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Masohyst of Decadence

Fortsetztung von Cage
von

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I could do nothing

I could do nothing
 

~~~~*ok, ich konnte die Finger doch nicht davon lassen... war ja wieder klar... -_-'''. es spielt ein Jahr nach Cage und ich hab lange überlegt, wie ich es machen solte, weil ich unbedingt weiter schreiben wollte, aber überhaupt keine Idee für die Handlung hatte... jetzt hab ich eine... hehehehehe...

ok,jetzt ist ves endlich auch mal ganz fertig... bin gespannt auf eure komis... schreibt schreibt! ih liebe komis!

viel Freude!

liee grüße,rose-chan*~~~~
 

Der kleine Blondschopf betrat den Proberaum eine viertel Stunde nach ihrem vereinbarten Termin. Außer Atem platzte er herein und das erste, was er hörte, war das was er erwartet hatte.

"Kyo, wo bist du gewesen?"
 

Es war nicht die aufgebrachte Stimme ihres 19 jährigen Leaders sondern die besorgte Stimme von Die, der sogleich auf ihn zukam und ihn in die Arme schloss. Der kleinere war dankbar für die starken Arme, des Gitarristen, mit dem er nun schon seit einem Jahr zusammen war, denn er war den ganzen Weg gerannt und ziemlich fertig von der Hetzerei.
 

Als Die ihn wieder losließ sah er die anderen drei der Band. Shinya und Toshiya saßen auf dem roten Sofa und Shinya hatte offensichtlich versucht Toshiya seine Zigarette wegzunehmen, denn sie waren ihn einer recht verschränkten Haltung erstarrt und Shinyas Finger waren nur wenige Zentimeter von Toshiyas Glimmstängel entfernt.
 

Kaoru hingegen stand mit verschränkten Armen von dem Kleineren und sah ihn streng an.

"Ich hoffe du hast eine gute Entschuldigung!"

Kyo grinste leicht und wühlte in der tiefen Tasche seiner schwarzen, weiten Hose um ein zerfledertes Stück Papier herauszuziehen und es Kaoru in die Hand zu drücken.
 

"Gomen, Kaoru. Ich musste es einfach noch zu ende schreiben." meinte er entschuldigend und wartete auf Kaorus Reaktion, der eilig die Textzeilen überflog, während sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl.
 

The sallowed, greedy insects

Are my frustrated sympathisers

Rotten apples inside my gastric juices

Won't you try the soup of sexual desire?

The dripping, oozing pink maggots that

Soak in the formaline of sadistic desire

Rotten strawberries inside of that*

A sour marinee prepared with blood*
 

"Es ist echt gut." meinte Kaoru und verstaute den Text sicher in seiner Hosentasche um ihn später abtippen zu können.

"Aber noch nicht alles. Es ist mir zehn Minuten vor der Probe eingefallen. Ihr wird es noch weiter schreiben." versprach Kyo und ließ sich auf das Sofa neben Toshiya fallen, der inzwischen den Kampf um die Zigarette verloren hatte und wehleidig die Reste von ihr betrachtete, die Shinya genüsslich vor seinen Augen im Aschenbecher vernichtete.
 

"Ach mann, Shin-chan, du bist so gemein." Jammerte er und sah Shinya mit einem Hundeblick an, doch der kleinere war diese Blicke schon gewöhnt und antwortete nur lächelnd: "Ich weiß, aber du hast mir versprochen auf zu hören!"
 

Toshiya wandte den Blick ab, da er nichts darauf zu antworten wusste. Schließlich hatte der kleinere recht. Er sah auf zu Kaoru, der zu seiner Gitarre gegangen war und begann, sie zu stimmen. "Darf ich den Text mal lesen?"

Kaoru nickte und warf ihm den Zettel zu.

Shinya stand auf und setzte sich hinter seine Drums um sich ein wenig ein zuspielen und auch Die und Toshiya nahmen ihr Instrumente, nachdem Toto den Text überflogen hatte.
 

Kyo stand wieder vom Sofa auf und griff nach dem schwarzen Mikro. Ihr Proberaum war in dem Jahr, den sie ihn jetzt hatte, mit allerlei Dingen ausgestattet worden und Kaoru war ziemlich stolz darauf gewesen. Doch bisher hatte sie nicht mehr getan, als einige Lieder zu covern und langsam wurde ihr Leader ungeduldig. Kaoru wollte endlich ein eigenes Lied schreiben. Mit Kyos Texten.
 

Der kleinste der Band war ziemlich stolz darauf, dass die anderen unbedingt seine Texte für ihre Lieder haben wollten. Vor einem halben Jahr hatte Die ihn überredet, Kaoru doch mal seine Texte zu zeigen, die bis damals nur Die kannte. Zunächst hatte der kleinere sich gesträubt, doch dann hatte Die ihn so dermaßen damit genervt, bis er nachgegeben hatte und im Endeffekt war er dafür ziemlich dankbar.
 

Kaoru wandte sich den anderen zu und wedelte mit einigen Blättern. "Ich hab die Noten von Dice mal besorgt." Er wirkte nicht wirklich glücklich damit, aber die anderen griffen trotzdem nach den Noten von hides Song. "Und ich würde gerne mal morgen mit euch ein bisschen an eigenen Songs basteln. Es wird echt Zeit, dass wir das machen. Ihr könnte euch ja mal Gedanken machen."
 

Es war eine Probe, wie alle anderen auch. Sie spielten ein paar mal den Song durch, übten ein wenig Solo und spielten Songs, die sie vorher schon mal gemacht hatten.
 

Kyo konnte verstehen, dass Kaoru ungeduldig wurde. Es waren keine besonderen Songs mehr. Es reizte sie nicht mehr, die Songs spielen zu können, die andere geschrieben hatten. Am Anfang war das anders gewesen. Sie waren stolz darauf gewesen, hides und X-Japans Songs zu spielen, weil sie alle etwas damit verbunden, doch nun hatten sie ein Jahr lang nichts anderes gemacht und das besondere war verschwunden.
 

Sie brauchten unbedingt eine neue Herausforderung.
 

Nach der Probe wartete Kyo vor dem Proberaum auf Die und steckte sich eine Zigarette an. Shinya war der einzige in ihrer Band der nicht rauchte und Kyo hoffte, dass es auch so blieb, weil der jüngste einen guten Teil dazu beitrug, dass sie es mit dem Rauchen nicht übertrieben.
 

Kyo war immer früher fertig als die anderen, weil er sich nicht um Instrumente kümmern musste. Seine Stimme trug er immer mit sich herum und erst wenn er sie verlor, musste er sich Sorgen machen.
 

Nach einigen Minuten kam er Rotschopf raus und gesellte sich zu dem jüngeren. Er schloss von hinten die Arme um ihn und küsste seinen Nacken. Aber Kyo wandte sich aus seinem Griff. "Die... nicht hier..." er sah den älteren wehleidig an.
 

Doch Die grinste nur. "Ok." meinte er schulterzuckend. "Zu dir oder zu mir?" fragte er scherzhaft und sah den kleineren verstohlen an.
 

Kyo knuffte ihn in die Seite. "Scherzkeks. Du kannst dich doch wohl noch an unsere Vereinbarung erinnern?"

Die verdrehte die Augen. "Niemals in der Öffentlichkeit... ja doch, Meister!"
 

Ihm ging diese Vereinbarung auf die Nerven. Aber er wusste, dass es besser war. Für ihn und für Kyo gleicher Maßen, wenn sie ihre Beziehung vor ihren Eltern und Schulkameraden geheim hielten. Kaoru, Shinya und Toshiya waren ok, die erzählten so etwas nicht weiter, aber es würde einen riesen Aufstand in der Schule um sie geben, wenn es rauskommen würde.
 

"Ach komm schon..." Kyo kniff ihn aufmunternd in die Seite. Er wusste, was Die von dieser Vereinbarung hielt, doch er konnte es einfach nicht sehen, wenn er so darunter litt. "Lass uns noch was trinken gehen."
 

Er nahm Dies Hand und zog den größeren hinter sich her zu dessen Auto, dass dieser seit neustem besaß. Zu seinem achtzehnten Geburtstag hatte er es geschenkt bekommen und er war ziemlich stolz darauf, nicht zuletzt weil es rot war.
 

Kyo ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und ließ sich so tief in das Polster sinken wie es nur ging. Die mochte es, wenn er das tat. Kyo sah dann noch kleiner aus und er fand das irgendwie niedlich.

Der rothaarige betätigte den Zündschlüssel und wandte sich um.
 

"Und wo wünschen der werte Herr heute Drinks zu nehmen?" Er grinste bereit.

Kyo lächelte. "Such dir was aus. Ist ja schon abends. Wir könnten in irgendeinen Club gehen." schlug er vor. Seit dem Die sein Auto hatte, gingen sie noch öfter abends weg, als sie es ohnehin schon getan hatten, denn jetzt hatten sie die Möglichkeit in Clubs zu fahren, wo sie keiner kannte.
 

Die trat aus Gas und fuhr in die Randgegend von Kyoto. Hier waren sie schon öfter gewesen und wussten, wo sie aufkreuzen konnten und so fuhren sie zu einem recht düster wirkenden Club, in dem sie gothic spielten und parkten davor.
 

Kyo stieg aus und schlang sofort die Arme um seinen schmalen Körper. Es war hier kälter und zugiger, als er erwartet hatte. Ein leichtes frösteln durchfuhr ihn, als sie sich auf den Weg zum Eingang machten. Ihm war schon lange nicht mehr zu dieser normaler weise warmen Jahreszeit so kalt gewesen, doch als sie das innere des Clubs betraten verschwand jedes frösteln.
 

Kaum dass sie drin waren, legte Die einen Arm um ihn und gemeinsam gingen sie zu der Ecke, die sie immer in Beschlag nahmen, wo zwei Sessel standen und es etwas ungestörter war. Sie bestellten etwas zu trinken und Kyo legte seinen Kopf auf Dies Schulter.
 

"Was ist los?" fragte der Rothaarige, doch der kleinere winkte nur ab. "Hm... nichts...ich überlege nur... glaubst du Kaoru macht sich zu viele Hoffnungen?"

Die zuckte die Schultern. "Wegen unserer Band? Ich weiß nicht... er glaubt eben an uns."

"Ich hoffe, dass das kein Fehler ist." antwortete Kyo leicht abwesend und nahm einen Schluck von seinem Wodka.
 

Einige Zeit saßen sie da und unterhielten sich über die normalsten Themen, tranken Wodka und ab und an bekam Die vom kleineren sogar ein Lachen geschenkt. Der kleinere hatte sich in dem Jahr, indem sie nun zusammen waren nicht besonders auffällig, aber doch in einigen Punkten geändert.
 

Er hatte keine frischen Narben mehr am Arm, wenn es ihm einmal schlecht ging. In den ersten zwei Monaten, nachdem sein Vater verhaftet worden war, war das anders gewesen. Die war nicht grade zimperlich damit gewesen, jeden Tag Kyos Ärmel hochzukrempeln doch kein einziges Mal hatte er deshalb etwas zu Kyo gesagt. Er hatte ihn nur traurig angesehen, ihn in den Arm genommen und geschwiegen. Das hatte der kleinere mit der Zeit wirklich nicht mehr ertragen können.
 

Kyo schrieb immer noch, wofür Die und die anderen sehr dankbar waren, denn an Lyrics würde es ihnen nicht fehlen. Da hatte der kleinere sich nicht geändert. Doch der Inhalt war nicht mehr so einfach auf den kleineren direkt zu beziehen. Er schien jetzt mehr über Dinge zu schreiben, die er von anderen mitbekam oder aus den Nachrichten oder er schrieb Gedanken auf, wie Die wusste, die der ältere sehr beeindruckend fand, da es oft sehr philosophisch klang.
 

Nach einiger Zeit schleppte Die den Blondschopf auf die Tanzfläche. Sie waren beide nur leicht angetrunken, aber das reichte um Kyo davon zu überzeugen, ihm zu folgen. Wäre er vollkommen nüchtern gewesen, hätte er das sicher nicht getan.
 

Nach einigen Minuten lief ein Lied, dass ihnen nur allzu bekannt war. Blue Blood war es gewesen, als sie das erste Mal miteinander getanzt hatten. Eigentlich konnte man auf das Lied nicht besonders gut tanzen, aber es war ein Dauerbrenner in Discos, die Metal spielten.
 

"Weißt du noch?" fragte Die lächelnd und schlang einen Arm um die schmalen Hüften des kleineren. Hier konnten sie wenigstens eng tanzen.

Kyo sah ihn fragend an, verstand seine Frage dann jedoch. "Du meinst vor einem Jahr im Fifteens?"

Der Rotschopf nickte grinsend.
 

"Damals hab ich dich auf den Tod nicht ausstehen können." meinte Kyo verlegen lächelnd und sah etwas zu Boden.

"Ich weiß. Das hab ich ganz schön zu spüren bekommen. Dabei hatte ich mir ehrlich Sorgen gemacht." erwiderte Die mit gespielter Empörung.

Der kleinere ließ den Kopf hängen. "Tut mir ja leid... "
 

Die hob sein Kinn an. "Das macht doch nichts." Er sah Kyo ins Gesicht und lächelte ihn an. "Das weißt du doch." meinte er und drückte dem kleineren einen Kuss auf die Lippen, was den Blondschopf wieder lächelnd machte.
 

Eine Stunde später verließen sie den Club wieder. Die wollte gehen und Kyo wusste, wären sie noch länger geblieben, wären sie beide zu betrunken gewesen und Die musste schließlich auch noch fahren.
 

Er setzte den kleineren zu hause ab, wartete, bis er durch die Tür war und fuhr dann nach hause.
 

Kyo hatte die Tür aufgeschlossen und war eingetreten. Zu seinem Erstaunen brannte in der kleinen Einbauküche noch Licht und so schaute er nach.
 

Das Bild, was sich ihm darbot, machte ihm nicht nur Sorgen, sondern versetzte ihn in Angst. Seine Mutter saß mit weit aufgerissenen Augen am Küchentisch. Mit dem Telephon vor sich auf dem kleinen Tisch liegen und starrte es an.
 

Um halb ein Uhr nachts war das selbst für seine Mutter ungewöhnlich, denn sie trug nur ihr weißes Nachthemd und normaler weise ließ sie sich nicht so einfach nachts aus dem Bett klingeln, aber scheinbar war da jemand sehr hartnäckig gewesen.
 

Kyo ging langsam zu seiner Mutter herüber, die den Kopf nun wandte und ihn anschaute mit riesigen Augen.

"Schönen Abend mein Schatz, hattest du einen schönen Tag?" fragte sie mit glockenheller Stimme und lächelte sehr seltsam. Mal ganz davon abgesehen, dass sie ihn "Schatz" genannt hatte.
 

"Was... was ist denn los?" fragte er verwirrt und kam auf sie zu. Als er neben ihr stand, verlor sich ihr Lächeln und sie sah ihn traurig an.

"Tooru... versprich mir, dass du bei mir bleibst..."
 

Er sah sie erstaunt an. "Warum?"

Sie packte ihn fest am Arm. "Versprich es mir!" rief sie. Ihr Griff war schmerzhaft und er nickte. "Ja ich verspreche es, aber sag mir, was los ist!"
 

Sie ließ ihn wieder los. Ganz langsam wanderte ihr Blick wieder auf den Tisch und zum Telephon. Kyo folgte ihrem Blick. "Wer hat hier angerufen?" fragte er laut um sie wenigstens ein bisschen zur Besinnung zu bringen.

Sie atmete tief durch und schien damit ihre Gedanken etwas in Ordnung zu bringen.
 

"Die Polizei hat hier angerufen..." flüsterte sie kaum hörbar.

Kyo sah sie fragend an. Es war nicht Angst, was sich in seinen dunklen Puppillen wieder spiegelte. Noch nicht.

"Er... er ist... ausgebrochen..."
 

Es war Entsetzen, was in Kyos Augen stand. Ein Jahr lang hatte er ein normales Leben führen können... jetzt war es schon wieder alles vorbei.

Sein Vater war nicht mehr da, wo er hingehörte.
 

*Textauszug aus Flith

I felt something was to early

Kapitel 2: I felt something was to early
 

~~~~~* ok, erst ma gomen, dass ich so lange gebracuht hab, aber vor ein paar tagen ist mein internet zu hasue ausgefallen und jetzt kann ich im moment nur in der schule und und so lad ich das neue chap grad in einer freistunde hoch...

aber hauptsache es kommt überhaupt mal... es ist im prinziziep kein wichtiges kapitel und eigentlich sollte es länger werden... aber ich war so wenig zu hasue und an irgendwelche computern, dass ich kaum zeit hatte alles abzutippen, aber ich denke, dass das nächste chap schneller kommen wird...

also schreibt mir wieder fleißig komis, ja?!

viel spaß...
 

um noch was richtig zu stellen... ich bin davon ausgegangen, dass miyu ein großer hund ist, weil ich das ma irgendwo gelesen hab und in cage war es ja genau so*~~~~~~
 

Seit zwei Stunden schon bastelte der Leader der kleinen Band an einer Melodie herum, während er allein auf dem Schreibtischstuhl seines Zimmers hockte. Zu seiner Überraschung war er sogar voran gekommen und hatte schon eine halbe Seite an Notenpapier voll. Es war eine Melodie, die er an einen von Kyos Texten anpasste, was schwerer war, als er erwartet hatte, aber es gab nichts anderes, was er hätte tun können.
 

Erst als es an der Tür klingelte, legte er sein Instrument zur Seite und verließ das Zimmer. Er wusste bereits, wer vor der Tür stand, schließlich hatte er sich mit Toshiya du Shinya verabredet, doch als er die Tür öffnete, stand nur der Ältere der beiden vor ihm. Toshiya lächelte ihn an und nahm die Sonnenbrille mit den dunkelblauen Gläsern ab.
 

"Hey, Kao. Ich soll von Shin-chan ausrichten, dass er nach kommt."

Kaoru sah ihn überrascht an. "Oh, okay. Warum?"
 

Der Junge mit den blauen Strähnen zwischen den schwarzen Haaren zuckte scheinbar gleichgültig die Schultern und trat ein, damit Kaoru hinter ihm die Tür schließen konnte. "Er hat vor einer halben Stunde bei mir angerufen und meinte, dass er etwas später kommen würde, weil er noch irgendwas klären müsse. Na ja, Hauptsache, er kommt überhaupt."
 

Kaoru zuckte die Schultern und machte sich zusammen mit dem Jüngeren auf den Weg zurück in sein Zimmer, wo er sich wieder auf seinen Schreibtischstuhl fallen ließ. In Wahrheit machte es ihm nicht besonders viel aus, dass der Chibi nicht da war.
 

Toshiya ließ sich auf Kaorus Bett fallen und begann, seinen Bass auszupacken, den er mitgenommen hatte.

"Ich hab schon angefangen." meinte Kaoru und gab Toshiya die bekitzelten Notenblätter. Der jüngere warf einen Blick darauf und griff nach Kaorus Gitarre. Nachdem er die ersten paar Akkorde gespielt hatte, grinste er Kaoru an, der ihn verlegen beobachtet hatte. "Das ist ja total genial!" meinte er und bewirkte damit, dass der Ältere rot anlief.
 

"Ich habs auf einen von Kyos Texten geschrieben. Es hört sich zwar recht fröhlich an, aber ich dachte, der Wiederspruch würde gut passen." Erklärte Kaoru verlegen, stand auf und kramte in einer seiner Schreibtischschubladen, in der er Kyos Texte aufbewahrte. Es war der erste Text, den der kleine ihm überhaupt gegeben hatte auf Dies Drängen hin, doch er fand, der Text passte zu dem kleineren perfekt.
 

Als er ihn gefunden hatte, warf er ihn Toshiya zu und meinte: "Aber wir müssen ja noch ein ganzen Stück an der Melodie feilen."
 

Toshiya entfaltete den Text und als er ihn las, kam ihm die Erinnerung daran hoch, wie sie zu Kyo gekommen waren und ihn vor seinem Vater buchstäblich gerettet hatten.
 

Cage

impatient the masochist's blood runs in my veins I wait for you, the sadist

if I can do it with a poisonous kiss
 

because of sorrow I cannot see virtue you are the last mother

the memory buried so that you won't realise the first mother

even though the clock turns backwards the sin I've committed can't be changed

the first and last person who understood me is burned into my memory
 

see me resisting strongly and then kindly forcing a decision

I can never tell you

the creaking sound of leather hurts me let's make the wound even deeper

you, deeply jealous are you always so cold-hearted?

even now I don't want to forget the abuse of my childhood

why don't I have a mother? tell me...
 

someday I'll realise kindness inside the mother*-like "cradle"...
 

because of anguish I cannot see before me my last mother

at least, so that you won't realise the first mother

even though the clock turns backwards the sin I've committed can't be changed

the first and last person who understood me is destroyed

were you too kind to me? the reflection of a trauma from long ago

I destroyed you, the last one am I a sadist?
 

Als Toshiya den Text gelesen hatte, sah er wieder auf.

"Einer seiner besten Texte, nicht wahr?" meinte er und blickte wieder auf die gekritzelten Zeilen in seiner Hand. "Dann lass uns mal anfangen."
 

Er stand auf und setzte sich neben Kaoru, der inzwischen seine Gitarre zurückhatte und Toshiya musterte. "Ja, dann lass uns mal anfangen."
 

Bei Shinya hatte es eine halbe Stunde zuvor an der Türe geschellt und zur Überraschung des Jüngsten stand Kyo vor seiner Haustür. Eigentlich war das nicht besonders verwunderlich, da die beiden recht oft sprachen, wenn einer der beiden sprechen wollte, doch normaler weise rief Kyo an, bevor er aufkreuzte.
 

Außer Atem stand der Blondschopf vor seiner Tür, er schien den ganzen Weg gerannt zu sein und sah ziemlich mitgenommen aus. Die rebellischen Klamotten wirkten für den windigen und kühlen Frühling viel zu kühl, der kleinere hatte die Arme um den Körper geschlungen und Shinya zog ihn wortlos ins Haus.
 

"Was ist los?" fragte er ernst und seine sanfte Stimme klang ungewohnt ernst, als er den kleineren von oben bis unten musterte.

Kyo blickte auf seine Füße, bevor er aufsah und antwortete: "Können wir vielleicht hochgehen? In dein Zimmer?"
 

Der jüngere nickte und sie gingen hinauf.

Oben angekommen öffnete Shinya die Türe einen Spalt breit und linste hinein. "Platz, Miyu!" sagte er bestimmt, bückte sich, ohne dass Kyo sehen konnte, was er tat und öffnete dann die Tür ganz.
 

Die große Hündin saß Schwanzwedelnd vor der Tür und hechelte aufgeregt, als Kyo eintrat. Doch lange auf ihrem Platz blieb sie nicht.

Als der kleinere eintrat sprang die Hündin auf, umkreiste den kleineren einige Male, bevor sie ihn ansprang und zu Boden warf.
 

Wie jedes Mal, denn Kyo ging sie immer noch bis zur Hüfte und war einfach zu schwer für den kleineren. Shinya packte sie am Halsband und zog sie zurück. "Miyu! ...also wirklich..."

Er konnte ihr nie wirklich böse sein, aber er versuchte auch schon seit einem Jahr der Hündin beizubringen, Kyo in Ruhe zu lassen, aber es gelang ihm nicht.
 

Kyo hatte sich inzwischen schon daran gewöhnt jedes Mal wenn er Shinya besuchte, zu Boden zu gehen und so lächelte er nur ein wenig verlegen und rieb sich den Hinterkopf, als er sich wieder aufrappelte.
 

"Tut mir leid... sie hört einfach nicht..." entschuldigte sich Shinya aber der kleinere winkte ab und hockte sich hin. "Das kenn ich ja schon." meinte er und grinste etwas aufgesetzt, denn danach war ihm beim besten Willen nicht zumute.
 

Shinya ließ Miyu wieder los, die sich reuevoll auf den Boden legte und ließ sich Kyo gegenüber auf das Bett fallen.

"Also, was ist passiert?" fragte er noch mal.
 

Kyo druckste ein wenig herum, bevor er mit der Sprache herausrückte.

"Also... als... ich gestern nach hause kam... meine Mutter hatte einen Anruf bekommen." Er starrte auf seine schlanken, langen Finger mit den silbernen Ringen. Wie er es sagen sollte, wusste er nicht so genau, doch er war dankbar dafür, dass Shinya nicht nachbohrte sondern ihm genügend Zeit ließ, über seine Worte nachzudenken. Mit Die war es schwerer über so etwas zu reden, dass wusste er, doch genau aus diesem Grund saß er nun hier und wollte, dass Shinya ihm zuhörte.
 

"Mein Vater ist aus dem Gefängnis ausgebrochen..." brachte er es endlich heraus, wobei seine Stimme mehr zitterte, als er es beabsichtigt hatte, aber es war schwer gewesen die Kontrolle zu behalten.
 

Es war nicht Angst, was er empfand.

Angst hatte er nie vor seinem Vater gehabt.

Er hatte nur Hass und Wut und Mitleid für ihn übrig, denn die Schläge seines Vaters taten zwar weh, aber nie hatte er auch nur einmal geschrieen, selbst dann nicht, als der Gürtel die tiefen Striemen auf seinem Rücken hinterlassen hatte.
 

Shinya starrte den Kleineren an. Er erinnerte sich noch nur zu gut an die Szene, wie der Blondschopf an der Wand hockte mit blutendem Gesicht und sein gewalttätiger Vater direkt über ihm. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie er bei ihm gehockt hatte und ihm das Blut abgewischt hatte. Wie schwach der Junge da gewirkt hatte, der sonst immer den Starken spielte.
 

Und er erinnerte sich auch daran, wie er Kyo im Park gefunden hatte, als er sich die Haut seines linken Unterarms aufritzte, was Shinya bis heute nicht verstand.
 

"Seit wann weißt du das?" fragte er so ruhig und gelassen er konnte und sah den Älteren ernst an.

Kyo zuckte die Schultern. "Seit gestern Abend. Ich weiß nicht, wann genau er ausgebrochen ist, aber das ist mir ehrlichgesagt auch egal."
 

Shinya sah ihn erstaunt an. "Wie kann es dir egal sein? Was ist, wenn er zurückkommt?!"

Kyo schüttelte den Kopf. "Das bezweifle ich... oder zumindest hoffe ich, dass es nicht passiert." Seine Stimme klang nicht besonders optimistisch. "Aber ich hab das Gefühl, dass ich irgendetwas tun muss." erklärte er.
 

"Und was? Du kannst ihn nicht suchen gehen wollen, dass wäre viel zu gefährlich!" Shinya beäugte ihn aus den Augenwinkeln, musterte ihn von oben nach unten. Er konnte mit "tun" auch etwas völlig anderes meinen, was den Jüngsten dazu veranlasste, mit dem Blick an Kyos Arm hängen zu bleiben.

Als der kleinere den Blick bemerkte, verfinsterte sich seine Miene. "Nein, verdammt, ich hab nicht geritzt!" rief er aufgebracht.
 

Er wusste natürlich, dass Shinya sich nur Sorgen machte, doch ihm ging es gehörig auf die Nerven, dass alle immer gleich dachten, er hätte wieder angefangen, wenn er mal Probleme hatte.
 

Shinya sah ihn verlegen an. "Tut mir leid. Ich wollte nicht-"

"Schon okay..." winkte Kyo genervt ab.
 

"Hast du mit Die schon mal gesprochen?" fragte er jüngere dann und lehnte sich zurück um sich auf die Handflächen aufzustützen.

Doch Kyo schüttelte den Kopf und fuhr sich durch die blonden Haare, die davon nur noch mehr in alle Himmelsrichtungen abstanden.

"Ich will nicht, dass er sich Sorgen macht."
 

"Warum nicht?" Shinya hob erstaunt die Augenbrauen. Sprach er denn sonst nicht mit dem rothaarigen über alles, was ihn bedrückte?

Kyo senkte den Blick auf seine schlanke Finger und seufzte resigniert. "Oh Shinya... ich kann ihm einfach nicht noch mehr Sorgen machen..."
 

Doch der Jüngere schüttelte den Kopf und griff nach Kyos Handgelenk. "Er würde wollen, dass du es ihm erzählst. Er liebt dich!"
 

Den letzten Satz hatte er mit einer Eindringlichkeit gesagt, wie er es eigentlich nicht beabsichtigt hatte. Diese Worte erschreckten den Jüngeren sogar, obwohl er sich über den Grund nicht ganz im klaren war, doch dann sah er in Kyos Augen.
 

"...Ich weiß... genau aus diesem Grund... du weißt doch... er hasst ihn..." Kyo starrte auf seine Hand in Shinyas. "Er hasst meinen Vater. Was denkst du, würde er tun?"
 

Shinya drückte die schlanken Finger des Sängers. "Er wird dich beschützen wollen."
 

Kyo lief rot an, doch bevor er etwas sagen konnte, bemerkte er wie neben ihm Miyu die Ohren spitzte und sich aufsetzte. Im nächsten Moment begann ein Sturmklingeln an der Haustür, das Shinya geschockt aufspringen ließ. Warum ausgerechnet jetzt wieder jemand kommen musste...
 

Er lief die Treppe runter und riss die Tür auf im selben Moment als Kyo auf der hälfte der Treppe er schein. Im Türrahmen stand Die.
 

"Shinya! Hast du Kyo gesehen? Ich-" seine Stimme klang gehetzt und besorgt zugleich, was eine seltsame Mischung ergab, doch er brach mitten im Satz ab, als Shinya aus dem Weg trat und den Blick auf Kyo freigab, der inzwischen unten an der Treppe stand.
 

"Kyo!"

der Rothaarige kam lächelnd auf den kleineren zu und schloss ihn in die Arme. "Ich hab mir schon Sorgen gemacht!"
 

Kyo kam sich seltsam vor. Grade noch hatte er von Die geredet und jetzt lag er schon wieder in dessen Armen. Nicht dass er es nicht genoss, doch scheinbar hatte Shinya recht... er musste es ihm sagen.
 

Doch Die ließ ihn los. "Wollen wir zur Probe gehen?" fragte er und die beiden anderen nickten. Kyo entging Shinyas vielsagender Blick nicht.
 

~~~*ok, es ist natürlich cage... das lied wird noch ne rolle spielen in den späteren kapiteln... lasst euch überraschen ich setzt einige idee um, die cih schon für cage hatte... aber da haben sie nicht gepasst... also schön komis schreiben*~~~~

This incomlete me

Kapitel 3: This incomplete me
 

~~~~* mein nächstes Kapitel ist also fertig... nachdem das letzte ein Griff ins Kloh war, werdet ihr vielleicht hier verstehen, worauf ich hinaus wollte...
 

naja nach dem letzten Kapitel hatte ich ein eigenartiges Gefühl von Pflichtbewusstsein ujd wollte unbedingt etwas passieren lassen... jetzt passiert was, was ich ich schopn länger geplant hatte... ich hoffe es ist nicht zu übertrieben, aber ich brauche es auch nur um andere Aspekte der Story wichtig zu machen...
 

ich hab ja wieder etwas länger für das Chap gebracuht.. sorry... aber es ging nicht schneller, auch wenn es nicht so ganz lang geworden ist.

schreibt schön komis, darüber freu ich mich immer...

bis dann*~~~~
 

Als es an der Türe klingelte fluchte Kaoru leise in sich hinein. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, musste er sich eingestehen, dass er eigentlich jetzt grade keine große Lust hatte, mit den anderen zu proben. Warum konnte er jetzt nicht einfach mal mit Toshiya allein proben?
 

Er stand von dem Stuhl auf dem er gesessen hatte und, zwischen dem recht sinnlosen Gezupfe auf seiner Gitarre, Toshiya beobachtet hatte, legte sein Instrument neben sich auf den Boden und ging die Treppe hinab zur Tür. Ihm gegenüber standen Die, der einen Arm eng um Kyos schmale Hüfte geschlungen hatte, und Shinya. Sie hatten sich darauf geeinigt heute bei Kaoru zu proben anstatt im Proberaum, was sie sonst immer taten, da sie sich endlich dazu durchringen mussten, ein eigenes Lied zu schreiben.
 

Seltsamer weise hatte Die festgestellt, dass er vor dieser Aufgabe Respekt hatte. Er hatte immer geglaubt, es wäre zwar nicht einfach, aber machbar, doch nun, da es soweit war, musste er zugeben, dass er keine Idee hatte... oder er hatte zu viele Ideen...
 

Er musterte den Älteren grinsend. "Ooi Kaoru." Er konnte seine Vorfreude auf ihr Vorhaben nicht verbergen. "Lass uns anfangen!"
 

Sie saßen jetzt seit fünf ganzen Stunden bei Kaoru und es war schon vor einiger Zeit draußen dunkel geworden. Aber immerhin waren sie nun so weit, dass sie eine Melodie für den Refrain hatten und einen Anfang für das Lied, worauf Kaoru schon ziemlich stolz war.
 

Das Lied selbst hatte zwar einen recht fröhlichen Charakter, aber die Melodie und der Inhalt bildeten einen so krassen Gegensatz, dass es einfach gut werden musste. Immerhin war es ihr erster Song...
 

Als sich Shinya zwei Stunden später von Kaoru und den anderen verabschiedete, da er ohnehin schon spät dran war erhoben sich auch Die und Kyo um sich auf den Nachhauseweg zu machen.
 

So blieben nur Kaoru du Toshiya übrig, was den Älteren kein bisschen störte, auch wenn er dieser Situation etwas schüchtern gegenüber stand.
 

Als die anderen drei fort waren, machten sie sich auf den Weg in die Küche, um sich einen Tee zu machen. Es war schon nach elf und Kaorus Eltern nicht mehr wach, sodass sie sich vor den Fernseher hockten und Toshiya die Videos des anderen durchforstete auf der Suche nach einem guten Film. Ohne tatsächlich fündig zu werden schob er schließlich wahllos irgendeine Kassette rein und warf sich schwungvoll neben den Violetthaarigen.
 

Er fühlte sich kein bisschen müde, zu aufregend war es gewesen mit den anderen an dem Song zu basteln und jetzt hätte er am liebsten weiter gemacht, doch er wusste, dass das keine gute Idee gewesen wäre. Er setzte sich im Schneidersitz auf die Couch und griff nach seiner Teetasse um ein wenig den weißlichen Dampf wegzupusten.
 

Einige Zeit folgte er dem langweiligen Film, bis Kaoru schließlich aufstand und in der Küche verschwand. Nach einiger Zeit kam er wieder mit Bier in der Hand und warf Toshiya eine Dose zu.

Der Jüngere sah ihn grinsend an.
 

"Verträgt sich Asahi denn mit Tee?"

Kaoru zuckte die Schultern. "Das werden wir wohl bald wissen." Mit einem leisen Zischen öffnete er die helle Dose und ließ sich wieder neben Toshiya fallen. Es war seltsam für ihn, jetzt so neben ihm auf dem Sofa zu sitzen. Er kannte den Jüngeren schon so lange, doch so etwas war ihm noch nicht passiert. Er achtete darauf, ihn nicht zu berühren und sich trotzdem nicht anders zu benehmen, als sonst, was nicht gerade einfach für ihn war.
 

Doch mit einem Mal ließ sich Toshiya zur Seite fallen und landete mit dem Kopf auf Kaorus Schoß. Der Ältere schluckte erschrocken sein Bier herunter, wovon er grade noch einen großen Schluck genommen hatte und bemühte sich nicht die Luft anzuhalten.
 

Toshiya nahm einen großen Schluck von dem Bier und meinte dann: "Och, Kao, der Film ist doof, hast du nichts besseres?"
 

"Ich... äh... ich weiß nicht. Ich glaub nicht." Er hatte Filme, die besser waren, als diese, doch um nichts in der Welt wäre er genau jetzt aufgestanden.

"Ist das doof. Na ja, schauen wir eben den." Toshiya seufzte in sich hinein und griff nach der dünnen Decke, die über der Couch lag um sich darin ein zu kuscheln.
 

Kaoru wusste nicht, was er denken sollte.

Er betrachtete Toshiya auf seinem Schoß und war sich nicht wirklich sicher, was er hier tat. Oder ob das, was er tat, richtig war.
 

Doch plötzlich wandte Toshiya den Kopf und sah ihm von unten ins Gesicht. "Du Kao. Findest du nicht auch, dass Shin-chan sich in letzter Zeit komisch verhält?"
 

Warum fing der Jüngere denn jetzt an von Shinya zu reden? Niemand war im Moment so uninteressant für Kaoru wie Shinya. Er zuckte die Schultern. "Findest du? Er war doch schon immer eher ruhig."
 

"Aber er schaut so viel zu Kyo." Toshiyas Stimme klang gequält und der Junge mit den blauen Strähnen im Haar nahm noch einen Schluck von dem Bier.

Auch Kaoru widmete sich nun seinem Bier. "Die beiden reden nun mal viel miteinander. Was soll schon da dran sein?!" Er wollte das Thema nur beenden, doch Toshiya schüttelte den Kopf.
 

"Und was, wenn er sich in Kyo verliebt hat?"
 

Kaoru hätte sein Bier fast wieder ausgespuckt und hatte Mühe nicht die Beherrschung zu verlieren. Er schluckte, hustete und rang um Atem.

"Wie... wie kommst du denn darauf?"
 

Toshiya zuckte mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck die Schultern. "Ich weiß nicht. Es sieht so aus." Toshiya wand sich ein wenig in den Polstern und setzte sich dann wieder auf. Er wirkte merkwürdig angespannt und saß kerzengrade.

"Also, ich glaub das eher nicht." meinte Kaoru beschwichtigend. Das war nun wirklich nicht Shinyas Art.
 

Doch auf Toshiyas Gesicht breitete sich ein strahlendes Lächeln aus. "Wenn nicht wäre das ... doch toll!" was sagte er denn da? Toshiya bereute seine Worte sofort, denn der prüfende Blick Kaorus nagelte ihn fest.

"Was genau willst du damit sagen?"
 

Toshiya zuckte die Schultern. "Nichts. Ich meine nur, stell dir vor, Shinya wäre tatsächlich in Kyo verliebt, das wäre doch... nicht so toll...?"
 

Kaoru sah seinen Freund stirnrunzelnd von der Seite an. Dann sah er es in den Augen, des anderen. "Toshiya...?" fragte er vorsichtig. "Du... du bist doch nicht etwa... in Shinya verliebt oder?"
 

Kaoru seufzte innerlich. So viel Liebe konnte er grade nicht ertragen. Es schien sich mit einem Mal alles zu häufen. Aus alles Richtungen kamen die gleichen Signale und die einzigen, die sich gefunden hatten, waren Die und Kyo. Und wie es schien, würde es vorerst auch dabei bleiben. Würde er denn jemals Glück haben?
 

Die und Kyo hatten sich darauf geeinigt, dass der Blondschopf noch mit zu dem Größeren kommen würde und den Rest später allein gehen würde.
 

Die hasste es, wenn er das tat. Am liebsten wäre er immer bei Kyo. Der kleinere weckte in ihm den Beschützerinstinkt auch wenn er ihn vielleicht nicht brauchte. Doch auf den Rotschopf wirkte der kleinere immer noch schmal und zerbrechlich, auch wenn er wusste, dass dem gar nicht mal so war.
 

Natürlich hatte Kyo sich Körperlich kaum verändert. Er war nicht einmal gewachsen, was man mit 17 Jahren schließlich nun mal auch nicht tat, aber er war auch immer so schlank geblieben.
 

Die ließ ihn nicht gern nachts allein zurückgehen. Er wusste, dass diese Sorgen lächerlich waren, aber abstellen konnte er sie nun mal nicht.
 

Die leeren Straßen waren nur noch von den grellen neonfarbenen Lichtern der Straßenlaternen erleuchtet, die mit dem künstlichen Licht verhinderten, dass man die Sterne sehen konnte.

Es war wie jeden Abend... oder zu mindest fast. Wie oft sie diese Straße entlang gegangen waren, wusste Kyo nicht mehr, doch sie gingen sie immer auf die gleiche weise. Nebeneinander, darauf bedacht, sich nicht zu berühren, kein auffälliges Wort zu wechseln.
 

Alles, was sie taten wirkte so gespielt, so aufgesetzt und das wussten sie.

Doch sie kamen nicht drum herum, wenn sie so zusammen bleiben wollten, wie jetzt.
 

Als ein leiser Nieselregen einsetzte, wurden die Schritte der beiden automatisch schneller, doch als Die dem kleineren seine Jacke geben wollte, lehnte er ab.

Kyo hatte wieder die Arme um den schmalen Köper geschlungen, doch viel Wärme achte das nicht.
 

Es dauerte nicht mehr so lange, bis sie bei Die waren und schon nach wenigen Minuten schloss der Rothaarige leise die Türe auf.

Sie betraten das relativ große Haus von Familie Andou, dessen Vorgarten geschnittenes Gras hatte und vor dessen Tür ein schwarzer Fußabtreter lag, wie es sich für jedes anständige Einfamilienhaus gehörte.
 

Alles Kleinigkeiten, die Kyo nicht besaß und um die er nicht trauerte.
 

Die lauschte in die Stille des Hauses hinein und stellte fest, dass seine Eltern und Geschwister schliefen und deutete dann auf die Treppe, damit der Blondschopf sie hinaufstieg.

Während Kao sich schweigend auf den Weg zu Dies Zimmer machte, verschwand Die in der Küche und stapfte fünf Minuten später mit zwei Tassen vorsichtig die Treppe hinauf, aus denen weißer Dampf aufstieg.
 

Als er das Zimmer betrat, brauchte er einige Sekunden, bevor er Kyo bemerkte. Der kleinere hatte sich in Dies Bettdecke vergraben und zusammen gekauert. Aufs einen angezogenen Knien hielt er seinen Block fest und kritzelte in unglaublicher Geschwindigkeit Worte auf das Papier.
 

Die kam mit großen Augen näher. "Kyo...?"

Der Blondschopf sah erschrocken auf und lächelte dann ganz kurz, bevor er den Block zur Seite legte und die warme Tasse entgegen nahm.
 

"Tut mir leid. Ich hab dich nicht bemerkt." meinte er etwas verlegen und presste die Finger an das Porzellan um die Kälte aus seinen eisigen Fingern zu vertreiben.

Die winkte ab und setzte sich neben ihn auf das Bett. "Ich hab mich kaum getraut dich zu stören..."
 

Der rothaarige deutete auf den knitterigen Block. "Darf ich lesen?"
 

Der blonde zuckte mit den Schultern. "Wenn du magst... ist aber erst der Anfang. Mir kam die Idee grade, als ich mich auf dein Bett gesetzt hatte und ich musste sie einfach aufschreiben."
 

Die griff nach dem Block und schlug die Seite auf, die der Blonde bis eben noch in Gedanken versunken mit Romanji verziert hatte. Die blaue Tinte des Kulis war zwar etwas hell, da der Stift schon fast leer war, doch lesen konnte er jedes, der wundervollen Worte.
 

We met in that place, didn't we. Now I can no longer do anything but...

We met in this town, didn't we. Now I can no longer love anyone but...
 

Now you are on that hill, looking at this sky which we saw together

Now I'm in this sky, we were there, looking at that hill.
 

The withering flower, like that time, even once more would be enough, it wants to bloom beautifully.

On this night, the heart and ideals melt into darkness, at least just for tonight,

By your side.*
 

Die las den Text noch mal. Und noch mal. Nicht, weil er ihn nicht verstand, er glaubte ihn sogar sehr gut zu verstehen, sondern einfach, weil diese geschriebenen Zeilen ihn so berührten.

"Das... das ist... wunderschön..." er sah den kleineren wieder an, der etwas verlegen die Zeilen musterte, in Dies Händen. "Wie kommst du nur immer auf solche Dinge?"
 

Kyo zuckte die Schultern und nahm einen Schluck Tee. Das heiße Getränk wärmte ihn von innen und er ließ eine Kopf auf Dies Schulter sinken. "Wenn ich an dich denke, fallen mir solche Dinge ein."
 

Der größere lief rot an, was einen seltsamen Anblick durch die feuerroten Haare bot und Kyo musste lächeln. "Ich schreib ihn bald zu ende und dann wird ich ihn Kaoru geben." Die nickte.

"Es ist einer deiner schönsten."
 

Kyo trank noch einen Schluck Tee und setzte sich dann auf. Er warf einen Blick auf die grünen Ziffern von Dies Wecker. Kurz vor zwölf.
 

"Ich glaube, ich muss gleich gehen, du kennst ja meine Mutter." meinte er und wollte aufstehen.

Doch er spürte Dies Arm um seine Hüfte, der ihn festhielt.

"Warum denn jetzt schon?"

Er sah den kleineren mit einem Schmollmund an und schlang auch noch den anderen Arm um den kleineren, sodass er ihn auf seinen Schoss ziehen konnte.
 

Kyo hielt dem Blick des Älteren jedoch stand und meinte erst: "Die. Bitte."

Er hauchte dem anderen einen leichten Kuss auf die Wange und befreite sich aus dem Griff.
 

Zehn Minuten später war er wieder draussen. Die Kälte hatte noch zugenommen und er bereute im stillen, dass er Dies Angebot auf eine Jacke, das er ihm an der Tür gemacht hatte, ausgeschlagen hatte.
 

Die Straßenlaternen erleuchteten schwach seinen Weg und warfen dunkle Schatten auf den Weg vor ihm, doch viele Geräusche hörte er nicht.
 

Es waren nur zwei Straßen, die er gehen musste, aber heute kam ihm der Weg wie eine Ewigkeit vor. Seine Schritte waren relativ schnell, da er immer noch versuchte, der Kälte zu entkommen, und er hatte keinen Blick mehr für seine Umwelt.
 

So bemerkte er auch zu spät, wie sich ein Arm um seine Schultern legte.

Als er das weiße Tuch vor seinem Gesicht sah, das mit dem Geruch von Chloroform getränkt war, wusste er, wer hinter ihm stand.
 

Doch als das Mittel seine Sinne benebelte und in seine Lunge drang, war ihm das egal. Er wollte nur noch wissen, warum das passierte...
 

* dieses Mal ist es der Text aus Akuro no Oka... was ich im Moment ziemlich geil finde, weiß auch nich warum...

Why am I here?

Kapitel 4: Why am I here?
 

~~~~*gomen gomen gomen... ich hab ja wieder lange gebraucht...

aber ich hab matheklausur geschrieben und das war ein bisschen schwer da weiter zu schreiben... naja, ausreden über ausreden...
 

vielen dank an dieser stelle für eure lieben komis ich freu mich immer wie an weihnachten wenn ich sie bekomme
 

naja ich bin gespannt, was ihr zu dem chap sagt. ich find es teils gar nich übel...

also bis dann und schreibt schön weiter komis

matane, rose*~~~~
 

Seine Augen brannten und sein ganzer Körper schmerzte. Besonders sein rechter Arm. Kyo öffnete langsam die Augen und versuchte seine Gedanken wieder zu finden.
 

Nur langsam kehrte die Erinnerung wieder zurück, an das, was geschehen war und er sah sich um. Das letzte, an das er sich erinnern konnte, war das weiße Tuch auf seinem Mund. Doch das war nun nicht mehr da.
 

Er saß auf dem kalten Steinboden eines kleinen, fensterlosen Raums, der von einer einzelnen milchigen Glühbirne erhellte wurde, die alles in dämmeriges, oranges Licht tauchte. Der Boden und die Wände waren rau, aber scheinbar isoliert, da es nicht wirklich kalt hier drin war und trotzdem schauderte Kyo.
 

Er hatte nicht die geringste Ahnung, wo er hier war, wie lange er schon hier war und - was am wichtigsten war - warum er überhaupt hier war. Auch sein Zeitgefühl war verschwunden und eine Uhr hatte er nicht.
 

Als er versuchte sich an die pochende Schläfe zu fassen, stellte er fest, dass er den rechten Arm nicht bewegen konnte und als er den Blick dorthin wandte, sah er verschwommen, dass sein Handgelenk mit einer Art Wäscheleine an einen Ring über ihm in der Wand gefesselt war.
 

Er sah an sich hinab. Sein Blick war verschwommen, doch aus dem, was er sah, schloss er, dass er zumindest keine äußeren Verletzungen hatte, abgesehen von seinem wundgescheuerten Handgelenk. Seine Kleidung war unverändert, allerdings ziemlich dreckig, da der ganze Boden mit einer nicht zu verachtenden Staubschicht bedeckt war, die um ihn herum etwas dünner und auseinander gestoben war.
 

Als er versuchte aufzustehen, scheiterte er daran, dass seine Beine sich anfühlten wie Blei und so bleib er sitzen. Er konnte ohnehin nichts machen, außer warten und ihm war klar, dass es falsch gewesen wäre, jetzt in Panik auszubrechen.
 

Am nächsten Morgen war Kyo nicht in der Schule. Toshiya schielte die ganze Zeit hinüber zu dem leeren Stuhl, zwei Plätze weiter und interessierte sich nicht für die Gleichungen, die ihr Mathelehrer an die Tafel schrieb. Dieser hatte Toshiya schon am Anfang der Stunde nach Kyo gefragt, doch Toshiya hatte nur die Schultern gezuckt, da es normaler Weise nichts besonderes war, wenn der blonde Rebell zu spät kam, doch inzwischen war die erste Stunde beinahe um und Kyo war immer noch nicht aufgetaucht.
 

Es klingelte zur Pause. Kyos Stuhl war immer noch leer und so langsam machte der Bassist sich Sorgen. Es dauerte keine zwei Minuten und Die stand in der Tür zu ihrem Klassenzimmer. Doch als er Kyos leeren Stuhl bemerkte, sah er stirnrunzelnd zu Toshiya herüber, der die Schultern hob.
 

"Wo ist er?"

Doch Toshiya schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung, ich dachte, du wüsstest es vielleicht." gab er zurück.

Angesichts von Dies Kopfschütteln stand er auf und kam zu ihm. "Wo sind denn die anderen?"

Die zuckte die Schultern. "Ich nehme an, Shinya ist in seinem Klassenzimmer und Kaoru ist bei uns."
 

Fünf Minuten später standen sie zu dritt bei Shinya.

"Sag, dass du weißt, wo Kyo ist!" flehte Die. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Er machte sich Sorgen, dass dem kleineren etwas passiert war und machte sich Vorwürfe, ihn nicht nach hause gebracht zu haben. Als Shinya den Kopf schüttelte fuhr er sich durch die feuerroten Haare und ließ sich seufzend auf einen leeren Stuhl fallen.
 

"Das kann doch alles nicht wahr sein."

Kaoru legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Jetzt mach die mal keinen Kopf. Wir gehen heute Mittag einfach bei ihm zu hause vorbei. Vielleicht ist er ja einfach nur krank."

Die sah ihn trocken an. "Der war seit einem Jahr nicht mehr krank." Der rothaarige vergrub das Gesicht in den Händen. "Was, wenn ihm wirklich was passiert ist?"
 

"Nun mal nicht gleich den Teufel an die Wand." beharrte Kaoru. "Es wird schon nicht so schlimm sein."

In Wahrheit machte er sich genauso Sorgen, wie Die. Doch was half es, dem größeren das jetzt zu sagen?
 

Shinya hatte geschwiegen. Er stand neben Dies Stuhl und hätte am liebsten erzählt, was Kyo ihm einen Tag vorher anvertraut hatte. Er wusste nicht einmal ob es überhaupt etwas mit Kyos Vater zu tun hatte, eigentlich bezweifelte er es, doch er konnte es nicht sehen, wie Die im dunkeln tappte. Doch einerseits wusste er nicht, ob Die es nicht vielleicht doch schon wusste und andererseits war er der Meinung, dass Kyo ihm das selbst sagen musste.
 

Er scheiterte schon zum zweiten Mal an der Position, wie seine Hand an den Ring in der Wand gefesselt war, bei seinem vierten Versuch aufzustehen. Immerhin hatte er es schon geschafft sich mit dem Gesicht zur Wand zu drehen, was bei dem tauben Gefühl in seinen Beinen nicht gerade leicht gewesen war, und nun sah er vor der Wand kniend aus, wie ein Gläubiger vor der Klagemauer.
 

Kyos Handgelenk war feuerrot von dem Plastikriemen, an dem er nun schon seit einer guten Stunde herumfingerte ohne ersichtlichen Erfolg. Der Riemen war wie Schiffstaue an den Enden zusammen geschmolzen und das machte es unmöglich ihn wieder auseinander zu bekommen, sodass er eine viertel Stunde später mit wunden Fingern aufgab.
 

Seine linke Hand wanderte in seine Hosentasche und zog den alten Kuli hervor, den er immer bei sich trug. Er wusste, dass die Ruhe, zu der er sich zwang, nicht mehr lange auszuhalten war.
 

Er betrachtete die vergilbte Tapete an der Wand, die sich an den Ecken bereits ablöste und rückte ein wenig näher. Er musste etwas tun, das ihn von seiner Situation ablenkte. Er brauchte eine Flucht.
 

Er legte den Stift wieder zu Boden und senkte die linke Hand weder in seine Hosentasche. Sie war leer. Doch al er die Hand in die andere Hosentasche sinken ließ, wurde ihm bewusste, dass er vergeblich nach dem kleinen silbernen Messer suchte, dass er so lange nicht benutzt hatte.
 

Kyo ließ die Stirn gegen die kalte Steinwand sinken. Nicht einmal Zigaretten hatte er hier und so langsam musste er zugeben, dass es immer schwerer wurde, Selbstkontrolle zu behalten. Sachte und vorsichtig fuhr er mit den Fingerkuppen über die reine Haut seines rechten Unterarms und ließ sich wieder vollends zu Boden sinken. Seine Knie schmerzten.
 

Er griff wieder nach dem Kugelschreiber und legte ihn in seine rechte Hand, er setzte ihn an die wand an und schreib die ersten Worte.
 

Without a Face a gasping voice

Without a Face a distorted voice
 

Seine Hand kam nicht weiter. Das Plastikband schnitt in sein ohnehin schon gereiztes Handgelenk und er musste sich neuen Platz suchen.
 

so rape me until you're satisfied that I am yours, father

but see, mother is looking down on us from up above
 

Er verrenkte sich fast das Handgelenk um alles auf zuschreiben , doch die Zeilen, die er schrieb beruhigten ihn etwas. Er nahm den Stift in die linke Hand und schreib langsam so gut es ging weiter.
 

My Sweet Mother smiling you smile so hard it seems your heart will burst open

Deadly Sweet Mother in hatred I'll wait patiently, holding back my nausea while I'm raped
 

Um halb zwei stand Die vor dem Hauptgebäude und trat nervös, gereizt und wartend von einem Fuss auf den anderen. Er wartete seit zehn Minuten auf Kaoru, weil er sich tatsächlich nicht traute allein zu Kyo zu gehen. Er hatte Angst davor, ihn nicht zu hause vorzufinden.
 

Der erste, der jedoch rauskam, war Shinya, der auf seinem Weg innehielt, als er Big Red erspähte, wie er sich grade eine Zigarette anzündete. Er zögerte kurz bevor er zum Älteren hinüber ging.
 

Die nahm einen tiefen Zug von dem blauen Dunst in der Hoffung, damit sein gestresstes Gemüt beruhigen zu können, erfolglos. Als der Qualm in die Luft stieg, stand Shinya vor ihm.
 

"Hi Shin, hast du Kaoru gesehen?" Einem Flehen ähnlicher, als einer Frage, musterte Big Red den schmalen Drummer in der Hoffnung auf eine positive Antwort.
 

Der blonde schüttelte den Kopf und strich sich mit den schmalen Fingern, die sonst immer die Sticks hielten, eine rebellische Haarsträhne aus dem Gesicht. "Warum wartest du auf ihn?"
 

Big Red zuckte die Schultern. "Ich wollte mit ihm zusammen zu Kyo gehen." erklärte er und nahm einen weiteren Zug von der Zigarette.
 

"Ich will gleich zu Kyo gehen, aber lieber nicht alleine... ich mache mir irgendwie Sorgen..." Er betrachtete den den Chibi mit einem ernsthaften, für ihn völlig untypischen Blick und warf seine nur halb gerauchte Zigarette weg. Die brachte ihm jetzt auch nichts mehr und er wusste, dass Shinya den Rauch ohnehin nicht leiden konnte.
 

"Also wenn du willst, dann komm ich mit." Schlug der kleinere vor und packte den Riemen seiner Umhängetasche fester. Vielleicht würde Die ja jetzt endlich mitbekommen, dass Kyos Vater wieder da war und er hielt es für vernünftig, wenn wenigstens einer einen klaren Kopf behielt.
 

Die nickte. "Klar, ich glaub nicht, dass ich es aushalte, hier noch länger zu stehen." Die wandte sich um und trat aus den wärmenden Strahlen der Sonne in die Schatten, die große Eichen auf den Parkplatz vor der Schule warfen.
 

Shinya folgte ihm zu seinem Auto und stieg auf der Beifahrerseite ein, die sonst Kyo vorbehalten gewesen war. Gemeinsam fuhren sie zu dem großen Mehrfamilienhaus, in dem der blonde Sänger mit seiner Mutter lebte.
 

Sie betraten den mit Grafities und zersplitterten Spiegeln verzierten Aufzug und als sich die dreckigen Stahltüren vor ihren Augen schlossen breitete sich in Dies Magengegend ein mulmiges Gefühl aus. Die nur wenige Sekunden andauernde Fahrt kam ihm vor, als würden Stunden vergehen und die stickige Luft schien ihn langsam zu erdrücken.
 

Als die Türen sich endlich öffneten stürzte er heraus und hastete mit Shinya im Schlepptau zur Wohnungstür. Er schlug mit der flachen Hand auf den Klingelknopf, doch als er es noch mal probieren wollte, spürte er die dünnen Finger des Drummers an seinem Handgelenk, die ihn zurückhielten.
 

"Ganz ruhig, Die." Der Rotschopf sah ihn mit großen Augen an, nickte dann jedoch und atmete tief durch. Was war bloß mit ihm los?
 

Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und Kyos Mutter stand ihnen gegenüber. Als sie erkannte, wer vor ihr stand, lächelte sie verschwommen, wie sie es immer tat und ließ sie eintreten. "Hallo, Die. Bringst du Kyo endlich nach hause?"
 

Dann bemerkte sie, dass die blonden Haare nicht ihrem Sohn gehörten, sondern Shinya, der bis dahin etwas hinter Die gestanden hatte. Big Red jedoch musterte sie mit versteinerter Miene. Waren seine Sorgen etwa begründet gewesen?
 

"Nein, eigentlich bin ich gekommen, um nach Kyo zu sehen, weil er heute nicht in der Schule war."
 

Kyos Mutter schaute sie etwas perplex an und führte sie dann ins Wohnzimmer. Die und Shinya folgten der Einladung nur wiederwillig, hatten sie doch jetzt wahrscheinlich etwas besseres zu tun, als hier rumzusitzen. Offensichtlich hatte niemand wirklich eine Ahnung, wo Kyo steckte und langsam machte Die sich tatsächliche Sorgen. Suchen gehen, das musste er jetzt tun. Statt dessen saß er auf einem Sofa und war kurz davor, Tee zu trinken und abzuwarten.
 

Tatsächlich schob die kleine Frau mit den zierlichen Armen ihnen zwei dampfende Tassen entgegen und setzte sich ihnen gegenüber.
 

"Er war aber doch bei dir gestern, oder etwa nicht?" fragte sie und musterte Die scharf.

Der rothaarige nickte. "Ja, aber er meinte er wolle früh zu hause sein..." Die versuchte, sich an die Uhrzeit zu erinnern und kramte in seinem Gedächtnis. "Ich glaube es war so gegen zwölf Uhr. Aber dann ist er alleine nach hause gegangen und seit dem hab ich ihn nicht mehr gesehen."
 

Shinya sackte in sich zusammen.

Er war noch nie bei Kyo zuhause gewesen und hatte in den ersten Minuten den Blick schweifen lassen und die Wohnung nach persönlichem abgesucht, doch ausser ein paar Fotos auf denen Personen waren, die er nicht kannte, hatte er nichts gefunden.
 

Er konnte verstehen, warum Kyo nicht oft zu hause war und andere fast nie zu sich einlud, alles wirkte etwas verkühlt und steril auf ihn, aber jetzt grade hätte er sich gewünscht, dass der kleine Blonde zu hause gewesen wäre.
 

So langsam wusste er, was mit Die los war, denn nun begann Kyos Nichterscheinen auch ihm Sorgen zu bereiten. Die neben ihm hockte inzwischen da, wie auf glühenden Kohlen.
 

"Wir sollten ihn suchen gehen." meinte Die und war schon kurz davor aufzustehen, als Kyos Mutter beschwichtigend die Hand hob.

"Ich bin mir sicher, er kommt bald wieder. Lasst uns noch bis heute Abend warten, ok?"
 

Shinya erhob sich, bevor Die etwas sagen konnte. "Na gut, dann gehen wir jetzt heim. Danke für den Tee."
 

Er schnappte sich Dies Arm, der ihn mit aufgerissenen Augen anstarrte, ihm aber nach draußen folgte und ihn dann anhielt.
 

"Was soll das denn? Wieso willst du warten?" er starrte ihn böse an, doch Shinya hob beruhigend den Arm und meinte: "Reg dich nicht auf, so müssen wir nicht bei ihr drinnen hocken, sondern können schon anfange zu suchen."
 

Die sah ihn einige Sekunden an und lächelte dann etwas seltsam. "Ja tut mir leid. Du hast recht." Sie gingen den Weg zurück, fuhren mit dem Aufzug wieder herunter und sahen sich unten auf der Straße angekommen, um.
 

Shinya sah Die an. "Und wo sollen wir anfangen?"

Der rothaarige schwieg. Sie waren mitten in Kyoto. Es gab viel zu viele Möglichkeiten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-10-17T14:04:40+00:00 17.10.2006 16:04
Konnichi wa,
magst du nicht bitte bitte bitte weiterschreiben? *fleh*
das ist sooo gut!!!!
Alles liebe
Shioreru
Von:  yoshi_in_black
2006-07-19T11:04:46+00:00 19.07.2006 13:04
Net aufhören, ja? Ist soooo~ toll! Will weiterlesen! *quengel*
Von:  l-Lyla-l
2006-05-06T10:10:15+00:00 06.05.2006 12:10
*auf zeit des hochladens guck*
Oh bitte sag mir das du noch weiterschreibst Q___Q~
ich will doch wissen, wie es weitergeht ... *sigh*
und die anderen leser bestimmt auch *___*
Die Fortsetzung ist dir bis jetzt sehr gut gelungen~ *smile*
also bitte hör nicht auf T___T~
oder lass einen noch länger warten .__.
Von:  Replica
2005-12-07T00:05:34+00:00 07.12.2005 01:05
Kommt da noch was? ._. *wart*
Dabei find' ich die so toll..
Von: abgemeldet
2005-11-01T01:45:25+00:00 01.11.2005 02:45
nur so mal zur frage... schreibst du die FF irgendwann weiter oder ist sie zu Ende?
Von:  Replica
2005-09-15T20:43:39+00:00 15.09.2005 22:43
Bitte bald weiterschreiben, ja?
*rumwusel* ich will wissen, was mit Kyo passiert. Schne~ell ;__;''
Von:  whiskers
2005-08-15T18:48:22+00:00 15.08.2005 20:48
Eine wirklich gelunge Forsetzung! Wenn du so weiter schreibst, kann ich nur mein "Fan-Fähnchen" schwenken und dich mit Lob überschütten.
Für den Fall, das Kyo was passiert, müsste ich mir das allerdings noch mal überlegen... ^^
*heul* Ich hoffe, Die findet seinen Kyo schnell...
JiskA
PS: sagst du mir bescheid, wenn ein neues Kapitel on ist? =)
Von: abgemeldet
2005-08-07T19:59:15+00:00 07.08.2005 21:59
armes kyo ;__;
ich will unbedingt wisse wie es weitergeht
schreib bitte weiter *bettelblick*
chu~~
Von:  Bou
2005-05-11T09:57:29+00:00 11.05.2005 11:57
^_^"
Würde mich freuen, wenn du weiterschreibst, denn ich habe gerade 'Cage' gelesen und nun die Fortsetzung dafür, und an so einer spannenden Stelle einfach abzubrechen ist mehr als nur fies ^~^x Bin ya mal gespannt, was Kyos Vater [Ich gehe ja mal davon aus, das er derjenige war, der Kyo überfallen hat ?_?] mit seinem Sohn anstellt, und ob Die & Shin ihn finden werden. hn. Die Geschichte bzw. die beiden Geschichten gefallen mir ganz gut, dein Schreibstil haut mich jetzt nicht soooo sehr vom Hocker, hab schon besseres gelesen, aber Lesevergnügen bereiten deine Fanfictions durchaus, auch wenn einige Kapitel eher 'Hänger' sind. Trotzdem: thumbs up, gefällt mir gut. ehh. Du hast diese FF 'Masohyt of Decadence' genannt und ich weiß ja nicht, ob das nun Absicht war, aber wenn du auf das Lied von Dir en grey anspielst [Was du ja bei 'Cage' offensichtlich auch gemacht hast..], dann würde ich den Titel doch.. richtig schreiben o,ô.. Das Lied heißt 'Mazohyst of Decadence' ^_^" und ich finde es etwas schade, wenn schon im Titel solch gravierende Fehler sind.. >D'

Viel Erfolg weiterhin~
Und schreib mal weiter. <3
Von: abgemeldet
2005-03-26T20:58:22+00:00 26.03.2005 21:58
Oo
Oi, ich würd eher sagen armer dai ...
*heul*
UND armer Kyo -.-
Nyo ...
sagst du mir Bescheid, wenn das nächste Chap online ist ja?
Ich übersehs so leicht
Chu Rami


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