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Und nu?

Chaoskind trifft Macho
von

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Schmerz

Anmerkung:
 

Wie man vielleicht merkt, tauchen hier Begriffe auf, die eigentlich nur in Deutschland üblich sind. Die Figuren haben aber englische Namen. Mir sind einfach keine anderen eingefallen. Also nicht daran stören. Bei Abkürzungen schreib ich immer einmal in Klammern hinter, was damit gemeint ist. Damit es verständlich ist. So, dann kann das Kapitel ja losgehen.
 

Also wenn ich den Verlauf der Geschichte so sehe .... Ich sollte nciht soviel C.S.I. kucken. *g*
 

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Henry kommt sofort die Treppe runtergelaufen. Er weiß, dass er Kicki bei der Mittagspause stört. Das ist ihm auch unangenehm. Aber der Fall steht am entscheidenden Punkt. Da muss es schnell gehen. Kicki entschuldigt sich bei Amanda und hofft insgeheim, dass sie ihr das nicht übel nimm. "Gut. Wenn du mit Henry wegmusst, gibst du mir mal einen aus. Außerdem möchte ich auch, dass das langsam ein ende hat." Damit umarmt Amanda Kicki noch mal und geht in Richtung Labor.
 

Henry kommt aus dem Haus und sieht Amanda weggehen. "Entschuldige Kicki. Ich weiß. Ihr wolltet essen gehen. Aber komm. Unterwegs erklär ich dir alles." - "Henry. Du schuldest mir was." Damit folgt sie Henry zum Wagen. Nachdem sie eingestiegen ist, schaut sie Henry an. Er sitzt hinter dem Steuer des Fahrzeuges und fährt los. "Nun schieß los. Was hast du?" "Also. Erinnerst du die an die CD. Ich hab den Inhalt jetzt mal ausgewertet, nachdem du das Passwort rausbekommen hast. Auf der CD waren Namen drauf. Wir haben darauf hin mal einige überprüfen lassen. Alle sind Mitglieder auf der Webseite mit den Menschenhandel. Deshalb werden wir die mal besuchen." - "Alle?" - "Nein. Nur ein paar bestimmte. Wir haben die Personen natürlich auch durch die Kartei gejagt. Dabei haben wir gut gefischt." - "Das klingt vielversprechend. Hoffentlich bringt es was. Wir haben jetzt schon 8 Opfer und mehr sollen es eigentlich nicht werden." - "Da geb ich dir recht." Henry zeigt mit seiner Hand auf ein Gebäude. "Da wohnt der erste. Und die Kollegen vom SEK (Sondereinsatzkommando) sind auch schon da."
 

Henry parkt ein und beide steigen aus. Nachdem die Waffen entsichert wurden geht es zu der Wohnung des Verdächtigen. Parallel zu diesem Einsatz werden auch die anderen Verdächtigen besucht. Nur ob die diesen Besuch gut finden ist die zweite Frage. Es soll vermieden werden, dass diese sich unter einander absprechen und jemand damit entwischen kann. Die Spurensicherung hat sich auch schon fertig gemacht, um anschließend die Wohnung zu durchsuchen. Auf Kommando des Einsatzleiter stürmen die Mitarbeiter vom SEK in die Wohnung und wollen den Verdächtigen festnehmen. In der Wohnung war erst niemand zu finden. Als aber ein Mitarbeiter in das Badezimmer geht, geht er rückwärts wieder raus.
 

Der Verdächtige liegt mit einem Messer in der Brust in der Badewanne. Das scheinbar schon seit einigen Tagen. Die Leiche ist sehr aufgequollen und ein furchtbarer Gestank umhüllt alle. Sofort entfernt sich das SEK aus der Wohnung. Jetzt ist es ein Fall für das Morddezernat. Henry und Kicki, die mittlerweile auch die Wohnung betreten hatten, schauen sich um. Auch wenn der Anblick der Leiche sehr ekelerregend und der Gestank kaum auszuhalten ist, betreten die beiden das Badzimmer. Nur mit einem Taschentuch vor dem Mund und der Nase lässt es sich einigermaßen aushalten.
 

Aber lange hält es Kicki nicht aus. Sie geht wieder raus und nimmt ihr Handy. Sie will Harry anrufen. Schließlich hat der Fall was mit den bisherigen zu tun. Doch bevor sie wählen kann, tippt ihr jemand auf die Schulter. Der jemand ist Harry. Er wurde schon vom Leiter des SEK informiert und ist sofort hinzugekommen. "Komm bleib hier draußen. Ich kümmere mich darum." - "Danke. Wenn die Leiche raus ist. Dürfen wir dann auch mit reinkommen?" - "Klar." Damit geht er in die Wohnung. Henry kommt kurz danach wieder raus. "Beim kurzen Überfliegen habe ich nichts für uns relevantes gefunden. Aber nachher können wir genauer schauen." - "Meinte Harry auch gerade. Sage mal, gibt es hier in der Nähe einen Laden? Ich brauch was zum Trinken." - "Als wir vorhin hierher gefahren sind, hab ich nicht weit von hier ein Einkaufscenter gesehen. Soll ich dich begleiten?" - "Kannst du gerne machen. Will aber zu Fuß gehen." - "Einverstanden. Dann sag ich Harry bescheid. Damit er uns nicht sucht." Damit geht Henry kurz rein und kommt gleich danach wieder raus. "Dann los. Henry weiß bescheid."
 

Damit wandern die beiden los. Kicki schaut sich viel in der Umgebung um. Vielleicht gibt es ja einen Hinweis. Manchmal findet man Sachen mit den man nicht rechnet. Am Supermarkt angekommen, geht sie rein und Henry folgt ihr wie ein braver Hund. Im Supermarkt sind nicht viele Leute. Es ist auch nur eine Person an der Kasse. Der Laden scheint nicht so viel Kundschaft zu haben. Die Frau an der Kasse beobachtet die beiden ganz genau. Kicki geht zielstrebig auf das Getränkeregal zu. Unbewusst beobachtet sie die gesamte Umgebung. Macht der Gewohnheit halt. Nachdem sie kurz das Sortiment studiert hat, nimmt sie sich eine Flasche Eistee und geht in Richtung Kasse. Henry findet ihr konsequentes Schweigen nicht unbedingt lustig. "Hei Kicki. Was hältst du nun von der ganzen Geschichte?" - "Ich weiß nicht. Irgendwie ist das merkwürdig." - "Was meinst du?" - "Na ja. Kaum bekommen wir raus, dass der was damit zu tun hat, da findet man ihn als Leiche." - "Das kann aber Zufall sein." - "Ob es ein Zufall ist, werden wir ja sehen. Schließlich haben wir da noch die anderen auf der Liste." - "Stimmt."
 

Kicki stellt ihre Flasche auf das Band an der Kasse. Die Verkäuferin lauscht den Gespräch sehr gespannt. "Sind sie von der Polizei?" Etwas verwundert schauen die zwei sie an. "Wieso möchten Sie das wissen?" - "Na ja. Ich hab vorhin hier einige gesehen. Deswegen. Ist was schlimmes passiert?" - "Nein. Machen Sie sich keine Sorgen. Ist alles in Ordnung." Sie nimmt inzwischen das Geld ab und gibt Wechselgeld raus. "Wissen sie. Einer meiner Stammkunden hat sich seit einigen Tagen nicht mehr blicken lassen. Er kam immer jeden Tag zur Mittags- und Abendzeit. Holte sich hier immer was zum essen. Er war etwas merkwürdig aber sonst ganz nett." - "Dann hat er vielleicht einfach nur mal Urlaub." Sie nimmt ihre Teeflasche. "Wir müssen weiter. Auf wiedersehen." - "Auf wiedersehen." Damit verlassen Kicki und Henry den Laden.
 

Henry schaut sie an, als ob er einen Geist gesehen hat. Leise sagt er: "sage mal, warum hast du sie denn angelogen? Die meint doch unsere Toten." - "Ich weiß" zischt sie zurück. "Aber das sollten wir ihr nicht sagen. Sonst versetzt sie noch die ganze Nachbarschaft in Angst und Schrecken." - "Da hast du auch wieder recht." Mit den Worten gehen sie langsam zurück zum Tatort. Kicki schwirrt die Sache ganz schön durch den Kopf. Irgendwie versucht sie einen klaren Kopf zu behalten. Was nicht wirklich einfach ist. Am Tatort angekommen, erwartet Harry sie schon. "Und. Hast du was zum Trinken bekommen?" - "Ja." Und zeigt die Flasche hoch. Dann betritt sie die Wohnung.
 

Die Leiche wurde inzwischen von der GerMed (Gerichtsmedizin) abgeholt. Die fanden das auch nicht gerade lecker. Es gab ein Problem die Leiche aus der Wanne zu entfernen, da durch das eingelassene Wasser der Körper total aufgequollen ist und damit regelrecht fest hing. Mit einigen Hilfsmitteln konnte die verklemmte Leiche aber dann doch rausgenommen werden. In der Badewanne blieb eine ekelhafte grünliche und sehr penetrant stinkende Brühe über. Kicki ist am Badezimmer erst mal nicht interessiert. Sie nimmt sich ein paar Gummihandschuhe und beginnt im Wohnzimmer die einzelnen Schubladen durchzuschauen, soweit es die SpuSi (Spurensicherung) freigegeben hat. In den Schubladen befindet sich alles mögliche, nur nicht wirklich brauchbare Sachen.
 

Plötzlich reißt ein Kollege von der SpuSi sie aus ihren Gedanken. Er hat einen Laptop gefunden. Ob sie damit was anfangen könnte. Sie geht sofort hin. Hin zu den Kollegen, der den Laptop hat. "Haben sie die Fingerabdrücke schon abgenommen?" Der Kollege schaut sie an. "Hab ich. Sie können den jetzt zur Auswertung haben." Kicki nimmt den Laptop und geht aus der Wohnung. Henry dagegen sucht weiter nach wichtigen Hinweisen. Draußen angekommen setzt sie sich auf die Stufen der Treppe und schaltet den Laptop ein. Zum Glück hatte der Besitzer die Passwörter gespeichert. Damit ist es einfacher, sich alles anzusehen. Bei den Blick in den Internet Explorer stellt sie fest, dass er unter anderem die Seite mit den Menschenhandel sehr regelmäßig besucht hat. Er schien aber nie mitgesteigert zu haben. Bei der Durchsitz der einzelnen Ordner kommt auch heraus warum. Er schien einer von denen zu sein, der die Seite betreibt.
 

Auf der Festplatte sind viele Photos von jungen Frauen aus ganzer Welt mit den entsprechenden Steckbriefen dazu. Teilweise schon im entsprechenden Format geschrieben. Es sind auch Steckbriefe mit bei, wo die Personen noch nicht als vermisst gemeldet wurden. Das heißt also, dass diese Frauen noch entführt werden sollen. Das bringt ihr und ihren Kollegen einen gewaltigen Vorteil. Man kann gezielt nach den Personen suchen und eventuell auch beschützen. Mehr gibt aber der Laptop auch nicht her. Immerhin schon mal was. Die weiteren Untersuchungen will sie dann im Büro fortführen. Telefon, Handy, Internet und was man nicht noch alles versuchen kann. Irgendwie muss man ja einen Hinweis bekommen. Sie steht auf und will gerade runter zum Auto gehen, als Henry rauskommt. "Hier ich hab da was." Er reicht ihr einen Zettel hin. Es ist eine Drohung drauf. >>Wenn du nicht sofort mit den scheiß aufhörst, wirst du es bereuen. Komm zu mir zurück. Du gehörst hierher.<< Der Text ist mit einem Computer geschrieben. Damit kann man nur sehr eingeschränkt was herausbekommen. Die Art des Druckers. Vielleicht noch den Hersteller. Aber mehr auch nicht. Den Besitzer bekommt man dadurch nicht raus.
 

"Ich würde vorschlagen. Wir ermitteln mal um Umfeld des Toten. Dann müssten wir doch ein Stück weiterkommen." - "Na wenn es da keine Probleme mit Harry gibt. Wegen mir." - "Nee, hab mit ihn gerade geredet. Für den einen Fall arbeiten wir direkt zusammen." - "Gut. Dann wollen wir mal." Damit geht Kicki zum Auto. "Ich fahr schon mal ins Büro und stelle ein paar Erkundungen an." - "Gut. Ich komm dann später nach. Halt mich auf den laufenden." Sie steigt ins Auto und fährt los. Sie überlegt, was man machen kann, ohne das es zu sehr auffällt.
 

Schließlich ist es ein sehr empfindliches Thema, an dem die arbeiten. Im Büro angekommen geht sie gleich an ihren Computer. Sie will die Datenbank nach den Toten durchsuchen. Verwandte und so was. Vielleicht gibt es da einen Anhaltspunkt. Außerdem muss ja auch geschaut werden, ob jemand eine Todesnachricht bekommt. Das überlässt sie gerne Kollegen, denn das ist sehr unangenehm. Hastig tippt sie auf der Tastatur herum. Die Eltern des Toten hat sie schnell raus. Auch hat sie sich mit der Telefongesellschaft in Verbindung gesetzt. Sie brauchen Verbindungsnachweise.
 

Henry und Harry betreten eine Weile später ebenfalls das Büro. Sehr viel haben sie in der Wohnung nicht mehr rausbekommen. Er schien aber eine Freundin gehabt zu haben. Jedenfalls wenn man nach den Bildern geht. Kicki berichtet ihren Kollegen ihren Stand der Ermittlungen. Darauf hin machen sich alle drei auf den Weg zu den Eltern des Opfers. Sie wohnen in einer sehr gut situierten Gegend. Die Häuser dort sind sehr nobel. Schnell finden sie das richtige Hause. Eine ältere Dame öffnet den dreien. Es ist die Hausherrin und Mutter des Opfers. Nachdem sich alle vorgestellt haben, werden sie in das Wohnzimmer gebeten, wo der Hausherr sitzt und gemütlich Zeitung liest. Nach kurzen Erläuterungen des Geschehenen und Beileidsbekundungen bricht die Mutter in einen Meer von Tränen aus. Der Vater dagegen ist verdächtig gelassen. Aber es kann auch sein, dass dies nur Fassade ist.
 

Laut Aussage der Eltern ist der Tote nur selten zu Hause gewesen. Aber er hat öfters angerufen. Eine Freundin hätte er auch gehabt. Sogar die Anschrift konnten die Eltern geben. Es ist nicht einfach mit den Eltern zu reden, denn gerade erst erfahren, dass der Sohn tot ist, stehen sie doch noch unter Schock. Aber etwas über den Charakter des Toten konnten sie dann doch noch sagen. Die Mutter betont zwar immer wieder, dass er ein lieber Junge gewesen sein, aber er scheint auch Probleme gemacht zu haben. Jedenfalls wenn man die Ausführungen des Vaters dagegen sieht. Also ein Kind von Traurigkeit war der wirklich nicht. Hat alles mitgenommen, was man so mitnehmen kann. Also das Sorgenkind der Familie. Von eventuellen Machenschaften im Rahmen von Menschenhandel wissen die Eltern nichts. Sagen sie jedenfalls. Da vorerst von den Eltern nichts mehr zu erfahren ist, verabschieden die drei sich und verlassen das Haus.
 

Als sie vor der Tür stehen, kommt eine Frau entgegen. Sie geht sehr zielstrebig auf das Haus zu. Von Natur aus neugierig hält Henry die Frau an. Er zeigt ihr seinen Ausweis. "Entschuldigen Sie. Ich bin von der Polizei. Ich hätte ein paar Fragen an Sie." Die Frau wirkt sichtlich erschrocken. Ziemlich patzig reagiert sie. "Was wollen Sie? Ich hab was vor." - "Darf ich erst mal erfahren wer sie sind?" - "Na wenn Ihnen das so wichtig ist ...." Sie nimmt ihren Personalausweis aus der Tasche und hält diesen Henry hin. "... ich bin Elisabeth Harris. Die Freundin von Charles Berres. Sonst noch was?" - "Ja, könnten Sie uns auf die Dienststelle begleiten? Mit seinen Eltern können Sie jetzt sowieso nicht." Sehr widerwärtig geht sie im Endeffekt doch mit. Die Befragungen bringen nichts an den Tag. Den ganzen Tag geht es hin und her und man kommt nicht wirklich weiter.
 

Gegen Abend, kurz bevor Kicki Feierabend machen wollte, kommt ein Anruf rein. Es ist von einem Kollegen des SEK s. Er gibt ihr durch, wie eine Durchsuchung von weiteren Verdächtigen gelaufen ist. Nachdem sie die Information aufgenommen hat, macht sie sich auf den Weg nach Hause. Dieses mal braucht sie keine Post holen. Die wurde von William schon geholt. Er ist diesmal schon früh zu Hause. Hat keine Verabredung. Nachdem Kicki die Wohnung betreten hat, kommt er ihr entgegen. "Hi. Du ich muss mit dir mal reden." - "Muss das jetzt sein?" Sie zieht sich die Schuhe aus und hängt die Jacke an den Harken. "Ja, das muss sein." William dreht sich um und geht in das Wohnzimmer, wo er sich auf das Sofa setzt. Kicki folgt ihn latschend und setzt sich auf einen der Hocker. "Was ist denn nu so wichtig?" Anstatt etwas zu sagen, reicht er ihr einen Brief. Es ist der Brief mit der Einladung für das Hotel. "Fahren wir da nu hin oder nicht?" Sie nimmt den Brief in die Hand. Am 05.02.2005 soll es sein. "Nein, da kann ich nicht. Muss arbeiten." - "Immer denkst du nur an deine Arbeit. Hast du nicht auch noch was anderes im Kopf?" - "Tut mir ja nun leid, aber der Fall hat es ziemlich in sich. Da kann ich mir einen freien Tag nicht so ohne weiteres erlauben." Will wieder aufstehen, woran sie aber von William gehindert wird.
 

Er will endlich mal mit ihr reden, auch wenn er weiß dass es nicht wirklich was bringt. Immerhin. Beide sind jetzt seit gut 4 Jahren verlobt und irgendwas muss ja auch mal passieren. Deswegen will er mit ihr reden. "Mag sein dass du das nicht kannst. Du musst aber. Du ... du .... Ach was soll." Er sieht ihr Gesicht und lässt sie los. "...mit dir kann man echt nicht reden." Dann steht er auf und verschwindet in seinem Zimmer. Etwas verdutzt steht Kicki im Zimmer. //Was war das denn für eine Aktion?// denkt sie. So eine Reaktion hat sie von William jetzt doch nicht erwartet. Während sie grübelt, läuft neben ihr weiterhin der Fernseher. Als die Nachrichten anfangen wird sie abrupt aus ihren Gedanken gerissen. Es ist ein Bericht über mehrere Frauen, die tot aufgefunden wurden. Doch sie bekommt nicht mehr viel von den Nachrichten mit. Ihr wird schwindelig und sie fällt.
 

Alles ist dunkel. Ich sehe mich selber nicht mehr. Wo bin ich? Was mache ich hier? Ich kann nicht schreien. Nicht reden. Höre nur Stimmen. Vertraute Stimmen. Sie kommen näher. Doch ich kann nicht zu ihnen. Ich kann mich nicht bewegen. Langsam verschwindet die Dunkelheit. Ich sehe die Gesichter der Personen. Sie rufen mich. Ich versuche zu antworten. Es geht nicht. Ich versuche zu laufen. Es geht nicht. Meine Schreie bleiben stumm. Jemand kommt auf mich zugelaufen. Jemanden, den ich mein Herz geschenkt habe und den ich sehr mag. Aber ich sehr das Gesicht nicht. Ich sehe nur dass da jemand ist und ich ihn kenne. Wer ist das? Wer? Wer? Langsam kann ich mich bewegen. Ich gehe auf die Person zu. Ich will das Gesicht sehen. Ich will diese Person anfassen. Doch wieso geht es nicht? Mit meiner Hand versuche ich danach zu greifen. Aber ich greife hindurch. Als sei alles nicht da. Diese Stimme. So vertraut. Diese Stimme ruft mich immer noch. Was ist los? Dann wird es dunkel und der Boden unter mir verschwindet. Ich falle. Ich falle. Nirgendwo halt. Alles dunkel. Ich will nicht fallen. Ich will nicht verschwinden. Ich sehe nichts mehr. Doch was ist das? Ein Lichtschein? Es ist als ob jemand nach mir greift. Mich festhält. Ich sitze auf den Boden. Um mich herum nur Gras. Was für eine schöne Wiese. Viele Blumen stehen da. Sie nicken mit den Köpfen im Wind. Leise höre ich den Wind, der über diese Wiese fegt. Der Wind singt. Er singt ein Lied, was mir sehr vertraut vorkommt.
 

Leise sing der Wind auf der Ebene

Im Takt biegt sich das Gras

Sie singen von der alten Zeit

Ganz leise mit

Sie singen das Lied der alten Zeit

Sie singen das Lied der Ewigkeit

Sie singen vom Leben

Was es hier mal gab

Sie singen vom Ruf der Tiere

Den es hier mal gab

Und von fröhlichen Kindergeschrei

Sie singen das Lied der alten Zeit

Sie singen das Lied der Ewigkeit

Sie singen von Menschen

Die hier in den Armen sich lagen

Sie singen von der alten Eiche

Die die Ebene zierte

Doch das ist lang vorbei

Sie singen das Lied der alten Zeit

Sie singen das Lied der Ewigkeit

Sie singen von den Häusern

Als die noch keine Ruinen waren

Sie singen von den Spielplätzen

Bevor die Panik ausbrach

Mit großen Angstgeschrei

Sie singen das Lied der alten Zeit

Sie singen das Lied der Ewigkeit

Sie singen von der Angst

Die alle hier befiehl

Sie singen von den Tod

Der nicht zu sehen war

Unsichtbar und von Geisterhand

Sie singen das Lied der alten Zeit

Sie singen das Lied der Ewigkeit

Sie singen das Lied der Einsamkeit.
 

Es stimmt mich traurig. Ich kann nicht mehr. Ich kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Es tut so weh. Der Schmerz. Der da ist, auch wenn ich ihn bisher nicht gefühlt habe. Es färbt sich alles rot. Blutrot. Die Wiese. Die Blumen. Der Himmel. Alles. Schreie. Schreie voll Angst. Schreie voll leid. Laut. Dröhnend. Es hallt in meinem Kopf. Schreie nach Hilfe. Ich sehe die Gesichter verzweifelter Frauen vor mir. Alle. Alle habe ich schon mal gesehen. Auf Bildern. Die Blumen. Die Blumen mit den Gesichtern der Frauen. Die Gesichter bluten. Alles blutet. Sie greifen nach mir. Sie flehen mich an. Ich schreie auf.
 

Schreiend wacht Kicki auf. Schweißgebadet vom Traum. William schaut Kicki mit einen sehr ernsthaften und eiskalten Blick an. Er hat sie auf Ihr Bett gelegt. Sie ist zusammengebrochen. Langsam macht William sich doch Sorgen. Es ist öfters vorgekommen, dass sie abends nach Hause kommt und etwas Fieber hat. Dann hat sie sich hingelegt und nach einer Weile ging es wieder. Aber dieses mal ist das Fieber sehr hoch und sie ist zusammengebrochen. Dieses mal hat es der Kreislauf nicht mitgemacht. Kicki ist ganz rot im Gesicht. Sie fühlt sich erschlagen. Als ob ihr jemand ein Brett vor den Kopf gehauen hat. Den strengen Blick von William kann sie richtig gehend fühlen. Das behagt ihr gar nicht. Sie fängt an zu frösteln. Allein der Gedanke macht ihr schon Angst. Sie weiß, dass sie eigentlich mit William reden müsste, aber sie kann nicht. Es ist, als ob ihre Stimme einfach verstummt ist. Als ob sie nie wieder sprechen könnte.
 

In sich fühlt sie einen Schmerz. Ein stechen in der Brust. Was einfach nicht aufhören will. "Der Arzt war schon da gewesen" knurrt William sie an. Dabei schaut er sie nicht an. Er steht neben den Bett. Mit dem Rücken zu ihr. Langsam dreht sie den Kopf zu ihm. William steht da wie eine Statur. Ein Denkmal von einem Herrscher. Er hat seine schulterlangen schwarzen Haare offen. Das ist selten. Meist hat er sie zu einem Zopf zusammengebunden. Seine Hände in der Hosentasche und mit dem Rücken zu ihr gedreht. Das macht ihr angst. Langsam findet sie doch den Mut mit ihm zu reden. "Was hat er gesagt?" fragt sie ihn leise, kaum hörbar. "du sollst endlich mal Urlaub machen. Bist total überarbeitet." knurrt er weiter. Kicki versucht aufzustehen. "Das geht aber nicht." Sie steht schon fast, als sich William ruckartig umdreht. Sein Blick ist bitterböse. "Du bleibst jetzt liegen. VERSTANDEN!"
 

Aber Kicki will nicht hören. Sie will aufstehen. William drückt sie einfach runter bis sie liegt. Alles wehren hilft nichts. Er hat einfach zu viel Kraft und sie ist durch das Fieber noch geschwächt. Lange kann sie sich nicht mehr wehren. Das Fieber ist zu stark und ihr wird wieder schwarz vor Augen. Und wieder dieser Traum. Alles voller Blut. Das traurige Lied. Immer und immer wieder. Diese Schreie. Schreie von Frauen. Schrei von Kindern. So laut, dass es wieder im Kopf dröhnt. Nach dem die schreie unerträglich geworden sind, wacht Kicki wieder auf. Sie schwitzt. Das Fieber ist wieder stärker geworden.
 

Ganz verschwommen sieht sie William neben sich stehen. Er hat sie auf ihr Bett gelegt. Ein feuchtes Tuch liegt auf ihrer Stirn. // Er kümmert sich um mich? Wieso? // Das ist das einzigste, woran Kicki gerade denken kann. William setzt sich neben ihr aufs Bett. Er ist forsch wie immer. "Mund auf." Kicki will wieder mal nicht. Schließlich ist sie kein kleines Kind. Sie dreht ihren Kopf zur Seite. William gibt aber nicht auf. Und wenn es gewaltsam sein muss. Er flößt ihr regelrecht die Medizin ein. Sehr widerwillig schluckt sie die dann doch. "William, was soll das?" William hat einen sehr grimmigen Blick. "Du bist krank. Also. Schlaf jetzt." Irgendwie kann sie ihn verstehen. Schließlich ist das nicht unbedingt angenehm. Doch dann schläft sie endlich ein. Ruhiger als bisher. Auch der Traum ist nicht so schlimm wie vorher.
 

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So, das Kapitel hätte ich dann endlich mal fertig. dann kanns ans nächste gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2007-02-07T16:49:58+00:00 07.02.2007 17:49
Uuuuhhh. Das ist bis jetzt mein Lieblingskapitel. Es ist sehr gut beschrieben und das William nun etwas netter ist, ist doch auch schon mal was. Ich fand auch Kikis Traum interessant. Aber ich kann sie verstehen...wenn ich an so einem Fall arbeiten würde, würde ich wohl auch nicht so einfach damit klar kommen.

Allerdings muss ich auch was kritisieren. Ich bin öfters nicht mitgekommen, da ich nicht wusste, wer da gerade redet. Am Besten du sagts immer, wer gerade redet. Das is besser.


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