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A Dog's Life

Gesegnet mit vier Pfoten ♥ WheelerxKaiba
von

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Namensgebung

5. Kapitel: Namensgebung
 

Kaiba verhielt sich menschlich. Kaiba hatte ihn nicht hinausgeschmissen. Kaiba benahm sich seltsam.
 

Noch immer saß Joey bei Kaiba im Zimmer. Seto Kaiba starrte schweigend ins Leere und strich mit einer Hand abwesend über Joeys Kopf. Joey wehrte sich nich, ließ es stumm zu und kein Laut verließ seine Kehle. Er wusste nicht, wie viel Zeit verstrich. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren seit er diesen Raum betreten hatte. Kaibas Verhalten trug seinen Anteil dazu bei. Joey starrte an die Wand ihm gegenüber, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Die Glühbirne der Lampe neben dem Bett flackerte für wenige Momente kaum merklich.

„Weißt du", durchbrach Kaiba schließlich die Stille und Joey hob den Kopf um ihn anzusehen. Der andere zog seine hand zurück. „In den letzten Tagen ist vieles misslungen, darum war ich zeitweise schlecht gelaunt."

/Allerdings/, stimmte ihm Joey zu. /Und 'zeitweise' ist noch untertrieben./

„Das habe ich häufig hier an allen um mich herum ausgelassen."

/Viel zu häufig./

„Normalerweise kümmert es mich auch nicht. Aber ich mache mir allmählich Gedanken ..." Kaiba zögerte. „Es ist nicht richtig Mokuba gegenüber. Er kann nichts dafür, genauso wenig wie alle anderen. Genauso wenig wie du." Und nun sah er Joey direkt an.

/Was erzählst du mir das jetzt? Sag es Mokuba./ Bis ihm klar wurde, dass Kaiba soeben zugegeben hatte, dass er im Unrecht lag. Dass er sich falsch verhalten hatte. Joey kam nicht umhin, sowohl irgendwie angenehm überrascht, als auch leicht verärgert zu sein. /Das hätte dir schon viel früher klar werden sollen/, beklagte er sich innerlich.
 

Der Blick Kaibas war mit einem Mal an Joeys Augen hängen geblieben. Seine eigenen verengten sich konzentriert, während er Joey eingehend musterte. Seine Augenbrauen zogen sich kaum merklich zusammen. Langsam kam er Joeys Gesicht näher, bis er mit seinem eigenen Gesicht direkt auf dessen Augenhöhe war. Aufmerksam betrachtete er Joey, der den Blick verwirrt erwiderte.
 

Wheeler", kam es unvermittelt von Kaiba, welcher Joey fortwährend fixierte.
 

Der Blonde zuckte wie unter einem Schlag zusammen und seine Augen weiteten sich vor Schock. /Was hast du da gesagt?/

„Wheeler", kam es nach einigen Sekunden erneut von Kaiba, der seinen Blick nicht von dem immer nervöser werdenden Joey nahm. Dieses Mal sprach er es bestimmter aus und Joeys Herz setzte für einige Momente aus.

/Wheeler?!/ Joey hatte das Gefühl, zu fallen. /Oh Gott! Er hat mich erkannt! Er weiß es!/ Er wich zurück. /Das kann ich nicht überleben, das werde ich nicht überleben! Der wird mich umbringen! Er hasst mich, da wird er keine Hemmungen haben, mich dafür, dass ich ihn so gesehen habe, ins Jenseits zu befördern./ Ein Schauer rollte seinen Rücken hinab und er wich zurück. /Kaiba, der Bote des Bösen!/

Er hätte es niemals für möglich gehalten, dass er so schnell auffliegen würde. Durch offensichtliches verhalten vielleicht, durch einen fehltritt, aber niemals so! Mittlerweile hatte er die Tür des Schlafzimmers erreicht und drückte sie mit seinen Hinterbeinen unbewusst zu. Das Klicken des zuschnappenden Schlosses klang wie ein Hammerschlag in seinem Ohren nach und wurde von dem schnellen Schlagen seines eigenen Herzens bekräftigt.

Da stand er nun, die geschlossene Tür im Rücken und Seto Kaiba nur wenige Meter entfernt vor ihm. Kaiba sah ihn stumm an. Noch rührte er sich nicht.

/Wahrscheinlich muss er es verarbeiten/, dachte Joey und suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Beinahe schon panisch - Unsinn! vollkommen panisch - sah er sich in Kaibas Zimmer um. Seine Augen huschten weiter nach einem Ausweg suchend durch das Zimmer. Doch sein Blick blieb dabei ungewollt an Kaiba selbst hängen, der sich noch immer nicht bewegte.

/Hä?/ Erneut legte Joey den Kopf schief. Langsam begann er, sich zu wundern. Das schien Kaiba aus seiner Starre zu reißen.

„Deine Augen", sagte er - wie es Joey schien - so gut wie zusammenhangslos.

/Was? Meine Augen?!/

„Du hast dieselben Augen wie Wheeler.

/Was redet der da?!/

„Sie sind genauso braun, wie seine."

Kaibas Blick klärte sich nun zur Gänze und er sah Joey durchdringend an. Sein Blick war ernst und er setzte zum Sprechen an, unterbrach sich jedoch. Wenige Sekunden verstrichen, dann sprach er: „Hat Mokuba dir mittlerweile einen Namen gegeben?"

Joey war drauf und dran perplex den Kopf zu schütteln, hinderte sich selbst jedoch noch rechtzeitig daran. Es wäre sicher nicht hilfreich für seine Identitätswahrung, wenn er jetzt einen auf 'schlauer Hund der seinem Herrchen antwortet' machte. Da musste der Brünette sich doch nur in seinem Verdacht bestätigt fühlen!

„Ich schätze, er hat es noch nicht getan", fuhr Seto nachdenklich fort und Joey fragte sich, was dieses Thema mit ihrer jetzigen Situation zu tun hatte. Noch immer rechnete er mit seinem baldigen Ableben - durch niemand geringeren als Seto Kaiba persönlich!

„Du."

Joey zuckte zusammen, senkte den Blick und kniff die Augen zu. /Gleich passiert es. Gleich sagt er, er weiß wer ich bin und dann ist es aus und er wird mich langsam und qualvoll mit sehr vielen Schmerzen -/

„Du heißt von jetzt an Joey."

/Mit einem spöttischen Lächeln und einer hochgezogenen Augenbraue -/ Joey brach ab und riss ungläubig die Augen auf. /Bitte was?!/ Sein Kopf schnellte nach oben und er starrte fassungslos in das ruhige, beinahe schon entspannt wirkende Gesicht, Seto Kaibas.
 

Er schwieg. Kaiba genauso. Sie starrten sich stumm an.

Ein Muskel über Joeys rechtem Auge zuckte unkontrolliert. /Hab ich gerade richtig gehört? Meine Augen erinnern ihn an die von Wheeler - also auch meine. Und deshalb will er mich Joey nennen?!/ Er kam sich vor, wie in einem schlechten Film.

/Er nennt mich Joey./ Der kleine Hund war noch vollkommen neben der Spur. Zu unglaublich klangen die eben gehörten Worte. /Das heißt dann wohl/, schoss es ihm durch den Kopf, /er hat mich anscheinend doch nicht erkannt./

Diese nüchterne Feststellung sickerte allmählich in sein Bewusstsein. Der Knoten, der sich in seinem Magen gebildet hatte, löste sich. /Und ich hatte mir schon Sorgen gemacht./ Er atmete unbewusst aus. /Das einzige, was ich nicht verstehe ist, dass er mich trotz allem 'Joey' nennt. Augen hin oder her, er kann mich - also Joey Wheeler - doch überhaupt nicht leiden. Soll den einer verstehen./ Joey war hin und her gerissen. Sollte er nun erleichtert oder misstrauisch sein?

„Joey."

Joey unterbrach ob der plötzlichen Nennung seines Namens seine inneren Zwiegespräche und richtete seine Aufmerksamkeit nun wieder dem Leiter der Kaiba Corporation.

/Joey? Hat er mich jetzt gerufen oder was?/ Vorsichtig näherte er sich dem anderen, war noch immer misstrauisch. /Was hat er denn? Jetzt benimmt er sich wieder so komisch. Was kann ihn denn derart aus der Bahn werfen?/

Plötzlich kehrte der Glanz in Kaibas Augen zurück. Er blinzelte, dann entwich seinen Lippen das erste Seufzen, das Joey je von ihm zu hören bekam.

„Es liegt einfach daran, dass in letzter Zeit vieles schlecht gelaufen ist. Der Leiter meiner Finanzabteilung hat in falsche Aktien investiert und die haben nur wenige Stunden später rapide an Wert verloren. Meine Firma hat Verluste in Millionenhöhe erlitten. Ein unverzeihlicher Fehler. Hätte ich nur selbst alles in die Hände genommen. Es ist eben besser, sich nur auf sich selbst zu verlassen."

Joey hörte ihm stumm zu. /Was soll ich dazu sagen? Persönliches Pech, Kaiba./

„Aber natürlich ist das noch nicht alles", fuhr Kaiba ruhig fort, nachdem er Minutenlang geschwiegen hatte und Joey zunehmend unruhig wurde. Der Blonde horchte auf. „Es ist alles wegen jemandem an meiner Schule."

/An unserer Schule?/

„Ein Junge aus meiner Klasse erscheint seit einigen Tagen nicht mehr zum Unterricht."

Joey stellte die Ohren auf. /Erscheint nicht mehr zum Unterricht? Tristan, schwänzt du etwa wieder die Schule?/

„Niemand weiß, warum."

/Dann ist es wohl doch nicht Tristan. Der meint schließlich immer, er sei krank. Aber wer dann?/

„Obwohl das auch nicht wirklich stimmt. Zwei scheinen doch zu wissen, was mit ihm los ist. Jedes Mal, wenn sein Name fällt, muss man sie mehrfach ermahnen, bevor sie aufhören, zu lachen. Doch sie erzählen niemandem, warum. Nicht einmal Muto und dem Rest der Dumpfbackenpatrouille. Diese zwei Dilettanten reizen mich mehr und mehr." Kaibas Blick verdüsterte sich merklich.

/Diese zwei? Welche zwei?!/

„Wenn sie was wissen, sollen sie es sagen oder still sein. Denn, weißt du", er wandte den Kopf und sah Joey mit einem nicht zu deutenden Blick an. Ihm ging dieser Blick durch Mark und Bein. „Ich mache mir Sorgen um ihn."

/Um wen macht er sich denn Sorgen? Und wer sind diese zwei?/

„Normalerweise will ich mich nicht um ihn kümmern, aber jetzt lässt es sich nicht mehr vermeiden. Die Person, dessen Namen du jetzt trägst raubt mir wirklich den letzten Nerv."

Joey schluckte schwer. /Der meint mich? Joey Wheeler?! Verdammt Kaiba, was ist auf einmal mit dir los? Und warum stört es mich nicht mehr? Ich weiß zwar nicht, warum es mich auf einmal kümmert, wie du dich fühlst, wo du doch für mich eigentlich immer nur der 'gefühlskalte Eisklotz' warst, aber es ist nun einmal so. Trotzdem kann ich nichts dafür, dass ich jetzt hier in dieser Gestalt bin./

Ihm fiel nichts mehr ein. Als Geste seiner Hilflosigkeit rollte er sich zu Kaibas Füßen zusammen. /Ich kann nichts weiter tun als hier zu bleiben, bis ich einen Weg finde mich zurück zu verwandeln. Wer weiß schon, wann das ist./

Noch einmal blickte er auf und sah Kaiba offen an. Etwas Beruhigendes lag in seinem Blick. Wieder hob Kaiba die Hand und kraulte Joey diesmal hinter den Ohren. „Ich muss zugeben, es tut gut, offen sprechen zu können. Danke Joey."

/Um ehrlich zu sein ... irgendwie finde ich es beinahe nett, dass er mich 'Joey' nennt. Es ist komisch, aber so finde Kaiba geradezu ertragbar. Verquer./

„Wenn du willst kannst du heute Nacht in diesem Zimmer schlafen. Im Arbeitszimmer ist manchmal ziemlich kalt."

Das stimmt nicht, denn das Arbeitszimmer war gut beheizt, aber Kaiba schien sichtlich froh zu sein, jemand in der Nähe zu wissen, der ihm zuhörte oder einfach nur da war.
 

Zu verquer.
 

Er verließ den Raum, um Joeys Körbchen zu holen. Es schien wirklich so, als hätte Kaiba, Joey gegenüber, seinen Teil seiner kalte Maske abgelegt. Und das beflügelte Joey geradezu, denn den anderen Seto Kaiba mochte er.

Er schloss die Augen. Das Letzte, was Joey mitbekam, bevor der Schlaf sich seiner Sinne bemächtigte und ihn übermannte, war das schwache aber dennoch sichtbare Lächeln auf den Lippen des Kaibas, als er in das Schlafzimmer zurückkehrte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (38)
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Von:  GeezKatsu
2012-04-14T14:38:08+00:00 14.04.2012 16:38
Hm, Wheeler hat sich sehr verdächtig verhalten. Wenn Kaiba das nicht aufgefallen ist, wie der Hund zusammen zuckte, als der Name fiel, dann hat der CEO einen IQ wie ein Toastbrot ^^
Von:  Yamis-Lady
2008-06-13T20:05:23+00:00 13.06.2008 22:05
nein, wie herrlich >///<
ich hab hier grad ein dauergrinsen auf den lippen und muss ständig kichern
einfach nur herrlich!!! XD
Von:  Freyaria_Fire
2008-01-27T10:34:27+00:00 27.01.2008 11:34
*gerührt ist* Kaiba zeigt Gefühle!
Er macht sich um Joey Sorgen...
Wenn der wüsste...
Das war schon wieder ein super Kapitel!!!

Bis dann dein Flammengirl0303
Von: abgemeldet
2007-08-12T16:41:49+00:00 12.08.2007 18:41
Kapitel 5 ist ja wieder länger! *hehehe*

also echt das sind ja ganz andere Sitten bei Seto Kaiba als sonst.
So kennt man ihn echt nicht! *höhöhö*

Aber das wundert mich dann auch nicht, wenn Joey sich dann doch wohl bei ihm fühlt! *smile*

Echt eine interessante Wendung! *grins*

Also da bin ich ja mal auf die restlichen Kaps gespannt! *höllengrins*

by by

Mimi
Von: abgemeldet
2006-12-27T20:39:36+00:00 27.12.2006 21:39
Jeah! Ich hab’s gerochen und in der ff ist es noch viiiiiiiiiiiel niedlicher als in meinen verqueren Gedankensträngen^^
Aber irgendwie ist das ja auch unfair. Wenn man mit einem Hund redet, geht man ja nicht davon aus, dass es irgendjemand sonst mitbekommt….das sind Geheimnisse, die sonst niemandem was angehen und Joey weiß jetzt davon…armer Seto^^
Aber ich find’s trotzdem super niedlich, wie sehr sich Seto mit dem Hund anfreundet und wie sehr Joey sich das alles gefallen lässt^^
Bis später
eLGe
Von:  bebi
2006-12-16T22:16:46+00:00 16.12.2006 23:16
Ich habs geahnt, man Bakura is voll gemein. >.<
Aber wie seto sich sorgen macht ist einfach nur sowas von niedlich. ich mag es wie du ihn schreibst. richtig sympatisch.^^
Von:  Kana_Hashira
2006-10-27T15:55:01+00:00 27.10.2006 17:55
Das war bissher die beste FF, die ich gelesen habe!
Coole Idee, witzig erzählt....SUPER!Mach weiter so!
Von: abgemeldet
2005-06-19T17:37:02+00:00 19.06.2005 19:37
=3 escht knuffisch!!
Mein lieeeeeeeber Seto °^^° *Setoknutsch* <--- nicht wörtlich nehmen, bitte *gg*
Von:  Traumfaengero_-
2005-05-22T18:50:10+00:00 22.05.2005 20:50
*einige Kommis übersprungen* Schön, wenn man recht hat und sich auf seine fast untrüglichen Gefühle verlassen kann. ^^
Er war doch wegen Joey deprimiert!^^
Ich schätze mal, du hast schon ne ganze Menge Lobsagungen bekommen, deswegen sage ich nur: du bist einsame Spitze!!!

Hm, meine Lieblings FFs??? So viele hab ich da noch nicht. So hier sind sie.
a Abasement von Kira_Shiranui
A christmas Tale von Atemu
Grausame Gefühle von Chiko-chan
so das Thema ist bie allen bisher Yugioh! Na ja und sonst hab ich noch so ein paar andere gute FFs.
dein Traumfänger
Von: abgemeldet
2005-05-21T20:01:39+00:00 21.05.2005 22:01
wie süß^^
das ist echt ne super story^^
schnell weiter zum nächsten kapitel!
lg
JulY


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