Zum Inhalt der Seite

Final Fantasy Two Realistics

Part 26-30
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Nordkrater

Kapitel 30: Der Nordkrater

»Sie hinkten und stolperten wie durch einen bösen Traum zu diesem schrecklichen Ort, zu dem sie Unterwegs waren.

Wo sie reisten, bedeuten Sonne und Mond nichts, und Winter und Sommer noch weniger.

Aber ihr werdet nie erfahren- und ich auch nicht- wie weit sie auf ihrer Reise durch die Dunkelheit gingen.«

Richard Adams Watership Down
 

Innerhalb einer Stunde hatten sie die Mauer erreicht und begannen mit dem Aufstieg.

Während der ganzen Zeit hatte Cloud Kim weder angesehen, noch angesprochen, was sie glauben ließ, dass er sein Verhalten ihr gegenüber bitter bereute.

Kim wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte, oder nicht. Was nützte es schon wenn er Reue zeigte, sich aber nicht entschuldigte?

Wie ein kleines Kind! Dachte sie missgelaunt und schielte zu Cloud, der die Mauer vor der sie standen untersuchte.

Wie konnte man nur so stolz sein, dass man nicht einmal "Entschuldigung" sagen konnte?

Er war es auf jedenfall.

Aber eigentlich war er bestimmt nur so, weil Aeris gestorben war. Es hatten ihn mitgenommen, aber deshalb musste man doch nicht gleich seine Freunde runter machen, die einem doch nur helfen wollten. Gerade Kim, die sowieso schon so fertig war, weil sie schuld an Aeris tot war und daran, dass Sephiroth die schwarze Substanz besaß.

Cloud hatte damit nur gezeigt, dass er fest von ihrer Schuld überzeugt war.

Ob es die anderen wohl auch waren?

Kim seufzte schwer und folgte Tifa die Wand empor.

Wenn sie nun verhasst war?

Kim konnte an nichts anderes mehr denken. Sie wünschte sich, alles wieder gut machen zu können, was unmöglich war.

Langsam wurde der Wind heftiger. Je höher sie kamen, desto schwieriger war es, halt zu finden und zu versuchen, nicht zu erfrieren.

Das Einzige was Kim warm hielt, waren diese schrecklichen Gedanken und die noch schrecklicheren Erinnerungen. Von diesen würde sie sich nie wieder erholen.

Ihr würden immer diese Bilder im Kopf rumspuken. Wie Aeris starb, die vielen Kämpfe, die Erkenntnisse über die Zeit und diese Welt, aber vor allem die wahnsinnige Angst und der wahnsinnige Schmerz den sie selbst ertragen musste, als Sephiroth die schwarze Substanz an sich nahm. Wie sollte man da auch einfach so drüber hinweg kommen?

Jeder Autor, der eine Fantasiegeschichte, wo jemand aus Kims Welt in eine andere kam, bedachte ihn die folgen dieser "Abenteuer". Die Hauptcharaktere steckten das meiste einfach weg, obwohl sie es eigentlich nie könnten, da in Kims Welt zwar auch Gewalt bekannt war, man sie aber eigentlich nicht am eigenen Leibe erfuhr. Zumindest nicht jemand wie Kim, die aus einer einfachen Familie kam, nichts mit Verbrechern am Hut hatte und stets aufpasste auch ja keinem Gewaltverbrechen zum Opfer zu fallen- bis jetzt natürlich.

Außerdem hatten höchstwahrscheinlich die meisten in ihrem Alter noch nie einen Freund genau vor ihren Augen sterben sehen.

Kim würde vermutlich nie mehr Alptraumfrei schlafen können. Es würde sie auf ewig verfolgen. Psychisch, wie Physisch.

Sie sah kurz auf ihre rechte Hand, die vollkommen verbrannt war. Diese Narben würden nie heilen, ebenso wenig wie die an ihrer Seite, welche die Seeschlange unter Junon ihr beigefügt hatte. Von der tiefen Wunde in ihrem Bauch war nichts übriggeblieben. Dafür hatte die Substanz gesorgt, aber das machte es nicht besser.

Kim rutschte weg, konnte sich noch so gerade an der Felskante festkrallen und wieder sichren Halt mit den Füßen finden.

Schnell Atmend und beängstigt stierte die in die Tiefe.

Unter ihnen befand sich nur dichtes Weiß und Grau, dennoch erkannte man unschwer, dass sie sehr hoch über dem Erdboden hingen, und wer runterstürzte war verloren.

Kim holte einmal tief Luft, sah wieder stur nach oben und kletterte weiter.

Es kamen ihr wie Stunden vor, die sie mit klettern verbrachten, bis sie endlich einen Vorsprung und einen Höhleneingang erreicht hatten.

In der Höhle legten sie ihre erste Rast ein, was auch bitter nötig war, da sie alle kaputt und durchgefroren waren.

Die Höhle war ziemlich groß und glitzerte vor Eis. Dennoch war es hier drinnen wesentlich wärmer als draußen, was wohl daran lag, das hier kein Wind wehte.

In den Boden der Höhle hatten sich mehrere riesige Eiszapfen gebohrt, von denen noch welche an der Decke hangen. Cloud bedachte ihnen still zu sein, damit sie nicht womöglich noch von einer Spitze erschlagen wurden.

Kim ging zu einem Zapfen hin der sich tief in den Boden gegraben hatte, und setzte sich kurzerhand auf ihn um auszuruhen.

Red hatte sich in ihrer Nähe zusammengerollt und döste, während Barret und Tifa sich auf einem anderen Zapfen setzten und etwas beredeten.

Cloud inspizierte alleine die Höhle und setzte sich dann etwas abseits der Anderen auf den Boden. Kim sah eine Weile zu ihm, dann stand sie auf und ging langsam auf ihn zu.

Sie hatte beschlossen die Offensive zu ergreifen und sich mit ihm zu unterhalten, denn irgendwie hatte sie schon wieder mitleid mit ihm.

»Hey..« Sagte sie leise und blieb etwas abseits von ihm stehen.

Etwas unangenehm war es ihr schon, und sie bemühte sich, nicht rumzuzappeln oder mit den Fingern zu spielen.

»Hm..?« Machte Cloud und sah zu ihr auf.

Kim überlegte kurz und fragte dann »Wie geht's?«

Es war so ziemlich die dümmste Frage die sie jemals gestellt hatte. Erstrecht in dieser Situation. Wie geht's? Fragte sie sich selbst in Gedanken und hätte sich Ohrfeigen können.

Cloud seufzte und stand auf. Er antwortete nichts, sondern drehte sich weg und blieb ganz still stehen. Er wollte wohl nicht mit ihr reden. Daran konnte Kim nichts ändern. Wenn er nicht wollte, dann musste er es eben lassen.

Ein bisschen wütend darüber wollte sie gerade zurück zu dem Eiszapfen gehen, als Cloud nun doch die Stimme wiederfand und ganz leise ein »..Es tut mir Leid..« flüsterte.

Kim sah ihn überrascht an und lächelte dann, obwohl er immer noch mit dem Rücken zu ihr stand. Mehr hatte sie doch gar nicht gewollt. Er hatte sich entschuldigt und damit war die Sache für sie erledigt.

»Ach.. ist schon okay.. Aeris' Tot hat dich mitgenommen..« Sagte Kim gedämpft und scharrte dann im Boden »Mich ja auch... und vielleicht hattest du recht mit dem was du gesagt hast.. nur ich finde es ungerecht von dir, mir die Schuld daran zu geben..«

»Ja.. das war es wohl...« Antwortete Cloud und sah zur Höhlendecke empor »Ich habe mich wie ein Vollidiot aufgeführt..«

»Ja, hast du..« Stimmte Kim sofort zu, und schaffte es irgendwie Cloud lieb anzugrinsen, als er sich nun doch zu ihr umwandte.

Einen Moment sah er überrascht aus, aber dann lächelte er etwas »Na ja..« Er kratzte sich am Hinterkopf »Ich war noch nie gut in Entschuldigung sagen..«

»Hauptsache du meinst es wenigstens so..« Gab Kim zurück und seufzte.

Sollte sie es ihm doch sagen?

Sie zögerte etwas, überlegte hin- und her, aber schließlich war sie sich ganz sicher. Sie musste ihm die Sache mit Sephiroth erklären, damit nicht wieder so etwas schlimmes passierte, wie bei Aeris.

Sie sah ihn ernst an und versuchte so leise wie nur möglich zu sprechen, damit es kein anderer mitbekam »Hör mal.. ich muss dir etwas sagen..«

Cloud sah sie fragend an, und Kim zögerte erneut, riss sich jedoch am Riemen und versuchte zu erklären »Da gibt es eine Sache die ich dir unbedingt erklären muss.. du und Sephiroth.. nun..« Sie brach ab. Wie sollte sie es ihm beibringen?

Er würde garantiert durchdrehen... oder Kim einfach nicht glauben. Beides war schlecht für die Zukunft.

Cloud sah sie weiterhin fragend und nun abwartend und neugierig an.

Kim ließ den Blick umher schweifen und versuchte es irgendwie zu erläutern »Du und Sephiroth.. nun.. ihr seit-«

Ein unglaublich lautes brechen und donnern ließ Kim stocken.

Schockiert registrierte sie, dass die Höhle erzitterte, und ein rascher Blick nach oben zeigte ihr, dass die Eiszapfen schwankten und einen weiteren Stoß nicht standhalten und runterkrachen würden. Genau auf sie drauf.

Was war hier los? Wieso erzitterte die ganze Höhle so?

Entgeistert sahen auch die Anderen nach Oben und Cloud ließ hektisch den Blick durch die Höhle irren, um einen möglichen Ausgang zu finden, aber außer dem, durch den sie eingetreten waren, konnte er nur einen ausmachen, an den sie nicht rankamen, weil er sich zu weit oben befand.

»Wir haben keine Wahl! Zurück! Wir müssen hier raus!« Rief er aus und bedeute den Übrigen ihm zu folgen. Er rannte los, auf den Ausgang zu, als ein zweites erzittern vonstatten ging, und der erste Eiszapfen krachend vor den Ausgang fiel und diesen versperrte.

Schlitternd hielten sie an und starrten auf ihren verschütteten Fluchtweg.

»Verdammt!« Brüllte Barret und sah sich nach einem anderen möglichen Weg um.

»Cloud!« Rief Tifa aus und gestikulierte zur Höhlendecke.

Cloud und Kim sahen hoch. Die riesigen, schweren Eiszapfen bekamen Sprünge und Risse. sie würden gleich fallen

Gehetzt sah auch Kim sich um und zeigte auf den einzigen Ausgang den es noch gab; Der obere, den sie wahrscheinlich nicht erreichen würden »Wir müssen versuchen, diesen Ausgang zu nehmen.. sonst sind wir verloren!«

Cloud sah ebenfalls hin und nickte.

Sie durchquerten die zitternde Höhle, erreichten schließlich den hohen Vorsprung und überlegten angestrengt, wie sie dort hoch kommen sollten, denn selbst Barret, der ziemlich groß und kräftig war, konnte keinen dort hochbringen.

Red wollte etwas vorschlagen, als sie alle zurückspringen mussten, weil ein Eiszapfen sich an die Stelle im Boden bohrte, an der sie eben noch gestanden hatten. Dem folgten drei weitere Zapfen, die zusammen eine Art Treppe zu dem Ausgang ergaben.

Endlich mal etwas Glück! Dachte Kim und folgte Clouds Anweisung die Eiszapfen zu besteigen und die einstürzende Höhle zu verlassen.

Sie hatten es noch gerade rechtzeitig geschafft. Hinter ihnen krachte es und Eiskristalle, wie Schnee und Staub wirbelte in den Höhlenabschnitt, den sie betreten hatten, um sich zu retten.

Es dauerte etwas, bis die Sicht wieder einigermaßen klar wurde.

Schockiert vor Überraschung starrten sie alle zu dem Höhleneingang, den sie eben passiert hatten, und der nun total verschüttet war.

»Das war aber knapp... wieso stürzte die Höhle ein?« Fragte Tifa, ohne den Blick von dem Chaos nehmen zu können. Cloud zuckte mit den Schultern »Ich weiß nicht.. aber eins ist klar; Wenn Cid die Highwind nicht wieder hinbekommt, dann weiß ich nicht, wie wir hier wieder hinauskommen sollen..«

»Mach dir mal keinen Kopf.. wir kommen hier schon wieder raus..«

»Ja.. wenn alles nichts nützt, haben wir immer noch deinen Dickschädel mit dem wir die Wände der Höhlen einreißen können..« Meinte Cloud zu Barret, und ging an ihm vorbei ehe er auffahren konnte.

Barret sah ihm zornig nach »Wer hat hier den Dickschädel?«

»Lass gut sein.. komm lieber..« Red sah zu Barret hoch und setzte sich dann in Bewegung, gefolgt von Kim.

Tifa lächelte Barret an »Reg dich nicht auf!«

»Zu spät.. tu ich schon..« Gab er zurück und stapfte dann Cloud, Red und Kim nach, während Tifa noch einmal den verschütteten Eingang musterte und dann auch hinterher kam.

Sie folgten dem weitläufigen, schmalen Höhlenabschnitt in den sie sich gerettet hatten eine weile, bis sie an einen Ausgang kamen, der auf einen Vorsprung ins Freie führte.

Sie hangelten diesen entlang, versuchten Wind und Schnee so gut es ging abzuschirmen, und kamen schließlich in einer weiteren Höhle an.

Diese Höhle war breiter als die Letzte und so sehr vereist, dass Kim an ein Spiegellabyrinth erinnert wurde. Interessiert musterte sie ihr eigenes Spiegelbild und wäre fast vor Schreck zurückgesprungen. Sie sah furchtbar aus, blass, unausgeschlafen und dreckig.

Kim seufzte. Einst war dieses Spiegelbild mal das eines hübschen Mädchens gewesen, aber jetzt ähnelte es einem Vampir oder so etwas ähnlichem.

Ihre Augen sahen so müde aus, ohne jeden Glanz. Sie waren irgendwie leer und geziert mit dunklen Ringen.

Von sich selbst etwas angewidert wandte sie sich ab und folgte den Anderen, die schon weit voraus waren.

An seinem eigenen Spiegelbild erkannte man erst, wie schlecht es einem ging. Kim war nicht nur durch die physische Anstrengung mitgenommen, sondern vor allem durch die psychische. Wer konnte diese ganzen Geschehnisse, alles Verhängnisvolle was passiert war die letzten Tage und besonders diese Gewissheiten über die Zeit und all dem auch einfach so verkraften, ohne psychische Schäden davon zu tragen?

Wenn es so einen Menschen gab, dann wollte Kim ihn mal gerne kennenlernen. Vielleicht hatte er ja einige Tipps für sie.

Ihr Blick irrte nun zu Cloud rüber. Sie war kurz davor gewesen ihm alles zu erzählen, und bei der nächsten Rast würde sie das Gespräch erneut aufnehmen, und dieses mal auch zuende bringen. Der Zusammenbruch der Höhle war bestimmt nur einmalig gewesen. Oder nicht?

Vielleicht wollte ja etwas oder jemand nicht, dass Kim Cloud alles erzählte, um so zu versuchen etwas schlimmes abzuwenden.

Vielleicht steckte sogar Sephiroth dahinter, aber Kim bezweifelte es stark, da er die Zukunft eh kannte und die schwarze Substanz so bald wie möglich nutzen würde.

Und was war mit Jenova? Hatte womöglich sie ihre Finger im Spiel?

Das war Unwahrscheinlich. Kim hatte keine Ahnung wo sie war, und in welcher Verbindung sie hier zu Sephiroth stand. Das Einzige was Kim von Jenova erfahren hatte, waren ihre seltsamen Worte in der Gold Square.

»Hey! Seht mal!« Rief Red.

Er saß vor einer Quelle mit einer leuchtenden Flüssigkeit. Es sah wunderschön aus und schien in allen Farben gleichzeitig zu scheinen.

Begeistert streckte Kim die Hand danach aus, wagte aber nicht, die Flüssigkeit zu berühren.

»Was ist das?« Fragte sie ohne den Blick von der Quelle zu nehmen.

»Das ist Mako.« Antwortete Cloud, und Red fügte hinzu »In vielen Jahren wird daraus eine Substanz!«

Kim zog die Hand zurück und stand auf »Ich wünschte bei uns gäbe es so etwas schönes..«

»Gibt es nicht?« Fragte Tifa verwundert und sah auf die Quelle »Ich dachte, dass deine Zeit sozusagen eine Zukunft dieser Zeit ist..«

Kim nickte »Das hat Sephiroth zumindest gesagt.. aber er hat auch gesagt, dass sich alle möglichen Zeiten zusammenfügen.. deshalb ist es nur indirekt eine eurer Zukunften..«

»Das ist mit alles zu kompliziert..« Barret verschränkte die Arme und schnaubte verächtlich.

»Natürlich ist es zu kompliziert für dich..« Seufzte Cloud und lehnte sich gegen die Höhlenwand. Barret sah ihn böse an und fauchte »Halt deine verdammte Klappe! Wir wollen doch Sephiroth ausschalten und nicht über Zeiten nachdenken!«

»Die Zeit spielt hier aber eine ziemlich große Rolle, oder?« Gab Cloud zurück, stieß sich von der Wand ab und schritt an dem wütenden Barret vorbei.

Kim schürzte die Lippen »Hm... Sephiroth hat den Vorteil, dass er schon vieles weiß, was passieren wird... dementsprechend kann er natürlich auch alles so stricken, dass es passt..«

»Na ja... auch wir wissen nicht gerade wenig, oder? Immerhin hat er uns das ganze schon erklärt..« Red verschränkte seine Vorderpfoten und wiegte den Kopf hin- und her.

Barret seufzte und knurrte dann »Ist doch egal! Lasst uns ihn einfach platt machen!«

»Glaub ja nicht, das ist so einfach!« Cloud fuhr herum und sah ihn ernst an.

Barret zuckte mit den Schultern »Ja, ja... ich nehme es doch gar nicht auf die leichte Schulter..«

Cloud wollte etwas antworten, aber da ging Tifa dazwischen und meinte »Wir sollten weiter gehen..«

Die Anderen nickten und setzten dann ihren Weg durch die Höhle und zum Nordkrater weiter fort. Kim hätte gar nicht anfangen dürfen von der Zeit zu reden. Sich jetzt zu streiten war nicht gut und würde ihnen garantiert nicht weiterhelfen.

Sie durchquerten zusammen einen Tunnel und registrierten einen Mann in schwarzer Kutte, der gegen die Höhlenwand gelehnt war. Er regte sich nicht, und als sie näher traten erkannten sie, dass er es nicht mehr konnte, da er tot war. Irgendetwas hatte ihm übel mitgespielt.

Interessiert schnüffelte Red an ihm und legte dann die Ohren an.

Cloud untersuchte den Toten und sagte dann, nachdem er einige Schritte zurückgetreten war »Nummer 6«

Red knurrte und stellte seine Nackenhaare auf »Passt auf.. wir sind nicht alleine..«

Sofort sahen Alle sich um, erwarteten einen angriff oder etwas ähnliches.

Kim stierte mit klopfendem Herzen Richtung nächster Höhlenabschnitt und glaubte einen Schatten zu sehen, der sich etwas regte. Sie schluckte und angelte nach Clouds Arm.

»Was ist?« Fragte dieser und sah zu Kim runter, die jetzt noch vorne zeigte.

Red knurrte wie ein Raubtier, das in die Enge getrieben worden war und sein eines Auge starrte in die Dunkelheit der nächsten Höhle.

Cloud griff nach seinem Schwert und machte ein ernstes Gesicht »Da ist das Monster..«

Dann wandet er sich an Kim »Du wartest hier!«

Kim nickte nur stumm und sah dabei zu, wie die Drei losstürmten, um gegen das Ungeheuer zu kämpfen, welches sich in der nächsten Höhle verbarg.

Erkennen konnte man von dem Kampf nichts, aber dafür waren die Töne unüberhörlich.

Zwischen das Brüllen des Monsters, mischte sich Kampfgeschrei, fauchen und das klingen von Waffen und Substanzzaubern.

Angespannt stierte Kim in die Finsternis und bete, dass ihren Freunden nichts passieren würde. Ein Aufschrei erschlug ihre Gebete und ließ sie ganz automatisch der Höhle entgegenrennen. Sie musste einfach Helfen. Doch kurz bevor sie eintraf, erzitterte die Höhle wieder, und wie beim ersten Mal stürzten Gesteinsbrocken von der Decke.

Kim sprang entgeistert zurück und landete unsanft auf ihrem Hosenboden. Es dauerte etwas, bis sich der Staub gelegt hatte und sie wieder einigermaßen sehen konnte.

Es war eine Katastrophe. Der Höhleneingang war versperrt, und so befand sie sich auf der einen- ihre Freunde sich auf der anderen Seite der Höhle.

Verzweifelt und geschockt über diese Erkenntnis versuchte Kim den Weg Freizuräumen, was allerdings nur dazu führte, dass alles noch mehr zusammenstürzte.

»Cloud! Tifa! Red! Barret!« Rief sie aus vollen Leibenskräften und sah den Geröllhaufen vor sich flehend an, als erwarte sie, er würde einfach zur Seite rutschen und ihr platz machen.

Angestrengt lauschte sie auf mögliche Antworten, konnte aber nichts ausmachen. Vielleicht war die Höhle in der sich Cloud und Co. befunden hatten komplett eingestürzt...

Noch einmal versuchte Kim sich den Weg Freizuräumen, doch es war hoffnungslos.

Wütend und Verzweifelt trat sie gegen den Geröllhaufen und sank dann auf die Knie.

Was sollte sie denn jetzt machen?

Sie war ganz alleine. Wie weit würde sie so schon kommen?

»Kim? Kim, antworte mir, wenn du mich hörst!«

Kim schrak auf. Es war Clouds Stimme, die gedämpft, aber immerhin klar hörbar durch die Steine drang.

»Ja! Cloud! Ist alles Okay?« Rief sie zurück und wartete dann, auf eine Antwort, die sofort hinterherkam »Hier ist niemand verletzt! Geht es dir gut?«

»Ja! Mir ist nichts passiert! Aber was soll ich denn jetzt machen?«

»Tritt einen Schritt zurück, wir versuchen den Weg Freizuräumen!«

Kim tat wie ihr geheißen und entfernte sich von dem Verschütt. Gespannt sah sie darauf und hoffte, dass sie es schafften einen neuen Weg nach drüben zu formen.

Einen Moment geschah nichts, aber dann hörte sie von der anderen Seite her gepolter und konnte beobachten, wie kleine Steine von dem Haufen kullerten.

Kim wagte schon zu Hoffen, als sie Tifas Aufschrei hörte und ein Getose, welches nur bedeuten konnte, dass auch auf der anderen Seite kein Durchkommen zu schaffen war.

»Kim! Hör mir jetzt ganz genau zu! Du musst dir einen anderen Weg suchen, von hier aus schaffen wir es nicht, den Weg Freizuräumen, sonst bricht die ganze Höhle ein!«

»Aber wo soll ich langgehen? Außerdem kann ich unmöglich ein Monster alleine besiegen..« Rief Kim verzweifelt und versuchte noch einmal irgendwie die Steine wegzuräumen, was wieder misslang. Sie schniefte und setzte sich dann hin.

»Ich weiß das es schwer ist, aber du schaffst das schon!« Hörte Kim Clouds Stimme.

»Nein!« Gab sie schon fast panisch zurück »Ich habe Angst, verstehst du? Ich will nicht ganz alleine durch diese Höhlen gehen müssen!«

»Dir bleibt nichts anderes übrig! Du musst!«

Kim antwortete nichts darauf, und als eine Weile vergangen war, hatte sie Gewissheit alleine zu sein. Cloud und Co. waren bereits weitergegangen und hatten sie hier im Stich gelassen.

Wie konnten sie ihr das nur antun?

Den Tränen nahe sah Kim sich um, stand schließlich auf und ging langsam und ängstlich den Weg zurück, den sie gekommen war.

Sie erreichte die Makoquelle und sah sich nach einem möglichen anderen Weg um, konnte aber keinen ausmachen, außer dem, von dem sie gekommen war, und dem, der zum verschüttendem Ausgang der Höhlen führte.

Traurig, weil sie nicht wusste, was sie machen sollte, setzte sie sich kurzerhand neben die Quelle und sah in sie. Hier kam sie nie mehr lebend heraus. Sie würde entweder von einem Monster umgebracht werden oder einfach verdursten und verhungern.

Sie schluckte, stierte hoffnungslos zur Decke und war sofort auf den Beinen.

Dort oben befand sich ein kleiner Durchgang nach draußen, durch den Kim locker durchpassen musste. Wenn sie ihn doch nur erreichen könnte.

Sie studierte kurz die Wand hinter der Makoquelle und beschloss zu versuchen an ihr hochzuklettern. Die kanten waren zwar scharf, aber es erschien ihr nicht unmöglich mit etwas Geschick bis zu dem Loch in der wand zu gelangen.

Kim sprang über die Quelle hinweg und fasste den ersten Vorsprung.

Sie verzog das Gesicht, weil sich die scharfen Kanten in ihre Handflächen schnitten, aber das war ein kleiner Preis, verglichen mit ihrem Leben.

Es war gewiss keine leichte Kletterei, aber sie lohnte sich und irgendwie schaffte es Kim sogar bis nach ganz oben zu kommen und sich dann auch noch durch das Loch in der Decke zu ziehen. Schweratmend saß sie nun auf einem Felsvorsprung, mitten im Schnee und Wind.

Ein rascher Blick zeigte ihr, dass sie sich bereits im Nordkrater befand, sie musste nur noch weiter nach unten klettern, um ins innere zu gelangen und hoffentlich Cloud und Co. wiederzufinden. Sie verhaarte noch etwas, dann stand sie auf und wankte Richtung abstieg.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück