Ankunft
Kapitel 1:Ankunft
Die Wettkämpfe gingen zu ende. Was das Team der Bladebreakers jetzt noch vom Sieg trennte, war das Finale. Wer antreten würde war bereits klar. Zum einen war das Ray, zum anderen Max und natürlich Tyson. Sie würden gegen ein vollkommen unbekanntes Team antreten, dass es mehr durch Glück, als durch können ins Finale geschafft hatte. Für die meisten die nur einen Funke von Ahnung in Sachen Beyblade hatten, war der Kampf bereits entschieden.
Ein gähnen erfüllte den kleinen Raum der den Bladebreakers als Warte- und Erholungsraum diente. Gelangweilt lies sich Tyson auf das dortige Sofa fallen und fing wieder an, über ihrer Endgegner zu meckern, was er jetzt schon den ganzen Tag tat. Max seufzte und begann, ganz Tyson ignorierend, sich mit Ray zu unterhalten. Kai, den das alles mal wieder nicht zu interessieren, ging schweigend aus dem Zimmer.
Allein Kenny hörte Tysons Gerede zu. Das Gespräche verstummte jedoch urplötzlich als Mr. Dickensen den Raum betrat, gefolgt von einem leicht genervten Kai.
Das Flugzeug setzte bereits zur Landung an. Über den Sitzen leuchtete wie gewöhnlich das ,'bitte anschnallen'' Schild auf und man hört von überall her das klicken der Verschlüsse.
Ein 17 jähriges Mädchen schaute aus dem Fenster wo man bereits die ersten Häuser schwach erkennen konnte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und sie stupste die gleichaltrige Braunhaarige neben sich an. "Endlich sind wir wieder hier!", meinte sie darauf lächelnd zu ihr und auch die Braunhaarige musste lächeln. "Ja endlich sind wir wieder hier...", flüsterte sie und drehte sich, so gut es ging, zu dem anderen Mädchen um was neben ihr saß. Das Gesicht verdeckt von einer dunkelroten Cappy und in eine Zeitschrift vertieft. "Schau, gleich landen wir!", meinte die braunhaarige sanft zu ihr und lächelte. Das Mädchen blickte nicht einmal auf.
Schließlich erschütterte ein kleiner Ruck das Innere des Flugzeugs und bald darauf ließen die Lautsprecherdurchsagen vernehmen das man aussteigen konnte. Die drei Mädchen waren einige der letzten Passagiere die das Fluggefährt verließen und so betraten sie, mit ihren relativ kleinen Koffern, die schon beinahe menschenleere Ankunftshalle für den Flug ,Chicago - Tokio'. Als sie die Halle betraten und sich umschauten sahen sie jedoch, dass da noch jemand da war. ,Jemand' das war eine Meute von Journalisten und Photographen. Über 30 Personen waren es mindestens die hinter der Absperrung drängelten und die drei Mädchen interessiert anstarrten. Hier und da hörte man eine Frage und sah das Blitzlicht eines Fotoapperates. Die beiden 17 jährigen seufzten fast unhörbar und gingen langsam auf die Menge zu, die direkt neben dem Ausgang stand. Von überall kamen Fragen auf die Mädchen zu, die sie jedoch nur knapp oder überhaupt nicht beantworteten. Irgendwann lenkte die braunhaarige dann die Aufmerksamkeit auf sich und das nutzte die andere um das dritte der Mädchen zu fragen wo denn das Auto warten würde, was sie zum Hotel brächte. Das Mädchen dessen Kappe immer noch ihr Gesicht vor den neugierigen Journalisten verbarg antwortete monoton: "Er meinte er würde am Ost-Ausgang auf uns warten." In diesem Moment kam die Frage nach einem Gruppenbild.
Die beiden älteren Mädchen schauten sich fragend an und wandten den Blick dann zur dritten im Bunde, der Jüngsten. Widerwillig gab sie ihr ,OK', in form eines nicken und trat vor die beiden, die um mindestens einen kopf größer waren als sie.
Als sie dann endlich ihre Kappe hochzog und nach oben schaute, sodass jeder ihr Gesicht sah, brach das Blitzlichtgewitter los. Das waren die ersten Fotos der berühmten Gruppe ,Melody', auf japanischem Boden.
"Melody?!", fragte Tyson und sah verwirrt in die Runde. "Nein noch nie gehört.", war seine Antwort, die den geschockten Blick von Max und Kenny auf sich zog. Darauf begann ein hitziges Gespräch, in dessen Folge der 16 Jährige aufgeklärt wurde, wobei es sich um ,Melody' handelte.
"Es ist zur Zeit eine der berühmtesten Musikgruppen überhaupt!", erklärte Max wobei sein Blick verträumt wirkte. "Bestehen tut die Band aus drei Mädchen. Die 17 Jährige Samantha Kouyama ist die älteste der drei und wird wenn man von der Band spricht mit ,Sam' benannt. Die zweite nennt man Kym (Nana: ausgesprochen wie Kim >>'), sie ist nur ein wenig jünger als Sam und heißt: Kim Hikura. Und dann wäre da noch die letzte, man sagt von ihr das sie sehr schüchtern und zurückgezogen sei, aber ohne sie hätte es ,Melody' nie zu etwas großem gebracht. Die Rede ist von Mel Thiersen. Sie ist die Hauptsängerin der Truppe und schreibt ebenso deren Songs. Sie ist zwar ganze 2 Jahre jünger als die anderen beiden, aber ein wahres Naturtalent. Man sagt von ihr sie wäre die Orchidee zwischen den Butterblumen." "Kenny jetzt hör aber auf, da wird einem ja schon schlecht!", unterbrach Tyson die Schwärmerei seines Teamkollegen und Freundes. "Und was hat das jetzt alles mit uns zu tun?", wandte sich Ray von Tyson ab, der angesäuert an die Wand starrte, und blickte fragend Mr. Dickensen an. Der alte Mann lächelte in die Runde und erhob die Stimme: "Sie werden heute vor dem Finalkampf singen. Ich habe sie darum gebeten und da ich die drei schon von Kindertagen an kenne haben sie mir diesen Gefallen getan. Und deshalb wollte ich euch bitten...", mitten in seiner Rede wurde er unterbrochen. Tyson war aufgestanden und aus dem Raum gegangen.
"Ich wollte euch bitten sie gleich zu begrüßen, wenn sie sich auf ihren Auftritt vorbereiten.", beendete er seine Bitte als Tyson die Tür hinter sich geschlossen hatte.
Sam saß vor einem Spiegel und versuchte verzweifelt ihr pechschwarzes Haar hoch zu stecken. Ein leises Fluchen entfuhr ihr. "Warte ich helfe dir!", meinte Kym lachend zu ihr und nahm ihr die Haarspange aus der Hand und steckte das Haar mit ein paar schnellen Bewegungen nach oben. Samantha betrachtete sich im Spiegel, sie verzog beleidigt das Gesicht als sie die mackelose Frisur sah und zeterte verärgert: "Das hätte ich auch gekonnt!" Kym musste wieder lachen. In diesem Moment drang ein Klopfen an die Tür des Raumes der ihnen in der großen Beyblade- Arena zur Verfügung gestellt wurde.
"Ja bitte?", fragte Kym verwundert und drehte sich zur Tür um, welche auch prompt geöffnet wurde. Sie begann zu strahlen, als sie sah wer dort stand. Nun drehte sich Sam ebenfalls um und betrachtete den, den sie dort sah. Kym lief auf den ältlichen Mann zu und umarmte ihn herzlich. Sam musste lächeln bei dem Anblick wie ihre Freundin Mr. Dickensen umarmte. Ihr Blick fiel auf die vier Jungen hinter dem Mann. Sie waren um einiges größer als er und starrten interessiert in den kleinen Raum.
Die Schwarzhaarige erhob sich und blickte fragend Mr. Dickensen an: " Wen haben sie uns denn da mitgebracht?" Nun hatte Kym sich auch wieder aufgerichtet und lächelte ihre gegenüber freundlich an. Der alte Mann räusperte sich und sagte: "Das meine Lieben, ist euer privates Empfangskomitee. Darf ich vorstellen, die Bladebreakers."
Die Jungen betraten den Raum und Ray begann sie vorzustellen. "Also das hier ist Max, das Kai, hier hätten wir Kenny und ich bin Ray", meinte er lächelnd. Danach erklang wie im Chor ein "Freut uns euch kennen zu lernen!" von allen bis auf Kai.
Sam schaute erstaunt in die Runde und sagte: "Die Bladebreakers?!" Ein nicken war die Antwort auf ihre Frage. "Allerdings fehlt ein Teammitglied, nämlich Tyson...", meinte Max entschuldigend. "Keine Problem wir sind auch nicht komplett", meinte Sam beruhigend. "Also das hier neben mir ist Kym und ich bin Sam. Sehr erfreut." "Ich freue mich eben so, und entschuldige mich für die Abwesenheit von Mel", fuhr Kym freundlich fort. Schließlich vertieften sich die sechs in ein Gespräch.
Tyson wanderte ziellos durch einen der Gänge. Vollkommen in Gedanken um den Kampf vertieft achtete er nicht auf seinen Weg bis plötzlich...
Rums. Er war mit jemandem zusammengestoßen. Im selben Moment fluchte beiden: "Wer um Himmelswillen...?!" Verstummten dann jedoch wieder. Tyson sah auf das Mädchen herab, was vor ihm auf dem Boden hockte. Er konnte zwar ihr Gesicht nicht sehen da es von einer dunkelroten Kappe verdeckt wurde, doch schon ihr äußeres lies seinen Blick an ihr haften. Klein und zierlich war sie, wirkte fast schon zerbrechlich. Ihr dunkelbraunes Haar, was zu zwei lockeren Zöpfen gebunden war, fiel bis auf den Boden und verlieh ihr etwas Engelsgleiches.
Er stoppte in seinen Gedanken. Er kannte dieses Mädchen nicht einmal! Mehr wütend auf sich selbst, als auf sie, sagte er dann etwas kalt zu ihr: " Hey was machst du eigentlich hier!? Wusstest du, dass der Zutritt hier für Zuschauer verboten ist? Also würde ich jetzt schnell verschwinden, bevor dich das Aufsichtspersonal findet." Er sah wie sie sich aufrichtete. Sie hob etwas den Kopf an und er sah, dass sie lächelte.
Schon lange hatte keiner mehr die Dreistigkeit besessen sie so zu behandeln. Majestätisch schritt sie an ihm vorbei, Richtung Aufenthaltsräume. Erst als sie gänzlich an ihm vorbei gegangen war realisierte der Junge das Geschehen und drehte sich schnell zu ihr um. "Bist du schwerhörig oder was!? Ich hab gesagt du sollst hier nicht rumlaufen!", Wut stieg in ihm auf, warum tat nicht einmal jemand etwas was er sagte? Das Mädchen blieb abrupt stehen und lachte leise. So ein Verhalten ihr gegenüber, irgendwie hatte sie es ja schon vermisst...
Sie setzte ihre Kappe ab und drehte sich schwungvoll zu ihm um. Sie sah wie seine Augen sich weiteten und er sie sprachlos anstarrte. Dann legte sie ihren Zeigefinger der rechten Hand auf ihre Lippen, zwinkerte ihm zu und sagte: " Wenn du es keinem verrätst, erfährt es auch keiner." Ein Lächeln ihrerseits folgte und sie machte sich wieder auf ihren Weg. Schon bald war sie um eine Ecke gebogen und verschwunden.
Er starrte ihr nach. Bewegte sich nicht. War vollkommen überrumpelt. In seinem Kopf nur das Bild des ihn anlächelnden Mädchens. Ihr wunderschönes Gesicht, umrahmt von dem dunkelbraunen Haar. Und ihre großen braunen Augen, die so sanft wirkten. Und dann erst ihre Stimme. So klar und angenehm, dass man sie kaum beschreiben konnte. Ihm fiel plötzlich Kennys Erzählung ein. Nicht diese komische Mel war es, die verdient hatte so genannt zu werden, sondern dieses Mädchen. Da war er sich hundertprozentig sicher. Sie war die, die es verdiente "eine Orchidee zwischen Butterblumen" genannt zu werden.
