Endlose Dunkelheit
Hey ^-^ Ohne große Worte gehts weiter ;). Danke für die ganzen Kommis. Und ich begrüße alle neuen Leser +lächel+
Endlose Dunkelheit
Die Welt schien für ihn zusammen zu brechen. Die Person, für die er gelebt hatte, gab es nicht mehr. Immer wieder hallten diese verdammten Worte durch Rans Kopf 'Ihre Schwester ist tot.' Es gab keinen Grund mehr weiterzuleben. "Herr Fujimiya?" Der Arzt legte seine Hand auf Rans Schulter "Mir ist klar, dass schwere Zeiten Ihnen bevorstehen. Wollen Sie sie nochmal sehen?" Ran stand einfach nur da und schien mit leeren Augen durch den Arzt hindurch zusehen. "Ja... ich will sie sehen." sagte er automatisch. In seinem Blick war keinerlei Regung zu erkennen, doch er zitterte am ganzen Körper. "Dann folgen Sie mir bitte." Der Doktor ging vorraus und Ran ging willenlos hinter ihm her. 'Vielleicht ist es ja eine Verwechslung' dachte der Rotschopf immer wieder. Doch die kleine Stimme im Hinterkopf beschtritt es. 'Die Ärzte sind nicht dumm.' sagte die Stumme der Vernunft, doch Ran überhörte sie und klammerte sich an den Gedanken mit der Verwechslung. Dr. Hajime führte Ran in ein Zimmer und blieb neben ihm stehen. "Ich lasse Sie für einen Moment alleine." Schon verließ er den Raum und schloß die Tür.
Ran stand wie angewurzelt da und schaute ungläubig auf das Mädchen vor sich. Eindeutig Aya. Ihr Gesicht war fahl und blass. Mit Krankheit gezeichnet... nein... mit dem Tod. Ihre braunen langen Haare, ihr bleiches, schönes Gesicht, ihr zarter Körper, in dem kein Funken Leben mehr herrschte. Sie sah aus wie eine wunderschöne Puppe. Genauso leblos.
Seine Hoffnungen zerplatzten wie Seifenblasen. "NEIN!" schrie er und rannte an das Bett, um den leblosen Körper zu packen und zu schütteln "Wieso? Wieso tust du mir das an? Wieso konntest du nicht warten?" Dann ließ er ihren Körper los und fiel auf die Knie. "Wieso nur?" flüsterte er. "Ich habe alles nur wegen dir ausgehalten. Und jetzt soll alles umsonst gewesen sein?" schrie er die leblose Hülle Ayas an. Ran ballte seine Hände zu Fäusten und unterdrückte seine Tränen. Was brachte es schon zu weinen? Es würde so oder so nichts bringen. Was sollte er nun machen? Ihr in den Tod folgen? Blieb ihm etwas anderes übrig? Mit aller Macht unterdrückte er die hervorkommenden Gefühle. Im Moment hatte er nur eine Lösunge... die Gefühle verschließen... Zähne knirschend stand er wieder auf und schaute das bleiche Mädchen noch einmal an "Wir werden uns bald wieder sehen, Aya. Doch dieses mal hast du keine andere Wahl, als auf mich zu warten." Dann verließ er den Raum, mit den selben leeren Augen wie vorher. Nichts hatte mehr einen Sinn. Er musste nicht wieder zurück zu Weiß, denn Kritiker konnten ihn nicht mehr erpressen. Ran ging weiter durch die langen Gänge des Krankenhauses, ohne auf seinen Weg zu achten. Sollte doch Schwarz kommen und ihn töten. Denn jetzt hatte er nichts mehr, wofür sich das Kämpfen lohnte.
"Das ist einfach nur schrecklich..." schluchzte Omi. "Gerade jetzt, da Aya nicht da ist." Yohji seufzte, während er sich einen Becher voller Kaffee aus dem Automaten des Krankenhauses holte "Ja, als sie uns anruften, dachte ich als erstes, dass Schwarz Aya vermöbelt hatten und dann hier ablieferten... Aber dass seine Schwester gestorben ist, damit hatte ich nicht gerechnet." Balinese setzte sich neben Omi auf die Bank und strich ihm beruhigend über das Haar "Hör schon auf zu weinen, Kleiner. Wir können nichts mehr machen..." Ken stand an der Wand und schaute Kudo funkelnd an "Ja super, so tröstet man einen Jungen." "Dann mach es besser, Ken!" sagte Yohji genervt. "Es ist schon in Ordnung, Yohji-kun. Ich werde mich zusammen reißen, denn Aya-kun hat es wahrscheinlich schwerer als ich. Falls er es überhaupt weiß..." "Ähm ja, ich glaube schon." fing Ken an. "Was?" Yohji runzelte die Stirn "Woher willst du das denn wissen?" Ken deutete mit dem Finger gerade aus "Na weil er da gerade entlang läuft." Yohji und Omi sprangen sofort auf. Tatsächlich! Yohji rannte sofort zu ihrem Leader, dicht gefolgt von Omi und Ken.
Ran wurde am Arm gepackt und sofort in eine Umarmung geschlossen.
Fujimiya ging immer noch seinen Weg, der nirgends hinführen sollte. Doch dann wurde er grob am Arm gepackt. War es Schwarz? Waren sie endlich gekommen, um ihn von dem Leid zu erlösen? Die vier Teufel! Er wollte seinem Henker in die Augen schauen! Doch er erkannte den Mann "Yohji..." flüsterte er. Die Enttäuschung verbergend.
Yohji drückte den rothaarigen Mann noch näher an sich "Aya! Es tut mir ja so Leid... wo kommst du her? Hat Schwarz dich laufen lassen? Geht es dir gut?" "Oh Gott Yohji!" maulte Ken "Lass ihn doch erst mal! Schau dir mal seine Augen an... völlig leer." Kudo nahm Ran an den Schultern und schob ihn ein Stück von sich. Ja, leblose Augen. Nichts von Stärke oder Kälte war darin zu erkennen. Er glich einer kaputten Puppe. "Aya? Verstehst du mich?"
Ran war völlig überrumpelt. Was machte sein Team hier? Doch dann nickte Ran, um Yohji zu zeigen, dass er seine Worte hörte und verstand.
"Wie kommst du hier her?" versuchte Yohji es nochmal. "Bin...geflohen." sagte Ran ohne jegliche Emotion in der Stimme. "Geflohen? Also kann es sein, dass Schwarz hier gleich auftauchen?" fragte Ken geschockt. 'Sollen sie doch...' dachte Ran. Ihm war es egal.
Ken trat an ihren Leader heran "Aya, wir sollten nach Hause gehen." "Nicht so schnell Miezen!" keuchte plötzlich jemand. Es war Schuldig, der mit Brad gerade um die Ecke gerannt kam. "Schwarz!" zischte Ken und ging in Kampfstellung. Yohji und Omi taten es ihm gleich, nur Ran blieb gleichgültig stehen und rührte sich nicht. Zum Glück waren keine Patienten in diesem Raum, sonst gäbe es womöglich noch ein unnötiges Chaos. Oder Mastermind hielt die Leute mit seinen telepathischen Fähigkeiten von diesem Ort fern. Wer von Weiß wusste das schon?
"Ihr habt da etwas, was uns gehört." grinste Schuldig, doch sein Grinsen verschwand so schnell, wie es gekommen war "Rückt es wieder heraus!" knurrte er. Ken kniff seine Augen zusammen "Aya gehört euch nicht! Und nein, wir rücken ihn nicht heraus." Crawford lächelte eisig und strich sein Jackett glatt "Du weißt, dass meine Fähigkeit mir erlaubt in die Zukunft zu sehen, Siberian. Ihr werdet gegen uns verlieren." "Du kannst mich mal! Egal ob wir verlieren! Wir werden ihn nicht kampflos wieder in die Hölle schicken!" schrie Ken Bradley entgegen. "Die Hölle macht er jetzt sowieso durch..." flüsterte Omi im Hintergrund und sah Ran an.
Schuldig runzelte die Stirn "Wie meinst du das, Bombay?" "Ihr seid Schuld." zischte Yohji auf einmal "Ihr habt ihm die letzten Tage mit seiner Schwester gestohlen! Dafür hasse ich euch! Ihr wart es, die Ayas Leben total zerstört hatten! Verrecken sollt ihr!"
Schuldig schaute seinen Leader mit großen Augen an. Crawford verzog keine Miene, aber im Inneren fühlte er große Schuldgefühle. Nun würde Ran Schwarz für alle Zeiten hassen. "Wie dem auch sei, wir werden ihn trotzdem mitnehmen." sagte Crawford eiskalt. /Hey Braddy, hältst du das für so eine gute Idee?/ fragte Schuldig den Amerikaner, die Unterhaltung auf eine andere Ebene führend. /Wir dürfen den Auftrag nicht gefährden, Schuldig. Also stell dich nicht so an./ Somit war das Thema für das Orakel beendet.
"Nur über meine Leiche!" schrie Kudo und griff Crawford an, während Ken und Omi Schuldig übernahmen. Ran stand immer noch da und bewegte sich keinen Millimeter. 'Meine Schwester ist tot... mein ganzes Leben ist sinnlos...' dachte der Rothaarige immer und immer wieder und verzog sich noch mehr in sich hinein. Sein Körper war anwesend, doch sein Geist war schon lange nicht mehr da. Wie eine Statue stand er am Kampfplatz. Sein Unterbewusstsein in einer anderen Welt...
Da Weiß keine Waffen dabei hatten, mussten sie sich mit blosen Händen gegen die Zwei wehren. Yohji hatte gegen das Orakel sowieso keine Chance, da es jeden einzelnen Schritt von ihm schon vorraus sah. Yohjis Angriffe gingen immer ins Leere. Omi und Ken hatten genauso wenig Erfolg wie Kudo. Schuldig wich immer geschickt aus und verpasste den beiden Kopfschmerzen, sodass sie wimmernd zusammen sackten. Sogar wenn Weiß in der Überzahl war, selbst dann hatten sie keine Chance gegen die Beiden. Moment mal. Yohji sprang ein ganzes Stück von Crawford weg und schaute zu Ran hinüber "Aya!" schrie er "Steh da nicht so rum, sondern hau ab!" Ran rührte sich immer noch nicht. "Verdammt! Aya!" brüllte Kudo nochmal, doch der Rotschopf schien ihn nicht mal zu hören.
Das Orakle nutzte Balineses Unachtsamkeit aus und schlug ihm in den Magen, sodass der Dunkelblonde röchelnd auf die Knie fiel. "Ich sagte es doch bereits" lächelte Crawford "Ihr verliert." Schuldig hatte die beiden anderen Weiß ebenfalls kampfunfähig gemacht, indem er ihnen nochmal eine volle Dröhnung Kopfschmerzen verpasste. Langsam schritt Schuldig zu dem rothaarigen Japaner hinüber "Hey Ran... das mit deiner Schwester... dass tut mir Leid." Mehr Worte fielen Schuldig nicht ein. Er wollte den anderen Mann trösten, doch was konnte er schon sagen? Er war schließlich am allen Schuld. Wegen IHM war Rans Schwester nun tot. Doch wie erwartet, erhielt Schuldig keine Antwort von dem rothaarigen Japaner. "Schuldig, was ist mit ihm?" fragte Crawford und schaute Ran in die Amethysten. "Wieso sagt er nichts?" Schuldig tastete mit seinen Fähigkeiten vorsichtig nach Rans Geist und er fand.... nichts. Nicht einmal einen kleinen Gedanken. Nichts... "Weil er das nicht kann, Bradley. Ich kann seinen Geist weder spüren noch finden." "Daran seid ihr Schuld!" fauchte plötzlich eine Stimme hinter den beiden Schwarz. Yohji hatte sich wieder einigermaßen aufgerappelt und funkelte die Beiden an "Ihr habt ihn so weit gebracht! Und ich werde auf gar keinen Fall zu lassen, dass ihr ihn in diesem Zustand wieder in euer kleines Gefängnis steckt! Ihr macht ihn nur noch mehr kaputt, als er schon ist." Noch unsicher auf den Beinen, ging Balinese ein paar Schritte nach vorne "Ken! Omi! Wie siehts aus? Könnt ihr nochmal für euren Leader kämpfen?" Ken kam ebenfalls wieder auf die Beine, allerdings nicht ohne ein paar schmerzvolle Stöhner von sich zu geben. Omi erging es nicht anders, doch er meinte entschlossen "Für Aya-kun würden wir in den Tod gehen." "Schön zu wissen." lächelte Ken und stellte sich neben das jüngste Mitglied von Weiß, um ihm aufzuhelfen.
"Na sieh mal einer an. Die Kätzchen können also noch fauchen." lachte Schuldig. Crawford schaute immer noch Fujimiya an, bis er sich neben Mastermind stellte. "Lass uns gehen Schuldig..." Ruckartig drehte sich der Deutsche zum Orakel um "Bitte was?" Der Amerikaner schob seine Brille ordentlich auf die Nase und blickte Schuldig kalt an "Ich sagte, wir gehen." Schuldig konnte es nicht fassen. Was hatte Crawford plötzlich? Doch nicht etwa Angst...? "Und was ist mit Ran?" wollte der Oranghaarige sauer wissen. "Wir lassen ihn bei seinem Team." Schuldigs Kinnlade fiel nach unten "Sag mal tickts bei dir noch richtig, Braddy? Was soll das? Was ist mit unserem Auftrag?"
Weiß fielen fast die Augen herraus. Was war denn mit dem Orakel? Hatte es etwa Angst? Yohji konnte sich das nicht erklären, aber wenn er ehrlich war, war er froh darüber, dass der Amerikaner gehen wollte. Obwohl er der Sache nicht ganz über den Weg traute. "Ich habe schon meine Gründe, Schuldig. Ich erklär dir alles später." "Na das will ich hoffen!" fauchte der Telepath. "Ihr habt nochmal Glück gehabt, Weiß. Wir kommen wieder!" brummte Schuldig. Nach diesen Worten drehte er sich nochmal zu Ran und strich ihm mit dem Daumen über die Lippen. Danach folgte er Crawford aus dem Krankenhaus. Schon rannten Weiß zu ihrem Leader "Aya! Sprich mit uns!" schrie Ken und rüttelte den Rothaarigen. "Es hat keinen Zweck..." sagte Kudo und sah den Japaner, der immer noch in sich versunken war, traurig an. "Hast du nicht gehört, was Mastermind sagte? Wir sollten Aya erst mal mit nach Hause nehmen. Er muss sich erst mal ausruhen... morgen geht es ihm bestimmt besser." redete sich Yohji ein. Omi und Ken nickten "Komm Aya-kun." Bombay nahm Abynissian an der Hand und führte ihn hinter sich her. Ran ging automatisch mit. Der Köper war funktionsfähig, doch sein Geist wie weg gefegt. Ja... er war eine bildschöne Puppe... genau wie Aya...
"Ich hoffe, dass du dafür eine super, megatolle Erklärung hast, Bradley!" schnauzte Schuldig ungehalten, während die Beiden versteckt im Park standen und dem Team Weiß dabei zu sahen, wie sie ihren Leader wie ein kleines Kind hinter sich herzogen. "Sie kommen wieder. Sie werden uns bzw. dich um Hilfe bitten." Schuldig zog eine Augenbraue hoch "Wieso sollten sie? Hattest du etwa eine Vision?" "Ganz genau Schuldig, denn sie werden es von alleine nicht schaffen Ran wieder in die reale Welt zurück zu holen." Mastermind fing an zu grinsen "Ach ja. Dann sind meine telepathischen Kräfte gefragt." "Ganz genau. Sie werden sich ein paar Tage vor dem Auftrag bei uns melden." Der Deutsche seufzte "Aber wieso sollten wir ihnen dann helfen? Ich meine, Weiß kann uns doch dann nicht gefährlich werden, wenn Ran nicht kampffähig ist. Wir könnten ihnen auch danach helfen..." Crawford wusste, dass es eine von vielen Möglichkeiten war, aber ihm war diese einfach zu unsicher. Er hatte zwar nicht vorraus gesehen, dass Ran von selber wieder zu sich fand, aber er sah auch nicht das Gegenteil. "Mir ist es so sicherer, Schuldig." Mastermind nickte kaum merklich und beobachtete die Weiß, bis sie nicht mehr zu sehen waren.
Im Kenko angekommen meinte Yohji "Omi, ich übernehme ihn jetzt. Ihr könnt aufpassen, ob uns Schwarz gefolgt sind..." Ken nickte. Omi ließ Rans Hand los und gab ihm einen Kuss auf die Wange "Komm wieder zurück..." flüsterte der Jüngere. Rans Zustand war immer noch unverändert... in seinen Amethysten war rein gar nichts zu sehen. Omis Herz zog sich zusammen. Mit Tränen in den Augen ging er mit Ken vor den Laden, um nach Schwarz Ausschau zu halten.
Yohji sah Omi mitfühlend hinter her, bevor er sich an Ran wand und ihn auf die Arme nahm. Wie nicht anders zu erwarten, hang der andere Mann leblos in seinen Armen... Er wollte sicher gehen und Ran lieber die Treppe hoch tragen, nicht dass der Rothaarige stolperte. Schweigend ging er in Fujimiyas Zimmer und setzte ihn auf das Bett. Kudo kniete sich vor ihren Leader und starrte diesen an "Aya! Komm schon, rede mit mir! Ich bitte dich." Yohji schossen Tränen in die Augen. "Komm endlich wieder zu Verstand!" schrie der Dunkelblonde. Doch Ran reagierte nicht.
Kudo sprang auf und schüttelte Ran heftig "Du machst sogar Omi traurig! Willst du uns wirklich alleine lassen? Genau DU müsstest doch wissen wie scherzvoll das ist!" Nun war es um ihn geschehen. Yohji weinte. Ihm kullerten die Tränen unhaltsam über die Wangen. "Wach auf..." schrie er und umklammerte Ran. Er vergoss Rans Tränen für dessen Schmerzen, da er im Moment dazu nicht fähig war. Ran war in seiner selbstgeschaffenen 'Endlosen Dunkelheit' gefangen.
