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Toshua

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von

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Ein Schritt zurück?

heyho!!!

hier bin ich wieder mit dem nächsten teil. hat etwas länger gedauert, dafür ist aber auch das kapi länger.

vielen lieben dank für eure kommis, die ihr immer so fleißig schreibt. dank an Annana fürs betalesen und einen großen dank an ama-gimi, die immer nen lösungsweg findet, wenn ich mit meinen geschichten nicht weiter komme.
 

nun aber viel spaß beim lesen!
 

krieg ich kommis?
 

man liest sich

sayonara

stoffel
 

Ich wusste nicht wie lange ich weinend in meinem Zimmer saß. Kyo hatte es nach einer Weile aufgegeben gehabt mich dazu zu bewegen aus dem Zimmer zu kommen und mit ihm zu reden. Ich wollte ihn nicht sehen. Eigentlich wollte ich niemanden sehen, doch ich brauchte jemanden zum reden.

Die Gefühle, die wie ein Tornado in mir wüteten, machten mich schier wahnsinnig. Ich wusste nicht auf welches Gefühl ich mich zuerst konzentrieren sollte, auf welche Frage ich zuerst eine Antwort wollte.

Mit der Hand wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und zwang mich nicht weiter zu weinen. Nach einer Weile erhob ich mich und schwankte zu meinem Bett hinüber, um nach meiner Tasche zu greifen, die dort lag, und mein Handy heraus zu holen. Einen Moment schaute ich das Handy in meiner Hand an, dann suchte ich nach Totchis Telefonnummer. Er schien mir zurzeit der Richtige. Er würde mir zuhören.

" Hara.", meldete er sich schon nach dem zweiten Klingeln.

" Ich bin es.", brachte ich nur über meine Lippen und hatte Mühe nicht wieder los zu weinen, als ich seine Stimme hörte. Im Hintergrund vernahm ich Shinyas und Kaorus Stimme. Ich wollte mir keine Gedanken darüber machen, was er um diese Uhrzeit noch bei ihnen machte.

" Toshua? Was ist los?"

" Kannst du vorbei kommen.", schniefte ich nun doch und merkte, wie die Tränen über meine ohnehin schon geröteten Wangen liefen.

" Ich bin gleich bei dir.", meinte Totchi nur schnell und schien bemerkt zu haben, dass es etwas Ernstes war. Schnell legten wir auf und dann sank ich auf mein Bett.

Ich musste nicht sehr lange auf Totchi warten. Ich hörte, wie es an der Tür klingelte und wie Kyo ihm öffnete, dann vernahm ich ihre Stimmen. Totchi schien verärgert zu sein und kam meinem Zimmer näher.

" Du bist manchmal solch ein Arsch.", hörte ich ihn noch zu Kyo sagen ehe er an meine Tür klopfte. " Toshua? Ich bin es, Toshiya."

Mit Mühe rappelte ich mich auf und schloss dann die Tür auf. Totchi drückte darauf die Klinke hinunter und öffnete die Tür.

" Hey.", kam er auf mich zu und nahm mich in den Arm. Dabei trat er mit dem Fuß die Tür hinter sich zu. " Was ist los?"

Ich konnte nicht reden. Meine Tränen liefen in Bächen und ich klammerte mich wie eine Ertrinkende an ihn.

" Habt ihr euch gestritten?", setzte er sich mit mir auf das Bett. Ich nickte nur und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, während er mir beruhigend über dem Rücken strich.

" Kyo tut es leid, was er getan hat.", gab Totchi mir einen Kuss auf die Stirn.

" Ich hatte solche Angst.", fing ich langsam doch an zu reden. Toshiyas Nähe tat gut und dennoch verschwanden einfach nicht diese Gefühle.

" Er hat dir gedroht. Was ist denn passiert?"

" Ich...ich war mit Sho unterwegs gewesen. Er ist danach wieder ausgerastet."

" Ich verstehe ihn einfach nicht, warum er dich nicht mit Sho weggehen lässt ohne danach solch eine Szene abzuziehen."

Wieder schüttelte ich nur den Kopf. Ich wusste es doch auch nicht. " Ich bin ihm nicht böse deswegen." Nein, das war nicht der Grund.

" Was?", hörte Totchi auf über meinen Rücken zu streicheln.

" Kyo...er hat...Kyo hat mich geküsst.", hatte ich zu schlucken. Jetzt, wo ich noch mal darüber nachdachte, war der Kuss an sich nicht schlimm gewesen, aber die Erinnerungen waren das, was mich zerbrechen ließ.

" Oh. Mein. Gott !", schien Toshiya mehr als geschockt. Ich vergrub mein Gesicht nur noch mehr in seine Halsbeuge. " Das wir das nicht gemerkt haben. Jetzt verstehe ich erst sein Verhalten."

" Wieso hat er das nur getan? Wieso hat mich gegen die Wand gestoßen und mich dann...mich dann..."

" Ssh...nicht.", unterbrach Totchi mich und löste dann die Umarmung leicht, um mir in die Augen zu schauen. " Was denkst du denn, warum er dich geküsst hat?"

" Er kann mich nicht lieben, er war nur sauer wegen Sho."

" Sei nicht naiv, Toshua. Kyo liebt dich. Jetzt geht alles auf, jetzt macht sein Verhalten endlich einen Sinn, oder?"

Machte es einen Sinn? Was war, wenn Toshiya falsch lag.

" Selbst wenn, er darf mich nicht lieben.", presste ich hervor. " Ich würde ihm das Herz brechen."

" Sag so etwas nicht.", gab Totchi mir noch einen Kuss auf die Stirn.

" Du verstehst das nicht.", schaute ich auf seine Brust und nestelte an dem Saum seines T-Shirts.

" Dann erkläre es mir."

" Ich kann nicht." Wie sollte ich ihm denn von meiner Vergangenheit erzählen? Ich hatte es nie jemanden erzählt außer Eric.

" Wie soll ich dir denn helfen, wenn du nicht sprichst?"

" Das ist nicht so einfach."

" Versuch es."

Ich schüttelte wieder nur mit dem Kopf. Wieder diese Dinge durchleben, die ich aus meinem Leben verbannen wollte.

" Hat es etwas mit Deutschland zu tun?"

Wieso tat er das? Totchi wollte mir sicher nur helfen, aber ich fühlte mich bedrängt. Ich wusste, dass er das nicht bewusst tat.

" Lass mich dir helfen, als Freund.", schaute er mich bittend an.

Ein Schweigen hüllte den Raum ein.

" Ich war 15.", begann ich dann. " Es war mein Oberstufenlehrer.", war alles, was ich heraus bekam.

Ich merkte, wie Toshiya schwer schluckte, versuchte etwas zu erwidern, es aber nicht schaffte. Seine Augen waren vor Schock geweitet.

" Ich hatte geschrieen, mich gewehrt, aber niemand hat mich gehört, niemand ist gekommen." Leise flossen wieder Tränen, die Totchi wegwischte, obwohl ihm selbst Tränen in den Augen standen.

" Am Morgen war ich nach Hause gegangen. Lange hatte ich nichts gesagt. Meine Mutter war ihre Arbeit eh wichtiger." Ich erinnerte mich noch sehr gut, wie ich nach Hause kam und meine Mutter nichts bemerkt hatte, da sie es wichtiger fand mit einem Klienten zu telefonieren. " Meine Lehrer haben gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Ist das nicht grotesk? Die eigene Mutter merkt nichts, erst die Lehrer."

" Wie konntest du das nur verarbeiten?"

" Unmengen von Therapiestunden." Und wie viele es waren. Ich hatte irgendwann aufgehört zu zählen.

Darauf kehrte wieder Ruhe im Zimmer ein. Totchi zog mich in eine Umarmung.

" Wie kann man jemanden so etwas nur antun?", schluchzte Totchi. Ich wusste, dass es gerade recht unpassend war, aber ich musste kichern. Dass Totchi hier saß und nun an meiner Stelle weinte, ließ mich unweigerlich darüber lachen.

Toshiya schaute mich nur perplex an und fragte sich wohl, ob ich ihn reingelegt hatte.

" Was jetzt los?", fragte er und wischte sich die Tränen weg.

" Nichts, die Situation ist nur recht merkwürdig. Du weinst hier, wo ich doch weinen müsste.", wischte ich ihm eine letzte Träne weg.

Er schüttelte darauf den Kopf und senkte den Blick.

" Hey.", nahm ich seinen Kopf in meine Hände, wollte, dass er mich anschaute. Er sollte nicht wegen mir in Mitleid versinken. Er konnte für meine Vergangenheit genauso wenig, wie jeder andere auch. Doch als wir uns ansahen, musste ich feststellen, dass Totchi lächelte.

" Ich dachte, echt gerade für ne Sekunde, dass du mir einen Bären aufgebunden hast.", meinte er dann.

" Nein. Das alles stimmt schon.", sagte ich nun wieder etwas ernster.

" Dass du das so schweigend mit dir herumtragen konntest.", stand Toshiya nun auf. Ich verfolgte ihn mit meinem Blick, wie er zum Fenster hinüber ging, um es zu öffnen und sich dann eine Zigarette an zu zünden.

Während er sich auf das Fensterbrett setzte und zu mir schaute, legte ich mich auf das Bett und schaute ihn ebenfalls an.

" Wirst du es Kyo auch sagen?" Totchi schaute bei der Frage aus dem Fenster.

" Nein.", kam es prompt, worauf er mich verwirrt anblickte. " Ich will nicht, dass er mich dann mit diesem Blick anschaut. Er soll mich nicht aus Mitleid mögen."

" Kyo hat noch nie jemanden aus Mitleid gemocht. Du scheinst ihm wirklich etwas zu bedeuten und ich finde, dass er schon das Recht hätte das zu erfahren."

" Ich kann ihm das nicht erzählen." Kyo bedeutete mir trotz allem auch viel, aber er sollte mich nehmen, wie er mich kennen gelernt hatte. Die Vergangenheit war unwichtig...zumindest in dieser Beziehung.

" Gibst du mir die Erlaubnis dazu?", wollte Totchi nach einer Weile wissen.

" Ich weiß nicht. Gib mir Zeit zum Nachdenken."

Er nickte nur, schnippte die Zigarette aus dem Fenster und kam dann wieder auf mich zu. Vor dem Bett blieb er stehen." Was jetzt?"

Ich griff nach seinem Handgelenk und zog ihn langsam zu mir hinunter. " Bleib heute Nacht.", flüsterte ich.

Totchi legte sich ohne Worte neben mich und zog mich dann in seine Arme. Ich kuschelte mich an ihn und genoss seine schützende Wärme. Ich fühlte mich etwas freier, nachdem ich mit Totchi gesprochen hatte. Dennoch wusste ich nicht, wie ich jetzt mit Kyo umgehen sollte.
 

Als ich am Morgen aufwachte, lag Totchi immer noch neben mir. Ich lächelte bei dem Anblick, wie er dalag. Unwillkürlich musste ich an Kyo denken. Er sah auch einfach zu niedlich aus, wenn er schlief. Apropos Kyo!

Leise stand ich auf, um Totchi nicht zu wecken und ging dann aus mein Zimmer. In der Wohnung war es still. Selbst Fly war nicht zu sehen. Ich schlich barfuss über den weichen Teppichboden zu Kyos Zimmer. Die Tür war nur angelehnt, also hatte ich keine Mühe geräuschlos einen Blick in den Raum zu werfen.

Mein Bruder lag noch schlafend in seinem Bett. Vor dem Bett lag Fly und schaute zu mir, als sie mich sah. Sie wollte gerade aufstehen und zu mir kommen, als ich ihr mit einer Handbewegung deutlich machte, dass sie liegen bleiben sollte. Einen Moment lang beobachtete ich Kyo, ließ mir Totchis Frage von gestern noch einmal durch den Kopf gehen. In Gedanken strich ich mir über die Lippen. Er hatte mich wirklich geküsst. Ob er es wieder tun würde? Ich hoffte es innerlich irgendwie, aber auf der anderen Seite hatte ich Angst davor, da Kyo mir seit langem wieder am nächsten war. Ich fühlte mich noch nicht bereit für etwas Umfassenderes.

Ich schloss wieder die Tür und tapste ins Bad, wo ich mich unter die Dusche stellte, um anschließend Kaffee zu machen. Als das gemacht war, ging ich zurück in mein Zimmer, wo Totchi noch immer schlief.

" Schlafmütze.", flüsterte ich ihm ins Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Manchmal wüsste ich nicht, was ich ohne ihn machen würde.

Gerade wollte ich mich wieder erheben, als das Telefon im Wohnzimmer klingelte. Totchi drehte sich nur murrend auf die andere Seite. Bei dem Anblick musste ich mir ein Lachen verkneifen. Um Kyo und Totchi nicht auf zu wecken, ging ich ins Wohnzimmer und nahm das Telefon an mich.

" Nishimura.", meldete ich mich.

" Hallo , Toshua."

" Eric?"

" Wie geht es dir? Du meldest dich auch gar nicht mehr.", klang Eric erfreut mich zu hören.

" Tut mir leid, ich hab in der letzten Zeit so viel um die Ohren."

" Und, alles sonst so weit in Ordnung? Du klingst ein wenig bedrückt." Eric merkte immer, auch jetzt, dass mich etwas bedrückte.

" Ich hab ein wenig Stress."

" Ein wenig?", fragte Eric mit einer Stimme, die mir nur zu deutlich machte, dass er mir nicht so recht glaubte.

" Okay, es ist etwas komplizierter."

" Um was geht es?"

" Mein Bruder."

" Was ist los? Habt ihr euch gestritten?"

" Auch.", meinte ich nur. Als Eric weiter nachhakte, erzählte ich ihm in groben Zügen von Sho und Kyos Verhalten sowie von dem Gespräch mit Toshiya.

" Toshua, ich denke, dass dieser Toshiya recht hat.", meldete sich Eric nach meiner Auskunft.

" Wie soll ich jetzt bitte damit umgehen?", war ich nun auch nicht weiter als vorher.

" Du solltest ihm von deiner Vergangenheit erzählen. Er hat ein gewisses Recht, meinst du nicht?" Hatte er das? Selbst wenn, dann war ich nicht in der Lage mit Kyo persönlich darüber zu sprechen. Ich hatte Angst, dass er dann eventuell nichts mehr von mir wissen wollte oder mich gesondert behandelte. Und genau das wollte ich nicht.
 

Nach dem Gespräch mit Eric ging ich zurück in mein Zimmer. Toshiya schlief immer noch, also entschloss ich mich ihn zu wecken, denn immerhin war es schon fast 12 Uhr und ich hatte in zwei Stunden Schicht.

" Totchi?", hockte ich mich vor mein Bett und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

" Noch zu früh.", murmelte dieser nur und kuschelte sich noch tiefer in die Bettdecke ein.

" Es ist fast 12 und ich muss gleich zur Arbeit."

" Schon?", schlug Toshiya die Augen auf und schaute mich verschlafen an. Ich lächelte leicht.

" Du bist eine Schlafmütze. Genauso wie mein Bruder. Scheint wohl so etwas wie eine Musikerkrankheit."

" Scheint so.", gähnte er und lächelte dann ebenfalls. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und legte sie auf meine Wange. " Du siehst immer noch etwas verheult aus.", strich er kurz über die Wange, um dann seine Hand wieder zurück zu ziehen.

" Es wird schon gehen.", versuchte ich aufmunternd zu wirken, doch Totchi schien auch so zu wissen, dass mir nicht danach war fröhlich durch den Tag zu gehen.

" Wie auch immer, ich muss jetzt los.", stand ich auf, drückte Totchi noch einen Kuss auf die Stirn. " Danke für alles." Mit diesen Worten drehte ich mich um, als ich gerade noch sah, wie Kyo verschwand. Doch um ihn wollte ich mir jetzt nicht weiter Gedanken machen. Ich brauchte meine volle Konzentration erst einmal für meine Arbeit, schließlich stand in zwei Wochen meine Prüfung an. Wenn ich diese geschafft hatte, dann war ich offiziell als Fluglotsin in Japan anerkannt.
 

Um dies auch zu erreichen, lernte ich die letzte Woche vor der Prüfung Tag und Nacht. Ich konnte meine Unterlagen schon nicht mehr sehen. Kyo und ich waren uns aus dem Weg gegangen. Mal wieder. Auf einer Seite fiel mir es so leichter mit Kyo unter einem Dach zu wohnen, doch auf der anderen Seite vermisste ich seine Aufmerksamkeit auch. Toshiya hatte ich die Erlaubnis gegeben, dass er Kyo von meiner Vergangenheit erzählte, aber ob er es ihm gesagt hatte, weiß ich nicht. Sho sah ich vorübergehend nur auf der Arbeit, denn Zeit hatte ich wegen dem Lernen ganz und gar nicht.

Es war zwei Tage vor der Prüfung, als ich in meinem Zimmer saß, eine Tüte Erdnüsse nehmen mir, und lernte. Die komplette Mannschaft von Dir en grey war mal wieder da. Manchmal fragte ich mich, wieso sie immer hier bei Kyo waren. Ich ließ mich nicht von ihrer Anwesenheit stören. Ich war schließlich hier und sie im Wohnzimmer.

Es war gegen Abend, als ich schon langsam mit der Müdigkeit zu kämpfen hatte, während laute Musik aus dem Wohnzimmer kam. Hin und wieder überlegte ich mir, ob man das überhaupt noch Musik nennen durfte. Vorerst ignorierte ich den Krach, aber als selbst eine halbe Stunde später die Musik nicht leiser geschaltet war, stand ich auf und ging ins Wohnzimmer. Bei aller Liebe, aber langsam ging es zu weit!! Ich wollte, verdammt noch mal, doch nur lernen!

" Bitte!", brüllte ich, als ich im Wohnzimmer ankam, um die Musik zu übertönen. Darauf schauten mich alle an, aber keiner reagierte.

" Hallo! Kann mal jemand das Gedudel leiser machen? Das hält ja keiner aus.", versuchte ich es ein weiteres Mal.

" Nein.", antwortete Kyo nur.

" Ich muss lernen, falls es dir nicht aufgefallen ist. Ich habe nämlich übermorgen eine wichtige Prüfung."

" Dann geh raus, an die frische Luft.", schaute mich Kyo bei diesen Worten nicht einmal an.

" Wie kann man nur solch ein Arsch wie du sein?", hätte ich ihm an die Gurgel springen können.

" Ist nicht schwer.", kam es prompt.

" Mach jetzt diesen Mist leiser oder ich dreh dir den Strom ab."

Kyo schaute mich nur kurz an und blickte dann wieder auf den Fernseher. Dass der Rest von Dir en grey uns nur stumm anschaute und leicht verwirrt war, ignorierten Kyo und ich einfach.

" Ach, leck mich doch.", nahm ich meinen Hefter, den ich in der Hand hatte und warf ihn auf Kyo zu, der ihn genau am Kopf traf. Darauf wollte ich mich auf den Weg zurück ins Zimmer machen, als mich eine Hand am Handgelenk fasste und mich auf die Couch zog. Es war Toshiya, der mich zwischen sich und Kyo platzierte.

" Schau dir das Konzert doch erst einmal an. Es ist ein Demoband von unserem letzten Konzert. Wir wollen demnächst eine neue DVD herausbringen. Wir gucken gerade, ob uns der Zusammenschnitt der ganzen Konzerte zusagt.", weihte Totchi mich ein. Ich warf darauf einen vorsichtigen Blick zum Fernseher und musste dreimal hingucken, um zu realisieren, dass das dort wirklich diese Männer um mich herum waren.

Nach dem dritten Lied musste ich sogar zugeben, dass mir ihre Lieder gefielen. Sie wirkten auf der Bühne ganz anders, als hier. Besonders Kyos Stimme hatte es mir angetan.

Dennoch, trotz alle dem, merkte ich, wie mir langsam die Lider schwer wurden. Ich hatte die letzte Woche kaum geschlafen und nun forderte mein Körper bei nur einer viertel Stunde seinen Schlaf. Ohne weiter darüber nach zu denken, ob es richtig war, oder nicht, schloss ich meine Augen und ließ meinen Kopf auf der nächst Besten Schulter nieder. Dass es Kyos war, merkte ich erst später.

Ich wurde wieder wach, als ich ein Gitarrensolo hörte, dass wohl jeden schlafenden Menschen geweckt hätte. Noch im Halbschlaf, kuschelte ich mich näher an die Wärmequelle, die mich umgab. Ein angenehmer Duft lullte mich ein. Ich fühlte mich seit langem wieder richtig wohl und wollte am liebsten gar nicht mehr meine Augen öffnen.

" Kyo...", murmelte ich, ohne wirklich zu bemerken, was ich eigentlich sagte. Als ich Dies Stimme vernahm, öffnete ich langsam meine Augen. Erst sah ich nur Haut und schwarzes Haar. Ohne mich zu bewegen, schaute ich mich um und musste feststellen, dass ich auf Kyos Schoß sah und er einen Arm um mich gelegt hatte. Mein Gesicht hatte ich leicht in seiner Halsbeuge vergraben, während meine Hand an seiner Schulter ruhte.

Ich konnte nicht recht glauben, in welcher Position ich mich hier befand. Die Situation genießend, bemerkte ich Narben auf Kyos Brust. Sein weißes Hemd war leicht aufgeknöpft und die freie Haut war mit feinen Narben übersät. Meine Hand an seiner Schulter wanderte langsam dorthin und strich vorsichtig über die Narben. Man spürte sie kaum. Ich fragte mich woher er diese hatte. Langsam fuhr ich mit meiner Hand tiefer und kam am letzten Teil der freigelegten Haut an, als sich Kyos Hand plötzlich auf meine legte.

" Nicht.", flüsterte er. Sein Atem strich über meine Wange, als er sich bei diesen Worten mir zuwandte, um sie mir ins Ohr zu sagen. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf meinem ganzen Körper und ich merkte, wie ein ungewohntes Gefühl sich in meinem Bauch breit machte.

Gerade wollte ich mich wieder an ihn kuscheln, als er mir sagte, dass ich bitte von ihm runtergehen solle. Erst schaute ich ihn fragend an, doch er erwiderte meinen Blick erst nicht, schaute lieber stur auf den Fernseher. Ohne ein weiteres Wort kam ich seiner Bitte nach und machte mich leicht enttäuscht auf den Weg in die Küche. Wieso tat er das schon wieder? Wenn er was von mir wollte, wieso ließ er mich dann nicht an sich heran?

" Scheiße!", holte ich ein Glas aus dem Schrank und goss mir Wasser ein. Einen Schluck hatte ich genommen, als Toshiya in der Tür erschien.

" Nimm es ihm nicht übel.", lächelte er leicht.

" Ich versteh ihn einfach nicht."

" Er weiß mit seinen Gefühlen nicht so recht umzugehen."

Ich nickte nur.

" Toshua, das braucht Zeit.", versuchte Totchi mich zu beruhigen.

" Hast du es ihm schon erzählt."

" Ja."

" Deshalb.", schaute ich auf das Glas in meinen Händen. " Deshalb reagiert er so abweisend."

" Er ist nicht abweisend, sondern vorsichtig." Toshiya kam auf mich zu und blieb vor mir stehen.

" Sicher.", wollte ich es nicht akzeptieren.

" Er bedeutet dir sehr viel, oder?", strich Totchi mir eine Strähne hinters Ohr.

" Er ist mein Bruder, sicher bedeutet er mir viel."

" So meinte ich das nicht und das weißt du."

Verdammt! Totchi durchschaute einem aber auch immer wieder. Auf diese Erkenntnis musste ich leicht lächeln.

" Kann man seinen Bruder lieben?", fragte ich ihn dann.

" Wieso nicht?"

" Ich hab die letzten Wochen darüber nachgedacht, hab Kyo beobachtet, um mir selbst eine Antwort zu geben, ob er mich wirklich liebt oder ob er einfach nur einen ausgeprägten Bruderkomplex besitzt.", erinnerte ich mich bei meinen Worten an jede dieser Momente.

" Und, was hast du herausbekommen?"

" Außer, dass ich nicht abgeneigt gegenüber ihm wäre, nichts."

Toshiya lachte auf einmal auf. " Oh je, Toshua. Du bist schon eine.", nahm er mich in den Arm. " Lass ihm Zeit, hörst du. Er wird dir sicher bald sagen was nun los ist."

Ich erwiderte seine Umarmung kurz und ließ ihn dann los. " Danke."

" Keine Ursache."

Auf diesen Worten gingen wir zurück ins Wohnzimmer, wo ich mich wieder zwischen Kyo und Totchi setzte, um den Rest von den Konzertzusammenschnitten zu schauen.
 

Zwei Tage später rannte ich wie eine Irre am Morgen durch die Wohnung. Ich war tierisch nervös wegen meiner Prüfung. Immer wieder rannte ich zwischen Bad, Küche und meinem Zimmer hin und her. Kyo war schon längst bei den Proben mit dem Rest von Dir en grey. Also hatte ich die Wohnung für mich.

Gegen 13 Uhr holte Sho mich ab und fuhr mit mir zum Narita Airport. Dort machte ich mich gleich auf den Weg ins Lotsencenter. In meiner Hand hielt ich fest meinen Talisman. Es war eine von Kyos Ketten, die ich mir einfach geschnappt hatte. Ich brauchte etwas, das mich an ihn erinnerte und mir Hoffnung gab. Sho war an diesem Tag mein Koordinator, bei der Prüfung.

Diese dauerte knappe 5 Stunden und ich war erleichtert, als mein Prüfer endlich " Stopp" sagte. Ich streckte mich, als ich aufstand und ging dann mit dem Prüfer in einen anderen Raum.

" Setzen sie sich.", bat er mich und ich setzte mich mit ihm auf die Stühle, die um einem Tisch herum standen.

" Ich will gleich ehrlich sein.", begann er darauf und ich fand das ganz und gar nicht als ein Guter Anfang als Auswertung meiner Leistung. " Ich bin überrascht von ihren Fähigkeiten. Sie scheinen sich sehr gut in das neue Arbeitsklima eingearbeitet zu haben. Zudem habe ich keine Fehler während ihrer Prüfung zu bemängeln. Ihre Art die Flugzeuge zu lotsen hat mich sogar ein wenig erstaunt. Was ich eigentlich sagen will ist, dass sie hiermit offiziell als Fluglotsin in Japan anerkannt sind.", lächelte er, worauf ich nur das Lächeln erwidern konnte. Ich konnte es nicht fassen. Es war vollbracht. Das ganze Lernen hatte sich letztendlich wirklich gelohnt. Eine riesige Last fiel mir von den Schultern.

" Dann gratuliere ich ihnen und hoffe, dass sie das ausgiebig feiern werden.", standen wir beide auf und der Prüfung reichte mir die Hand. Ich nahm an und bedankte mich ehe ich nach draußen stürmte, um dort gleich Toshiya anzurufen. Ich hatte ihm versprochen sofort nach meiner Prüfung anzurufen.

" Hara.", meldete er sich erst nach dem fünften Klingeln.

" Ich hab es geschafft. Ich bin jetzt offiziell anerkannt.", rief ich gleich freudig.

" Hey, herzlichen Glückwunsch.", freute auch Totchi sich. " Kommst du allein nach Hause oder soll ich dich abholen?"

Im Hintergrund vernahm ich Gitarren und ich überlegte, ob es wirklich sinnvoll wäre Toshiya jetzt von den Proben weg zu holen. Dennoch, es war schon fast 19 Uhr und langsam begann es dunkler zu werden. Nicht unbedingt mein Wunsch allein im Dunkeln durch Tokyo zu fahren.

" Wäre lieb, wenn du mich abholen kommst.", sagte ich also zu.

" Gut, bis in 20 Minuten.", legte Totchi dann auf.

Auf ihn wartend, setzte ich mich dann auf eine Bank in der Nähe des Centers. Es war schön warm an diesem Oktobertag. Etwas müde von dem Stress legte ich meinen Kopf in den Nacken und schaute in den Himmel. Ich hatte nicht das Gefühl gehabt, dass ich lange warten musste, als ich Motorgeräusche vernahm. Also richtete ich mich wieder auf und sah, wie ein dunkelblauer Toyota auf den Parkplatz fuhr. Sofort stockte ich, denn das war nicht Toshiya, der mich abholen kam, sondern Kyo. Was war denn jetzt passiert?

Mit einem leichten Lächeln kam Kyo auf mich zu, in der Hand einen Strauß rote Rosen. Ich schüttelte nur unglaubwürdig meinen Kopf. Das war doch alles gerade nicht wahr.

" Herzlichen Glückwunsch!", reichte er mir den Strauß und lächelte mich lieb an. Ich nahm die Blumen an mich und warf mich dann glücklich in seine Arme. Ich war so froh, dass Kyo da war und diese Geste tat.

" Danke.", drückte ich mich an ihn. Kyo erwiderte die Umarmung indem er ebenfalls seine Arme um mich schlang und mich an sich drückte.

" Nichts zu danken. Ich bin froh, dass du die Prüfung geschafft hast."

" Ich auch.", löste ich mich leicht aus der Umarmung, hielt ihn aber immer noch fest, so wie er mich.

" Toshua, ich muss dir noch was sagen.", schaute Kyo mich ernst an. Seine tief braunen Augen blickten in meine. " Mir tut leid, was ich dir angetan habe, seit du hier bist. Ich hatte nicht das Recht dazu dich so zu behandeln.", entschuldigte er sich. " Doch als ich dich das erste Mal gesehen hatte, an dem Tag, wo du mir die Tür aufgemacht hattest, da war ich so überrascht gewesen. Du bist so wunderschön, dass es mir die Sprache verschlagen hatte und als ich dann auch noch gehört hatte, dass du meine Halbschwester bist, da war ich ehrlich gesagt geschockt. Wie konnte man es nur so böse mit mir meinen und mir eine so wunderschöne und liebenswerte Frau nur als meine Halbschwester geben?"

" Kyo, ich...", merkte ich, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.

" Ssch, warte!", legte er zwei Finger auf meine Lippen, um mich zum Schweigen zu bringen. "Toshua, ich liebe dich. Es ist mein voller Ernst.", schaute er mich an und sprach gleich weiter. " Ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber ich kann gegen meine Gefühle nichts tun. Es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick gewesen. Mit meinem ganzen Verhalten hatte ich versucht dir aus dem Weg zu gehen. Ich wollte nicht zugeben, dass ich meine eigene Halbschwester liebte. Doch als du dann auch noch bei mir eingezogen warst, da wurde irgendwie alles nur noch schwerer. Wie hätte ich dir nur aus dem Weg gehen sollen? Und dann noch Sho. Ich war so eifersüchtig. Ich hatte Angst dich an diesen Typen zu verlieren. An diesem einen Abend, als ich dich geküsst hatte, da war es wie eine Kurzschlussreaktion. Ich wollte einfach alles auf eine Karte setzen ehe ich die Chance nicht mehr bekommen würde. Hätte ich das mit deiner Vergangenheit gewusst, dann hätte ich dich niemals so überrumpelt."

" Hey.", unterbrach ich ihn. Meine Tränen liefen mittlerweile über mein Gesicht. Ich hatte für mich genug gehört. Langsam fügten sich die Puzzleteile zusammen und ich musste wohl zugeben, dass Toshiya Recht hatte, was Kyos Gefühle mir gegenüber angingen.

" Ich würde verstehen, wenn du mir jetzt aus dem Weg gehst.", meinte Kyo plötzlich.

" Ich werde dir ganz gewiss nicht aus dem Weg gehen.", war meine Antwort nur und strich ihm liebvoll durchs Haar, wobei er genießend die Augen schloss. Langsam hatte ich das Gefühl einen anderen Kyo in meinen Armen zu halten. Er war so lieb und einfach nur zum Festhalten. Als Kyo immer noch seine Augen geschlossen hatte, wagte ich es und küsste ihn sanft auf die Lippen. Diesmal war es ganz anders.

Ich wollte mich gerade von dem Kuss lösen, als Kyo meinen Kopf in seine Hände nahm und mich wieder näher zu sich dirigierte, um dann den Kuss zärtlich zu erwidern. Ich hatte das Gefühl auf Wolken zu schweben. Lange hatte ich dieses Gefühl nicht mehr gehabt. Dennoch hatte ich Angst davor, was kommen würde. Ich wollte Kyo nämlich nicht verletzen oder ihn enttäuschen.

Langsam beendeten wir unseren sinnlichen Kuss und schauten uns an. Kyo wischte mir mit einem Lächeln die Tränen aus dem Gesicht, kam wieder näher und flüsterte mir eine Frage ins Ohr, die wohl entscheidend für unsere nähere Zukunft war.

" Meinst du das ernst?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-01-16T18:19:56+00:00 16.01.2005 19:19
boah! O.O
Das war so geil das kapitel!!! freu mikch schon wenns weidergeht!!!! also mach gaaaanz schnell weiter!!!
Von:  capricious
2005-01-16T17:13:25+00:00 16.01.2005 18:13
WAS SOLLTE ER ERNST MEINEN???????
sag es soooooooooooooofort=)
das ist sooooooooo gemein so ein ende.........*grummel*
sorry, dass mein kommi erst jetzt kommt aber hatte so wneig zeit;)
also es war mal wieder einmalig einfach nur toll geschrieben
ich freu mich schon mega dolle aufs nächste kapitel
Von: abgemeldet
2005-01-12T19:39:27+00:00 12.01.2005 20:39
Ey gemein schon wider nicht die erste +heul+ +nur weil ich zu verfressen bin+
aaaaber es ging doch endlich weiter ;) sogar mit einem wie ich finde schönem verlauf^^ hätte zwar erwartet das du das noch ein bisschen in die höhe putscht und in einem großen knall alles enden lässt +aber mit happy end+ aber so is au gut +rumhüpf+
also bis zum nächsten pitel! carrera
Von: abgemeldet
2005-01-12T18:53:42+00:00 12.01.2005 19:53
Echt giganitsch ...*arr* kann garnicht genug davon haben

schnell weiter schreiben


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