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Eternity

Der Prinz und sein Drache
von

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Kerker

Kapitel 8:

Kerker
 

Spät in der Nacht besuchte Claudius Eikyuu im Kerker. Der im Moment an die Wand gekettete Gefangene hatte die "üblichen Foltermethoden" über sich ergehen lassen müssen: Auspeitschen, glühende Eisen, Schläge mit Fäusten oder diversen Gegenständen. In einer Kiste befanden sich sein Schmuck und seine Kleidung. Noch hatte sich niemand an ihm vergangen, denn seine Peiniger hatten Angst, sich auch auf diese Weise zu vergiften.

Claudius jedoch war nicht ganz so ängstlich. Interessiert ließ er den Blick über Eikyuus entblößten, geschundenen Körper wandern. Seine besondere Aufmerksamkeit richtete sich auf die schuppigen Stellen an seinen Beinen.

"Wie kommt das denn? Gibt es da nicht ein spezielles Heilmittel, das sowas bewirkt? Was hat dich verletzt, hm?"

"Mein Schüler war etwas übereifrig mit dem Feuerzauber. Er wollte nicht glauben, dass Erde am Anfang besser ist", log Eikyuu.

Claudius lächelte, als wüsste er es besser. Er entdeckte den halb verheilten Kratzer am Arm seines Feindes, der deutlich von den neuen Verletzungen zu unterscheiden war.

Eikyuu bemerkte die Blicke. "Kleiner Kampf mit einem anderen Drachen," behauptete er. Wie beim ersten Mal wurde er kein bisschen rot, und es störte ihn auch nicht, dass Claudius ihn nackt sah. "Bist du hier, um mich zu vergewaltigen? Das kommt schließlich in jeder guten Geschichte vor. Sogar in vielen schlechten."

Claudius lächelte weiterhin. "Verlockend, ja. Aber du bist voll mit giftigem Blut, und wie leicht zieht man sich beim Sex winzige Verletzungen zu? Ich werd's nachholen, wenn ich unsterblich geworden bin." Fast zärtlich streichelte er Eikyuus Gesicht. "So ein hübsches Kerlchen. Ich muss mir was für deine Zukunft einfallen lassen."

"Mach dir lieber über deine eigene Zukunft Gedanken. Die Prophezeiung wird sich erfüllen," entgegnete der Gefangene gelassen.

Claudius zeigte sich unbeeindruckt. "Ich habe nie an Vorhersagen geglaubt."

"Würde ich an deiner Stelle auch nicht, wenn sie zu meinen Ungunsten ausfielen," neckte Eikyuu ihn.
 

Valerian erwachte im Morgengrauen. Er verspürte das Bedürfnis, Noctivagus zu erwürgen, beherrschte sich jedoch. Während der Nacht hatte sich anscheinend von selbst ein Plan in seinem Kopf ergeben, der auf seiner Gabe des Bannbrechens beruhte. Er warf sich Eikyuus Umhang um und trat vor die Tür, wo Undan ein Zelt aufgeschlagen hatte. Der rotschwarze Flammentänzer schlief in der Nähe, öffnete aber die dunklen Augen, als Valerian zu ihm kam. Der Drache hatte gerade genug Platz zwischen den Bäumen. "Ich weiß jetzt, was ich tun muss," teilte Valerian ihm mit.

//"Dann lass uns aufbrechen!"// vernahm er Noctivagus' Gedankenstimme.
 

Gladys war nicht mehr die jüngste, aber für eine Frau von 186 Jahren hatte sie sich noch gut gehalten. Eikyuu hatte sie ziemlich lange nicht gesehen und war ein bisschen erschrocken. Als Unsterblicher vergaß er oft, dass andere alterten und starben, auch Magier. Die Allmeisterin hatte grau meliertes, nussbraunes Haar, das sie als Dutt trug. Sie hüllte sich in sonnengelbe, wallende Roben, die sie wie eine altehrwürdige Priesterin aussehen ließen. Sie trug eine goldene Halskette mit einem Unendlichkeitssymbol, und es prangte auch auf ihrer Gürtelschnalle, ihrem Ring und dem Armband, sogar die Ohrringe stellten dieses Zeichen dar.

"Das ist also unser Drache, die Quelle zur Macht. Ich hatte dich größer in Erinnerung, Eikyuu. Vielleicht bist du unter der Peitsche geschrumpft?" Sie begutachtete ihn herablassend, obwohl sie kleiner war als er.

"Ich glaube eher, dass du größenwahnsinnig geworden bist. Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass ich dich unsterblich mache," entgegnete er.

Sie lächelte kalt. "Wenn ich jeden Tag ein paar Menschen vergifte, wird dich das schon irgendwann überzeugen."

Der Magier seufzte frustriert. "Immer diese Erpressungsnummer, fällt euch Leuten denn nichts Besseres ein?"

"Spotte du nur, das wird dir bald vergehen," versprach sie. "Immerhin... hat es bereits ein unschuldiges Opfer gegeben. Wirst du es deinem Schüler sagen, falls du die Gelegenheit bekommst? Dass du seinen Vater auf dem Gewissen hast? Wie wird der Kleine wohl darauf reagieren?" Sie kam etwas näher. "Was... bedeutet er dir?"

Er wich ihrem forschenden Blick aus und wusste im nächsten Moment, dass er sich verraten hatte. "Er ist mein Schüler," antwortete er sachlich. "Das bedeutet, wie du weißt, dass ich ihn zu beschützen habe, weil er noch nicht einschätzen kann, mit was für Mächten er da spielt. Es ist die Pflicht eines jeden Magiers, seinen Schüler mit seinem eigenen Leben zu schützen."

"Ja. Genau das hast du getan," stellte Gladys fest. Sie hob sein Kinn, bis er sie ansah. "Mir scheint, du hängst selbst nach so kurzer Zeit schon mehr an ihm, als gut für dich ist. Würdest du für ihn dein Blut vergießen? Stellst du die Pflicht, deinen Schüler zu schützen, über deine Pflicht als Kelchhüter?"

Eikyuu spürte, wie sie versuchte, in seine Gedanken vorzustoßen. Er wich ihr problemlos aus. Noch. Sie wirkte ein bisschen überrascht, dass es ihm so leicht fiel, andererseits konnte sie nicht erwarten, dass ein mächtiger und erfahrener Magier wie er einfach seine Gedanken lesen ließ.

"Ich würde Valerian für den Kelch opfern, und das weiß er," teilte er ihr mit.

Gladys lächelte ironisch. "Ich glaube dir nicht."

Sie probierte es noch einmal. Ihr neuer geistiger Vorstoß war so heftig, dass Eikyuu erschrocken und gepeinigt aufschrie. Er hatte nicht erwartet, dass sie gleich so viel Kraft einsetzen würde. Doch es gehörte schon mehr dazu, um in seine Seele oder auch nur seine Gedanken zu blicken. Sie wusste nicht, was er war, und um es noch nicht gleich zu enthüllen, schlug er sie nicht zurück, sondern wehrte sie gerade weit genug ab, dass sie nicht an seine Gedanken herankam.

"Wirklich nicht schlecht," bemerkte sie anerkennend. "Aber selbst ohne deine kleinen Geheimnisse lesen zu können, denke ich mir meinen Teil. Der Junge wird kommen, um dich zu befreien, schon allein deswegen, weil wir seines Vaters Schloss besetzten. Und weil er ein naives Bürschchen ist. Er wird uns den Kelch geben und tatsächlich glauben, dass wir euch beide dann laufen lassen. Prinzen sind ja so naiv, glauben, dass jeder so ehrenhaft ist wie sie selbst. Wenn er seinen Irrtum einsieht, wird es schon zu spät sein."

Claudius steckte seinen kahlen Kopf herein. "Der Prinz ist im Anmarsch, Gladys.

"Ich komme." Sie strich Eikyuu noch einmal über die Wange und lächelte spöttisch. "In Kürze wirst du bluten. Bis gleich."

Der Magier seufzte, als sie fort war. "Ich blute doch schon, schließlich ist das hier ein Folterkeller..."
 

Valerian näherte sich zu Fuß. Der Wind ließ Eikyuus Umhang um seinen Körper flattern. Am Tor standen Wachposten, die er noch nie gesehen hatte. Es machte ihn wütend, dass die Magier das ganze Schloss unter ihre Herrschaft gebracht hatten. Nun, er würde darüber verhandeln.

Ein Typ in Erdmagierkluft nahm den Prinzen in Empfang und führte ihn in den Thronsaal, wo die beiden Allmeister sich aufgebaut hatten: Claudius auf dem Thron, Gladys auf Binteas Platz daneben. Valerian trat aufrecht vor sie hin.

"Wenn ihr den Schokoladenkelch wollt, steht sofort auf."

Die beiden sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen amüsiert an. "Hey, du Prinz, sei etwas höflicher zu denen, die deinen Meister in ihrer Gewalt haben. Hängst du denn nicht an ihm?" entgegnete Claudius.

Valerian lächelte grimmig. "Hey, der Typ hat mir meinen Thron geklaut. Ich will auch aus der Sache profitieren. Lasst mich mit dem Kelch zu ihm. Er wird sich nicht gegen mich wehren. Und dann werde ich zuerst von dem Blut trinken. Das zeigt euch gleich, ob das Gift neutralisiert ist. Und ich bin sicher, das wird es sein. Dann könnt ihr den Rest haben, ich werde verschwinden und mein Leben genießen. Ich verlasse mich darauf, dass Eikyuu mir nicht folgen wird..."

"Wir überlegen noch, was wir mit ihm machen werden," grinste Claudius.

"Schön. Ich will nur nicht, dass er mich irgendwann in irgendwas verwandelt," stellte der Prinz klar. "Aber andererseits bringt er das vielleicht gar nicht fertig. Ihr müsst wissen, er hat einen Narren an mir gefressen."

Er lachte, und die beiden Allmeister fielen mit ein. Doch er war sich bewusst, dass Gladys ihn prüfend anstarrte und versuchte, seine wahren Beweggründe zu erforschen. Noctivagus hatte ihm erklärt, was er tun musste, damit das nicht geschah. Gladys konnte sehr leicht Gedanken lesen, und so konzentrierte er sich auf die hasserfüllten und ärgerlichen Gedanken, die er ganz zu Anfang zeitweise gegen Eikyuu gehegt hatte. Die Sorgen um die Gesundheit seines Meisters drängte er weit zurück und achtete darauf, Gladys nicht direkt in die Augen zu sehen, damit sie nicht tiefer blicken konnte als in seine oberflächlichen Gedanken.

"Was ist eigentlich mit meiner Familie geschehen? Wo sind Veruscha, Bintea und Varenor?" erkundigte er sich.

"Deine Schwester ist verschwunden, deine Mutter in Sicherheit... ach nein, deine Stiefmutter, wollte ich sagen," gab Claudius Auskunft. "Mein Sohn wird den Thron besteigen und ewig herrschen, sobald wir den Kelch und das Leben spendende Drachenblut besitzen. Tja, dein Vater ist leider verstorben. Er überlebte es nicht, von dem giftigen Blut zu trinken."

Valerian wurde bleich. Er ballte seine Hände zu Fäusten. "Ihr... Mörder!"

"Nicht doch, das geht auf Eikyuus Kappe," behauptete Gladys.

Der Prinz steigerte sich in seinen Hass hinein, obwohl er wusste, dass seinen Lehrer keine Schuld traf. Aber er war noch nicht soweit, eine Seelenleserin abzuwehren, also lieferte er ihr ein paar glaubwürdige Gedanken. Sein Vater hatte gewusst, dass er sterben würde, aber so...?

Valerian bebte, beherrschte sich mühsam. "Ich will, dass den Frauen nichts geschieht," forderte er. "Wenn das klar geht, lasst uns endlich zur Sache kommen." Er bemerkte Gladys' Gedanken in seinem Kopf. "Lass das!" keifte er sie an.

Zumindest hatte er schon gelernt, ihren Vorstoß zu fühlen, wenigstens etwas, obwohl sie das wahrscheinlich nicht ganz abhielt. Gladys zog sich vorerst zurück. Er schloss jedoch nicht aus, dass sie es irgendwann noch einmal mit Gewalt versuchen würde, deshalb hoffte er, dass Eikyuu ihn davor bewahren konnte.

Claudius stand auf. "Nun, dann lasst uns gehen."
 

Zu der Zeit, als Valerian zum Schloss kam, erreichte Varenor den Kerker, wo Eikyuu nach wie vor angekettet war. Sein Gesicht sprach eine so deutliche Sprache, dass der Magier nicht einmal die Gedanken des Jungen lesen musste. Claudius' Sohn fühlte sich vom Schicksal vernachlässigt. Er war nicht hübsch, hatte den Draconeranteil seines Vaters nicht geerbt und besaß auch kein Talent für die Magie. Im Gegensatz zu Valerian hatte er kein Glück bei der Suche nach Bettpartnern. Und er sah gerade jetzt so aus, als wolle er all seinen Frust bei seinem Gefangenen kompensieren. Das irre Leuchten seiner Augen verriet eindeutig, wie er sich das vorstellte. Offenbar war es ihm in diesem Moment egal, dass ein gewisses Gesundheitsrisiko bestand, wenn er sich an einem verletzten Drachen vergriff.

"Ihr da!" Er winkte den Wachen. "Kettet ihn dort an!"

Damit meinte er einen Ring an der Decke. Die Männer machten Eikyuu los und legten ihm ein neues Paar Ketten an, das sie durch den Ring zogen, ehe sich das zweite Scharnier um sein wund gescheuertes Handgelenk schloss. Das hatten sie während der Folter schon so eingerichtet, daher vermuteten sie, dass der Prinz sich ihn jetzt persönlich vornehmen wollte. Ganz Unrecht hatten sie nicht.

"Ihr wisst ja, wo Ihr die Geräte findet," verabschiedeten sie sich.

Sie meinten die Folterwerkzeuge, doch die interessierten Varenor im Moment nicht. Er wartete, bis er mit dem Gefangenen allein war.

"Auch das noch," stöhnte der Magier. "Ein Halbwüchsiger, der sich selbst etwas beweisen muss."

Varenor lief zornrot an, überlegte, ob er nicht doch erst die Peitsche benutzen sollte.

Eikyuu lächelte gelassen. "Weißt du überhaupt, wie man einen Mann nimmt? Vermutlich habe ich gleich was zu lachen. Also mach schon, ich habe heute noch was anderes vor."

Varenor war sekundenlang sprachlos. Dann ergoss er seine Wut über den Magier. "Du hast *was anderes* vor? Und wie; bitte, denkst du dir das? Du wirst bald wie eine Schlachtsau aufgeschlitzt und ausbluten gelassen! Da hast du echt andere Sorgen, also hör auf anzugeben!"

"Gönn' mir das doch vor dem tragischen Ende. Was soll eigentlich aus dir werden? Geben sie dir von meinem Blut einen Schluck ab? Vielleicht lassen sie dich auch einfach fallen," gab Eikyuu zu bedenken.

"Halt endlich dein verdammtes Maul!" keifte Varenor. Er sagte den Wachen vor der Tür, dass er nicht gestört werden wollte, und zog sich dann ohne weitere Umschweife die Hose aus.

"Na, da ist dein angeblicher Bruder aber besser bestückt," kommentierte Eikyuu.

"So, meinst du. Also hast du es wirklich schon mit ihm getrieben," stellte der Prinz fest. "Ist doch so, oder? Val legt alles flach, was irgendein Loch hat."

"Wenigstens kennt er sich damit aus," gab der Magier zurück.

"Ich weiß auch, wie man's macht!" motzte Varenor. "Jedenfalls ist es ja ganz offensichtlich nur ein Gerücht, dass man sich beim Sex mit dir vergiftet. Er lebt ja schließlich noch. Und jetzt hör auf zu quatschen."

Varenor wollte endlich zur Tat schreiten und verschwand hinter Eikyuus Rücken. Die Hände waren ganz weich, die weichen Hände von jemandem, der nie arbeitete, nie irgendeiner sonstigen anstrengenden Tätigkeit nachging. Das allein war ja nicht schlimm, aber...

"Hör auf, mich so unsensibel anzugrabschen! Das ist ja eine ganz plumpe Art, was du da machst!" beschwerte Eikyuu sich. "Muss ich dir wirklich beibringen, wie man das macht?"

"Ich tu das nicht, damit es dir gefällt!" wies Varenor ihn zurecht.

Eikyuu kicherte leise. "Ich weiß. Du kriegst keinen hoch und versuchst so, dich in Stimmung zu bringen. Das ist der Grund, warum du keine Frauen hast: Es ist dir peinlich, dass du nicht kannst, und nun versuchst du es mal bei mir, da ich ja nur dein Feind bin. Tja, das wird wohl auch nicht klappen, Varenor. Seit dem Sturz vor vier Jahren musst du so leiden, armer Kerl..."

"Sei still!" schrie Varenor. "Woher weißt du das alles? Das... weiß niemand!"

"Ich lese deine Gedanken wie ein Buch. Sag mir, willst du als halber Mann, der nie eine Frau nehmen kann, unsterblich werden? Wird das ein Leben, für das es sich lohnt, mein Blut zu vergießen?" sprach der Magier weiter. Er fühlte, wie Varenors Hände auf seinen Hüften bebten. "Komm. Komm hier vorne hin," forderte er ihn auf. Fast tat der Prinz ihm leid. Halb nackt trat Varenor vor ihn hin. "Komm näher, ganz nah."

Willenlos gehorchte Claudius' Sohn, was zweifellos auch an einer gewissen geistigen Manipulation lag, die der Seelenleser dabei vornahm. Varenor kam ihm so nahe, dass nur noch Millimeter zwischen ihnen waren.

//"Er kann nichts für seine Hässlichkeit,"// sagte Eikyuu sich und gab dem Jungen einen gnädigen, sehr zurückhaltenden Kuss.

Varenor fühlte sich wie in einem Traum. Hatte der Magier ihn trotz des Banneisens verhext? Er ließ sich auf ein kleines Zungenspiel ein, schmeckte ein wenig Blut...

//"Schluck es runter,"// sagte eine Stimme in seinem Kopf. Er schluckte. Dann wurde es schwarz um ihn, er fiel lang hin und blieb liegen.

Nur Sekunden später betraten Claudius, Gladys und Valerian die Zelle, obwohl die Wachen sie darauf hingewiesen hatten, dass Varenor ungestört sein wollte. Als sie den Prinzen entdeckten, hauchte dieser gerade sein Leben aus.

Claudius' Gesicht sprühte vor Hass, als er erfasste, was vorgefallen war. "Du hast ihn vergiftet! Wie hast du das geschafft?!"

"Sieht man das nicht? Wir haben Körperflüssigkeiten ausgetauscht," entgegnete der gefesselte Magier mit einem Nicken in Richtung des toten Prinzen, der seine Hose nicht wieder angezogen hatte.

Claudius funkelte ihn an. "Schafft ihn weg," befahl er den Wachen.

Sie brachten die Leiche sogleich fort, während der Allmeister sich an einer großen Kiste mit Werkzeug zu schaffen machte. Irgendwo fand er eine schwere Lederpeitsche. Seine Knöchel traten weiß hervor, so fest hielt er sie.

Valerian wollte einschreiten, doch ehe er sich auch nur bewegte, vernahm er Eikyuus Gedankenstimme: //"Ist schon gut, Val. Ich sehe, was du planst. Gefährde den Plan nicht. Übrigens kann Gladys jetzt nicht mehr deine Gedanken lesen, dafür sorge ich. Riskiere nicht zu viel, hörst du?"//

Stumm stimmte Valerian zu. Er verhärtete seinen Geist, um weiterhin den verbitterten Schüler zu spielen. Gladys beobachtete ihn sehr genau. So war es eine harte Probe für ihn, das Folgende mit anzusehen.

Claudius schlug mit der Peitsche auf Eikyuus Brust ein, dann warf er das lange Haar nach vorne und nahm sich den Rücken ebenso vor. Valerian konnte seinen Meister noch immer in seinem Kopf fühlen, während er von ihm vor Gladys beschützt wurde. Eikyuu schrie nicht. Er bebte unter den Schlägen, zuckte oft ächzend zusammen, aber im Ganzen hielt er sich tapfer. Valerian bewunderte ihn dafür.

Claudius war erst zufrieden, als sein Feind das Bewusstsein verlor. Er nahm einen Eimer schmutzigen Wassers, das zur Reinigung der Folterwerkzeuge diente, und kippte es Eikyuu über, damit er wieder ganz zu sich kam.

"Varenor war ein Narr, wenn er sich von einem Gefesselten umbringen lässt," grummelte er. Darauf reichte er Valerian ein Messer aus seinem Gürtel. "Hier. Es ist Zeit, dass wir die Sache erledigen."
 

***

Fortsetzung folgt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2013-11-14T16:23:17+00:00 14.11.2013 17:23
Hallo ヽ(^。^)丿

Die Taktik gefällt mir, mit der Eikyuu versucht Gladys aus seinen Gedanken fern zu halten. Aber ich fand es schon krass, das sie mächtig genug ist, es teilweise gegen dessen Willen tun zu können und ein Stück weit bei ihm vordringen kann.

Das Valerian kommt war ja klar, aber sein Plan ist interessant, das er vorgibt unter anderen Voraussetzungen zu kommen und er Prass auf Eikyuu hat. Auch das ihm das so scheinbar mühelos abgekauft wird, wo er doch gestern noch mit seinem Meister in das Schloss gekommen ist und danach geflohen ist. Aber ich freu mich, das er es glaubhaft verkaufen konnte.

Ich habe Varenor schon vorher nicht so gemocht und dass er sich an dem Gefangenen vergehen will finde ich auch nicht so toll. Da fand ich es schon beachtlicher, das Eikyuu sogar Mitleid mit ihm verspürt hat, als er ein Teil seiner Lebensgeschichte aufgedeckt hat und das obwohl er ihn schänden wollte.

Dann drück ich den beiden mal die Daumen das ihr Plan klappt und das Valerian es durchhält, wenn er zusehen muss, das sein Geliebter ausgepeitscht wird.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  Furu
2005-03-21T18:19:09+00:00 21.03.2005 19:19
Hab ich schon erwähnt, dass ich Varenor hasse? Sein Tod war noch viel zu gnädig. *nick* Eikyuu ist halt doch n guter Kerl. *g* Gladys erinnert mich an Schu, der nutzt seine Fähigkeiten ja auch ohne Rücksicht auf Verluste und obwohl sie böse ist, find ich, dass sie irgendwie cool ist. Liegt vielleicht an ihrer Fähigkeit. *g* Was ich noch zu Varenor sagen wollt: "So ein Depp!" *kicher*
Und noch was: Val und Eikyuu sind einfach zuckersüß! *Fähnchen schwenk*

Furu
Von: abgemeldet
2005-02-10T20:39:42+00:00 10.02.2005 21:39
Du bist Spitze, ich bin absolut begeistert. Ich bin ein großer Fan von dir geworden! Bin schon gespannt, wie's weitergeht.
Von:  Kiki1966d
2005-02-09T23:33:18+00:00 10.02.2005 00:33
Jetzt bin ich aber mal gespannt, wie will der Kleine seinen Meister da herausholen...

Val hält sich ganz schön tapfer und Eikyuu natürlich auch, aber die werden doch unseren Drachen nicht abschlachten?

Lass mich nicht zu lange warten, der Cliffhänger ist mehr als gemein.

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel und hoffe, das du den Fasching auch so gut überstanden hast wie ich.

LG
Kiki


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