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Umgepolt, aber doch nicht

von

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Das Wiedersehen!

Das Wiedersehen
 

Drei Jahre danach, wieder im Winter, arbeitete Anja an der Hecke im Garten. Sie hatte wegen der Kälte ein Stirnband um. Anja wollte wegen den Ereignissen vor drei Jahren keine Mütze mehr aufsetzen. Das hatte sie geprägt. Sie hatte sich seitdem nicht mehr neu verlieben können. Sie liebte immer noch nur Richard.
 

Anja hatte inzwischen ihre Lehrstelle, aber an diesem Tag hatte sie frei. Plötzlich fuhr ein schwarzer, ihr nur zu sehr bekannter Wagen vor. Aus dem dann eine ihr nur allzu bekannte Person ausstieg. "Richard!!!" Quiekte Anja.
 

Dieser lächelte sie an und sagte: "Hi Andy, was ist denn mit deiner Stimme los. Bist wohl immer noch im Stimmbruch oder ist deine Stimme so geblieben. Oder hast du vielleicht nicht gedacht, dass wir uns wiedersehen, sodass deine Stimme vor Schreck so hoch geworden ist?"

Anja hüstelte und versuchte ihre Stimme herunterzudrücken. Sie hatte wirklich nicht gedacht, dass sie Richard noch mal begegnen würde. "Äh, ich hätte wirklich nicht gedacht dich wiederzusehen," sagte sie dann. Richard grinste Anja an und sagte: "Jetzt weiß ich warum du andauernd diese blöde Mütze aufhattest. Du hast lange Haare. Also, ich habe noch nich mal ne Frau gesehen, die so 'ne langen Haare hat. Du musst vor drei Jahren auch schon lange Haare gehabt haben. Stimmt's?"

"Äh, ja. Ich hatte schon lange Haare. Ich kam mir n bissel blöd vor. Von einem Extrem ins andere. Du hast total kurze Haare," (bzw. gar keine) "und ich lange," meinte Anja. Richards grinsen wurde noch breiter. "Aber sooo sehr hat sich deine Stimme auch nicht verändert. Du hast immer noch eine Stimme wie ein Mädchen," sagte er.

Plötzlich sah Anja eine Freundin mit dem Kinderwagen um die Ecke biegen. Katrin!! "Äh, wartest du mal hier? Da kommt jemand, den ich kenne. Ich muss sie mental darauf vorbereiten einen Kumpel von mir zu treffen," sagte Anja und verschwand blitzschnell zu ihrer Freundin.

"Du Katrin. Du musst mir jetz mal helfen. Du weißt doch, dass ich vor 3 Jahren so niedergeschlagen war. Stimmt's? Also da hab ich ihn getroffen und er hält mich für einen Jungen," erklärte sie. Katrin hätte beinahe angefangen zu gackern, aber ein Blick in Anjas todernste Augen genügte, um sie zum Schweigen zu bringen. "So, ich heiße Andy und es würde mich sehr freuen, wenn du mich auch so nennen würdest. Ich will nicht, das er weiß, dass ich ein Mädchen bin, weil er anscheinend nicht so gut mit Frauen kann. Ich bin in ihn verliebt und damals sind wir immer durch Breese getuckert. Als er dann nach einiger Zeit wieder weg musste war ich so niedergeschlagen. Kannst du mich jetzt verstehen?" Erklärte Anja. "Ja, ich werde dich Andy nennen. Aber warum glaubt er, dass du ein Junge bist?" Antwortete Katrin. "Na ja, damals dachte er ich wär im Stimmbruch und ebend habe ich meine Stimme verstellt. Obwohl das auch nicht grade Eindruck auf ihn gemacht hat. Na ja, ich hab ihm gesagt ich müsse dich mental darauf vorbereiten auf einen Kumpel von mir zu treffen. Wir sollten uns beeilen, sonst kommt er noch her. Ach ja und damals dachte er ich hätte was mit meinem Bruder. Also, wenn er irgendwie so'n Spruch rauslässt, dann erschrick nicht."

Nun musste Katrin wirklich lachen. Sie hatte den Ernst der Lage zwar erkannt, aber das war wirklich zuviel des Guten. Nachdem sie sich wieder gefasst hatte, ging Katrin mit Anja zu Richard. "So, da sind wir wieder. Richard, das ist Katrin. Katrin, das is Richard," sagte Anja.

Richard schielte in den Kinderwagen. Ist das vielleicht seins? Dachte er. "Ach und das ist meine Nichte, "sagte Katrin. Richard atmete innerlich auf. "Du bist also der Kumpel von vor drei Jahren, mit dem Andy durch Breese getuckert ist. Er hat mir viel von dir erzählt. Früher hab ich mich immer krankgelacht, wenn er gesprochen hat, aber inzwischen hab ich mich dran gewöhnt," meinte Katrin.
 

Es fiel ihr nicht leicht, Anja mit Andy anzusprechen und außerdem musste sie über ihre Stimme lachen. Richard lächelte und sagte: "Ja, er spricht immer noch wie ein Mädchen, aber inzwischen hab auch ich mich dran gewöhnt. Anfangs hab ich mich immer wieder gefragt, ob ich da wirklich einen Jungen vor mir hab. Besonders als ich ihn vorhin mit langen Haaren gesehen habe, hab ich mich wirklich gefragt ob er ein Junge oder ein Mädchen ist."

Anja schluckte unwillkürlich. Er hatte sich wirklich gefragt, ob sie ein Junge oder Mädchen war. Ihre eine Hälfte fragte sich, warum um Himmels willen er dann nicht erkannt hatte, dass sie ein Mädchen war und ihre andere Hälfte wünschte sich, das er es nie herausfinden würde.

"So ich muss mir noch ein Hotelzimmer suchen. Morgen komme ich wieder und dann quatschen wir ein bissel. Ciao," sagte Richard und stieg in den Wagen ein.

Als das Auto um die Kurve fuhr atmete Anja laut auf. Katrin lachte erst mal und konnte sich kaum noch halten.

"Na dann viel Spaß morgen mit deinem Richard... Andy!!!!!!!!!! Haha," sagte Katrin lachend und schob ihren Kinderwagen weiter. Anja fand das gar nicht zum lachen. Sie seufzte noch einmal laut auf und machte sich dann wieder an die Arbeit...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-04-08T19:29:02+00:00 08.04.2005 21:29
ich an Katrins Stelle wär vor lachen geplatzt!^^


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