Türchen Nr.17 - Beyblade - Weihnachten - eine neue Erfahrung
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Shounen-Ai Adventkalender - 17. Türchen
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Fandom: Beyblade
Title: Weihnachten - eine neue Erfahrung
Autor: Chinese_Kitty
Mail: Omittchi@gmx.at
Pairing: Kai x Rei
Rating: PG-14
Disclaimer: Nichts von alledem hier gehört uns. Wir leihen uns die Charaktere nur kurz aus,
um den Lesern die Wartezeit auf das Christkind zu verkürzen. Eben sowenig bereichern wir uns
an ihnen und Geld verdienen wir hiermit schon gar nicht.
Persönlicher Kommentar: Diese Idee kam mir spontan vor einigen Tagen. Ich hing so schönen
Erinnerungen nach, was ich öfters derzeit mache. Ich spiele gerne meine Gedanken vor meinem
inneren Auge ab und überlege mir, wie es wohl sein könnte so was zu tun. Und irgendwie, ich denke,
es war in dem Moment einfach Zufall, stoße ich auf ein Bild eines Mistelzweiges. Und die Idee hat
sich schon in meinem Kopf festgesetzt. Diese Situation habe ich mir oft vorgestellt und dann vor mich
hingeträumt, sodass man sich wünscht, es würde wirklich geschehen *g*.
Ich hoffe, es gefällt euch. Ich hatte nicht viel Zeit, diesen Teil zu schreiben. Rechtschreibfehler könnt ihr
gerne behalten. Ich schenke sie demjenigen, der sie findet *bg*.
Enjoy ^o^
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Mit einem Fußtritt stieß Rei die Haustür ins Schloss. Auf den Armen trug er zwei schwere Einkaufs-
beutel. Er hatte sich nicht getraut, diese abzustellen, um die Tür aufschließen zu können. Auf dem
Heimweg vom Supermarkt waren ihm die Arme unter dem Gewicht der Beutel einfach eingeschlafen.
"Endlich daheim!" seufzte Rei und schlüpfte nur mit Hilfe seiner Füße aus den Schuhen.
"Hm", grummelte Kai, der neben ihm stand.
Kai hatte den jungen Chinesen beim Einkaufen begleitet. Takao hatte in einem "Spontanhungeranfall"
den ganzen Kühlschrank geleert und somit musste eine Menge eingekauft werden. Das bedeutete aber
nicht, dass der Kühlschrank vor der Fressattacke viel voller gewesen wäre. Der nächste Einkauf wäre
sowieso fällig gewesen. Und eben dieses Mal hatte es den Chinesen getroffen, der beim Anblick
des leeren Kühlgerätes fast in Ohnmacht gefallen war.
Kai hatte sich schlussendlich erbarmt, mit einkaufen zu gehen. Sonst würde der Schwarzhaarige ein
paar Mal zwischen dem Haus und dem Supermarkt hin und her laufen müssen.
"Jetzt freue ich mich auf ein entspannendes, heißes Bad. Kommst du mit Kai?"
"Gute Idee. Lass uns noch schnell die Sachen wegräumen", sagte der Angesprochene, der ebenso
wie sein Freund, zwei schwere Tüten auf den Armen trug und seine Schuhe achtlos von den Füßen
streifte.
Lächelnd stemmte der Chinese noch einmal die Tüten hoch. Er mochte es, sich in einem heißen Bad
zu entspannen und wenn er es dann auch noch mit seinem Geliebten genießen konnte, war die Welt
für ihn in Ordnung. Zumindest für einen kleinen Moment.
Beide gingen sie in die Küche, um sich auf die Arbeit zu stürzen, als sie von einem riesigen Berg
Kartons daran gehindert wurden, die Tüten auf dem Küchentisch abzustellen.
"Was?"
Rei sah sich um. Überall standen oder lagen Schachteln herum. Kein Platz für die schweren
Einkaufstüten, die endlich abgestellt werden wollten.
Kais Blick verdunkelte sich und er wollte schon nach dem Übeltäter rufen, denn er hatte so einen
Verdacht, als dieser mit Max im Schlepptau, kichernd und glucksend in die Küche kam.
"Da seid ihr ja wieder! Habt ihr alles bekommen?" fragte Takao fröhlich die beiden Neuankömmlinge.
Als Antwort bekam er zwei finstere Blicke.
"Was habt ihr denn?"
Da Kai nicht im Traum daran dachte, etwas zu erwidern, übernahm Rei diesen Part.
"Was sollen die Kartons überall in der Küche? Du weißt genau, dass man hier Lebensmittel
zubereitet. Da haben andere Sachen hier nichts verloren!"
Taka griff sich verlegen lachend an den Kopf, während Max entschuldigend lächelte.
"Wir haben nur ein paar Sachen aus dem Keller geholt. Haben sie hier nur kurz zwischengelagert."
"Was ist da drin?" forderte Kai eine Antwort und schob einige der Kartons zur Seite, damit Rei und
er ihre schwere Last abstellen konnten.
"Weihnachtsdeko!" rief der Japaner aus.
"Weihnachtsdeko?" fragte Rei nach.
Nachdem der Schwarzhaarige seine Tüten abgestellt hatte, öffnete er eine der herumstehenden Kisten
und zog ein großes Knäuel Lichterketten heraus. Verwundert zog er dann einige beleuchtbare
Figuren heraus, die sich als Weihnachtsmänner, Schneemänner und sogar Rentiere herausstellten.
"Wozu braucht ihr die?" wollte er auch sogleich wissen.
Max wollte zu einer Erklärung ansetzen, als er auch gleich von einem ziemlich wütenden Russen
unterbrochen wurde.
"Das ist völlig egal! Takao!!! Du sorgst sofort dafür, dass diese Kisten hier verschwinden, sonst darfst
du morgen beim Training eine extra Stunde Lauftraining dranhängen!"
"Aber wieso denn? Ich räume sie doch eh gleich mit Max weg", rechtfertigte sich der Blauhaarige.
"Nicht gleich! SOFORT!! Oder ich vergesse mich!"
Kai redete sich regelrecht in einen Wirbel hinein und machte den Japaner so richtig zur Schnecke.
Er konnte Unordnung noch nie besonders gut und war dafür dankbar, dass der Chinese ebenso
ordnungsliebend war, wie er selbst. Das Chaos, das Takao gerne anrichtete, versuchte der Teamleader
zu ignorieren, so gut es eben ging, aber irgendwann platzte ihm dann der Kragen.
Wie in diesem Moment.
So in Rage, bemerkte Kai nicht, wie sich der blonde Amerikaner hinter sie beide stellte und einen
Mistelzweig über ihre Köpfe hielt.
Fragend blickte der Chinese auf das grüne Gewächs zuerst und dann Max an, der von einem zum
anderen Ohr grinste.
"Ihr müsst euch küssen", beantwortete er auch sogleich die ungestellte Frage.
Bei dem Wort "küssen" drehte Kai seinen Kopf zu ihnen und erblickte dann auch den Mistelzweig
über ihnen.
Ein Hauch von rosa legte sich auf seine Wangen.
"Wieso?" fragte Rei.
"Das ist so Brauch", antwortete Max. "Wenn sich zwei unter einem Mistelzweig befinden, so haben sie
sich zu küssen. Das ist nun mal so. Also los ihr zwei." strahlte er die zwei Liebenden an.
Alle wussten, dass Rei und Kai ein Paar waren. Sie hatten nie ein Geheimnis daraus gemacht. Der
Russe wollte von Anfang an klare Verhältnisse haben. Und aufgrund seiner Autorität wurde diese
Tatsache auch nicht in Frage gestellt.
Ein Lächeln legte sich auf Reis Lippen. Das war doch mal ein schöner Brauch, dachte er sich, stellte
sich ein wenig auf die Zehenspitzen und drückte seinem Freund einen Kuss auf die Lippen. Dieser
riß überrascht die Augen auf und brachte kein Wort heraus.
Takao fing an zu lachen, als er die Röte auf den Wangen des Russen bemerkte. Endlich einmal etwas,
das dem Jungen peinlich war und er genoss den Anblick in vollen Zügen.
So sehr Kai auch den ein wenig kleineren Chinese liebte, konnte er in der Öffentlichkeit keine
Vertraulichkeiten und Zärtlichkeiten austauschen. Das war etwas für ihn, das in die eigenen vier
Wände gehörte. Und Rei akzeptierte das in den meisten Fällen.
Aber es war nun mal ein Brauch!
Max drückt Rei den Mistelzweig in die Hand und macht sich mit Takao daran, die Kartons in das
angrenzende Wohnzimmer zu verfrachten, bevor ihr Teamkapitän doch noch zu sich kam und ihnen
ein schier unmögliches Training aufbrummte.
Sie wollten die Dekorationen im Garten aufbauen, denn die meisten Sachen waren für den Außenbereich
gedacht.
Die beiden Liebenden machten sich anschließend daran, die Einkäufe wegzuräumen und verloren
über das vorherige Geschehen kein Wort. Stillschweigend gingen sie ihrer Tätigkeit nach.
Bis Kai die Stille unterbrach.
"Kennst du solche Leuchtdinger wirklich nicht?" fragte er.
"Doch, eigentlich schon. Aber nur aus Zeitschriften und dem Fernsehen", antwortete Rei.
Daraus schlussfolgernd, stellte der Russe seine Frage, die ihm seit einigen Minuten brennend auf
der Zunge lag.
"Wie hast du bisher Weihnachten gefeiert?"
"Mh... weißt du Kai... im Vergleich zu der modernen Gesellschaft ist unser Weihnachten recht schlicht.
Aber vor allem sehr religiös."
Rei machte eine kurze Sprechpause und räumte die Nudeln in ihr vorhergesehenes Fach.
"In meinem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, hält niemand wirklich etwas von diesem Schnickschnack.
Am 24. Dezember beginnt der Tag bereits um 6 Uhr Früh mit einer Gedenkmesse, die unser höchster
Geistlicher im Dorf abhält. Danach verbringen die Jüngeren den Vormittag damit, Nachbarn bei
Arbeiten am oder im Haus zu helfen, kümmert sich um Kranke und Verletzte. Zu Mittag dann, ver-
sammelt sich die ganze Familie um den Tisch und speist gemeinsam. Der Nachmittag ist dazu da, zu
beten und zu meditieren. Sich seiner Wurzeln bewusst zu werden. Am Abend gibt es dann im
Rathaus ein großes Festmahl, zu dem Alt und Jung eingeladen ist. Da wird dann gespeist, gesungen,
gelacht und getanzt bis in die späten Abendstunden." vollendete Rei lächelnd seine Erzählung und räumt
den Reis in den Schrank.
Mit ein wenig Wehmut denkt Rei an die alten Zeiten zurück. Er war schon lange nicht mehr in seinem
Dort gewesen. Zu Weihnachten aber, hatte er es immer irgendwie geschafft dorthin zu fliegen. Aber
dieses Jahr hatte er keinen Flug mehr bekommen. War dazu gezwungen, Weihnachten in Japan
zu verbringen. Auch wenn ihn dies weniger störte, als es eigentlich sollte.
Kai hatte gerade eine Schachtel Kekse auf die Anrichte gestellt, als er auf seinen Geliebten zuschreitet,
ihn herumdreht, seinen Kopf in seine Hände nimmt und ihn sanft küsst.
"Ich weiß, du vermisst deine Freunde in deinem Dorf. Aber du musst es auch einmal von dieser Seite
sehen. Du verbringst diese Weihnachten mit uns. Wir sind auch deine Freunde und ich bin deine
Familie... die anderen auch, in gewisser Weise, auch wenn sie sich oft wie ein Kindergarten be-
nehmen", hauchte Kai an Reis Ohr und knabberte leicht daran.
Der Chinese lächelte und seufzte glücklich. Kai bedeutete ihm so unendlich viel und wenn er genau
darüber nachdachte, konnte er sich gar nicht vorstellen an Weihnachten ohne ihn nach China
zurückzufliegen.
Langsam war der junge Russe mit seinen Lippen vom Ohr über die Wange hinunter zu Reis Lippen
gewandert, liebkoste sie zärtlich in einem langen Kuss, als plötzlich lautstark Takao ins Zimmer
platzte und nach dem Verlängerungskabel rief.
"Das Kabel wird dir nicht antworten", knurrte Kai, der den Kuss unfreiwillig unterbrechen musste.
Takao streckte ihm die Zunge raus. Seine Wangen waren von der Kälte draußen gerötet.
"Schon gut, schon gut. Ich bin gleich wieder weg. Dann könnt ihr weiter knutschen."
In Kai brodelte die Wut hoch. So ein vorlauter Affe!
Er löste sich von seinem Freund und machte Takao ein zweites Mal an diesem Tag zur Schnecke.
Oder noch kleiner... zu einem Wurm.
Rei räumte inzwischen die leeren Tüten weg und hoffte, dass sich Kai in der Zwischenzeit beruhigte.
Aber kaum war zurück in die Küche gekommen, sah er, dass sein Freund immer noch damit be-
schäftigt war, über den Japaner herzuziehen. Leise seufzte er. Dann kam ihm eine Idee.
Mit raschen Schritten stand er neben seinem Geliebten und küsste den damit völlig überrumpelten Kai
auf den Mund.
"Was?!" wollte er sogleich wissen, wurde aber vom Chinesen unterbrochen, der ihn anlächelte und
nach oben zeigte.
Erneut wurde Kai rot im Gesicht. Rei hatte sich doch glatt den Mistelzweig von Max geschnappt und
ihn erneut gegen ein eingesetzt. Während der Russe versucht, seine Röte aus dem Gesicht zu bannen,
macht sich Takao lachend aus dem Staub.
Im Wohnzimmer wurde der blauhaarige Blader fündig und verschwand mit dem Verlängerungskabel
wieder im Garten, in dem Max bereits halb erfroren auf ihn wartete.
Kai blickte seinen Freund vorwurfsvoll an.
"Sei mir nicht böse Kai, aber diese Weihnachtstraditionen machen Spaß. Ich glaube, ich habe
Gefallen daran gefunden", lächelte Rei entschuldigend, packte den Russen an der Taille und schob ihn
sanft aber bestimmt aus der Küche, um das Mittagessen vorzubereiten.
Und dabei würde ihm ein verwirrter Teamkapitän nur im Wege stehen.
Beim Essen dann, herrschte richtiger vorweihnachtlicher Frieden. Das lag wohl daran, dass Takao
und Max halb erfroren am Tisch saßen und das heiße Essen in sich hineinschaufelten, um sich aufzuwärmen. So konnte sich
auch Kai endlich ein wenig entspannen, denn er musste den Kindergarten nicht immer wieder an ihre
spärlich vorhandenen Tischmanieren erwidern.
So schmeckte ihm das von Rei zubereitete Essen noch gleich viel besser.
Am Nachmittag hatten Rei und Kai gemeinsam beschlossen, noch ein wenig einkaufen zu gehen. Da
die anderen beiden noch weiter im Garten arbeiten wollten, würden sie alleine gehen. Immerhin mussten
noch beide für den jeweils anderen ein Weihnachtsgeschenk besorgen. Und bei einem gemeinsamen
Einkaufsbummel würde sich das eine oder andere passende Präsent finden lassen.
Gesagt, getan, befanden sie sich eine halbe Stunde später in einer großen Einkaufsstraße Tokyos
wieder. Neugierig betrachtete Rei die Schaufenster und warf seinem Freund immer wieder verstohlene
Blicke zu. Versuchte aus seinen Blicken zu lesen, was er sich denn zu Weihnachten wünschen könnte.
Direkt danach zu fragen, war ihm unangenehm.
Kai entgingen diese Blicke nicht und war beherrscht, keine verräterischen Mienen zu ziehen. So leicht
wollte er es seinem Kätzchen nun auch wieder nicht machen. Viel zu neugierig war er, wie kreativ der
Schwarzhaarige bei der Ideenfindung sein würde.
An und für sich war die Stimmung entspannt. Rei hatte sich bei Kai untergehakt und gingen von einem
interessanten Geschäft zum nächsten. Wäre da nur nicht über fast jedem Geschäftseingang ein
Mistelzweig angebracht gewesen.
Rei nutzte jede, aber auch wirklich jede, dieser Gelegenheiten, um Kai zu küssen. Dabei lief der Russe
jedes Mal knallrot an. Immerhin waren sie in der Öffentlichkeit und nicht nur Takao und Max würden sie
sehen können.
Der Chinese störte sich nicht weniger daran. Er hatte viel zu viel Spaß, diese für ihn neue Tradition
auszuleben. Die Leute um sie herum interessierten ihn nicht. Sie waren so sehr in ihre
Weihnachtseinkäufe vertieft, dass so gut wie fast keiner ihnen etwas Aufmerksamkeit schenkte.
Kassierten nur ab und an einen verstörten oder verwirrten Gesichtsausdruck, viel öfter aber ein Lächeln.
Nach unendlichen Geschäftseingängen und Küssen später, platzte Kai der Kragen. Mit einem groben
Handgriff packte er den Schwarzhaarigen und zog ihn zur Seite.
"Bist du dann bald fertig?!" fauchte er seinen Freund an. "Du weißt, ich kann das nicht leiden. Vor allem
nicht in der Öffentlichkeit!"
"Aber es ist doch eine Tradition", versuchte sich Rei zu rechtfertigen.
"Vergiss' doch diese Tradition!!"
"Willst du denn nicht, dass ich dich küsse?" fragte der Chinese mit einem Hauch von Enttäuschung in der
Stimme, die Kais Mimik gleiche einige Nuancen sanfter werden ließ
"Doch natürlich", seufzte er. "Aber nur nicht aufgrund dieser blöden Tradition und schon gar nicht so
öffentlich. Zu Hause ist das doch viel angenehmer und romantischer, oder nicht."
"Doch natürlich"; flüsterte Rei. Man hörte aber dennoch die Enttäuschung raus.
Kai griff sich kurz an die Stirn, als wenn er so seine aufgekommenen Kopfschmerzen wieder vertreiben
konnte. Er wollte seinem Freund Weihnachten ja nicht verderben. Immerhin war das eine völlig neue
Erfahrung für ihn und den Miesepeter wollte er wirklich nicht spielen. Dann kam ihm eine Idee.
"Ich mache dir einen Vorschlag"; begann er.
Sah, wie Reis Augen ihn neugierig ansahen.
"Zähl' die Mistelzweige, unter denen wir während unseres Einkaufsbummels vorbeikommen. Wenn wir
dann wieder zu Hause sind, kannst du jeden einzelnen Kuss von mir zurückfordern."
"Wirklich?" Reis Augen leuchteten.
"Ja, sieh' es als Gutschein", sagte Kai und freute sich, die Stimmung gerettet zu haben.
"Prima", jauchzte der Chinese und wollte mit seinem Freund schon weiter, als ihm ein Plakat auffiel.
"Was ist denn?" wollte Kai wissen, der erst etwas unsanft weiter gezogen wurde und sogleich gegen
Reis Rücken geprallt war.
"Hier! Dieses Geschäft hat eine Dessous Abteilung", strahlte er.
Rei war soeben eine Idee für ein Geschenk gekommen.
"Ja und? Viele Geschäfte haben so etwas. Das ist doch nur etwas für Frauen"; entgegnete er.
"Diese hier nicht!" rief Rei aus und zog seinen Freund in die auf dem Plakat angegebene Richtung.
Kai kam nicht mal mehr dazu etwas dagegen zu sagen und ergab sich schließlich seinem Schicksal.
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Ein paar Stunden später liefen die beiden immer noch durch die Einkaufsstraße. Inzwischen hatten Rei
und Kai einiges zu tragen, wobei wohl letzterer der benachteiligte war. Seine Arme waren regelrecht
mit Tüten überladen, während Rei mit wesentlich weniger unterwegs war.
"Hast du denn noch immer nicht alles zusammen?" ächzte der Russe unter dem zu tragenden Gewicht.
"Wenn ich schon nicht nach China komme, muss ich meinen Freunden doch zumindest ein paar
Geschenke zukommen lassen, oder nicht!?" antwortete der Angesprochene.
"Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, aber du hast die halbe Straße leer gekauft", sprach Kai
und der Vorwurf war deutlich aus seinen Worten zu heraus zu hören.
"Na gut, ich möchte noch in die paar Geschäfte. Die Einkaufsstraße ist eh bald zu Ende", sprach der
Schwarzhaarige zuversichtlich und beschleunigte seinen Schritt. Anscheinend hatte er an diesem
Einkaufsbummel Gefallen gefunden und kostete alles aus.
Mit zunehmend schleppenden Schritten folgte Kai seinem Geliebten. In der Hoffnung, das dieser bald
müde werden würde. Immerhin verbrachten sie schon den ganzen Nachmittag an der frischen Luft.
Und während der junge Russe bereits gedanklich bei ihrem heißen Entspannungsbad war, zu dem sie
zu Mittag nicht gekommen waren, zählte Rei fröhlich die ihnen auf ihrem Weg begegnenden
Mistelzweige.
"84, 85, ... oh... 86, da habe ich einen übersehen", freute sich Rei und schwang die Einkaufstüten gut
gelaunt hin und her, während Kai ihm mit einem tiefen Seufzer dicht auf den Fersen war.
OWARI???