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Zwei Männer, ein Zimmer & ein Bett

von

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Der Ausflug

Es war wieder einmal so weit. Wie jedes Jahr fand wieder ein Ausflug für die "Begabten", wie sie spöttisch vom Rest der Schule genannt werden, statt. Mike stand vor dem schwarzen Brett, an der die Ankündigung hing und starrte diese an. "Warum gerade immer ich... Warum müssen wir ausgerechnet in die Berge fahren? Warum können wir nicht irgendwo hin, wo es wärmer ist?", dachte sich der Siebzehnjährige. Er fuhr sich mit beiden Händen durch sein schwarzes Haar und seufzte laut. Er machte sich wieder auf den Weg zu seiner Klasse, um die "erfreuliche" Nachricht zu überbringen.
 

Bei seiner Klasse angelangt, öffnete er langsam die Türe und ging mit hängendem Kopf zu seinem Platz. Er packte einen Zettel aus und schrieb darauf die genauen Daten. Danach gab er sie dem Klassensprecher und ging kommentarlos wieder zu seinem Platz und setzte sich hin.
 

Der Klassensprecher überflog den Zettel, bevor er sich erhob. Feierlich, wie zu einer Ansprache, räusperte er sich und verkündete: "Wenn Ihr bitte einen Augenblick ruhig sein könntet...Danke. Es ist mir eine Ehre euch mitzuteilen, dass auch dieses Jahr wieder diejenigen unter Euch belohnt werden, die sich durch besondere Leistungen von der Masse abgehoben haben. Dieses Jahr geht es in die wunderschönen Berge von Südtirol. Der Ausflug ist für nächsten Dienstag vorgesehen und dauert sieben Tage. Ob Ihr dabei seid oder nicht könnt Ihr in der großen Pause am schwarzen Brett lesen." Der Klassensprecher setzte sich wieder. Ein Raunen ging durch die Klasse.
 

"Warum werden diese "Hochbegabten" eigentlich immer bevorzugt? Reicht es denn nicht schon, dass sie Genies sind? Müssen Sie auch noch dafür belohnt werden?" und "Die sollte sich mal jemand zur Brust nehmen, diese arroganten Streber" waren noch die mildesten Ausdrücke für den Missmut der Klasse.
 

Mike wurde ganz unwohl und machte sich schnell auf den Weg zur Kantine, um sich dort etwas gegen seinen Frust zu kaufen. Er wollte nicht mit anhören, wie schlecht über ihn geredet wurde. Er hasste es, da er ja nichts dafür konnte, gut in der Schule zu sein. Er hatte auch schon oft versucht, schlecht zu sein, schaffte es aber trotzdem immer, unter die drei Besten der Schule zu kommen. "Warum muss ich immer ich unter den Besten sein... Wenn bloß die anderen dann nicht so gemein zu einem wären...", dachte er sich, während er für sein Stück Schwarzwälderkirschtorte bezahlte. Dann setzte er sich allein an einen freien Tisch und genoss das Stück. Mehr oder weniger...
 

In der Kantine wurde wie immer gelärmt und geschrieen. Einige der kleineren Schüler hatten Papierflieger gebastelt und ließen sie durch die Luft sausen. Doch plötzlich verstummten alle als eine kleine Gruppe die Kantine betrat. An ihrer Spitze stand ein junger Mann von beachtlicher Statur. Er schien um die 1.90m groß zu sein. Man konnte ihn nicht als massig bezeichnen, eher als muskulös und wendig zugleich. Er hatte flaschengrüne Augen, die bedrohlich funkelten und schwarze Haare mit einem leichten Blauschimmer, die zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden waren. Seine Kleidung bestand aus einer schwarzen Lederjacke mit zahlreich eingearbeiteten Kettchen und einer enganliegenden Hose aus schwarzglänzendem Lack. Um den Hals trug er eine silberne Kette mit einem in sich verschlungenen Drachen. Die Zigarette in seinem Mundwinkel ließ ihn noch tougher und verwegener aussehen als ohnehin schon.
 

Die Jungs, die hinter ihm standen hatten ein ähnliches Erscheinungsbild, wirkten jedoch lange nicht so einschüchternd wie ihr Anführer. Es gab wohl niemanden an der Schule, der sie nicht kannte. Die Schreckensherrschaft, die diese Bande über die Schule ausübte war wohl schwer zu übersehen. Den Mitläufern hätte man ja noch leicht das Handwerk legen können, sie hatten weder genug Rückrat noch den Grips um zu bestehen, doch bei ihrem Boss war das eine andere Sache. Spike sah nicht nur verdammt gefährlich aus, nein, er war zudem noch berechnend, provokant und verdammt klug. Auch in diesem Schuljahr war er der zweitbeste der Schule. Egal wie sein Verhalten an der Schule war, er achtete darauf, dass man ihm niemals wirklich etwas nachweisen konnte und seine Noten war viel zu gut um ihn von der Schule zu werfen. Die Schülerschaft fürchtete ihn und selbst unter den Lehrern gab es nur wenige, die sich trauten, ihm entgegenzustellen.
 

Spike ließ einen abschätzenden Blick durch die Kantine schweifen. Er blieb an einem Tisch hängen, an dem sich einige Schülerinnen niedergelassen hatten. Er gab ein lässiges Handzeichen zu seinen Begleitern und der kleine Trupp setzte sich in Bewegung. Vor dem Tisch hielten sie. Spike nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und ließ ihn langsam entweichen. "Ihr sitzt an unserm Tisch", sagte er schlicht in einer tiefen, melodischen Stimme. "Ähm...äh, tut uns wirklich leid", sagte eine der Mädchen und sprang auf. Die anderen folgten ihrem Beispiel. "Geht doch", grinste Spike und tätschelte eines der viel kleineren Mädchen spöttisch. Lässig zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich verkehrt herum darauf. Erst als alle Mitglieder dieses Clans saßen, setzten nach und nach die Gespräche wieder ein.
 

Mike aß weiter an seinem Kuchen, er hatte von dem ganzen Trubel nicht sehr viel mitbekommen. Er wusste nur, dass am Nebentisch gerade mal wieder ein kleines Spektakel passiert war. Mike konnte nicht verstehen, wie jemand so gemein zu anderen sein konnte. Doch natürlich behielt er diese Meinung für sich, er wollte die Schule ja ohne Ärger beenden. Mike war klein, nicht besonders gut gebaut und auch nicht sehr stark. Er hatte eine einfache Blue Jeans an, dazu ein schwarzes, eng anliegendes Shirt und schwarze Schuhe. Seine Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden, damit sie ihn nicht beim Arbeiten störten. Doch Mike war nicht besonders gut zumute, denn er wusste, das er das perfekte Ziel solcher "Proleten" war.
 

Als er fertig war, stand er vorsichtig auf, sodass er ja nicht bemerkt wurde. Er schob seinen Stuhl zum Tisch, nahm sein Tablett und machte sich schnell auf den Weg zur Tablettablage. Plötzlich verhakte sich Mike mit seinem Fuß in einem Sesselbein und stolperte. Er versuchte noch, das Gleichgewicht wiederzuerlangen, doch leider vergebens. Er viel direkt auf Spike. Das Tablett traf genau Spikes Kopf und viel dann zu Boden. Mike wurde schwarz vor Augen. Das war also sein letzter Tag an dieser Schule. Vor lauter Angst verlor er das Bewusstsein und blieb am Boden liegen.
 

"Kannst du nicht aufpassen, verdammt noch mal?!" Spike sprang auf und baute sich vor dem am Boden liegenden auf. Er packte Mike schmerzhaft an dem schwarzen Haarschopf und zerrte ihn nach oben. "Du weißt wohl nicht, mit wem du dich anlegst?! Geh mir in Zukunft gefälligst aus dem Weg, sonst gibt's gewaltig Ärger", grollte Spike drohend. Dann gab er ihm einen harten Stoß, sodass er nach hinten taumelte. Ein kurzer Pfiff durch die Zähne und seine Bande war ihm auf den Fersen. Gemeinsam verließen sie die Kantine.
 

Mit schmerzverzerrtem Gesicht stand Mike vorsichtig auf. Er hob schnell den Teller, das Besteck und das Tablett auf und stellte es auf den Tisch. Er setzte sich auf einen Sessel, verschränkte seine Arme am Tisch und vergrub sein Gesicht darin. So viel Angst wie jetzt gerade eben, hatte er noch nie. Dann stand er schnell auf und ging zurück zum Klassenraum. "Nur noch 2 Stunden, dann kann ich nach Hause... Dann ist endlich Wochenende und ich muss ihn nicht sehen... Dann bin ich auch die nächste Woche in Südtirol... Vielleicht ist dieser Ausflug ja doch nicht so schlimm!", dachte er, während er sich seine Haare richtete und sie wieder ordentlich zusammenband.
 

Nach zwei weiteren Stunden Unterricht war er endlich erlöst. Mit schnellen Schritten verließ er die Klasse, war jedoch vorsichtig und sah sich um. Er wollte auf keinen Fall noch einmal diesem Spike oder wie er hieß begegnen. Er verließ so schnell er konnte den Schulhof und rannte dann den ganzen Weg nach Hause. Den Rest des Wochenendes verbrachte er mit Ausruhen, Entspannen und Nicht-Angst-Haben. Am Sonntagabend packte er dann seine Sachen für die Wandertour zusammen. "Nur noch morgen... Dann brauche ich eine Woche lang nicht aufpassen, ob ich ihm begegne oder nicht. Eine Woche ohne Angst und Schrecken." Mike standen die Freudentränen in den Augen. Doch schnell fing er sich wieder und die Packerei ging weiter. Am Ende des Tages wurde das mulmige Gefühl in seinem Magen aber doch wieder größer. Er hatte Angst, am nächsten Tag wieder zur Schule zu gehen. Doch dann viel er am Ende doch müde ins Bett und schlief sofort ein.
 

Der nächste Tag verlief eigentlich ganz ruhig. Mike sah Spike einige Male, doch er versteckte sich immer. Entweder am Klo, oder in anderen Räumlichkeiten. Er ließ auch das Mittagessen heute ausfallen. Noch einmal konnte er sich so eine Szene nicht leisten. Am Ende des Tages war er heil froh, dass der Tag so reibungslos verlaufen war. "Puh... Jetzt nur noch schnell nach Hause...", murmelte er, während er wie eine ängstliche Maus zu Schultor flitzte.
 

Wieder zu Hause angekommen, packte er seine letzten Sachen in seine Reisetasche und schloss mit einer großen Erleichterung die Tasche. "So, eine Woche... EINE WOCHE!!!" Heute ging Mike schon früh zu Bett, denn er konnte es kaum mehr erwarten. Am nächsten Tag war er schon um sechs Uhr wach. Er erledigte noch schnell ein paar Hausarbeiten und machte sich dann für die Reise fertig. Mit der umgehängten Tasche stapfte er dann frohen Mutes zur Schule.
 

Als er dort ankam, stand schon ein Schulbus bereit, der auf die zahlreichen Schüler wartete. Einige waren schon dort eingetroffen und unterhielten sich gutgelaunt. Die Schüler, die nicht das Vergnügen hatten, mitfahren zu dürfen, beobachteten sie neidisch, kein Lästermaul blieb lange geschlossen. Als Begleitpersonen würden ein Lehrer und eine Lehrerin mitfahren. Mrs. Adams hakte auf ihrer Liste die Schüler ab, die bereits angekommen waren. " Guten Morgen", grüßte sie Mike freundlich und äußerst gut gelaunt.
 

"Guten Morgen!", grüße Mike höflich zurück. "Wenn ich fragen dürfte... Wir fliegen heute Mittag nach Innsbruck und dann fahren wir mit dem Bus weiter bis zum Hotel?" "Aber natürlich, wir können ja schlecht übers Wasser fahren.", antwortete die freundliche Lehrerin, während sie eine Karte auffaltete. "Zuerst fahren wir zu "Gatwick International Aiport" und wir sind hier....", erklärte sie, während wie mit dem Finger auf der Karte herumfuhr, "...Brighton. Hier sind wir. Und vom Gatwick International Airport fliegen wir dann etwa eineinhalb Stunden nach Österreich und von dort aus geht es dann weiter."
 

"Vielen Dank.", sagte Mike schnell und ging zum Bus. Er packte seine Tasche in den dafür vorgesehenen Abschnitt und stieg dann schnell in den Bus. Er wollte sich dort einen Fensterplatz reservieren. Ungefähr in der Mitte hatte er einen passenden Platz gefunden. Er setzte sich hin und wartete auf den Rest der Schüler. Der Bus füllte sich langsam und die Lehrer schienen immer noch auf jemanden zu warten. Mittlerweile war auch nur mehr der Sitzplatz neben ihm frei.
 

Mike konnte hören, wie Mrs. Adams und Mr. Daniels sich leise unterhielten. "Wo bleibt er?", fragte der Lehrer seine Kollegin, "Sind Sie sicher, dass er auch kommt?" Sie nickte, schüttelte jedoch gleich darauf den Kopf. "Ich weiß nicht. Es würde mich sehr wundern, wenn er nicht käme. Doch wohler wäre mir schon wenn ich in ihn der Schule wüsste..."
 

Mike belauschte die beiden Lehrer, wusste jedoch nicht worum es ging und konnte es auch nicht herausfinden. Ihm war es aber auch egal, er wollte nur so schnell wie möglich weg von hier.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2005-03-28T07:29:48+00:00 28.03.2005 09:29
Okay, mal zur Erklärung: Wir haben die STory noch NICHT aufgegeben- im gegenteil, es kommt eine Wendung, die so gar nicht geplant und zu erwarten war! Ah und ob Spike auftaut oder nicht, dass lasst mal meine Sorge sein. Im moment genieße ich es, mal einen Sadisten zu schreiben ungemein! ^____^
Turwaith, in diesem Fall alias Spike! XD
Von: abgemeldet
2005-03-09T05:26:26+00:00 09.03.2005 06:26
looh^^ *medalie geb* supi mach weiter so *lesen will lesen will* ich hab das kapi gelesen und sas nur so da wo das ende kam ich konnte mich ne minute nich rüren und dann hab ich getobt das ich das nexte kapi lesen will und so kam es dazu das ich dir ein kommi hinterlasse XDDD na ja ich find die ff einfach zu knuddeln und hoffe du schreibst bald weiter ^^ Ami
Von: abgemeldet
2005-01-28T17:08:31+00:00 28.01.2005 18:08
O.o Die story kenne ich doch!!!
Von: abgemeldet
2005-01-24T17:18:56+00:00 24.01.2005 18:18
ERSTE!!!!! *freu*

Erstmal Hay!!!!!
Ich muss dir ein ganz großes Lob aussprechen!
Deine fafi ist der Hammer!!! *nick*
Ich find Mike voll süß *g* und ich wette Spike taut noch ein bissel auf, oder???
Was hat es eigentlich mit Mikes familie auf sich???
hoffentlich klärt sich das im nächsten Pitel *dackelblick*
Bin schon echt gespannt wie es weiter geht!!!!!

Bussy and Bye
Daisy


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