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Black Chains

Auf ewig gebunden
von

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Berith

Das ist jetzt der letzte Teil vom 'Berith' Kapitel, wie angekündigt.

Es ist (meiner Meinung nach) schön lang geworden. Freut euch *smile*
 

Öfters kam die Frage ob Kaito mit Salina zusammenkommt (oder auch Raphael) und ich kann euch nur sagen.. geduldet euch! Die brauchen ihre Zeit, so lange kennen sie sich ja auch noch nicht.
 

Dieser Teil ist ganz Raphael gewidmet (sage ich jetzt mal so) und vielleicht weckt es ja eure Symphatie für den armen Kerl. *ihn knuddel*

Außerdem wird klar, warum Raphael Salina so hasst und andere Hintergrundinformationen über seine Vergangenheit
 

Here we go!
 

~~~~~~~
 

„Deine Aura strahlt eine ungeheure Wärme aus. Jedes Mal wenn ich dich ansehe macht mich das froh.“ Die junge Frau fuhr dem kleinen Jungen liebevoll durchs schwarze Haar. „Du wirst langsam erwachsen, junger Mann.“ Die strahlenden, dunklen Augen blitzten ihr entgegen und das freche Lächeln erfreute ihr Herz. „Hör doch auf Mama, du machst mich noch ganz verlegen.“, witzelte er und lachte schelmisch. „Warum ist Vater noch nicht zurück?“ Die schwarzhaarige Schönheit setzte sich an den gedeckten Esstisch und seufzte müde. „Die Versammlung hat scheinbar noch angedauert. Er wird sicher bald kommen. Du weißt doch, dass die Sicherheit der Stadt vorgeht. Bald wirst auch du dich um all diese Dinge kümmern müssen, mein Sohn.“ Ein ehrgeiziger Zug legte sich auf sein Gesicht. „Und ich werde ein ebenso guter Anführer sein wie Vater!“ Seine Mutter begann herzlich zu lachen und nahm eine der seidenen Servietten vom Tisch. „Das wirst du, ganz sicher.“, sagte sie zuversichtlich und begann vorsichtig die Serviette zu falten. Er liebte es, wenn sie das tat. Sie konnte aus einfachen Servietten die schönsten Dinge machen. Eine Rose zum Beispiel, oder einen Schwan. Er hatte viele von ihnen in seinem Zimmer aufgehoben und eine Sammlung daraus gemacht. Viele seiner Freunde bewunderten die Faltkünste seiner Mutter ebenso wie er es tat und er war sehr stolz darauf. „Du willst also ein ebenso guter Anführer werden wie ich?“ Ein Mann hatte das stattliche Haus betreten. Er war von großer Statur und kräftig gebaut. „Du wirst niemals ein so guter Führer unserer Stadt werden, wie ich.“ Der Schwarzhaarige sah verwundert und gekränkt zu seinem Vater auf. „Denn du wirst ein viel besserer Führer werden, als ich es bin.“, sagte er und lächelte seinen Sohn an, der auf ihn zugelaufen kam und ihn umarmte.
 

Raphael zog sich sein Cape tiefer über den Kopf, um seinen sehnsüchtigen Blick zu verbergen. Er ließ die Peitsche laut über den Köpfen der Ochsen knallen, die unvermittelt ihren Laufschritt steigerten. Das Land um sie war karg und trocken. Ein trostloser, verlassener Ort, wo kein Leben, keine Vegetation möglich war. Wieder und wieder knallte das schwarze Leder auf den Rücken der Tiere, die erschrocken vorwärts jagten. „Raphael..“ Kaito wurde durch den Ruck an die Wagenseite gedrückt und sah besorgt nach vorne. Was bedrückt ihn nur so stark, dass er selbst mit mir nicht darüber reden kann? Kaito musste an das denken, was jetzt vor ihnen lag. Es würde eine schwere Zeit werden, ob Raphael deshalb so seltsam war? Der Wagen verlangsamte sich wieder auf das reguläre Tempo. Raphael legte die Peitsche geräuschvoll neben sich auf den Bock. Jetzt durfte er bloß nicht die Nerven verlieren, die Ruhe bewaren, so verzwickt die Lage auch sein mag. Das war es was er gelernt hatte. Vor- und Nachteile der Situation abschätzen und strategisch vorgehen. Raphaels Mine verfinsterte sich, die Grundsätze die sein Vater ihm seit er klein war vorhielt. Und doch bist du Opfer deines eigenen strategischen Fehlers geworden. Du hättest es wissen müssen! Der Hass verwirrte seine klaren Sinne und ließ ihn alles andere vergessen. Strategie ist nicht alles, der Kampf selbst ist es der zählt du dummer Mann! Raphael bemühte sich redlich seine Emotionen im Zaum zu halten, es kam ihm plötzlich alles wieder so nah vor. Er sah alles noch genau vor seinen Augen, als wäre es gerade eben passiert. Das gütige Lächeln seines Vaters, wenn er nach Hause kam und ihn begrüßte. Die weichen Hände seiner Mutter, die ihn immer in den Schlaf wiegten und durch sein Haar fuhren. Seine kleine Schwester, die immer bewundernd zu ihm aufsah. Warum hast du es nicht kommen sehen? Warum nur?? Ich hasse dich!!
 

Zitternd drückte die junge Frau ihren Sohn an sich und schloss die Augen. Von draußen waren die lauten Stimmen zu hören, das laute Donnern der Hufe und das Klirren von Schwertern. „Sie kommen..“, flüsterte sie leise und kniete sich vor ihn hin. „Hör mir jetzt genau zu Raphael. Du wirst jetzt zum Hinterausgang laufen und deine kleine Schwester holen. Du musst sie finden, hörst du“ Raphael sah die Tränen in den Augen seiner Mutter glitzern und blickte sie hilflos fragend an. Sie packte ihn bei den Schultern und drückte ihn schluchzend an sich. „Versprich mir, dass du sie immer beschützen wirst! Versprich es mir, dass du ein großer Anführer wirst, wie dein Vater es war!“ Völlig verstört drückte Raphael sie von sich. „Was soll das Mama, was ist mit dir?“ Sie schüttelte heftig den Kopf und strich sanft über seine Wange. „Geh jetzt Raphael, und schau nicht zurück..“, würgte sie hervor und gab ihm einen kleinen Stoß. „Nein! Ich will dich nicht verlassen!“ Raphael hielt sich krampfhaft an ihrem Hemd fest. „Du musst jetzt ganz tapfer sein Raphael. Du bist doch tapfer, nicht wahr?“ Die Tür wurde aufgestoßen und ein paar Soldaten stürmten ins Haus. „Lauf Raphael!“, rief sie hektisch und sprang auf. Raphael sah wie versteinert auf die einstürmenden schwarzen Soldaten, die ihre blutigen Klingen gezogen hatten. „Verschwinde Raphael!“, schrie sie erneut und stellte sich vor die Soldaten. Dann passierte alles sehr schnell, dem kleinen Jungen kam es vor wie ein Traum. Einer der Soldaten trat vor und sagte etwas zu ihr, was Raphael nicht verstand. Dann zog er das Schwert und stach sie nieder. Er hörte nur noch das schmerzerfüllte Keuchen seiner Mutter und das dreckige Lachen der Soldaten, als er sich selbst aufschreien hörte. Das weckte ihn aus seiner Lähmung und er rannte so schnell er konnte zum Hinterausgang.
 

Kari! Ich muss Kari finden! Er versuchte einen klaren Kopf zu kriegen, doch er konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Er keuchte schon und schnappte nach Luft, es schien jedoch seine Verfolger hätten das Interesse an ihm verloren. Er schlich sich an einer Häuserwand entlang und erhaschte so einen Blick auf die Hauptstraße, wo die Geräusche des Kampfes zu hören waren. Vor Schreck hielt er die Luft an. Vor ihm bot sich ein einziges Blutbad, die toten Einwohner lagen nebeneinander auf dem blutgetränkten Boden. Selbst Frauen und Kinder waren dabei, viele von ihnen kannte er seit er denken konnte. Die wenigen die noch Widerstand leisteten waren schon schwer verwundet. Der Rest der Stadt stand dicht zusammengedrängt daneben. Viele der dämonischen Armee patrouillierten davor als Wache, während die anderen damit beschäftigt waren den Rest der Bewohner aus ihren Häusern zu jagen und zusammen zu treiben. Jeder noch so kleine Widerstand des Volkes wurde von der Armee sofort mit dem Tod des Betreffenden erwidert. So sehr Raphael auch weglaufen wollte, seine Beine trugen ihn keinen Meter, er war wie erstarrt. Sein Blick schweifte über die toten Mitbewohner und ihn packte das Grauen. Plötzlich erhob sich ein Raunen in den Runden der Dämonen und sie wurden still. Man hörte nur das laute Klappern der Hufe, die sich langsam dem Ort näherten. Das erste, was Raphael sah, war ein schwarzes Pferd. Ungewöhnlich stark gebaut, mit blitzenden Augen und schäumendem Maul. Da erkannte er den Reiter, einen großen schwarzhaarigen Mann. Er trug dunkle, edle Kleidung und einen schwarzen Umhang, der über den Rücken des Tieres fiel. Die böse Aura die ihn umgab reichte bis zu Raphael und nahm ihm fast den Atem. Die kalten Augen, das erhabene, stolze Lächeln und unerschöpfliche Bosheit waren die äußeren Kennzeichen, die sofort jedem in seinen Bann rissen. Erst jetzt sah er, dass er einen Strick in der Hand hatte. Jedoch war nicht ein weiteres Pferd daran, wie er erst vermutete hatte. Mit einem Ruck riss der mächtige Dämon an dem Seil und ein Mann flog vor dem Pferd ihm zu Füßen. Vater! Raphaels Herz raste und er sank mit zitternden Knien an der Häuserwand hinunter. Vorsichtig lugte er um die Ecke. Da sah er etwas, was sein Herz fast zum Stillstand brachte. Nicht weit weg von ihm, mitten auf der Straße lag seine kleine Schwester Kari. Sie war schwer verletzt und rührte sich nicht mehr. „Kari! Nein!!“, schrie er entsetzt auf, vergaß sein Versteck und stürzte zu ihr hin. „Kari! Kari! Wach auf!“ Er schüttelte die zierlichen Schultern seiner Schwester und bemerkte nicht, was um ihn herum passierte. Das junge Mädchen öffnete schwach ihre Augen und konnte mühsam die Umrisse ihres Bruders erkennen. „Kari!“, rief er erleichtert und drückte sie an sich. „Du.. musst.. schnell.. geh!“, flüsterte sie, als sie den dunklen Umriss hinter ihm ausmachte. Doch es war schon zu spät, der Soldat hatte Raphael hinten an seinem Hemd gepackt und hob ihn hoch. Ein zweiter trat hinzu und musterte Kari mit einem amüsierten Lächeln, bevor er das Schwert erhob. „Nein! Lass meine Schwester in Ruhe!“, schrie er wild zappelnd, doch gegen den erwachsenen Mann konnte er nichts tun. „Deine Schwester also..“, sagte er gespielt nachdenklich und grinste sie böse an. „Die längste Zeit gewesen!“ Das Blut spritzte bis zu Raphaels Füßen hoch, als das Schwert in den jungen Körper stach.
 

‚Versprich mir, dass du sie immer beschützen wirst!’ Raphaels Körper bebte vor Entsetzen und Wut. „Was.. was habt ihr mit meiner Schwester gemacht..“, presste er heraus und sah auf den Mädchenlaib am Boden, der einmal die Seele seiner Schwester beherbergt hatte. Die kalten Worte des unheimlichen Fremden, dem augenscheinlichen Anführer der Dämonenarmee, lenkten seine und die der beiden Soldaten unweigerlich auf sich. „Unterwerfe dich meiner Macht und schwöre mir deine Treue!“, donnerte seine Stimme laut über den Marktplatz und er ließ einen Ruck durch das Seil gehen, welches Raphaels Vater um den Hals gebunden war. Er war in schrecklicher Verfassung. Riesige Platzwunden erstreckten sich auf seinem ganzen Körper und seine linke Schläfe blutete stark. Er hatte kaum noch Kraft und nur mit Mühe konnte er sich aufrichten. Berith ließ seinen eisigen Blick über ihn fallen und ließ ihn mit einem Zug am Seil erneut auf den Boden fallen, er hustete und rang nach Luft. „Vater!“, schrie Raphael, mittlerweile völlig außer sich. Die Dämonen warfen sich vielsagende Blicke zu und gingen lachend in Richtung ihres Herren. „Ich sagte verbeuge dich vor mir Karionos, Führer der Chaiwaido!“, herrschte er ihn erneut an. Der Angesprochene richtete sich langsam wieder auf. Man konnte sehen, dass es ihm höchste Anstrengung abverlangte. Er keuchte und seine Augen fielen fast zu. Raphael erinnerte sich an einen Satz, den sein Vater ihm mal gesagt hatte, was Situationen wie diese betraf und sein Herz rutschte ihm in die Hose. Jetzt wusste er, auch sein Vater, der letzte seiner Familie, würde heute seinen Tod finden. „Du und dein Volk, ihr werdet sterben wenn du dich nicht unterwirfst!“, polterte er ungeduldig. Karionos blickte langsam auf, ohne Anzeichen von Angst, oder Unterwürfigkeit. „Lieber sterbe ich, als mich den Mächten des Bösen zu unterwerfen!“, sagte er nach einer kurzen Pause. Einer der Dämonen, die an der Seite standen, sprang hervor und versetzte Karionos einen Schlag in den Magen. „Haltet euch zurück! Rührt ihn nicht an!“, fuhr er den Dämon an. „Entschuldigt Master Berith! Ich.. ich wusste nicht..“, stammelte dieser verlegen und wich unterwürfig in die Reihen zurück. „Darum will ich mich selbst kümmern.“ Er schwang sich gemächlich aus dem Sattel und sah höhnisch zu dem gebrochenen Mann hinab, dann packte er ihn am Kragen und zog ihn hoch. „Ist das deine Antwort?“, fragte er ihn scharf und grinste ihn bösartig an. „Nein Vater!“ Raphael konnte sich nun nicht mehr zurückhalten, er zappelte wie wild um sich frei zu bekommen und zu seinem Vater zu laufen, um ihn aufhalten zu können.
 

Berith sah auf, Karionos ebenfalls und als er seinen Sohn erblickte wandte er betroffen den Blick ab. „Ist das dein Vater Kleiner?“, fragte er Raphael und winkte die beiden Dämonen, die ihn gefangen hatten, zu sich. „Hör zu Kleiner, dein Vater ist leider gar nicht kooperativ. Das wirkt sich äußerst negativ auf meine Laune aus, weißt du?“ Er begann schallend zu lachen, dass Raphael unwillkürlich zusammen zuckte. Er zog Karionos wieder zu sich heran. „Also, wie ist deine Antwort Karionos?!“ Karionos spürte den flehenden Blick seines Sohnes und den des Volkes auf sich, doch er blieb unverändert in seiner Entscheidung. „Niemals!“, sagte er so laut er es in seinem Zustand vermochte. „Niemals werde ich mich dir beugen, eher werde ich sterben!“ Berith legte ein hämisches Grinsen auf und ließ den Anführer auf den Boden zurück fallen. „Nein! Vater, bitte nicht!!“, flehte Raphael ihn laut an. „Wenn das deine Antwort ist.. dann bleibt mir wohl keine Wahl. Grüß Luzifer in der Hölle von mir du törichter Narr!!“ Mit diesen Worten durchbohrte er das Herz Karionos mit seiner schwarzen Klinge. Das unfassbare Schluchzen Raphaels ging in dem Jubelgeschrei der Dämonenarmee unter. Immerhin hatte der Dämon ihn losgelassen. Kira kniete fassungslos neben seinem toten Vater. Die Trauer nahm ihm den Verstand, er sah nichts mehr um sich herum. Er sah nicht, wie die Dämonen den letzten Rest der Überlebenden töteten. Er hörte nur den Jubelschrei der Dämonen.. ‚Berith.. Berith. .Berith..’ Selbiger stand nun vor ihm und sah kalt auf ihn herunter, sein schwarzes Haar fiel ihm über die dunklen Augen und bei seinem Lächeln gefror Raphaels Herz. Ein lauter Ton aus einem Horn geblasen ertönte und der dunkle Heeresführer schwang sich in den Sattel. Die Armee johlte und folgte dem schwarzen Pferd. Der Auszug aus ihrer Stadt kam Raphael endlos lange vor, wie er einfach nur da saß und sie beobachtete. Er hatte noch nie wahren Hass verspürt, doch jetzt wusste er, dass er niemanden jemals so hassen könnte wie den dunklen Heeresführer, denjenigen der seine Familie, seine Stadt, sein Leben zerstört hatte.
 

„Raphael?“, fragte die vertraute Stimme nun zum wiederholten Mal und holte ihn in die Realität zurück. Er öffnete schlagartig seine Augen, drehte sich aber nicht um. „Was ist los, du wirkst so abwesend.“ Kaito war ernsthaft besorgt, das wusste Raphael auch, aber was wusste Kaito schon über ihn? Was wusste er schon über Verluste? Was wusste er über Hass aus tiefster Seele? Raphael hatte Kaito nie davon erzählt, weder von seinem Zusammentreffen mit Berith, noch die tragischen Umstände, wie seine Familie ums Leben kam. Er wusste nicht einmal, dass Raphael Führer der Chaiwaido war, oder gewesen wäre. Wie also sollte er es wissen? Raphael versuchte alle Gedanken in der Richtung abzuwerfen und sich nur auf seine Mission zu konzentrieren, die vor ihnen lag.
 

Dahinter muss mehr stecken! Es kann nicht sein, dass Raphael Salina von einem Moment auf den nächsten hasst! Kaito war relativ klar, dass es weniger mit ihrem Charakter zu tun hatte. Er benahm sich so seltsam, seit er wusste, dass Berith ihr großer Bruder war. Doch wo war die Verbindung? Seit wann geht ein Hass soweit, dass er selbst auf die Geschwister übertragen wird. Er selbst kannte Berith nur aus Erzählungen und hielt es nicht für so wichtig. Als Salina ihnen eröffnet hatte, sie sei mit ihm verwandt hatte er sich zwar gewundert, aber es nicht für nötig gehalten sich weiter Gedanken darüber zu machen. Sie war das genaue Gegenteil von ihm, also was sollten sie sich sorgen. Kaito sah zu ihr rüber, sie war wirklich von atemberaubender Schönheit. Ebenso strahlend schön wie ihr Inneres. Ein unschuldiges Wesen, bis auf die Seele vergewaltigt von schlechten Erinnerungen, Schmerz und Trauer. Warum also dieser abgrundtiefe Hass? Sie selbst konnte doch nichts für ihre Abstammung, sie wäre wohl die letzte, die sich das so gewünscht hätte. Dahinter musste also mehr stecken, als Raphael immer vorgab. Er erinnerte sich an damals, als sie die Dämonen belauscht hatten, wie Raphael bei der Erwähnung Beriths Namen reagiert hatte. Er sprach ein paar Tage kein Wort, suchte ruhige Orte auf, wo er alleine stundenlang herumsaß. Er konnte es sich sein komisches Verhalten damals nicht erklären, jetzt fügte sich alles wie ein Puzzle zusammen. Nur das Bild fehlte ihm noch, der Auslöser für all das Verhalten. Raphael musste damals schon mal eine Konfrontation mit Berith gehabt haben, anders konnte er es sich nicht erklären. Aber wann? Kaito fiel nur eine Möglichkeit ein: es musste gewesen sein, bevor Raphael in ihre Stadt zog.
 

Kaito erinnerte sich noch genau an ihr erstes Zusammentreffen. Da war er etwa acht gewesen. Er hatte im Laden seines Vaters ausgeholfen, als Raphael zusammen mit einer älteren Frau in einer Kutsche anreiste. Kaito hatte sich sofort nach seiner Ankunft über seinen Wohnort erkundigt und es auf Kontakt angelegt. Raphael war ein ruhiger, schweigsamer Junge gewesen, im Gegensatz zu ihm, der vor Energie fast überquellte. Die Freundschaft der Beiden entwickelte sich mit der Zeit. Raphael sprach kaum und lehnte jegliche Konversation ab, doch Kaito ließ nicht locker. Er ließ sich von Raphaels kaltem Äußeren nicht täuschen und erlangte nach einiger Zeit wirklich sein Vertrauen. Seitdem waren die Beiden unzertrennlich. Zwar war Raphael immer noch recht ruhig, was den Vergleich zu Kaito anbelangte, aber immerhin öffnete er sich jetzt für die Außenwelt und isolierte sich nicht ständig. Kaito hatte ebenfalls viel von Raphael gelernt, der für sein Alter ungewöhnlich klug und gebildet war.

Jetzt, wo er daran dachte kam ihm alles plötzlich so klar vor. Was auch immer geschehen war, Berith musste seinen Freund tief im Inneren sehr verletzt haben, so, dass er heute noch darunter litt. Deshalb dieser unvermittelte Hass. Kaito hoffte darauf, dass Raphael ihm auch das irgendwann einmal erzählen würde.
 

„Wir sind bald da.“ Raphael, der die ganze Fahrt über kein Wort gesagt hatte deutete nun nach vorne. „Dabun liegt nur noch 10 Kilometer vor uns.“ Kaito nickt und erkannte in der Ferne die Häuser. Aus dessen Kaminen kam Rauch und Kaito stellte erleichtert fest, dass diese Stadt noch vollständig stand. Zu mindestens soweit man es bis hier sehen konnte. Salina, die während der Tagesfahrt ihre Position nicht verändert hatte, sah nun auch nach vorne. Das seltsame Gefühl, was sie schon bei der Ausfahrt aus der Ruinenstadt gespürt hatte, hatte sich verstärkt. So sehr sie auch versuchte es zu analysieren, es gelang ihr nicht. Ihre Gedanken vermischten sich, ihr Körper kribbelte so seltsam, leicht und kaum spürbar, aber konstant und langsam ansteigend. Sie tat es als Müdigkeit und Stress ab und lehnte sich wieder an. Nach einem heißen Bad und ein wenig Ruhe würde es ihr schon besser gehen, davon war sie überzeugt.
 

Groß und stolz ragte die Stadt nun vor ihnen auf. Die zwei Türme des Eingangportals waren aus hellem Stein gebaut, ein großer Rundbogen verband diese Beiden miteinander. Diese Stadt war um einiges Größer als die andere, das sah man schon von weitem. Je näher sie kamen, desto deutlicher rochen sie den verbrannten Geruch der Schmiede, woher ein lautes, schallendes Klopfen kam. „Dabun.. wir haben unser Ziel erreicht.“ Raphael sah zu den zwei riesigen Türmen auf, die von bewaffneten Wachen besetzt waren. Kaito nickte stumm und atmete erleichtert aus. Raphael schnalzte mit der Zunge und sie fuhren, vorbei an den Zöllnern, in die Stadt ein. Das Ziel ihrer langen und ereignisreichen Reise hatte vorerst sein Ende gefunden.
 

~~~~~~
 

Tjaa ganz schön hart oder? Der Arme! Es geht, wie ihr erfahren habt, auch darauf hinaus, das er jetzt Führer der Chaiwaido ist, einer Organisation, auf die ich noch zu sprechen komme.
 

Das neue Kapitel wird ziemlich blutig (hab schon ein paar Teile geschrieben. Ich mag sowas ja eigentlich nicht, aber es schien unausweichlich.
 

Tjaa das wars mal wieder.

Hab euch lieb!
 

Alessia



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-04-29T15:03:22+00:00 29.04.2005 17:03
*hoiiiiil* der arme!! WAS HASTE IHM ANGETAAAAAN!!!!!!!????? Bissu wahnsinnig? *ihn schützend in die arme nehm* psycho...

*lachanfall krieg* nee, bin dir ned sauer...die harte kindheit macht den nur noch mehr sexy! *sabber* uaaaa...ich werd langsam verrückt! MUAHA

Amönschen


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