hitomie setzte sich neben ihn. "Van hat die Nachricht verbreiten lassen, dass alle Frauen, die den festen Wunsch verspüren, den Kampf erlernen zu wollen, willkommen seien."

"Ernsthaft?"

"Jep!"

Vor ihnen auf der Matte begrüßten sich Amazea und Van auf althergebrachte Weise, in dem sie die Klinge vor ihre Gesichter führten und sich dann, die Waffe zur Seite wegführend, leicht verneigten.

"Erbringe deinem Gegner stets Respekt." erklärte Van leise und Amazea nickte angedeutet, dann plötzlich schoss sie mit einem hellen Schrei los, sich abfedernd wie eine Katze.

Van lächelte flüchtig, erinnerte ihn dies doch sehr an seine eigenen ersten Versuche.

In gewisser Weise sah er sich sogar selbst in dem Mädchen, dass aus Verzweiflung und Wut kämpfte und den Wunsch verspürte, niemals wieder hilflos zu sein.

Das konnte er nur zu gut verstehen, aber er hatte nicht vor, ihr die gleiche harte Schule anzutun wie sie ihm selbst widerfahren war. Niemand würde unnötig sterben müssen auf dem Weg der Selbstfindung Amazeas!

Es bereitete ihm keine große Mühe, ihre Angriffe abzuwehren. Kein großes Wunder, bedachte man dass sie erst seit 2 Monden das Kendo erlernte.

Van wagte ein paar vorsichtige Gegenangriffe, ließ ihr Zeit, sich darauf einzustellen und sah zufrieden, wie sie flink alles parierte. Ein kurzer Seitenblick zu Allen und Hitomie zeigten ihm, dass seine Liebste kicherte, während diese ebenfalls den Ritter beobachtete. Dieser zeigte sein Erstaunen völlig freimütig: die Kinnlade war ihm herunter geklappt und er machte einen ziemlich belämmerten Eindruck.

Der Anblick ließ auch Van lachen, was ihn fast den Sieg kostete: Amazea nutzte seine Ablenkung und durchstieß seine Abwehr. Gerade noch konnte er sich zur Seite drehen und so ihren Angriff ins Leere laufen lassen. Rasch packte er das Handgelenk mit dem sie die Kline führte, verdrehte ihr den Arm und warf sie zu Boden.

Dort legte er ihr das Knie auf den Rücken und beugte sich herab, während sie wie verrückt gegen den Druck seines Gewichtes ankämpfte.

"Sei nie zu Siegesgewiss, Amazea."

Damit ließ er sie los und half ihr auf.

Beleidigt ließ sie den Kopf hängen.

Van klopfte ihr auf die Schultern. "Dein Talent ist unverkennbar, und in einem Jahr wird es kaum einer in Fanelia mit dir aufnehmen können." erklärte er sachlich, reichte ihr die Übungsklinge und marschierte zu Allen.

"Na?"

"Ist ja gut." gab dieser kleinlaut zu und starrte an Van vorbei auf das Mädchen.

"Na also. Ich könnte ein Bad vertragen, wir sehen uns zum Abendessen. Amazea, du bist auch eingeladen."

Damit ergriff er Hitomies Hand und zog sie hinter sich her, und als beide den Trainingsraum verlassen hatten brachen sie fast gleichzeitig in Gelächter aus.

Allens Mine war einfach unbezahlbar gewesen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2005-02-24T18:31:15+00:00 24.02.2005 19:31
Ich bin froh das du so schnell weitergeschrieben hast kanns kaum erwarten wie es weitergehen wird!
Super Kapitel!
Hoffe du schreibst wieder so schnell weiter!
Bitte!

lg enell
Von: abgemeldet
2005-02-24T18:29:30+00:00 24.02.2005 19:29
Super Ff!!
Bitte schreib ganz ganz schnell weiter
Bitte bitte!
lg holi
Von:  Lorelei89
2005-02-24T14:41:11+00:00 24.02.2005 15:41
hi^^ echt klasse schreib bitte super schnell weiter ok?bittte bitte bitte
lorelei89
P.S:sagst du mir wieder bescheid *g*


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