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5000 years ago - Wie alles begann

Meine eígene Interpretation der Rückblenden aus der Serie
von

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Der Talisman

So, damit eure Wartezeit ein wenig verkürzt wird, geht es hier weiter. Und eines garantiere ich euch: Romantiker werden in diesem Kapitel auf ihre Kosten kommen, denn... nein, das müsst ihr schon lesen...*smile*
 

Kapitel 15: Der Talisman
 

"Sapheri?"

Die Blondine öffnete die Tür zu Sapheris Gemach, das seit ein paar Wochen auch ihres war.

"Mari? Da bist du! Du bist vorhin so überstürzt verschwunden, dass ich mich schon fragte, ob etwas Schlimmes passiert ist."

"Nein, es ist alles in Ordnung. Hör mal, Sapheri, weißt du, ob der Pharao von den Rebellen weiß, die sich gegen ihn verschworen haben?"

Die Blondine trat an den Schreibtisch heran und Sapheri legte erstaunt die Feder auf dem Papyrus nieder.

"Wie kommst du denn jetzt darauf?", wollte sie wissen.

"Glaubst du der Pharao weiß davon?", wiederholte Mari ihre Frage.

"Natürlich weiß er davon. Isis kann mit Hilfe ihrer Milleniumskette in die Zukunft sehen. Ich bin mir sicher, dass sie den Pharao längst gewarnt hat."

"Wenn du es sagst.", meinte Mari und war gleichzeitig erleichtert.

"Magst du mir nun erklären, wer derjenige war, der dich besucht hat."

Die Blondine überlegte kurz, ob sie Sapheri die Wahrheit sagen oder sie anlügen sollte. Schließlich entschied sie sich dafür, gar nichts zu sagen und meinte:

"Tut mir Leid, Sapheri, aber darüber möchte ich nicht sprechen."

"Schon in Ordnung. Vielleicht sollten wir mal nach Ihrer Hoheit sehen."

Mari nickte und verließ gemeinsam mit Sapheri das Gemach. Schnell machten sie sich auf den Weg zu den königlichen Gemächern und als sie ankamen, standen wie immer zwei Wachmänner vor der großen Tür.

"Wir wollen nach Ihrer Hoheit sehen.", sagte Sapheri und verneigte sich.

Der Wachmann nickte und stieß dann einen Türflügel ein Stück auf. Sapheri und Mari schlüpften hindurch und sahen sofort, dass Teana nicht im Raum war.

"Euer Hoheit, wo seid Ihr?", fragte Sapheri laut.

"Auf dem Balkon.", ertönte die Antwort.

Mari und Sapheri schritten durch den Raum und standen schließlich an der Öffnung zum Balkon. Die Sonne schien warm und freundlich in das Innere. Teana stand am Geländer und hatte sich mit den Händen dort aufgestützt. Als sie die Schritte hinter sich hörte, wandte sie den Kopf um und sagte:

"Schenkt euch die Verbeugung. Kommt zu mir und leistet mir Gesellschaft."

Die beiden Frauen waren zuerst leicht überrascht und sahen sich schnell an, doch Teana lächelte.

"Kommt her!", sagte sie und klopfte auf das Geländer.

Sapheri und Mari kamen näher und stellten sich rechts und links neben Teana an den Rand.

"Wie geht es Euch?", erkundigte sich Mari.

"Ich kann mich nicht beklagen.", erwiderte Teana.

"Ihr seht müde aus, Euer Hoheit.", fügte Sapheri hinzu.

"Ich schlafe in letzter Zeit nicht mehr so gut.", gab Teana zurück.

"Ist es wegen dem Baby?"

Teana nickte und lenkte den Blick nachdenklich auf den königlichen Garten, der direkt unter ihrem Fenster lag.

"Mein Gefühl sagt mir, dass es nicht mehr sehr lange dauern wird. Es tritt mich ständig und ist dauernd in Bewegung.", erklärte Teana.

"Und Ihr meint nicht, dass es besser wäre, einen Arzt rufen zu lassen?", fragte Mari.

"Nein, Mari, ich habe ja keine Beschwerden. Allerdings..."

"Ja?"

Teana atmete kurz tief ein ehe sie weiter sprach:

"...allerdings habe ich Angst."

"Wovor denn, Euer Hoheit?", wollte Sapheri wissen.

"Na ja, ich weiß nicht, ob alles gut gehen wird. Was ist denn, wenn es Komplikationen gibt? Was ist, wenn...?"

"Macht Euch keine Sorgen, Euer Hoheit", unterbrach Mari Teana, "ich bin mir absolut sicher, dass es keine Schwierigkeiten geben wird. Ihr werdet schon sehen."

"Ich danke euch für euren Beistand.", sagte Teana.

"Ich gehe schon mal hinein und lasse ein Bad ein.", sagte Mari.

Dann verschwand sie wieder im Inneren des Raums. Teana sah ihr nach und sobald sie sicher war, dass Mari außer Hörweite war, wandte sie sich an Sapheri.

"Weißt du mittlerweile mehr über sie?"

Doch Sapheri schüttelte den Kopf und antwortete:

"Sie spricht mit keinem Wort darüber. Weder über sich noch über ihre Familie oder sonstiges."

"Es ist bedauerlich, dass sie nach so langer Zeit immer noch kein Vertrauen zu uns gefasst hat."

Teana warf einen kurzen Blick nach innen und ihre Augen wurden mitleidig.

"Ihr muss wirklich Schreckliches widerfahren sein.", setzte sie hinzu.

"Nun ja, man kann nicht sagen, dass sie zu niemandem von uns Vertrauen gefasst hat.", antwortete Sapheri.

Teana sah sie daraufhin abwartend an.

"Jono versteht sich sehr gut mit ihr.", sagte Sapheri.

Daraufhin musste Teana lächeln und gab zurück:

"Es ist mir nicht entgangen, dass die beiden auffallend oft beieinander sind."

"Mari versicherte mir jedoch, dass zwischen ihnen nichts passiert wäre. Offensichtlich hat sie Angst, dass man sie

bestrafen könnte."

"Warum denn das? Nur weil zwei junge Menschen zueinander gefunden haben, sollen sie bestraft werden?"

Teana zog verwundert die Augenbrauen hoch und sah Sapheri stirnrunzelnd an. Diese zuckte mit den Schultern.

"Ich war auch sehr verwirrt und sagte ihr, dass es Jonos Entscheidung ist, ob und mit welcher Frau er sich trifft."

"Vielleicht sollten wir in diesen Zusammenhang noch einmal mit ihr reden. Am besten dann, wenn es sich zufällig ergibt.", schlug Teana vor.

"Das Bad ist fertig.", tönte es plötzlich von drinnen.

"Wir kommen.", rief Sapheri und gemeinsam gingen die beiden Frauen nach drinnen.
 

Einige Stunden später saßen wieder alle im großen Saal. Atemu hatte vor wenigen Minuten das Mahl eröffnet. Mari unterhielt sich angeregt mit Sapheri, während Jono auf der anderen Seite eine scheinbare Konversation mit Tethys führte.

"Hat sie schon rüber gesehen?"

"Nein!", gab Tethys arg genervt zurück.

Jono hatte ihm dieselbe Frage schon vor einer Minute gestellt.

"Dann hat sie sich offensichtlich wieder beruhigt.", stellte der Blonde fest.

Diese Tatsache ließ ihn erleichtert aufatmen.

"Bei den Göttern, geh doch zu ihr hin und frag sie!"

"Aber sie wollte mir doch heute Mittag schon keine Erklärung geben.", wandte Jono ein.

"Du hast sie doch gar nicht gefragt.", erwiderte Tethys.

"Natürlich nicht. Sie sah doch so aus, als wollte sie nicht darüber reden.", gab Jono zurück.

"Und genau da liegt dein Problem, mein Freund! Du fragst nicht, du vermutest nur! Woher willst du wissen, dass sie nicht darüber reden wollte? Geh endlich hin und frag sie, was los war!"

"Du hast Recht. Das werde ich jetzt tun."

Jono erhob sich von seinem Stuhl und ging zur anderen Seite des Tisches. Es verwirrte ihn, als er nun sah, dass Maris Platz leer war. Er blickte sich um, ob er sie irgendwo auf der Tanzfläche entdecken konnte, doch dem war nicht so. Aus diesem Grund beugte er sich zu seiner Schwester.

"Sapheri."

"Ja?", fragte sie und drehte sich.

"Äh... na ja...äh, weißt du wo... wo Mari ist?"

"Sie ist gerade erst gegangen.", informierte ihn seine Schwester.

"Auf ihr Zimmer?", hakte Jono nach.

"Warum willst du das wissen? Willst du mit ihr tanzen?"

"Ich muss dringend mit ihr reden.", erklärte Jono.

"Ah, wenn das so ist, dann ist sie zum Stall gegangen, um das verletzte Pferd zu versorgen."

"Ich danke dir.", sagte Jono und machte sich eilig auf den Weg Richtung Ausgang.

Sapheri wandte Teana den Kopf zu. Diese zwinkerte der Brünetten zu und lächelte wohl wissend.
 

"Jetzt geht es dir wieder besser nicht wahr?"

Mari klopfte dem Schimmel den Hals und verschloss die Flasche mit der Medizin wieder mit dem Korken. Dann verließ sie die Box und schloss die Holztür wieder. Sie stützte sich mit den Ellbogen auf das Holz und beobachtete den Schimmel, während dieser Heu fraß. Sein Bein fühlte sich bereits besser an. Nur noch wenige Tage und dann würde er kuriert sein. Mari musste lächeln, als ein plötzliches Geräusch sie zusammen zucken ließ. Die Tür war mit einem lauten Ruck aufgerissen worden. Der Grund dafür, so sah Mari nun, war einer der Wachmänner gewesen. Offensichtlich hatte er sich ein wenig verschätzt. Mari kümmerte sich nicht weiter darum, sondern wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Schimmel zu.

"Wo is denn der vadammte Gaul?"

Mari versuchte die laute Stimme zu ignorieren.

"Ey, du!"

Mari wandte den Kopf um. Der Wachmann stand an einer Box nicht weit von ihr entfernt und sah sie an.

"Kannsu mir sagn, wo mein Gaul is?"

Die Blondine schüttelte den Kopf und antwortete:

"Ich vermute, dass er irgendwo hier steht."

Sie dachte schon, dass es damit erledigt wäre, doch dann hörte sie näher kommende Schritte und gleich darauf seine leicht lallende Stimme genau neben ihrem linken Ohr.

"Kennen wir unsss nich von irendwo h... her?"

"Ich denke nicht.", gab Mari zurück.

"Doch, doch, ich bin mir ganz sischa. Ham wir uns nich mal beim Früh... Frühstück gesehn?"

"Daran würde ich mich erinnern.", antwortete Mari und nahm die Flasche mit der Medizin vom Boden.

"Ich erinner mich daran. Du wars doch diese süße Suckerschnuuuute, die nich reden wollte, oda?"

Als Mari sich den Mann genau ansah, fiel ihr auf, dass es derselbe war, der sie damals darum gebeten hatte, ihr das Obst anzureichen.

"Ich werde jetzt gehen.", sagte sie.

"Halt, warum so eilich? Willsu nich n bischen mit mir reden?"

"Ihr solltet vielleicht wieder in den Palast zurückgehen. Ihr habt eine Fahne.", sagte Mari ruhig.

"Fahne? Wer hat hier ne Fa- ha- hahne? Zier dich nich so. Du kanns ruhig sagen, dass dir reden zu kindisch is."

"Ich muss jetzt wirklich gehen.", wiederholte Mari mit leichtem Beben in der Stimme.

"Kein Abschiedskuss?", fragte der Mann mit einem Grinsen.

"Ich gehe jetzt."

Mari war gerade an ihm vorbeigegangen, als sie von zwei kräftigen Händen gepackt und gegen die nächste Box gedrückt wurde.

"Was soll das? Lasst mich los!", rief sie und strampelte.

Doch der Alkohol schien den Wachmann völlig um den Verstand gebracht zu haben, denn er grinste wie ein Irrer.

"Ich wollte dich damals schon so haben. Wehrlos und direkt vor mir. Oder doch unter mir?"

"Tut das nicht oder ich werde schreien!", drohte Mari.

"Es kann uns keina hörn. Sie sind alle beim Essn."

Mari wusste, dass er Recht hatte und diese Tatsache ließ Panik in ihr aufsteigen. Dem Wachmann schien das nicht entgangen zu sein und er grinste.

"Diesmal gehörs du mir ganz allein."

"Nein! Hilfe! Hilfe! Hört mich denn keiner?"

In diesem Moment schnitt er ihr das Wort ab, indem er seine linke Hand über ihren Mund legte. Mit seinem Körper presste er ihren gegen den Holzverschlag dahinter.

"Dann wolln wir ma schaun.", sagte er leise.

Mari fühlte, dass seine rechte Hand unter ihr Kleid griff und sich an ihrer Unterhose zu schaffen machte. Eine Panik, die ihr die Luft abzuschnüren drohte, hatte von ihr Besitz ergriffen und trieb ihr die Tränen in die Augen.

"Hey!"

Der Wachmann drehte den Kopf und im gleichen Augenblick hörte man einen gewaltigen Knall. Mari fühlte, dass der Druck von ihrem Körper abließ und sank schluchzend in sich zusammen.

"Mari, alles in Ordnung?"

Doch Mari antwortete nicht. Sie hatte die Arme um ihre Knie geschlungen und weinte bitterlich.

< Wieso ich? Warum bin ich nicht stark genug um solche Dinge zu verhindern?>, dachte sie.

"Komm schon, Mari, du musst aufstehen!"

Nur weit entfernt hörte die Blondine Jonos Stimme an ihr Ohr dringen. Als sie den Kopf hob, dauerte es einige Sekunden bis sie wieder ein klares Bild vor Augen hatte. Dann sah sie, dass es wirklich Jono war, der vor ihr hockte und sie besorgt musterte.

"Was ist passiert?", fragte sie leise.

"Der Typ schläft jetzt erst mal ein Weilchen.", erklärte Jono.

Maris Blick glitt zu der reglosen Gestalt hinter Jono. Offensichtlich hatte der Blonde den Wachmann bewusstlos geschlagen. Er legte Mari eine Hand auf den Arm, was die Blondine jedoch nicht zusammen zucken ließ.

"Geht es wieder?"

Mari nickte wortlos und wischte sich die Tränen aus den Augen.

"Komm, ich helfe dir. Du musst aufstehen!"

Mari reichte Jono ihre Hand und ehe sie sich's versah, stand sie schon auf den Beinen.

"Am besten gehen wir erst mal raus.", schlug Jono vor und legte den Arm um Maris Schulter.

Die Blondine nickte zustimmend und so verließen sie den Stall. Draußen rief Jono einen der Wachmänner zu sich. Er kam sofort angelaufen und fragte:

"Was kann ich für Euch tun, Heerführer Jono?"

"Im Stall liegt ein bewusstloser Wachmann. Nehmt Euch einen Kameraden und bringt ihn in den Palast auf sein Zimmer. Dort soll er seinen Rausch ausschlafen und auf mich warten. Ich habe noch ein Wörtchen mit ihm zu reden."

Dabei machte Jono ein so grimmiges Gesicht, dass der Wachmann ihn erschrocken ansah. Als sein Blick jedoch auf die zitternde Frau in Jonos Armen fiel, konnte er sich denken, was sein Kamerad im Alkoholrausch verbrochen hatte. Er nickte und winkte dann einem der anderen Wachmänner zu, ihm zu helfen.

"Komm, wir gehen irgendwo hin, wo du dich beruhigen kannst."

Er ging mit Mari im Arm über den steinernen Innenhof, welcher mittlerweile durch Feuer erleuchtet wurde.

"Sollen wir in den Garten gehen?", fragte Jono.

"Ja.", erwiderte Mari.

Also schlugen sie den Weg in den Garten ein. Als sie dort ankamen, lag alles in völliger Stille da. Auch wenn es mittlerweile dunkel geworden war, so wirkte es doch noch sehr einladend. Jono führte Mari zu einer Bank und ließ sich dann neben ihr nieder. Maris Körper wurde immer noch hin und wieder von Schluchzern heimgesucht.

"Danke, dass Ihr mir geholfen habt."

"Du hattest Glück, dass ich dir nachgegangen bin. Jetzt hast du ja erlebt, was ich damals zu dir gesagt habe."

Mari nickte und schlang die Arme um ihren Oberkörper.

"Hat er dich...?", begann Jono, doch Mari schüttelte den Kopf.

"Soweit ist er nicht gekommen.", gab die Blondine zurück.

Jono nickte gedankenverloren. Er wusste, warum er Alkohol verabscheute. Er ließ jeden vollkommen die Kontrolle über seinen Körper verlieren.

"Es ist so furchtbar. Warum passiert mir das immer? Warum kann ich mich nicht wehren?"

Maris Stimme klang ein wenig erstickt.

"Du darfst dir nicht die Schuld daran geben, Mari. Es ist doch nur passiert, weil dieser Kerl ein Glas zuviel getrunken hat. Dich trifft keine Schuld."

Die Blondine sah ihn gequält an und jetzt erst fiel Jono auf, was sie gerade gesagt hatte.

"Was meinst du mit ,immer'?", wollte er wissen.

Mari wandte beschämt den Kopf zur Seite, doch Jono drehte ihn zurück.

"Was meintest du damit? War das nicht das erste Mal?"

Mari schüttelte den Kopf und sagte leise:

"In Siwu... da.... ging es beinahe täglich so."

"Aber.. du sagtest doch, du wärst eine Sklavin gewesen.", wandte Jono ein.

"Ja", erwiderte Mari und lachte bitter auf, "um die Bedürfnisse der Männer zu befriedigen."

"Nein, sag mir nicht, dass du..."

"Doch, so war es! Ich musste meinen Körper anbieten."

Jono glaubte sein Atem müsse aussetzen. Jetzt verstand er auch, warum sie die ganze Zeit über so verschlossen gewesen war und mit niemandem hatte reden wollen, schon gar nicht mit Männern. Jono konnte gar nicht glauben, dass man ihr das angetan hatte.

"Aber sie haben es nicht geschafft.", flüsterte die Blondine.

"Was?", fragte Jono.

"Männer sind sehr einfach abzulenken. Vor allem solch einfältige Männer. Gib ihnen genug Alkohol, um ihre Zunge zu lockern. Dann erzählen sie dir jede Menge Geschichten und sind am Ende so erschöpft darüber, dass sie einschlafen. Am nächsten Tag musst du ihnen nur weismachen, du hättest mit ihnen die wundervollste Nacht deines Lebens verbracht."

"Das hat funktioniert?", fragte Jono verblüfft.

"Jedes Mal. Bis ich eines Tages aufgeflogen bin. Mein Herr war so erzürnt darüber, dass ich ihn die ganze Zeit getäuscht hatte, dass er mich auspeitschen ließ."

"Daher also auch die Striemen auf deinem Rücken.", warf Jono ein und Mari nickte.

"In dieser Nacht gelang mir die Flucht und seither lebe ich in ständiger Furcht, dass sie mich finden und wieder zurückbringen könnten."

"Niemand wird dich von hier fortbringen, Mari, dafür werde ich schon sorgen. Und der Pharao steht ebenfalls hinter dir. Wenn etwas sein sollte, so wird er für dich einstehen."

Mari nickte und vergrub die Finger in ihrem Kleid. Jono zögerte kurz, doch dann ergriff er ihre Hand. Die Blondine hob den Kopf und sah ihm in seine braunen Augen.

"Vertrau mir, Mari, du wirst hier bleiben. Niemand bringt dich fort."

"Ich danke dir, Jono."

Im gleichen Moment machte sie große Augen, da sie ihn einfach so geduzt hatte. Doch Jono lächelte nur.

"Ich hatte mich schon gefragt, wann du mich nicht mehr so förmlich anreden würdest."

Mari legte den Kopf schief und erwiderte:

"Du hast mich jetzt schon so oft gerettet, dass es mir lächerlich vorkommt, wenn ich dich weiterhin sieze."

"Ich habe etwas für dich, Mari. Eigentlich wollte ich es dir heute Mittag schon geben, aber dann war da dieser Typ und ich dachte... na ja, ist ja auch egal. Hier."

Jono zog etwas aus seiner Jackentasche und legte es in Maris Handfläche. Als sie es ansah, stellte sie fest, dass es ein dünnes Lederband war, an dem ein Anhänger baumelte. Der Anhänger war aus lila Kristall, wahrscheinlich Amethyst. Er war in einer Säulenform geschliffen und glitzerte auch in der Dunkelheit noch.

"Oh, Jono, das ist... das... ist wunderschön.", stammelte Mari verzückt.

"Ich habe ihn gesehen und musste sofort an dich denken. Ich finde, dass er wunderbar zu deinen Augen passt."

Jono nahm ihr die Kette aus der Hand und legte sie ihr um den Hals.

"Jetzt hast du deinen eigenen Talisman und musst nicht mehr den von Sapheri tragen."

Mari saß ganz still, während Jono den Verschluss in ihrem Nacken zumachte. Die Berührung seiner Finger jagte ihr einen Schauer über den Körper und sorgte dafür, dass ihre Nackenhaare sich aufstellten.

"Ist dir kalt?", fragte Jono, der ihre Gänsehaut bemerkt hatte.

Da Mari nicht wusste, ob sie ihm den wahren Grund verraten konnte, nickte sie nur.

"Dann sollten wir vielleicht reingehen.", schlug Jono vor.

Die beiden erhoben sich und gingen zurück zum Ausgang, als Jono auf halbem Weg plötzlich stehen blieb.

"Sind das nicht Tethys und Sapheri? Na warte, dem werde ich was erzählen!"

Jono wollte gerade wutschnaubend davon stiefeln, als ihn eine zarte Hand zurück hielt.

"Lass die beiden doch. Du kannst auch nichts daran ändern, wenn sie sich zueinander hingezogen fühlen!"

"Ja, aber...", wandte Jono ein.

"Kein aber! Komm jetzt!"

Mit Bestimmtheit zog die Blondine ihn hinter sich her. Jono grummelte zwar noch kurz, ließ sich dann aber selbstverständlich hinterher ziehen. Mari hatte seine Hand ergriffen und es sah nicht so aus, als hätte sie die Absicht, ihn so schnell wieder loszulassen. Gemeinsam stiegen sie die Treppen zum Palast hinauf. Oben angekommen gingen sie sofort zu Sapheris und Maris Zimmer. Dort ließen sie sich los und Mari öffnete die Tür.

"Danke Jono. Ich weiß nicht, wie oft du mir jetzt schon geholfen hast."

"Dafür sind Freunde doch da, oder?", fragte er.

"Ja, es ist nur schwer das zu verstehen, wenn man lange keine Freunde mehr hatte.", erwiderte Mari.

Jono wusste nicht, was er darauf sagen sollte.

"Danke für den Talisman. Er gefällt mir ausgezeichnet."

Jono dachte schon, dass sie sich jetzt umdrehen und im Zimmer verschwinden würde, doch stattdessen tat sie etwas vollkommen anderes. Sie trat einen Schritt vor und sah ihm in die Augen. Jono wusste, was sie beabsichtigte und beugte den Kopf vor. Umso erstaunter war er, als er ihre Lippen nicht, wie vermutet, auf seiner Wange sondern auf seinem Mund fühlte. Zuerst war er vollkommen unbeweglich, doch dann handelte er augenblicklich. Er legte die Arme um ihren schmalen Körper und erwiderte den Kuss. Das hier war alles, was er sich gewünscht hatte, seit er Mari das erste Mal gesehen hatte. Und nun war es Wirklichkeit geworden!
 

Na? Nach euren Wünschen gewesen? Immer her mit euren Meinungen!
 

Bye, Hillary



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  Wheel_of_Fortune
2005-03-25T20:38:36+00:00 25.03.2005 21:38
.........
*ampckleb**denletztenabsatzles*
Ist das romantisch*seufz*
Ich hab jetzt alle letzten drei chappis hintereinander gelesen und muss sagen:GEIL!!!!
Wie tea+ati das baby wohl nennen,wenns da ist^^????
Und mari und jono sind ein paar*feuerwerk,lasershow,konfetti*
Oder etwa nicht;;???
Ach egal^,jedenfalls freu ich mich schon aufs nächste chappi!!!
Ciao,
Heavenangel
P.S.:Danke,dass du mir immer bescheid sagst,hillary^-^
Von: abgemeldet
2005-03-24T23:19:01+00:00 25.03.2005 00:19
Ganz klasse endlich !! Jetzt sind die beiden ein Paar... Oder??? Jedenfalls fand ich das kapi ganz toll außer der Sache das Mari fast vergewaltigt wurde und dann bereit ist Jono zu küssen. Aber am sonsten gaaaaanz groooße klaaaaase WEITER SO
Von: abgemeldet
2005-03-24T13:48:08+00:00 24.03.2005 14:48
schreib bitte ganz schnell weiter, die beiden kapis waren wieder super spitze, einfach toll ^^

*wink* babybell
Von: abgemeldet
2005-03-23T21:12:02+00:00 23.03.2005 22:12
*schmelz*
Du musst unbedingt weiter machen!! Ich habe schon mal bis 4 Uhr Nachts gesessen und habe diesen FF gelesen und jetzt bin ich zu diesem Kap angelangt! Schnell weiter :))
^^
Von:  nüs-schen
2005-03-23T20:48:01+00:00 23.03.2005 21:48
waiii....is das lieb!!!!!! *schmacht* *seufz*
sooooo romantisch! bin echt begeistert!
wie immer toller schreibstil und diesesmal auch noch sooo lieb! *noch immer vor sich hin schmacht*
also dann, freu mich aufs nächste kapitel^^ *smile* *dich knuddl* bis dann

sweety^-^
Von:  Catan
2005-03-23T11:25:10+00:00 23.03.2005 12:25
Arme Mari..... da hat sie ja wirklich was mitmachen müssen die arme....

Hoffentlich bekommt auch Teanna bald ihr Baby. Hihi, Stolzer Ati als Vater *freu*
Schreib schnell weiter!
Freu mich auf das nächste Kapi!
Catan
Von:  Prinzessin
2005-03-23T10:57:01+00:00 23.03.2005 11:57
Oh, die arme Mai !!!!
Got sei Danke, hat keiner der Kerle sie ,na...u weißt schon.

Ich find es süß, dass Teana bald ihr Baby kriegt. Ich freu mich ja so darauf!!!!

Dein Kapitel war wie immer super !!!!
Also dann bis zur Fortsetzung !!!
DEine Prinzessin
Von:  ClaryMorgenstern
2005-03-22T20:18:39+00:00 22.03.2005 21:18
tut mir ja soo leid dass ich so lange kein kommi mehr geschrieben habe *sorry* tut mir wirklich total leid, verzei mir *gomen* naja auf jedenfall super! wie immer ^^
Von:  nami110
2005-03-22T20:10:56+00:00 22.03.2005 21:10
klasse kapitel :) schreib schnell weiter:)
Von:  Llane
2005-03-22T19:29:19+00:00 22.03.2005 20:29
wie immer süper ^^
kritzel schnell weiter *sich schon freut*


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