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Traumfischer

von

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Die Legende

Als die Menschheit gerade begann zu existieren, schoss ein Lichtblitz über die Welt.

Der Traumdrache.

Er sah das Leid der Menschen, ihre Probleme, ihre Ängste... Und Es stimmte ihn Traurig.

Der Traumdrache weinte.

Seine Tränen sammelten sich zu einem See. Der Drache befahl, dass diese Tränen zu Träumen werden sollten. Die Träume, die die Menschen nicht hatten. Er schuf ein Volk, das den Menschen die Träume schenken sollte. Jede Nacht. Und kaum hatten die Traumfischer ihre Arbeit begonnen, kam das Glück in die Welt. Die Menschen hatten Träume, die sie verwirklichen wollten, sie hatten wieder Hoffnung.

Der Traumdrache aber, legte sich nieder, auf der Welt der Menschen. Er verschwand dort und keiner hatte ihn je wieder gesehen.
 

Doch tausende von Jahren später, schwinden die Träume plötzlich. Das Leid kehrt zurück. Die Hoffnung geht...

Ohne Träume... ohne Hoffnung...

...ist unsere Welt verloren...

Das Verschwinden der Träume

Untertitel: Be strong to find your own way
 

Die Nacht liegt über der Stadt. Alles ist still. Die Sterne funkeln und eine kleine Katze betrachtet den runden Mond, der über alles zu wachen scheint.

Da klingt ein leises Wimmern durch die Stille. Die Katze schreckt auf und verschwindet hinter einer Mauer. In einem Haus geht ein Licht an. Die Stimme einer Frau ertönt: "Rika? Was hast du, mein Schatz?!" Das Wimmern wird leiser. "D-da war ein Monster... und es wollte mich mitnehmen..." Die zitternde Stimme des kleinen Mädchens bricht ab. Da spricht seine Mutter beruhigend: "Keine angst... Das war nur ein Alptraum..."
 

~RIIIIIIIIIIING~

Die Pausenglocke läutet. Riyuiji holt etwas zu Essen aus seiner Tasche. Er will es gerade essen, als er hinter sich einen Gesprächsfetzen aufschnappt...

"Also ich hatte heute Nacht einen schrecklichen Alptraum..." - "Echt? Ich habe schon seit Wochen nichts mehr geträumt..." - "Ist ja eigenartig..." - "Ja... aber wenn ich es recht bedenke... Geträumt habe ich auch schon länger nicht mehr..."

Nachdenklich blickt Riyuiji aus dem Fenster. //Ich träume auch nur noch selten etwas... Dabei sind Träume doch sehr wichtig... wohin sie wohl so einfach verschwinden...?// Da trifft ihn plötzlich etwas von hinten an den Kopf. Kuro steht hinter ihm und grinst ihn an. Bei ihm sind wie immer Kajia und Takumi. "Na, Riyu-chan? Träumst du schon wieder?" Kuro äfft ihn nach und beginnt zu lachen. Riyuiji weicht zurück. "Du hast wohl Angst vor uns!" Kajia lacht schaurig und zieht Grimassen. Takumi baut sich vor Riyuiji auf. "Na? Hat's dir die Sprache verschlagen, Weichei?" Unsicher blickt Riyuiji zur Seite. "Bitte lasst das..." meint er leise. "Los verzieh dich!!" Kuro stößt ihn weg und lacht lautstark, während Riyuiji zu Boden fällt und das Weite sucht...

Ein paar Gänge weiter sinkt er an der Wand entlang in die Knie und reibt seine Schulter, auf der er gelandet ist. //Dabei habe ich ihnen doch gar nichts getan...// Traurig lässt er seinen Blick über den Himmel schweifen.
 

In einer ganz anderen Welt steht ein Mädchen auf einem kleinen Kanu, mitten auf einem See. Das Wasser glänzt bunt in der Sonne und scheint wärmer als normales Wasser. Das Mädchen hat langes, schwarzes Haar, das es zu einem Zopf geflochten hat. Einiges an Haar hängt ihr jedoch im Gesicht. Sie streicht es zur Seite, doch es fällt sofort in ihr Gesicht zurück. Zwei elfenartige Flügel zieren ihren Rücken. Lächelnd blickt sie in die Sonne, zupft dann ihren Rock nochmals zurecht, und beschäftigt sich dann erneut damit, ein Netz einzuholen. Doch in dem Netz hängen keine Fische...

Langsam greift sie nach einem der Seifeblasen-artigen Gebilde. Es geht nicht kaputt. Die schillernden Schlieren ziehen einfach weiter ihre Bahnen. Nach einem kurzen, prüfenden Blick legt das Mädchen die Blase zu den anderen in das Kanu. "Ein guter Fang!" murmelt es lächelnd. Sie greift nach der nächsten Kugel. Diese wirkt sehr blass und schimmert kaum. Gezielt hält das Mädchen sie in die Sonne. Da färbt die Blase sich plötzlich schwarz. "Ein Alptraum... dachte ich es mir doch..." mürrisch wirft sie die Kugel auf einen größeren Haufen auf dem anderen Ende des Kanus.
 

Das Mädchen hat sein Netz eben eingeholt, als vom Ufer her Rufe erklingen: "Yumo! Yu-chan!! Der Rat wünscht dich zu sprechen!!" "Ist gut, Zeki!" Yumo streckt sich noch mal kurz. Da ertönt noch ein Nachwort...: "Und räum mal endlich deine Ecke auf!" grummelnd ruft Yumo zurück: "Ok, Mama-Mika..."

Yumo wohnt mit ihren Freunden Zeki und Mika zusammen. Die drei scheinen ein Dreamteam zu sein, wenn sie zusammenarbeiten.
 

Am Ufer angekommen helfen Yumos Freunde ihr beim entladen. "Warum will der Rat mich sprechen?" "Weil du zur Misswahl aufgestellt werden sollst..." Zeki greift nach Yumo und zieht sie zu sich. Doch er hält sie nicht lange fest... mit einem gezielten schlag in die Rippen hat sie sich befreit. "Ruhe, Casanova." Dann wendet sie sich wieder an Mika, als wäre nichts gewesen. "Und warum nun wirklich?" Mika schüttelt den Kopf. Dann meint sie: "Soweit ich gehört habe, geht es um das Problem... du weißt schon..." "Die Träume gehen zur Neige..." Yumos Blick verliert schlagartig an Glanz. "Wir wurden geschaffen, um Menschen Hoffnung zu bringen... durch Träume. Wenn die Menschen nicht mehr träumen können, verlieren sie ihre Hoffnung... dann regiert Leid die Welt..." "Yumo..." Mika sieht ihre Freundin mitfühlend an. "Du bis das jüngste Mitglied des Rates. Du trägst eine Menge Verantwortung... Sie hätten dir das noch nicht zutrauen sollen..." Yumo schüttelt den Kopf. "Sie brauchen mich! Sie brauchen jemanden, der über die Menschenwelt bescheid weiß! Neue Ideen... und..." Yumo sieht zu Boden. Zeki, der sich langsam wieder aufgerichtet hat, legt ihr vorsichtig einen Arm auf die Schulter. Yumo ist die einzige, die genug Wissen für diesen Posten hatte. Aber die Belastung ist groß... Leise seufzend erhebt sie sich. Sie schluckt den Schmerz runter und baut sich zur vollen Größe auf. "Na dann..." Voller Tatendrang beginnt Yumo mit den Flügeln zu schlagen und fliegt zum großen Turm. Zeki und Mika sehen ihr nach. "Sie tut mir wirklich leid, die Arme..."
 

Yumo landet auf dem großen Balkon. Nach kurzem zögern tritt sie in die Halle. "Ihr wünscht mich zu sprechen?" Abfällige Blicke mustern sie langsam. Alle Mitglieder des Rates stehen vermummt in Kutten vor dem Traumportal. Nur Yumo ist leichter bekleidet... Wortlos hält ein Ratmitglied ihr einen Umhang hin. Mit einem betroffenen Blick zur Seite nimmt sie ihn an und zieht ihn über. "..."

Eines der Mitglieder räuspert sich kurz und beginnt dann langsam: "Nun denn. Wir haben uns hier versammelt um über das Problem zu sprechen, das wir alle kennen." - "Die Träume verschwinden. Es tauchen immer mehr Alpträume auf." Ergänzt jemand anderes. "Die Menschen rutschen immer weiter in die Hoffnungslosigkeit ab..." - "Irgendjemand scheint eine Möglichkeit gefunden zu haben, Träume in Alpträume zu verwandeln." - "Und er will die Menschen beherrschen!" Da wenden sich alle Gesichter Yumo zu. Diese nimmt ihre Kapuze ab. "Das kann unser Volk nicht verantworten. Hoffnung geben ist unsere Berufung! Wir können nicht wegsehen, wir müssen etwas unternehmen!! Lasst uns einen Kriegertrupp zur Erde schicken, dort müssen unsere Gegenspieler eine Basis haben!" Es folgt Getuschel. Dann meldet sich der Rat wieder zu Wort: "Dieser Vorschlag kann nicht für gut befunden werden. Ihr habt noch keine Erfahrungen mit großen Entscheidungen, Yumo. Nehmt es Euch nicht zu sehr zu Herzen, aber eine Gruppe von Kriegern, kann auf einer Welt dieser Größe niemals jene ausmachen, die die Träume verwandeln." Yumo wird wütend: "Wollt Ihr die Menschheit etwa untergehen lassen?!" "Natürlich nicht! Aber solche Vorschläge sind nicht umsetzbar. Ihr könnt nun gehen, Yumo. Eure Beihilfe wird nicht mehr benötigt. Insofern wir Eure Dienste erneut beanspruchen wollen, schicken wir nach Euch." Dies sagt der Rat mit einer so schrecklichen Endgültigkeit, dass Yumo ihren Umhang herunterreißt und wortlos davonfliegt.
 

Sie landet schließlich beim Tempel, der etwas abseits, am Rand einer Klippe steht. Langsam lässt sie sich zwischen den Vorderpranken einer Riesigen Drachenstatue nieder. Yumo schmiegt sich an den Drachenrumpf. "Sie verstehen nicht... Es wäre die einzige Chance, die uns noch bleibt..." Sie hebt den Blick und sieht in die starren Augen des steinernen Drachen. "Heiliger Traumdrache... warum kann der Rat meinen Vorschlag nicht akzeptieren?" ruft sie zu ihm auf. Dann treten ihr Tränen in die Augen. Fast flüsternd und mit zitternder Stimme fährt sie fort: "...warum kann der Rat MICH nicht akzeptieren...?" Yumo sinkt zusammen und beginnt zu weinen. "Jemand muss etwas unternehmen, sonst sind wir alle verloren... bitte gib mir doch ein Zeichen, wen ich um Hilfe bitten muss... bitte..." Da streicht ein Wind durch die Bäume. Yumo schaut zum Himmel und dann erneut zu den Augen der Statue. Da glänzt etwas am Rande des einen Drachenauges. Unsicher dreht Yumo den Kopf zur Seite und reibt sich nochmals die Tränen aus den Augen, um sicher zu gehen, dass sie sich nicht getäuscht hat. //Es sieht aus, als würde der Traumdrache weinen... aber es ist doch nur eine Statue...//

Sie beschließt, sich die Sache genauer anzusehen. Schnell breitet sie die Flügel aus und flattert hinauf. Unsicher streicht sie am Rand des Auges entlang, bis sie einen kleinen Spalt entdeckt. Als sie diesen berührt, bröckelt eine Schicht des Gesteins ab. Ein Kristall kommt zum Vorschein. Er hat die Gestalt einer Träne und glänzt orange. Fasziniert von dem Anblick nimmt Yumo den Kristall in die Hand. Augenblicklich umgibt sie ein leichter Wind.

Ihre Augen weiten sich nun. //Das Zeichen?! Aber....// Erschrocken sieht sie die Statue an. "Ich...? Ich kann doch nicht..." Da geht Yumo der Vorfall mit dem Rat erneut durch den Kopf. Entschlossen hält sie den Kristall in die Sonne. "Doch, ich kann!!"
 

Sie landet vor der Statue und kniet nieder. "Oh, heiliger Traumdrache, ihr habt mich erwählt... und ich werde euch nicht enttäuschen!"
 

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Hallo, ich bin's Neko Yasha-chan ^^

Dies ist meine neue Geschichte. Vielleicht zeichne ich sie später mal als Douji. Ich hoffe sie findet etwas Anklang ^^

Es ist nur ein Traum...

Untertitel: Protect what you like and love
 

Yumo stürmt in die Hütte, in der sie mit Mika und Zeki wohnt. Wortlos rauscht sie an den beiden, verwirrt dreinblickenden Freunden vorbei und greift wahllos zu Kleidung und Gegenständen. Was in ihre Finger gelangt, verschwindet in einem großen Beutel. Zeki geht langsam auf sie zu. "Yumo...? Bis du OK?" Yumo hält inne. Auch Mika tritt nun näher. Mit hoffendem Blick fragt sie: "Wie war es beim Rat? Konntest du sie endlich überzeugen?!" Zeki fällt mit ein: "Du hast sie doch sicher rum bekommen! Wer wurde von euch erwählt?"

Yumo seufzt leise. Mika schaut ihre Freundin besorgt an. "Sie haben sich nicht überzeugen lassen...?" Einen Moment lang durchzieht bestürzte Stille den Raum. "Es wurde also keiner auserwählt..." Zeki sieht zu Boden. "Doch." Yumo steht immer noch mit dem Rücken zu ihren beiden Freunden. Sie spürt die verwunderten Blicke der beiden deutlich. "Wie kann das sein?!" "Wer ist es?!"
 

Mit festem Blick wendet Yumo Zeki und Mika endlich ihr Gesicht zu. "Ich. Ich wurde erwählt." Zeki lächelt mitfühlend. "Yumo, wir wissen, dass du dich sehr für die Menschen bemühst... aber n dieser harten Zeit sind Spinnereien..." Da wird er von Mika unterbrochen. "Zeki... Es ist ihr ernst!" Langsam spricht Yumo nun weiter: "Der Rat hat abgelehnt... ich war beim Tempel und habe den Heiligen Traumdrachen um Hilfe gebeten... und er gab mir ein Zeichen..." "Ein Zeichen?!" Fragen Mika und Zeki im Chor, "was für ein Zeichen?!" Yumo zieht den Kristall aus der Tasche und drückt ihn Zeki in die Hand. "Hier... Du bist doch Fachmann für magische Dinge... Wofür hältst du diesen Kristall?"
 

Nach einiger Zeit des Musterns und Wiegens in der Hand schließt Zeki die Augen. Seine Hand gleitet in einem bestimmten Muster über die Oberfläche des Steins. Er konzentriert sich sehr auf den Gegenstand in seiner Hand. Da zuckt er plötzlich zusammen. Er schreit auf und wirft den Kristall in die Luft. "YUMO!!"

Maki fängt den Kristall knapp über dem Boden auf. "Zeki, du kannst doch Yumos Stein nicht rum werfen!" schreit sie Zeki an. Doch dieser macht ein Gesicht, als hätte er einen Geist gesehen. Stotternd spricht er weiter: "Yu-yumo... Dein Kristall... das... d-das ist doch nicht etwa...." Yumo sieht ihn fest an: "Doch. Ich glaube auch, dass dieser Kristall die letzte unverwandelte Träne des Traumdrachens ist." Nun starrt Mika entsetzt auf den Stein in ihren Händen. "D-dann... ist dieses Ding ja ...heilig!!" Sie wirft den Stein hoch. Yumo fängt ihn und steckt ihn wieder ein, ohne die Mine zu verziehen. Sie senkt den Blick. "Der Drache hat meine Rufe erhört... er hat mir seine letzte Träne geschenkt... ich bin mir sicher, damit kann ich den Grund für das verschwinden der Träume ausfindig machen. Und ich kann ihn auslöschen!" Als sie ihren Freunden wieder ins Gesicht sieht, hat sie Tränen in den Augen.
 

"Yumo, du kannst doch nicht allein in die Welt der Menschen gehen! Dort ist es viel zu gefährlich!" Yumo dreht sich weg. "Ich muss. Das ist der einzige Weg..." Mika will noch etwas erwidern, doch Zeki hält sie zurück. "Mika... komm, wir gehen..." Widerwillig folgt Mika Zeki nach Draußen.

Yumo packt ihren Beutel. Als sie fertig ist, sieht sie noch einmal durch die Hütte. //Mein Zuhause... Werde ich dich je wieder sehen?// Leise geht sie hinaus. Die Sonne ist gerade hinter den Hügeln verschwunden. Sie blickt noch einmal in Richtung See. //Mika, Zeki... ich hätte euch gern noch auf Wiedersehen gesagt...// Yumo senkt den Kopf, so dass ihr die Haare ins Gesicht fallen. Man kann ihre Augen nicht sehen, aber eine stille Träne glänzt an ihrem Kinn. Langsam geht sie los.
 

Die Träume sind noch nicht ausgesendet worden, dass kann Yumo durch das Fenster der großen Halle sehen. Leise schleicht sie hinein. In der Mitte der Halle steht ein Brunnen, der trotzt der Dunkelheit rings herum, hell leuchtet. Das Traumportal. Sie blickt in das Wasser. Dort ist die Menschenwelt zu sehen. Sie geht zu einem Regal an der Seite und sieht sich die Blasen an, die dort liegen. Sie nimmt eine der Traumblasen in die Hand. //Hoffentlich bringst du mir Glück!// Sie tritt wieder an den Wasserspiegel. //Wo komm ich wohl raus...? ... Ich hab keine Zeit zum suchen! Das muss jetzt auf gut Glück sein!// Sie berührt die Oberfläche des Wassers mit der Hand. Diese leuchtet plötzlich heller. Das Bild eines Jungen erscheint. Es ist Riyuiji! //Na dann los!// Yumo sänkt die Traumblase ins Wasser. Da ergibt sich etwas Unerwartetes! Die Blase färbt sich dunkel! "Ein Alptraum! Nein!!" Doch es ist zu spät. Yumos Hand hat das Wasser bereits berührt. Das Wasser erhebt sich und umspült ihren Körper. Als es sich wieder in den Brunnen zurückzieht, ist Yumo verschwunden...
 

Am Traumsee stehen Mika und Zeki. "Zeki! Warum hast du Yumo nicht aufgehalten?! Sie wird vielleicht nie wieder zurückkehren!!" "..." Zeki schweigt. "Verdammt Zeki, was..." Da bricht Mika mit ihren Anschuldigungen ab. Zeki läuft eine Träne über die Wange. Leise beginnt er zu reden: "Es ist ihre Bestimmung... ich habe es an der Träne der Drachens gefühlt. Nur ein würdiger kann ihre Kraft enthüllen. Und es war ihr größter Wunsch zu helfen... wir hätten sie nie aufhalten können." "Aber Zeki... Wir konnten sie doch nicht einfach so ziehen lassen!" Zeki geht an Maki vorbei. Als er gerade einen Schritt hinter ihr steht murmelt er: "Eine Minute später, und ich hätte ihr alles zu Nichte gemacht. Ich liebe sie. Ich hätte sie niemals gehen lassen, deshalb musste ich aus unserer Hütte heraus und weg von ihr..." Zeki geht weiter, zurück nach Hause. Mika geht ihm wortlos nach. //Zeki... ich dachte immer es wäre ihm nicht ernst...//
 

Riyuiji ist allein unterwegs durch einen Urwald. Links und rechts von ihm erheben sich mächtige Bäume. //Ob das wohl ein Traum ist?// Unsicher sieht er sich um. Vor ihm ist eine Lichtung mit einem riesigen Felsbrocken in der Mitte.

Riyuiji geht zielstrebig auf die Lichtung zu. "Vielleicht kann ich da hochklettern und mich orientieren..." Vor dem Felsbrocken bleibt er stehen. Staunen guckt er hinauf. Mit mulmigem Gefühl greift er nach einer kleinen Spalte im Fels. Er zieht sich daran hoch und setzt seinen Fuß auf einen Vorsprung. Nun sucht seine andere Hand halt an einem herausragenden Stein. Langsam klettert Riyuiji höher. Er will gerade nach einem weiteren hervorstehenden Stein greifen, als dieser abbröckelt. Erschrocken sieht er dem Stein nach. Dabei wird ihm kurz schwindelig... Schnell kneift Riyuiji die Augen zusammen und beruhigt sich so gut es geht. Dann geht die Kletterpartie weiter.
 

Letztendlich zieht Riyuiji sich an einem Ast auf das Plateau auf dem Felsen. Erleichtert seufzt er. Nun sieht er sich interessiert um und lässt den Blick bis in die Ferne zu den Rändern des Waldes streichen. Ein leichter Wind streicht um ihn. Riyuiji atmet die frische Luft einen Augenblick lang tief ein.
 

Auf einmal geht ein leichtes Zittern durch den Felsbrocken. Riyuiji sinkt in die Knie und umklammert ängstlich einen Ast, der aus dem steinigen Fels wächst. "Was passiert hier?!" Geschockt beobachtet er, wie der Felsen unter ihm zu glühen beginnt... Das Gestein wird weicher und nimmt langsam eine Form an...

...die einer riesigen Schlange!
 

Voller Angst krallt Riyuiji sich am Kopf des Tieres fest. Doch dieses hat ihn schon bemerkt... ein lautes Zischen erfüllt die Luft! Die Schlange windet sich und versucht den hilflosen Riyuiji abzuwerfen. "Wuaaaaaaaaah!!" Die Schlange wischt ihn mit der Schwanzspitze von ihrem Kopf. Riyuiji knallt in das Geäst eines Baumes. Wimmernd murmelt er: "Es ist nur ein Traum... nur ein Traum..." Da schnappt das mächtige Reptil wieder nach ihm. Vor Schreck verliert Riyuiji den Halt und fällt, abgebremst durch einige Büsche und Äste, zu Boden. Einen Moment lang bekommt er keine Luft.

Hustend blickt er in die grässlich gelben Augen der Schlange, die ihn unentwegt anstarren. Ein weiteres Schnappen. Gerade noch rechtzeitig kann Riyuiji sich wegrollen.
 

Er rappelt sich mühevoll auf und rennt, immer wieder auf einem Bein einknickend, aufs freie Feld. Doch das hässliche Reptil ist schneller. Mit einem lauten Krachen, das den Boden erbeben lässt, landet der Körper des Tieres direkt vor ihm.

Die Schlange hat ihn eingekreist. Es gibt kein Entkommen mehr. //Jetzt ist alles aus...// Mit leeren Blick starrt Riyuiji die gelben Augen vor sich an.
 

Etwas kracht plötzlich mit Wucht von oben auf den Kopf der Schlange. Riyuiji sieht verwirrt zum Himmel auf. Es fällt noch etwas anderes herunter. Es landet im Geäst eines Baumes und gleitet dann am Baumstamm hinab. Es ist der Körper eines ohnmächtigen Mädchens. Ein Mädchen mit feinen Flügeln und langem, schwarzen Haar - Yumo!

Die Schlange scheint von dem Schlag des Beutels, der von oben kam, noch etwas benommen. Riyuiji nutzt den Moment und klettert über den Körper zu dem Baum, unter dem Yumo liegt. Vorsichtig rutscht er zu ihr. "Hey... du... alles OK? Bitte wach auf!!" Doch das Mädchen rührt sich nicht, es atmet nur leicht. Er tätschelt ihre Wange. Da kommt sie langsam zu sich... "Hmm....? Wassis....?"
 

Genau in diesem Moment dröhnt ein Zischen durch den Urwald. Die Schlange hat sich wieder erholt und sucht nun erneut nach ihrer Beute.

Yumo setzt sich auf und reibt sich den Kopf. "Was war das nun wieder für ein Mist...?" Doch Riyuiji zieht sie augenblicklich hinter den Baum und somit aus dem Sichtfeld des Reptils. Vorsichtig lugt er seitlich hervor und beobachtet das Tier, wie es die Fährte suchend umhersieht. Da spürt er etwas auf seinem Rücken. Yumo hat sich auf ihn gelehnt und schielt mit ihm um den Stamm. "Das ist das erste mal, dass ich einen Alptraum so aus der Nähe sehe..." Riyuiji sieht sie verdutzt an. "Moment mal, du bist doch selber ein Teil meines Alptraums oder nicht?!" Yumo sieht ihn verdutzt an. "Ich? Wie kommst du darauf?" "Na weil das hier mein Traum ist!" "Ich bin eine Traumfischerin. Und jetzt hilf mir mal, wir müssen den Traum einfangen."

Yumo beginnt an ihrer Kleidung zu zupfen. Riyuiji errötet. "W-was machst du da...?!" Wortlos greift sie dann in ihr Oberteil. Riyuiji macht ein paar Schritte zurück und läuft dunkelrot an. Da zieht sie die Träne des Drachen hervor. "Hier. Das hab ich gesucht.", sie sieht ihn an, "Äh... warum bist du so rot...?" Kommentarlos dreht Riyuiji sich ab. Doch die Schamröte in seinem Gesicht weichen nun angstvoller Blässe...
 

Die Schlange hat die beiden endlich wieder bemerkt und kommt immer näher... Yumo schluckt. "Na dann sehen wir mal nach, was das Ding alles kann..." Sie nimmt all ihren Mut zusammen und springt vor die Schlange. Sie hält dem Untier den Kristall entgegen. "Hiyaaaaa!"
 

...

Nach einer Weile öffnet sie die Augen. Nichts ist passiert. Yumo betrachtet den Kristall. "Verdammt! Ich dachte, der Traumdrache hat mir eine Waffe gegeben?!" Die Schlange scheint nun nur noch mehr an Yumo interessiert zu sein und schnappt einige Male nach ihr. Yumo selbst versucht immer wieder auszuweichen. Sie wird langsam in eine Ecke gedrängt und scheint verloren... Riyuiji, der alles tatenlos mit angesehen hatte, rennt nun auf den Kampfplatz und rettet Yumo erneut, in dem er sie einfach wegstößt. Die Schlange beißt in harten Boden.

Yumo starrt mit leeren Augen geradeaus. Sie murmelt etwas. Riyuiji versucht ihre Worte zu verstehen. "...großer Traumdrache... meine Bestimmung... die Menschen... bitte... ...hilf!" Bei den letzten Worten scheint der Kristall zu glühen. Yumo und Riyuiji werden in Licht gehüllt.
 

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So, hier ist das zweite Kapitel. ^^

Es ist etwas lang, aber ich kann mich nicht kürzer fassen <<

Hoffentlich kann ich weiter so schnell an dieser FF arbeiten...

eure Neko Yasha-chan =^^=

Verwandlung

Untertitel: The mission starts...
 

Die Lichtkugel verschwindet. Riyuiji spürt nun neue Kraft statt den Schmerzen, die er sich über die Schwanzhiebe der Schlange zugezogen hat. Verwirrt sieht er zu Yumo. Dieses schwarzhaarige, geflügelte Mädchen hat nun nicht mehr Tücher umgebunden... sie steht da und betrachtet den grün-blauen Rock, die Korsage aus weißem Leder, und die ledernen Schutzteile. Dann wandert der Blick beider zu den weißen Stiefeln. "Was ist mit dir passiert...?" fragt Riyuiji verdutzt. Yumo meint unsicher: "Das selbe wie mit dir...?" Nun bemerkt auch Riyuiji die schwarze Kleidung und den langen roten Mantel auf seinen Schultern.

Nach einem kurzen Moment hat Yumo sich wieder gefangen. "Das ist die Kraft des Traumdrachen... jetzt können wir den Alptraum bekämpfen!!" Sie greift hinter ihre Flügel und zieht zwei Klingen hervor, die an den Enden verbunden sind. Riyuiji bekommt große Augen. "Hey, wie hast du das gemacht?! Ich will das auch!!" Mit schiefem Grinsen ermuntert Yumo ihn: "Na dann schau doch in den Taschen nach... du wirst bestimmt auch eine Waffe haben..." Und tatsächlich findet er in den Innentaschen zwei Ringklingen. "Na dann los!"
 

Mit neuem Mut stehen die beiden der großen Schlange gegenüber. Blitzschnell schnappt sie nach Yumo. Diese erhebt sich in die Lüfte, entzweit die Klingen und schlägt damit auf den Schlangenkopf. Das Untier zischt laut auf. Nun wagt auch Riyuiji einen Angriff. Plötzlich scheint er um einiges schneller zu sein... Mit seinen Ringen zieht er lange Schnitte in den Schlangenkörper. Das Reptil windet sich. Riyuiji bremst ab und will sich umdrehen, da entgleitet ihm ein Ring. "NEIN!... hö?" Die Ringklinge fliegt bumerangartig auf die Schlange zu und schneidet einen Giftzahn ab. Danach kommt sie zurück. Sie landet zu Riyuijis Füßen. "Cool..."

Yumo ist derzeitig mit Augen und Nase der Schlange beschäftigt. Das Tier scheint nun blind zu sein und versucht immer wieder vergeblich nach Yumo zu schnappen. Bereits stark mit schwarzem Blut bespritzt, rammt sie eine der Klingen ein letztes Mal in den Kopf. Dann herrscht plötzlich Stille. Die Schlange glüht schwarz auf und verpufft. Auch die Blutspritzer verschwinden. Zurück bleibt die Alptraumkugel, die Yumo in den Brunnen gleiten gelassen hatte. Sie hebt sie auf. Riyuiji geht zu ihr. "Was war das?" "Das war ein Alptraum. Wir haben ihn besiegt. Nun müssen wir ihn noch unschädlich machen." Yumo berührt den Alptraum mit der Träne des Drachen und die dunkle Seifenblase wird zu einer kleinen schwarzen Perle. Im selben Moment verwandeln sich auch Yumo und Riyuiji zurück. Yumo schiebt die Perle ein und seufzt leise.
 

Riyuiji streckt sich kurz. "Das war mal ein richtig krasser Traum." "Ja... Yumo sieht ihn an. "Und jetzt wo er vorbei ist, müsstest du gleich aufwachen." Einige Sekunden später geht ein Zucken durch den Urwald. Dann wacht Riyuiji auf.
 

//Ich hätte sie gern noch nach ihrem Namen gefragt...// Doch weiter kommt er nicht, denn er bemerkt etwas neben sich. Angstvoll weiten sich seine Augen. Als er sich langsam umdreht, entdeckt Riyuiji ein Mädchen neben sich im Bett. Es ist Yumo. Riyuiji schreit auf. "Waaaaaaaaaaah!!!" Rückwärts fällt der Arme aus seinem Bett. Er starrt Yumo an. Diese ist weniger an ihm interessiert und setzt sich auf. "Wohnst du hier?" Neugierig blickt sie sich im Zimmer um. Er beginnt zu stottern: "W-wie kommst du hier her...?! Und was willst d-du hier?! Du bist doch nur ein Traum!" Yumo sieht ihn an. "Ich bin in deinen Traum gereist und jetzt, wo du nicht mehr träumst, bin ich eben hier. Was ich hier will? Wohnen." Riyuiji rappelt sich auf und setzt sich auf einen Stuhl. "Mo-mo-moment mal... DU kommst aus meinem TRAUM?!" "Ja. Ich bin in den Brunnen gezogen worden und so in deinen Traum gekommen. Ganz einfach." Yumo lächelt ihn an. Riyuiji legt eine Hand an die Stirn. "Und du möchtest hier bitte WAS?" "Ich werde jetzt hier bei dir wohnen." "Wohnen... hier..." "Ja. Der Kristall hat mich zu dir geführt. Er hat dich erwählt und verwandelt, so wie mich. Wir werden jetzt also beide zusammen Alpträume jagen."
 

Riyuiji schüttelt langsam den Kopf. "Ich träume immer noch..." Yumo legt den Kopf schief. "Nein, du bist wach." "..." Sie setzt sich ihm gegenüber. "Hör mir mal zu, ich werde es dir erklären..." Riyuiji schaut sie ungläubig an. "Vor langer Zeit schenkte der Traumdrache den Menschen seine Tränen. Sie wurden zu Träumen. Alle außer eine. Sie wurde zurück gelassen, damit die Träume gerettet werden können, wenn Gefahr droht.

Wir Traumfischer wurden geschaffen, um die Träume abzubauen und zu euch Menschen zu senden.

Aber die Träume sind bedroht... Irgendjemand verwandelt alle guten Träume in Alpträume... Dir muss doch bestimmt aufgefallen sein, dass wir euch immer weniger oder nur Alpträume senden konnten..." Riyuijis Miene hat nun in Erstaunen gewechselt. "Die Gespräche aus der Schule... keiner Träumt mehr... aber..." Er starrt Yumo groß an. "Einer allein ist zu schwach, die zu finden, die die Träume so zerstören... Ich brauche also deine Hilfe." Riyuiji nickt langsam.
 

Yumo lächelt Riyuiji an. "Danke..." "Ähm... wie... wie heißt du eigentlich...?" "Ich bin Yumo. Und wie heißt du?" "Riyuiji... aber alle nennen mich Riyu-kun." "Freut mich se..." da knickt Yumo seitlich ein. "M-meine Energie... die Verwandlung braucht zu viel Kraft... ich..." Riyuiji fängt sie auf, als sie zusammensinkt. Unsicher legt er sie auf sein Bett und deckt sie zu. //Sie schläft... na ja sie hat die Schlange auch fast ganz allein besiegt...// Er setzt sich wieder auf den Stuhl und beobachtet Yumo eine Weile. //Wie soll das jetzt weitergehen...? Ich kann sie doch nicht einfach hier wohnen lassen... meine Eltern... meine Schwester...//

Er lehnt sich zurück. //Vielleicht wache ich ja Morgen auf und alles war doch nur ein Traum...// Mit diesen Gedanken nickt Riyuiji ein.
 

~*~Am nächsten Morgen...~*~
 

Riyuiji hat die Augen geschlossen. Irgendetwas stupst ihn in die Seite. ~Piku-piku~ Er zuckt kurz zusammen. ~Piku-piku~ Er zuckt erneut. Nur etwas mehr. ~Piku-piku~ schlaftrunken beginnt er zu schreien: "DAI HÖR AUF MIT DEM MIST!" Er schwenkt seinen Kopf in Richtung des Stupfens, auf die Höhe, auf der er seiner 7-jährigen Schwester direkt in die Augen blicken kann. Doch was er erblickt, sind nicht die Augen seiner Schwester... Vor seiner Nase erstrecken sich Kurven einer weiblichen Hüfte... Hochrot kippt er rückwärts vom Stuhl, auf dem er den Rest der Nacht verbracht hat. "Wer?! Was?! Wieso?! Hä?!" Yumo hilft ihm auf. "Bist du in Ordnung...?" "Wie? Ich? Ähm...j-ja... ich bin äh..." Schnell dreht er ihr den Rücken zu. Yumo legt den Kopf schief. Riyuiji räuspert sich kurz. "Ich dachte du wärst meine kleine Schwester... ähm... nicht so wichtig..." //Es war doch kein Traum... sie ist noch da...//
 

"Weißt du... eure Welt ist irgendwie... eigenartig..." Unterbricht Yumo seine Gedanken. "Da sind so viele neue Dinge...", sie greift nach einer alten Actionfigur. "Hier. Wozu wird das benutzt?!" "Das äh... ist nur ein Spielzeug..." "Wow... und äh... das?" sie zeigt auf den PC. "Das ist ein Computer. Mit dem kann man schreiben, spielen, oder über das Internet mit Leuten aus aller Welt sprechen." Antwortet Riyuiji nebensächlich. Er kramt in seinem Schrank nach der Schuluniform. "Und was ist das?" "in Kuscheltier, das meine Schwester hier liegen lassen hat." "Und das?" "Meine Schultasche...Yumo?" "Ja?" "Kannst du die Flügel irgendwie loswerden...? Und die langen Ohren...?" "Naja... ja, das geht... wieso...?" "Hier hat keiner Flügel... und auch keine solchen Ohren..." Yumo konzentriert sich... da bilden sich die langen Ohren zurück und die Flügel verschwinden.
 

Yumo bekommt von Riyuiji eine Jeans und ein T-Shirt. Während sie sich umzieht, geht er ins Bad. Als sie fertig ist, kommt sie nach. "Euer Wasser kommt aus Metallstäben?" "Ja, das ist ein Wasserhahn." "Sieht aber gar nicht wie ein Hahn aus..." "Das heißt auch nur so weil..." Doch Yumo unterbricht ihn. "Und wozu braucht man das hier?" Sie zeigt auf die Rolle Toilettenpapier neben der Toilette. "Äh... das... ist nur... ähm... ... Wir müssen los Yumo...!" Er ergreift ihren Arm und zieht sie aus dem Bad um der Frage auszuweichen.
 

Riyuiji schleicht mit Ihr die Treppe hinunter. An der Küchentür schiebt er sie vorbei, als seine Eltern gerade über die Zeitung gebeugt sind. Seine Mutter hebt den Kopf. "Riyu-chan? Gehst du schon?" "Ja, Mama!" Und schon verschwindet er mit Yumo vor die Tür.

Im Garten hinter einer Hecke hält er an. Er seufzt leise. "Du kannst schlecht wo anders hin, also hab ich mir die Nacht über überlegt, wie wir es hinbekommen, dass du bei mir bleiben kannst. Und zwar ohne dass ich dich verstecken muss... außerdem musst du in die Schule, sonst erregt das zu viel Aufsehen..." Yumo nickt brav. "Also pass auf: Du kommst aus China. Du bist eine Austauschschülerin, und wohnst bei mir. Verstanden?" "Ja. Austauschschülerin aus China, wohne bei dir." "Genau. Also komm, wir gehen zur Schule." So machen sich beide auf den Weg.

Ein erster Schultag

Untertitel: New friends in an other world
 

Seine neue Begleiterin an der Hand hinter sich herziehend, stapft Riyuiji in Richtung Schule. Plötzlich reißt Yumo ihn zurück und somit aus seiner Alltagstrance. "Riyuiji! Schau mal, da!" Verwirrt blickt dieser zu dem Dach, auf das Yumo zeigt. "Was soll denn da sein?" "Na da! Das Kätzchen!" "Ja... und?" "Es ist uns schon gefolgt, seit wir losgegangen sind! Ist das nicht niedlich?!" Schief grinsend sieht Riyuiji noch mal zu dem Kätzchen, das bei Yumos letzten Worten zusammengezuckt ist und nun stocksteif dasteht. "Ja... sehr süß. Komm, wir müssen weiter!" Immer wieder Blicke zu dem Kätzchen werfend, lässt sich Yumo erneut mitziehen.

Die Katze faucht leise und verschwindet im Schatten des Schornsteins.
 

Als die beiden auf dem Schulhof ankommen, klingelt es gerade. "Verdammt wir sind spät dran! Los komm!" Riyuiji will gerade zum Eingang rennen, da hält Yumo ihn zurück. "Warte. Wo müssen wir hin?" "Da hoch... wo im zweiten Stock das Fenster offen ist, und jetzt..." weiter kommt er nicht, denn da nimmt Yumo den verdutzten Riyuiji huckepack und springt mit einem großen Satz auf das Fensterbrett.

Allerdings betritt auch die Lehrerin in diesem Moment das Klassenzimmer. Entgeistert starrt sie mit der Klasse zusammen das Mädchen an, das da so eben auf das Fensterbrett gesprungen ist. Riyuiji entwindet sich Yumos Griff und schluckt. "Ähm... Guten Morgen Tanami-sensei..."

Langsam findet die Lehrerin ihre Fassung wieder. "Herr Suomi... wer... ist dieses Mädchen dort...?" Riyuiji zieht Yumo schnell von der Fensterbank ins Klassenzimmer. "Entschuldigen Sie, Tanami-sensei... Das ist eine neue Austauschschülerin aus China. Sie ist gestern Abend bei mir zu Hause angekommen und wollte sich heute gleich ihre neue Klasse ansehen kommen."

Frau Tanamis Gesichtsausdruck verwandelt sich in ein Lächeln. "Ooh, eine neue Schülerin! Willkommen!", zu Riyuiji gewandt flüstert sie, "Herr Suomi... wie kam sie mit Ihnen zusammen von unten hier hoch auf das Fensterbrett...?" "Sie, äh..." Er wankt zwei Schritte zurück. An seiner Lehrerin vorbeischielend entdeckt er Yumo, die in der Zwischenzeit von einer Traube Schülern umringt wurde. Sie führt ihren neuen Mitschülern Kicks und Schläge vor. "Yumo ist geübte Kampfsportlerin..." //Hoffentlich brockst du dir da nichts Böses ein, Riyu-kun...//
 

Unsicher lächelnd geht er zu Yumo und tippt sie an der Schulter an. "Ähm, möchtest du dich nicht der Klasse vorstellen, Yumo?" "Ja gerne!" Begeistert springt Yumo zur Tafel. "Guten Tag, mein Name ist Yumo Hikaru. Ich bin eine Austauschschülerin aus China!" Sie verbeugt sich kurz. "Ich mag Kampfsport und interessiere mich für eure Kultur. Ich hoffe wir können Freunde werden!" Sie erntet von einigen Gesichtern der Klasse ein freundliches Lächeln. Riyuiji tritt neben sie. Leise murmelt er ihr zu: "Du magst wirklich Kampfsport?" "Ja, in meiner Welt habe ich fast jeden Tag etwas trainiert!" flüstert sie zurück.
 

Nach einem kurzen, aber mahnenden Räuspern Frau Tanamis verziehen sich alle auf ihre Plätze. "Fräulein Hikaru? Bitte setzen Sie sich doch dort an den Tisch neben Herrn Suomi. Wenn Sie sich bereits kennen, wird es damit bestimmt einfacher sich hier einzuleben. Ich bin mir sicher, dass Herr Tenda so nett ist und einen Tisch weiter rutscht. Dann können wir auch mit dem Unterricht fortfahren."
 

Nach der Geschichtsstunde, bittet Frau Tanami Yumo und Riyuiji zu sich. "Würden Sie beide bitte noch zum Sekretariat gehen? Wenn Frau Hikaru hier weiter in unsere Klasse geht, sollte sie sich noch Schuluniformen holen und sich einen Schülerausweis ausstellen lassen." "Ist gut, Tanami-sensei."

Von der Sekretärin bekommt Yumo den Schülerausweis und zwei Schuluniformen. "Aber wieso brauche ich denn zwei Uniformen...?" Riyuiji klärt sie auf. "Die eine hier ist die Sommeruniform. Die brauchst du jetzt gerade. Die andere Uniform ist für Herbst und Winter. Die ist wärmer." "Ach so!" Yumo macht anstalten, sich im Sekretariat umzuziehen. Erschrocken schiebt Riyuiji sie zur Damentoilette. Als sie wieder herauskommt trägt sie die Uniform und zeigt sich stolz Riyuiji der lächelnd seine Sachen wieder an sich nimmt. "Das steht dir bedeutend besser als mein T-Shirt..."
 

"Na, hast du dir eine kleine Freundin gesucht, Riyu-chan?" Riyuiji erkennt die spöttelnde Stimme hinter sich sofort als die Kuros. Ohne ihn anzusehen murmelt Riyuiji leise "Was willst du..." "Hat deine chinesische Freundin schon gesehen, was für ein Weichei du bist?" Kuros stechender Blick durchdringt Riyuiji. "Bitte lasst mich in Ruhe..." Kajia beginnt kleine Papierknöllchen auf ihn zu schnipsen. "Na? Keinen Mumm, was? Armer kleiner Riyu-chan..." Spöttisch lachen Kuro, Kajia und Takumi auf.

Plötzlich knallt eines der Papierknöllchen gegen Kuros Kopf. Die drei wenden sich um. Da steht Yumo, sauer dreinblickend an die Wand des Ganges gelehnt. "Hey... Er hat gesagt, ihr sollt ihn in Frieden lassen. Ist das so schwer zu verstehen?" "Misch du dich da nicht ein! Eine Ausländerin wie du versteht von so was nichts!" Kühl funkelt Yumo Kajia an. "Ich verstehe sehr wohl." "Das ist eine Sache zwischen uns und Riyu-chan. Halt dich da raus." Langsam geht Yumo auf Kuro zu. "Hör mir mal zu. Versau es dir nicht mit mir..." Sie packt ihn am Kragen. "Riyu-kun ist mein Freund. Und wenn er sagt, du sollst ihn lassen, dann tust du das auch, klar?" Sie lässt ihn wieder los.

Mit unsicherem Blick geht Kuro ein paar Schritte zurück. "Musst du dich jetzt schon hinter einem Mädchen verstecken, Riyu-chan?!" Doch klingt dieser Spott diesmal nicht besonders überzeugt. "Leute, kommt, gehen wir..." Die drei gehen wieder in Richtung des Klassenzimmers zurück. Yumo ruft ihnen nach: "Man vergreift sich nicht an Schwächeren!" Da zuckt Riyuiji zusammen. "Ähm... Schwächeren? Moment mal, Yumo!" Doch sein Protest scheint nichts zu nützen, da Yumo ihn schon wieder zum Klassenzimmer zieht.
 

Kaum wieder an ihrem Tisch sitzend, wird Yumo von einigen Schülern umkreist. "Yumo, möchtest du in den Musikclub kommen?" "Nein, komm in den Kendo-Club!" "Ach was, komm zu uns Kampfsportlern!" "Nein, zu uns in den Kunstclub!" "Zum Schultheater!" Verwirrt blickt Yumo in die Runde. "Ähm... ich äh..." Riyuiji steht auf und geht zu ihr. "Du musst mindestens einem Schulclub beitreten. Nimm etwas, was deinen Interessen entspricht." "So...? Dann möchte ich... zu den Kampfsportlern!" Alle anderen Clubleiter lassen die Köpfe hängen. Nur Miro Tenda, der Leiter des Kampfsportclubs reicht Yumo freundlich lächelnd die Hand. "Freut mich, Yu-chan! Du kannst gerne nachher kommen und uns beim Training zusehen!" "Danke!" "Ach ja, ich bin Miro Tenda. Wir suchen schon lange weitere Mädchen für unseren Club." "Habt ihr nicht viele?" "Nein... nur eines. Kajia." "Kajia? Die, die immer bei Kuro und Takumi ist?" "Ja. Takumi ist auch bei uns. Nur Kuro nicht. Er geht in den Kendo-Club." Yumo schielt an Miro vorbei zu den dreien, die an einem der hinteren Tische angestrengt diskutieren.
 

Sie geht zu Riyuiji, der gerade seine Schulsachen packt. "Du, Riyuiji? In was für einen Club gehst du?" "Ich bin im Kunstclub." Yumo sieht ihn schief an. "Nur?" "Wieso nur?" "Na ja,... bei dem was wir vorhaben könntest du dich ruhig auch körperlich ertüchtigen!" Yumo stupst ihn mit einem Stift gegen die Schulter. "Muss das sein...?" "Ja es muss. Miro! Ich hab hier noch jemanden der zu den Kampfsportlern will!" Riyuiji springt auf. "Was?! Moment mal, halt! Stopp!!" Doch Yumo hält ihn fest und legt ihre Hand auf seinen Mund. "Ich bring ihn dann zum zusehen mit!" "Ist OK!" Ertönt es von Miro, und somit ist es beschlossen.
 

Als der Unterricht vorbei ist, machen sich Yumo und Riyuiji, wenn teils auch etwas widerwillig, auf den Weg zu dem kleinen Dojo, dass der Kampfsportclub zum trainieren gebraucht. Dort werden sie von Miro eingewiesen. Er zeigt den beiden Trainingshalle und -geräte, die Umkleiden und das Schild des Dojos. Als sie dann auch noch die entsprechende Kleidung erhalten und angezogen haben, möchte Miro mit der Auswahl beginnen.

"Da nicht alle gleich stark sind, trainieren wir in Gruppen. Wer 5 Mitglieder seiner Gruppe am Stück besiegt, steigt eine auf. Ich entscheide, in welcher Gruppe ihr anfangt. Riyu-kun? Du bist der erste." "I-ich...?" Riyuiji versucht sich möglichst unauffällig hinter Yumo zu verstecken. Miro beginnt zu lachen. "Keine angst, ich tu dir nicht weh. Du kannst mich einfach angreifen." Nach einem Moment des Abwägens nickt Riyuiji unsicher. "OK..."
 

Er nimmt seinen Mut zusammen, und geht mit einem Fausthieb auf Miro los. Dieser macht eine schnelle Bewegung und ehe Riyuiji sich versieht, liegt er rittlings auf dem Boden. Mit großen Augen sieht er Miro an. "W-wie hast du das eben...?" Miro hilft ihm wieder auf. "War doch gar nicht so schlecht, Riyu-kun! Mit etwas Übung könnte daraus ein spitzen Schlag werden. Ich würde sagen, du gehst zur Gruppe gelb." "Gelb?" "Ja. Wir haben unsere Gruppen nach Farben geordnet. Weiß - gelb - orange - rot - violett - blau - grün - schwarz." "Und in welcher bist du Miro-kun?" Dieser lächelt. "Schwarz, wo sonst?" Riyuiji nickt.
 

Nun wendet sich Miro Yumo zu. "Jetzt du, Yu-chan!" Yumo nickt und geht in Kampfposition. Bereits ihr erster Schlag scheint kräftiger, als Miro es erwartet hatte. Schnell weicht er dem zweiten aus und geht auf Abstand. //Die ist ja richtig gut!//

Aus den Reihen der Zuschauer sieht man die kühlen Blicke Kajias und Takumis, die den Kampf beobachten.

Nun startet Miro einen Angriff, den Yumo nicht mehr ganz ausweichen kann. Sie stürzt, schafft es aber noch, Miro die Beine weg zu schlagen, so dass auch er hinfällt. Er beginnt zu lachen. "OK, das reicht, Yu-chan!" Er rappelt sich auf und hilft Yumo aufzustehen, was Riyuiji mürrisch beobachtet. "Du gehst besser zur blauen Gruppe. Mit ein bisschen Training steigst du aber bestimmt schnell auf!" "Wenn du meinst Miro-kun...?" Die beiden lächeln sich an. Da schiebt Riyuiji Yumo sanft weiter. "Sehen wir uns mal unsere Gruppe an..." Miro sieht ihnen leicht verdutzt nach.
 

In Riyuijis Gruppe sind noch ein Junge aus seiner und fünf aus Parallelklassen. Dazu noch ein Mädchen, das Miro wohl auch erst heute angeworben hat, wie er es immer am Schuljahresbeginn tut. In Yumos Gruppe waren noch sechs Jungen aus anderen Klassenstufen und einer aus einer Parallelklasse. Doch war auch noch ein bekanntes Gesicht dabei: Takumi. Yumo lächelt ihm zu. Als er zurücklächeln will, nimmt Kajia, die eine Gruppe tiefer trainiert, ihn in den Schwitzkasten.

Miro geht dazwischen. "Kajia. Lerne erst einmal Kämpfer deiner Stärke zu besiegen, bevor du versucht es mit der nächsten Gruppe aufzunehmen!" Und mit einem gezielten Griff weist er sie zurecht. Grummelnd verzieht sich Kajia wieder in ihre Gruppe, um ihren Frust an deren Mitgliedern abzulassen, die sie einen nach dem anderen zum Kampf herausfordert.
 

Da dieser ein reiner Geräte-trainingstag war, kommen Yumo und Riyuiji zwar erschöpft, aber wenigstens ohne blaue Flecken aus der Schule.

"Jetzt müssen wir nur noch meiner Familie beibringen, dass du bei uns wohnen musst..." "Und was möchtest du denen erzählen?" "Ganz einfach: Du bist eine Austauschschülerin aus China und wurdest uns zugeteilt. Da können meine Eltern gar nichts mehr sagen." //Hoffe ich...//

Austauschschülerin

Untertitel: Nice family... or not?
 

Riyuiji kommt mit Yumo endlich wieder bei sich zu Hause an. Möglichst leise zieht er die etwas verwirrte Yumo zum Hintereingang. "So, bitte sei leise, ich weiß nicht, ob meine Eltern schon zu Hause sind!" "OK." Sie nickt. Während Riyuiji den Schlüssel ins Schlüsselloch steckt, wird Yumos Aufmerksamkeit von einem Wasserhahn am Haus angezogen, der an einen Gartenschlauch angeschlossen ist. Sie geht hin. //Aus diesen Metalldingern kommt in dieser Welt doch das Wasser, oder nicht?// Sie dreht an dem Hahn. Riyuiji hat die Tür bereits aufgeschlossen. "Yumo, kommst du dann? ...Yumo was tust du?" Yumo sieht zu ihm: "Ich wollte nur- UWAH!!" Durch den Wasserdruck beginnt der spritzende Schlauch sich selbstständig zu machen. "Kyaaah! Eine Schlange!!" Yumo springt zurück. Als Riyuiji gerade etwas sagen will, wirft ihn ein Strahl des Wassers zurück. "RIYUIJI! Das reicht, jetzt bist du dran, Untier!"

Schnell schnappt sie sich den Rechen, der neben ihr liegt, und beginnt mit dem Gartenschlauch zu kämpfen. Der Schlauch wickelt sich um den Stab des Rechens, und Yumo drückt dann auch den letzten Rest des Schlauches zu Boden. Erleichtert wischt sie sich das Wasser aus dem Gesicht. "Na, wer ist jetzt stärker?!" Da rappelt sich Riyuiji wieder auf. Er sieht Yumo - kampfgezeichnet - über dem Schlauch knien. "Y-Yumo?! Was tust du mit unserem Gartenschlauch?!" Yumo sieht Riyuiji völlig verwirrt an. "Gartenschlauch? Diese Schlange ist euer Haustier?"
 

Kopfschüttelnd dreht Riyuiji das Wasser etwas zurück, und hilft Yumo aus den Schlingen des Schlauches. "Einen Gartenschlauch benutzt man, um Blumen zu gießen. Hier siehst du, so." Er stellt sich mit dem Schlauch vor das Blumenbeet und gießt ein wenig. Aufmerksam beobachtet Yumo ihn. "Ihr habt wirklich seltsame Geräte..." "Man gewöhnt sich daran" antwortet er lächelnd.

Yumo hält Inne und muss kurz darauf niesen. "Wir sollten duschen und etwas Trockenes anziehen, nicht dass wir uns erkälten..." Er dreht das Wasser ab und geht mit Yumo nach drinnen.
 

Vor dem Badezimmer stellt Riyuiji Yumo ab, und holt etwas zum Anziehen für sie. Anschließend gehen beide ins Bad. "So, hier sind ein paar frische Sachen für dich. Die Dusche geht an, wenn du an diesen Hähnen drehst. Ich gehe wieder in mein Zimmer, wenn du fertig bist, kannst du rüberkommen. "Mach ich. Wohin soll ich meine nasse Uniform legen?" "Da in den Wäschekorb!" Somit verschwindet Riyuiji in sein Zimmer.

Yumo betrachtet die Wasserhähne an der Dusche und zieht sich dann aus. Brav legt sie die Uniform zu der anderen Wäsche und dreht dann am ersten der Hähne. Sofort schreit sie laut auf! Geschockt kommt Riyuiji ins Zimmer gelaufen. "Yumo, was ist los?!" Doch der Anblick verrät bereits vieles. Die freizügige Yumo steht halb versteckt hinter den Handtüchern, die an der Wand hängen, und hält den Badehocker abwehrend gegen die laufende Duschbrause an der Decke.

Sich kurz räuspernd murmelt Riyuiji: "Könntest du... dir bitte ein Handtuch um machen?" Den Blick nicht von der Duschbrause abwendend tut Yumo, wie ihr geheißen wurde. Riyuiji geht zur Brause und stellt das heiße Wasser mit dem 2. Hahn etwas kühler. "Riyuiji, das Ding macht mir angst... Ich wollte mich waschen, da hat es plötzlich heißes Wasser auf mich gespuckt!" "Du musst nur auch das Kühle aufdrehen, dann wird es genau richtig, hier schau." Doch Yumo weigert sich. "Sobald du gehst, spuckt es mich wieder an! Ganz bestimmt!" "Nein, das wird es nicht, verstehst du es..." "Bitte bleib hier..." ängstlich sieht Yumo Riyuiji an. "Ähm... n-na gut..." Stark errötet willigt er ein.
 

Einige Minuten darauf sieht man Yumo und Riyuiji in Badebekleidung im Bad sitzen. Während er sich gerade die Haare wäscht, beschäftigt sie sich mit dem Badespielzeug von Dai, der kleinen Schwester Riyuijis. Neben einer Wasserpistole und einer Badeente findet sie auch ein Fläschchen Seifenblasen. Sie öffnet es vorsichtig und sieht hinein. "Riyuiji, was ist das?" Riyuiji dreht sich zu ihr um. "Das sind Seifenblasen. Möchtest du welche machen?" Yumo legt den Kopf schief. "Wie macht man so was?" "Ist gar nicht schwer. Du nimmst die Seifenlauge, tauchst das Stäbchen rein, und dann..." Er pustet vorsichtig gegen das Stäbchen, so dass sich aus der Seifenhaut viele bunt schillernde Blasen bilden. Yumos Augen leuchten auf. "Ihr könnt Traumblasen produzieren?!" Fasziniert greift sie nach einer Seifenblase, da platzt diese. "Ah!"

Riyuiji kniet sich neben sie. "Seifenblasen kann man nicht anfassen, so wie eure Traumblasen. Außer, man macht sich etwas von der Flüssigkeit auf die Hand, dann kann man sie ein bisschen halten." Sogleich tröpfelt Yumo sich etwas von der Seifenlauge auf die Hand und lässt eine der Seifenblasen darauf landen. Sie lächelt, da platzt die Blase auch schon. Traurig senkt sie den Kopf. Riyuiji nimmt vorsichtig ihre Hand in seine und bläst eine der Blasen genau in ihre Handfläche. Da strahlt Yumo wieder.
 

Beim ausspülen seiner Haare schielt Riyuiji nochmals zu Yumo hinüber. //Mit Seifenblasen habe ich zuletzt als Kind gespielt... Aber Yumo macht es wohl Spaß. Sie ist wahnsinnig süß...//
 

Nach dem duschen zieht Yumo sich die kurze Hose und das Shirt an, dass Riyuiji ihr gegeben hat. Sie geht nun auch in sein Zimmer, wo er gerade auf dem Fensterbrett sitzt und nach draußen sieht. Yumo setzt sich zu ihm. "Eure Welt ist eigenartig... aber sehr schön." Sie sieht nach unten zur Straße. Ein kleiner Schatten huscht an der Zimmertür vorbei, dann zurück uns ins Zimmer hinein. Die Besitzerin des Schattens holt tief Luft. Und dann....:

"RIYU-CHAN HAT EINE FREUUUUNDIIIN!!"

Vor Schreck fällt Riyuiji beinahe aus dem Fenster. Geschockt dreht er sich um. Auch Yumo wendet den Blick nach hinten. Dort steht ein Mädchen mit 2 Zöpfen, etwa 7 Jahre alt und zeigt erstarrt auf die beiden. Riyuiji verzieht sein Gesicht. "Dai!" doch Yumo geht schon zu dem Mädchen und kniet sich nieder. "Hallo, ich bin eine Austauschschülerin aus China! Mein Name ist Yumo." Die Kleine legt den Kopf schief. "Dann bist du gar nicht Riyu-chans Freundin?" Yumo sieht sie verwirrt an. "Na ja, ich, ähm..." Dai blickt an Yumo vorbei und zu Riyuiji: "Immer noch keine Freundin? Riyu-chan, du bist doch ein Loser.", erneut an Yumo gewendet meint sie, "Hallo, mein Name ist Dai, ich bin Riyu-chans Schwester. Und das ist Shiya!" Sie zeigt auf die Katze, die hinter ihr ins Zimmer Tappt. Beleidigt grummelnd schiebt Riyuiji seine Schwester aus dem Zimmer: "Ich bin kein Loser, klar?!" Und damit schlägt er die Tür zu.
 

"Du hast eine nette Schwester." Yumo lächelt ihm zu. "Nein... die nervt nur, sonst nichts!" Immer noch beleidigt nimmt Riyuiji die Katze auf den Schoß. Da kniet Yumo sich neben ihn, und streichelt Shiya ebenfalls. "Wieso glaubt deine Schwester, dass du ein Loser bist?" "Na... weil ich... ach... vergiss es...." Lange und eindringlich sieht Yumo ihn an. Er seufzt kurz. "...Weil ich noch keine Freundin habe." "Aber wir sind doch Freunde! Oder nicht?" Riyuiji schüttelt den Kopf. "Nein, nicht so. Eine richtige Freundin. Eine die sich in mich verliebt, verstehst du?" Yumo erhebt sich. "Nein. Wieso sollst du ein Loser sein, nur weil du die Richtige noch nicht gefunden hast? Du wirst ihr bestimmt noch begegnen!" Hoffnungslos nickt Riyuiji.

"Komm Yumo, ich muss dich noch meinen Eltern vorstellen."
 

Gemeinsam gehen sie die Treppe hinunter, in die Küche. Dort werden sie fast von Riyuijis Mutter umgerannt. "Wo ist sie?! Wo ist die Austauschschülerin?!" begeistert sieht sie Riyuiji an. Dieser deutet nur wortlos neben sich. Seine Mutter sieht nun Yumo. "Aaaah! Du bist Yumo!! Herzlich Willkommen!!" stürmisch schüttelt sie Yumo die Hand. Diese lächelt überrascht: "Äh... ähm, danke... ich, äh..." Da wird sie erneut von Riyuijis Mutter unterbrochen. "Ich hoffe du lebst dich schnell bei uns ein!" Riyuiji schiebt sie mal zur Seite. "Mama, übertreib nicht so. Woher weißt du eigentlich, dass Yumo hier bei uns bleiben wird?" "Die Schule hat vorhin bei uns angerufen. Man hat uns gebeten gut für die Austauschschülerin zu sorgen die bei uns wohnt. Und als Dai mir dann noch erzählt hat sie sei schon da, dachte ich, der Brief, den man vorher bekommt, wird sich wohl verspätet haben." Sie lächelt ihren Sohn an. Dieser kippt leicht zur Seite. //Die glauben ja echt alles...// "Ähm ja, ich denke der Brief wird noch kommen..." Er lächelt schief.

Auch sein Vater, der wie üblich über die Zeitung gebeugt ist, grüßt Yumo kurz. Diese verbeugt sich schnell. "Danke dass sie mich aufnehmen!"

"Kommt ihr zwei, das Essen steht schon bereit!" Somit essen nun alle mehr oder weniger friedlich (Dai bombardiert Riyuiji, zu Yumos Belustigung, mit Erbsen), gemeinsam zu Abend.
 

-später in dieser Nacht:-
 

Yumo zieht zwei Ratsumhänge aus ihrer Tasche. "Was machst du da?" fragt Riyuiji sie vorsichtig. "Wir müssen doch auf Alptraumjagd gehen. Oder willst du, dass alle schönen Träume verschwinden?" "Nein... ich..." "Dann zieh das über, damit wir los können!" Sie wirft ihm einen Umhang zu. Den anderen streift sie sich selbst über.
 

Beide huschen aus dem Fenster aufs Dach. "So, los komm mit, wir suchen jetzt Alpträume!" Und schon springt Yumo aufs nächste Dach, gefolgt vom unbehagten Riyuiji und sie verschwinden in der Nacht.

Fledermäuse

Untertitel: A dreamfairy and its companion
 

Unsicher versucht Riyuiji, so wie Yumo von Dach zu Dach zu gelangen. Mühsam umklammert er einen Kamin und versucht mit dem Fuß das nächste Dach zu erreichen. //Worauf habe ich mich hier nur eingelassen?// Er schafft es. Keuchend lässt er sich vor Yumo in die Knie sinken. "Uff... sag mal... Yumo... wie willst du eigentlich die Alpträume erkennen?" Yumo hilft ihm wieder auf die Beine und lächelt ihn an. "Das weiß ich noch nicht." Diese Worte werfen Riyuiji beinahe vom Dach. "W-wie du weißt es noch nicht?!" "Ich kann es dir sagen, wenn wir einen gefunden haben." Riyuiji starrt sie entgeistert an. //...//

Plötzlich zuckt Yumo mit den Ohren. Leise flüstert sie: "Riyuiji... da war eben was... ich habe was gehört!" "Hä? Was denn?" murmelt er leise zurück. "Es kam von da hinten!" Die beiden beugen sich über den Giebel und blicken in den Garten. Sie können nur noch einen Schatten erkennen, der im Gebüsch verschwindet. Angestrengt und ängstlich beobachten sie das Gebüsch weiter, da tritt ein Kätzchen heraus. Das Kätzchen, das Yumo bereits am Morgen gesehen hatte.
 

Yumo setzt sich auf. "Ach, das war nur die kleine Katze." "Sie wird wohl jemandem aus der Gegend gehören." Meint Riyuiji beiläufig. Da bemerkt das Kätzchen die beiden, schreckt kurz zusammen und rennt davon. "H-hey, bleib doch hier!" ruft Yumo ihm leise nach, doch das Kätzchen ist schon verschwunden. "Na dann eben nicht..." beleidigt sieht Yumo in die andere Richtung. Riyuiji gähnt kurz müde und sieht dann zum Mond hoch. "War heute wohl nichts mit den Alpträumen, Yu-... Yumo?" Suchend wendet er sich um. Er kann sie aber nirgends entdecken. "Yumo! Yumo wo bist du?!" "Riyuiji!!" ertönt es leise von unten. Vorsichtig rutscht Riyuiji zur Dachrinne und blickt hinab. Direkt unter ihm befindet sich ein Balkon, auf dessen Geländer Yumo sitzt. "Hier, ich glaube wir haben gefunden wonach wir suchen!" Sie hilft ihm zu sich auf den Balkon. Unsicher sieht er in das Zimmer. Es ist das Zimmer eines kleinen Jungen.
 

Da es Sommer, und damit warm draußen ist, steht das Fenster offen. Der kleine Junge scheint unruhig zu schlafen und wälzt sich hin und her. Yumo ergreift Riyuijis Hand und zieht ihn hinein. Da hält sie Inne. Unsicher zieht sie die Träne des Drachen hervor, die zu leuchten begonnen hat. Yumo schluckt kurz. "OK, Riyu-kun, jetzt geht es los..." Riyuiji ist weniger begeistert. "Was, wenn gleich die Eltern des Jungen hereinkommen?! Die halten uns für Einbrecher!" "Die werden uns gleich nicht mehr sehen. Komm, leg deine Hand auf den Kristall!" "N-na gut...?" Die Hände der beiden ruhen auf dem Kristall. Da berührt Yumo mit selbigem die Stirn des Kindes. Das Zimmer verdunkelt sich...
 

Als Yumo und Riyuiji wieder etwas sehen können, finden sie sich in einer Höhle wieder. Yumo streift den Ratsumhang ab und Riyuiji tut es ihr gleich. Er blickt etwas verwirrt drein. "Yumo... wo sind wir hier?" Während sie die Umhänge in einem Tuch verstaut, das sie sich umgehängt hat, antwortet sie: "Wir sind im Traum des Jungen." "Im Traum des... Soll das heißen, wir sind in seinem Kopf?!" ein wenig entsetzt sieht er sie an. //Was für eine grausige Vorstellung!// Doch Yumo lässt ihm nicht viel Zeit zum nachdenken. "Komm, wir müssen den Jungen finden. Erst wenn wir seinen Alptraum beenden, können wir diesen einfangen." "Ach so... Aber wo könnte er denn sein?"

In dem Moment vernehmen die beiden ein leises "Mama...". Yumo rennt los: "Es kam von dort!" Vorsichtig schauen beide um die Ecke. In einer Felsspalte kauert der kleine Junge, zitternd und weinend. Yumo kniet sich zu ihm.
 

"Hey mein Kleiner... nicht weinen... was ist denn passiert?" Der Junge schreckt auf und drückt sich gegen die Wand: "Wah!! W-wer seid ihr... geht weg!" Yumo lächelt besänftigend. "Ich bin Yumo, und das ist mein Freund Riyuiji. Wir sind gekommen um dir zu helfen." Da hört der Junge auf zu weinen. Er bemerkt Yumos elfenartige Flügel. "Ooooh! Bist du meine gute Traumfee?!" "Deine, äh, was?" unsicher lächelnd sieht sie ihn an, aber Riyuiji drängt sich dazwischen. "Nein. Yumo ist eine Elfe, und ich bin ihr Begleiter. Wir wurden geschickt um dich zu beschützen!" Der Junge staunt. "Wow, toll, eine Elfe und ihr Begleiter, extra für mich!" Yumo nickt. //Riyuiji kommt wohl gut mit Kindern aus... süß!// "Wie heißt du denn, mein Kleiner?" "Ich bin Taro!" Riyuiji nimmt Taro auf den Arm. "OK, Taro. Warum hast du dich eigentlich hier drin versteckt?" Der Junge verzieht wieder sein Gesicht. "Da draußen..." antwortet der kleine Junge zittrig und zeigt mit der Hand zum Eingang der Höhle.
 

Yumo tritt nach draußen ins Freie. Vor ihr liegt ein spitz zulaufender Felsvorsprung, dahinter eine weite Fläche grauer Nebel, die sich in dichten Schwaden bis zum Horizont ziehen. Sie geht noch ein paar Schritte weiter nach vorn. Doch kaum hat Yumo sich aus dem Schatten der Höhle begeben, vernimmt sie ein Geräusch. Das Schlagen unzähliger kleiner Flügel... Reflexartig blickt sie nach oben und kann sich gerade noch rechtzeitig in die Höhle zurück retten!

Wo Yumo eben noch gestanden hatte, stürzt nun ein großer Schwarm Fledermäuse herunter... Als die Tiere sich zurück in die grauen Wolken erheben, bleiben nur tiefe Kratz- und Bissspuren im Fels zurück. Gebannt starren Yumo und Riyuiji auf die Stelle. Leise flüstert Riyuiji: "Yumo... das... das hättest du sein können...!" Yumo sinkt auf die Knie. "Der Alptraum..."
 

Nun meldet sich auch wieder der kleine Taro zu Wort, der der Sache bis dahin ängstlich schweigend zugehört hatte. "Die Fledermäuse... die wollen mich auffressen...! Sie wollen nicht, dass ich zurück nach Hause zu meiner Mama kann... Aber ich mag doch zu Mama..." Ein leises Schluchzen ist zu hören. Riyuiji gibt sich alle Mühe, den Jungen zu beruhigen. "Ist ja gut, du kommst wieder zu deiner Mama. Immerhin hast du doch jetzt eine Elfe und ihren Begleiter zur Seite! Wir bringen dich nach Hause, ich verspreche es dir." Taro nickt leicht. Er deutet auf ein paar Felsspitzen die aus den Nebeln ragen.
 

Yumo verfolgt Taros Blick. Da entdeckt sie nun auch die Umrisse eines Hauses hinter dem Nebel. "Wohnst du dort, Taro-chan?" "Ja... von dort bin ich hier her gelaufen... aber dann waren da plötzlich die Fledermäuse... und... und..." "Keine Angst, mein Kleiner. Wir machen das!" Yumo wendet sich erneut zu Riyuiji. "Wenn der Junge zu Haus ist, lässt sich der Alptraum einfangen. Am besten wir rennen durch die Nebel und nicht über die Steine! Unter dem Dunst können sie uns vielleicht nicht so leicht orten." "Nein!", ruft Taro dazwischen, "da geht es ganz, ganz weit runter!!" Er hält Yumo am Zipfel ihres T-shirts fest. "Wie?", meint diese verdutzt, "da geht es weit...?" Sie nimmt einen Stein und wirft ihn zur Plateaukante. Dort springt er mit einem lauten ~klonk~ auf und stürzt dann über die Kante hinab. Gebannt warten die drei nun auf ein weiteres ~klonk~, aber es herrscht nur drückende Stille. Traurig sieht der kleine Taro zu Yumo auf. Doch diese scheint erst noch mit der schwierigen Situation fertig werden zu müssen.
 

"..." Sie sieht auf zu dem wolkenverhangenen Himmel. Dort hin, wo die Fledermäuse verschwunden sind. "..." Dann zu dem einzigen Weg bis zu Taros Haus. Yumo seufzt. "Ich könnte ja fliegen... aber ihr beiden nicht..." Riyuiji nickt. "Das ist das Proble-..." Er wird von einem Aufschrei Yumos unterbrochen: "Das ist die Idee!!" Sie wird von den beiden Jungen fragend angesehen. "Riyu-kun, du bist doch schnell, wenn du dich verwandelt hast; ich fliege einfach los und lenke die Fledermäuse von euch ab und du bringst den Jungen so schnell du kannst zu seinem Haus!" Doch Riyuiji scheint damit gar nicht einverstanden... "Bitte was?! Und wenn sie dich erwischen?! Du hast doch gesehen, was mit dem Fels passiert ist!" "Keine Angst, ich bin eine wendige Fliegerin, die kriegen mich nie." Antwortet Yumo mit einem frechen Lächeln. Riyuiji seufzt.
 

Yumo, die das als Bestätigung ihres Planes ansieht, nimmt die Träne des Drachen, die sie stets als Kette bei sich trägt, ab. "Großer Traumdrache, du hast mich auserwählt die Träume zu schützen. Nun wollen wir auch diesen Alptraum einfangen, damit er kein Unheil mehr anrichten kann. Bitte, Traumdrache, hilf!" Bei den letzten Worten leuchtet der Kristall auf. Yumo und Riyuiji werden zum zweiten Male in helles Licht gehüllt. Vor den Augen des verwirrten Taros verwandeln sie sich. Als das Licht schwindet und sie nun gekräftigt und völlig neu eingekleidet da stehen, bricht der kleine Junge in Begeisterung aus: "Uwooooah! Wie habt ihr das gemacht?! Das ist ja super-cool! Ich will auch! Ich will auch!!" Bettelnd hüpft er um Riyuiji herum. Dieser versucht dem Kleinen nun irgendwie eine Erklärung für etwas zu geben, das er selbst noch nicht so ganz versteht... "Ähm... also weißt du Taro... das... das... geht nicht so einfach äh... wir... wir..." Yumo hilft ihm kurzer Hand: "Wir können das, weil wir magische Wesen sind, verstehst du?" Taro nickt etwas niedergeschlagen, da er nun wohl keine tolle Verkleidung bekommen soll. "Aber du bist ja ein ganz besonderes Mitglied unserer Truppe... deshalb, ähm..." Riyuiji spinnt Yumos Idee zu Ende: "Deshalb bekommst du ein schützendes Elfenritter-Gewand!" Schnell zieht er dem Jungen einen Ratsumhang über.

"Uii, toll!" Nun scheint der kleine Junge wieder begeistert.
 

"Ok, Taro-chan, pass auf: Ich nehme dich gleich huckepack und dann renne ich mit dir zu deinem Haus. Aber du musst dich gut festhalten! Und Yumo hier fliegt los und lenkt die Fledermäuse ab. In Ordnung?" erklärt Riyuiji den ganzen Plan. "Ja, Sir!", salutiert Taro spielerisch. Damit nimmt Riyuiji den Kleinen auf den Rücken und holt seine Ringklingen hervor. Auch Yumo zieht, bereit sich zu verteidigen, ihre Doppelklinge. Riyuiji stellt sich neben sie. Unsicher wegen ihrer Reaktion, legt er ihr die Hand auf die Schulter. "Pass auf dich auf, Yumo." Sanft nimmt sie seine Hand in ihre. "Mach ich." Erwidert sie mit einem Lächeln.

Taro tippt Riyuiji an der Schulter an. "Magst du ihr denn nicht noch einen Kuss geben?" Riyuiji stockt. "Ääh...wie?!" "Naja wenn sich zwei lieb haben, dann geben sie sich doch einen Kuss zum Abschied. Das machen Mama und Papa auch immer so." Riyuiji wird rot... Yumo erklärt dem kleinen Jungen lächelnd: "Ich und Riyuiji wir sind Freunde, ein Team verstehst du?" "Ach so." Taro lächelt. Riyuiji zuckt bei Yumos Worten zusammen. "Freunde..."
 

Yumo richtet ihre Augen erneut auf die Wolken, in denen die Fledermäuse auf ein Wiedererscheinen der drei warten. "Auf drei fliege ich los! 1... 2... 3!!!"

Hikari & Hideo

Untertitel: Dream to be a hero
 

Kraftvoll stößt Yumo sich ab. Schnell flattert sie links des Weges in die Weiten der Nebel, kaum eine Sekunde später bricht eine schwarzbraune Wolke aus Fledermäusen zwischen den Schwaden hervor und jagt ihr nach. Auf diesen Moment hat Riyuiji gewartet! In der Hoffnung, dass die Fledermäuse weiterhin Yumo verfolgen, rennt er zu den Felsspitzen. Er hat Glück. Der Hauptschwarm scheint weiter hinter ihr her zu sein. Doch ein paar Vereinzelte lösen sich aus der Wolke und verfolgen nun ihn. Immer wieder muss Riyuiji anhalten, um seine Klingen zu schleudern und wieder aufzufangen. Die Tiere, die von ihm getroffen werden, zerfallen zu Staub.
 

Taro umklammert seinen Träger krampfhaft. Yumo war für eine Weile aus Taros und Riyuijis Blickfeld verschwunden. Nun aber kommt sie, bereits stark vom Kampf mit dem Fledermausschwarm mitgenommen, wieder an den Felsspitzen vorbei. Erschöpft vom abwehren ihrer kleinen, aber schnellen Gegner, versucht sie mit aller Kraft ihre Geschwindigkeit zu halten. Riyuiji sieht das mit immer größerer Angst. Jedoch hat er schon genug damit zu tun, nicht beim Springen abzurutschen, als dass er etwas Größeres gegen den nicht kleiner werden wollenden Schwarm anrichten könnte.

Geschickt weicht er zwei Fledermäusen aus, die gerade auf ihn herabstürzen wollten, als Yumo wieder in ihrer Nähe vorbei kommt. Doch sie scheint schon zu erschöpft. Ein paar Fledermäuse haben bereits ihre Flügel an den Rändern zerschlissen! Noch eine Felsspitze springt Riyuiji weiter, dann setzt er Taro ab. „Hör jetzt bitte gut zu! Spring so schnell du kannst bis zum Haus! Es sind nur noch 3 Sprünge, das schaffst du ohne mich… ich muss meiner Freundin helfen!“

Schnell tut klein Taro wie ihm geheißen wird. Da wird Yumo ein weiteres Mal an den Flügeln verletzt… Unfähig zu fliegen stürzt sie ab. „IYAAAAAH!!“ – die Fledermäuse hinterher. „Nein, YUMO!“ Blindlings hechtet Riyuiji ihr nach in den Abgrund. Als er ihre Hand zu fassen bekommt, flüstert sie nur: „Es tut mir leid…“ So verschwinden beide, gefolgt von Fledermäusen, in der bodenlosen Tiefe der Nebelschwaden.
 

Taro, der alles hastend mitverfolgt hat, setzt mit Tränen in den Augen zum letzten Sprung an. Haben eine Elfe und ihr Begleiter nun ihr Leben verwirkt, nur um seines zu retten?

Da berührt sein Fuß die Rasenfläche vor dem Haus. Er ist nun zu Hause. Schlagartig lösen sich Wolken, Nebel, Höhle, Felsen und Haus in Luft auf.
 

Der kleine Junge findet sich in einem hellen Raum wieder. Er blickt sich um. Zuckende Fledermäuse liegen am Boden und… Yumo und Riyuiji einander fest umklammernd mitten darunter!

Unsicher öffnen die beiden Helden die Augen. „Haben wir… es etwa geschafft…?“ Außer sich vor Freude dass nun niemand gestorben ist, tanzt Taro um die beiden herum. Beim Anblick der besiegten Fledermäuse und unter dem Gesichtspunkt, dass keine von ihnen mehr in Gefahr schwebt, lässt Riyuiji Yumo schnell los. Als diese jedoch wankend versucht aufzustehen, ergreift er sogleich ihre Hand, um ihr zu helfen. Vor den Augen der drei glühen die Fledermäuse schwarz auf und ziehen sich zu einer Kugel zusammen. Yumo hebt die entstandene Alptraumkugel vorsichtig vom Boden auf und berührt sie mit der Träne des Drachen. Die Kugel wird, ebenso wie Riyuijis Alptraum, zu einer kleinen schwarzen Perle. Im selben Moment verwandeln sich Yumo und Riyuiji zurück. Staunend gibt der kleine Taro Yumo ihren Ratsumhang wieder.
 

Riyuiji kniet sich zu dem Jungen. „Jetzt ist alles wieder gut. Aber bevor du gleich aufwachst, musst du mir etwas versprechen.“ Taro legt den Kopf fragend zur Seite: „Was denn?“ „Wenn du jemandem von uns erzählst, sag nur wir waren die ‚Traumfischer’ in Ordnung?“ Eifrig nickt der Kleine.
 

Taros Eltern haben Stimmen im Zimmer ihres Sohnes vernommen. Schnell stürmen sie hinein. „Taro-chan! Was ist, ist jemand bei dir?!“ Da sieht sein Vater zwei Gestalten in langen Umhängen aus dem Fenster fliehen, denen sein Sohn nachwinkt. „Hey!! Stehen geblieben!! Einbrecher!! Polizei!!“ Doch da sind die Gestalten schon hinter dem nächsten Dach verschwunden. Taros Mutter kniet sich sofort ans Bett. „Mein Liebling, was war denn los?! Haben sie dir etwas angetan?!“ „Nein, Mami, das waren die Traumfischer! Die haben meinen Alptraum verjagt!“ Verwirrt sieht die Mutter ihn an. Da entdeckt sie eine wundervolle, exotische Blume auf der Bettdecke, bei der eine Karte liegt:
 

~Dir wird keine Fledermaus je wieder etwas an haben,

das versprechen wir dir!
 

Gezeichnet, Hikari und Hideo die Traumfischer~
 

Erschöpft werfen Yumo und Riyuiji sich auf Riyuijis Bett. „Das war ganz schön knapp… aber… Riyuiji, warum sollte ich mir einen anderen Namen für mich überlegen?“ fragt Yumo ihren Begleiter noch etwas verwirrt. „Das hat drei Gründe. Du hast mir doch erzählt, dass sich die guten Träume nicht von selbst verwandeln, sondern verwandelt werden.“ „Ja. Und weiter?“ „Wenn unsere Gegner unsere Namen erfahren könnten sie uns finden und versuchen uns vom Kampf gegen die Alpträume abzuhalten.“ „Stimmt, das ist richtig!“ Yumo stützt ihre Faust auf die flache Hand.

„Und was noch?“ „Na ja, der zweite Punkt wäre, dass man uns, wie du ja schon gehört hast, für Einbrecher halten könnte. Die Polizei stünde blitzschnell hier vor der Tür, wenn sie unsere Namen hätte.“ „Soll das heißen, in deiner Welt hält man uns für Verbrecher, weil wir helfen…?“ Yumo sieht Riyuiji unsicher an. „Ich denke schon. Die, denen wir helfen, werden uns bestimmt nicht verraten, aber du hast ja gesehen wie die ängstlichen Eltern des kleinen Jungen reagiert haben…“ Riyuiji lächelt schief und etwas müde an die Decke. „Dann dürfen wir eben nicht weglaufen, sondern müssen ihnen erklären, was los ist!“ protestiert Yumo. „Die halten uns dann für Verrückte.“, winkt Riyuiji ab, „In dieser Welt ist es mehr als unwahrscheinlich, dass Träume bekämpft werden können. Uns würde keiner glauben…“ Traurig sieht Yumo zur Seite.
 

„Und was… ist der letzte Grund…?“ Riyuiji hat ihr den Rücken zugewandt. „Ach weißt du ich…“ Yumo setzt sich auf und beugt sich leicht nach vorne um sein Gesicht sehen zu können. „…ich wollte schon immer mal gerne ein Held sein, der mit anderer Identität kämpft…“ Yumo erkennt seine strahlenden Gesichtszüge auch wenn er versucht seine Worte beiläufig klingen zu lassen. Riyuiji setzt sich auf und kratzt sich mit spöttisch grinsender Miene am Hinterkopf. „Ist nur so ne dämliche Spinnerei, denk einfach nicht drüber nach… hähä… äh… Yumo?“ Yumo sieht ihn tief an, als könne sie durch ihn hindurch sehen. Riyuiji bekommt durch das Gefühl ‚durchschaut’ zu werden eine Gänsehaut. „Es war… schon lange… sehr, sehr lange dein Traum, ein Held zu sein… richtig…?“ flüstert Yumo, die ihn immer noch zu durchblicken scheint. „N-na ja… äh…“ Riyuiji stottert.

„Es ist schön, Träume zu haben. Man sollte immer darum kämpfen…“ mit diesen Worten verschwindet Yumo ins Badezimmer. Riyuiji blickt ihr nachdenklich nach und zieht sein Schlafshirt über. Diesmal breitet er einen Funton neben dem Bett aus und legt sich hinein. Etwas später tritt Yumo wieder ins Zimmer, ein langes Shirt tragend, das Riyuiji ihr als Nachthemd abgetreten hat. Erschöpft von der anstrengenden Nacht setzt sie sich auf das Bett. Dann sieht sie Riyuiji an. Verschlafen hebt er den Kopf. „Hmm… ist noch was Yumo?“ fragt er mit einem lauten Gähnen im Anschluss. „Nein, nein.“ Antwortet Yumo schnell. „Na dann…“ murmelt Riyuiji leise und vergräbt das Gesicht erneut im Kissen. Kaum ist das Licht jedoch aus, ist Riyuiji wieder hell wach. Das da ganz in seiner Nähe Yumo liegt und schläft, macht ihn nervös. Nach einer Weile des wach Liegens ergreift er einen Gedanken: //Morgen werde ich Yumo die Stadt zeigen!//, danach schläft auch er, stark übermüdet ein.

Ein Tag in der Stadt

Untertitel: Shopping!
 

Es ist Samstag, so kommt es, dass Yumo und Riyuiji trotz ihres nächtlichen Abenteuers genügend Schlaf finden. Riyuiji räkelt sich gemütlich unter der Decke und dreht sich zur Seite. Da schleicht eine graue Gestalt zum Fenster und reißt den Rollladen mit einem Schlag nach oben! Riyuiji schreckt hoch und blickt mit verschlafenen Augen direkt ins Sonnenlicht. Schnell verdeckt er seine Augen. Zwischen den Fingern hindurch kann er undeutlich Yumos Umrisse inmitten der Sonnenstrahlen erkennen. Diese trällert ihm lächelnd entgegen: „Guten Morgen, Riyuiji! Aufstehen, es ist so schön Draußen!“. Doch dieser stöhnt nur laut auf und vergräbt den Kopf unter seinem Kissen. Aus dem darauf folgenden Gemurmel kann Yumo nur die Wortfetzen „zu früh“ und „müde“ verstehen. Ohne sich entmutigen zu lassen, springt sie mit einem Satz zu dem Futon und reißt Riyuiji die Bettdecke weg. Mit zerzaustem Haar richten Riyuiji sich etwas auf und grummelt Yumo an: „Ey… Was solln das… issoch kald…“ der Rest des Satzes verschwindet in einem lang gezogenen Gähnen. Yumo kichert. Während Riyuiji langsam wacher zu werden scheint, beginnt Yumo ihre Sommeruniform herauszusuchen.
 

„Halt Yumo, warte!“ „Hm?“ Yumo sieht ihn an. „Was ist Riyuiji?“ „Die wirst du heute nicht brauchen.“ Meint dieser, auf die Uniform deutend. Er beginnt etwas in seinem Schrank zu suchen. Yumo tritt unsicher heran. „Aber es ist doch Morgen, wir müssen doch in die Schule! Und in der Schule soll ich eine Uniform- …“ Riyuiji unterbricht sie, in dem er ihr eine halblange Jeanshose und ein kurzärmeliges, bedrucktes T-shirt in die Hand drückt. „Nein, heute ist keine Schule. Heute ist Samstag.“ „Sams-tag? Was ist das für ein Tag?“ Riyuiji stockt. „Also…. Äähm…“ //Wie erkläre ich ihr das jetzt…// „Ok, Yumo, pass auf:“, Riyuiji zieht einen Kalender hervor, „In dieser Welt gibt es eine spezielle Zeiteinteilung. Wir haben z.B. Wochen. Eine Woche besteht auf 7 Tagen: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag.“ Er fährt die reihe der Wochentage mit dem Finger ab, so dass Yumo es sehen kann. Diese nickt interessiert. Riyuiji fährt fort: „Montag bis Freitag haben wir Schule, Samstag und Sonntag sind frei.“ Yumo versteht. Dann sieht sie sich weiter den Kalender an. „Und was hat das Wort September dort oben zu bedeuten?“ „das ist der Monat den wir gerade haben. Etwa 30 Tage sind ein Monat. Aber es gibt auch einige die 31 haben und einer hat 28 oder 29.“ „Das ist ja kompliziert…“ „Ja, aber man findet sich hinein.“ Gibt Riyuiji lächelnd zurück.
 

Für sich selbst zieht Riyuiji ein ärmelloses Kapuzenshirt hervor. Yumo verschwindet als erste im Bad. Währendessen zieht Riyuiji sich in seinem Zimmer um. Nachdem sie fertig ist, klopft Yumo an. „Kannst ’rein kommen, Yumo! – Oh! Es ist wohl doch ein bissen sehr groß…“ Riyuijis Shirt ist etwas zu lang für Yumos recht zierliche Figur. An ihr hat es die Länge eines Minikleides. „Yumo, hast du einen Gürtel oder ein Tuch? Hm… warte, vielleicht hab ich eins!“ Erneut beginnt Riyuiji in seinem Kleiderschrank zu wühlen. Fündig geworden dreht er sich zu Yumo zurück, diese hat jedoch selbst bereits ein Tuch gefunden und es sich wie einen Gürtel um die Taille gebunden. „So meinst du?“ „Ja, genau! So schlabbert das Shirt wenigstens nicht so sehr.“, Riyuijis Blick fällt wieder auf das blaue Halstuch in seiner Hand. „Warte, das hier vielleicht noch!“ Er bindet Yumo das Tuch um den Hals, so dass vorn eine Spitze herunter hängt. Riyuiji geht einen Schritt zurück und betrachtet sie. „Sieht gut aus!“ Lächelnd dreht Yumo sich ein wenig. „Danke!“ Riyuiji wird etwas rot und grinst zurück. //Sie ist so süß, wenn sie lächelt!//
 

Unten am Frühstückstisch sitzt Dai bereits mit ihrer Puppe und macht sich Cornflakes. „Morgen Riyu-chan!“ „Morgen!“ Während Riyuiji damit beschäftigt ist, Toast zu machen fragt Dai neugierig: „Was macht ihr heute?“ Während er die Teller hinstellt, antwortet Riyuiji mit fiesem Grinsen: „Wir gehen in die Stadt. Und vielleicht essen wir auch Eis!“ Dai schlägt mit beiden Händen auf den Tisch und schaut ihren Bruder groß an. „Eis essen?! Nehmt mich mit, ich will auch!!“ „Nix da. Du bleibst schön hier bei deinen Puppen.“ Riyuijis Grinsen wird noch breiter. Beleidigt beginnt Dai ihre Cornflakes zu essen, achtet jedoch darauf, dass ein Löffel davon Riyuijis Wange nicht verfehlt. Grummelnd gibt dieser seiner Schwester eine Kopfnuss und wischt sich die Cornflakes aus dem Gesicht. Yumo lächelt und isst ihren Toast.

„Du möchtest Yumo heute die Stadt zeigen, Riyu-chan?“ Riyuijis Mutter kommt in die Küche. „Hat Yumo denn schon ihre Koffer ausgeräumt? Sie hat ja eins von deinen Shirts an…“ bevor Yumo antworten kann, erwiedert Riyuiji: „Schon, aber Yumo hat wenig Kleidung, wie sie bei uns üblich ist…“ „Oh, verstehe! Hier dann nimm das und kauf ihr was Schönes!“ Die Mutter zieht etwas Geld aus der Tasche und schiebt es Riyuiji zu. „Mach ich, danke!“ Yumo legt den Kopf schief, zieht es aber vor zu schweigen.
 

Gemütlich schlendern die beiden die Straße entlang. „Sag mal, Riyuiji, ist meine Kleidung wirklich so seltsam?“ „Was du getragen hast, als wir uns das erste Mal begegnet sind, trägt man bei uns nur am strand oder in ganz heißen Gegenden im Sommer.“ „Oh, das wusste ich nicht…“ „Schon gut. Wenn ich mein Gespartes noch drauf lege, könnte mein Geld gerade für das Wichtigste reichen.“ „Wohin gehen wir denn, Riyuiji?“ „Wir müssen ein Stück mit der Bahn fahren, die Stadt ist einen Halt entfernt.“ „Bahn? Was ist das?“ „Das äh… ist ein großer Kasten aus Metall, der einen im Tausch mit Geld schnell an bestimmte Stellen bringt.“ „Das klingt ja toll!“ „Na ja, wie man’s nimmt…“

Wenig später stehen beide im Zug. Yumo sieht begeistert aus dem Fenster. Riyuiji sieht sie etwas verträumt an. //Für jemanden, der solche einfachen Dinge nicht kennt, müssen sie wirklich wie ein Wunder sein… ich hätte nicht gedacht das Yumo so begeistert wäre…“

~Nächster Halt – Chigusa.~

„Oh, Yumo, wir müssen gleich raus!“ Yumo begibt sich mit Riyuiji gemeinsam zur Tür. „Riyuiji, fahren wir zurück auch mit der Bahn?“ „Wenn du möchtest?“ „Ja!“ freudig lächelt Yumo ihm zu.
 

Riyuiji geht mit Yumo zur Einkaufspassage. Er zeigt schon nach kurzem auf ein Geschäft. „Wollen wir uns da mal umsehen?“ „Gern!“ Er führt sie in ein Schreibwarengeschäft. „Hier können wir dir noch ein paar Schulhefte besorgen. Und ich brauche noch einen neuen Zeichenblock.“ Schnell sind die Sachen zusammengesucht. Nur kommt noch eine Postkarte mit kleinen Katzen darauf hinzu, die Yumo sich lange und innig angesehen hat. Schon sind die beiden weiter unterwegs.

„Als nächstes brauchen wir etwas Kleidung für dich. Ich glaube hier müssten wir etwas finden.“ Riyuiji zieht Yumo in ein Kleidergeschäft. Yumo ist überwältigt von den bunten Kleidern und den hübschen Oberteilen. „Such dir etwas, das dir gefällt, dann kannst du es anprobieren!“ Kurz darauf kehrt Yumo mit einer Bluse zurück. „Das hier vielleicht?“ „Aber dazu brauchst du eine Hose. Ähm…“ Riyuiji sucht kurz „Die hier zum Beispiel. Möchtest du es mal probieren?“ „Ja, danke!“ Yumo verschwindet in der Umkleidekabine. Die neuen Sachen tragend, kommt sie wieder heraus. Freudig dreht sie sich vor dem Spiegel. „Was meinst du?“ „Sieht gut aus!“ Auch die nächsten Kleidungsstücke stehen Yumo gut. Riyuiji bezahlt alles. An der Kasse verzieht er dann sein Gesicht. //Man ist das teuer…!// Yumo bemerkt es. Kaum haben sie das Geschäft verlassen, fragt sie ihn: „Was ist denn, was hast du?“ Riyuiji grinst schief. „Na ja, weißt du… das Geld hatte ich eigentlich für neue Computerspiele gespart…“ Yumo bekommt schlagartig ein schlechtes Gewissen. „Oh… das… das tut mir leid… Sollen wir ein paar Sachen wieder zurück bringen?“ „Nein, nein das geht schon!“ Winkt Riyuiji sofort ab. „Das hier ist wichtiger.“ Doch Yumos schlechtes Gewissen ist noch nicht ganz vertrieben.
 

Als die beiden auch noch ein Schuhgeschäft durchkämmt haben, hält Riyuiji an. „Möchtest du ein Eis?“ Yumo bleibt stehen und schaut ihm ungläubig ins Gesicht. „Das heute Morgen war dein Ernst?!“ Riyuiji wird verunsichert. „J-ja, warum nicht..?“ „Ich habe mich ja auf einiges eingestellt, aber das ihr hier tatsächlich gefrorenes Wasser esst… So gut schmeckt das doch nun auch wieder nicht…“ Riyuiji ist erleichtert. „Also wenn das deine einzige Sorge ist… Warte einfach mal hier, ja? Ich bin mir sicher, das, was ich dir mitbringen werde, schmeckt dir!“ „O-kay…?“ Damit verschwindet Riyuiji. Yumo lässt sich auf der Bank nieder. //Was er wohl vorhat?// Yumo sieht in den sonnigen Himmel. Ein paar Vögel flattern vorbei. //Diese Welt… sie wirkt gar nicht so sorgenvoll und hoffnungslos… Ob der Rat wohl recht hatte, als er niemanden schicken wollte?// Yumo folgt in Gedanken weiter den Wolken.

Da macht etwas ganz nah an ihrem Ohr: „BUH!!“ „Kyaaah!!“ erschrocken springt Yumo auf und dreht sich um. Hinter der Bank hockt Riyuiji und grinst breit. In den Händen hält er zwei Eiswaffeln. „Tut mir leid, Yumo… Aber du sahst so weggetreten aus da konnte ich nicht widerstehen!“ Nun lacht auch Yumo wieder. „Hast du mich erschreckt!“ Riyuiji setzt sich nun neben sie auf die Bank und reicht ihr ein Eis. „So, und jetzt probier mal das Eis.“ Yumo nimmt ihm eine Eiswaffel ab und betrachtet sie. „DAS ist Eis?“ „Ja. Das ist Zitronengeschmack. Meins schmeckt nach Vanille.“ Yumo schleckt einmal daran. Dann sieht sie Riyuiji an. „Das schmeckt ja toll! Wirklich nicht wie gefrorenes Wasser… obwohl es so kalt ist!“ Verstohlen wandert ihr Blick zu Riyuijis Eiswaffel. Als er gerade an seinem Eis isst, lehnt sie sich zu ihm, und probiert seines. Dabei kommt ihr Gesicht seinem sehr nahe. Vor Schreck kippt Riyuiji zur Seite. Mit rotem Gesicht versucht er sich wieder zu beruhigen. „Entschuldige! Ich wollte nur mal versuchen ob dein Eis auch so lecker ist!“ Kichert Yumo.
 

Da trifft ein Stein Yumos Eiswaffel und fegt die Eiskugel zu boden. Yumo zuckt zusammen. Als sie sich umdreht entdeckt sie Kajia, die ein paar Meter entfernt an einer Laterne lehnt. „Oh, Pardon! Hab ich euch gestört?“ Fragt sie kühl, ohne ihre Miene zu verziehen. Riyuiji richtet sich wieder auf. „Hallo Kajia. Was willst du?“ Sein kalter Blick wandert von dem Stein in Kajias Hand, zu der Eiskugel auf dem Boden. Kajia kommt zur Bank und stützt sich auf die Lehne. „Ich hab euch zwei hier sitzen sehen und wollte mal schauen was ihr so treibt.“ Dabei grinst sie Riyuiji an. Dieser steht auf. „Hast du Kuro und Takumi nicht gleich mitgebracht? Die wollen bestimmt ach auf mir rumhacken!“ Er greift Yumos Hand und zieht sie mit sich. „Komm Yumo, wir gehen.“ Er gibt Yumo sein Eis und geht mit ihr weiter. Kajia springt auf. „Hey, Riyu-kun! Hey!“ Ihre Miene verfinstert sich wieder. „Arsch.“ Sie wirft den Stein in ihrer Hand kurz hoch und dann in die Richtung der beiden. Der Stein trifft Riyuijis Schulter. Dieser zuckt nur kurz zusammen, sagt aber nichts. Yumo blickt nochmals zurück, in Kajias finsteres Gesicht. //…//
 

Es wird schon langsam spät. „Yumo? Stört es dich, wenn wir hier noch einen Blick rein werfen?“ „Nein, kein Problem!“ In dem Laden läuft laute Musik. An den Wänden sieht man überall CDs. „Ich möchte mir noch etwas Musik zum Zeichnen kaufen.“ Yumo betrachtet die Albumcover. Riyuiji scheint gefunden zu haben, was er gesucht hat. „Möchtest du mal reinhören?“ Vorsorglich erklärt er ihr gleich was er meint. „Auf der Scheibe hier ist Musik drauf. Und wenn ich sie in so ein Gerät hier lege, kann ich mir die Musik über so einen Kopfhörer anhören.“ Yumo nickt. Riyuiji legt die CD ein und dreht kurz die Lautstärke zurecht. Dann gibt er den Kopfhörer an Yumo weiter. Diese setzt ihn auf und stockt kurz. Riyuiji reicht ihr die CD-Hülle. Es ist eine CD mit Indianischer Musik und Naturklängen. „Ist schön, nicht wahr?“ lächelt er. Doch Yumo hört ihn nicht. Sie scheint ganz auf die Musik konzentriert. Riyuiji legt ihr unsicher die Hand auf die Schulter. „Yumo?“ Da beginnt diese ganz unerwartet laut und mit klarer Stimme zu singen. Alle im Plattenladen drehen sich sofort um. Riyuiji erschrickt etwas. Und nimmt Yumo schnell die Kopfhörer ab. Diese sieht ihn verwirrt an. Riyuiji nimmt schnell die CD, bezahlt und zieht Yumo auf die Straße zurück. „Was ist denn los?“ fragt sie verwundert. „Normalerweise singt niemand laut in der Öffentlichkeit, wenn er nicht gerade sehr berühmt ist, verstehst du?“ Yumo blickt zu Boden. „Schon… aber… wenn man Lust hat zu singen ist das doch schön? Ich finde es schade, wenn man nicht einfach seine Stimme erheben kann…“ Riyuiji lächelt wieder. „Stimmt, bei dir ist es wirklich schade. Du hast eine sehr schöne Stimme!“ Yumo errötet etwas. „Danke… das hat zu Hause noch nie jemand gesagt…“ Riyuiji schaut verwirrt drein. „Wirklich?“ „Ja… entschuldige bitte das in dem Laden vorhin. Die Musik hat mich nur so sehr an zu Hause erinnert.“ Yumo wird still. Da meint Riyuiji: „Wenn wir wieder bei mir sind, können wir ja gemeinsam etwas singen, wenn du möchtest?“ Yumo sieht ihn dankbar an. „Ja, das wäre schön!“
 

Es ist bereits Abend. Riyuiji sitzt auf dem Balkon. Da kommt Yumo heraus. Sie trägt eines der Kleider die Sie bekommen hat. „Die Kleider hier sind wirklich schön!“ Riyuiji winkt sie zu sich. „Komm setz dich!“ Nachdem Yumo sich neben ihm niedergelassen hat, schaltet er seinen CD-Player ein. Die Musik aus dem Plattenladen erklingt nun, passend zur Abendsonne. Er lächelt Yumo zu. „Hier kannst du gerne singen wenn du möchtest!“ Dankbar blickt Yumo zurück und erhebt ihre klare Stimme.

Während sie singt, zieht Riyuiji seinen Zeichenblock hervor und beginnt zu zeichnen. Eine weile sitzen die beiden so da. Dann wird Yumo neugierig und hört auf zu singen. „Was tust du da?“ „Ich zeichne.“ Kommt eine ruhige Antwort zurück. „Dein Gesang macht wirklich eine schöne Zeichenstimmung!“ Freudig rutscht Yumo etwas näher und beugt sich über den Zeichenblock. „Wooow! Du zeichnest ja toll!“ ganz von dem Bild eingenommen streicht sie mit den Fingern über das Papier. Riyuiji versucht zu erklären. „Dein Gesang klingt schön, aber fremd, wie aus einer anderen, alten Kultur. Das wollte ich irgendwie festhalten…“ „Aber dieses Mädchen dort, das bin doch ich oder?“ Riyuiji erschrickt. //Na ja die Frisur habe ich etwas verändert und so toll ist es auch nicht… Wie hat sie das erkannt?// Er wird etwas rot. Yumo bemerkt es nicht. Sie singt erneut zur Musik und versucht so zu tanzen wie das Mädchen auf dem Bild.
 

Riyuiji steht auf und geht wieder nach drinnen. Yumo tritt an die Tür. Riyuiji hat sein Shirt ausgezogen und betrachtet seine Schulter im Spiegel. Als er Yumo an der Tür bemerkt, drückt er sich schnell an die Wand. „Y-Yumo, erschreck mich doch nicht so!“ Yumos Blick wird leerer. „Von heute Mittag oder?“ in Gedanken sieht sie nochmals Kajias Stein an Riyuijis Schulter abprallen. Mit einem leisen Seufzer zeigt er ihr die Stelle. „Das sieht schmerzhaft aus… das tut bestimmt schon den ganzen Tag weh! Wieso sagst du nichts?!“ Riyuiji lässt sich aufs Bett fallen. „Ich will dich nicht noch mehr da mit rein ziehen. Die drei haben es schließlich nur auf mich abgesehen. Und nur weil du mich einmal verteidigt hast und zu mir hältst, gehen sie auch schon auf dich los. Das möchte ich nicht…“ Er rollt sich auf den Bauch und legt das Gesicht in seine verschränkten Arme.

Yumo verlässt leise den Raum. Riyuiji versinkt in Gedanken. //Ich will nicht das Yumo da mit hinein gezogen wird. Ich weiß schließlich wie gemein die drei sind… Aber Yumo soll nicht meinetwegen zur Zielscheibe werden… Yumo…//

Riyuiji bemerkt gerade noch, wie sich etwas über ihn beugt, da schreit er auch schon auf! „UWAAAAAAH!!“ Geschockt drückt er sich gegen das Kopfende seines Bettes. Yumo blickt ihm empört in die Augen. In den Händen hält sie ein nasses Tuch. „Halt gefälligst still, das muss gekühlt werden!“ Mit strenger Miene packt sie sein Handgelgenk. Riyuiji wehrt sich lebhaft… „IIIIH! Nein! Das Ding ist nass und kalt, geh weg damit!!“ „Nix da, wenn du deine Schulter nicht kühlst, dann tut sie morgen noch mehr weh!“ angestrengt versucht Yumo Riyuiji auf den Bauch zu drehen, um an seine Schulter heran zu kommen. Dieser wehrt sich aus Leibeskräften.
 

Plötzlich öffnet sich die Tür und Dai platzt mit Shiya herein. „Riyu-chan, Mama sagt ich soll dir das Abendessen…“ sie stockt vor dem seltsamen Anblick. Yumo kniet gerade über Riyuiji und versucht ihre Hand mit dem Tuch aus seinem Griff zu befreien, während er versucht, sie von sich herunter zu schieben. Beide sehen von dem ‚Kampf’ schon recht mitgenommen aus. Ohne ein weiteres Wort zu sagen dreht sie um und geht hinaus. Riyuiji wird rot. „Äh… Dai…“ Diesen Moment der Ablenkung nutzt Yumo und dreht Riyuiji geschickt auf den Bauch. Zwar schreit Riyuiji erneut laut auf, aber diesmal kann er sich nicht aus Yumos Griff befreien und ergibt sich schließlich.

Yumo holt das Tablett mit Obst ans Bett, das Dai liegen gelassen hatte. Während sie die verschieden Früchte kostet, beobachtet sie Riyuiji. Nach einer Weile grinst sie. „Du siehst süß aus, wenn du so k. o. bist!“ leicht errötet blickt Riyuiji Yumo aus den Augenwinkeln an. „Mach AAh!“ Yumo hält ihm ein Obststück hin, da er selbst sich wegender Kühlung kaum bewegen kann. Nach kurzen zögern lässt er sich füttern. Beide lachen. Mit einem kurzen Blick auf seine Schulter denkt Riyuiji: //Ich hätte es zwar nicht gedacht, aber: Danke Kajia!//



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  asu-ka
2006-12-08T23:13:39+00:00 09.12.2006 00:13
Wann geht es weiter??? >///<

asu-ka
Von:  Princess_Maddy
2005-04-11T17:25:10+00:00 11.04.2005 19:25
Ich liebe diese Geschichte! Sie erinnert mich ein bisschen an Ranma 1/2, kamikaze Kaito Jaenne.

Bitte schreib bald weiter!
(Die Bilder zu deiner FF sind echt toll!^o^)
Von: abgemeldet
2005-02-13T19:59:11+00:00 13.02.2005 20:59
Wie gesagt: du kannst toll schreiben!!!^^
Das du des vielleicht in einen Douji umwandeln würdest find ich klasse!
Von: abgemeldet
2005-02-13T19:46:48+00:00 13.02.2005 20:46
Cool!^^ Kannst gut schreiben!!


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