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Final Fantasy Two Realistics

Part 21-25
von

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Rufus

Kapitel 21: Rufus

»Wie ein Obelisk, auf den die Hauptstraßen einer Stadt zulaufen,

steht der starker Wille eines stolzen Geistes führend und gebieterisch

inmitten der Kriegskunst«

Clausewitz Vom Kriege
 

Es dauerte nicht lange, da hatten sie den Fußmarsch hinter sich gebracht und befanden sich in der Highwind, was Cid äußerst wütend machte und ihn zum Fluchen brachte.

Die Soldaten, die auf sie aufpassten, ermahnten ihn öfters endlich still zu sein, aber er war es erst, als sie ihn einen heftigen Stoß in die Rippen verpassten.

Kim sah sich derweil unsicher um. Sie wusste nicht im geringsten, wie sie jetzt noch entkommen sollten, waren ihnen doch alle ihre Waffen und Substanzen abgenommen worden.

Selbst Nameless war Kim weggenommen worden und irgendwohin gebracht worden.

Sie hoffte nur, dass sie ihm nichts antaten.

Die Turks hielten sich ebenfalls in ihrer Nähe auf, um höchstpersönlich dafür zu sogen, dass sie auch da blieben, wo sie waren. Sie saßen wirklich tief, tief in der Klemme, und Kim bezweifelte stark, dass sie jetzt noch den Kopf aus der Schlinge ziehen konnten.

Sie versuchte immer wieder mit den Anderen zu reden, aber immer wenn sie etwas sagte, zischte eine der Wachen »Ruhe!« Und Kim gab es schließlich ganz auf.

Das Einzige, was sie momentan machen konnten, war warten.

Kim verbrachte diese Zeit damit Fluchtpläne zu entwickeln, die sie aber allesamt wieder verwarf, da die meisten von ihnen untauglich waren oder ihnen einfach das nötige Material fehlte. Da konnte man es drehen und wenden wie man wollte. Sie würden wohl nicht so schnell entkommen können. Es hatte nur ein gutes, und zwar, dass sie schon in der Highwind waren, und vielleicht konnten sie das Luftschiff für ihre baldige Flucht verwenden.

Die Highwind so früh zu besitzen war sicher ein enormer Vorteil, und würde ihnen vieles erleichtern. Den Piloten hatten sie ja bereits und außerdem war da auch noch Shera, die zwar eigentlich nichts hier verloren hatte, aber sicherlich eine große Hilfe sein würde.

Kim sah kurz zu ihr rüber. Es überraschte sie, dass Shera so locker blieb, obwohl sie sich in so einer Situation befanden, die aussichtslos schien. Für ihre Ruhe musste man sie wirklich bewundern. Kim wäre wirklich stolz gewesen, wenn sie so ruhig bleiben könnte, doch dafür war ihre Angst zu groß. Die Shinra konnten alles mit ihnen machen und am wahrscheinlichsten war es, dass sie sie hinrichten ließen, womit auch immer...

Sie war wirklich nicht scharf darauf hier zu sterben, und das konnte sie, da es nicht einfach nur eine Illusion oder ein Traum war, sondern Wirklichkeit, so absurd es ihr selbst auch erscheinen mochte. Sie musste unbedingt hinter die Geheimnisse kommen, die sich um all dies rankten. Am meisten hatte sie der Traum irritiert. Es war einer dieser Träume, die einen vor etwas warnten, so etwas sollte es ja geben, auch wenn Kim nie einen gehabt hatte, mit Ausnahme von diesem einen, und doch wusste sie ganz genau, dass er ihr etwas sagen wollte, nur wusste sie nicht was. Diese unglaublich langweilige Stille und die Tatsache, dass sie nichts machen konnte, brachten sie dazu, wieder darüber nachzudenken. Sie hatte sich ja noch nicht damit befasst, aber jetzt war es an der Zeit dafür, und sie konnte nicht viel mehr Aktivitäten ausüben als diese. Der Traum geisterte noch einmal durch ihr Gedächtnis und sich musste sich schütteln, bei dem Gedanken an dieses grausame Schild und den schrecklichen Mann. Was hatte er noch gleich gesagt?

Kim versuchte sich zu erinnern. Er meinte, er könnte sie nicht eher an dem Schild aufhängen, ehe sein Meister nicht hatte, was er wollte, und es war etwas, was er sich nur von ihr- Kim- nehmen konnte. Aber was? Und wer war der Meister?

Der Mann hatte auch gesagt, dass er der Tod sei. Also, wer war der Meister über den Tod?

Kim konnte sich da niemanden vorstellen, da der Tod allmächtig ist, und bestimmt nicht von irgendwem beherrscht werden konnte. Aber vielleicht meinte er ja auch gar nicht dieses wirkliche beherrschen, sondern nur, dass Jemand über Tod oder Leben der ganzen Lebewesen des Planeten richten konnte... jemand wie... nein, Kim schlug sich den Gedanken schnell wieder aus den Kopf. Was sollte Sephiroth von ihr haben wollen? Außerdem hätte er es sich schon lange holen können. Schließlich hatte er genügend Gelegenheiten dafür.

Aber wo sie schon mal bei diesem Thema war; Wieso hatte er damals gemeint, dass sie alles zu Gunsten des Bösen werden ließ? Und was war mit Jenova? Wie konnte sie die Wehklagende Stimme von Jenova hören, wenn doch Sephiroth Jenova war? Oder war er es doch nicht? War es hier ganz anders?

Kim versuchte sich an Jenovas Worte zu erinnern, aber sie kam einfach nicht mehr darauf.

Dann die Sache mit der Substanz. Gunther hatte gesagt, dass sie die Substanz von einem nicht wirklichen Freund haben musste, und das darum diese Nebenwirkungen auftraten. Aber das konnte nicht sein, da Kim die Substanz auf dem Feld gefunden hatte. Der Geist hatte aber doch gemeint, dass man sie nur benutzen konnte, wenn man sie von einem Freund bekommt.

Kim hätte sich den Kopf an einem der Eisenträger einschlagen können, so vollgestopft mit Fragen war er.

Sie seufzte und musterte die beiden Shinrasoldaten, die auf sie aufpassten, dann wanderte ihr Blick zu den Turks, die ganz in ihrer Nähe miteinander redeten.

Sie sah erst wieder weg, als die Vier auf sie aufmerksam geworden waren.

Kim sah noch eine Weile durch die Gegend, dann sah sie zu Cloud, als erwarte sie, dass er einen Geistesblitz bekäme, wie sie hier abhauen konnten. Aber er stierte nur mit einem ernsten Blick in der Umgebung herum.

Kim wollte sich gerade wieder ihren Rätsellöserversuchen widmen, als Tseng von den Turks vor sie trat »Der Präsident will dich sehen!«

»Mich?« Fragte Kim und zeigte auf sich selbst »Warum mich?«

»Das wirst du schon noch erfahren..« Er nickte den anderen Turks zu, die Kim daraufhin packten und vor sich herschoben. Sie sah über die Schulter zurück zu den Anderen. Cloud trat einen Schritt vor, wollte ihnen folgen, aber die Wachen hielten ihm die Gewehre auf die Brust.

Kim nickte ihm zu »Schon okay.. ich werde sicher damit fertig!«

Cloud sah ihr nach, konnte aber nichts machen, und schließlich verließen sie den Raum, in dem sie festgehalten wurden.

»Schon einmal etwas von "gehen" gehört?« Knurrte Reno, als Kim fast gestolpert und hingefallen wäre, sich aber noch so gerade abfangen konnte.

»Schon... ich würde ja auch gehen, wenn ihr mich nicht so schubsen würdet!« Gab Kim trotzig zurück und stolperte dann weiter Richtung Cockpit.

Als sie über die Brücke gingen erhaschte sie einen kurzen Blick auf die Mechanik, die sich unter ihnen befand und vor sich hin ratterte. Ihr kam dabei ein verrückter Gedanke, aber sicher war Cid damit nicht einverstanden und es stand wieder alles auf dem Spiel, aber es war die einzige Möglichkeit zu fliehen. Kim hob den Kopf wieder und betrat mit den Turks zusammen das Cockpit der Highwind.

Sie sah sich augenblicklich um. Es waren ein paar Soldaten hier, nicht etwa so viele wie draußen, aber genug um sich verteidigen zu können. Vor dem großen Fenster stand Rufus, bei ihm waren Heidegger und Scarlett. Ansonsten war es eben das Cockpit der Highwind, dem im Spiel gleichgestellt.

Kim wurde vor den Drein aufgestellt und die Turks platzierten sich so, dass sie auch ja nicht entkommen konnte, was ihrer Ansicht nach völlig übertreiben war, da sie es sowieso nicht schaffen würde aus dem Cockpit hinauszukommen und selbst wenn es ihr gelingen sollte, wäre sie dennoch aufgeschmissen gewesen, da sie sich ungefähr Zehntausend Meter über der Erde befanden. Wenigstens hatten sie Kim losgelassen.

»Ihr könnt gehen... bewacht die Anderen!« Sagte Rufus zu den Turks, woraufhin diese verschwanden. Er wartete einen Moment, dann drehte er sich zu Kim um und musterte sie.

»Wegen der Kleinen machen wir so ein Theater?« Fragte Scarlett abfällig und verschränkte die Arme.

»Ghyhaha... da muss ich Scarlett recht geben, Herr Präsident.. ein Kind ist den Aufstand doch nicht wert und diese Aufsässigen hätten wir auch so geschnappt, ohne dermaßen viele Soldaten zu opfern..« Sagte Heidegger und musterte Kim ebenfalls. Kim sah den bärtigen Mann trotzig an. Sie hatte keine Ahnung was da auf sie zu kam und was Rufus von ihr wollte, aber sie würde standhaft und tapfer sein. Schließlich sollten es die Shinra nicht zu einfach mit ihr haben. Der Präsident lachte leise und meinte dann »Na gut.. sie ist ein Kind.. aber kein normales.. nicht wahr?« Er sah Kim an, und Kim sah einfach nur patzig zurück.

»Inwiefern?« Fragte Scarlett und sah Rufus fragend an. Auch Heidegger blickte nun zu dem Präsidenten. Dieser sah weiterhin Kim an »Nun.. erst einmal scheint sie Dinge zu wissen, die sie eigentlich gar nicht wissen kann, darüber hinaus beherrscht sie diese einmalige Substanz... die hat übrigens ziemlichen Schaden zugefügt, wenn es dich freut.. ich kann immer noch nicht wieder richtig sehen..« Er lächelte kalt, was Kim einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ, aber sie blieb standhaft und brachte sogar eine spöttische Bemerkung zustande »Ja, das freut mich.. jeder bekommt halt das, was er verdient..«

»Ist das so? Du solltest nicht vergessen, dass du hier in meiner Gefangenschaft bist, und es dir nicht herausnehmen kannst, eine große Klappe zu riskieren..« Sagte Rufus ruhig und wandte sich dann zu dem Fenster um »Aber ich will gleich auf den Punkt kommen! Ich will wissen, was du über Sephiroth weißt!«

Kim war baff. Sie hätte etwas anderes erwartet. Letztendlich schien es jedoch logisch zu sein, dass er etwas über Sephiroth wissen wollte, schließlich jagten die Shinra ihn auch.

Heidegger und Scarlett sahen Kim interessiert an, wagten aber nicht, Rufus ins Wort zu fallen.

»Nichts.. was soll ich schon über den wissen?« Gab Kim augenblicklich zurück. Sie wusste alles über ihn, aber sie wusste nicht, ob das alles hier zutraf, da hier vieles anders war und nicht mit dem Spiel übereinstimmte.

»Sicher nicht?« Fragte Rufus und sah Kim mit einem Seitenblick an. Als diese nickte und stur blieb, seufzte er »Gut.. du weigerst dich mir zu antworten, dann muss ich dich halt dazu zwingen..« Kim machte sich auf alles gefasst, aber als der Präsident mit den Fingern geschnipst hatte, wurde nicht sie gepackt, sondern einige Soldaten verschwanden und kamen mit Nameless in den Händen zurück. Der Chocobo kreischte und zappelte vor Angst, und als er Kim sah, sah er sie mit seinen dunklen Augen flehend an.

Kim sah schockiert zu dem Vogel, dem ein Flügel gebrochen worden war, der jetzt wie ein Banner schlaff runterhing.

»Nameless!« schrie Kim auf und wollte schon auf die Soldaten losgehen, als auch sie gepackt und festgehalten wurde. Sie wurde mit Gewalt von dem Anblick losgerissen und nur das Geheule des Tierchens zeigte Kim, dass es noch da war.

Wütend sah sie zu Rufus, der immer noch aus dem Fenster sah »Du mieser Sohn eines Hundes! Ich bring dich um, wenn du Nameless nicht gehen lässt! Das schwöre ich!«

Der Präsident lachte etwas »Du bist nicht in der Situation um Anforderungen zu stellen! Also?« Kim zögerte kurz, kniff dann die Augen zusammen und sagte »Gut.. ich sage dir alles was ich weiß.. aber dafür lässt du Nameless in Ruhe!«

Rufus drehte sich wieder um und nickte »Also schön.. erzähl mir was du weißt und ich lasse dein Federvieh in Ruhe..«

»Habe ich dein Wort.. obwohl das sicher nicht viel wert ist..«

Der Präsident schmunzelte etwas »Natürlich gebe ich dir mein Wort darauf.. aber wehe dir, du lügst.. ich merke es sofort und dann kannst du dich von diesem Federball verabschieden«

Kim holte tief Luft und begann »Ich weiß selbst nicht alles über den Kerl.. aber er will die schwarze Substanz haben, die Meteor ruft.. eine art.. Waffe.. na ja.. der Planet lebt durch die spirituelle Energie, wie du weißt.. und hat der Planet eine Wunde, so sammelt sich dort etwas von ihr, um die Wunde zu schließen.. diese spirituelle Energie umgibt diesen Planeten und sorgt dafür, dass er am leben bleibt.. ohne sie stirbt er... aber das braucht man dir ja sicherlich nicht zu erklären... egal.. auf jedenfall will Sephiroth mit diesem Meteor dem Planeten eine gigantische Wunde zufügen und im herzen dieser Verletzung sein, um als eine art Gott wiedergeboren zu werden.. klingt verrückt, ist aber so...«

»Du weißt noch mehr, nicht wahr?« Fragte Rufus und sah zu Nameless. Kim sah ebenfalls zu dem Chocobo, der immer noch wild um sich schlug und weinte. Niedergeschlagen nickte sie »Ja.. aber.. ich weiß selbst nicht was das zu bedeuten hat.. von daher macht es wenig sinn, darüber zu reden..« Sie sah Rufus an, dass er es trotzdem wissen wollte und als er den Soldaten hinter Kim zunicken wollte, damit sie womöglich auch noch den anderen Flügel des Tieres brachen, sah Kim wütend auf ihre Füße und begann zu erklären »Nun.. Sephiroth wird von seiner Mutter.. eigentlich ist es ja nicht seine wirkliche Mutter, aber Hojo weiß darüber mehr und es ist zu kompliziert als das ich es erklären könnte.. auf jedenfall wird Sephiroth von Jenova begleitet.. aber irgendetwas ist seltsam an ihr.. wir trafen Sephiroths Schatten in der Gold Square und dort war ihre Stimme zu hören, also die von Jenova, und sie Wehklagte und schrei irgendwelche seltsamen Dinge aus.. ich kann mich aber nicht mehr erinnern, was genau es war..« Kim hatte so eine Wut im Bauch. Am liebsten wäre sie Rufus gleich an die Kehle gesprungen und hätte ihn mit bloßen Händen erwürgt. Zornig biss sie die Zähne zusammen und wartete auf die nächste Reaktion des Präsidenten.

Er überlegte einen Moment und fragte dann »Und die schwarze Substanz? Du weißt doch sicher wo sie zu finden ist, nicht wahr?«

Das durfte Kim ihnen nicht verraten. Diese Substanz war bei Shinra sicherlich in besseren Händen als bei Sephiroth, aber wer konnte wissen, was sie mit ihr anstellen würden. Es würde auf jedenfall nicht gut sein, soviel stand fest.

Rufus nickte den Soldaten zu die Nameless festhielten, als er merkte, dass Kim nicht antworten wollte. Der Chocobo kreischte auf und Kim wurde zu ihm gedreht. Sie sollte wohl zusehen, um so zum reden bewegt zu werden.

Einer der Soldaten packte Nameless' heilen Flügel und wollte ihn auch noch brechen, als Kim frustriert sagte »Ich sage es..« Der Soldat ließ auf einen Wink hin den Flügel los und Kim wurde wieder gezwungen zu Rufus zu sehen.

Ihr Zorn war am Siedepunkt und sie schwor bittere Rache, was eigentlich untypisch für sie war. Rufus grinste kalt und sah sie abwartend an.

Kim ballte beide Hände zu Fäusten und sah ihn finster an »Sie befindet sich im Tempel des alten Volkes..« Sie verriet nicht, dass der Tempel selbst die schwarze Substanz war. Darauf musste er schon alleine kommen.

»Na bitte, es geht doch. Das war doch nicht so schwer oder?« Er grinste noch eine Spur fieser und zog dann Kims Substanz aus der Hosentasche. Einen Moment sah er sie an, dann wandte er sich an Kim »Eine Sache noch.. sag mir, wie man sie benutzt, ich habe es versucht, aber es klappt nicht..«

»Natürlich nicht! Man kann sie nur benutzen, wenn man sie von einem Freund geschenkt bekommen hat! Sie ist eben etwas besonderes!«

»Verstehe.. eigentlich schade.. ich hatte gehofft Sephiroth damit vernichten zu können..«

»Das kannst du nicht! Mit keiner Waffe und auch nicht mit dieser Substanz! Er ist zu mächtig! Glaub mir.. ich habe ihn ja selbst erlebt..« Sagte Kim wütend und versuchte sich loszureißen. Rufus steckte die Substanz wieder weg und verschränkte die Arme »Gut, dann ist sie nutzlos für mich.. ich werde sie loswerden!« Er wandte sich an Heidegger und Scarlett »hab ihr gut zugehört? Wir werden sofort die Turks zum Tempel des alten Volkes schicken!«

Heidegger salutierte »Jawohl Sir! Ich werde sie sofort damit beauftragen!« Damit verließ er das Cockpit, ohne Kim auch nur eines Blickes zu würdigen.

Scarlett lachte mit vorgehaltener Hand »Sie hatten recht.. dieses Mädchen weiß eine menge Dinge.. und was soll nun mit ihnen allen geschehen?«

»Lass Cloud und die Anderen hinrichten.. das Mädchen behalten wir noch etwas«

Kim erschrak. Das durfte nicht passieren! Aber was sollte sie tun?

Scarlett nickte »Gut, ganz wie sie wollen Herr Präsident!« Sie wollte ebenfalls gehen, aber Rufus hielt sie noch einmal zurück »Warte noch einen Moment..«

»Ja, Sir?«

»Ich will, dass du die Kleine und die vom alten Volk zu Hojo bringst wenn wir gelandet sind! Mal sehen was er dazu meint..« Damit wandte er sich ab und Scarlett ging, während Kim brutal aus dem Cockpit befördert wurde.

»Halt! Nameless! Rufus! Du Hund! Du hast mir dein Wort gegeben!« brüllte Kim wütend, aber Rufus zuckte nur mit den Schultern »Wie du sagtest; Mein Wort ist nicht viel wert.. zumindest nicht bei solchem Gesocks wie dir und deinen Freunden..«

Kim fing an sich zu wehren, aber es nützte nichts, sie wurde einfach gestoßen und geschoben, bis sie aus dem Cockpit waren.

Sie hatte ihren Plan schon vergessen, weil ihre Gedanken und Sorgen bei dem Chocobo waren. Sie hatte angst, dass er getötet werden würde.

Und zu Hojo wollte sie auf gar keinen Fall! Dieser verrückte Wissenschaftler war der letzte den sie kennenlernen wollte!

Kim wurde zurück zu Cloud und den Anderen gebracht und fiel arg auf den Boden, als eine Wache sie zu ihnen schubste.

Shera half ihr aufzustehen und musterte sie besorgt »Ist alles in Ordnung?«

Kim nickte hektisch. Sie war kreidebleich und ihr Herz hämmerte wild, dazu kam diese Wut auf Rufus, die sie mit sich trug »Es ist schrecklich! Ich wollte ihnen nichts sagen, aber sie haben Nameless gequält!«

»warte! Was wolltest du ihnen nicht sagen?« Fragte Cloud und ignorierte die warnenden Blicke der Wache. Kim sah ihn voller Schuldgefühle an »Das mit der schwarzen Substanz und so.. aber.. ich habe nichts über dich erzählt!« es war Kim rausgerutscht. Sie hatte das nicht sagen wollen, aber nun war es passiert.

»Wieso über mich?« Fragte Cloud verwirrt und sah Kim an, doch die schüttelte rasch den Kopf »Egal! Sie wollen euch hinrichten lassen! Wir müssen-« Mehr brachte sie nicht heraus, da eine Wache ihr den Lauf seines Gewehres in den Rücken gerammt hatte.

mit einem Schmerzendschrei fiel Kim vorne rüber und blieb wimmernd auf dem Boden liegen. Aeris, Tifa und Shera waren sofort bei ihr, während Cloud, Barret, Red, Cid, Vincent und Yuffie sich wütend auf die Wachen stürzten. Das war sozusagen der Auslöser gewesen und nun waren die Sechs entfesselt und bereit selbst ohne Waffen und Substanzen zu kämpfen. Es endete in einem Desaster. Natürlich bekamen die Wachen Unterstützung von den ganzen anderen Soldaten und konnten die Aufsässigen wieder unter Kontrolle bekommen.

Cloud und Co. konnten noch von Glück sagen, dass sie nicht gleich getötet worden waren.

Letztendlich behielten sie nur einige Verletzungen zurück, aber nun wurden sie gefesselt und geknebelt. Kim hatte den Schlag in den Rücken gut überstanden und es würde wohl nur ein blauer Fleck zurückbleiben, aber es tat trotzdem höllisch weh.

Als sie dann in Junon landeten, wurden sie getrennt. Kim wurde von Scarlett höchstpersönlich in Empfang genommen und abgeführt. Sie wehrte sich nicht. Es hatte keinen Sinn.

Sie durchquerten die Stadt und betraten schließlich ein Gebäude mit Zellen.

Kim wurde entfesselt und Scarlett schubste sie in die Zelle »Dein neues Zuhause.. ich hoffe es gefällt dir!« Damit schloss sie die Tür und ließ eine wütende und verbitterte Kim zurück.

Sie trat vor die Zellentür und ließ sich dann auf die Pritsche sinken, die sich hier befand.

Kim vergrub den Kopf in den Händen und fing an jämmerlich zu heulen.

Es war alles so ungerecht, und sie würde hier niemals lebend herauskommen. Würde niemals mehr nach Hause kommen und ihren Vater wiedersehen, genauso wenig wie sie Cloud und alle Anderen wiedersehen würde, oder Nameless, der sicher schon tot war.

Sie schluchzte und ihr Zorn wandelte sich in Verzweiflung um. Sie war verloren, und würde nicht einmal sofort sterben dürfen, sondern würde auch noch irgendetwas ertragen müssen, was Hojo ihr antat. Sie wollte nicht mehr- nein- sie konnte einfach nicht mehr!

Tag um tag immer dieses Grauen hier zu erleben machte sie verrückt und wahnsinnig vor Angst. Ein Geräusch ließ sie hochfahren, und sie sah, wie Scarlett Aeris an ihrer Zelle vorbeiführte. Vermutlich brachte sie Aeris in einen anderen Trakt, dann Kim hörte, wie eine zweite Tür ins Schloss fiel. Dann war es wieder still.

Sie schniefte und spürte, wie Tränen über ihre Wangen liefen und dafür sorgten, dass ihr Blick verschleiert wurde.

Sie kauerte sich auf der Pritsche zusammen und starrte in die Dunkelheit. Ihr Herz klopfte schnell und sie zitterte vor Angst vor der Ungewissheit.

Sie hatte gesehen wie grausam die Shinra sein konnten, wenn sie wollten. Nameless Geschrei ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, ebenso wenig wie das Bild des kleinen, verletzten Tieres.

Es war schlimmer alles andere, was sie bisher hier erlebt hatte.

Schlimmer als die Leichen in Costa Del Sol, schlimmer als ihr schrecklicher Alptraum oder die Geschehnisse in der Gold Square.

Sie wollte nur noch sterben. Weg, einfach weg von hier. Von all diesen Grausamkeiten.

Ihre Mutlosigkeit machte ihr es unmöglich an eine Flucht zu denken. Sie hatte nicht die Kraft, etwas an ihrem Schicksal zu ändern. Und alles was sie bisher versucht hatte daran zu ändern, war schief gegangen und hatte sie alle nur noch mehr reingeritten.

Vielleicht war sie an allem Schuld, ganz wie Sephiroth es gesagt hatte...

Vielleicht passierte dies alles wirklich nur wegen ihr...

Sie zog die Beine an den Körper und schlang die Arme darum, dann vergrub sie den Kopf und ergab sich wieder ihrer Trauer. Sie sah auch nicht auf, als wieder eine Tür aufgeschlagen wurde und Jemand reinkam. Vermutlich war es eh nur Scarlett.

»Wieso weinst du?« Fragte eine Stimme, und es war eindeutig eine Männerstimme, also konnte es kaum Scarlett sein. Kim sah nun doch auf und blickte zur Zellentür, wo ein junger Soldat aufgetaucht war. Er trug die Shinrauniform, aber keinen Helm.

Er hatte kurze, blonde Haare und blaue Augen. Seine Statur schien eher schmächtig zu sein und Kim schätze ihn auf 19 Jahre. Er hatte Ähnlichkeit mit Cloud, aber seine blonden Haare lagen im Mittelscheitel und fransten sich unten aus.

Er schien nett zu sein und hatte eine positive Ausstrahlung, obwohl er etwas verwirrt wirkte.

Er sah fragend zu Kim rein und Kim sah einfach nur zurück.

Wer war der Kerl? Und was wollte er?



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