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The other side of Life

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von

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Eine Flucht oder eine Jagd

Gut das hier ist Chap 2 nicht wundern bitte... hab ein bisschen mist gebaut ;_; aber wie gesagt man arbeitet dran...
 

Kaum bin ich eingeschlafen, da plagen mich auch schon Alpträume.

In meinem Traum bin ich wieder sieben Jahre alt und vor dem Jungen, den ich heute getroffen habe, auf der Flucht. Ich renne so schnell ich kann, doch egal welchen Weg ich auch nehme, ich scheine immer im Kreis zu laufen. Auch der Abstand zu dem Jungen wird nicht größer, sondern scheint sich ehr zu verkleinern.

Ich schreie laut auf, als mich der Junge erreicht hat und an der Schulter packt.

Ich reiße die Augen auf und sehe direkt in Cassies Gesicht. Vor Erleichterung schießen mir die Tränen in die Augen. Also war es doch nur ein böser Traum. Ein Glück, dass Cassie da ist und auf mich aufpasst. Ohne zu zögern legt er seine Arme um mich und wiegt mich wie ein kleines Kind in den Schlaf. Schon nach zwei Minuten falle ich in einen tiefen und diesmal traumlosen Schlaf.

Als ich wieder aufwache, sind Cassie und Frederick schon wieder unterwegs. Ich gehe nicht immer zusammen mit meinem Bruder zur "Arbeit". Zwar ist es alleine gefährlicher, aber es bringt auch mehr Beute und erhöht somit die Chance mal mehr oder weniger satt zu werden.

Heute ist Sonntag und die Leute sind besonders spendabel, also richte ich meine Schritte in Richtung der St. Paul´s Kathedrale. Ich wandere durch Gassen in denen es nie heller wird als die Dämmerung und gehe dann über den großen Marktplatz um zur Paternoster Row zu gelangen.

Ich weiß das es eine Sünde ist zu stehlen und noch dazu in einem Haus Gottes, aber vom Glauben allein wird man auch nicht satt. Das habe ich in den letzten acht Jahren lernen müssen.

Ich bin in Gedanken immer noch bei unserer Mutter, wie sie uns abends aus der Bibel vorgelesen hat und wir zusammen Kirchenlieder gesungen haben, als ich eine bekannte Stimme meinen Namen rufen höre. Ich höre die Stimme noch mal rufen und drehe mich in die Richtung, aus der die Stimme kam, um. Was oder besser Wen ich erblicke lässt mir mein Blut in den Adern gefrieren. Ich sehe wie der Junge vom Vortag, von dem ich geträumt habe, aus dem großen Haus gelaufen kommt und direkt auf mich zu hält.

Ich bleibe vor Schreck noch ein paar wertvolle Sekunden stehen, dann drehe ich mich auf dem Absatz um und renne ohne zu überlegen los. Und wie in meinem Traum folgt der Typ mir. Es ist echt nicht zum aushalten, denn ich habe doch wirklich die Orientierung verloren. Und das passiert mir, einem Londoner Straßenkind, nur weil ein reicher Schnösel mir hinterher läuft? Meine Güte, das klingt ja als wäre ich stolz darauf ein Straßenkind zu sein.

Obwohl ich ja eigentlich einen Grund habe stolz zu sein. Immerhin haben wir es acht Jahre lang geschafft zu überleben und das, obwohl der Älteste von uns grade zwölf war. Ich biege grade um eine Ecke, da sehe ich ein altes verfallenes Haus. Jetzt weiß ich wo ich bin. Hier, in den Seven Dials, einer berüchtigten Gegend in der meistens arme irische Einwanderer leben, habe ich früher versucht mit meinen Brüdern zu überleben.

Ich drehe mich um und sehe das der Typ mich noch immer hartnäckig verfolgt. Wenn ich noch weiter laufe, kann ich ihn bald abhängen, denn lange hält er das Tempo nicht mehr durch. Die feinen Herrschaften haben ja was besseres zu tun als den ganzen Tag durch die Straßen zu hetzen, um vor den anderen an den Mülltonnen der guten Restaurants zu sein, damit man noch etwas von den Abfällen abbekommt. Ja, das Leben auf der Straße ist hart, vor allem im Winter, doch es öffnet einem auch die Augen für die kleinen Wunder des Lebens.

Denn man lernt für jeden Bissen den man zu essen bekommt dankbar zu sein und jede Stunde die man überlebt ist wie ein riesiges Geschenk.

Auf ein Mal renne ich gegen Jemanden. Ich war so in Gedanken, dass ich nicht bemerkt habe, dass dort jemand stand. Ich murmle eine Entschuldigung und will mich vorbei schieben, als ich zurück gestoßen werde. Ich sehe überrascht auf und sehe in das Gesicht von einem Anführer einer Bande, wegen der wir früher aus den Seven Dials fliehen mussten.. Jetzt heißt es entweder kämpfen oder laufen so schnell ich kann. Ich höre Schritte durch die Straße hallen und jetzt fällt es mir wieder ein:

Ich werde ja von diesem Schnösel verfolgt.

Ich könnte ihn ja her locken und so die Bande ablenken und mich von ihm befreien. Andererseits würden sie so von meiner Flucht profitieren und das gilt es zu vermeiden.

Also mache ich auf dem Absatz kehrt und laufe beinahe diesem unangenehmen Typen in die Arme. Ich weiche im letzten Moment aus und renne so schnell ich kann, nur damit der Abstand zwischen uns wieder größer wird. In meiner Hast biege ich eine Straße zu früh ab und stehe auf einmal vor einer Hauswand. So ein Mist! Das musste ja unbedingt jetzt passieren, dass ich in eine Sackgasse renne.

Ich will grade wieder aus der Sackgasse rennen, als der Junge vor mir steht und mit den Fluchtweg versperrt. "Keine Angst, sie verfolgen dich nicht." Bringt er zwischen zwei Atemzügen hervor. Für einen reichen Schnösel ist er ganz gut in Form.

" Ich laufe nicht vor der Bande Versagern, sondern vor dir weg!" fauche ich und weiche ein paar Schritte vor ihm zurück. Er folgt mir in die Sackgasse. " Ich will dir nichts tun. Übrigens heiße ich Jack." "Und darum verfolgst du mich? Nur um mir zu sagen, dass du Jack heißt?!" frage ich ungläubig. Das meint er doch nicht ernst. Er hetzt mich doch nicht durch halb London, nur um mir mitzuteilen wie er heißt. Fehlt nur noch, dass er mich für eine Einladung zum Tee vor Gericht schleift. Wo wir grade beim Thema sind, ich erinnere mich nicht mehr an den Geschmack von Tee. Seit Jahren ist Regenwasser aus den Pfützen alles was ich zu trinken bekomme. Plötzlich werde ich mir meiner misslichen Lage wieder bewusst. In die Ecke gedrängt von einem Typen, der mich Jagd wie eine Schwerverbrecherin nur um mir zu sagen wie er heißt. Wie heißt es so schön? Angriff ist die beste Verteidigung? Dann mal los.

Ich stoße ihn grob gegen die Wand und lasse ihn den Stahl meines Dolches, der das letzte Zeugnis unseres ehemaligen Reichtums ist, an seiner Kehle spüren. Trotz meiner aufgesetzten Kühle, habe ich noch immer Angst vor ihm. Ich würde nicht zögern ihm die Kehle durch zu schneiden, sollte er einen Fehler begehen und mich unterschätzen, denn schon für Diebstahl ist mir die Todesstrafe und die Hölle sicher. Was habe ich also zu verlieren? Nichts, außer einen äußerst nervigen Jungen, der mir auch noch gefährlich werden kann. Denn inzwischen bin ich mir fast sicher, dass er meinen und Cassies Diebstahl aus dem Fenster beobachtet hat. Das würde auf jeden Fall die Bewegung der Vorhänge erklären, die ich gesehen habe.

Mein Dolch an seiner Kehle tut anscheinend seine Wirkung, denn Jack versteift sich und lässt sich von mir an die Wand drücken. "Ich habe dir nichts getan, also lass mich in Ruhe."

"Aber du hast meinen Onkel bestohlen." Also doch! Er hat es gesehen. Aber warum hat er sie nicht gleich an die Polizei verpfiffen? "Und was willst du jetzt tun? Im Moment bist wohl nicht grade in der Lage mir zu drohen." "Ich? Was sollte ich schon tun? Ich werde nach Hause gehen und meinen Eltern irgendetwas vorlügen wo ich gewesen bin." "Du willst also nicht zur Polizei gehen?" frage ich vorsichtig. "Nein. Du warst ja so kooperativ mir deinen Namen zu nennen und mich dir vorstellen zu lassen. Also sind wir quitt." Antwortete er ganz ruhig. Schnell nehme ich den Dolch von seiner Kehle und verschwinde aus der Gasse. Ich nehme den größten Umweg zur Kirche den es gibt.

Immerhin kann ich ja nicht mit leeren Händen in unser Versteck zurückkehren.
 

~********~
 

Liebes Tagebuch,

als ich sie über den Platz vor unserem Haus gehen sah, bin ich sofort nach draußen gerannt um mit ihr zu reden. Allerdings ist sie vor mit weggelaufen und ich musste ihr durch die halbe Stadt folgen. Als ich sie endlich eingeholt hatte, hatte sie doch allen Ernstes Angst vor mir.

Doch dann hat sie mich angegriffen. Sie stieß mich gegen die Wand und bedrohte mich mit einem Messer oder etwas ähnlichem. Endlich konnte ich ihr meinen Namen nennen. Damit ist die erste Phase der Kontaktaufnahme mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen.

Doch leider musste ich meinen Trumpf auf Grund ihrer Aggressivität schon jetzt ausspielen.

Außerdem schien es sie nicht wirklich zu überraschen, ich denke sie hat den Ernst der Lage nicht begriffen. Ich versicherte ihr zwar nicht zur Polizei zu gehen, doch ich denke mein

Wissen um ihre Tat ist ein gutes Druckmittel.

Kaum war sie verschwunden, befand ich mich in der äußerst bescheidenen Lage nicht zu wissen, wo ich war. Ich gedachte erst zu diesem Straßenpack zurückzukehren und mich nachdem Weg zu erkundigen. Doch das schien mir dann doch meines Ranges unwürdig.

Also musste ich wohl oder übel selbst den Weg zurück finden. Es endete damit, dass ich

Zwei Stunden durch die Zwielichtesten Gegenden dieser Stadt irrte. Unter anderem wurde ich von freilaufenden Kötern gejagt. Doch der wohl widerlichste Anblick war, als ich beobachten musste, wie ein Haufen Penner eine Mülltonne plünderten und die Abfälle in sich reinstopften, als gäbe es nicht genug Essen auf dieser Welt.

Dieser Anblick wurde nur von einem Mädchen von etwa fünfzehn Jahren geschlagen, als sie ihr Niederkunft mitten auf der Straße im Dreck vollbrachte.

Nun bin ich froh gewaschen zu sein und mich wieder in der Zivilisation zu befinden.

Aber ich muss Schluss machen, das Abendessen ist angerichtet.
 

Jack Lodegrave
 

~********~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-07-18T05:15:54+00:00 18.07.2005 07:15
Hallöchen!

So veile kapitel!
Ich hoffe, du bsit bald an der Stelle, wo du aufgehört hattest!! *rumroll*
was ich an der Story so liebe, sind diese zwei SEiten. Einmal ihre und dann seine aus dem tagebuch. Die beiden leben in so unterschiedlichen, gegensätzlichen "Welten" und trotzdem verbindet sie etwas.....
Das macht einen richtig neugierig, wie es weiter geht! ihr Schicksal ist schließlich ziemlich hart...
*weiterlesengeh*

Bye

Pitri


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