Zum Inhalt der Seite

Toshua

last chapter up
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

hier ist einer meiner neuen stories. sie soll mehr oder weniger die zeit überbrücken, bis ich mir völlig im klaren bin, was ich nun mit der fortsetzung von little by little mache...

ich hoffe sie findet ebenfalls anklang.

im allgemeinen wird es nur eine dir en grey story diesmal und widme diese allen shinya-fans!!!
 

jut, nun aber viel spaß beim lesen!!!
 

FEEDBACK???
 

man liest sich.

sayonara

stoffel
 

Chapter: 1/10
 

Wenn ich ehrlich sein soll, dann weiß ich eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich versuche es einfach mal von Vorne anzufangen, da, wo die Dinge meiner Meinung nach den Lauf nahmen und mich zu dem Menschen machten, der ich heute bin.
 

" Lufthansa 5623, 250 feet, 40 knots.", saß ich bei meiner Arbeit als Fluglotsin. Neben mir saß mein bester Kumpel, Eric, als Koordinator, während ich den Job als Radarlotse übernahm.

" Und du willst wirklich dahin ziehen?", schaute er mich fragend an. Ich starrte weiter auf den Radarbildschirm, während ich ihm antwortete.

" Sicher, will ich das. Das habe ich dir doch schon 100 Mal gesagt."

" Japan. Wieso gerade da?"

Manchmal nervte er. " Lass mich doch. Außerdem kann ich dann endlich meinen Vater wieder sehen."

" Na, wenn du meinst. Da kommt übrigens ein neues Flugzeug rein. Ne, Polot aus Norden.", zeigte er auf den Bildschirm, auf dem sich bis zu 20 Flugzeuge allein in unseren Sektor tummelten.

" Ja, ja.", winkte ich seine Hand weg. " Polot 1967, I identify."

" Wann fliegst du?"

" Übermorgen. Mensch, Eric, was soll das?", schaute ich ihn böse an.

" Weiß nicht. Ich versuch dich hier zu behalten?", schaute er unschuldig.

" Das zieht nicht. Meine Entscheidung steht fest und das weißt du genauso gut wie jeder andere auch."

" Okay, verlass mich. Ich hoffe du suchst dir wenigstens dort endlich einen Mann fürs Leben."

" Eric!!", brüllte ich, so, dass das ganze Lotsencenter sich nach uns umdrehte.

" Ist ja gut. Halb so laut hätte es auch getan."

" Du weißt ganz genau, dass ich mich noch nicht überwinden kann einen Mann zu vertrauen.", sagte ich wieder leiser.

" Das ist mittlerweile 7 Jahre her, Toshua. Du solltest wieder anfangen zu leben. Zudem, mich lässt du doch auch an dich ran."

Ich schaute unentwegt auf meinen Radar, versuchte Eric zu ignorieren. Doch wer Eric kannte, wusste, dass Eric zu ignorieren etwas Unmögliches war.

" Du bist schwul, Eric. Das ist was anderes."

Eric hatte in gewisser Weise schon Recht, aber eine Vergewaltigung mit 15 Jahren steckte man halt nicht so einfach weg, wie ein Außenstehender es sich hin und wieder wünschte.

" Ja, ja, schon gut. Hab ja verstanden. Wo willst du eigentlich wohnen, wenn du in Japan bist?"

" Bei meinem Vater in Kyoto."

" Wie lange hast du ihn nicht gesehen?", fragte Eric, während er am Telfon hing, um dem nächsten Lotsen mitzuteilen, dass ein Flugzeug unseres Sektors zu ihm kommen würde.

" Noch nie, wenn ich ehrlich sein soll. Ich hab erst vor einem Jahr von ihm erfahren und dort auch das erste Mal mit ihm telefoniert.", nebenbei kritzelte ich ein wenig auf den Flugstreifen rum.

Eric zog fragend eine Augenbraue nach oben.

" Was? Meine Mutter hatte mir nie von ihm erzählt. Erst, als ich letztens auf meiner Suche nach meiner Hose auf einen alten Brief von ihm gestoßen bin."

Dazu musste man sagen, ich war Halbjapanerin. Mein Vater ist Japaner, während meine Mutter gebürtige Deutsche ist. Meine Mutter hatte meinen Vater bei einer Geschäftsreise in Italien kennen gelernt und dabei war ich in nur einer einzigen gemeinsamen Nacht entstanden. Klasse, oder?

Ich hatte mich vor kurzem um einen Job am Narita Airport Tokyo beworben und wurde prompt auf Grund meiner sehr guten Japanischkenntnisse genommen. Nun würde ich Übermorgen nach Kyoto fliegen und dann weiter sehen. Zurzeit lebe ich noch bei meiner Mutter. Ich kann mich noch immer nicht überwinden irgendwo allein zu sein. Ein Grund dafür ist meine Vergewaltigung, die wie gesagt, 7 Jahre zurück liegt. Es war damals mein Oberstufenlehrer gewesen. Immer wieder hatte er mir aufgelauert. Heute hab ich es mehr oder weniger überwunden, doch einen Freund hatte ich seit dem nie gehabt. Die Angst ist immer noch zu groß, dass jemand anderweitig interessiert wäre, als an meine Person, meinen Charakter. Eric ist der Einzige, der mich anfassen kann, ohne, dass ich anfange zu zittern oder Angst bekomme. Seit ich Eric kenne und er meine Vergangenheit, bringt er mich jeden Abend nach Hause, wenn ich wieder einmal Spätschicht schieben muss. So wie heute.
 

Wir waren seit einer Weile bei mir zu Hause angekommen. Nun standen wir vor der Haustür und schauten uns an.

" Ich weiß, ich nerve, aber bist du dir sicher, dass du das mit Japan durchziehen willst? Ich meine, es ist ein völlig fremdes Land.", nahm Eric meine Hand, die ich aber sofort wieder zurück zog.

" Ich bin mir völlig sicher. So sicher war ich mir noch bei keiner Sache gewesen."

Mein Kumpel nickte. " Dann lass ich dich mal schlafen gehen. Hast du morgen noch einmal Schicht?"

" Ja, wieder spät. Danach werde ich auch gleich zum Flughafen fahren."

Ein Schweigen breitete sich in dem Hausflur aus.

" Okay, man sieht sich dann.", zog Eric plötzlich an mir vorbei. Was war los? Ich verstand nicht so recht. Das einzige, das ich noch hatte ausmachen können, waren Tränen gewesen, die sich beim Vorbeigehen aus seinen Augen gestohlen hatten.

Ich kannte Eric seit meiner Ausbildung als Fluglotsin. Damals lebte ich zurück gezogen und hatte niemanden an mich heran gelassen. Doch Eric schien das damals ändern zu wollen und hatte mich überall und jederzeit angesprochen, mich gefragt, ob wir nicht etwas zusammen unternehmen wollen. Ich weiß nicht wie lange es gedauert hatte, aber irgendwann hatte ich dann doch nach ewigem Abblocken nachgegeben. Wir sind gute Freunde geworden, wobei seine Neigungen gegenüber Jungs nicht gerade eine unwichtige Rolle spielten.

Ich wandte mich nachdenklich der Haustür zu und schloss sie auf. Es war dunkel in der Wohnung, also schlief meine Mutter schon. Zur ihr hatte ich noch nie den richtigen Draht gehabt. Sie war für mich nie da gewesen, als ich noch klein war. Immer war sie auf Geschäftsreise oder traf sich mit ihren Typen, die sie hier und da aufgabelte. Geändert hatte sich das bis heute nicht und deshalb nagt ihre kalte Art, die sie mir entgegen bringt jedes Mal an mir, wenn ich nur einen Gedanken an sie verschwendete.

Nachdem ich die Wohnung betreten hatte, machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer, wo ich die kleine Nachttischlampe neben meinem Bett anmachte.

Ein angenehmes Licht durchflutete den Raum. Bei einem schnellen Blick durch diesen, sah man überall Koffer stehen. Ich war, so weit man das beurteilen konnte, bereit nach Japan aufzubrechen.

Müde ließ ich mich auf mein Bett sinken. Das Bett was das einzige, das noch nicht nach einen Aufbruch aussah. Meine restlichen Möbel waren ausgeräumt und die Sachen schon seit fast 3 Wochen in Kyoto, bei meinem Vater.

Mit den Gedanken an meinem Vater, nahm ich die Reisepapiere an mich, die auf meinem Nachtisch lagen.

Ich schlug den Reisepass auf und mir schlug gleich mein Name entgegen. Das mir das noch nie aufgefallen war, dass ich zwei Nachnamen trug. Meine Mutter hatte stets nur ihren Nachnamen angegeben, ob in der Schule oder auf meinem Personalausweis. 21 Jahre hatte meine Mutter es vor mir geheim gehalten. Was hatte sie damit bezweckt, dass ich nichts von meinem leiblichen Vater wusste?

Jetzt, nach langer Zeit, prangte neben dem Namen meiner Mutter auch deutlich der Name "Nishimura", der Name meines Vaters.

Neues Heim

hier ist der nächste teil.

vielen dank für die vielen lieben kommis...

little by little II ist in arbeit. also noch etwas geduld...

hier vielen dank an meine betaleserin annana***
 

viel spaß beim lesen.
 

man liest sich

sayonara

stoffel
 

p.s. feedback????
 

Lange saß ich noch auf meinem Bett und starrte auf meinen Reisepass. Doch irgendwann konnte ich mich losreißen. Ich legte ihn zurück auf den Nachttisch und begab ich mich dann in mein Bad. Es war schon 2 Uhr und ich musste morgen noch einiges bezüglich meiner Reise erledigen. Eines davon war ein Anruf mit der Quarantänestation des Flughafens von Kyoto. Ich hatte vor 2 Wochen meinen Hund schon voraus geschickt, da er vorher in Quarantäne musste, ehe ich Befugnis hatte den Hund in Japan frei laufen zu lassen. Krankheiten, man kannte das ja.

Fly, mein weißer Schäferhund, war jetzt fast 2 Jahre alt. Ich hatte sie zu meiner Ausbildung bekommen, von Eric, da ich mir immer einen Hund gewünscht hatte. Ich bin Eric noch immer dankbar dafür und ich war mir sicher, dass ich so ein Stück von Eric bei mir tragen würde, wenn ich in Japan war.

Nach einer Dusche, machte ich mich wieder auf den Weg in mein Zimmer. Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen. Ich war jetzt schon tierisch nervös wegen dem Flug Übermorgen früh.

Das wurde leider auch nicht besser, als ich zwei Tage später in das Flugzeug stieg. Ich hatte mich gerade noch von Eric verabschiedet. Er hatte zugegeben, dass er mich ungern gehen ließ, aber ich würde bald wieder kommen, schließlich hatte ich ja nicht nur ihn, sondern auch meine Mutter in Deutschland.

Im Flugzeug machte ich mich auf die Suche nach meinem Platz. Der war auch recht schnell gefunden. Mit meinem Rucksack in der Hand, stand ich vor meinem Platz. Ich schmiss meinen Rucksack auf den Fensterplatz, der noch frei war und setzte mich dann auf den Sitz daneben. Ein letztes Mal schaute ich auf den Flughafen von Frankfurt/ Main. Mich überfiel jetzt schon ein gewisses Heimweh. Wie würde es in Japan werden? Wie mein Vater wohl war. Ich war ja schon überrascht gewesen, dass er mich einfach so bei sich aufgenommen hatte, schließlich kannten wir uns persönlich noch nicht und bis auf einem Telefonat hatten wir noch kein Wort miteinander gewechselt. Ob er auch Familie hatte?

Mir tat von all den noch unbeantworteten Fragen der Kopf weh. Ich ließ mich seufzend weiter in meinen Sitz sinken und griff nach meinen Rucksack, als mein Sitznachbar plötzlich auftauchte und sich setzen wollte.

Der Flug verlief reichlich unspektakulär. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass ich die meiste Zeit des Fluges verschlief. Denn ich war völlig geplättet von meinen letzten Arbeitstag gewesen.

Als wir in Kyoto landeten, war es 12 Uhr Mittag japanischer Zeit. Mühsam erhob ich mich aus meinem Sitz. Das lange sitzen hatte schon einige Spuren hinterlassen und das nicht nur in meinen Beinen.

Ich schulterte meinen Rucksack, als ich das Flugzeug mit den anderen Passagieren verließ und machte mich dann eilig auf zum Kofferband. Da ich nur einen Koffer mit hatte, war ich da auch nach 20 Minuten wieder weg. Jetzt musste ich nur noch meinen Hund von der Quarantänestation abholen.

Also machte ich mich auf den Weg. Dabei kramte ich aus meinem Rucksack schon einmal die Papiere für Fly heraus. Erleichtert, dass ich sie nach ewigem Wühlen doch noch fand, schloss ich meinen Rucksack und hob meinen Kopf wieder. Doch zu spät, denn kaum hatte ich meinen Kopf gehoben, fand ich mich auf dem Boden wieder.

" Shit!", stand ich wieder auf und rieb mein Steißbein, welches aufgrund des harten Bodens nun höllisch schmerzte. Na das fing ja schon mal prima an!

" Gomen nasai, ich hab dich nicht gesehen.", hörte ich eine freundliche Stimme sagen und richtete, nachdem ich endlich auch wieder meinen Rucksack mit den Papieren hatte, mein Augenmerk auf die Person, mit der ich eben zusammen gestoßen war.

Zwei tiefbraune Augen schauten mich entschuldigend an. Der schwarzhaarige Mann vor mir, war weitaus größer. Na gut, bei meinen 1.63 cm war jeder größer als ich, doch diesen Mann schätzte ich schon auf fast 1.80 cm.

" Alles in Ordnung.", fragte er mich. Jetzt bemerkte ich, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte.

" Ja, ja, schon okay.", winkte ich ab.

" Tut mir wirklich leid, aber ich hab dich nicht gesehen.", lächelte er leicht.

" Ich weiß.", meinte ich in meinem noch unsicherem Japanisch, worauf er eine Augenbraue hob.

" Du weißt es?"

" Ja, das hattest du eben schon einmal gesagt. Erinnerst du dich? In der Verbindung mit dem anderen Art von Entschuldigung."

" Stimmt. Gut, ich muss dann.", verbeugte er sich und war dann genauso schnell weg, wie er gekommen war. Ich musste grinsen. Also, wenn alle Japaner hier so waren, dann konnte es ja noch lustig werden.

Mich sammelnd, machte ich mich nun endgültig auf den Weg zur Quarantänestation. Dort angekommen, legte ich dem Herrn hinterm Empfang die Abholpapiere für Fly vor die Nase. Der Mann musterte mich kurz und nahm die Papiere dann an sich.

" Kommen Sie mit!", klang seine Stimme schroff. Ich nickte und wünschte mir, als ich dem Mann folgte, dass ich so schnell wie möglich wieder hier raus kam.

Der Mann führte mich durch etliche Gänge, wo links und rechts massenhafte Tierkäfige waren. Trotz der großen Anzahl dieser, war aber nur die Hälfte mit Tieren besetzt.

" Hier ist sie.", blieb er plötzlich so abrupt stehen, dass ich beinahe in den Mann hinein gelaufen wäre, wenn er nicht rechtzeitig angehalten hätte.

Er schloss das Gitter von dem Käfig auf und Fly kam mir gleich freudig entgegen.

" Na, Mädchen.", legte ich ihr die Leine an.

" Hier ist der Impfausweis und die Bestätigung, dass ihr Hund die Quarantäne durchlaufen hat.", drückte er sie mir in die Hand. " Sie finden alleine hinaus?", schaute er mich leicht gestresst an.

Wieder nickte ich nur. Dieser Typ war mir einfach total unsympathisch.

Als er weg war, machte ich mich auf den Weg zum Ausgang.

Außerhalb des Flughafens, empfing mich gleich eine lauwarme Brise. Die Sonne stand hoch am wolkenfreien Himmel und machte einen ganz angenehmen Eindruck, was das Wetter anging.

" Nun, komm.", meinte ich zu Fly und machte mich dann auf den Weg zum Parkplatz. Mein Vater wollte dort warten, da wir uns so sonst sicher übersehen hätten. Denn ich wusste nicht wie er aussah und ich bezweifelte, dass er wusste, wie ich herumrannte. Auf dem Weg zum Parkplatz holte ich einen Zettel mit der Autonummer von Koji, meines Vaters, heraus. Doch das wäre gar nicht nötig gewesen, da er mir schon entgegen kam.

Mit einem erfreuten Lächeln blieb er vor mir stehen.

" Toshua?", fragte er mich. Ich schaute den Mann an, der mein Vater sein sollte. Seine kurzen schwarzen, schon leicht grauen, Haare, hingen ihm etwas wirr ins Gesicht und hinter seiner Brille schauten mich zwei fast schwarze Iriden an. Wenn ich ihn so ansah, dann fragte ich mich, was ich nun von ihm geerbt hatte, denn ich hatte weder seine schwarzen Haare, noch diese dunklen Augen.

" Ja.", antwortete ich ihm und lächelte zurück. Ich fühlte mich merkwürdig, nach all diesen Jahren meinem Vater gegenüber zu stehen.

" Kann ich dir das abnehmen? Das Auto steht dort drüben." Er nahm mir meinen Koffer und den Rucksack ab und dann gingen wir zum Auto. Es war ein schwarzer Nissan Geländewagen.

" Der Hund kann hinten rein, da hat er Platz.", öffnete mein Vater den Kofferraum, worauf Fly gleich hinein sprang. Also sie fühlte sich in ihrer neuen Umgebung schon einmal wohl.
 

" Hattest du einen guten Flug?", waren wir mit dem Auto auf der Autobahn unterwegs, auf den Weg zu meinem neuen Zuhause.

" Es ging." Ich wusste nicht, was ich mit ihm bereden sollte. Alles schien so unwirklich um mich herum.

" Ich war überrascht, als du angerufen hattest."

" Ich war auch überrascht, als ich deinen Brief gefunden hatte.", meinte ich nur dazu und schaute aus dem Fenster.

Eine Weile sagte keiner etwas, bis er die Stille im Auto wieder einmal brach.

" Willst du denn gar nichts über mich wissen?" Ich spürte seinen Blick, der kurz auf mich ruhte. Erst schwieg ich, doch dann überwand ich meine innere Barriere.

" Hast du eigentlich Familie?"

" Ja. Einen Sohn. Meine Frau ist vor 3 Jahren verstorben."

Eigentlich sollte es mir ja Leid tun, aber ich wusste nicht, was ich fühlen sollte. Was ich für den Mann fühlen sollte, der mein Vater sein sollte.

" Mein Sohn ist 28 Jahre. Er ist nicht oft zu Hause, da er mit seiner Band durch die Gegend zieht. Du wirst ihn sicher bald kennen lernen, da er in den nächsten Tagen vorbei schauen wollte."

Wieso erzählte er mir das alles? Ich meine, ich wollte nur wissen, ob er eine Familie hat. Nicht mehr und nicht weniger.

Koji seufzte neben mir. Mir ging es nicht anders, aber mit 21 Jahren fiel es mir schwer auf einmal einen Vater zu akzeptieren, der für mich nie da war und somit praktisch tot.
 

Bei meinem neuen Zuhause angekommen, machten wir uns auf den 12. Stock eines alten Wohnblocks. Am Rande von Kyoto wirkte alles etwas unberührter, als in der Stadtmitte.

" Ich schlage vor, dass du dich noch eine Runde hinlegst. Ich muss noch einmal in die Firma. Wenn du was brauchst, dann bedien dich. Fühl dich wie zu Hause.", standen wir uns im Flur der geräumigen Wohnung gegenüber.

" Mach ich.", schaute ich Fly hinterher, die gerade dabei war alles zu inspizieren.

" Gut." Koji griff nach seinen Schlüsseln. Dann kam er auf mich zu und nahm mich ohne zu zögern in den Arm. " Ich bin froh, dass du da bist."

Ich merkte, dass ich mich sofort versteifte, als er seine Arme um mich legte. Sanft aber bestimmt drückte ich ihn von mir weg. Ich mochte einfach keine männliche Nähe in dieser Art und Weise.

Koji schaute mich etwas betrübt an, nickte aber dann und machte sich mit einen " Bis dann!" auf den Weg zu seiner Firma.

Nun stand ich etwas verloren in der riesigen Wohnung.

" Dann wollen wir mal." Ich nahm meine Sache und schaute mir die Wohnung an, dabei war ich auf der Suche nach meinem neuen Zimmer. Lange hatte ich nicht vor bei meinen Vater zu bleiben, schließlich verdiente ich bald meine eigenen Yen und konnte mir dementsprechend eine eigene Bleibe leisten.

Die Wohnung bestand aus Wohnzimmer, zwei Bädern, Küche und zwei Schlafzimmern. Meines war am Ende des langen Flures. Es war auch nicht zu übersehen, dass es meines sein sollte, da überall die Kartons mit meinen Klamotten und so weiter gestapelt standen.

Das Zimmer war nicht gerade groß, wenn man nach europäischem Standard ging, aber immer noch groß genug, um nicht auf Grund der Enge zu ersticken.

Ich packte meinen Rucksack mit dem Koffer zu den Kartons und ließ mich dann auf das Futonbett fallen. Ich dachte noch ein wenig über meine momentane Situation nach, bis ich schließlich einschlief. Der Flug war anstrengend gewesen, trotz dass ich im Flugzeug geschlafen hatte.
 

Lautes Bellen holte mich aus dem Schlaf. Ich brauchte einige Sekunden ehe ich realisierte, dass es Fly war. Müde rappelte ich mich auf und tapste den langen Flur entlang. Ich konnte Fly an der Haustür ausmachen.

" Das ist jetzt nicht wahr, oder?", hörte ich jemanden sagen. Ich kannte dessen Stimme nicht, also war es schon mal nicht Koji, der von der Arbeit wieder zurück war.

" Fly, sei still.", rief ich, worauf sie zwar Ruhe gab, aber nicht von der Tür wich.

An der Tür angekommen, sah ich zwei Männer stehen. Einer von ihnen funkelte mich mit seinen fast schwarzen Augen böse an. Er war etwa so groß wie ich und seine blonden Haare standen in alle Richtungen ab. Derjenige hinter ihm überragte ihn an Größe bei weitem. Im Gegensatz zu dem Kleinen vor ihm, lächelte er freundlich.

Wie starrte uns gegenseitig an, während ich darauf wartete, dass man sich vorstellte, denn schließlich ließ ich keine Fremden in die Wohnung.

" Darf man hier endlich rein?", murrte der Kleine, worauf auch Fly gefährlich knurrte.

" Wer sind sie, wenn ich fragen darf?", verschränkte ich meine Arme vor der Brust.

" Das müsste ich sie fragen, schließlich befinden sie sich in der Wohnung meines Vaters."

Jetzt machte es Klick bei mir. Der kleine musste Kojis Sohn sein und somit mein Halbbruder. Beim genaueren Hinsehen sah man auch die Ähnlichkeit. Eine davon waren die tief dunklen Augen.

Ohne weiteren Kommentar öffnete ich die Tür weiter und ließ sie somit rein. Doch irgendwie bewegte sich keiner. Mein, Gott, Fly tat ja nun keiner Fliege was zu Leide.

" Fly!", drehte ich mich genervt um und verschwand wieder in meinem Zimmer. Hinter mir hörte ich, wie die Herren die Wohnung betraten und die Haustür schlossen.

" Darf man erfahren, wer du bist?", stand der Kleine plötzlich in meinem Zimmer ehe ich hätte auch nur einen Handschlag machen können. Misstrauisch schaute er auf die vielen Kartons.

" Ich bin die geisterhafte Tochter deines Vaters.", knallte ich ihm an den Kopf und lehnte mich mit den Rücken gegen das Fensterbrett.

" Du hast eine Schwester, Kyo?", hörte ich eine Stimme sagen. Es war der andere Mann von vorhin. Seine roten Haare fielen ihm leicht ins Gesicht und nach immer lächelte er.

" Ja. Mein Vater hat mir vor einigen Monaten mal davon erzählt."

" Hi, mein Name ist Daisuke. Kannst mich auch Die nennen.", kam der andere plötzlich auf mich zu. Ich nickte und nahm kurz seine Hand entgegen, die er mir entgegen streckte.

" Toshua.", gab ich dann zurück.

" Ich finde das echt aufregend, dass unser Kleiner eine Schwester hat.", grinste Die.

Kyo schnaubte nur: " Halbschwester, Die. Das wollen wir hier mal nicht vergessen." Abweisend vergrub er seine Hände in den Hosentaschen. Na wenigstens wohnte er hier nicht. Das hoffte ich gerade zumindest.

" Und woher kommst du?"

" Deutschland."

" Nicht schlecht. Du scheinst ziemlich gut Japanisch zu verstehen."

Ich hasste solche Gespräche. Leicht genervt schloss ich kurz meine Augen bevor ich antwortete.

" Ich hab seit 10 Jahren nichts anderes getan." Ich konnte den genervten Unterton nicht verdrängen.

" Wie lange bleibst du?", wollte nun auch Kyo wissen.

" In dieser Wohnung nicht lange. In Japan wahrscheinlich für immer."

Kyo und ich starrten uns an. Wir waren von der Situation beide nicht begeistert. Nicht im Geringsten.

Reine Nervensache

es geht endlich weiter. vielen, vielen dank für all die lieben kommis. bin echt froh, dass die story so gut ankommt. hier auch vielen dank an meine betaleserin annana.

eigentlich bin ich ja immer noch tierisch geschockt über den thread den ich dank feary gefunden habe. alle regen sich hier tierisch über die fanfics auf, aber sind permanent bei animexx. na egal, jedem das seine. ich schreib trotzdem meine stories.*g*
 

feedback?

man liest sich

sayonara

stoffel
 


 

Nachdem die Herren eine halbe Stunde später mein Zimmer wieder verlassen hatten, ließ ich mich genervt auf das Bett fallen. Schlafen konnte ich jetzt wohl vergessen.

Also kramte ich etwas in den Kartons rum bis ich fand, was ich suchte. Mit meiner Zeichenmappe und Kohlestiften setzte ich mich auf den Boden, mit dem Rücken ans Bett gelehnt.

Mit einen Knurren musste ich feststellen, dass meine Zeichenmappe kein weißes Blatt mehr enthielt, doch aufstehen wollte ich jetzt auch nicht mehr. Und dann noch mal in den Kartons rumwühlen? Nein, danke!

Somit blieb ich, wo ich war. Ich schaute mir die Bilder an, die ich im letzten Monat gezeichnet hatte. Mein Lieblingsbild hatte ich in einer Nacht gezeichnet, als ich nicht schlafen konnte. Es stellte einen Mann dar, der einen leblosen Körper am Hals gepackt hatte, ihn weit über dem Erdboden hielt und dabei einen siegessicheren Glanz in seinen Augen hatte.

Ich musste leicht lächeln und strich über den Titel des Bildes: " Der Prophet".

Meine restlichen Bilder waren nachgezeichnete Bilder von Salvador Dali, mein absoluter Lieblingszeichner. Langsam packte ich die Bilder wieder zurück, als die Zimmertür aufgerissen wurde.

Kyo stand in der Tür: " Du sollst kurz kommen." Und dann war er auch schon wieder weg.

Leicht erstarrt schaute ich auf die Tür, durch welche Fly gerade verschwand. Schwerfällig erhob ich mich somit ebenfalls und ging durch den langen Flur ins Wohnzimmer.

Dort waren Kyo und Die mit noch drei anderen. Fly hatte sich zu einen der Neuankömmlinge gesellt und ließ sich von ihm streicheln.

" Was willst du?", betrat ich genervt das Zimmer. Bekam man bei denen noch mal seine Ruhe? Erst belagerten sie fast eine halbe Stunde mein Zimmer und quetschten mich aus und nun durfte ich hier antreten, als wäre man beim Militär.

" Sorry, aber der Rest der Band wollte dich auch kennen lernen.", kam Die auf mich zu. In dem Moment erhob sich der Rest von der Couch.

" Band?" Hatte ich mich gerade verhört? Die waren in einer Band? Mein Halbbruder?

" Ja.", grinste Die und gab mir dann den Blick auf die anderen frei. Dabei fiel mein Blick sofort auf ein bekanntes Gesicht. Er lächelte ebenfalls, als er mich wieder erkannte.

" So sieht man sich wieder.", kam er auf mich zu. " Toshiya.", streckte er mir die Hand hin.

Ich nahm sie ohne zu zögern an. Der Mann war mir schon auf dem Airport sympathisch gewesen und seine offene, freundliche Art erinnerte mich an Eric.

" Toshua, Kyos bestrafte Halbschwester.", lächelte ich freundlich, worauf hinter Toshiya Gelächter ausbrach. Vorsichtig schaute ich an Toshiya vorbei und erblickte die beiden anderen der Band, die herzhaft lachten, während Kyo sich verbal wehrte. Toshiya schien meinen Blick zu den anderen zu merken.

" Ah ja.", stellte er sich neben mich und legte einen Arm um meine Schulter, den ich versuchte krampfhaft zu ignorieren, schließlich sollte hier keiner etwas von meiner Vergangenheit wissen, denn ich würde eh nicht lange hier in Kyoto bleiben, um mich noch groß mit den Leuten hier abzugeben. Mein Ziel hieß nämlich Tokyo, da wo ich auch vor hatte zu arbeiten und zu wohnen.

" Der zierliche Blonde ist Shinya." Toshiya zeigte kurz auf ihn, worauf ich kurz von diesem angelächelt wurde. " Und das daneben ist unser Leader Kaoru."

Ich nickte ihm zu, was Kaoru erwiderte ehe er sich wieder Kyo zuwandte und mit ihm über irgendetwas zu reden schien. Als die Bekanntmachung zu Ende war, streifte ich Toshiyas Arm von meiner Schulter und machte dann eine 180 Gradwendung, um zurück in mein Zimmer zu gehen.

" Wo willst du hin?", kam es prompt von Die, ohne dass ich auch nur drei Schritte gemacht hatte.

" Mich verziehen.", ging ich weiter.

" Aber wieso denn?", stand Toshiya plötzlich vor mir.

" Weil ich meine Ruhe haben will, verdammt noch mal!", brüllte ich. Wütend ging ich an Toshiya vorbei und pfiff dabei nach Fly, die gleich zu mir kam.

" Ganz der Bruder.", hörte ich Die noch sagen bevor ich im Zimmer verschwand.

Auf etwas Ruhe hoffend, warf ich mich auf das Bett. Doch zu früh gefreut, denn kaum fünf Minuten später klopfte es schon wieder am meiner Tür. Die Leute hier waren einfach nur stressig, nervig und unheimlich lebensmüde sich mit mir anzulegen.

" Was?", bat ich die Person herein.

" Ich will nicht stören.", kam Toshiya ins Zimmer.

" Tust du aber.", meinte ich nur und drehte mein Gesicht von der Tür weg.

" Ich bin echt überrascht, dass Kyo eine Schwester hat. Ich meine, das wusste ja keiner."

" Bis auf meine Mutter und sein Vater."

Ich merkte wie das Bett nachgab. Toshiya musste sich neben mich gesetzt haben.

" Hast du Lust noch mit uns einen Trinken zu kommen?"

" Nein!", kam es prompt von mir als Antwort.

" Du bist wirklich wie Kyo."

" Ich bin nicht wie Kyo."

" Ihr seid euch ähnlicher, als du denkst.", hörte ich ihn leicht kichern.

" Sehr witzig.", drehte ich mich nun zu ihm, um ihn anschauen zu können.

" Du solltest mitkommen, es wird sicher amüsant, unsere Band ist schließlich nicht oft hier."

Wir schauten uns eine Weile an. Dabei hatte ich mal ausgiebig Zeit den Mann vor mir richtig anzugucken. Seine braunen Iriden funkelten amüsiert, als er meine Musterung bemerkte.

" Und, kommst du mit?", forderte er noch immer eine Antwort.

" Von mir aus.", gab ich mich geschlagen. Es brachte ja alles nichts.

" Super!", sprang er plötzlich auf. Also an so viel Euphorie musste ich mich noch gewöhnen. " Ich sage den anderen Bescheid. Wir gehen in einer halben Stunde." Dann war er wieder aus dem Zimmer verschwunden.

" Muss man das verstehen?", fragte ich Fly, die mich anschaute. " Ich werde noch umkommen ehe ich erst richtig hier bin."

Kurz darauf machte ich mich daran meinen Koffern nach etwas zum Anziehen durchzuwühlen.

Schließlich fand ich meine schwarze Kordhose und die passende Jacke dazu. Unter der Jacke zog ich noch ein braunes Shirt ehe ich begann meine langen schwarzen Haare hoch zu stecken und mich zu schminken.

Pünktlich stand ich im Wohnzimmer, wo der Rest schon auf mich wartete.
 

" Und ihr seid in einer Band?", fand ich mich eine dreiviertel Stunde später in einem Club wieder. Wir saßen alle in einer Ecke an einem Tisch und tranken schon jetzt Unmengen Alkohol, wobei sich das hauptsächlich auf Die, Toshiya und Kyo bezog.

" Seit 7 Jahren.", antworte Kaoru neben mir, der mitunter der Nüchternste neben mir war.

" Und was macht ihr so für Musik?"

" Sagen wir es geht in die Rockrichtung."

" Also eine von diesen irren Bands, die halb auf der Bühne sterben, weil sie ihren Kreislauf überschätzen?", nahm ich einen Schluck von meiner Bacardi-Cola.

Ich hörte Toshiya neben mir lachen. " So krass sind wir nun auch nicht drauf. Man kommt halt hin und wieder ins schwitzen."

Ich zog meine Stirn misstrauisch in Falten. Okay, ich wollte mir die Typen hier lieber nicht auf der Bühne vorstellen.

" Habt ihr auch einen Namen?", schaute ich in die Runde. Kyo schaute noch immer böse zu mir hinüber. Ich konnte seine Stimmung verstehen, denn schließlich war ich genauso begeistert von der Familienerweiterung. Shinya schaute schweigend zu Die, der gerade dabei war sich eine Zigarette anzuzünden.

" Dir en grey.", bekam ich die Antwort von Toshiya.

" Hat der Name eine Bedeutung?", fand ich ihn recht merkwürdig.

" Sicher.", zog Die an seiner Zigarette.

" Wir kommen gleich wieder.", standen Kyo und Die plötzlich auf und verschwanden in der Menge der Tanzenden, auf der Tanzfläche.

" Spielst du auch ein Instrument oder bist du da genauso begabt wie Kyo?", begann wieder dieses Frage-Antwort Spiel, nur diesmal mit Kaoru und Toshiya.

" Nein, ich kann so was nicht. Ich zeichne lieber."

" Und was?"

" Was mir so einfällt. Ich lege mich da nicht fest.", trank ich noch einen Schluck und schaute dabei zu Shinya, der mich ebenfalls anschaute. Er hatte den Abend kaum etwas gesagt. Als ich seinen Blick bemerkte, schaute ich nervös weg. Doch das hielt nicht lange an, denn kaum eine Sekunde später erwischte ich mich, wie ich ihn wieder anschaute. Shinya lächelte leicht, als er meine unsicheren Blicke bemerkte.

" Hast du einen Freund?", hörte ich auf einmal Toshiya neben mir sagen.

Etwas erschrocken über diese Frage schaute ich ihn an. Bei mir läuteten schon wieder die Alarmglocken.

" Schon gut, du musst es nicht sagen.", schlichtete Toshiya, als er meine Reaktion auf seine Frage bemerkte. Ich schüttelte nur den Kopf. So war das nicht gemeint. Langsam nervte mich meine Vergangenheit. Ich konnte doch nicht ewig so weiter machen. Eric hatte Recht, es war jetzt schon 7 Jahre her und so langsam sollte ich anfangen zu begreifen, dass nicht alle Männer so waren wie mein Vergewaltiger.

" Nein.", kam es fast gehaucht über meine Lippen und ich glaubte nicht daran, dass es jemand gehört hatte, doch Toshiya hatte es trotz dem Höllenlärm in diesem Club verstanden.

" Was, nein?", blickte er zu mir.

" Ich habe keinen Freund." Nervös drehte ich das fast leere Glas in meinen Händen.

" Merkwürdig."

" Wie?" Was war jetzt bitte merkwürdig?

" Dass du keinen Freund hast, das finde ich merkwürdig."

" Ich nicht.", meinte ich nur und leerte dann man Glas in einem Zug.

Das Thema war damit für mich gegessen und ich war auch froh, dass Toshiya nichts weiter dazu sagte.
 

Es war 1 Uhr, als wir uns aus dem Club begaben. Ich merkte langsam den Alkohol im Blut und musste mich leichtem Amüsement feststellen, dass einige von den Jungs schon fast nicht mehr geradeaus laufen konnten.

" Ich fahr euch.", stand Kaoru neben Kyo und mir. Ich nickte nur, da Kyo, seine Arme auf den Knien angestützt, versuchte sein Gleichgewicht einigermaßen wieder zu erlangen.

Wir verabschiedeten uns noch von dem Rest, die dank Shinya ins Hotel fahren würden und dann stiegen wir in Kaorus Wagen.

Die Fahrt verlief schweigend, denn in Kaorus Gegenwart hatte ich trotz dem tollen Abend immer noch solch ein Gefühl von Respekt, das mich zum Schweigen brachte. Mochte es an seinem Äußerem liegen oder an seine erzieherische Art, die er hin und wieder an den Tag legte.

Zuhause angekommen, bedankte ich mich bei Kaoru ehe ich mir Kyo schnappte, der schon fast eingepennt war.

" Wehe dir, du schläfst ein. Ich trag dich nicht in den 12. Stock.", packte ich ihn im Genick, damit er bloß nicht auf die Idee kam doch noch ein zu schlafen.

" Geht das auch liebevoller?", kam es nur von ihm gefaucht, als wir den Wohnblock betraten.

Oben angekommen, entnahm ich meinem Bruder den Schlüssel und schubste ihn dann in die Wohnung.

" Hey!", knurrte er und drehte sich zu mir um.

" Geh lieber weiter.", schloss ich die Haustür. Kaum waren wir richtig drinnen, ging das Licht im Flur an und mein Vater stand vor uns.

" Ich hab es mir ja schon fast gedacht.", lächelte er, als er mich und Kyo sah. Kyo stand, an der Wand gestützt, da und schaute zwischen unseren Vater sowie mich hin und her.

" Ihr solltet euch hinlegen. Ich hatte mir erlaubt mit dem Hund schon raus zu gehen.", drehte Koji sich um und verschwand in seinem Schlafzimmer.

" Ich kriege dein Bett.", zeigte Kyo kurz auf mich und machte sich dann auf den Weg in mein Zimmer.

" Vergiss es.", lief ich ihm nach. Das konnte er mal ganz schnell vergessen.

Im Zimmer angekommen, ließ sich Kyo auf das Bett fallen.

" Hey, das ist nicht fair.", baute ich mich vor dem Bett auf.

" Was ist das schon?", murmelte er ins Kissen.

" Wo soll ich jetzt schlafen?"

" Auf der Couch.", kuschelte sich mein Bruder schon richtig ins Bett.

" Schlaf du doch auf der Couch.", zog ich ihm das Kissen unterm Kopf weg.

" Morgen vielleicht.", schien es ihn gar nicht erst zu stören.

Darauf war Ruhe. Kyos gleichmäßiger Atem war im Zimmer zu vernehmen. Einfach eingeschlafen. Dieser Bastard!

" Das büßt du mir noch.", meinte ich sauer und griff noch nach meiner Bettdecke. Wenn er das Bett hatte, dann wollte ich zumindest das Bettzeug haben.

Ich hatte mich gerade umgedreht, als ich Kyo an dem Bettzeug ziehen fühlte. Aufgrund des eh schon angetrunkenen Zustands, konnte ich nicht so schnell reagieren und flog rückwärts auf das Bett und somit neben Kyo. Der legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich einfach an sich heran. Das gefiel mir eigentlich gar nicht, doch jede Art von Gegenwehr wurde gar nicht erst von ihm wahrgenommen. Also ergab ich mich und ließ mich ins Bett fallen, wo ich noch die Decke über uns ausbreitete, frieren wollte ich schließlich nicht in der Nacht, denn die Abende waren hier in Kyoto recht kühl.

Immer diese Mitbewohner

hello!

und wieder ein kapi. irgendwie geht das hier mal richtig schnell hintereinander weg. ist eigentlich gar nicht meine art.

egal. vielen, lieben dank für all eure kommis. freue mich immer wie nen keks, wenn ich eines lesen darf. weiß auch nicht so recht wieso.

vielen dank hier wieder an annana und euch viel spaß beim lesen.
 

feedback?
 

man liest sich

sayonara

stoffel
 


 

Ich musste Stunden schon hier liegen und die Decke anstarren. Der Gedanke, dass Kyo neben mir im Bett lag und den Arm um mich gelegt hatte, ließ mich nicht schlafen. Ich konnte einfach keine Ruhe in meinen Inneren finden.

Seufzend erhob ich mich und ging zum Fenster hinüber. Dort setzte ich mich auf das breite Fensterbrett und schaute in den klaren Sternenhimmel. Ich dachte ein wenig über mein Leben nach, so wie ich da saß und überlegte, wie es Eric wohl in der nächsten Zeit ergehen würde. Ich zumindest würde mir ab morgen erst einmal eine Wohnung in Tokyo suchen, damit ich in zwei Wochen beginnen konnte am Narita Airport Tokyo zu arbeiten.
 

Das mit der Wohnungssuche entpuppte sich nur recht schnell als ein riesiges Problem. Denn mit Zeitung aufschlagen und nach einer Annonce suchen, war hier in Japan irgendwie nicht. Somit musste ich mich zu Immobilienmaklern persönlich begeben. Nach 5 dieser Personen hatte ich im wahrsten Sinne des Wortes die Nase gestrichen voll. Irgendwie konnte mir keiner weiter helfen. Es war ja nicht so, dass es keine freien Wohnungen in Tokyo gab, aber die Auswahl war schon schnell aus finanziellen Gründen von mir eingeschränkt worden. Somit kam ich gegen Mittag geschafft wieder in der Wohnung der Nishimuras an und ließ mich erschöpft auf die Couch fallen. Es konnte doch nicht so schwer sein eine Wohnung zu finden. Ich seufzte einmal tief und kurz darauf hörte ich die Haustür zufallen. Mein Blick schweifte unwillkürlich zur Uhr. Es war viertel zwei. Mein Vater konnte es eigentlich nicht sein, also hatte ich ja schon so eine Vorahnung und allein bei dem Gedanken an Kyo verschlechterte sich meine Laune noch mal um einiges. Denn nach der Nacht auf dem Fensterbrett hatte ich jetzt höllische Rückenschmerzen und sein Schnarchen hatte mich auch nicht eine Sekunde in den Tiefschlaf abdriften lassen.

" Toshua?", stand Koji plötzlich neben der Couch. War es also doch nicht Kyo. Ich lächelte leicht.

" Du bist schon da? Ich dachte du musst bis heute Abend arbeiten.", war ich verwundert Koji schon zu Hause zu sehen.

" Mein Meeting wurde auf morgen verschoben, also hab ich jetzt frei. Wie war deine Suche nach einer Wohnung?" Koji setzte sich neben mich auf die Couch und zog sein Jackett aus.

" Beschissen.", murrte ich. " Die Wohnungen in Tokyo kosten ein halbes Vermögen. Ich war bei fünf Maklern und keiner konnte mir auch nur eine geeignete Wohnung darbieten."

" Ich denke, dass sich sicher etwas finden lässt."

" Ich habe aber nicht mehr viel Zeit. In zwei Wochen muss ich am Airport in Tokyo meinen Dienst antreten und ich habe keine Lust jedes Mal zwischen Kyoto und Tokyo hin und her zu pendeln."

" Ich kann mich ja auch mal erkundigen, schließlich kenne ich einige Freunde, die in der Branche tätig sind, vielleicht kann man da was ergattern."
 

Konnte man nicht. Eine Woche später stand ich immer noch da und hatte keine Wohnung. Ich war die letzten Tage mehr als gereizt deswegen und, dass Kyo am heutigen Tag mal wieder mit seiner Bande da war, unterstützte meine Laune nur.

Ich kam gerade von einer Runde Spazieren mit Fly wieder, als ich alle fünf Bandmitglieder mir Koji im Wohnzimmer antraf. Hatten die denn nichts zu tun? Das nannte sich erfolgreiche Band.

" Na, wieder da?", fragte mich Toshiya, als ich das Wohnzimmer betrat.

" Sieht so aus, oder?", ließ ich mich neben Die auf die Couch nieder. Alle unterhielten sich wegen irgendwas Geschäftliches bezüglich der Band. War so etwas nicht Angelegenheit des Managers? Egal. Ich ließ meinen Blick über die Runde schweifen und verfolgte eher desinteressiert das Gespräch.

" Ich habe gehört du suchst eine Wohnung in Tokyo.", hörte ich plötzlich Dies Stimme nah an meinem Ohr. Ich wandte mich ihm zu und nickte.

Ein Lächeln stahl sich auf Dies Lippen.

" Schon was im Sicht?"

Was wollte er denn jetzt von mir? " Nein.", meinte ich nur und schaute dann wieder zu den anderen.

" Vielleicht könntest du bei einen von uns einziehen.", machte Toshiya plötzlich den Vorschlag. Er hatte wohl mitgehört und das nicht nur er, denn auf einmal schauten alle in meine Richtung.

" Vergesst es. Lieber suche ich mich noch Monate tot.", blockte ich ab. Mit einen von denen in einer Wohnung zu wohnen wäre mein Untergang. Da hätte ich die Bande ja noch länger am Hals, von Kyo ganz zu schweigen.

" Also ich finde das einen guten Vorschlag. Dann wärst du zumindest in Tokyo und kannst von dort aus ja immer noch eine Wohnung suchen.", unterstützte Koji den Vorschlag. Wenn Blicke hätten töten können, dann wäre mein Vater gerade tausend Tode gestorben und das nicht nur einmal.

" Ich finde die Sache auch klasse.", machte sich nun auch Die zu meinem Feind.

" Ich aber nicht!", sprang ich auf. Sollten sie doch weiter träumen. Ich zog bestimmt bei keinem dieser Kerle ein.

" Nun komm schon.", zog Die mich am Handgelenk wieder zurück auf die Couch. Ich setzte mich widerwillig und entriss ihm meine Hand wütend.

" Kann mir mal einer sagen bei wem sie wohnen soll? Es kommen nicht gerade viele in Frage.", meinte Kaoru und zog die Stirn in Falten.

" Na ja, Die wohnt ja schon mit seiner Freundin in eine Wohnung und Kaoru wohnt mit Shinya zusammen. Das heißt wohl, dass nur noch ich und Kyo in Frage kommen.", fasste Toshiya kurz zusammen. Die Aussichten wurden immer schlechter.

" Das heißt wohl, dass Kyo in Frage kommt, da Toshiya momentan seine Bude auf den Kopf gestellt hat.", sagte Die und machte meine Hölle perfekt. Nur über meine Leiche.

" Von wegen auf dem Kopf gestellt.", war Toshiya entrüstet. " Ich renoviere gerade."

" So könnte man das nach deinem Wortschatz auch nennen.", kicherte Shinya und wurde sofort von ihm in die Rippen gepiekt, worauf Shinya kurz aufquiekte.

" Was ist, dann zieht Toshua jetzt bei Kyo ein?", fragte Koji in die Runde.

" NEIN!!", brüllte Kyo und ich nur im Chor. Kurz war Ruhe im Zimmer, ehe die anderen anfingen zu lachen. Also ich fand das ganz und gar nicht lustig. Kyo und ich versuchten uns noch zu rechtfertigen, doch letztendlich gaben wir uns gegenüber den Argumenten der anderen geschlagen und somit würde ich in morgen bei Kyo einziehen.
 

" Ist es wirklich so schlimm bei deinem Bruder zu wohnen?", fragte Toshiya mich, als ich in der Küche dabei war Mittag zu kochen, während er mir die Paprikastücke wegfutterte.

" Ja, ist es. Ihr schickt mich in die Höhle des Löwen und ich hab wirklich absolut keine Lust Dompteur zu spielen, damit mir dieser Drachen vom Hals bleibt.", setzte ich mich an den Tisch, gegenüber von Toshiya.

" Ihr seit beide echt unverbesserlich.", kicherte er, worauf ich auch leicht grinsen musste. " Wenn du in 2 Wochen immer noch nichts hast, dann kannst du ja bei mir einziehen, aber früher wird das nichts. Du weißt ja, der Job."

Ich nickte: " Das klingt doch schon mal erleichternd." Ich stand auf, um die Sauce um zu rühren.

" Was arbeitest du eigentlich?"

" Ich bin Fluglotsin.", drehte ich mich um und lehnte mich mit dem Rücken an die Arbeitsplatte.

" Die Leute, die den ganzen Tag vor diesen Monitoren sitzen?"

" Ey, Toshiya, du beeindruckst mich. Ich dachte du kommst jetzt mit den Leuten auf der Rollbahn, die immer mit diesen netten Kellen wedeln." Wer hätte das von unserem Totchi erwartet? Nicht nur einmal wurde ich von Leuten mit diesem Kellenmist konfrontiert.

" Tja, in mir steckt also doch noch richtig Intelligenz.", ich musste darauf kurz auflachen. Also manchmal war Toshiya einfach zu niedlich. Ich wollte mich gerade umdrehen, als Shinya die Küche betrat. Er setzte sich mit einem Lächeln ebenfalls auf einen der Stühle am Küchentisch. Gerade wollten die beiden sich an den Paprikastücken vergreifen, als ich die Paprika rettete. Wenn die beiden so weiter machen würden, dann wäre bald nichts mehr da.

" Habt ihr Langweile?", gab ich Toshiya eine Kopfnuss.

" Hey!", protestierte er. Shinya grinste nur und schaute mich dann an. Seine braunen Augen musterten mich, was ich versuchte stand zu halten.

" Was?", fragte ich ihn dann, als er auch nach Minuten den Blickkontakt nicht abbrach.

" Du bist Kyo total ähnlich.", meinte er nur.

" Wer es glaubt. Ich bin eigentlich vom Charakter gerne eine eigenständige Person.", wandte ich mich wieder dem Essen zu. Ich mochte es nicht mit Kyo verglichen zu werden. Ich wusste auch nicht warum es so war. Vielleicht lag es daran, dass es mir immer noch ziemlich schwer viel das alles um mich herum zu akzeptieren. Irgendwie fühlte mich, als würde ich hier ein anderes Leben führen, welches nicht einmal ansatzweise mit meinem Leben in Deutschland zu tun hatte.
 

Dass Kyo und ich leider was gemeinsam hatten, merkte ich spätestens am Abend wieder. Denn unser beider Sturheit führte dazu, dass wir uns mal wieder um das Bett stritten.

" Du hast gesagt, dass du das nächste Mal auf der Couch schläfst.", erinnerte ich ihn an den Abend, als wir zusammen von dem Abend in der Bar nach Hause gekommen waren.

" Das hab ich gesagt? Kann mich nicht daran erinnern.", hatte sich Kyo auf den Bett lang gemacht und hielt eisern mein Kopfkissen umklammert. Wie er da so saß erinnerte er mich an einen kleinen Jungen. Man durfte niemanden sagen, der das sah, dass er bereits 28 Jahre war. Dennoch fand ich, dass es unheimlich niedlich aussah. Doch kaum hatte ich es gedacht, ohrfeigte ich mich auch schon wieder für diesen Gedanken. Wie konnte ich meinen eigenen Halbbruder nur niedlich finden?

" Kyo, ich trete dich, wenn du nicht gleich von meinem Bett runter kommst.", baute ich mich vor dem Bett auf und stemmte meine Hände in die Hüfte.

Doch Kyo bewegte sich kein Stück, sondern schaute mich mit seinen fast schwarzen Knopfaugen nur an. Ich kam mir hier vor, als würde ich eine kleine Katze dazu verdonnern im eiskalten Winter draußen zu übernachten. Diese Augen waren einfach nicht fair. Ich atmete noch einmal tief durch und griff dann Kyos Arm. Mit einem Ruck zog ich ihn hoch und vom Bett runter, doch etwas zu doll, denn Kyo machte sich nicht die Mühe sein Gleichgewicht zu halten, also flog ich nach hinten und Kyo schmerzhaft auf mich rauf.

" Kyo, verdammt. Jetzt reicht es!!! Eine Nacht, nur eine Nacht sollst du auf der Couch schlafen, schließlich bist du Gast.", drückte ich ihn von mir runter. Das sollte nur nicht so einfach gelingen, wie ich mir das vorgestellt hatte, denn Kyo umklammerte mich auf einmal und vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge.

Das war jetzt einfach nicht wahr. Ich lag hier auf dem Boden, Kyo auf mir und er schlief. Dieser Kerl brachte mich noch mal zur Weisglut. Warum musste er mich eigentlich immer so wütend machen? Mit Mühe versuchte ich mich von Kyo zu befreien und schaffte es letztendlich auch.

" Idiot!", stand ich auf und zupfte mein Nachtshirt wieder zu Recht. Dann griff ich mir das Kissen, welches auf dem Boden lag und ging zu meinem Bett hinüber. Dort legte ich mich hinein und sah, dass Kyo nun auch wieder vom Boden aufstand. Er funkelte mich böse an ehe er das Zimmer Richtung Wohnzimmer verließ. " Geht doch!", brüllte ich ihm hinterher.

Müde und erschöpft kuschelte ich mich in meine Bettdecke, als mir auffiel, dass Fly gar nicht da war. Somit rappelte ich mich wieder auf, um sie zu suchen. Auf dem Weg begegnete ich Kyo in der Küche. Er trank ein Glas Wasser und schaute mich an, als ich ihn musterte. Er trug nur eine Boxershorts und ich musste zugeben, dass mein Bruder nicht mal so schlecht gebaut war. Ich war gerade dabei mir seine Tätowierungen zu begutachten, als Kyo auf mich zukam. Doch anstatt etwas wegen meinen Blicken zu sagen, zog er an mir vorbei. " Der Hund ist im Wohnzimmer.", meinte er noch.

Einmal tief durchatmend machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Dabei sah ich, dass Kyo in mein Zimmer ging.

" KYO! NEIN!!", rannte ich zu meiner Tür, die mir aber vor der Nase zugeschlagen wurde. " Du Arsch, mach die Tür auf. Das ist nicht gerecht." Doch von Kyo kam keine Reaktion. Wütend und mit dem Schwur auf Rache, gab ich mich mit meinem Schicksal zufrieden, dass ich wohl oder übel die Nacht auf der Couch verbringen musste.

Sho

heyho!!!

sorry, dass das kapi erst jetzt kommt, aber es ist etwas persönliches dazwischen gekommen. egal, hier ist das neue kapi und ich denke, dass das nächste recht bald nachrücken wird. vielen, vielen lieben dank für die kommis und ein großes dankeschön an annana und ama_gimi.
 

viel spaß beim lesen!!

feedback?
 

man liest sich

sayonara

stoffel
 


 

Wie vereinbart, zumindest unter den anderen, d.h. Kyo und mich ausgeschlossen, zog ich zwei Tage später bei Kyo ein. Dank der Hilfe von Koji und Dir en grey ging der Umzug reichlich schnell.

Nun saßen wir alle im Wohnzimmer von Kyos Loft und amüsierten uns köstlich. Es kam ja selten vor, dass wir zusammen lachten, aber, dass Die gerade dabei war Toshiya abzukitzeln, war einfach ein zu komisches Bild.

" DIIIEEE! NEEIIIN! HÖR AUF!", rannte Toshiya durch das Wohnzimmer und stolperte über einen meiner Umzugskartons.

" Was bildest du dir ein über mein Sexualleben zu philosophieren?", stürzte Die sich auf Toshiya.

Der fing wieder an zu lachen: " Kann doch sein, dass du noch Nachhilfe brauchst."

" Kinder, euer Vorspiel ist ja ganz gut und schön, aber ich wäre euch schon dankbar, wenn ihr das Wohnzimmer heile lasst.", knurrte Kyo, als bei der nächsten Verfolgungsjagd beinahe eine Vase dran geglaubt hätte.

Wenn ich hier so saß, dann musste ich seit langem Mal wieder zugeben, richtig glücklich zu sein. Und umso schöner war das alles, als ich einen Monat nach meiner Ankunft immer noch dieses angenehme Gefühl in meinem Herzen spürte.

Ich war gerade auf dem Weg von meiner Arbeit zu einem kleinen Café. Dort wollte ich mich mit einem neunen Arbeitskollegen treffen, wie ich das schon in den letzten 2 Wochen getan hatte. Sein Name war Sho und er war 25 Jahre alt. Er sah gut aus und hatte eine ungewöhnlich liebenswürdige Art an sich. Wir hatten uns auf Anhieb verstanden und er half mir sehr gut, mich hier ein zu gewöhnen, in Tokyo. Kyo und der Rest der Band hatten keine Zeit, da sie in Osaka und Kobe unterwegs waren. Somit hatte ich sie seit über eine Woche nicht gesehen. Ich musste zugeben, dass sie mir fehlten, besonders Kyos aufbrausende Art. Die Wohnung war trotz Fly ziemlich einsam. Ein Grund mehr, weshalb ich mich die letzten Tage mit Sho traf.

Als ich das kleine Café betrat, fiel mein Blick gleich auf ihn. Er saß in einer Ecke am Tisch und las eine Zeitung. Sho war nicht gerade zu übersehen mit seinen 1.80 m und den langen schwarzen Haaren, die er heute offen trug.

" Hey, schon da?", setzte ich mich gegenüber von ihn an den Tisch.

" Hey.", lächelte Sho und schlug die Zeitung zu. " Ich hatte heute doch frei und hab den Tag genutzt um meine kleine Schwester zum Flughafen zu bringen."

Ich nickte. Das hatte ich total vergessen. Sho hatte eine 3 Jahre jüngere Schwester, die ihn hin und wieder aus Peking, wo sie studierte, besuchen kam. Eine Bedienung kam an unseren Tisch und fragte nach der Bestellung.

" Und, wie war dein Arbeitstag heute so? Du siehst geschafft aus.", meinte Sho, nachdem wir uns beide einen Kaffee bestellt hatten.

" Der Tag an sich war ganz gut, aber ich habe die Nacht wieder kein Auge zu gemacht.", schaute ich Sho in seine schönen goldbraunen Augen.

" Wie lange kannst du schon nicht schlafen? Ich mache mir sorgen. Ein oder zwei Tage nicht schlafen zu können, kann ja normal sein, aber über eine Woche.", er nahm den Kaffee entgegen, den die Bedienung brachte.

" Du brauchst dich nicht zu sorgen. Es legt sich sicher wieder." Ich wusste, dass es sich nicht legen würde, solange Kyo nicht wieder da war, denn allein in dieser großen Wohnung zu sein, ließ mich nachts einfach nicht zur Ruhe kommen. Zu Hause war das immer etwas anderes gewesen, da ich dort aufgewachsen war. Doch hier in Tokyo war ich noch immer fremd.

" Ich hoffe das.", meinte Sho nur abschließend zu dem Thema ehe wir uns dann über andere Dinge unterhielten.

Gegen 18 Uhr beschlossen wir zu mir nach Hause zu gehen, da Fly noch eine Runde vertragen konnte. Dort angekommen, sprang Fly gleich auf Sho zu. Sie hatte irgendwie einen regelrechten Narren in ihn gefressen und freute sich immer, wenn er mit mir mit kam.

Sho und ich entschieden uns dafür in einen nahe gelegenen Park zu gehen. Fly und Sho tobten einige Runden auf der Wiese herum, während ich mich auf die Bank setzte und den beiden zuschaute. Ich freute mich, dass Fly sich so gut hier eingelebt hatte. Was mich dagegen anging, so hatte ich hier und da noch meine Probleme. Dir en grey und Sho waren mir eine große Hilfe in dieser fremden Welt zwar zu Recht zu kommen, doch sie konnten mich nicht vor meinen Erinnerungen retten, die in der letzten Zeit wieder aus mir heraus zu brechen drohten. Das geschah besonders dann, wenn ich allein in der großen Wohnung war. Dann hatte ich jedes Mal das Gefühl, all meine grausamen Erinnerungen waren real, zum Greifen nah.

" Du träumst.", hörte ich Shos sanfte Stimme plötzlich neben meinem Ohr.

Abrupt wurde ich dadurch aus meinen Gedanken gerissen.

" Was ist nur in der letzten Zeit mit dir los?", setzte er sich zu mir auf die Bank.

" Keine Ahnung. Seit mein Bruder weg ist grüble ich wieder viel zu viel über Dinge, die eigentlich gar nicht erwähnenswert sind.", hatte ich keine Lust mit ihm über meine wahren Probleme zu reden.

" Du vermisst ihn, oder?"

" Nicht wirklich.", log ich.

" Lass uns zurückgehen. Ich wollte heute mal ausnahmsweise früher ins Bett.", war Sho von der Bank aufgestanden und hielt mir seine Hand hin.

" Dann will ich dich mal nicht abhalten.", nahm ich seine Hand an und zusammen machten wir uns auf den Weg zurück. Unterwegs amüsierten wir uns über die Leute, die uns entgegen kamen und hatten redlich Mühe die Treppen im Treppenhaus hoch zu kommen, so sehr mussten wir lachen.

" Hast du ihren Blick gesehen, als du zu ihr meintest, dass du dich nicht mit dem Hut auf die Straße trauen würdest?", hielt ich mir meinen Bauch, da er höllisch weh tat vom vielen Lachen.

Oben angekommen, versuchte ich unter Lachtränen die Tür auf zu schließen, was ich auch nach mehreren Versuchen erfolgreich hinbekam. Kaum hatten Sho und ich die Wohnung betreten und die Tür hinter uns geschlossen, da fiel mein Blick auf meinen Bruder, der im Flur stand und uns mit einem merkwürdigen Blick anschaute.

" Kyo? Was machst du denn schon hier?", legte ich Schlüssel und Leine ab.

" Wir waren schon früher fertig.", antwortete er bissig und warf einen vernichtenden Blick Richtung Sho. Dieser schien zu bemerken, dass die Stimmung gerade aufgeladen war und verabschiedete sich von mir.

" Wir sehen uns morgen.", gab er mir unerwartet einen Kuss auf die Wange und verschwand dann aus der Haustür.

" Kannst du mir mal sagen wer dieser Typ gerade war?", brüllte Kyo mich an, kaum, dass Sho die Wohnung verlassen hatte.

" Das ist Sho, einer meiner neuen Arbeitskollegen.", versuchte ich ruhig zu bleiben.

" Arbeitskollege? Verarschen kann ich mich auch alleine!"

" Kannst du mir mal sagen was dein Problem ist? Du kommst hier zurück und brüllst mich grundlos an.", konnte nun auch ich nicht mehr an mich halten und erhob die Stimme.

" Was mein Problem ist? Ich komme nach Hause und muss mir das angucken."

" Willst du mir verbieten mich mit Freunden zu treffen?"

" Solange du hier wohnst, ja verdammt!" Auf seine Worte schauten wir uns eine Weile schweigend an und ich fragte mich, ob er das eben wirklich gesagt hatte.

" Du mischt dich hier in mein Leben ein. Nur, weil du mein Bruder bist, kannst du mir noch lange nicht verbieten mich mit ihm zu treffen."

" Wer mischt sich hier in welches Leben ein? Du jawohl in meines. Kommst hierher und verlangst, dass man dich aufnimmt, als würdest du schon immer hierher gehören.", erhob Kyo seine Stimme noch einmal um einiges.

" So denkst du also? Danke für deine ausführliche Aussage.", merkte ich, wie mir die Tränen in die Augen schossen. Das nächste was ich tat, war meine Sachen und Fly zu nehmen und die Wohnung zu verlassen.

Draußen liefen mir die Tränen in Bächen über das Gesicht. Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein? Mein Herz schmerzte bei den Gedanken an seine Worte. Ich hatte gedacht, dass ich mich endlich in diesem fremden Land heimisch fühlen könnte, doch Kyo hatte mir unmissverständlich klar gemacht, dass ich dennoch nicht hier her gehörte.

Ziellos irrte ich eine Weile in der Gegend herum, bis ich vor Toshiyas Tür stand. Ob er wohl ebenfalls zu Hause war? Ich hoffte es. Mir die Tränen aus dem Gesicht wischend, drückte ich auf die Klingel. Eine Weile geschah gar nichts und ich wollte schon kehrt machen, als das Summen doch ertönte und mir den Weg nach oben frei gab. Da ich keine Lust hatte auf den Fahrstuhl zu warten, nahm ich die Treppen. Auf den Weg überlegte ich mir mehrere Gründe, die ich Toshiya nennen konnte, weshalb ich hier war. Doch ich hatte alle wieder vergessen, als ich ihn an der Tür stehen sah.

" Toshua?"

Ich nickte nur und warf mich ihm dann schluchzend um den Hals. Eigentlich hatte ich ja vor gehabt nicht zu weinen.

" Was ist denn los?", strich er mir tröstend über den Rücken. " Komm erst einmal rein."

Dem folgte ich dann auch und setzte mich ins Wohnzimmer. Toshiya nahm neben mir Platz und zog mich wieder in seine schützenden Arme, als er bemerkte, dass ich noch immer weinte.

" Was ist denn passiert?", fragte er leise, mir durch die Haare fahrend.

" Kyo...", war alles was ich heraus bekam.

" Hattet ihr etwa Streit?"

Ich löste mich aus Toshiyas Umarmung und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. " Ich war mit Sho unterwegs und als ich nach Hause kam, da war Kyo schon da.", begann ich ihm zu berichten.

" Sho?", fragte er mit einem leicht misstrauischen Ton.

" Er ist ein Arbeitskollege von mir, mit dem ich mich angefreundet habe. Mit ihm hab ich mich auch die letzte Woche getroffen, in der ihr weg ward."

" Kyo hat ihn gesehen, oder?", strich Toshiyas mir eine Strähne aus dem Gesicht.

" Er ist total ausgerastet. Ich verstehe ihn nicht. Was habe ich denn getan?"

" Du hast gar nichts getan. Kyo ist schon die ganze letzte Zeit schlecht gelaunt und keiner weiß so recht warum."

" Er hat mir verboten mich mit Sho zu treffen."

" Was?", kam es prompt. " Was ist denn in dem gefahren?"

Ich musste auf einmal lächeln. Toshiyas Reaktion war einfach zu süß.

" Den nehme ich mir mal zur Seite.", schnaubte er.

" Hey, schon gut. Ich will nicht, dass ihr euch wegen mir auch noch streitet. Kyo hat recht, wenn er indirekt sagt, dass ich mir langsam wirklich eine eigene Wohnung zulegen soll."

" Also mein Angebot steht noch."

" Ich weiß, aber ich denke, dass eine eigene Wohnung wirklich besser wäre.", lehnte ich mich zurück.

" Hast du denn schon eine in Sicht?"

" Eigentlich zwei. Nur bin ich wegen der Miete etwas unschlüssig."

" Das leidige Problem.", meinte Toshiya nur und nahm mich dann einfach in den Arm, ohne großen Grund. Ich genoss seine Nähe und musste feststellen, dass mir es seit Jahren wieder leichter fiel einen Mann an mich heran zu lassen und ihm zu vertrauen. Dir en grey und Sho taten wirklich unheimlich gut und ich konnte mir eigentlich kaum vorstellen wie es gewesen wäre, wenn ich sie nicht kennen gelernt hätte.
 

Es musste etwa Mitternacht gewesen sein, als ich mich entschied wieder nach Hause zu gehen. Die Gespräche, die ich noch mit Toshiya geführt hatte, hatten mir sehr geholfen. Ich hatte es einfach gebraucht mit jemanden zu reden und Toshiya war einfach der Typ für so etwas, auch, wenn er mir manchmal zu euphorisch war. Dennoch, seine aufbrausende Art war das, was einem die Sorgen vergessen ließ und einem zeigte, dass das Leben weiter ging und es trotz allem einfach wunderbar war.

Vor der Wohnungstür stehend, kramte ich meinen Schlüssel aus meiner Tasche und schaute dann zu Fly hinunter, welche mich ebenfalls anblickte.

" Ich weiß gar nicht, warum ich mir diesen Typen immer wieder freiwillig antue.", wisperte ich mit Gedanken an Kyo, wobei Fly ihren Kopf neigte. " Ich wüsste nicht, was ich ohne dich wäre.", streichelte ich ihr über den Kopf und schloss dann die Tür auf.

Drinnen war es duster. Weder war Kyo nicht da, oder er schlief schon. Da ich das Letzte annahm, schlich ich mich leise durch die Wohnung in mein Zimmer, nachdem ich mich meiner Schuhe entledigt hatte. Auf den Weg in mein Zimmer schaute ich mich um, ob ich meinen Bruder nicht doch irgendwo in der Wohnung entdecken konnte - was nicht der Fall war. Umso mehr starb ich fast tausend Tode, als ich in meinem Zimmer das Licht anknipste und ich Kyo auf meinem Sofa fand. Er lag dort und schien zu schlafen. Er hatte doch nicht etwa auf mich gewartet?

Vorsichtig ging ich auf ihn zu und schaute auf ihn hinunter. Er sah einfach zu niedlich aus, wenn er schlief. Ob er das wusste? Man würde bei diesem Anblick gar nicht vermuten, was für ein Drachen er hin und wieder mal sein konnte. Langsam hockte ich mich neben das Sofa und strich ihm über seine schwarzen kurzen Haare. Mir war vorhin bei unserem Streit überhaupt nicht aufgefallen, dass er nun sein Haar schwarz trug, so abgelenkt war ich gewesen. Sanft fuhr ich seine Gesichtszüge nach, seine Augenbrauen, Nase, Lippen. Bei den Lippen angekommen, spürte ich seinen warmen Atem, der meine Finger streifte. Mit meinem Zeigefinger malte ich seine feinen Lippen nach, als ich plötzlich merkte, dass ein kaum spürbarer Druck auf meinen Finger ausgeübt wurde. Ruckartig zog ich ihn zurück. Was tat ich hier eigentlich? Hatte er meinen Finger gerade wirklich geküsst? Ich schüttelte innerlich den Kopf. Niemals! Das musste ich mir eingebildet haben.

" Es tut mir Leid wegen vorhin.", drangen die Worte leise an mein Ohr. Kyo?!

Überrascht schaute ich auf einmal in seine schwarzen Augen. Hatte er also noch nicht richtig geschlafen. Ich hoffte, dass er nichts von meinen Berührungen gemerkt hatte.

" Schon gut.", meinte ich nur zu ihm und richtete mich auf. " Ich hab nichts anderes erwartet." Bei den letzten Worten schaute ich starr aus dem Fenster. Mit Mühe versuchte ich so das Zittern und die aufgewühlten Gefühle zu unterdrücken, welche in mir aufkamen.

" Ich werde schlafen gehen.", stand nun auch Kyo auf und streckte sich neben mir. Ich merkte deutlich seinen Blick, der, wartend auf eine Antwort, auf mir ruhte. Doch Kyo bekam keine Antwort. Schlichtweg nur ein leichtes Nicken. Dann war er verschwunden und ich allein. So allein man zu diesem Zeitpunkt auch nur sein konnte. Doch war ich es? War ich wirklich allein? Ich wusste es nicht recht, aber ich war gewillt es heraus zu bekommen...

Sleeping with Lions

diesmal geht es recht schnell weiter. vielen dank an die beiden kommischreiber vom letzten kapi und alle, die auch so die story lesen. freut mich sehr, dass es so viele leser gibt.
 

nun gut, viel spaß beim lesen.
 

bekomm ich kommis?
 

man liest sich

sayonara

stoffel
 


 

Die Nacht verlief reichlich unruhig. Die Decke anstarrend, lag ich auf meinem großen Bett und dachte ein wenig über den Tag nach. Irgendetwas war merkwürdig an Kyos Verhalten gewesen. Erst ist er mir fast an den Hals gesprungen, als er Sho gesehen hatte, und im Nachhinein war er wieder ganz lieb und entschuldigte sich. Dieser Mann war ein komplettes Rätsel für mich. Auch, wenn ich ihm angeblich so ähnlich sein sollte, wunderte ich mich doch umso mehr, dass ich Kyo nicht verstand.

Da ich auch nach einer Stunde keinen Schlaf fand, beschloss ich mich ins Wohnzimmer zu setzen, mit meinen Malblock und etwas zu zeichnen. Im Wohnzimmer machte ich es mir also auf der großen beigen Couch bequem. Fly legte sich vor diese und döste wieder ein.

Den Stift in die Hand nehmend, begann ich das zu malen, was mir gerade in den Sinn kam. Es war ein Mann, der hockte, das linke Bein mit dem Knie abgestützt. Seinen Kopf hielt er demütig gesenkt, während seine rechte Hand sich in seine Brust, wo das Herz lag, verkrampft hatte. Die andere Hand streckte er nach einem umgedrehten Kreuz aus, welchem ein christliches Kreuz auf der anderen Seite gegenüber war.

Ich war gerade dabei die Worte " things you can resist, things you cannot" über das Bild zu schreiben, als ich einen Lufthauch im Nacken spürte. Reflexartig drehte ich mich um und sah Kyo, der wohl aus der Küche gekommen war, da er ein Glas Wasser in der Hand hielt. Ohne, dass ich hätte reagieren können, riss er mir das Bild aus der Hand und schaute es sich an, wobei er sich neben mich auf die Couch nieder ließ.

" Du malst?", fragte er mich ohne auf zu sehen.

" Ja, so eine Art Hobby."

" Es ist wunderschön. Hätte ich dir gar nicht zugetraut."

" Lass das!", fauchte ich und nahm das Bild wieder an mich. Er fing schon wieder an mich wütend zu machen. Wieso konnte er nicht einmal etwas Nettes sagen und es so stehen lassen? Jedes mal haute er noch eines seiner bissigen Kommentare mit hinten ran.

" Hast du noch mehr Bilder?", schaute er mich an. Kurz erwiderte ich seinen Blick, dann blickte ich auf den Hefter in meinen Händen.

" Hab ich, aber nicht für die Augen anderer bestimmt.", meinte ich nur und stand auf.

" Toshua!", umfasste Kyo mein Handgelenk, hielt mich ab zu gehen. Ich fragte mich, was das für ein Gefühl war, das mich durchströmte. Noch nie hatte er mich bei meinem Namen genannt.

" Sagst du mir, was das vorhin bezüglich Sho war?", drehte ich mich zu ihm, versuchte in seinen Augen eine Antwort zu finden.

" Nein.", kam es von ihm nach einer kurzen Stille.

" Ich verstehe.", riss ich mich dann von seiner Hand los, die die ganze Zeit mein Handgelenk umschlossen hielt. Ohne ein weiteres Wort machte ich mich wieder auf den Weg zurück in mein Zimmer, wo ich mich auf das Bett fallen ließ und merkwürdiger Weise recht schnell einschlief.
 

Die nächsten Tage verliefen recht ereignislos. Kyo und ich gingen uns soweit es ging gekonnt aus dem Weg, nur das Wichtigste wurde beredet.

Es war Freitag und ich war gerade auf den Weg nach Hause. Diesmal nicht von der Arbeit aus oder von einem Café, sondern von einer Wohnungsbesichtigung. Ich hatte schließlich vor gehabt bei Kyo auszuziehen.

" Und du bist dir sicher, dass du diese Wohnung möchtest?", fragte mich Toshiya, den ich nun aus Bequemlichkeit auch Totchi oder Toto nannte. Totchi hatte mich bei der Wohnungssuche begleitet. In den letzten Tagen hatten wir viel Zeit miteinander verbracht und uns ziemlich gut angefreundet.

Über eine Woche war der Streit mit Kyo jetzt her und seitdem zog ich es vor meine männlichen Begleitungen nicht mit nach Hause zu bringen. Die große Ausnahme: Dir en grey.
 

Toshiya und ich betraten gerade die Wohnung, als uns Kyo mit Fly entgegen kam.

" Was hast du denn vor?", fragte Totchi Kyo gleich, als er die Hundeleine in Kyos Hand sah. Dieser knurrte nur und verließ mit Fly die Wohnung.

" Ich verstehe gar nichts mehr.", wunderte ich mich über das Benehmen meines Bruders.

" Ich sowieso nicht. Erst hat er schlechte Laune und nun schweigt er seit Tagen wie ein Grab.", machte Toshiya es sich auf der Couch bequem. " So langsam mache ich mir Sorgen. Er ist schlimmer als ein verliebter Junge."
 

Es war 22 Uhr, als ich zusammen mit Dir en grey eine Bar betrat, eine Karaokebar. Und man musste dringend dazu sagen, dass es Totchis Idee war, allein Totchis Idee. So wirklich begeistert war ich von der Idee nicht gewesen, aber nachdem Toshiya schon vor mir auf die Knie gefallen war, um mich zu überreden, hatte ich schließlich nachgegeben.

Nun war ich hier und versuchte mich zu amüsieren. Doch so recht wollte mir das nicht gelingen. Denn die Musik auf der Bühne war einfach nicht mein Fall.

" Was wollt ihr trinken?", standen Die und Kaoru vom Tisch auf, den wir uns gesucht hatten.

" Irgendetwas mit Alkohol.", meinte Toshiya nur, worauf auch Kyo und ich zustimmten.

" Okay, dann bis gleich.", verschwanden beide in der Menschenmenge.
 

" Du bist heute so ruhig.", stupste Toshiya mich an, nachdem Die und Kaoru wieder da waren.

" Ich bin etwas müde von der Wohnungssuche.", meinte ich nur und nahm einen Schluck von meiner Bacardi- Cola.

" Und, was gefunden?", fragte Die über den Tisch, wobei mir Kyos Blick nicht entging, den er mir zu warf. Mein lieber Bruder saß neben mir und war die ganze Zeit dabei mit Kaoru über belanglose Dinge zu reden.

" Ja, hab ich. Sie ist auch nicht all zu weit weg. Sie liegt im Viertel Shinjuku."

" Klingt gut.", lächelte Die. " Was macht eigentlich dein Job. Schon eingelebt?"

" Einigermaßen. Ich muss mich noch etwas an Japan gewöhnen. Aber Sho ist mir eine ganz gute Hilfe."

Neben mir vernahm ich nur ein Schnauben. Ich musste nicht hinschauen, um zu wissen, dass es von Kyo kam.

" Den solltest du uns mal vorstellen, wenn du so viel Zeit mit ihm verbringst.", warf Toshiya ein und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

" Bitte...", meinte Kyo nur. " Was habt ihr nur alle mit diesem Typen?"

" Also ich finde ihn sehr nett.", verteidigte ich Sho.

" Der will doch nur das eine.", konterte Kyo. Was war denn mit dem los? Ich dachte, das Thema Sho wäre abgehakt.

" Du solltest nicht immer von dir ausgehen, Kyo."

" Der Typ widert mich halt an."

" Der große Bruder beschützt hier doch nicht etwa seine kleine Schwester?", fragte Die nur.

" Sicher nicht. Ich sag lediglich nur meine Meinung und ich finde halt, dass der Typ nichts für sie ist.", musste Kyo etwas lauter sprechen, um die Musik zu übertönen.

" Du klingst wie ein eifersüchtiger Esel.", war alles was ich sagte. Ich war einfach nur wütend.

" Ich und eifersüchtig? Wieso sollte ich bitte auf diesen Kerl eifersüchtig sein?"

" Weiß ich doch nicht. Du gönnst mir einfach kein Glück."

" Ich gönne dir sehr wohl Glück nur nicht mit diesem Kerl. Such dir einen anderen, aber keinen von meinen Freunden und nicht diesen Sho. Allein der Name schon."

" Du kennst ihn gar nicht, also urteile nicht über ihn!", wurde ich langsam sauer. " Außerdem hast du kein Recht mir vor zu schreiben wen ich mir als Freund suche."

Darauf war es ruhig am Tisch und alle schauten sich nur an. Kyo schüttelte nur den Kopf, schnaubte und verließ den Tisch.

" Der hat sie doch nicht mehr alle.", sagte ich nur und trank den Rest in meinem Glas.

" Kyo verteidigt nun mal das, was er gerne hat.", meldete sich nun auch Kaoru zu Wort.

" Lass ihm Zeit. Er meint das sicher nicht böse."

" Sicher doch.", war alles was ich antwortete.

Darauf wechselte Toshiya gekonnt das Thema.

Viele Gläser Alkohol später saßen wir alle wieder zusammen am Tisch und lachten über Erlebnisse bei Dir en grey. Shinya saß mittlerweile schon auf Kaorus Schoß. Ein wenig irritierte mich der Anblick schon. Waren die etwa zusammen? Denn wenn, dann hatten sie es wirklich gut die Zeit versteckt in der ich hier war.

" Komm, Toshua, jetzt bist du dran.", zerrte Totchi mich plötzlich vom Tisch weg.

" Was?"

" Du singst jetzt."

" Nein.", riss ich mich kopfschüttelnd los. " Vergiss es. Nur über meine Leiche."

" Lässt sich einrichten.", vernahm ich plötzlich Kyos Stimme hinter mir und merkte dann, wie zwei Leute mich zur Bühne zerrten. Wie ich Singen hasste. Wieso musste man mich immer zu Dingen nötigen, die ich gar nicht tun wollte?

Oben auf der Bühne schaute ich mich in der Bar um. Dir en grey johlten mir nur zu. Alle waren schon dermaßen angeheitert, dass ich die Hoffnung hatte, dass sie morgen wieder alles vergessen hatten, besonders meinen Auftritt hier auf der Bühne.

Ich suchte mir einen Song meiner Lieblingsband " The 69 eyes" aus und nahm dann das Mikrofon in die Hand. Innerlich fluchte ich, dass ich überhaupt mitgekommen war, in diese Bar.

Ein letztes Mal tief durchatmend begann ich zu singen und dank des Alkohols kamen die Worte recht leicht von meinen Lippen.
 

' Said you wanted to feel cold metal and hard steel

But it cuts in too deep to see you doing your midnight creep

Somebody hurts you so you're hurting me

The only way it was meant to be

As the lights of neon slowly dim I can read in flesh

Everywhere you've been
 

Dreaming of silence of the gentle rain

Sleeping with lions in the temple of pain
 

Said you wanted to steal a heart of soul

And make a deal with the danger that you feed

Don't like the monsters that you keep

Somebody hurts you so you're hurting me

The only way it was meant to be

As the lights of neon slowly dim i can read in flesh

Everywhere you've been
 

Dreaming of silence of the gentle rain

Sleeping with lions in the temple of pain'
 

Ich öffnete meine Augen, nachdem das Lied geendet hatte. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich sie während des Singens überhaupt geschlossen hatte. Vorsichtig legte ich das Mikrofon zurück und wagte einen Blick zu den Leuten in der Bar. Alle schauten mich stillschweigend an. War ich etwa so schlecht? Doch noch ehe ich hätte weiter in diese Richtung denken können, vernahm ich ein Pfeifen von Toshiya. Ich konnte nur darauf grinsen, worauf ein Applaus ausbrach.

Ich verbeugte mich dankbar und ging zurück zu Dir en grey.

" Du bist uns wohl eine Rechenschaft schuldig.", meinte Die ernst, als ich an den Tisch herangetreten war.

Ängstlich schaute ich in die Runde.

" Wo hast du nur so verdammt gut singen gelernt?", fragte Totchi.

" Ich hab es gar nicht gelernt. Es ist einfach so.", antwortete ich und setzte mich wieder neben Kyo auf meinen Platz.

" Das ist wohl so etwas wie eine Gabe der Familie Nishimura.", lächelte Shinya.

" Dass du solch eine tiefe Stimme hast, hätte ich gar nicht erwartet.", legte Toshiya, der auf der anderen Seite von mir saß, einen Arm um mich.

" Können wir das Thema wechseln. Ihr werdet mich sicher nicht noch mal auf einer Bühne sehen. Ich mag es einfach nicht zu singen.", wollte ich die peinliche Situation hinter mich bringen. Meine Güte, ich hatte doch nur gesungen und alle taten, als wäre es das achte Weltwunder.

" Kommst du mit mir tanzen?", hörte ich Toshiyas Stimme plötzlich ziemlich nahe an meinem Ohr. So nah, dass es mir schon fast wieder aufdringlich erschien. Mich zur Ruhe zwingend bejahte ich seine Frage und ging mit ihm auf die Tanzfläche. Dort hatten wir beide unseren Spaß und es wurde noch umso lustiger, als auch Kaoru und Shinya auf die Tanzfläche kamen.

Nach zwei schnellen Liedern kam ein langsames Lied. Toshiya lächelte mich an und griff nach meinen Händen, um mir zu zeigen, dass ich meine Arme ruhig um seinen Hals legen konnte. Das tat ich auch ohne zu zögern, denn ich merkte langsam, dass der viele Alkohol wirkte und mich etwas träge machte. Mein Gesicht in Totchis Halsbeuge vergrabend, bewegten wir uns beide zu der Musik, während er eine seiner Hände an meiner Hüfte weilte, während die andere meinen Nacken kraulte. Ich konnte nur seufzen. Es tat so gut. Unbewusst drängte ich mich näher an Toshiya, genoss seine Berührungen.

" Liebesbedürftig?", fragte Totchi leise, hörte aber nicht auf.

" Es ist einfach nur schön.", nuschelte ich in seiner Halsbeuge.

" Das du keinen Freund hast. So süß wie du bist.", vergrub er seine Nase in meinen Haaren.

Eine kurze Stille verweilte zwischen uns ehe ich sie wieder brach.

" Bei einem Bruder wie Kyo kann man ja keinen Freund bekommen."

" Er hat dich gern.", war alles was Toshiya sagte. Leicht lösten wir uns aus der Umarmung, schauten uns an.

" Ich verstehe ihn einfach nicht.", hielt ich mit meinen Augen seine gefangen.

" Keiner versteht ihn zurzeit.", legte er eine Hand an meine Wange, strich sanft mit seinen Daumen über diese.

Langsam kam er näher, doch nicht um mich zu küssen, sondern mich etwas zu fragen.

" Hattest du überhaupt schon einmal einen Freund?", flüsterte er leise.

Was? Verwirrt schaute ich ihn an.

" Wieso willst du das wissen?"

" Du wirkst noch so unschuldig und rein, wenn ich Kyo zitieren darf." Kyo? Hatte Kyo das wirklich gesagt? Ich wagte einen Blick in seine Richtung. Er unterhielt sich mit Die und schien uns gar nicht zu bemerken. Ein unbekanntes Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus. Was war nur los mit mir?

Kyo warf unerwartet einen Blick in unsere Richtung, worauf ich Totchi ruckartig los ließ.

" Was ist los?", fragte dieser nur. Da ich nicht antwortete, schaute er nun auch er zu den anderen. Kyo schaute noch immer in unsere Richtung, doch diesmal war sein Blick nicht wie erwartet wütend, sondern eher traurig.

Mich nicht weiter damit befassend, schaute ich, wo Kaoru und Shinya geblieben waren. Diese hatte ich auch nach einer Weile gefunden. Sie standen in einer Ecke und waren damit beschäftigt sich gegenseitig die Zungen in den Hals zu stecken.

" Seit wann sind sie zusammen?", fragte ich Totchi und zeigte in deren Richtung.

" Müsste jetzt wohl knapp ein Jahr sein.", kam es über seine Lippen, als wäre es das Normalste auf der Welt. Ich wollte ja nicht sagen, dass ich mit der Homosexualität nicht vertraut war. Denn schließlich war Eric, mein bester Freund, auch vom anderen Ufer, doch ich fand es ungewohnt so etwas unter Bandmitgliedern zu sehen.

" Ich bin leicht sprachlos.", meinte ich.

" Musst du nicht. Es ist eine persönliche Sache und verlässt eigentlich die Mauern der Band Dir en grey nicht."

" Außer heute, oder wie?"

" Scheinbar.", grinste Toshiya und lotste mich zurück zum Tisch, wo Die und Kyo sich über andere Bands unterhielten.
 

Es war schon fast 4 Uhr, als wir, Kyo und ich, Zuhause ankamen. Den ganzen Weg hatten wir kein Wort miteinander gesprochen. Mich wunderte es nicht und ich wollte mich auch nicht weiter damit befassen, denn das einzige das ich brauchte, war ein Bett.

Say It

heyho!!!

und es geht gleich weiter. danke an annana fürs beta-lesen und dank an alle kommi-schreiber.

ich hoffe, dass das kapi endlich etwas aufschluss gibt und einige eurer fragen beantwort ***
 

kommis???
 

man liest sich

sayonara

stoffel
 


 

Als ich am Morgen aufwachte, fühlte ich mich wie gerädert. Ich wagte es gar nicht mich auf zu richten so sehr dröhnte mir der Kopf. Mir selbst zu schwören ,Nie wieder Alkohol' hätte sowieso nichts gebracht, ich würde es eh wieder tun.

Mit Mühe richtete ich mich dann doch auf und warf einen Blick aus dem Fenster. Die Sonne stand schon ziemlich hoch am Himmel, also musste es schon Mittag sein.

Fly murrte, als ich auf die Tür zuging, vor welcher sie lag. Das auch noch. Jetzt musste ich noch mit dem Hund raus gehen. Mit Mühe schaffte ich es Fly von der Tür weg zu scheuchen und mich ins Bad zu schleppen. Dort kramte ich mir aus dem Wandschrank erst einmal eine Kopfschmerztablette. Während ich zusah, wie die Tablette sich in einem Glas Wasser auflöste, stellte ich die Dusche an und wartete, dass das Wasser warm würde. Als das der Fall war, zog ich mich aus und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser, welches in sanftem Strahlen auf mich hinunter fiel, tat unheimlich gut und ließ mich für eine Weile meine Kopfschmerzen vergessen. Ich wollte lieber nicht daran denken, dass ich heute Nachtschicht hatte. Ich musste das Problem mit meinem Kopf unbedingt unter Kontrolle bringen, denn einen unkonzentrierten Fluglotsen konnte man nicht gebrauchen.

Aus der Dusche steigend, schlang ich mir eines der großen Frotteebadetücher um und steuerte auf das Glas mit der aufgelösten Tablette zu, nur, um es in einem Zug zu lehren. Dann schnappte ich mir meine Zahnbürste.

Mit dem Besuch im Bad fertig, ging ich mit dem Handtuch bekleidet zurück in mein Zimmer und suchte mir aus dem Schrank meine Sachen für heute heraus. Ich hatte gerade einmal geschafft mir meine Unterwäsche anzuziehen, als ich hörte, wie jemand hinter mir meine Zimmertür öffnete. Kyo. Schoss es mir durch den Kopf und drehte mich ruckartig um.

Dieser starrte mich nur verwirrt an.

" Telefon für dich.", nuschelte er dann und streckte mir das Telefon entgegen. Dabei starrte er irritiert auf meinen Rücken. Nicht schon wieder einer. Ihm das Telefon aus der Hand reißend, ging ich auf meinem Bett zu und ließ mich auf dieses nieder. Kyo schaute mich noch kurz an und verließ dann mit Fly mein Zimmer.

" Hai?", meldete ich mich am Telefon.

" Ich bin es, Sho. Ich wollte nur fragen, ob du morgen Abend Zeit hast oder, ob du arbeiten musst."

" Nein, ich habe heute Dienst und dafür morgen frei." Dass ich dafür dann die ganze nächste Woche arbeiten musste, verdrängte ich geflissentlich aus meinem Kopf.

" Was hältst du davon, wenn wir ins Kino gehen?"

" Klingt gut.", meinte ich nur. So lange es nichts mir Alkohol zu tun hatte, war mir alles recht.

" In Ordnung, dann bin ich gegen 20 Uhr bei dir."

" Geht klar.", vermerkte ich es mir in meinem lädierten Gehirn und legte dann auf.

Nachdem ich es endlich geschafft hatte mich anzuziehen, begab ich mich in die Küche, wo ich auch auf Kyo traf, der eine Tasse in der Hand hielt und mich musterte.

" Dir auch einen guten Morgen.", murrte ich nur über seine morgendliche Höflichkeit und schnappte mir ebenfalls eine Tasse aus dem Schrank, um diese mit Kaffee zu füllen.

" Morgen.", kam es leise von ihm und ich schaute ihn fragend an. Was war denn nun passiert? Bekam der Herr jetzt nette Züge?

" Ich wusste gar nicht, dass du tätowiert bist."

Okay, ich nehme alles zurück. Bekam er nicht. " Geht dich auch nichts an.", meinte ich nur.

" Es sieht toll aus."

Wieder schaute ich ihn nur fragend an und versuchte ihm mit meinem Blick zu übermitteln, dass ich seine Bemerkung für einen Scherz seinerseits hielt. Und ich war an diesen Morgen ganz und gar nicht für Scherze oder dergleichen aufgelegt.

" Du solltest nicht alles gleich negativ sehen. Ich meine das zur Abwechslung mal ernst.", kam es von Kyo, worauf er einen Schluck aus seiner Tasse nahm.

" Du leidest so sehr unter Stimmungsschwankungen, dass man bei dir lieber nichts ernst nimmt."

" Das musst du sagen."

" Tu ich ja auch."

" Sagst du mir jetzt, was die Tätowierung bedeutet? Einen Drachen, der einen Kreuz unter seiner linken Vorderflanke vergräbt.", fixierte er mich mit seinen schönen dunklen Augen. Ich schluckte einmal tief und schaute dann an ihm vorbei. Die Nervosität, die sich so plötzlich in mir breit gemacht hatte, beunruhigte mich ein wenig.

" Ich habe den Drachen damals gezeichnet. Ich habe das Bild damals , Withering to death' genannt."

Kyo riss auf einmal seine Augen weit auf. " Withering to death?"

" Was?"

" Nichts, schon gut.", schüttelte er plötzlich mit seinem Kopf. Ich verstand zwar gerade nicht was sein Verhalten ausdrücken sollte, aber ich fragte auch nicht weiter nach.

" Wie auch immer. Ich muss mit Fly raus.", verließ ich ohne einen weiteren Blick auf meinen Bruder die Küche, schnappte mir im Flur die Leine von Fly und verließ das traute Heim.
 

Draußen war ich lange umhergelaufen, so dass ich völlig die Zeit vergessen hatte. Es war also schon später Nachmittag, als ich wieder kam. Wie erwartet, war Kyo nicht da. Sollte mir ganz recht sein. Hin und wieder brauchte ich Abstand von ihm. Seine Anwesenheit irritierte mich zurzeit zunehmend und ich wusste einfach nicht warum. Ich hatte noch nie jemanden wie Kyo kennen gelernt. Dieser Mann war durch und durch ein Rätsel und das machte ihn auf die eine Art und Weise ziemlich interessant, wie ich mir eingestehen musste.

Ich ließ mich erschöpft auf die Couch, im Wohnzimmer, nieder. Dort wollte ich gerade meine Füße auf dem kleinen Tisch davor platzieren, als mir etwas ins Auge fiel. Auf dem Tisch lag, bei näherem Hinsehen, eine CD. Darauf lag ein Zettel, den ich aber erst einmal ignorierte. Die CD schien von Dir en grey allgemein zu sein. Auf der CD stand " Withering to death" und ohne groß etwas zu tun, kam mir das Gespräch von heute Früh in den Sinn. Hatte Kyo deshalb auf einmal so reagiert? Oder hatte er den Titel einfach vorhin noch auf diese CD geschrieben? Aber es war eigentlich nicht Kyos Schrift auf dieser CD.

Obwohl ich kein Recht dazu hatte, las ich mir den Zettel durch, der daneben lag.

" Das ist erst einmal die erste Auflage unseres neuen Albums.

Hör es dir an, wenn noch was zu ändern ist, sag Bescheid.

Bis später.

Kaoru"

Jetzt erkannte ich auch, wer den Titel auf die CD geschrieben hatte. Kaoru.

Sprachlos legte ich alles wieder zurück und legte mich auf die Couch. Gab es so etwas wie Schicksal? Konnte es sein, dass das alles hier, mein Aufenthalt in Japan, vorbestimmt war? Blödsinn. Ich schüttelte meinen Kopf und schimpfte mich innerlich eine Närrin. Wie konnte ich nur an so etwas wie Schicksal denken? Ich hatte doch noch nie an Dinge wie das geglaubt. Mit diesem Thema abgeschlossen, widmete ich mich meiner restlichen Zeit mit Zeichnen ehe ich gegen 21 Uhr zur Arbeit fuhr.

Im Dunkeln durch die Gegend zu fahren, machte mich unsicher. Immer wieder kommt dabei meine Erinnerung hervor, die ich versucht hatte mit einer langjährigen Therapie zu verdrängen. Doch in einer mir noch fremden Stadt zu sein und allein in dieser umher zu gondeln, beunruhigte mich, ließ Angst in mir aufkommen.
 

Es war morgens um 5 Uhr, als ich das Lotsencenter am Narita Airport Tokyo verließ. Ich war gerade ein paar Schritte gegangen, als ich jemanden auf mich zu kommen sah. Durch die noch vorherrschende Dunkelheit, konnte ich die Person erst nicht erkennen, musste dann aber lächeln, als ich Toshiya erkannte.

" Was führt dich denn hier her?", fragte ich ihn und umarmte ihn zur Begrüßung.

" Wir haben vor einer knappen dreiviertel Stunde unsere Proben beendet und da dachte ich, dass ich dich auch abholen kann.", standen wir uns gegenüber.

" Woher weißt du, dass ich Dienst habe?"

" Kyo.", antwortete Toshiya knapp.

" Wieso holst du mich wirklich ab? Du entscheidest doch nicht im Ernst morgens um 4 Uhr mich von der Arbeit ab zu holen."

Totchi lächelte entschuldigend und blickte dann zum Boden.

" Okay, langsam wird es mit euch Männern anstrengend. Ich denke, dass ihr mir mal langsam was zu sagen habt.", murrte ich. Ich hatte das Gefühl, dass hinten herum irgendetwas ausgeheckt wurde.

" Er killt mich, wenn ich plappere."

" Er?"

" Gomen, Toshua, aber ich schweige, so wie ich es versprochen habe."

" Viel Spaß dabei.", ging ich eingeschnappt an Totchi vorbei und machte mich auf den Weg zur Bahn.

" Tosh, warte!! Du sollest nicht allein im Dunkeln durch Tokyo fahren.", lief er mir hinterher.

" Das kümmert sonst auch keinen."

" Das ist nicht wahr.", stellte Toshiyas sich vor mich und hielt mich an meinen Schulter fest, um zu verhindern, dass ich weiter gehen würde.

" Sag mir einfach einen Namen. Wer ist ,er'?"

Wartend schaute ich ihn an, doch Totchi schüttelte nur mit dem Kopf.

" Okay.", meinte ich nur und riss mich los, um nach Hause zu fahren. Diesmal ging mir Toshiya nicht nach, dachte ich zumindest.

" Toshua, bitte. Er killt mich, wenn ich dich alleine fahren lasse."

" Und ich kille dich, wenn du mir den Namen nicht sagst.", ging ich einfach weiter.

" Kyo hat mich darum gebeten, aber mehr sage ich nicht.", hörte ich ihn sagen. Kyo? Aber wieso?

" Kommst du jetzt?"

Ich nickte und ging wortlos an Toshiya vorbei, zu seinem Auto. Dort setzte ich mich auf dem Beifahrersitz und ließ mich von ihm nach Hause fahren.
 

Zuhause angekommen, schloss ich die Tür auf. Fly kam mir gleich entgegen. Toshiya hatte mir noch gesagt, dass Kyo wohl schon zu Hause wäre, also versuchte ich aus solidarischen Gründen leise zu sein.

Auf meinem Weg ins Zimmer kam ich an Kyos vorbei. Dieser lag in seinem Bett und schlief schon.

Ohne groß nach zu denken, ging ich zu seinem Bett und kniete mich neben ihn.

Jetzt, war ich ihm doch dankbar, dass er Toshiya geschickt hatte, denn ich wollte wirklich nur ungern allein nach Hause fahren.

Kyo sah einfach niedlich aus, wenn er schlief. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Vielleicht verteidigte Kyo wirklich nur das, was er gern hatte. Meinem Bruder einen dankbaren Kuss auf die Stirn gebend, richtete ich mich auf und machte mich darauf auf den Weg in mein Zimmer, wo ich erschöpft zusammen brach.
 

Wie verabredet holte mich am Abend Sho ab. Kyo war nicht gerade begeistert, versuchte sich aber zu meinem Erstaunen zurück zu halten. Dieses Verhalten erstaunte mich schon so sehr, dass es mich nicht wunderte, dass ich den ganzen Abend darüber grübelte.

" Was ist los? Du bist schon den ganzen Abend mit deinen Gedanken woanders.", legte Sho einen Arm um meine Taille, als wir auf den Weg vom Kino zu mir nach Hause waren.

" Ich fand Kyos Benehmen heute merkwürdig. Er hat nicht einmal etwas dazu gesagt, dass ich mich mit dir treffe."

" Das ist doch ein gutes Zeichen. Vielleicht akzeptiert er endlich, dass ich ein guter Freund von dir bin."

" Wohlmöglich.", meinte ich und versuchte an etwas anderes, als an Kyo zu denken. Doch es gelang mir nicht.
 

" Gut, wir sehen uns morgen?", waren Sho und ich gerade dabei uns zu verabschieden.

" Sicher.", umarmte ich ihn.

" Und denke nicht so viel über das Verhalten deines Bruders nach, du machst dich nur selbst fertig. Er wird schon seine Gründe haben.", hielt mich Sho weiterhin fest, um mir diese Worte ins Ohr zu flüstern.

Darauf schaute ich ihn an und musste lächeln. Was hätte ich nur ohne Sho gemacht?

" Ah, noch etwas.", lächelte er etwas verlegen und kam wieder meinem Ohr näher.

" Du kannst mir doch sicher die Telefonnummer von diesem Toshiya geben?!"

" Was?", schaute ich Sho perplex an. Das durfte jetzt nicht wahr sein.

Doch, ehe ich hätte noch etwas sagen können, drückte Sho mir einen Kuss auf die Wange und verschwand.

Sho hatte mich jetzt nicht wirklich gefragt, ob er die Nummer von Totchi bekam, oder? Hieß das, dass er etwas von Toshiya wollte?

Lieber nicht weiter darüber nachdenkend, wollte ich mich gerade der Eingangstür zuwenden, als ich Kyo auf der Treppenstufe stehen sah. Sein Blick schien mehr als wütend und wenn ich geglaubt hatte, dass Kyo heute mal friedlich bezüglich Sho reagieren würde, so hatte ich mich gewaltig geschnitten.

" Was ist jetzt schon wieder?", ging ich an ihm vorbei in den Hausflur und die Treppen hinauf.

" Du weißt ganz genau was los ist."

" Deine Meinung bezüglich Sho ist mir egal.", schloss ich oben die Tür auf und betrat die Wohnung. Ich hatte gerade mal Zeit den Schlüssel ab zu legen, als Kyo hinter mir schwungvoll die Haustür zu warf.

" Aber mir ist nicht egal was du mit diesem Typen treibst.", brüllte er plötzlich, so dass ich zusammen zuckte. Sag mal einer, hatte er sie noch alle?

" Du führst dich auf wie ein Idiot, Kyo!", schrie ich zurück und drehte mich zu ihm um.

" Wie bitte? Du hältst dich nicht an die Abmachungen!"

" Abmachungen? Welche Abmachungen, bitte? Es gibt keine Abmachungen! Du könntest dich einfach mal zusammen reißen und mich mein eigenes Leben leben lassen!"

" Ich will diesen Typen einfach nicht sehen und ich will mir ganz und gar nicht angucken müssen, wie du mit ihm auf den öffentlichen Straßen rum machst!!"

" BITTE? Jetzt reicht es aber, verdammt noch mal!", donnerte ich zurück und merkte, wie mein Blut regelrecht in Wallung kam. " Erstens: habe ich nicht mit Sho auf der Straße rum gemacht und zweitens: geht dich das ein Scheißdreck an!"

" Mich geht das sehr wohl etwas an!"

" Ach ja, und wieso?"

Kyo schaute mich nur an.

" Von wegen!", schnaubte ich und drehte mich um, ich hatte keine Lust noch weiter mit ihm über diesen Schrott zu diskutieren. Langsam wurde mir das alles einfach zu blöd.

Doch ich kam gar nicht dazu mich weg zu bewegen, denn kaum, dass ich mich zum Gehen gewendet hatte, spürte ich eine Hand, die mich unsanft packte und mich mit dem Rücken gegen die Wand riss.

Ob dieser Bewegung kniff ich aus Reflex meine Augen zusammen und war um so mehr erschrocken, als ich auf einmal zwei warme Lippen auf den meinen spürte. Ruckartig und ohne Gnade kamen die Erinnerungen von dem Tag vor sieben Jahren wieder zurück. Das Gefühl etwas nicht kontrollieren zu können, schutzlos zu sein.

Aus Selbstschutz holte ich aus und verpasste Kyo eine Ohrfeige, die selbst meine Hand schmerzen ließ. Tränen rannen in Bächen über mein Gesicht und ich merkte, wie ich unkontrolliert anfing zu zittern. Das Einzige was ich noch wollte, war so schnell wie möglich weg zu rennen. Das tat ich auch, als Kyo mich los lies und mich nur geschockt anschaute.

" Toshua, ich...", wollte er etwas sagen, doch ich wollte nichts hören. Ich wollte nichts mehr hören, sehen oder fühlen.

Weinend rannte ich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Schluchzend sank ich vor dieser auf den Boden, zog meine Beine an den Körper und vergrub mein Gesicht in den Händen.

Ein Schritt zurück?

heyho!!!

hier bin ich wieder mit dem nächsten teil. hat etwas länger gedauert, dafür ist aber auch das kapi länger.

vielen lieben dank für eure kommis, die ihr immer so fleißig schreibt. dank an Annana fürs betalesen und einen großen dank an ama-gimi, die immer nen lösungsweg findet, wenn ich mit meinen geschichten nicht weiter komme.
 

nun aber viel spaß beim lesen!
 

krieg ich kommis?
 

man liest sich

sayonara

stoffel
 

Ich wusste nicht wie lange ich weinend in meinem Zimmer saß. Kyo hatte es nach einer Weile aufgegeben gehabt mich dazu zu bewegen aus dem Zimmer zu kommen und mit ihm zu reden. Ich wollte ihn nicht sehen. Eigentlich wollte ich niemanden sehen, doch ich brauchte jemanden zum reden.

Die Gefühle, die wie ein Tornado in mir wüteten, machten mich schier wahnsinnig. Ich wusste nicht auf welches Gefühl ich mich zuerst konzentrieren sollte, auf welche Frage ich zuerst eine Antwort wollte.

Mit der Hand wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und zwang mich nicht weiter zu weinen. Nach einer Weile erhob ich mich und schwankte zu meinem Bett hinüber, um nach meiner Tasche zu greifen, die dort lag, und mein Handy heraus zu holen. Einen Moment schaute ich das Handy in meiner Hand an, dann suchte ich nach Totchis Telefonnummer. Er schien mir zurzeit der Richtige. Er würde mir zuhören.

" Hara.", meldete er sich schon nach dem zweiten Klingeln.

" Ich bin es.", brachte ich nur über meine Lippen und hatte Mühe nicht wieder los zu weinen, als ich seine Stimme hörte. Im Hintergrund vernahm ich Shinyas und Kaorus Stimme. Ich wollte mir keine Gedanken darüber machen, was er um diese Uhrzeit noch bei ihnen machte.

" Toshua? Was ist los?"

" Kannst du vorbei kommen.", schniefte ich nun doch und merkte, wie die Tränen über meine ohnehin schon geröteten Wangen liefen.

" Ich bin gleich bei dir.", meinte Totchi nur schnell und schien bemerkt zu haben, dass es etwas Ernstes war. Schnell legten wir auf und dann sank ich auf mein Bett.

Ich musste nicht sehr lange auf Totchi warten. Ich hörte, wie es an der Tür klingelte und wie Kyo ihm öffnete, dann vernahm ich ihre Stimmen. Totchi schien verärgert zu sein und kam meinem Zimmer näher.

" Du bist manchmal solch ein Arsch.", hörte ich ihn noch zu Kyo sagen ehe er an meine Tür klopfte. " Toshua? Ich bin es, Toshiya."

Mit Mühe rappelte ich mich auf und schloss dann die Tür auf. Totchi drückte darauf die Klinke hinunter und öffnete die Tür.

" Hey.", kam er auf mich zu und nahm mich in den Arm. Dabei trat er mit dem Fuß die Tür hinter sich zu. " Was ist los?"

Ich konnte nicht reden. Meine Tränen liefen in Bächen und ich klammerte mich wie eine Ertrinkende an ihn.

" Habt ihr euch gestritten?", setzte er sich mit mir auf das Bett. Ich nickte nur und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, während er mir beruhigend über dem Rücken strich.

" Kyo tut es leid, was er getan hat.", gab Totchi mir einen Kuss auf die Stirn.

" Ich hatte solche Angst.", fing ich langsam doch an zu reden. Toshiyas Nähe tat gut und dennoch verschwanden einfach nicht diese Gefühle.

" Er hat dir gedroht. Was ist denn passiert?"

" Ich...ich war mit Sho unterwegs gewesen. Er ist danach wieder ausgerastet."

" Ich verstehe ihn einfach nicht, warum er dich nicht mit Sho weggehen lässt ohne danach solch eine Szene abzuziehen."

Wieder schüttelte ich nur den Kopf. Ich wusste es doch auch nicht. " Ich bin ihm nicht böse deswegen." Nein, das war nicht der Grund.

" Was?", hörte Totchi auf über meinen Rücken zu streicheln.

" Kyo...er hat...Kyo hat mich geküsst.", hatte ich zu schlucken. Jetzt, wo ich noch mal darüber nachdachte, war der Kuss an sich nicht schlimm gewesen, aber die Erinnerungen waren das, was mich zerbrechen ließ.

" Oh. Mein. Gott !", schien Toshiya mehr als geschockt. Ich vergrub mein Gesicht nur noch mehr in seine Halsbeuge. " Das wir das nicht gemerkt haben. Jetzt verstehe ich erst sein Verhalten."

" Wieso hat er das nur getan? Wieso hat mich gegen die Wand gestoßen und mich dann...mich dann..."

" Ssh...nicht.", unterbrach Totchi mich und löste dann die Umarmung leicht, um mir in die Augen zu schauen. " Was denkst du denn, warum er dich geküsst hat?"

" Er kann mich nicht lieben, er war nur sauer wegen Sho."

" Sei nicht naiv, Toshua. Kyo liebt dich. Jetzt geht alles auf, jetzt macht sein Verhalten endlich einen Sinn, oder?"

Machte es einen Sinn? Was war, wenn Toshiya falsch lag.

" Selbst wenn, er darf mich nicht lieben.", presste ich hervor. " Ich würde ihm das Herz brechen."

" Sag so etwas nicht.", gab Totchi mir noch einen Kuss auf die Stirn.

" Du verstehst das nicht.", schaute ich auf seine Brust und nestelte an dem Saum seines T-Shirts.

" Dann erkläre es mir."

" Ich kann nicht." Wie sollte ich ihm denn von meiner Vergangenheit erzählen? Ich hatte es nie jemanden erzählt außer Eric.

" Wie soll ich dir denn helfen, wenn du nicht sprichst?"

" Das ist nicht so einfach."

" Versuch es."

Ich schüttelte wieder nur mit dem Kopf. Wieder diese Dinge durchleben, die ich aus meinem Leben verbannen wollte.

" Hat es etwas mit Deutschland zu tun?"

Wieso tat er das? Totchi wollte mir sicher nur helfen, aber ich fühlte mich bedrängt. Ich wusste, dass er das nicht bewusst tat.

" Lass mich dir helfen, als Freund.", schaute er mich bittend an.

Ein Schweigen hüllte den Raum ein.

" Ich war 15.", begann ich dann. " Es war mein Oberstufenlehrer.", war alles, was ich heraus bekam.

Ich merkte, wie Toshiya schwer schluckte, versuchte etwas zu erwidern, es aber nicht schaffte. Seine Augen waren vor Schock geweitet.

" Ich hatte geschrieen, mich gewehrt, aber niemand hat mich gehört, niemand ist gekommen." Leise flossen wieder Tränen, die Totchi wegwischte, obwohl ihm selbst Tränen in den Augen standen.

" Am Morgen war ich nach Hause gegangen. Lange hatte ich nichts gesagt. Meine Mutter war ihre Arbeit eh wichtiger." Ich erinnerte mich noch sehr gut, wie ich nach Hause kam und meine Mutter nichts bemerkt hatte, da sie es wichtiger fand mit einem Klienten zu telefonieren. " Meine Lehrer haben gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Ist das nicht grotesk? Die eigene Mutter merkt nichts, erst die Lehrer."

" Wie konntest du das nur verarbeiten?"

" Unmengen von Therapiestunden." Und wie viele es waren. Ich hatte irgendwann aufgehört zu zählen.

Darauf kehrte wieder Ruhe im Zimmer ein. Totchi zog mich in eine Umarmung.

" Wie kann man jemanden so etwas nur antun?", schluchzte Totchi. Ich wusste, dass es gerade recht unpassend war, aber ich musste kichern. Dass Totchi hier saß und nun an meiner Stelle weinte, ließ mich unweigerlich darüber lachen.

Toshiya schaute mich nur perplex an und fragte sich wohl, ob ich ihn reingelegt hatte.

" Was jetzt los?", fragte er und wischte sich die Tränen weg.

" Nichts, die Situation ist nur recht merkwürdig. Du weinst hier, wo ich doch weinen müsste.", wischte ich ihm eine letzte Träne weg.

Er schüttelte darauf den Kopf und senkte den Blick.

" Hey.", nahm ich seinen Kopf in meine Hände, wollte, dass er mich anschaute. Er sollte nicht wegen mir in Mitleid versinken. Er konnte für meine Vergangenheit genauso wenig, wie jeder andere auch. Doch als wir uns ansahen, musste ich feststellen, dass Totchi lächelte.

" Ich dachte, echt gerade für ne Sekunde, dass du mir einen Bären aufgebunden hast.", meinte er dann.

" Nein. Das alles stimmt schon.", sagte ich nun wieder etwas ernster.

" Dass du das so schweigend mit dir herumtragen konntest.", stand Toshiya nun auf. Ich verfolgte ihn mit meinem Blick, wie er zum Fenster hinüber ging, um es zu öffnen und sich dann eine Zigarette an zu zünden.

Während er sich auf das Fensterbrett setzte und zu mir schaute, legte ich mich auf das Bett und schaute ihn ebenfalls an.

" Wirst du es Kyo auch sagen?" Totchi schaute bei der Frage aus dem Fenster.

" Nein.", kam es prompt, worauf er mich verwirrt anblickte. " Ich will nicht, dass er mich dann mit diesem Blick anschaut. Er soll mich nicht aus Mitleid mögen."

" Kyo hat noch nie jemanden aus Mitleid gemocht. Du scheinst ihm wirklich etwas zu bedeuten und ich finde, dass er schon das Recht hätte das zu erfahren."

" Ich kann ihm das nicht erzählen." Kyo bedeutete mir trotz allem auch viel, aber er sollte mich nehmen, wie er mich kennen gelernt hatte. Die Vergangenheit war unwichtig...zumindest in dieser Beziehung.

" Gibst du mir die Erlaubnis dazu?", wollte Totchi nach einer Weile wissen.

" Ich weiß nicht. Gib mir Zeit zum Nachdenken."

Er nickte nur, schnippte die Zigarette aus dem Fenster und kam dann wieder auf mich zu. Vor dem Bett blieb er stehen." Was jetzt?"

Ich griff nach seinem Handgelenk und zog ihn langsam zu mir hinunter. " Bleib heute Nacht.", flüsterte ich.

Totchi legte sich ohne Worte neben mich und zog mich dann in seine Arme. Ich kuschelte mich an ihn und genoss seine schützende Wärme. Ich fühlte mich etwas freier, nachdem ich mit Totchi gesprochen hatte. Dennoch wusste ich nicht, wie ich jetzt mit Kyo umgehen sollte.
 

Als ich am Morgen aufwachte, lag Totchi immer noch neben mir. Ich lächelte bei dem Anblick, wie er dalag. Unwillkürlich musste ich an Kyo denken. Er sah auch einfach zu niedlich aus, wenn er schlief. Apropos Kyo!

Leise stand ich auf, um Totchi nicht zu wecken und ging dann aus mein Zimmer. In der Wohnung war es still. Selbst Fly war nicht zu sehen. Ich schlich barfuss über den weichen Teppichboden zu Kyos Zimmer. Die Tür war nur angelehnt, also hatte ich keine Mühe geräuschlos einen Blick in den Raum zu werfen.

Mein Bruder lag noch schlafend in seinem Bett. Vor dem Bett lag Fly und schaute zu mir, als sie mich sah. Sie wollte gerade aufstehen und zu mir kommen, als ich ihr mit einer Handbewegung deutlich machte, dass sie liegen bleiben sollte. Einen Moment lang beobachtete ich Kyo, ließ mir Totchis Frage von gestern noch einmal durch den Kopf gehen. In Gedanken strich ich mir über die Lippen. Er hatte mich wirklich geküsst. Ob er es wieder tun würde? Ich hoffte es innerlich irgendwie, aber auf der anderen Seite hatte ich Angst davor, da Kyo mir seit langem wieder am nächsten war. Ich fühlte mich noch nicht bereit für etwas Umfassenderes.

Ich schloss wieder die Tür und tapste ins Bad, wo ich mich unter die Dusche stellte, um anschließend Kaffee zu machen. Als das gemacht war, ging ich zurück in mein Zimmer, wo Totchi noch immer schlief.

" Schlafmütze.", flüsterte ich ihm ins Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Manchmal wüsste ich nicht, was ich ohne ihn machen würde.

Gerade wollte ich mich wieder erheben, als das Telefon im Wohnzimmer klingelte. Totchi drehte sich nur murrend auf die andere Seite. Bei dem Anblick musste ich mir ein Lachen verkneifen. Um Kyo und Totchi nicht auf zu wecken, ging ich ins Wohnzimmer und nahm das Telefon an mich.

" Nishimura.", meldete ich mich.

" Hallo , Toshua."

" Eric?"

" Wie geht es dir? Du meldest dich auch gar nicht mehr.", klang Eric erfreut mich zu hören.

" Tut mir leid, ich hab in der letzten Zeit so viel um die Ohren."

" Und, alles sonst so weit in Ordnung? Du klingst ein wenig bedrückt." Eric merkte immer, auch jetzt, dass mich etwas bedrückte.

" Ich hab ein wenig Stress."

" Ein wenig?", fragte Eric mit einer Stimme, die mir nur zu deutlich machte, dass er mir nicht so recht glaubte.

" Okay, es ist etwas komplizierter."

" Um was geht es?"

" Mein Bruder."

" Was ist los? Habt ihr euch gestritten?"

" Auch.", meinte ich nur. Als Eric weiter nachhakte, erzählte ich ihm in groben Zügen von Sho und Kyos Verhalten sowie von dem Gespräch mit Toshiya.

" Toshua, ich denke, dass dieser Toshiya recht hat.", meldete sich Eric nach meiner Auskunft.

" Wie soll ich jetzt bitte damit umgehen?", war ich nun auch nicht weiter als vorher.

" Du solltest ihm von deiner Vergangenheit erzählen. Er hat ein gewisses Recht, meinst du nicht?" Hatte er das? Selbst wenn, dann war ich nicht in der Lage mit Kyo persönlich darüber zu sprechen. Ich hatte Angst, dass er dann eventuell nichts mehr von mir wissen wollte oder mich gesondert behandelte. Und genau das wollte ich nicht.
 

Nach dem Gespräch mit Eric ging ich zurück in mein Zimmer. Toshiya schlief immer noch, also entschloss ich mich ihn zu wecken, denn immerhin war es schon fast 12 Uhr und ich hatte in zwei Stunden Schicht.

" Totchi?", hockte ich mich vor mein Bett und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

" Noch zu früh.", murmelte dieser nur und kuschelte sich noch tiefer in die Bettdecke ein.

" Es ist fast 12 und ich muss gleich zur Arbeit."

" Schon?", schlug Toshiya die Augen auf und schaute mich verschlafen an. Ich lächelte leicht.

" Du bist eine Schlafmütze. Genauso wie mein Bruder. Scheint wohl so etwas wie eine Musikerkrankheit."

" Scheint so.", gähnte er und lächelte dann ebenfalls. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und legte sie auf meine Wange. " Du siehst immer noch etwas verheult aus.", strich er kurz über die Wange, um dann seine Hand wieder zurück zu ziehen.

" Es wird schon gehen.", versuchte ich aufmunternd zu wirken, doch Totchi schien auch so zu wissen, dass mir nicht danach war fröhlich durch den Tag zu gehen.

" Wie auch immer, ich muss jetzt los.", stand ich auf, drückte Totchi noch einen Kuss auf die Stirn. " Danke für alles." Mit diesen Worten drehte ich mich um, als ich gerade noch sah, wie Kyo verschwand. Doch um ihn wollte ich mir jetzt nicht weiter Gedanken machen. Ich brauchte meine volle Konzentration erst einmal für meine Arbeit, schließlich stand in zwei Wochen meine Prüfung an. Wenn ich diese geschafft hatte, dann war ich offiziell als Fluglotsin in Japan anerkannt.
 

Um dies auch zu erreichen, lernte ich die letzte Woche vor der Prüfung Tag und Nacht. Ich konnte meine Unterlagen schon nicht mehr sehen. Kyo und ich waren uns aus dem Weg gegangen. Mal wieder. Auf einer Seite fiel mir es so leichter mit Kyo unter einem Dach zu wohnen, doch auf der anderen Seite vermisste ich seine Aufmerksamkeit auch. Toshiya hatte ich die Erlaubnis gegeben, dass er Kyo von meiner Vergangenheit erzählte, aber ob er es ihm gesagt hatte, weiß ich nicht. Sho sah ich vorübergehend nur auf der Arbeit, denn Zeit hatte ich wegen dem Lernen ganz und gar nicht.

Es war zwei Tage vor der Prüfung, als ich in meinem Zimmer saß, eine Tüte Erdnüsse nehmen mir, und lernte. Die komplette Mannschaft von Dir en grey war mal wieder da. Manchmal fragte ich mich, wieso sie immer hier bei Kyo waren. Ich ließ mich nicht von ihrer Anwesenheit stören. Ich war schließlich hier und sie im Wohnzimmer.

Es war gegen Abend, als ich schon langsam mit der Müdigkeit zu kämpfen hatte, während laute Musik aus dem Wohnzimmer kam. Hin und wieder überlegte ich mir, ob man das überhaupt noch Musik nennen durfte. Vorerst ignorierte ich den Krach, aber als selbst eine halbe Stunde später die Musik nicht leiser geschaltet war, stand ich auf und ging ins Wohnzimmer. Bei aller Liebe, aber langsam ging es zu weit!! Ich wollte, verdammt noch mal, doch nur lernen!

" Bitte!", brüllte ich, als ich im Wohnzimmer ankam, um die Musik zu übertönen. Darauf schauten mich alle an, aber keiner reagierte.

" Hallo! Kann mal jemand das Gedudel leiser machen? Das hält ja keiner aus.", versuchte ich es ein weiteres Mal.

" Nein.", antwortete Kyo nur.

" Ich muss lernen, falls es dir nicht aufgefallen ist. Ich habe nämlich übermorgen eine wichtige Prüfung."

" Dann geh raus, an die frische Luft.", schaute mich Kyo bei diesen Worten nicht einmal an.

" Wie kann man nur solch ein Arsch wie du sein?", hätte ich ihm an die Gurgel springen können.

" Ist nicht schwer.", kam es prompt.

" Mach jetzt diesen Mist leiser oder ich dreh dir den Strom ab."

Kyo schaute mich nur kurz an und blickte dann wieder auf den Fernseher. Dass der Rest von Dir en grey uns nur stumm anschaute und leicht verwirrt war, ignorierten Kyo und ich einfach.

" Ach, leck mich doch.", nahm ich meinen Hefter, den ich in der Hand hatte und warf ihn auf Kyo zu, der ihn genau am Kopf traf. Darauf wollte ich mich auf den Weg zurück ins Zimmer machen, als mich eine Hand am Handgelenk fasste und mich auf die Couch zog. Es war Toshiya, der mich zwischen sich und Kyo platzierte.

" Schau dir das Konzert doch erst einmal an. Es ist ein Demoband von unserem letzten Konzert. Wir wollen demnächst eine neue DVD herausbringen. Wir gucken gerade, ob uns der Zusammenschnitt der ganzen Konzerte zusagt.", weihte Totchi mich ein. Ich warf darauf einen vorsichtigen Blick zum Fernseher und musste dreimal hingucken, um zu realisieren, dass das dort wirklich diese Männer um mich herum waren.

Nach dem dritten Lied musste ich sogar zugeben, dass mir ihre Lieder gefielen. Sie wirkten auf der Bühne ganz anders, als hier. Besonders Kyos Stimme hatte es mir angetan.

Dennoch, trotz alle dem, merkte ich, wie mir langsam die Lider schwer wurden. Ich hatte die letzte Woche kaum geschlafen und nun forderte mein Körper bei nur einer viertel Stunde seinen Schlaf. Ohne weiter darüber nach zu denken, ob es richtig war, oder nicht, schloss ich meine Augen und ließ meinen Kopf auf der nächst Besten Schulter nieder. Dass es Kyos war, merkte ich erst später.

Ich wurde wieder wach, als ich ein Gitarrensolo hörte, dass wohl jeden schlafenden Menschen geweckt hätte. Noch im Halbschlaf, kuschelte ich mich näher an die Wärmequelle, die mich umgab. Ein angenehmer Duft lullte mich ein. Ich fühlte mich seit langem wieder richtig wohl und wollte am liebsten gar nicht mehr meine Augen öffnen.

" Kyo...", murmelte ich, ohne wirklich zu bemerken, was ich eigentlich sagte. Als ich Dies Stimme vernahm, öffnete ich langsam meine Augen. Erst sah ich nur Haut und schwarzes Haar. Ohne mich zu bewegen, schaute ich mich um und musste feststellen, dass ich auf Kyos Schoß sah und er einen Arm um mich gelegt hatte. Mein Gesicht hatte ich leicht in seiner Halsbeuge vergraben, während meine Hand an seiner Schulter ruhte.

Ich konnte nicht recht glauben, in welcher Position ich mich hier befand. Die Situation genießend, bemerkte ich Narben auf Kyos Brust. Sein weißes Hemd war leicht aufgeknöpft und die freie Haut war mit feinen Narben übersät. Meine Hand an seiner Schulter wanderte langsam dorthin und strich vorsichtig über die Narben. Man spürte sie kaum. Ich fragte mich woher er diese hatte. Langsam fuhr ich mit meiner Hand tiefer und kam am letzten Teil der freigelegten Haut an, als sich Kyos Hand plötzlich auf meine legte.

" Nicht.", flüsterte er. Sein Atem strich über meine Wange, als er sich bei diesen Worten mir zuwandte, um sie mir ins Ohr zu sagen. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf meinem ganzen Körper und ich merkte, wie ein ungewohntes Gefühl sich in meinem Bauch breit machte.

Gerade wollte ich mich wieder an ihn kuscheln, als er mir sagte, dass ich bitte von ihm runtergehen solle. Erst schaute ich ihn fragend an, doch er erwiderte meinen Blick erst nicht, schaute lieber stur auf den Fernseher. Ohne ein weiteres Wort kam ich seiner Bitte nach und machte mich leicht enttäuscht auf den Weg in die Küche. Wieso tat er das schon wieder? Wenn er was von mir wollte, wieso ließ er mich dann nicht an sich heran?

" Scheiße!", holte ich ein Glas aus dem Schrank und goss mir Wasser ein. Einen Schluck hatte ich genommen, als Toshiya in der Tür erschien.

" Nimm es ihm nicht übel.", lächelte er leicht.

" Ich versteh ihn einfach nicht."

" Er weiß mit seinen Gefühlen nicht so recht umzugehen."

Ich nickte nur.

" Toshua, das braucht Zeit.", versuchte Totchi mich zu beruhigen.

" Hast du es ihm schon erzählt."

" Ja."

" Deshalb.", schaute ich auf das Glas in meinen Händen. " Deshalb reagiert er so abweisend."

" Er ist nicht abweisend, sondern vorsichtig." Toshiya kam auf mich zu und blieb vor mir stehen.

" Sicher.", wollte ich es nicht akzeptieren.

" Er bedeutet dir sehr viel, oder?", strich Totchi mir eine Strähne hinters Ohr.

" Er ist mein Bruder, sicher bedeutet er mir viel."

" So meinte ich das nicht und das weißt du."

Verdammt! Totchi durchschaute einem aber auch immer wieder. Auf diese Erkenntnis musste ich leicht lächeln.

" Kann man seinen Bruder lieben?", fragte ich ihn dann.

" Wieso nicht?"

" Ich hab die letzten Wochen darüber nachgedacht, hab Kyo beobachtet, um mir selbst eine Antwort zu geben, ob er mich wirklich liebt oder ob er einfach nur einen ausgeprägten Bruderkomplex besitzt.", erinnerte ich mich bei meinen Worten an jede dieser Momente.

" Und, was hast du herausbekommen?"

" Außer, dass ich nicht abgeneigt gegenüber ihm wäre, nichts."

Toshiya lachte auf einmal auf. " Oh je, Toshua. Du bist schon eine.", nahm er mich in den Arm. " Lass ihm Zeit, hörst du. Er wird dir sicher bald sagen was nun los ist."

Ich erwiderte seine Umarmung kurz und ließ ihn dann los. " Danke."

" Keine Ursache."

Auf diesen Worten gingen wir zurück ins Wohnzimmer, wo ich mich wieder zwischen Kyo und Totchi setzte, um den Rest von den Konzertzusammenschnitten zu schauen.
 

Zwei Tage später rannte ich wie eine Irre am Morgen durch die Wohnung. Ich war tierisch nervös wegen meiner Prüfung. Immer wieder rannte ich zwischen Bad, Küche und meinem Zimmer hin und her. Kyo war schon längst bei den Proben mit dem Rest von Dir en grey. Also hatte ich die Wohnung für mich.

Gegen 13 Uhr holte Sho mich ab und fuhr mit mir zum Narita Airport. Dort machte ich mich gleich auf den Weg ins Lotsencenter. In meiner Hand hielt ich fest meinen Talisman. Es war eine von Kyos Ketten, die ich mir einfach geschnappt hatte. Ich brauchte etwas, das mich an ihn erinnerte und mir Hoffnung gab. Sho war an diesem Tag mein Koordinator, bei der Prüfung.

Diese dauerte knappe 5 Stunden und ich war erleichtert, als mein Prüfer endlich " Stopp" sagte. Ich streckte mich, als ich aufstand und ging dann mit dem Prüfer in einen anderen Raum.

" Setzen sie sich.", bat er mich und ich setzte mich mit ihm auf die Stühle, die um einem Tisch herum standen.

" Ich will gleich ehrlich sein.", begann er darauf und ich fand das ganz und gar nicht als ein Guter Anfang als Auswertung meiner Leistung. " Ich bin überrascht von ihren Fähigkeiten. Sie scheinen sich sehr gut in das neue Arbeitsklima eingearbeitet zu haben. Zudem habe ich keine Fehler während ihrer Prüfung zu bemängeln. Ihre Art die Flugzeuge zu lotsen hat mich sogar ein wenig erstaunt. Was ich eigentlich sagen will ist, dass sie hiermit offiziell als Fluglotsin in Japan anerkannt sind.", lächelte er, worauf ich nur das Lächeln erwidern konnte. Ich konnte es nicht fassen. Es war vollbracht. Das ganze Lernen hatte sich letztendlich wirklich gelohnt. Eine riesige Last fiel mir von den Schultern.

" Dann gratuliere ich ihnen und hoffe, dass sie das ausgiebig feiern werden.", standen wir beide auf und der Prüfung reichte mir die Hand. Ich nahm an und bedankte mich ehe ich nach draußen stürmte, um dort gleich Toshiya anzurufen. Ich hatte ihm versprochen sofort nach meiner Prüfung anzurufen.

" Hara.", meldete er sich erst nach dem fünften Klingeln.

" Ich hab es geschafft. Ich bin jetzt offiziell anerkannt.", rief ich gleich freudig.

" Hey, herzlichen Glückwunsch.", freute auch Totchi sich. " Kommst du allein nach Hause oder soll ich dich abholen?"

Im Hintergrund vernahm ich Gitarren und ich überlegte, ob es wirklich sinnvoll wäre Toshiya jetzt von den Proben weg zu holen. Dennoch, es war schon fast 19 Uhr und langsam begann es dunkler zu werden. Nicht unbedingt mein Wunsch allein im Dunkeln durch Tokyo zu fahren.

" Wäre lieb, wenn du mich abholen kommst.", sagte ich also zu.

" Gut, bis in 20 Minuten.", legte Totchi dann auf.

Auf ihn wartend, setzte ich mich dann auf eine Bank in der Nähe des Centers. Es war schön warm an diesem Oktobertag. Etwas müde von dem Stress legte ich meinen Kopf in den Nacken und schaute in den Himmel. Ich hatte nicht das Gefühl gehabt, dass ich lange warten musste, als ich Motorgeräusche vernahm. Also richtete ich mich wieder auf und sah, wie ein dunkelblauer Toyota auf den Parkplatz fuhr. Sofort stockte ich, denn das war nicht Toshiya, der mich abholen kam, sondern Kyo. Was war denn jetzt passiert?

Mit einem leichten Lächeln kam Kyo auf mich zu, in der Hand einen Strauß rote Rosen. Ich schüttelte nur unglaubwürdig meinen Kopf. Das war doch alles gerade nicht wahr.

" Herzlichen Glückwunsch!", reichte er mir den Strauß und lächelte mich lieb an. Ich nahm die Blumen an mich und warf mich dann glücklich in seine Arme. Ich war so froh, dass Kyo da war und diese Geste tat.

" Danke.", drückte ich mich an ihn. Kyo erwiderte die Umarmung indem er ebenfalls seine Arme um mich schlang und mich an sich drückte.

" Nichts zu danken. Ich bin froh, dass du die Prüfung geschafft hast."

" Ich auch.", löste ich mich leicht aus der Umarmung, hielt ihn aber immer noch fest, so wie er mich.

" Toshua, ich muss dir noch was sagen.", schaute Kyo mich ernst an. Seine tief braunen Augen blickten in meine. " Mir tut leid, was ich dir angetan habe, seit du hier bist. Ich hatte nicht das Recht dazu dich so zu behandeln.", entschuldigte er sich. " Doch als ich dich das erste Mal gesehen hatte, an dem Tag, wo du mir die Tür aufgemacht hattest, da war ich so überrascht gewesen. Du bist so wunderschön, dass es mir die Sprache verschlagen hatte und als ich dann auch noch gehört hatte, dass du meine Halbschwester bist, da war ich ehrlich gesagt geschockt. Wie konnte man es nur so böse mit mir meinen und mir eine so wunderschöne und liebenswerte Frau nur als meine Halbschwester geben?"

" Kyo, ich...", merkte ich, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.

" Ssch, warte!", legte er zwei Finger auf meine Lippen, um mich zum Schweigen zu bringen. "Toshua, ich liebe dich. Es ist mein voller Ernst.", schaute er mich an und sprach gleich weiter. " Ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber ich kann gegen meine Gefühle nichts tun. Es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick gewesen. Mit meinem ganzen Verhalten hatte ich versucht dir aus dem Weg zu gehen. Ich wollte nicht zugeben, dass ich meine eigene Halbschwester liebte. Doch als du dann auch noch bei mir eingezogen warst, da wurde irgendwie alles nur noch schwerer. Wie hätte ich dir nur aus dem Weg gehen sollen? Und dann noch Sho. Ich war so eifersüchtig. Ich hatte Angst dich an diesen Typen zu verlieren. An diesem einen Abend, als ich dich geküsst hatte, da war es wie eine Kurzschlussreaktion. Ich wollte einfach alles auf eine Karte setzen ehe ich die Chance nicht mehr bekommen würde. Hätte ich das mit deiner Vergangenheit gewusst, dann hätte ich dich niemals so überrumpelt."

" Hey.", unterbrach ich ihn. Meine Tränen liefen mittlerweile über mein Gesicht. Ich hatte für mich genug gehört. Langsam fügten sich die Puzzleteile zusammen und ich musste wohl zugeben, dass Toshiya Recht hatte, was Kyos Gefühle mir gegenüber angingen.

" Ich würde verstehen, wenn du mir jetzt aus dem Weg gehst.", meinte Kyo plötzlich.

" Ich werde dir ganz gewiss nicht aus dem Weg gehen.", war meine Antwort nur und strich ihm liebvoll durchs Haar, wobei er genießend die Augen schloss. Langsam hatte ich das Gefühl einen anderen Kyo in meinen Armen zu halten. Er war so lieb und einfach nur zum Festhalten. Als Kyo immer noch seine Augen geschlossen hatte, wagte ich es und küsste ihn sanft auf die Lippen. Diesmal war es ganz anders.

Ich wollte mich gerade von dem Kuss lösen, als Kyo meinen Kopf in seine Hände nahm und mich wieder näher zu sich dirigierte, um dann den Kuss zärtlich zu erwidern. Ich hatte das Gefühl auf Wolken zu schweben. Lange hatte ich dieses Gefühl nicht mehr gehabt. Dennoch hatte ich Angst davor, was kommen würde. Ich wollte Kyo nämlich nicht verletzen oder ihn enttäuschen.

Langsam beendeten wir unseren sinnlichen Kuss und schauten uns an. Kyo wischte mir mit einem Lächeln die Tränen aus dem Gesicht, kam wieder näher und flüsterte mir eine Frage ins Ohr, die wohl entscheidend für unsere nähere Zukunft war.

" Meinst du das ernst?"

Leben zu zweit

ud es geht weiter!!!! ds vorletzte kpitel. ich danke euch für die lieben kommis, vor allem denen, die immer fleißig auf jedes kapi reagieren. freue mich aber auf jedes feedback.

danke auch Annana und ama-gimi. ich wünsch viel spaß beim lesen!!!
 

feedback??
 

man liest sich

sayonara

stoffel
 

ACHTUNG!!!! mit dem nächsten kapitel hab ich eine interessante nachricht für euch!!! :)
 


 

Die Frage hallte unweigerlich in meinem Kopf wieder. Jetzt erst merkte ich die Widersprüche, die in mir herrschten. Meinte ich es ernst? Wollte ich mich auf eine Beziehung mit Kyo einlassen, mit meinem Bruder?

Lange schauten wir uns nur an. In meinem Kopf ging ich alle Für und Wieder durch und kam letztendlich zu einer Entscheidung.

" Ja!", hauchte ich und umarmte ihn darauf. " Ich kann dir nichts versprechen, aber ich will es wenigstens versuchen."

Kyo legte ebenfalls seine Arme um mich, vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
 

Nachdem wir es geschafft hatten uns zu trennen, stiegen wir ins Auto. Kyo fuhr uns nach Hause. Ich war müde und nicht mehr in der Lage noch groß etwas zu unternehmen. Ich hatte meinen Kopf während der Fahrt gegen die Scheibe gelehnt und beobachtete Kyo beim Fahren. Seine Hand ruhte auf meinem Oberschenkel, wenn er nicht gerade die Gangschaltung betätigte. Ich verschränkte meine Finger mit seinen, als wir an einer Ampel hielten. Er warf mir ein liebevolles Lächeln zu und führte meine Hand mit seiner zu seinen Lippen, um einen Kuss auf diese zu hauchen. Dann ließ er sie wieder los, um weiter zu fahren.

Eine knappe halbe Stunde kamen wir zu Hause an. Dort empfing uns auch gleich Fly, welche ich mir schnappte und eine Runde mit ihr im Park drehte. Ich fühlte mich irgendwie glücklich und hätte in eine Art und Weise die Welt umarmen können. Trotz allem hatte ich Angst davor meine Entscheidung irgendwie bereuen zu müssen. Ich zweifelte daran, ob es für beide Seiten auf Dauer das Sinnvollste wäre.

Diese Zweifel verschwanden aber kurzzeitig, als ich wieder nach Hause kam und Kyo schlafend auf der Couch auffand. Der Fernseher lief nebenbei. Um ihn nicht zu stören, ging ich in die Küche, wo ich mir und Fly etwas zum Essen machte.

Gerade biss ich von meinem Brötchen ab, als sich zwei Arme um meine Taille legten.

" Krieg ich nichts?", klang Kyo verschlafen.

" Du weißt doch wo alles steht, ist schließlich deine Wohnung.", lächelte ich und drehte mich in seinen Armen zu ihm um.

" Ich bin fertig.", kuschelte er sich an mich. " Der Tag war anstrengend." Eine Augenbraue wanderte misstrauisch nach oben. Langsam aber sicher hatte ich keine Zweifel mehr daran, dass man meinen Bruder ausgetauscht hatte. Nicht weiter darauf eingehend, nahm ich einen weiteren Bissen von meinen Brötchen.

" Ich hab es gehört.", nuschelte Kyo an meine Schulter.

" Mir egal.", meinte ich nur und biss wieder ab. Gerade hatte ich es getan, als Kyo mir das Brötchen wegschnappte und damit im Wohnzimmer verschwand.

" Hey!", protestierte ich und ging im nach.

Kyo saß wieder auf der Couch und aß genüsslich den Rest meines Brötchens. Er war also wieder ganz der Alte.

Schmollend setze ich mich auf den Sessel neben der Couch und verfolgte den Film im Fernsehen.

" Das wirkt bei mir nicht.", flüsterte Kyo nach einer Weile grinsend in mein Ohr. Ich reagierte nicht, sondern versuchte ihn weiter zu ignorieren. Eine ganze Zeit geschah gar nichts, doch dann sah ich aus dem Augenwinkel wie mein Bruder sich erhob und auf mich zukam. Er hockte sich vor mich und legte seinen Kopf auf meine Knie ab. Von unten schaute er mich mit seinen wunderschönen braunen Augen an.

" Was?", fragte ich ihn und strich ihm dabei durch seine kurzen schwarzen Haare.

Doch Kyo schüttelte auf meine Frage nur den Kopf und schaute mich weiterhin an. Ich krauelte seinen Nacken und er schien es zu genießen. Es dauerte nicht lange und er war eingeschlafen. Aber auch an mir ging die Müdigkeit nicht vorbei und so merkte ich, wie auch ich nach einer Weile wegdämmerte.

Als ich wieder aufwachte, lag ich in Kyos Bett, dicht an ihn gekuschelt, während er einen Arm um mich gelegt hatte. Ich musste unwillkürlich an den Abend denken, an dem Kyo mein Bett beschlagnahmt hatte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Wohlig seufzend, kuschelte ich mich näher an Kyo und schloss wieder die Augen, versuchte weiter zu schlafen.

Ruckartig erwachte ich einige Zeit später aus meinem Traum, meinem Alptraum. Schmerzhaft pochte mein Herz gegen meine Brust und der Schweiß lief meinen Nacken hinunter. Ich keuchte, versuchte langsam wieder meinen Atem zu beruhigen. Lange hatte ich den Traum nicht mehr gehabt. Ich schaute mich in dem dunklen Zimmer um. Der Mond stand immer noch hoch am Himmel und Kyo schien tief und fest zu schlafen. Ich schlug die Bettdecke zur Seite und schwang meine Beine aus dem Bett. Schwankend machte ich mich auf den Weg in die Küche. Ich brauchte erst einmal einen Schluck Wasser. Das Glas Wasser in meiner Hand haltend, lehnte ich mich gegen die Arbeitsplatte. Ich merkte, wie meine Hand zitterte. Der Traum hatte mich aufgewühlt. Einmal tief durchatmend, stellte ich das leere Glas neben die Spüle und ging zurück in Kyos Zimmer. Fly lag vor dem Bett und schaute mich an, als ich das Zimmer betrat. Ein Blick auf das Bett sagte mir, dass ich jetzt nicht wieder so schnell schlafen würde können. Ich hatte nicht die Lust dazu eventuell meinen Traum weiter zu träumen, alles noch einmal mitzuerleben, als wäre ich wieder da, dort, wo ich vor 7 Jahren war. Ich trat zum Fenster hinüber, schaute mir den Vollmond an und setzte mich auf das Fensterbrett. Die Beine anziehend und meine Arme um sie schlingend, lehnte ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. In meinem Kopf herrschte völliges Durcheinander. Bilderfetzen von meiner Vergewaltigung erschienen vor meinem Auge, verursachten, dass ich am ganzen Leib anfing zu zittern. Ich wollte, dass es aufhörte, zog meine Beine enger an meinen Körper, vergrub meinen Kopf zwischen Körper und Beinen. Nach einer Weile merkte ich, wie warme Tränen meine Wangen hinunter liefen und auf mein T-Shirt tropften. Der Schmerz in meinen Herzen schnürte mir die Kehle zu, nahm mir die Luft zum Atmen. Nach Atem ringend, schluchzend ich einmal auf, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und schaute wieder in die klare Sternennacht. Ich weinte, ließ meinen Gefühlen freien Lauf, hoffte, dass alles endlich besser werden würde, ich alles hinter mir lassen könnte.

" Toshua?", ertönte Kyos leise Stimme im Raum. Ich antwortete nicht, blickte weiterhin unentwegt nach draußen.

" Was ist?", hörte ich die Decke rascheln und sah im Augenwinkel, dass er auf mich zukam. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht ehe ich ihn anschaute. Kyo stand neben mir. Sein Blick war fragend und gleichzeitig so unendlich traurig. Wortlos zog er mich in seine Arme. Ich ließ es zu, vergrub mein Gesicht an seine Brust, krallte meine Hände in sein Shirt, während ich wieder anfing zu weinen. Diesmal brach alles aus mir heraus.

" Ssh...weine ruhig.", strich er mir sanft über den Rücken, kraulte mit der anderen Hand liebevoll meinen Nacken. Ich genoss die Geborgenheit und Wärme, welche Kyo mir gab. Seine Nähe machte den Schmerz in meinem Herzen etwas erträglicher. Lange harrten wir in dieser Stellung aus ehe ich mich leicht von Kyo löste, ihn aber nicht los ließ. Von mir aus konnte alles passieren, aber Kyo sollte mich bloß nicht loslassen. Nie wieder.

Er lächelte zaghaft, strich mir eine Träne aus dem Gesicht. " Schlecht geträumt?", fragte er dann. Seine Stimme war so leise, dass man sie kaum vernahm.

Ich nickte nur und allein der Gedanke an dem Traum trieb neue Tränen in meine Augen.

" Ich bin ja da.", zog er mich wieder in seine Arme. " Ich lass dich nicht so schnell allein." Seine Hand strich mir die nassen Strähnen aus dem Gesicht bevor er zärtlich meine Tränen von den Wangen küsste.

" Komm.", zog er mich von dem Fensterbrett runter und führte mich zum Bett, wo wir uns nieder ließen. Ich kuschelte mich in Kyos schützenden Arme.

Als es langsam anfing zu dämmern, schliefen wir wieder ein, sich der Gegenwart des anderen gewahr.
 

" Beeil dich Toshua, sonst kommen wir zu spät.", eilte Sho, während ich wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung rannte. Wir wollten beide heute zu einem von Dir en greys Konzerte, ohne deren Wissen. Ein Monat war bereits vergangen seit Kyo mir seine Liebe gestanden hatte und seitdem hatte mein Leben begonnen einen neuen Weg einzuschlagen.

" Ich find meine Ohrringe nicht.", stand ich im Bad und durchwühlte zum zehnten Mal die Schubladen. Ich war nervös. Lange hatte ich mich auf diesen Abend gefreut. Was Kyo wohl sagen würde, wenn er mich sieht? Jedes Mal, wenn er mich gebeten hatte, bei einem der Konzerte von Dir en grey dabei zu sein, hatte ich abgelehnt, meinte, dass es nicht mein Fall wäre bei ohrenbetäubender Musik in einer Masse von Menschen zu stehen. Dabei konnte er ja nicht ahnen, dass ich seit 2 Wochen schon meine Konzertkarten für ihren Gig im Tokyo Dome besaß.

" Nimm die solange.", stand Sho plötzlich im Türrahmen und hielt meine Ohrringe in der Hand. Kyo hatte sie mir vor kurzem Geschenk, dafür, dass wir jetzt einen Monat zusammen waren. Immer noch fühlte es sich merkwürdig an, wenn ich daran dachte, dass Kyo mein Freund war. Die Sache Kyo als meinen Bruder anzusehen, hatte ich so gut wie verdrängt.

" Danke.", nahm ich Sho die Ohrringe ab und steckte sie an während ich in meine Zimmer lief meine Jacke griff, die auf dem Bett lag. Diese zog ich mir an und ging dann zu Sho, der noch immer im Flur wartete.

" Können wir?", fragte er und griff nach seinen Autoschlüssel.

" Bin startklar.", lächelte ich, nahm noch die Karten an mich ehe ich Sho nach draußen folgte.

Die ganze Autofahrt lang war ich nervös und Sho bedachte meine Nervosität mit einem liebevollen Lächeln. Seit er sich regelmäßig mit Toshiya traf, war er ruhiger und ausgeglichener.

" Lass uns gehen.", waren wir in der Nähe des Tokyo Domes auf einem Parkplatz angekommen. Wir stiegen beide aus dem Wagen und gingen dann zur Halle. Dort warteten schon alle Fans ungeduldig auf den Auftritt von Dir en grey.

Langsam ungeduldig werdend, kaute ich auf meiner Unterlippe herum, trat nervös von einem Bein auf das Andere, wobei Sho und ich in der wartenden Schlange standen und warteten.

" Noch 30 Minuten bis zum Einlass.", schaute Sho auf die Uhr und grinste dann, als er zu mir schaute.

" Was?", fragte ich nur und vergrub meine Hände in den Jackentaschen.

" Nicht so nervös, du quälst nur deine Unterlippe.", legte er seine Hand an mein Kinn und hauchte mir dann einen kaum fühlbaren Kuss auf die Lippen.

" Mmh, Kyo wäre nicht erfreut, wenn er das sehen würde.", meinte ich darauf nur.

" Ich sag nichts und, wenn du nichts sagst, dann wird er es auch nicht erfahren.", meinte Sho nur.

" Du vergisst, dass ich von Grund auf ein ehrlicher Mensch bin.", lachte ich nur, worauf Sho zweifelnd eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ.

" Ehrlich?"

" Ja!", grinste ich.

" Ist wohl eine deiner versteckten Seite.", lachte Sho, worauf ich ihm liebevoll in die Seite knuffte.

" Lach du nur."

Ich war froh, dass Sho mitgekommen war, als ich 10 Minuten vor dem Beginn des Konzertes in der Halle stand. Zweite Reihe. Wir standen direkt vor der Bühne und hatten einen perfekten Blick auf diese. Langsam wurde ich mehr als nervös. Zum ersten Mal würde ich sehen was Kyo und der Rest der Band seit Jahren taten, an was sie ihr Herz verloren hatten.

" Ich sterbe gleich, wenn es nicht bald anfängt.", meinte ich zu Sho.

" Nur keine Hektik. Du siehst ihn noch früh genug."

" Ich hab ihn seit Tagen kaum zu Gesicht bekommen.", murrte ich nur.

" Dann darfst du es jetzt wieder.", klopfte Sho mir auf die Schulter, während des Licht ausging.

Mit klopfendem Herzen sah ich, wie die Band die Bühne betrat. Aus diesem Blickwinkel sah alles völlig anderes aus. Kyo betrat als Letzter die Bühne. Er trug seine dunkelbraune Hüfthose und dazu ein schwarzes T- Shirt mit der Aufschrift " Mad Stalin". Er war einfach zu niedlich. Er eröffnete das Konzert und gleich legten Dir en grey los.

Völlig außer Atem und eine gute Stunde später merkte ich, wie plötzlich Kyos Blick auf mir ruhte. Erst schaute er verwundert und fragend, aber dann lächelte er mich an. Ich lächelte zurück, fühlte mich glücklich, dass er mich erkannt hatte. Mein Herz schlug unheimlich schnell und ich fühlte wieder einmal, wie glücklich ich in der letzten Zeit war.

Plötzlich wurde alles dunkel und alle außer Kyo verließen die Bühne. Darauf setzte Klaviermusik ein und Kyo begann mit seiner wunderschönen Stimme an zu singen. Das Lied trieb mir Tränen in die Augen, welche ich versuchte tapfer herunter zu schlucken. Noch nie hatte ich erlebt, dass ein Lied so herzzerreißend wirken konnte. Ich schloss die Augen, sog jedes einzelne Wort von ihm in mir auf, als wäre es mein Lebenselixier. Ich öffnete sie erst wieder, als das Lied endete. Kyos Blick ruhte auf mir. Sein Blick war so voller Liebe, als er lächelte und " Aishiteru" ins Mikro sagte, so, dass mir nun doch die Tränen die Wange hinunter liefen. Sho legte einen Arm um mich und Kyo zog sich zurück, um dann mit dem Rest der Band wieder zu kommen und noch für eine weitere halbe Stunde ihr Bestes zu geben.

Nach dem Konzert wollte ich mich gerade zum Ausgang begeben, als Sho mich festhielt.

" Was?", fragte ich ihn nur.

Doch anstatt zu antworten, hielt er zwei Karten hoch. Ich verstand erst nicht, doch dann erkannte ich, dass es sich um Backstagepässe handelte.

" Woher...?", war ich verwundert und irgendwie völlig sprachlos.

" Toshiya.", unterbrach Sho mich nur und zog mich zurück zur Bühne. Dort zeigte er einen Security die Karten und wir wurden darauf durchgelassen. Sho zog mich in den Backstagebereich, wo uns ein riesiger Trubel erwartete. Alle liefen durcheinander und begannen die Bühne wieder ab zu bauen. Nachdem wir uns durch die arbeitende Bevölkerung gelotst hatten, kamen wir bei Dir en greys Raum an. Vor dem Raum standen Toshiya und Kaoru und unterhielten sich.

" Hey!", sah uns Totchi und kam auf uns zu. " Schön, dass ihr gekommen seid.", umarmte er mich. " Und, wie fandet ihr es?", ließ er mich wieder los, schaute auf eine Antwort wartend zwischen Sho und mir hin und her.

" Laut.", meinte ich nur, worauf Totchi eine Schnute zog und dann anfing zu lachen. Kaoru hatte den Flur verlassen, wie ich feststellte, als ich über Totchis Schulter versuchte zu schauen. Doch dafür kam Kyo aus dem Raum. Er trug nur noch seine Hose und der Schweiß perlte auf seiner Brust. Von dem Anblick fasziniert, biss ich mir auf die Unterlippe und ging auf ihn zu.

" Du warst da?!", lächelte er mich glücklich an.

" Sicher.", blieb ich vor ihm stehen, erwiderte sein Lächeln.

" Du wolltest doch nicht."

" Das war nur ein Vorwand. Ich hatte die Karten schon eine Weile und da ich dich überraschen wollte, hatte ich das erzählt. Ich kann mir doch nicht entgehen lassen mir anzuschauen, für was mein Freund so den lieben langen Tag arbeitet.", krallte ich meine Hand vorne in den Bund seiner Hose und zog ihn zu mir, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Kyo erwiderte sanft und zog mich näher an sich. Ich legte meine Hände auf seine Brust, genoss den Kuss. Vorsichtig strich er mit seiner Zunge über meine Lippen, bat um Einlass, den ich ihm nach kurzem Zögern auch gewehrte. Ein Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus, als sich unsere Zungen trafen, sich gegenseitig streichelten. Ich seufzte in den Kuss, fuhr mit meinen Fingern über Kyos Brust, reizte unbewusst seine Brustwarzen, worauf er keuchte, den Kuss noch etwas intensivierte, indem er eine Hand in meinem Nacken vergrub und mich so näher an sich zog. Meine Hände fuhren über sein Schlüsselbein, verschränkten sich schließlich in seinem Nacken. Dabei merkte ich seinen verschwitzten Oberkörper an meiner freien Haut, wo die Bluse nicht zugeknöpft war. Doch nicht nur das merkte ich, sondern auch, dass Kyo das alles nicht nur etwas gefiel. Verräterisch fühlte ich seine Erregung, die sich gegen meinen Oberschenkel drückte. Mir wurde etwas mulmig bei dem Gefühl und somit unterbrach ich den Kuss. Diese Sache bereitete mir einfach immer noch Angst und so sehr ich Kyo auch mochte, konnte ich diese Angst einfach nicht überwinden, um einen Schritt weiter zu gehen.

Kyo murrte, als er merkte wie ich mich von ihm löste. Ich lächelte nur und strich im liebevoll durchs Haar.

" Gemeinheit.", lächelte Kyo ebenfalls und öffnete langsam seine Augen um mich mit seinen dunklen Augen anzuschauen.

" Tut mir leid.", sagte ich nur leise. Ich wusste, dass es für Kyo schwer war immer zurück zu stecken, aber es ging nicht anders. Noch nicht.

" Ist schon gut.", gab er mir einen Kuss auf die Stirn ehe er mich losließ und dann wieder in den Raum ging, um sich umzuziehen. Als ich mich auf dem Flur umsah, erblickte ich Sho, der gegen eine Wand gelehnt dastand und mich anschaute.

" Na.", lächelte er.

" Na.", sagte ich ebenfalls und ging auf ihn zu. Wir schauten uns einfach nur an. " Der Abend war toll."

" Ja, das war er.", schien Sho etwas zu schwärmen.

" Bahnt sich zwischen dir und Totchi was an?", fragte ich ihn und neigte meinen Kopf dabei leicht.

" Vielleicht.", grinste Sho.

Darauf nickte ich nur. Ich würde es eh erfahren, irgendwie. Plötzlich merkte ich, wie jemand mich stürmisch von hinten umarmte. Toshiya. Wer eigentlich sonst? Das er selbst noch nach solch einem Konzert Energie geladen sein konnte. Totchi begann mich durchzukitzeln.

Ich lachte hemmungslos, versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Mir ging langsam die Luft aus, als Kyo neben uns auftauchte.

" Kannst du mir mal sagen, was du mit meiner Freundin machst?", grollte er.

" KUSCHELN!!!!!!!!", quiekte Totchi und umklammerte mich regelrecht von der Seite. Ich blickte nur Hilfe suchend zu Kyo, der den Kopf schüttelte.

" Such dir jemand anderes Toto.", tauchte Kaoru mit Shinya an der Hand nun auch auf. Toshiya ließ mich darauf los.

" Mou, gemein.", zog er einen Schmollmund, verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Darauf brachen alle in einem lautem Gelächter aus, worauf auch Totchi einsetzte.

" Nun gut. Wir sollten alle langsam nach Hause gehen. Es ist schließlich spät.", meinte Kaoru dann. Alle stimmten ihm zu und dann gingen wir nach draußen. Dort verabschiedeten wir uns alle und fuhren nach Hause. Sho brachten Kyo und mich noch bis zu unserer Wohnung, setzte uns dort ab und fuhr dann selbst nach Hause.

Oben vor der Haustür kramte ich in meiner Jackentasche nach dem Schlüssel und versuchte dann die Tür auf zu schließen, was sich jedoch nicht als ganz so leicht heraus stellte. Kyo hatte von hinten seine Arme um meine Hüfte gelegt und war dabei Küsse auf meinem Hals zu verteilen.

" Kyo...", wollte ich protestieren, stoppte aber, als ich merkte, wie Kyos Hand unter meine Bluse wanderte und über meinen Bauch streichelte. Ich musste ein Keuchen unterdrücken. Kurz schloss ich genießend meine Augen, entwand mich dann aber Kyos Liebkosungen, um endlich die Tür auf zu schließen.

Drinnen kam uns gleich Fly entgegen.

" Na, Mädchen.", ging ich in die Knie und streichelte sie zur Begrüßung. Kyo schloss derweil hinter uns die Tür und legte Schlüssel und Jacke ab. Fly genoss die Streicheleinheiten, die ich ihr gab, was mich lächeln ließ.

" Wenn du mir mal so viel Aufmerksamkeit schenken würdest.", meinte Kyo, als er an mir vorbei zog und in der Küche verschwand. Typisch, dachte ich mir nur und ließ dann von Fly ab, um mir erst einmal selber die Jacke aus zu ziehen. Dann folgte ich Kyo, der gerade einen Schluck Wasser aus der Flasche trank. Kurz schaute er zu mir und schaute dann beleidigt wieder weg.

" Nicht eifersüchtig sein.", ging ich zu ihm und schlang meine Arme um seinen Hals.

" Ich bin nie eifersüchtig." Bei den Worten stellte Kyo die Flasche auf den Küchentisch neben ihm.

" Da bin ich aber anderes von dir gewohnt.", kraulte ich ihm den Nacken. Kyo schloss genießend die Augen, worauf ich ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte und ihn dann los ließ.

" Fly muss noch raus. Ich werde schnell gehen.", meinte ich nur und war gerade dabei mich umzudrehen, als Kyo mich an meinem Handgelenk zurück zog und seine Lippen auf meine presste.

Ich erwiderte den Kuss, vergaß kurz das, was ich eigentlich vorgehabt hatte. Der Kuss wurde intensivier und leidenschaftlicher. Ich merkte, wie mir wärmer wurde und dieses unglaubliche Kribbeln in meinem Bauch mich fast schier wahnsinnig machte. Kyos warme Hände strichen über die nackte Haut an meinem Bauch. Ich stöhnte nur in den Kuss, zog ihn näher an mich.

Der Moment war so schön, dass ich mir wünschte, dass die Zeit stehen bleiben würde. Knopf für Knopf begann Kyo meine Bluse auf zuknöpfen. Innerlich merkte ich, dass Unruhe in mir aufkam, doch ich versuchte sie zu ignorieren. Ich wollte mich zusammen reißen, versuchen zu genießen. Als der letzte Knopf meiner Bluse geöffnet war, wanderten seine Lippen über mein Kinn zu meinem Hals, während seine Hände ihren Weg vom Bauch zu meinen Brüsten wanderten. Ich zuckte kurz, als er vorsichtig über sie strich, dann weiter wanderte, um an den Trägern meines BH's anzuhalten. Er unterbrach seine Liebkosungen, schaute mich an. Seine dunklen Iriden blickten fragend. Ich lächelte zaghaft, ließ ihn gewähren, ihn unterbrechen konnte ich ihn immer noch, so hoffte ich und glaubte ich. Kyo nahm wieder meine Lippen in Beschlag, neckte seine Zunge mit meiner, strich dabei meine Bluse von meinen Schultern. Diese fiel leise auf die Fliesen der Küche. Langsam strich er die Träger des BH's von meinen Schultern, schaute mich dabei an, versuchte aus meinen Gesichtszügen zu erkennen, wann es mir zu viel wurde. Je weiter er ging, umso mehr spürte ich die Unruhe in mir. Nachdem er ohne große Mühe auch dieses Kleidungsstück entfernt hatte, küsste er mich kurz, schaute mich wieder an, während er mit seinen Händen über meine Brust strich. Ein ungewohntes Gefühl durchflutete mich dabei und es wurde noch intensiver, als mit seinen Lippen meine Brustwarze umschloss. Ich biss mir auf die Lippen. Dieses Gefühl war einfach unglaublich berauschend. Kyo umkreiste mit seiner Zunge die aufgerichtete Brustwarze, liebkoste sie und tat das Selbe ebenfalls mit der anderen. Ich vergrub meine Hände in seine schwarzen Haare, versuchte mich auf seine Berührungen zu konzentrieren. Dann waren sie plötzlich weg und irritiert öffnete ich meine Augen. Kyo schaute mich an, lächelte und küsste mich wieder.

" Ich liebe dich.", flüsterte er in mein Ohr, nahm mich in den Arm und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.

" Ich weiß.", antwortete ich nur. Mir gingen diese drei Worte einfach nicht über die Lippen und das wusste er. Er hatte gesagt, dass die Zeit kommen würde und ich mir darüber keine Sorgen machen solle. Doch in seinen Augen hatte ich gesehen, dass er sich schon gerne gewünscht hätte, dass ich diese Worte erwidern würde.

" Ich sollte jetzt mit Fly gehen.", löste ich mich aus der Umarmung, schnappte mir meine Bluse, die ich mir auf den Weg in den Flur anzog. Nachdem ich auch Leine und Jacke hatte, verließ ich mit Fly die Wohnung. Ich brauchte frische Luft, um nachzudenken. Jedes Mal, wenn Kyo diese Worte sagte, dann lag ein gewisses betretendes Schweigen im Raum, das mich fast wahnsinnig machte. Ich konnte doch auch nichts dafür, dass ich nicht wusste, ob ich das alles was ich fühlte nun als Liebe bezeichnen konnte. Ich war doch noch nie verliebt.

Epilog - Ich liebe dich

heyho!!!

es geht in die letzte runde. ich will mich hier für all die vielen leser bedanken und all den kommi schreibern.

ebenso vielen dank an Annana und ama-gimi. ich freue mich, dass die story anklang gefunden hat.

ich hoffe, man liest sich weiterhin!!!
 

feedback???
 

lg

sayonara

stoffel
 

ACHTUNG!!!! meine versprochene interessante nachricht! auf alle, die darauf gewartet haben, wird demnächst der zweite teil von 'little by little' erscheinen. bis dahin...
 

****
 

Ich ging die Treppen im Lotsencenter hinunter, um nach draußen zu gelangen. Dabei wickelte ich mir meinen Schal um den Hals. Es war Anfang Februar und es war schweinekalt. Heute Nacht sollte es Schnee geben, was etwas ungewöhnlich in dieser Gegend ist, da es meistens erst Ende Februar/ Anfang März zu schneien begann. So gesagt als Vorboten des Frühlings.

Kyo wollte mich heute von der Arbeit abholen. Er und Dir en grey waren die letzten drei Tage in Kyoto gewesen. Neben ihrer Arbeit wollte Kyo unseren Vater besuchen und mit ihm über unsere Beziehung sprechen, denn er war der Einzige, der es noch nicht wusste. Ich war gespannt, was dabei heraus gekommen war und lächelte, wenn ich an Kyo dachte. Draußen angekommen, empfing mich gleich die Eiseskälte, doch von Kyo war nichts zu sehen. Ich seufzte einmal tief und zog den Schal etwas höher, vergrub meine Nase in ihm. Dann musste ich halt auf ihn warten. Ich war jetzt über fünf Monate in Japan und ich musste zugeben, dass ich, trotz anfänglicher Schwierigkeiten, meinen Entschluss hierher zu ziehen nicht bereut hatte. Kyo und alle anderen waren das Beste, was mir passieren konnte, auch, wenn in Kyos und meiner Beziehung zurzeit einiges schief ging. Immer öfter fingen wir uns an zu streiten, was nach vier Monaten ja eigentlich auch kein Wunder war. Es konnte einfach nicht alles perfekt laufen. Ich hatte mich damals dafür entschieden nicht in eine eigene Wohnung zu ziehen. Kyo und ich waren uns einig gewesen, dass er eh nicht viel zu Hause war und wir uns somit nicht dauernd im Nacken sitzen würden.

Ich vergrub gerade meine Hände in den Manteltaschen, als Kyo mit dem Auto auf den Parkplatz fuhr. Ich lief zu ihm hinüber und stieg sofort in das warme Auto.

" Hey.", lächelte ich und schnallte mich an.

" Tut mir leid für die Verspätung, aber die Straßen sind total voll.", fuhr er wieder vom Parkplatz und dann nach Hause.

" Schon gut. Ich musste ja nicht lange warten. Wie war deine Aufenthalt in Kyoto?", warf ich einen kurzen Blick zu ihm. Er schien müde und ausgelaugt.

" Ganz okay. Etwas stressig, aber das bringt der Beruf nun mal mit sich. Koji lässt dich grüßen.", antworte Kyo, schaute mich aber nicht an.

" Und, hast du es ihm erzählt?" Wieso musste ich ihm alles aus der Nase ziehen? Konnte er nicht von sich selber aus reden?

" Ja.", lächelte Kyo plötzlich. " Sein Gesicht hättest du sehen sollen. Er war völlig geplättet. Die hatte versucht ihn zu beruhigen und gemeint, dass doch nichts dabei sei. Na ja, er hat uns letztendlich alles Gute gewünscht und gesagt, dass du dich mal melden sollst."

Ich nickte, ließ mich in den Sitz sinken. Ich beobachtete den Verkehr auf den Straßen. Es wurde langsam dunkel und dennoch rannen die Menschen in Massen durch die Straßen.

" Und, wie war es bei dir so?", holte Kyo mich aus meinen Beobachtungen.

" Nichts Bestimmtes. Der typische Alltag halt.", hatte ich nicht wirklich etwas zu erzählen. Ich hatte die Tage damit verbracht alleine im dunklen Wohnzimmer zu sitzen, Musik zu hören und mein Leben hundert Mal zu überdenken.

Als wir zu Hause ankamen, schnappte Kyo sich Fly und ging mit ihr raus. Währenddessen machte ich Tee und ließ Wasser in die Badewanne laufen. Mir war kalt und ich war müde. Ein Bad würde mir gut tun.

Kyo kam wieder, als ich schon in der Wanne saß. Er erschien nach 10 Minuten im Bad und lehnte sich an den Türrahmen.

" Ich sollte mich für mein Verhalten vor meiner Abreise entschuldigen. Ich hatte nicht das Recht gehabt dich so zu behandeln.", meinte er leise und schaute mich mit seinen dunklen Iriden an.

" Schon okay. Ich kann dich verstehen, doch du musst auch mich verstehen." Vor seiner Abreise hatten wir beide eine heftige Auseinandersetzung gehabt. Es ging dabei um unserer derzeitiges Hauptthema: Sex. Kyo hatte mir an den Kopf geworfen, dass er nicht mehr lange so weiter machen könnte, auch wenn er mich mehr als alles liebte. Er sei doch auch nur ein Mann und hätte Bedürfnisse. Ich hatte mich miserabel gefühlt, nachdem ich diese Worte von ihm vernommen hatte. Ich verstand ihn ja irgendwie, aber ich konnte nun mal nicht. Jedes Mal entstand eine regelrechte Blockade und ich wusste nicht, wie ich diese überwinden konnte. Irgendwo wollte ich ja auch mit ihm schlafen, aber ich wollte nicht dabei an meine Vergewaltigung denken.

" Ich hab mich schrecklich gefühlt, dass ich einfach danach nach Kyoto gegangen war.", hockte Kyo plötzlich neben mir. Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich sein Näher kommen gar nicht bemerkt hatte.

" Lass uns nie wieder deswegen streiten, ja?", legte ich meine nasse Hand an seine Wange. " Ich verspreche dir, dass ich daran arbeiten werde."

Kyo nickte nur, kuschelte sich an meine wärmende Hand ehe er mein Handgelenk griff, mich näher an sich zog und seine weichen Lippen auf meine legte. Wie hatte ich Sehnsucht nach seinen Lippen, seiner Anwesenheit gehabt. Dabei waren es nur ein paar Tage gewesen. Ich erwiderte den Kuss, doch Kyo unterbrach den Kuss noch bevor ich ihn intensivieren konnte.

" Das Wasser wird langsam kalt.", strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und reichte mir dann ein Handtuch. Ohne einen weiteres Wort oder einen weiteren Blick verließ er das Bad, ließ mich allein, damit ich mich abtrocknen und anziehen konnte.

Danach folgte ich ihm ins Wohnzimmer. Dort hatte er sich auf der Couch lang gemacht und schaute einen Film. Ich lächelte bei diesem Anblick, holte dann aus der Küche meinen Tee, um mich mit ihm auf dem Sessel bequem zu machen. Ich verfolgte dem Geschehen des Filmes, musste aber recht schnell merken, dass er nicht gerade meinem Interesse entsprach. Ich warf einen Blick zu Kyo, der die Augen geschlossen hatte und auch nicht wirklich an dem Film interessiert war. Langsam erhob ich mich, ging zu ihm hinüber und blieb vor der Couch stehen. Ob er schlief? Mich vor die Couch hockend, strich ihm durch seine kurzen Haare. Kyo seufzte und schlug dann verschlafen seine Augen auf. Wir schauten uns einfach nur an, als Kyo seine Hand in meinen Nacken legte und mich zu einem leidenschaftlichen Kuss zu sich zog. Um es bequemer zu haben, legte ich mich zu ihm auf die Couch. Lange küssten wir uns, bis wir aus Luftmangel eine Pause machten. Kyo lächelte leicht, krauelte meinen Nacken.

" Ich liebe dich.", flüsterte er.

" Ich weiß.", hauchte ich einen Kuss auf seine Lippen und zog mich dann wieder zurück.

" Arbeitest du morgen?", fragte er mich.

" Nein. Wieso, hast du was geplant?"

" Mmh, so in etwa.", küsste er mich wieder. " Wir dachten, dass wir uns alle morgen treffen und den Tag verbringen."

Der Gedanke gefiel mir. Wir hatten schon seit einer Ewigkeit nichts mehr zusammen unternommen. " Da hast du aber Glück, dass ich morgen frei habe."

" Heißt das, ja'?"

Ich nickte, kuschelte mich an Kyos Brust, wo ich auch den restlichen Abend nicht mehr weichte.
 

Am nächsten Tag wollten wir, wie geplant, alle den Tag zusammen verbringen. Kyo und ich hatten gerade gefrühstückt, als es schon an der Tür klingelte. Ich stand auf und öffnete Toshiya, Kaoru, Sho und Shinya die Tür.

" Morgen.", begrüßte ich sie und stieß gleich auf Erwiderung.

" Ihr seid ja richtig früh.", kam Kyo in den Flur, um die anderen auch zu begrüßen.

" Pünktlich.", antwortete Kaoru nur und gab Shinya einen Kuss.

" Wann kommen Die und seine Verlobte?", fragte Totchi in die Runde.

" Müsste jede Minute sein." Kyo streichelte Fly über den Kopf, die neben ihm stand.

Wir hatten alle vorgehabt raus zu fahren. Wie vorhergesagt, hatte es die Nacht geschneit und das wollten wir alle in vollen Zügen auskosten. Ich griff gerade nach meinem Mantel, als es wieder an der Tür klingelte. Sho, der am nächsten war, öffnete Die und seiner Verlobten.

" Kommt ihr auch schon?", begrüßte Kyo sie.

" Noch sind wir nicht zu spät.", lächelte seine Verlobte. Daisuke stellte sie mir dann als Nana vor. Wir hatten noch nicht die Ehre miteinander gehabt, obwohl ich schon so lange in Japan war. Als alle bereit waren, gingen wir hinunter zu den Autos. Kyo und ich fuhren vor und der Rest folgte uns. Wir fuhren aus Tokyo raus und suchten nach einem Ort, der noch nicht mit Beton zugebaut war. Wir wurden recht schnell fündig. Wir hielten in der Nähe eines Waldes und beschlossen dort etwas spazieren zu gehen. Fly stürzte sich gleich in den hohen Schnee. Der Ausflug tat gut und alle waren bester Laune. Sho und Totchi liefen beide hinter mir und Nana, und unterhielten sich, während der Rest lachend vor uns hinschlenderte.

" Und du bist Kyos Schwester, ja?", begann Nana ein Gespräch. Ihre freundliche Art und Weise machte es mir nicht schwer mich mit ihr zu unterhalten.

" Ja, auch.", antwortete ich, warf dabei kurz einen Blick zu den beiden hinter uns.

" Ich hab schon von Die gehört, dass ihr zusammen seid. Ich war etwas verwundert, aber auch neugierig.", lächelte sie mich an, vergrub ihre Hände in den Manteltaschen.

" Es ist nicht ganz so einfach mit ihm."

" Meinst du seine rebellische Seite? Die kann wahrlich anstrengend werden."

" Nein, damit komme ich schon zurecht. Wir streiten uns in der letzten Zeit nur öfters.", brauchte ich jemanden, mit dem ich darüber reden konnte. Es kam mir ganz gut, dass Nana da war, denn hin und wieder gab es Dinge, die man einfach nur unter Frauen bereden konnte. Und somit erzählte ich ihr von unserem momentanen Problem und sie nickte ab und zu, hörte geduldig zu. Hin und wieder schauten die Männer vor uns nach hinten, um zu sehen, ob wir noch da waren. Da Kyo sich um Fly kümmerte, konnte ich mich dem Gespräch widmen.

" Mmh, das scheint etwas komplizierter.", meinte Nana am Ende meiner Ausführung.

" Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich will ja, aber es geht irgendwie nicht. Ich kann mich nicht dazu bringen mich ihm hinzugeben ohne Angst zu haben."

" Ist er der Erste? Ich meine, dein Erlebnis ausgeschlossen.", schaute Nana mich an. In ihrem Blick lag soviel Ruhe und Geduld.

Ich nickte. " Zumindest mein erster Freund, mit dem ich soweit gehe."

" Dann ist deine Reaktion völlig normal. Angst hat jeder davor, irgendwie zumindest. Bei dir verstärkt sich das nur durch deine Vergangenheit."

" Aber wie kann ich mich dazu zwingen die Angst abzulegen?" In meiner Stimme schwang schon regelrecht Hilflosigkeit.

" Hör auf dein Herz und konzentriere dich einfach auf den Moment.", flüsterte Nana und lächelte Die an, der sich kurz umdrehte.

" Danke.", war ich ihr irgendwie dankbar. Das Gespräch war für mich etwas Nötiges gewesen und vielleicht würde es mir ja helfen. Ich schaute nach hinten zu Sho und Totchi, die sich angeregt über irgendetwas unterhielten. Was, das wusste ich nicht, da sie zu weit hinter uns liefen.

Ich schaute wieder nach vorne und kaum hatte ich das getan, bekam ich einen Schneeball mitten ins Gesicht. Na, viel Dank auch!

Mir den Schnee aus dem Gesicht wischend, schaute ich nach dem Übeltäter und wurde schnell fündig. Ich schnappte mir eine handvoll Schnee, formte ihn zu einem Schneeball und rannte auf Die zu. Dieser rannte nur lachend weg und wich dem Schneeball aus, welchem ich nach ihm warf. Zwischen uns beiden brach eine regelrechte Schneeballschlacht aus, wobei die anderen, widerwillig oder nicht, mit einbezogen wurden. Alle hatten ihren Spaß und lachten ausgeglichen.

Ich war gerade dabei vor Kyo weg zu rennen, der es auf mich abgesehen hatte. Ich versuchte ihm so schnell wie möglich zu entkommen, denn ich war nicht gerade scharf auf ein Schneebad. Doch Kyo war zu schnell und zog mich mit einem Ruck an meiner Hand in den Schnee. Über mir liegend, grinste er mich an.

" Wehe!", drohte ich ihm.

" Was sonst?"

" Ich räche mich!", lachte ich.

" Auch dafür?", legte er seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss. Noch während des Kusses, griff ich mit meiner Hand nach einer Portion Schnee neben mir und drückte ihn Kyo in den Nacken. Der keuchte ob der Kälte und stand auf. Ich lachte nur und rannte von ihm weg, als er auf mich zugestürmt kam. Lange rannten wir über die Schneelandschaft, waren nur für uns allein.

" Bitte, Gnade!", blieb ich in der Nähe der Anderen stehen, streckte meine Hand aus, um ihm zu signalisieren, dass er stehen bleiben soll.

" Okay!", blieb Kyo wo er war.

Ich seufzte erleichtert. Gegen Kyos Tempo hatte ich einfach keine Chance. Nach Luft ringend, stützte ich meine Hände auf den Knien ab. Ich schaute zu den anderen, die sich unterhielten, während Kaoru und Shinya mit sich selber beschäftigt waren. So langsam hatte ich mich an das Bild der beiden gewöhnt.

Ich richtete mich auf und wollte gerade auf die anderen zugehen, als ich spürte, wie mich jemand von der Seite erfasste und zu Boden riss. Ich hatte Kyo völlig vergessen. So viel zu seinem ,Okay' .

" Was war das denn?", fragte ich Kyo, der neben mir lag.

" Rache.", lachte er und beugte sich zu mir hinüber. Die Stimmung an diesem Tag war einfach perfekt. Es war schön hier zu sein und genießen zu können.

" Dann sind wir jetzt quitt.", stellte ich fest.

" Sind wir.", flüsterte Kyo und küsste mich wieder. Unser Kuss war leidenschaftlich und schien gar nicht mehr enden zu wollen. Erst Die holte uns wieder aus unserer eignen Welt.

" Für so etwas wurde das Bett erfunden.", stand er neben uns.

Wir beiden schauten zu ihm auf. " Du störst.", murrte Kyo nur und begann mich wieder zu küssen.

" Das ist nicht euer Ernst? Wir hatten eigentlich vor jetzt zurück zu fahren.", mischte nun auch Totchi sich ein. Nervensägen, stöhnte ich innerlich auf, schubste Kyo sanft von mir herunter.

" Spielverderber.", knurrte dieser nur und rappelte sich ebenfalls auf.
 

Als wir wieder zusammen bei Kyo zu Hause angekommen waren, verzogen sich die Männer, mit Ausnahme von Shinya, ins Wohnzimmer, während wir Frauen und Shinya sich um das Essen kümmerten. Wir unterhielten uns dabei darüber, wie Daisuke und Nana sich kennen gelernt hatten, denn es machte mich schon neugierig. Nebenbei waren wir ein eingespieltes Team, was die Zubereitung des Essens anging. Ich war gerade dabei den Tofu klein zu schneiden, als das Telefon klingelte. Da ich keine Zeit hatte, musste Kyo rangehen. Ich hörte, wie er aus dem Wohnzimmer stolperte und im Flur ans Telefon ging. Kaum 1 Minute später stand er in der Küche und reichte mir mit einem undefinierbaren Blick das Telefon.

" Eric.", meinte er dabei und gab mir noch einen Kuss ehe er wieder im Wohnzimmer verschwand.

" Eric?", meldete ich mich am Telefon und schaute zu den anderen beiden, die sich weiterhin um das Essen kümmerten.

" Hey, Toshua. Ich weiß, dass ich erst angerufen habe." Gewiss, es war gerade mal eine Woche her und normalerweise telefonierten wir nur einmal im Monat.

" Was ist los?", merkte ich, dass es wohl kein Höflichkeitsanruf werden würde.

" Es geht um deine Mutter. Sie ist schwer krank. Die Ärzte wollten mir nichts Genaues sagen. Ich hab es gestern erfahren, als ich sie besuchen gehen wollte und die Nachbarn mir sagten, dass sie im Krankenhaus liege."

Ich musste mich auf den Schrecken erst einmal setzen. Ich hatte vor zwei Monaten mit ihr erst telefoniert und da war noch alles in Ordnung gewesen.

" Warst du schon bei ihr?"

" Sie lassen mich nicht zu ihr, ich bin kein Familienangehöriger. Toshua, so schwer es jetzt sein mag, aber du solltest nach Deutschland kommen. Deine Mutter braucht dich.", Erics Stimme klang ruhig.

" Wie soll ich das Kyo erklären? Ich hab doch keine Ahnung wie lange mein Aufenthalt dauern wird." Oh, Gott. Allein der Gedanke es Kyo zu sagen und dabei in seine traurigen Augen gucken zu müssen, brach mir das Herz.

" Kann er nicht mitkommen?"

" Nein." Er hatte viel zu viel hier in Japan zu tun.

" Überdenke das alles noch einmal, Toshua. Sie ist deine Mutter."

" Ich melde mich die Woche noch einmal.", verabschiedete ich mich von Eric. Nachdem ich aufgelegt hatte, ließ ich das Telefon auf den Tisch fallen und vergrub mein Gesicht in den Händen, während Tränen meine Wange hinunter liefen.

Ich spürte, wie jemand mich in den Arm nahm. Als ich aufschaute, sah ich Nana.

" Kein guter Anruf.", hockte sie vor mir und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Shinya stand hinter ihr und schaute traurig.

" Meine Mutter ist schwer krank. Sie liegt im Krankenhaus.", erzählte ich es den beiden.

" Du solltest hinfliegen.", meinte Shinya leise.

" Und Kyo? Ich weiß nicht mal genau was los ist. Wenn es etwas Schwerwiegendes ist, dann könnte es Wochen vielleicht Monate dauern ehe ich wiederkommen würde.", schaute ich ihn an, worauf er seufzte.

" Du solltest trotzdem hinfahren. Kyo wird es verstehen.", stimmte Nana Shinya zu. Sie hatten ja Recht. Sie war meine Mutter und auch, wenn sie in meiner Kindheit und Jugend nie wirklich für mich da gewesen war, liebte ich sie dennoch. Ich nickte und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

" Vielleicht sollte ich wirklich fliegen." Ich versuchte zu lächeln und erhob mich dann, um weiter das Essen zu machen. Für den restlichen Abend verdrängte ich den Gedanken an meine Mutter und versuchte das alles um mich herum zu genießen.

Als ich in der Nacht mit Kyo ins Bett ging, schlief ich schnell ein. Der Tag hatte mich etwas geschlaucht und ich musste immerhin morgen wieder arbeiten.
 

Während der Arbeit konnte ich mich kaum konzentrieren. Ich war einfach hin und her gerissen zwischen Kyo und meiner Mutter. Während Teufel und Engel ihr Kampf auf meinen Schultern ausfochten, kaufte ich nach meiner Arbeit einfach ein Flugticket nach Deutschland/ Frankfurt am Main. Ich musste es Kyo sagen, das war klar, aber mir fehlten im Moment der Mut und die passenden Worte dazu. Ich würde in genau einer Woche fliegen. So lange hatte ich noch Zeit es ihm zu sagen.

Doch selbst einen Tag vor meinem Abflug hatte ich es nicht geschafft Kyo von meiner Abreise zu erzählen. Weder war mir laufend etwas dazwischen gekommen oder ich entschied mich kurz davor anders, weil ich zu feige war.

" An was denkst du?" Kyo und ich betraten gerade die Wohnung, nachdem wir beide am späten Abend noch eine Runde mit Fly gedreht hatten.

" An uns.", meinte ich nur und zog meine Jacke aus. Und es war ja nicht gelogen, denn ich dachte an uns. Daran, wie es mit uns weitergehen würde, wenn ich erst einmal nach Deutschland fliege. Bei meiner Arbeit hatte ich Bescheid gegeben und sie hatten Verständnis. Das war das Gute an dem Beruf des Fluglotsen. Hatte man persönliche Probleme, die die Arbeit gefährdeten, dann bekam man bezahlten "Urlaub". Schließlich war es viel zu gefährlich hunderte von Menschen zu gefährden, nur, weil ein Fluglotse nicht bei der Sache war.

" Ich geh jetzt duschen. Machst du einen Tee?", gab Kyo mir kurz einen Kuss. Ich nickte und verschwand dann in der Küche, um den Tee zu machen, während Kyo sich duschte. Nur in Boxershorts betrat er schließlich nach 10 Minuten das Wohnzimmer, wo ich auf dem Sessel saß und den warmen Tee trank. Kyo setzte sich auf die Couch und nahm sich ebenfalls eine Tasse Tee. Lange saßen wir einfach nur da und tranken unseren Tee, bis es mir einfach zu dumm wurde. Es war mein letzter Abend mit Kyo. Morgen früh um 6 Uhr würde mein Flug nach Deutschland gehen. Meine Koffer waren bereits gepackt und Sho hatte mir angeboten mich zum Flughafen zu fahren.

Ich stand auf und ging zu Kyo hinüber, nahm ihm die Tasse aus der Hand und stellte sie auf den Tisch, wobei ich mich auf seinen Schoß nieder ließ.

" Was jetzt?", schaute er etwas verwundert.

" Ich suche etwas nähe.", legte ich meine Lippen auf seine, animierte ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss. Unsere Zungen spielten miteinander, neckten sich. Ein angenehmes Kribbeln machte sich mal wieder in meinem Bauch breit. Zärtlich fuhr ich Kyo über den Oberkörper, reizte mit dem Daumen seine Brustwarzen, worauf er aufkeuchte. Ich verschlang dieses Geräusch mit einem Kuss, küsste mich dann seinem Hals entlang bis zu seinen schon harten Brustwarzen.

" Toshua...nicht!", bat er mich, doch ich ignorierte es, schloss meine Lippen um die Knospen und saugte dran, verwöhnte ihn. Ich wusste nicht warum ich das tat, aber ich hatte das Gefühl, dass es richtig war und es fühlte sich einfach herrlich an Kyo unter meinen Liebkosungen windend zu sehen.

Dieser zog mich plötzlich wieder zu sich hoch, um mich zu küssen. Seine Zunge stupste meine an, reizte sie. Dabei wanderten seine Hände unter meinen Pullover und das darunter liegende Shirt. Ehe ich mich versah, lagen beide Dinge neben der Couch auf dem Boden. Meine Hände strichen unentwegt über seinen Oberkörper erkundeten jeden Zentimeter. Kyo zog mich plötzlich an sich und erhob sich mit mir. Aus Reflex schlang ich meine Beine um seine Hüfte und ließ mich ins Schlafzimmer tragen. Dort legte er mich auf dem großen Bett ab und beugte sich über mich. Wieder versanken wir in einem leidenschaftlichen Kuss und langsam merkte ich die Hitze in mir aufsteigen. Kyo entwendete mir ohne große Mühe meinen BH und widmete sich meinem Oberkörper. Seine Hände strichen über jedes Stückchen Haut und ich hatte das Gefühl sie würde unter seinen Berührungen verbrennen. Seine Lippen folgten seinen Händen, zogen eine feine Spur vom Hals bis zu meinem Bauchnabel. Diesen neckte er mit seiner Zunge, worauf ich aufstöhnte. Meine Augen waren leicht geschlossen, dennoch verfolgte ich jede Bewegung die Kyo machte und somit sah ich auch seinen fragenden Blick, den er mir zuwarf. Ich zögerte kurz und nickte dann letztendlich, erteilte ihm die Erlaubnis weiter zu gehen.

Kyo kam wieder höher, küsste mich verlangend und ich spürte in dem Kuss seine ganze Liebe.

Vorsichtig öffnete er den Knopf meiner Jeans, dann den Reißverschluss und zog mir die Hose gekonnt von den Beinen. Ich merkte, wie ich nervös wurde, als mir klar wurde, was ich gerade drauf und dran war zu tun. Ich zwang mich zur Ruhe, erinnerte mich an Nanas Worte bei unserem Spaziergang vor einer Woche.

" Soll ich aufhören?", schien Kyo meine Unruhe zu bemerken.

" Nein, bitte, mach weiter.", presste ich mühevoll zwischen meinen Lippen hervor, als könnte jedes Wort ein Fehler sein.

Kurz schaute er mich noch an, küsste mich dann wieder. Seine Hand wanderte fast unbemerkt zu meinem Schritt, strich sanft darüber ehe seine Hand unter meinen Slip glitt und über den Kitzler strich. Stöhnend warf ich meinen Kopf in den Nacken. Es fühlte sich verdammt gut an. Ich streckte meine Hüfte seiner Hand entgegen, bettelte nach mehr. Ich war fast außer Stande noch klar zu denken. Unsere Küsse wurden wilder und ich krallte meine Hände in seinen Rücken, als er mit einem Finger in mich eindrang. Es fühlte sich merkwürdig an. Es war alles so ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte, weitaus schöner. Mir Mut zusprechend, wanderten meine Hände seinen Rücken hinunter zu dem Bund seiner Shorts. Ich strich kurz darüber und machte dann Anstalten ihm die Shorts auszuziehen. Kyo half mir und zog auch gleich mir das letzte Stück aus.

Kurz küsste er mich, schaute mir dann in die Augen.

" Bist du dir völlig sicher, wir können auch aufhören. Noch geht es.", flüsterte er leise in den Raum, schaute mich liebevoll an, küsste mich wieder.

" Ich will den Schritt endlich gehen. Wir haben lange genug gewartet.", biss ich mir nach dem Worten auf die Unterlippe, atmete einmal tief durch. Doch trotz meiner Worte bewegte Kyo sich kein Stück, blieb neben mir liegen, schaute mich an. Ich wollte, dass es endlich weiter ging ehe ich mich doch noch umentscheiden würde. Ich drehte mich auf die Seite, den Blickkontakt nicht unterbrechend und fuhr mit meiner Hand seine Bauchmuskeln nach. Ich registrierte, wie Kyo kurz zusammen zuckte, als meine Finger über seine Lenden strichen. Mich von meinem Gefühl leiten lassend, strich ich über seine Erregung. Kyo stöhnte auf und schloss seine Augen, genoss es, wie mein Daumen über die Eichel strich.

" Toshua, bitte.", wurde sein Atem schwerer. Er küsste mich stürmisch, zwang mich wieder auf den Rücken und legte sich auf mich. Unsere Zungen fochten ein heißes Duell aus, unsere Hände strichen unentwegt über den erhitzten Körper des anderen. Kyo fuhr über meine Oberschenkel, spreizte meine Beine noch ein wenig ehe er langsam in mich eindrang. Schmerzhaft verzog ich mein Gesicht.

" Warte!", keuchte ich vor Schmerz. Shit, tat das weh. Meine Hände krallten sich tief in seine Hüfte, versuchten ihn von jeglicher Bewegung abzuhalten.

" Geht's oder soll ich aufhören?", fragte er leise an meinem Ohr, stütze sich mit den Ellenbogen neben meinem Körper ab und versuchte ruhig zu verharren. Als das Ziehen im Unterleib etwas nachgelassen hatte, bewegte ich mich vorsichtig gegen ihn. Ich merkte den Schmerz immer noch, aber er war nicht mehr so intensiv.

" Mach weiter.", bat ich ihn, was er auch tat. Langsam merkte ich, dass ein wundervolles Gefühl über den Schmerz siegte und mit jedem Stoß von Kyo wurde das Kribbeln in meinem Bauch noch kräftiger. Ich konnte kaum noch atmen, es ging nur noch stoßweise und Kyo's Stöhnen drang als angenehme Melodie an mein Ohr. Das Gefühl unserer Vereinigung war einfach atemberaubend. Schließlich merkte ich, wie meine Muskeln kontraktierten, sich alles zusammen zog und ich das berauschende Gefühl einfach herausstöhnte. Kyo stieß noch ein weiteres Mal zu ehe auch er zu seinem Höhepunkt kam. Keuchend brach er auf mir zusammen. Müde strich ich ihm durch seine kurzen schwarzen Haare, küsste seine Schläfe.

Nachdem sich Kyo gefangen hatte, erhob er sich, legte eine Decke über uns und küsste mich zärtlich, wobei ich mich an ihn kuschelte.

" Ich liebe dich.", flüsterte er in mein Ohr, worauf ich ihn nur küsste. Mich an seine Brust kuschelnd, schlief ich schließlich ein. Genoss das warme Gefühl, das sich in mir breit machte.
 

Gegen 6 Uhr wachte ich auf. Ich hatte nicht mehr viel Zeit um zum Flughafen zu kommen, also duschte ich mich schnell, schnappte mir was zum Essen und meine Sachen. Fly musste hier bleiben. Vielleicht war es auch besser so, denn so hatte Kyo wenigstens mein Versprechen, dass ich auch wirklich wiederkommen würde, wenn alles in Deutschland geklärt wäre. Ich hatte ihm immer noch nicht von meiner Reise erzählt, kam es mir in den Sinn, als ich noch einen kurzen Augenblick am Türrahmen des Schlafzimmers stand und Kyo beobachtete. Ich hätte ihn am liebsten noch einmal in den Arm genommen, ihn geküsst, doch ich wollte ihn nicht wecken. Es war alles schwer genug.

Letztendlich drehte ich mich um und schnappte mir meine Sachen, um die Wohnung zu verlassen. Unten wartete ich auf Sho, der pünktlich um die Ecke bog. Bis auf eine Begrüßung verlief die Autofahrt schweigend, dafür war unser Abschied umso redegewandter. Unendlich oft umarmten wir uns, versprach ich, mich zu melden und so schnell wie möglich wieder zu kommen.

Ich hatte noch 20 Minuten um einzuchecken, als ich den Airport betrat. Meine Koffer waren schnell auf dem Band verstaut und so machte ich mich auf zum Gate. Ich erinnerte mich an meine Ankunft, wie ich hier am Flughafen Toshiya begegnet war und ich musste leise lachen.

Als das Flugzeug startete, fühlte ich mich leer. Ich bereute es einfach geflogen zu sein ohne Kyo bescheid zu sagen. Der Abend war einfach wunderschön gewesen und ich war bereit es zu wiederholen, so schnell wie möglich.

Am Vormittag landete das Flugzeug in Frankfurt am Main. Ich fühlte mich gerädert. Das Einzige, an das ich noch dachte, war meine Koffer zu nehmen und "nach Hause" zu fahren. Ich nahm mir also ein Taxi und fuhr in meine alte Wohnsiedlung. In der Wohnung angekommen, fand ich sie leer vor. Meine Mutter war also immer noch im Krankenhaus. Doch ehe ich dort hinfahren würde, wollte ich Kyo anrufen. Ihm endlich sagen wo ich war. Ich ließ das Telefon einige Male klingeln, doch niemand ging ran, also sprach ich auf den Anrufbeantworter.

" Hey, Kyo. Ich bin's, Toshua. Es tut mir leid, dass ich nicht mehr da war, als du aufgewacht bist. Der Abend war toll. Ich hatte so etwas noch nie gefühlt, es war berauschend. Was ich dir eigentlich sagen wollte. Ich bin in Deutschland. Sei mir nicht böse, dass ich dir nichts von meiner Reise erzählt hatte, aber ich hatte nicht den Mut. Ich wollte dir nicht in deine dunklen Augen sehen und fühlen, wie eine Welt zusammen brechen würde, wenn ich dir erzählen würde, dass ich nicht weiß wie lange ich hier bleiben werde. Meine Mutter ist krank und es scheint was Ernstes zu sein. Vielleicht werde ich in einigen Wochen wieder zurück sein, vielleicht aber auch erst in einigen Monaten. Ich meld mich, wenn ich Genaueres weiß. Pass auf Fly auf, hörst du. Sie soll dir ein wenig Trost spenden, wenn ich dir fehle. Vergiss mich nicht, hörst du...ich werde jeden Tag an dich denken und unseren letzten Abend in Erinnerung behalten. Ich werde so schnell es geht wiederkommen. Und Kyo....ich liebe dich."

Darauf legte ich auf, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, die sich während des Gespräches aus meinen Augen gestohlen hatten und machte mich dann auf den Weg zu meiner Mutter ins Krankenhaus.
 

ENDE



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (58)
[1] [2] [3] [4] [5] [6]
/ 6

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-01-23T12:41:19+00:00 23.01.2007 13:41
;_;
Okay~ ich bin endlich dazu gekommen, die FF zu lesen und... ich kann den zweien Teil nicht erwarten~ ich mache mich ganz bestimmt heute noch daran, sie zu lesen «"

ich fand die Story bisher furchtbar toll und auch sehr emotional. Vergib es mir, aber an manchen stellen hätte ich Toshua einfach nur den kopf abreißen können ><" Ich finde, das war so eine story, in die man einfach hineingerissen wurde und... ich weiß nicht, man wollte Einfluss haben und Toshua zu gewissen Dingen bewegen! Sturkopf XD ^^
jedenfalls hat mir die FF absolut gefallen, es war wirklich mal was total andres, als der übliche Stuff, ist ja zumeist Shounen-Ai~ daher fand ich das soweit echt mal interessant ^^
Und der süße Totchi ist so knuffelig dargestellt! ich fand ihn überaus niedlich und naja~ man konnte sich im allgemeinen vorstellen, dass die Charas der bandmember so in etwa sind ^^
(Mal abgesehen von der sache mit Kao und Shin, weil bekanntlichermaßen ja nur Kao und Totchi zusammen gehören XD ^^)

Danke schön, das hat mir absolut den Tag versüßt, auch wenn ich zum Schluss heulen musste! ber ich finde, das zeigt, dass die story einen absolut berührt... ^^

Danke übrigens auch fürs Daumendrücken gestern *smile* *lach* Es hat sich auch gelohnt ^.~
*knuffelzwusel*

Kuss
Shai~
Von: abgemeldet
2007-01-06T23:17:09+00:00 07.01.2007 00:17
geile geschichte...
hab sie von ner freundin bekommen..
wie auch den zweiten teil...
du schreibst total toll ^____^
Von:  -_tsuki_-
2007-01-05T15:51:35+00:00 05.01.2007 16:51
sooooo~
*tiiiief lufthol*
also...erst mal muss ich dir sagen: Die FF ist dir wirklich gut gelungen.. ^----^
die sichtweise war für mich am anfang noch ziemlich ungewohnt, aber ich hab mich bald reingelesen gehabt und somit die FF regelrecht verschlungen.. *---*
Mir gefällt es wie Toshua immer kontra gibt und sich nichts vormachen lässt....
Was ich etwas komisch fand, war, dass Kyo sich im vorletzten kapi entschuldigt und ihr alles beichtet...weiß nicht...ich fand das jetzt nich so seine art..ich hätte es ihn vielleicht in ein Lied verpacken lassen oder so..oder in ein gedicht...vielleicht dass er ihr das lied dann gibt und ihr dann sagt, dass er sie liebt.. aber das is nur ein vorschlag von mir.. ^-----^
Sonst war die FF wirklich super gut geschrieben...ABER!!!!: Warum musstest du SO aufhörn???? Q____________________Q *schnüffl*
gibts ne fortsetztung? geplant? *Q*
*hibbel*
*grinsl*
nujaa....also noch mal ein ganz dickes fettes lob für diese wirklich gelungene FF!!! *knuddl*
mach schön weiter so.. ö^o^ö
*knuff*
:3~

Tsuki <3~
Von:  Replica
2006-02-18T15:59:01+00:00 18.02.2006 16:59
Bin jetzt mit der Fanfiction fertig und schlichtweg begeistert. Ich mag deine Art zu schreiben, es liest sich flüssig und sehr angenehm, zumal ich kaum Fehler gefunden habe.

Die Story an sich ist sowieso toll, nicht irgendein übliches Klischee-Zeug, sondern endlich wieder etwas eigenes. Sehr fein.

Ich freu mich schon, wenn ich mich nun dem zweiten Teil widmen werde ...
Von: abgemeldet
2005-10-29T15:09:01+00:00 29.10.2005 17:09
WOW!!!
ich find deine ff is der hammer
das is echt ma was neues....und die is soo schön mit kyo und toshua....*schwärm*
ich find du kannst richtig gut schreiben...gefällt miir echt gut xDDD

also schreib schön wieter kannst du nämlich echt gut ^^V
Von: abgemeldet
2005-05-19T09:56:05+00:00 19.05.2005 11:56
Also die Story ist echt wundervoll. Bitte schreib eine Fortsetzung!
Von: abgemeldet
2005-04-01T22:11:14+00:00 02.04.2005 00:11
ich bin hin und weg ;_;
so etwas hab ich noch nie gelesen
mir kribbelts jetzt noch überall
meinen respekt
*nick nick*
mach weiter so ich freue mich wenn ein nächster teil kommt
du solltes tdie FF weiter führen
_lg kyokyo_
Von: abgemeldet
2005-03-23T15:51:06+00:00 23.03.2005 16:51
hey!!
hab grad die ganze FF gelesen und bin sprachlos! sie ist total schön! mal was ganz anderes! coole idee, und auch guter schreibstil! hast alles voll schön umgesetzt!
das ende war ja so traurig, dieser anruf.....kyo tut mir voll leid, das er jez für eine lange zeit allein ist! BITTE SCHREIB EINEN ZWEITEN TEIL!!!! bitte! *liebschau* ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht, bitte bitte bitte schreib einen =)
wenn ja, sag mir bescheid ^____^ das wär echt superlieb von dir, denn immerhin wollen wir doch alle, dass kyo seine toshua endlich wieder hat, ne? =^o^=
baiiiii
Von: abgemeldet
2005-02-14T15:41:59+00:00 14.02.2005 16:41
heeeee, ich verlange einen zweiten Teil, klar?!
Ich hbe gerade von anfang bis ende Toshua gelesen, und ic find die Fanfic einfach fantastisch!
nur ein wenig kurz >.<
biiiiiteeeeee schreib eine vortsetzung!!! Ich gkaub cih wer da nciht die einzige die luftsprünge machen würde!
sonst...ja, was soll ich ncoh sagen?
das die Story genial ist u.s.w weist du ja sicher schon.
also...ich schau ma und les deine anderen Fanfics, bis es einen zweiten Teil gibt! ( und das will ich echt hoffen!^.~)
Von: abgemeldet
2005-02-10T13:01:02+00:00 10.02.2005 14:01
wie? schon ende?
weiter lesen will!!!>.<
bitte weiter schreiben!*anfleh*
ich habe die fic verschlungen und bin total begeistert!
lass mich nicht hungern!T.T
weiter schreiben!!!
bittöööööööööööööö~!


Zurück