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Schatten

von

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Das Licht

II. Das Licht
 

Schwer atme ich durch, als Bongo Bongos Überreste sich langsam auflösen. Es war ein harter Kampf. Wie gewöhnt erscheinen zwei Leuchtpunkte vor mir. Ein Kristallenes Herz, das mich stärken wird, und das hellblaue Feld, dass mich in die Halle der Weisen bringen wird. Ich raffe mich auf und nehme erst das Herz an mich. Neue Kraft durchflutet meinen Körper und ich kann gestärkt und wach in die Halle der Weisen treten. Ein hellblauer Kristall umschließt mich und bringt mich in das heilige Reich. Impa steht vor mir. Ich hatte es geahnt. Sie stellt sich als Weise der Schatten vor, und gibt mir sowohl das Amulett, als auch die Kraft der Schatten mit auf den Weg. Ja, der Schatten passt zu ihr. Shiekah, das Volk der Schatten, ewige Beschützer der königlichen Familie. Du bist auch einer von ihnen. Werde ich dich vor meinem großen Kampf noch einmal wieder sehen? Wirst du mir wieder eine moralische Stütze sein, wenn ich Ganondorf entgegen trete?

Impa bringt mich wieder nach draußen auf den Friedhof Kakarikos, mit der Bitte, schnell Prinzessin Zelda zu treffen. Sie wartet in der Zitadelle der Zeit, das weiß ich, ich fühle es. Und ich fühle, dass auch du dort hinkommen wirst. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, als ich meinen Weg durch Kakariko bahne.
 

Ist es eigentlich ok? Ist es erlaubt, so zu denken, zu fühlen? Ich weiß, dass ich als Hyrulaner der Prinzessin verpflichtet bin, die mir als Kind, wenn auch nur kurz, eine gute Freundin war. Ist es da in Ordnung, wenn ich dich über sie stelle? Wenn ich es kaum erwarten kann, dich wieder zu sehen? Wenn ich für dich mehr empfinde und fühle als für sie? Mein Herz wird warm... ja, ich weiß, das kann nur Liebe sein... und solange es Liebe ist, ist es in Ordnung. Das habe ich damals von Salia gelernt. Liebe regiert über alles.

Lächelnd trete ich die letzten Stufen, die nach Kakariko führen, hinunter und zücke meine Ocarina. Eponas Lied schallt über die Steppe und es dauert nicht lang, da steht die treue Stute bereits vor mir. Sanft streichel ich ihr über den Hals. Ich weiß, ich könnte mich auch einfach in die Zitadelle der Zeit warpen, die Kantate des Lichts... eines der ersten Lieder, die du mir beibrachtest, werde ich nie vergessen. Wenn ich sie spiele, höre ich noch immer das harmonische Spiel deiner Harfe dazu... Doch ich möchte ein letztes Mal mit Epona reiten, bevor ich die Zitadelle betrete und meinem letzten Kampf entgegen schreite...

Geübt sitze ich auf und reite den kurzen Weg nach Hyrule. In einiger Entfernung sehe ich einen Reiter. Bist du es?
 

Ich steige herab und streichele Epona ein letztes mal, bevor ich ihr einen leichten Klaps gebe und sie über die Steppe prescht. Ich fröstele einen Moment und blicke in den Himmel. Dunkle Wolken liegen wie immer über der Stadt, die einst so prachtvoll erstrahlte. Noch dazu weht ein heftiger Wind und auch Regen ist dabei. Seltsam... ich habe es vorher gar nicht gemerkt, so sehr habe ich an dich gedacht. Ein ungutes Gefühl beschleicht mich. Schnell schüttele ich den Kopf und noch bevor Navi mich zur Eile mahnt, trete ich über die zerstörte Zugbrücke. Erneut zücke ich meine Ocarina, als ich den alten Marktplatz betrete. Die Hymne der Sonne ist es, die nun ertönt und den armen verlorenen Seelen Einhalt gebietet. Ich werde euch retten, ihr seid bald erlöst. Das schwöre ich ihnen und mir in Gedanken.

Festen Schrittes gehe ich auf die Zitadelle der Zeit zu, jedoch zögere ich etwas, bevor ich die schweren Türen öffne und hinein trete. Ich blicke mich um. Es hat sich nichts verändert, seit ich das letzte mal hier war. Trotz all der Zerstörung, die in Hyrule herrscht, ist es hier noch immer hell. Noch immer scheint es, als würde der Gesang der alten Weisen hier von den Wänden widerhallen, die die Hymne der Zeit in einem Chant immer und immer wiederholen.

Ich trete nach vorne auf die Warpplattform zu, als ich etwas hinter mir wahrnehme. Schnell drehe ich mich um, doch ich wusste, was ich erblicken würde, bzw. wen. Dich.
 

Sofort wird mein Blick sanft und weich, das spüre ich, aber irgendwas ist anders an dir... deine Augen... warum sind sie so viel kälter als sonst? Dennoch begrüße ich dich, wie immer...

"...Shiek..."

Du nimmst deinen Mundschutz ab, und auch den Rest deiner Kleidung. Und mir bleibt das Herz stehen. Nein! Das kann nicht..., das darf nicht sein!!! Wieso...?

"Shiek war mein altes Ich.", Zeldas Stimme rammt mir einen Pfahl durch mein Herz...

"Es war nötig, um Ganondorf zu täuschen, verzeih, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe, Link...", sie wirkt bedrückt, aber warum glaube ich ihrem Gesicht nicht?

"Doch nun sind die sechs Weisen wieder erwacht, und auch ich kann meinen Platz als siebte Weise einnehmen. Link, nimm die an dich...", sie überreicht mir die heiligen Lichtpfeile, "...du wirst sie im letzten Kampf mit Ganondorf brauchen. Oh, bin ich froh, dir wieder in meiner wahren Gestalt entgegen zu treten..."
 

Noch immer kann ich nicht glauben, was sie mir sagt... das... das kann doch nicht sein... ich bin sprachlos, so viele Fragen schießen mir durch meinen Kopf, so viele Zweifel und Beschuldigungen, doch ich bekomme nichts über meine Lippen. Warum? Warum musste sie mich täuschen? Warum musste sie in mir Gefühle für eine Person wecken, die nun gar nicht mehr existieren soll? Warum fühle ich mich bei dem Gedanken so falsch? Warum... empfinde ich für sie nicht das selbe, wenn ihr doch ein und die selbe Person sein sollt?

Noch während sich meine Gedanken und Gefühle sich überschlagen, bildet sich ein Rosa Schimmer um Zelda, und noch bevor ich reagieren kann, ist sie eingesperrt in einen rosanen Kristall.

"Endlich habe ich dich, Zelda, nun gehörst du mir!"

Ganondorf! Dieser Mistkerl! Wie kann er es wagen, uns zu stören, noch bevor ich Antworten habe, noch bevor ich meine Gefühle ordnen konnte?

Hilfe schreiend verschwindet Zelda in der Luft und ich kann nur tatenlos zusehen...

Eine kleine, zarte Stimme tritt an mein Ohr.

"Los Link, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, wir müssen Prinzessin Zelda retten!!!"
 

Ich höre Navi kaum. Ich weiß selber was ich zu tun habe! Ich will Antworten auf meine Fragen, und ich will sie jetzt!!!

Der Hass auf Ganondorf verfliegt schnell, nein, ich spüre, dass meine Beweggründe eigentlich falsch sind. Ich will Zelda retten, aber nicht wegen ihr, sondern wegen mir. Ich will die wahren Gründe für ihr Handeln hören!!!

Wütend stürme ich aus der Zitadelle. Draußen stutze ich. Habe ich eben deine Presenz gespürt? Bist du vielleicht doch noch irgendwo? Gibst du mir wieder deine Kraft?

Mein Herz findet einen Moment Ruhe, bevor ich erneut die Ocarina der Zeit in die Hand nehme und die Hymne der Sonne erklingt. Ich blicke auf das Instrument. Zelda hinterließ es mir, als wir noch klein waren. Damals habe ich sie noch als Freundin betrachtet und gemocht. Heute...? Ich weiß es nicht mehr. Nicht mal als Freundin kann ich sie mehr betrachten...

Schnell eile ich an den versteinerten Zombies vorbei. Die Antworten auf meine Fragen, sie warten auf mich, tief innen in Ganondorfs Schloss...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LinkyBaby
2005-02-10T14:37:19+00:00 10.02.2005 15:37
...Boa!...eigentlich muss ich mich ausschweigen. Ich weiß nämlich nicht was ich sagen will.
Doch! Ich weiß es sehr wohl. Du sprichst mir aus der Seele!
1. kann ich Zelda auf den Tod nicht leiden und
2. glaube ich ganz fest daran, dass Shiek eine eigentständige Persönlichkeit hat.

Es ist wieder so typisch, dass diejenigen keine Kommis kriegen, die absolut begabt sind und das ist mein voller Ernst. Du hast einen herrlichen Schreibstil und die Gefühlswelten von Link und Shiek kommen so dermaßen glaubhaft rüber...ich krieg mich gar nicht mehr ein!!
Aber bitte sag mit jetzt nicht, dass die Story damit beendet ist!! Es muss doch ein Happy End geben für die beiden! Scheiß auf das Orginalende des Spiels!!!

Echt der Hammer!! Daumen hoch!


Lieben Gruß,

Link-chan ^.^d


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