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Die Heilung

Remus Lupin/Severus Snape
von

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Unkorrigiert

2. Unkorrigiert

Remus blinzelte langsam gegen die durch die Jalousie einfallenden Lichtstrahlen. Er streckte seine Arme, massierte seinen schmerzenden Nacken. Die Sessel auf der Krankenstation waren wirklich nicht annähernd so bequem wie die Armsessel in seinen Räumen. Wahrscheinlich Poppys Tun. Remus seufzte und ließ seinen Blick hinüber zu dem Besetzer des Bettes vor ihm schweifen, er war überrascht, zwei schockend intensiv grüne Augen zu sehen, die ihn still beobachteten.

Harry Potter, der Junge, der endlich seinem Namen alle Ehre gemacht hatte, indem er Voldemorts Leben beendet hatte, erschien noch kleiner als er wahrhaftig war, als er in dem saubereren Hospitalbett lag. Blasse Arme, beinahe so weiß wie die Laken, ruhten auf der Decke. Keine verräterischen Narben verunzierten das delikat aussehende Fleisch, keine Schnitte, nicht einmal Bandagen, worunter sich Wunden hätten verstecken können. Abgesehen von der Fluchnarbe auf seiner Stirn war Harrys Haut tatsächlich noch so unberührt wie immer.

"Wie geht es dir, Harry?", fragte Remus sanft und strich mit seiner Hand über den Arm des Jungen. "Fühlst du dich etwas besser?"

Harry lächelte sanft und neigte seinen Kopf zur Seite.

"Das ist gut, sehr gut. Du wirst sehen, bald bist du wieder so gut wie neu." Während die Hand, die Harrys Hand streichelte, sehr sanft war, krallte sich Remus' andere Hand in die Sessellehne mit einem schraubstockartigen Griff. "Bist du hungrig? Was willst du zum Frühstück? Palatschinken? Würstchen? Toast? Oder etwas, das Promfrey genehmigen würde?"

Die Muskeln in Harrys rechter Hand spannten sich einmal an und der Junge seufzte, dann schloss er seine Augen.

"In Ordnung", wisperte Remus und nahm seine Hand vorsichtig weg. "Ich werde dich jetzt ausruhen lassen."

Remus erhob sich geräuschlos von seinem Schlafplatz und sein Blick wurde freudlos als er den wieder schlafenden Jungen ansah. Lange Minuten verwandte er darauf, Voldemorts unheilige Knochen zur Hölle und zurück zu verfluchen, weil er Harry so viel Schmerzen verursacht hat. Als ob er das nicht schon genug getan als er noch am Leben war, selbst in seinem Nachleben konnte er nicht weg bleiben.

Remus fühlte den bitteren Geschmack in seinem Mund. Severus benutzte seine Zeit, um ein Heilmittel für Lykanthropen zu finden, nicht für Harry. Remus wandte seinen Blick ab und drehte sich um zu gehen.

"Hast du gut geschlafen?"

Remus' Augen schnappten Richtung Tür und er lachte trocken in sich hinein. "Nicht so gut wie ich gewollt hätte, Albus." Er ging zu seinem Mentor.

"Die Sessel hier haben die Angewohnheit schreckliche Rücken- und Nackenschmerzen zu verursachen. Ich glaube, Poppy versucht, Studenten zu entmuntern, zu lange hier zu bleiben." Albus fasste in seine Tasche und zog eine kleine Box heraus. Ein Zitronenzuckerl nahm er für sich selbst heraus, dann bot er Remus eines an, der mit einem Kopfschütteln ablehnte. "Wie geht es ihm?"

"Ich weiß nicht", sagte Remus schulterzuckend. "Er sieht aber besser aus."

Albus nickte.

"Denkst du-"

"Nein."

Nun war Remus an der Reihe zu nicken; er tat es betreten. "Nun, ich mache mich dann besser auf den Weg zu den Kerkern", seufzte er. Irgendwie konnte er sich nicht darauf freuen, die kleine Blutprobe zu nehmen, egal wie aufregend er Severus' Anwesenheit auch fand. Scharfe Objekte in den Händen des Zaubertränkemeisters hinterließen ihn einfach etwas unwohl.

"Hat Severus schon mit dir gesprochen?", fragte Albus bevor Remus gehen konnte. Seine Augen glitzerten seltsam.

"Ja", nickte der noch-Werwolf. "Er hat mich gestern Abend aufgesucht." Er zwang seine Gedanken weg von den Ereignissen, die am Ende ihres kleinen Treffens geschehen waren. Es waren Momente wie dieser, dass er den Fakt verfluchte, dass er von Legilimens umgeben war und dass er nicht allzu bewandert im Feld der Okklumentik war. "Ich wollte dir danken wegen, nun, du weißt schon."

"Kein Grund mir zu danken, Remus." Das Glitzern wurde intensiver.

"Doch, Albus, das ist es. Ich habe den Vollmond nicht mehr mit menschlichen Augen gesehen seit ich ein ganz kleines Kind war und wenn Severus erfolgreich ist ..."

"Das ist wirklich kein Grund mir zu danken", wiederholte Albus und schürzte seine Lippen als ob er sich davon abhalten wollte, zu offen zu lächeln. "Ich bin nicht der Einzige, der gute Absichten hat."

Remus runzelte die Stirn. "Was meinst du?"

"Ich meine, dass sich nicht alles so herausstellt, wie es scheint", sagte Albus enigmatisch. Er schoss einen kurzen Blick über Remus' Schulter, seine Augen wurden kurz traurig, bevor er Remus wieder mit seinem glitzernden Blick fixierte. "Voldemort ist tot. Severus hat seine Schulden bezahlt und mehr. Es ist nicht mein Recht, ihm zu sagen, was er mit seiner Freizeit anzufangen hat." Er senkte seinen Kopf mit einem Lächeln, seine Augenbrauen hoben sich.

Remus' Verstand brauchte ein paar Momente, um diese Worte zu verarbeiten. Dann weiteten sich seine Augen. "Es war *seine* Idee?", fragte er ungläubig, ein Schmetterling flog Amok in seinem Bauch. "Er will das Heilmittel für mich finden?"

Albus lächelte nur.

"Aber warum- Ich meine, er hat gesagt, dass du-" Remus schüttelte seinen Kopf, ein Lächeln und ein Stirnrunzeln kämpften um Vorherrschaft auf seinem Gesicht. "Er wollte aber, dass ich weiß, dass er den Zaubertrank braut."

"Bestätigung war immer etwas sehr Wichtiges für Severus", sagte Albus. "Und nachdem das Ministerium der Magie mein Gesuch, dass man ihm den Orden des Merlin verleiht, abgelehnt hat ... Du weißt, wie er ist, Remus. Severus braucht den Respekt, auch wenn er es nicht offen zeigt, er braucht ihn. Er braucht Anerkennung mehr als alles andere, und das ist sein Weg, sie zu erhalten."

"Aber warum würde er andeuten, dass du ihn dazu gezwungen hast?"

"Du kennst Severus Snape, nicht wahr?", lachte Albus leise. "Er würde niemals zugeben, dass er dir in der Tat helfen *wollte*."

Plötzlich war da ein zweiter Schmetterling in Remus' Bauch und machte alberne Flips um den ersten herum. "Das tat er, ich meine, tut er, wirklich?" Und dann fingen die beiden Schmetterlinge an sich wie wild zu vermehren und füllten seinen Bauch mit Dutzenden von wie wild flatternden Flügeln. Remus wusste, dass er das dümmliche Grinsen nicht von seinem Gesicht halten konnte, also versuchte er es nicht einmal.

Albus seufzte, sein Ausdruck wurde etwas nüchterner. "Die Transformation eines Werwolfes war immer schon nicht nur schmerzhaft sondern auch gefährlich. Du hast das Glück, sehr gesund zu sein, Remus, viele andere Werwölfe sind nicht so begünstigt."

"Ja." Obwohl Remus sehr nahe an die Linie gekommen war, die ihn von einem Leben in Armut trennte, so hatte er sich doch immer auf seine natürliche, gesunde Statur verlassen können.

"Offensichtlich wird die Verwandlung im Laufe der Zeit immer gefährlicher für die Infizierten. In den letzten Monaten hat es immer mehr Todesfälle gegeben." Albus seufzte und das Glitzern verschwand gänzlich. "Es scheint als ob Voldemort selbst seinen dunklen Kreaturen eine Art Zaubertrank zur Verfügung gestellt hat, um ihnen während ihrer Transformation zu helfen, aber Severus hat es nicht gebraut. Du, Remus, warst immer schon gutherzig von Natur aus, so konnte der Wolf dich nicht vollständig während des Vollmondes einvernehmen ... Viele der anderen Infizierten jedoch schienen die dunkle Macht zu suchen, vielleicht wurden sie sogar freiwillig Werwölfe, ich weiß es nicht wirklich. Alles, was ich weiß, ist, dass die Transformation auch für dich gefährlich werden könnte."

Remus nahm alles still auf und schwor sich, Severus ernsthaft den Hof zu machen, nun, da er die geheimen Absichten des Mannes kannte.



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